[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Füllelement gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1.
[0002] Füllelemente dieser Art sind in unterschiedlichsten Ausführungen bekannt, auch als
solche mit langem Füllrohr (DE-OS 30 15 132). Die bekannten Füllelemente eignen sich
insbesondere auch zum Abfüllen eines flüssigen, insbesondere kohlensäurehaltigen Füllgutes
unter Gegendruck in Flaschen oder dergleichen Behälter.
[0003] Bekannt ist weiterhin auch (DE-OS 38 09 852), den jeweiligen Behälter vor einer Vorspannphase
mit einem heißen Sterilisationsmedium zu behandeln. Der Behälter ist bei dieser Behandlung,
die einem aseptischen bzw. sterilen Abfüllen des Füllgutes dient, ohne Dichtlage mit
dem Füllelement in einer verschließbaren Glocke aufgenommen. Das heiße, vom Wasserdampf
gebildete Sterilisationsmedium wird dem Innenraum des Behälters über ein langes Füllrohr
zugeführt, welches Teil des zwischen dem Flüssigkeitsventil und der Abgabeöffnung
gebildeten Abschnittes des Flüssigkeitskanales ist. Hierbei ist es nicht vermeidbar,
daß das aus Metall gefertigte Füllelement-Gehäuse aufgeheizt wird, was von Nachteil
insbesondere in bezug auf die Fülleigenschaften eines Füllgutes und dabei speziell
eines kohlensäurehaltigen Füllgutes sein kann, und zwar beispielsweise dahingehend,
daß durch eine zu hohe Abfüll-Temperatur größere Mengen an Kohlensäure insbesondere
bei der Entlastung des Behälters freigesetzt werden und es hierdurch zu einem nicht
erwünschten Aufschäumen des Füllgutes im Behälter kommt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Füllelement aufzuzeigen, welches eine Behandlung
der Behälter mit einem heißen Sterilisationsmedium ermöglicht, und zwar ohne die vorgenannten,
temperaturbedingten Nachteile.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Füllelement entsprechend dem kennzeichnenden Teil
des Patentanspruches 1 ausgebildet.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Füllelement sind zumindest die wesentlichen Teillängen
der im Füllelement-Gehäuse ausgebildeten und von dem heißen Sterilisationsmedium durchströmten
Abschnitte des Flüssigkeitskanals sowie des Gasweges gegenüber dem Füllelement-Gehäuse
oder dessen Material thermisch isoliert ausgeführt, so daß eine übermäßige Erwärmung
des Füllelement-Gehäuses während des normalen Füllbetriebes durch das Sterilisationsmedium
nicht auftritt. Demnach wird auch eine den Füllvorgang und/oder die Qualität des abgefüllten
Füllgutes beeinträchtigende unerwünschte Erwärmung des Füllgutes wirksam vermieden.
In vorteilhafter Weise ermöglicht es die Erfindung auch, das Füllelement-Gehäuse weiterhin
aus Metall stabil und formbeständig zu fertigen.
[0007] Ist das Füllelement als solches mit Füllrohr ausgebildet, so ist dieses beispielsweise
aus Metall so gefertigt, daß es eine möglichst geringe Masse und damit auch eine möglichst
geringe Wärmespeicherfähigkeit aufweist. Das Füllrohr kann aber auch aus einem Material
hergestellt sein, welches eine geringe Wärmespeicherkapazität besitzt, beispielsweise
aus Kunststoff.
[0008] Das erfindungsgemäße Füllelement eignet sich für alle Verfahren, bei denen die Flaschen
oder dergleichen Behälter zumindest vor dem Füllen bzw. vor einer der Vorspann- und
Füllphase vorausgehenden Behandlungsphase mit einem heißen Sterilisataionsmedium,
vorzugsweise mit Wasserdampf behandelt werden. Speziell eignet sich das erfindungsgemäße
Füllelement auch bei einem Verfahren zum Füllen von Flaschen oder dergleichen Behälter,
bei dem der in Dichtlage mit dem Füllelement befindliche Behälter in einer Vorspannphase
mit einem Inert-Gas gespült sowie vorgespannt und in einer zeitlich folgenden Füllphase
bei geöffnetem Flüssigkeitsventil mit dem flüssigen Füllgut gefüllt wird, wobei zumindest
zeitweise das von dem einlaufenden Füllgut aus dem Behälter verdrängte Rückgas über
dem Gasweg des Füllelementes und die Steuerventileinrichtung in einen Rückgaskanal
abgeführt wird. Das Spülen sowie teilweise Vorspannen erfolgt zur Einsparung von Inert-Gas
in der Vorspannphase unter unmittelbarer Verwendung des Rückgases aus dem Rückgaskanal.
Um dies bei einer hohen Qualität und langen Haltbarkeit des abgefüllten Füllgutes
zu ermöglichen, wird der Innenraum des jeweiligen Behälters in der der Vorspannphase
vorausgehenden Vorbehandlungsphase mit dem heißen Sterilisationsmedium (Wasserdampf)
behandelt. Die hierbei verdrängte Luft sowie das insbesondere auch beim Spülen aus
dem Innenraum des jeweiligen Behälters verdrängte Sterilisationsmedium werden über
den Gasweg des Füllelements an die Atmosphäre oder in einen gesonderten Kanal abgeleitet.
[0009] Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figur, die in vereinfachter Darstellung
und im Schnitt ein Füllelement mit langem Füllrohr zeigt, näher erläutert.
[0011] Das in der Figur dargestellte Füllelement 1 ist zusammen mit weiteren, gleichartigen
Füllelementen 1 am Umfang eines um eine vertikale Maschinenachse umlaufenden Rotorteils
2 einer Füllmaschine umlaufender Bauart angeordnet, die zum Füllen von Flaschen 43
mit einem kohlensäurehaltigen Füllgut (z.B. Bier) bestimmt ist.
[0012] Das Füllelement 1 besteht im wesentlichen aus einem aus Metall gefertigtem Füllelement-Gehäuse
3, in welchem ein Flüssigkeitskanal 4 ausgebildet ist, der mit seinem in der Figur
oberen Abschnitt 4' mit einem Ringkanal oder Ringkessel 5 in Verbindung steht, der
am Rotorteil 2 ausgebildet ist und zum Zuführen des flüssigen Füllgutes an die verschiedenen
Füllelemente 1 dient. Der in der Figur untere Abschnitt 4'' des Flüssigkeitskanals
ist teilweise auch im Inneren eines langen Füllrohres 6 ausgebildet, welches achsgleich
mit einer vertikalen Füllelementeachse VA angeordnet ist und über die Unterseite des
Füllelementes 1 wegsteht.
[0013] Im Flüssigkeitskanal 4, d.h. zwischen den beiden Abschnitten 4' und 4'' ist das Flüssigkeitsventil
7 mit zugehörigem Ventilkörper 8 vorgesehen, der über einen Ventilstößel 9 mit einer
an der Oberseite des Füllelement-Gehäuses 3 vorgesehenen Einrichtung 10 zum Betätigen
des Flüssigkeitsventils bzw. des Ventilkörpers 8 verbunden ist. Die Betätigungseinrichtung
10 ist vorzugsweise eine pneumatische Betätigungseinrichtung.
[0014] Der Abschnitt 4' des Flüssigkeitskanals 4 ist von einer Ausnehmung gebildet, die
in den das Füllelement-Gehäuse 3 bildenden Metallklotz eingebracht ist. Bei der dargestellten
Ausführungsform ist diese Ausnehmung im wesentlichen von zwei sich schneidenden Bohrungen
11 und 12 erzeugt, von denen die Bohrung 11 radial zur Achse VA verläuft und die von
der Oberseite des Füllelement-Gehäuses 3 eingebrachte Bohrung 12 achsgleich mit der
Achse VA liegt und im Bereich des Flüssigkeitsventils 7 eine kegelstumpfförmige Fläche
bildet, die als Ventilsitz 13 für den Ventilkörper 8 dient.
[0015] Von der Unterseite des Füllelement-Gehäuses 3 her ist in dieses eine zylindrische,
achsgleich mit der Achse VA angeordnete Ausnehmung 14 eingebracht, und zwar derart,
daß diese Ausnehmung, deren Durchmesser bei der dargestellten Ausführungsform etwa
gleich dem Durchmesser der Bohrung 12 ist im Bereich des Flüssigkeitsventils 7 an
einem radial nach innen ragenden ringförmigen Absatz 15 endet, der an seiner Oberseite
den Ventilsitz 13 bildet und an seiner Unterseite eine in einer Ebene senkrecht zur
Füllelementachse VA liegende plane Ringfläche 16 aufweist.
[0016] In die Ausnehmung 14 ist von unten her ein hülsenartiger Abschnitt 17' eines Einsatzes
17 passend eingesetzt, der einstückig mit dem hülsenartigen Abschnitt 17' einen plattenartigen
Abschnitt 17'' aufweist, welcher gegen eine in einer Ebene senkrecht zur Füllelementachse
VA angeordnete Unterseite des Füllelement-Gehäuses 3 flächig und dicht anliegt und
mit seiner Füllelementachse VA umschließenden Außenfläche die Fortsetzung der Außenfläche
des Füllelement-Gehäuses 3 bildet. Der Einsatz 17 ist aus einem thermisch-isolierenden
Material, d.h. aus einem Material gefertigt, welches eine im Vergleich zum Metall
des Füllelement-Gehäuses 3 wesentlich verminderte Wärmeleitfähigkeit besitzt. Der
Einsatz 17 besteht bevorzugt aus Kunststoff.
[0017] Der Abschnitt 17' besitzt einen Außendurchmesser, der gleich, bevorzugt aber geringfügig
kleiner ist als der Durchmesser der Ausnehmung, so daß der Einsatz mit dem Abschnitt
17' mit Abstand in der Ausnehmung 14 gehalten ist und ein wärmeisolierender geringer
Luftspalt zwischen der Innenfläche der Ausnehmung 14 und der Außenfläche des Abschnittes
17' verbleibt. Mit dem oberen, stirnseitigen Ende liegt der Abschnitt 17' über eine
die Füllelementachse VA konzentrisch umschließende ringförmige Dichtung 18 gegen die
Ringfläche 16 des Absatzes 15 abgedichtet an. Für die Halterung und Sicherung des
Einsatzes 17 ist dessen Abschnitt 17'' vorzugsweise von unten her durch mehrere Schrauben
mit dem Füllelement-Gehäuse 3 verschraubt.
[0018] Der Einsatz 17 besitzt eine durchgehende, d.h. sich in den Abschnitten 17' und 17''
in Richtung der Füllelementachse VA erstreckende und an der Oberseite sowie Unterseite
des Einsatzes 17 offene Ausnehmung 19, die im oberen Bereich des Abschnittes 17' den
Abschnitt 4'' des Flüssigkeitskanales 4 außerhalb des Füllrohres 6 bildet. In der
Ausnehmung 19 ist ebenfalls im oberen Bereich des Abschnittes 17' das obere Ende des
Füllrohres 6 unter Verwendung einer Dichtung 20 abgedichtet gehalten. Um einem axialen
Verschieben des Rohres 6 nach oben entgegenzuwirken, liegt das Füllrohr 6 mit seinem
oberen Ende gegen eine Ringfläche eines radial in die Ausnehmung 19 hineinragenden
ringförmigen Absatzes 21 an.
[0019] Das Rohrende des Füllrohres 6 ist von einem Bund 6' gebildet, an welchem die Dichtung
20 vorgesehen ist und das Füllrohr 6 einen vergrößerten Außendurchmesser aufweist.
In Richtung der Füllelementachse unterhalb des Bundes 6' und von diesem beabstandet
weist das Füllrohr 6 einen weiteren Bund 6'' mit vergrößertem Außendurchmesser auf,
mit welchem sich das Füllrohr 6 in der Ausnehmung 19 abstützt, und zwar im Bereich
des Abschnittes 17' des Einsatzes 17. Durch den Bolzen 22, der eine nach unten gerichtete
Schulter des Bundes 6'' hintergreift, und Teil einer am Abschnitt 17'' vorgesehenen
Schnellverriegelungseinrichtung 23 ist, ist das Füllrohr 6 im Einsatz 17 jederzeit
wieder entfernbar gehalten.
[0020] An der Unterseite des Abschnittes 17'' ist ein die Füllelementachse VA sowie das
Füllrohr 6 mit Abstand umschließender Ring 24 vorgesehen, der eine das Füllrohr 6
umschließende ringförmige Öffnung 27 eines Gasweges definiert und gegen den beim Füllen
einer Flasche 43 eine an einer Zentrierglocke 25 vorgesehene ringförmige Dichtung
26 abgedichtet anliegt, gegen die sich von unten her die in Dichtlage mit dem Füllelement
1 befindliche Flasche 43 mit ihrer Mündung 44 abstützt. Durch den Bund 6' und 6''
bzw. durch die zwischen diesen an der Außenfläche des Füllrohres 6 gebildete Einschnürung
ergibt sich innerhalb des Einsatzes 17 ein das Füllrohr 6 umschließender und radial
nach außen durch das Material des Einsatzes 17 begrenzter Gaskanal 28, der nach oben
hin insbesondere durch die Dichtung 20 verschlossen ist und sich von diesem oberen
Ende in der Ausnehmung 19 nach unten bis an die von dem Ring 24 umschlossene Gaskanalöffnung
27 erstreckt. Durch die vorgenannte Einschnürung werden auch die Masse und damit die
Wärmespeicherfähigkeit des Füllrohres reduziert.
[0021] An der bezogen auf die Maschinenachse radial außen liegenden Seite ist am Füllelement-Gehäuse
3 eine Steuerventilanordnung 29 vorgesehen, die im wesentlichen aus einer Schiebersteuereinrichtung
30 sowie aus einem zusätzlichen, individuell steuerbaren Steuerventil 31 mit zugehörigem,
vorzugsweise pneumatischem Betätigungselement 32 besteht.
[0022] Die Schiebersteuereinrichtung 31 besteht im wesentlichen aus einem Ventil-Gehäuse,
welches von einer Sockelplatte 33 und einem ringförmigen Gehäuseteil 34 gebildet ist,
sowie aus einer in diesem Ventil-Gehäuse um eine Achse radial zur Füllelementachse
VA drehbar angeordneten Schieberscheibe 35, die mit einem Betätigungshebel 36 verbunden
ist. Letzterer wirkt in bekannter Weise bei umlaufender Füllmaschine mit ortsfesten
Steuerelementen, beispielsweise mit Steuerkurven oder Steuernocken an einem ortsfesten
Steuerring zusammen. In der Sockelplatte 33 sind verschiedene Kanäle zum Zuführen
und Abführen von Betriebs- oder Behandlungsmedien, insbesondere auch die beiden Kanäle
37 und 38 ausgebildet, von denen der Kanal 37 sowohl von der Schieberscheibe 35 bzw.
dessen Stellung, als auch von dem Ventil 31 und der Kanal 38 lediglich von der Schieberscheibe
35 gesteuert sind. Der Kanal 37 ist mit dem Gaskanal 28 verbunden. Der Kanal 38 steht
mit dem Abschnitt 4'' des Flüssigkeitskanales 4 in Verbindung.
[0023] Die aus Metall gefertigte Sockelplatte 33, an der auch das Ventil 31 mit seiner Betätigungseinrichtung
32 vorgesehen ist, ist nicht unmittelbar an dem Füllelement-Gehäuse 3 befestigt, sondern
mittelbar über eine zwischen der Sockelplatte 33 und dem Füllelement-Gehäuse 3 angeordnete
Platte 39 aus einem thermisch isolierenden Material, vorzugsweise aus Kunststoff.
Durch die Platte 39 sind selbstverständlich auch diejenigen Kanäle hindurchgeführt,
die teilweise in der Sockelplatte 33 und teilweise im Füllelement-Gehäuse 3 verlaufen,
und somit insbesondere auch die Kanäle 37 und 38, wobei die im Füllelement-Gehäuse
3 vorgesehenen Teillängen dieser Kanäle jeweils in einer aus einem thermisch isolierenden
Material (vorzugsweise Kunststoff) hergestellten und in das Füllelement-Gehäuse 3
eingesetzten Hülse 40 bzw. 41 gebildet sind. Durch entsprechende Dichtungen ist im
jeden Kanal und dabei insbesondere auch in den Kanälen 37 und 38 für dichte Übergänge
zwischen Sockelplatte 33 - Platte 39 - Hülse 40 bzw. 41 - Einsatz 17 bzw. Abschnitt
17' gewährleistet. Soweit in einzelnen Kanälen Drosseln anzuordnen sind, sind diese
bevorzugt in der Platte 39 vorgesehen, wie dies für die Drossel 42 angedeutet ist.
Hierdurch ergibt sich eine in konstruktiver Hinsicht besonders einfache Lösung.
[0024] Die Steuerventileinrichtung 29 dient zur Steuerung des Füllelementes in bezug auf
die Behandlungsmedien, d. h. CO₂-Gas sowie eines verwendeten heißen Sterilisationsmediums
(Wasserdampf ), und zwar während einer der eigentlichen Füllphase vorausgehenden Vorbehandlungs-
und Vorspannphase, während der Füllphase sowie während des auf die Füllphase folgenden
Entlastens. Mit dem Füllelement 1 ist beispielsweise folgender Verfahrensablauf beim
Füllen einer Flasche 43 möglich:
1. Verdrängen der Luft aus der Flasche 43 mit Dampf
[0025] Nach dem Positionieren der Flasche 43 unter dem Füllelement 1 erfolgt bei geschlossenem
Flüssigkeitsventil 7 ein Dampfstrom über den Kanal 38 und das Füllrohr 6 in die Flasche
43. Die Flasche 43 ist hierbei über den Gaskanal 28, den Kanal 37 und das geöffnete
Ventil 31 zur Atmosphäre hin entlüftet.
2. Sterilisieren der Flasche 43 mit Sattdampf
[0026] Nach dem Verdrängen der Luft aus der Flasche 43 wird das Ventil 31 geschlossen, wobei
weiterhin über den Kanal 38 und das Füllrohr 6 Wasserdampf zugeführt bzw. der Innenraum
der Flasche 43 mit diesem Wasserdampf beaufschlagt wird, sich im Inneren der Flasche
43 also ein hoher Dampfdruck einstellt. Dieser Zustand wird über eine vorgegebene
Zeitperiode (Sterilisationszeit) aufrechterhalten.
3. Entfernen des Dampfes aus der Flasche 43
[0027] Nach Ablauf der Sterilisationszeit wird der Dampf aus der Flasche 43 in geeigneter
Weise entfernt, und zwar beispielsweise zunächst durch Ablassen des Dampfes über das
geöffnete Ventil 31 zur Atmosphäre und dann anschließend durch Verdrängen des Dampfes
mittels CO₂-Gas, welches über den Kanal 38 und das Füllrohr 6 in die Flasche 43 geleitet
wird, wobei der verdrängte Dampf über die Gaskanalöffnung 27, den Gaskanal 28 und
den Kanal 37 bei geöffneten Ventil 31 abfließt.
4. Vorspannen und Füllen
[0028] In anschließenden Verfahrensschritten erfolgt dann das Vorspannen und Füllen der
jeweiligen Flasche 43, wobei beim Füllen das vom zufließenden Füllgut aus der Flasche
43 verdrängte CO₂-Gas über den Gaskanal und den Kanal 37 abfließt.
5. Entlasten
[0029] Nach Beendigung des Füllens bzw. der Füllphase erfolgen dann Entlasten sowie Absenken
der gefüllten Flasche 43. Bei diesem Absenken wird beispielsweise ein reduzierter
Dampfstrom über den Kanal 37 und den Gaskanal 29 eingestellt, der an der Gaskanalöffnung
27 austritt und eine zusätzliche Sterilisation der Mündung 44 der Flasche 43 sowie
auch des Füllelementes 1 insbesondere im Bereich der Dichtung 26 bewirkt und außerdem
auch wirksam verhindert, daß eventuelle Keime aus der Umgebungsluft in die gefüllte,
noch nicht verschlossene Flasche 43 gelangen können. Sobald die jeweilige Flasche
43 soweit abgesenkt ist, daß das untere Ende des Füllrohres 6 sich aus dem Füllgut
in der Flasche 43 herausbewegt werden kann, wird auch über den Kanal 38 und das Füllrohr
6 ein reduzierter Dampfstrom eingestellt, der an der Unterseite des Füllrohres 6 austritt.
[0030] Durch die beschriebene Ausbildung ist gewährleistet, daß sämtliche Bereiche innerhalb
des Füllelement-Gehäuses 3, die bei der Behandlung mit dem heißen Sterilisationsmedium
bzw. mit dem Wasserdampf von diesem durchströmt werden, gegenüber dem Füllelement-Gehäuse
3 thermisch isoliert sind. Hierdurch we rden wirksam ein Aufheizen des Füllelement-Gehäuses
3 und damit auch eine Erwärmung des dieses Füllelement-Gehäuses beim Füllen durchströmenden
flüssigen Füllgutes vermieden.
[0031] Für das flüssige Füllgut ist somit die für ein optimales Abfüllen angestrebte niedrige
Temperatur gewährleistet, und zwar trotz der Verwendung des heißen Sterilisationsmediums.
[0032] Besonders vorteilhaft ist bei der beschriebenen Ausführung, daß der Einsatz 17 und
dabei insbesondere dessen Abschnitt 17' eine thermische Isolierung sowohl des Gaskanals
28 als auch des Füllrohrs 6 gegenüber dem Füllelement-Gehäuse 3 bewirkt. Durch einen
kegelförmigen Kunststoffaufsatz 8' ist auch der bei geschlossenem Flüssigkeitsventil
7 den Abschnitt 4'' verschließende Teil des Ventilkörpers 8 thermisch isoliert ausgeführt,
wobei gleichzeitig sowohl der Ventilsitz 13, als auch der mit diesem Ventilsitz zusammenwirkende
Teil des Ventilkörpers 9 aus Metall bestehen und somit eine hohe Lebensdauer bzw.
Standzeit für das Füllelement 1 bzw. dessen Flüssigkeitsventil gewährleistet sind.
[0033] Zur weiteren Verbesserung der thermischen Isolation ist es auch möglich, das Füllrohr
6 nicht aus Metall, sondern aus einem Material mit geringer thermischer Leitfähigkeit,
beispielsweise aus Kunststoff zu fertigen. Soll das Füllrohr 6 gleichzeitig als füllhöhenbestimmende
Sonde verwendet werden, so ist es in diesem Fall in einem über die Unterseite des
Füllelementes 1 vorstehenden Bereich an seiner Außenfläche elektrisch leitend ausgebildet,
und zwar beispielsweise durch Metallisieren.
[0034] Dadurch, daß das Füllelement-Gehäuse 3 aus Metall gefertigt ist, ist eine einwandfreie
Funktion des Füllelementes 1 durch Formbeständigkeit und hohe Belastbarkeit, insbesondere
auch mechanische Belastbarkeit sichergestellt.
Aufstellung der verwendeten Bezugsziffern
[0035]
- 1
- Füllelement
- 2
- Rotorteil
- 3
- Füllelement-Gehäuse
- 4
- Flüssigkeitskanal
- 4', 4''
- Abschnitt
- 5
- Ringkessel
- 6
- Füllrohr
- 6', 6''
- Bund
- 7
- Flüssigkeitsventil
- 8
- Ventilkörper
- 8'
- Ansatz
- 9
- Ventilstößel
- 10
- Betätigungselement
- 11, 12
- Bohrung
- 13
- Ventilsitz
- 14
- Ausnehmung
- 15
- Absatz
- 16
- Ringfläche
- 17
- Einsatz
- 17', 17''
- Abschnitt
- 18
- Dichtung
- 19
- Ausnehmung
- 20
- Dichtung
- 21
- Absatz
- 22
- Bolzen
- 23
- Verriegelungseinrichtung
- 24
- Ring
- 25
- Zentriertulpe
- 26
- Dichtung
- 27
- Gaskanalöffnung
- 28
- Gaskanal
- 29
- Steuerventileinrichtung
- 30
- Schiebersteuereinrichtung
- 31
- Steuerventil
- 32
- Betätigungselement
- 33
- Sockelplatte
- 34
- Gehäuseteil
- 35
- Schieberscheibe
- 36
- Betätigungshebel
- 37, 38
- Kanal
- 39
- Platte
- 40, 41
- Hülse
- 42
- Drossel
- 43
- Flasche
- 44
- Mündung
1. Füllelement für Füllmaschinen zum Füllen von Flaschen oder dgl. Behälter mit einem
flüssigen Füllgut, mit einem aus Metall gefertigten Füllelement-Gehäuse (3), in welchem
ein Flüssigkeitskanal (4) für das Füllgut ausgebildet ist, mit einem in den Flüssigkeitskanal
(4) vorgesehenen Flüssigkeitsventil (7) zur gesteuerten Abgabe des Füllgutes über
den Flüssigkeitskanal (4) und eine Abgabeöffnung des Füllelementes (1) an den Innenraum
eines am Füllelement (1) angeordneten, zu füllenden Behälters (43), mit wenigstens
einem in dem Füllelement-Gehäuse (3) ausgebildeten Gasweg, sowie mit einer Steuerventileinrichtung
(29), über die ein zwischen dem Flüssigkeitsventil (7) und der Abgabeöffnung gebildeter
Abschnitt (4'') des Flüssigkeitskanales und/oder der wenigstens eine Gasweg mit Anschlüssen
zum Zu- und/oder Abführen von Behandlungsmedien verbindbar sind, gekennzeichnet, durch
Anschlüsse zum Zu- und/oder Abführen eines heißen Sterilisationsmediums als ein Behandlungsmedium
und durch eine im Inneren des Füllelement-Gehäuses (3) vorgesehene, den Abschnitt
(4'') des Flüssigkeitskanales (4) und/oder den Gasweg zumindest auf einer Teillänge
umschließende und gegen das Füllelement-Gehäuses (3) bzw. dessen Material thermisch
isolierende Isolation (8', 17, 39, 40, 41).
2. Füllelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische Isolation
von wenigstens einem Element oder Einsatz (8', 17, 39, 40, 41) aus einem thermisch
isolierenden Material, vorzugsweise aus Kunststoff gebildet ist.
3. Füllelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der die thermische Isolation
bildende Einsatz (17) zumindest mit einem hülsenartigen ersten Abschnitt (17') in
einer im Füllelement-Gehäuse (3) auf das Flüssigkeitsventil (7) folgenden Bohrung
(14) angeordnet ist und wenigstens eine Teillänge des Abschittes (4'') des Flüssigkeitskanales
umschließt.
4. Füllelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (17) zumindest
auf einer Teillänge die Innenfläche des Abschnittes (4'') des Flüssigkeitskanals (4)
bildet.
5. Füllelement nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (17) auch
eine Teillänge des Gasweges oder einen diese Teillänge bildenden Gaskanal (28) umschließt.
6. Füllelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Gaskanal (28) und der
Abschnitt (4'') des Flüssigkeitskanals im Bereich des ersten Abschnittes (17') des
Einsatzes (17) konzentrisch zueinander angeordnet sind.
7. Füllelement nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz
(17) einen zweiten, plattenförmigen Abschnitt (17'') aufweist, der über die Unterseite
des Füllelement-Gehäuses (3) vorsteht und ebenfalls aus dem thermisch isolierenden
Material, vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt ist.
8. Füllelement nach einem der Ansprüche 2 bis 7, gekennzeichnet durch ein Füllrohr (6),
welches eine Teillänge des Abschnittes (4'') des Flüssigkeitskanals (4) bildet und
an einem oberen, im Füllelement-Gehäuse (3) gehaltenen Teilbereich von der thermischen
Isolation (17) umschlossen ist.
9. Füllelement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllrohr (6) mit seinem
oberen Teilbereich in dem ersten Abschnitt (17') des die thermische Isolation bildenden
Einsatzes (17) gehalten ist.
10. Füllelement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Ende des Füllrohres
(6) in Achsrichtung (VA) des Füllrohres (6) vom Flüssigkeitsventil (7) beabstandet
ist.
11. Füllelement nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllrohr (6)
von einem in dem ersten Abschnitt (17') des Einsatzes (17) ausgebildeten, ringförmigen
Gaskanal (28) konzentrisch umschlossen ist und ggfs. durch eine Beschichtung gegenüber
dem Gaskanal (28) thermisch isoliert ist.
12. Füllelement nach einem der Ansprüche 7 bis 11, gekennzeichnet durch eine am zweiten
Abschnitt (17'') des Einsatzes (17) vorgesehene Verriegelungseinrichtung (23) zum
wiederlösbaren Halten des Füllrohres (6) am Füllelement (1).
13. Füllelement nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Abschnitt (4'') des Flüssigkeitskanales (4) und/oder in den Gaskanal (28) ein im Füllelement-Gehäuse
(3) ausgebildeter und zu der Steuerventileinrichtung (29) führender Verbindungskanal
mündet, und daß dieser Verbindungskanal gegenüber dem Material des Füllelement-Gehäuses
(3) thermisch isoliert ist.
14. Füllelement nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungskanal jeweils
von der Bohrung eines hülsenartigen Einsatzes (40, 41) aus thermisch isolierenden
Material gebildet ist.
15. Füllelement nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerventileinrichtung
(29) wenigstens ein Ventil-Gehäuse oder eine Sockelplatte (33) mit in diesem bzw.
dieser ausgebildeten Kanälen (37, 38) zum gesteuerten Zu- und/oder Abführen des Sterilisationsmediums
aufweist, und daß das Ventil-Gehäuse bzw. die Sockelplatte (33) thermisch isoliert
am Füllelement-Gehäuse (3) befestigt ist.
16. Füllelement nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil-Gehäuse bzw.
die Sockelplatte (33) über eine Platte (39) aus thermisch isolierendem Material, vorzugsweise
über eine Kunststoffplatte (39) mit dem Füllelement-Gehäuse (3) verbunden ist, und
daß die Kanäle (37, 38) zum gesteuerten Zu- und/oder Abführen des Sterilisationsmediums
durch die Platte (39) hindurchgeführt sind.
17. Füllelement nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß in der Platte (39) wenigstens
eine in einem Kanal vorgesehene Drossel (42) angeordnet ist.
18. Füllelement nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Flüssigkeitsventil
(7) einen mit einem Ventilsitz (13) zusammenwirkenden Ventilkörper (8) aufweist, und
daß der Ventilkörper (8) zumindest an einer dem Abschnitt (4') des Flüssigkeitskanals
(4) zugewandten Seite (8') aus einem thermisch isolierenden Material, vorzugsweise
Kunststoff, gefertigt ist.
19. Füllelement nach einem der Ansprüche 1 bis 18, gekennzeichnet durch ein aus Kunststoff
gefertigtes Füllrohr (6).
20. Füllelement nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllrohr (6) zur Bildung
einer Leitfähigkeits-Sonde in einem Teilbereich metallisiert ist.
21. Füllelement nach einem der Ansprüche 1 - 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerventileinrichtung
(29) oder Elemente dieser Steuerventileinrichtung, vorzugsweise eine Schieberscheibe
(35) einer Schiebersteuereinrichtung (30) der Steuerventileinrichtung (29) aus einem
thermisch isolierenden Material, vorzugsweise aus Keramik hergestellt sind.