[0001] Die Erfindung betrifft ein Schnellaufbau-Zelt, insbesondere Festzelt, mit einem Zeltdach
auf Spriegeln, die auf aus Teilstücken zusammensetzbaren Schienen unter Faltung bzw.
Auseinanderziehen des Zeltdaches verschiebbar sind, das in auf dem jeweils ersten
Teilstück der Schienen zusammengeschobener Stellung in einem, ggf. fahrbaren, Behälter
unterzubringen ist, an dem die genannten ersten Teilstücke nahe seiner Decke befestigt
sind.
[0002] Ein solches Schnellaufbau-Zelt ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster 90 12 763 bekannt.
Der Behälter ist hier ein Kraftfahrzeug-Anhänger mit einem quer angeordneten giebelförmigen
Dach und einem an der Seite herausziehbaren Zeltdach der genannten Art mit gleichfalls
giebelförmigen Spriegeln oder zwei solchen an den beiden Seiten herausziehbaren Zeltdächern.
Die genannten ersten Teilstücke der Schienen erstrecken sich nahe der Rückwand und
der Vorderwand des Anhängers über dessen Breite. Um das Zeltdach herauszuziehen, werden
die weiteren Teilstücke angesetzt und auf Pfosten abgestützt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein größeres Zelt in einem gleich großen
Behälter unterbringen und im wesentlichen ebenso schnell aufbauen zu können.
[0004] Gemäß der Erfindung wird dieser Zweck ausgehend von einem Zelt der eingangs genannten
Art dadurch erfüllt, daß die genannten ersten Teilstücke in ihrer Befestigung aus
der Waagerechten nach unten in die Senkrechte verschwenkbar sind und mit ihrer Länge
in die Höhe des Behälters passen, derart, daß die Spriegel mit dem Paket des zusammengefalteten
Zeltdaches in dem Behälter übereinanderliegen.
[0005] Bei dieser Ausnutzung der Höhe des Behälters für das Paket statt, wie vorher, der
Breite passen zwei Pakete zu den verschiedenen Seiten der senkrechten Mittellängsebene
in den Behälter statt, wie vorher, ein Paket. Bei der etwa gleichen Höhe wie Breite
des Behälters bedeutet das etwa eine Verdoppelung der insgesamt möglichen Zeltgrundfläche.
Alternativ ist es grundsätzlich möglich, unter Verzicht auf eine Zeltvergrößerung
die dann auf der einen Seite der senkrechten Längsmittelebene vollständig zur Verfügung
stehende, nicht mehr durch herabhängende Falten der Zeltplane geschmälerte Höhe des
Behälters für Einbauten o.a. auszunutzen.
[0006] Das volle Ausmaß seiner möglichen Vorteile erreicht der Erfindungsgegenstand jedoch
in der Weiterbildung, daß für ein Zelt mit giebelförmigen Spriegeln die genannten
Befestigungen der ersten Teilstücke von der Seite zur Mitte des Behälters hin, vorzugsweise
in Führungsschienen, so weit verschiebbar sind, daß die Spriegel bis zu ihrem First
in dem Behälter zu liegen kommen.
[0007] Während beispielsweise ein im wesentlichen flaches, nur schwach geneigtes Zeltdach
auch mit fest angeordneten Gelenken im zusammengeschobenen Zustand in den Behälter
hineingeklappt werden könnte, erlauben die verschiebbaren Befestigungen die bevorzugte
Giebelform des Zeltdaches.
Das erfindungsgemäße Zelt hat in dieser Form den weiteren u. U. erheblichen Vorteil,
daß der Behälter selbst kein giebelförmiges Dach haben muß, sondern ein quaderförmiger
Container sein kann. Solche Container können auch, z.B. für Schiffstransport, stapelbar
sein, was z.B. bei Zelten für Katastropheneinsatz oder sonstige mobile Versorgungen
von Bedeutung ist.
[0008] Mit den giebelförmigen Spriegeln wird das Paket bzw. werden die Pakete gleichfalls
gewinkelt. Damit bleibt in dem Behälter ein Teil der Grundfläche in dem Winkel bzw.
im Zwischenraum zwischen den beiden Paketen frei, auf dem nach einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung feste Installationen angeordnet sind, insbesondere im Falle des Festzeltes
eine Theke und im Falle anders genutzter Zelte andere Versorgungseinrichtungen.
[0009] In bzw. an einem entsprechend langen Behälter können auch zwei Zeltdächer an einer
Seite nebeneinander angeordnet sein, d.h. es sind bei der gegenüberliegenden Anordnung,
die die Regel sein wird, insgesamt vier Zeltdächer vorhanden.
[0010] Hierzu wird als weitere Ausgestaltung vorgeschlagen, daß zwischen den nebeneinander
angeordneten Zeltdächern von den Schienen oder Spriegeln des einen zu den Schienen
oder Spriegeln des anderen eine durchhängende Plane mit Gefälle zu ihrem äußeren Ende
hin aufgehängt ist.
Diese Plane schließt die Lücke zwischen den beiden Zeltdächern und führt Regenwasser
als Rinne ab.
[0011] Die Zeichnungen geben Ausführungsbeipiele der Erfindung wieder.
- Fig. 1
- zeigt ein teils aufgebautes, teilweise im Aufbau befindliches Zelt in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 2
- zeigt im Schema das Aufbauen, Zusammenlegen und Verstauen des Zeltes in einem senkrechten
Schnitt,
- Fig. 3
- zeigt das zusammengelegte und verstaute Zelt in Draufsicht,
- Fig. 4
- zeigt das aufgebaute Zelt in senkrechtem Querschnitt,
- Fig. 5
- zeigt ein weiteres Zelt in einem Fig. 4 entsprechenden Querschnitt,
- Fig. 6
- zeigt das Zelt nach Fig. 5 in einer Fig. 3 entsprechenden Draufsicht und
- Fig. 7
- zeigt einen Ausschnitt aus Fig. 5 (Mitte oben) in größerem Maßstab.
[0012] Fig. 1 zeigt im Anschluß an die beiden offenen Längsseiten eines Containers 1 links
ein fertig aufgebautes Zeltdach 2 und rechts ein im Aufbau befindliches Zeltdach 3.
Das Zeltdach 3 läßt seinen Aufbau auf durch höhenverstellbare Pfosten 4 abgestützten
Schienen 5 erkennen; die Zeltplane 6 hängt in Falten über durch sie verdeckten Spriegeln
7. Ein solcher Spriegel 7 erscheint in Ansicht in Fig. 4. Die Lagerung der Spriegel
7 mit Fahrwerken 8 in den Schienen 5, für beiden Ausführungsbeispiele gleich, ist
in Fig. 7 dargestellt:
An den unteren Enden von zwei auf einen giebelförmig gewinkelten Abschnitt 9 des Spriegels
folgenden, kurzen senkrechten Abschnitten 10 steht ein kurzer Tragarm 11 nach innen
ab, der mit einem aufwärts gewinkelten Abschnitt 12 in ein nach unten offenes C-Profil
13 der Schienen 5 greift, mit vier Rollen 14 auf diesem abgestützt ist und mit zwei
Rollen 15 darin seitlich geführt ist. (In dem Schnitt gemäß Fig. 7 erscheinen nur
zwei der vier Rollen 14 und eine der zwei Rollen 15.)
[0013] Die Zeltplane 6 liegt auf den gewinkelten Abschnitten 9 der Spriegel 7 und hängt
bis über die senkrechten Abschnitte 10 herab.
[0014] In der in Fig. 1 an dem Zeltdach 2 gezeigten, ausgezogenen Stellung des Zeltdaches
ist die Zeltplane 6 flach gespannt. In der in Fig. 2 gezeigten zusammengeschobenen
Stellung ist sie zu einem Paket 16 gefaltet. Gezeichnet sind hier nur die Spriegel
7 ohne die Zeltplane.
[0015] Das Paket 16 sitzt an einem ersten Teilstück 17 der Schienen 5, an das sich im aufgebauten
Zustand des Zeltes bei 18 ein weiteres Teilstück 19 anschließt u.s.f.. Die Teilstücke
sind dann mit geeigneten Kupplungen 21 aneinandergesetzt und jeweils nahe ihren Enden
durch einen der Pfosten 4 gehalten.
[0016] Das erste Teilstück 17 ist jeweils über ein Gelenk 22 an dem Container 1 befestigt.
Dieses Gelenk ist mit in den Zeichnungen nicht erscheinenden Rollen in einer quer
über die Decke 23 des Containers 1 verlaufenden Führungsschiene 24 verfahrbar. Es
sind zwei solche Führungsschienen 24, in Draufsicht in der Flucht mit den beiden Schienen
5 der beiden Zeltdächer 2 und 3, vorhanden. Jedem Zeltdach 2 und 3 ist eine Hälfte
der Führungsschienen 24 zugeordnet.
[0017] Fig. 2 zeigt links in ausgezogenen Linien das auf dem ersten Teilstück 17 der Schienen
5 zusammengeschobene Paket 16. Nach Abtrennen der weiteren Teilstücke 19 an den Kupplungen
21 und Entfernen der daneben angeordneten Pfosten 4 wird das Paket 16 mit den beiden
ersten Teilstücken 17 in dem Gelenk 22 nach unten verschwenkt. Es nimmt dann die gestrichelt
gezeichnete Stellung ein. Die ersten Teilstücke 17 hängen bis kurz über den Boden
25 des Containers 1.
Nun wird das Paket 16 durch Verschieben der Gelenke 22 an den Führungsschienen 24
in den Container 1 gebracht. Diese Stellung ist für das Paket 16 des anderen Zeltdaches
3 in der anderen Hälfte des Containers 1 in ausgezogenen Linien dargestellt. Beim
Aufschlagen des Zeltes verlaufen die umgekehrten Vorgänge.
[0018] Fig. 3 läßt erkennen, wie in dem Container 1 infolge der Giebelform der Spriegel
7 ein rautenförmiger Zwischenraum 26 zwischen den Paketen 16 verbleibt und in diesem
eine Theke 27 fest in dem Container 1 installiert ist.
Diese Theke 27 wie auch eine Tür 28 in der einen stirnseitigen Containerwand sind
auch in Fig. 1 zu erkennen. Während unter den beiden Zeltdächern 2 und 3 Tische aufgestellt
werden, dient der Container 1 als zentraler Versorgungsraum. Er erhält Elektrizitäts-,
Wasser- und Abwasseranschluß.
Durch weitere, mit Fenstern versehene Planen können die Räume unter den beiden Zeltdächern
2 und 3 ringsum geschlossen werden.
Zwei starre Stirnwand-Einheiten 29, die auch noch etwas geschlossener sein könnten
als in Fig. 1 dargestellt, dienen zusammen mit ergänzenden Planen als Seitenwände
des Containers 1 nach dem Verpacken der Zeltdächer 2 und 3. Die weiteren Schienenteile
19 usw. und die Pfosten 4 werden ebenfalls an oder, soweit möglich, in dem Container
1 untergebracht.
[0019] Fig. 5 und 6 zeigen in einem langen Container 30 zwei Zeltdächer 31 und 32 bzw. 33
und 34 nebeneinander auf jeder Seite. Die Lücke zwischen den beiden Zeltdächern 31
und 32 sowie 33 und 34 wird jeweils durch eine in Fig. 7 dargestellte Plane 35 geschlossen,
die an den nebeneinander verlaufenden Schienen 5 der beiden verschiedenen Zeltdächer
befestigt ist und locker durchhängt. Mit einem leichten Gefälle zum Ende hin leitet
sie Regenwasser ab, das sie von den beiden Zeltdächern auffängt. Der Platz unter den
beiden Zeltdächern ist auf diese Weise durchgehend vor Regen geschützt.
1. Schnellaufbau-Zelt, insbesondere Festzelt, mit einem Zeltdach (2;3;31;32;33;34) auf
Spriegeln (7), die auf aus Teilstücken (17;19) zusammensetzbaren Schienen (5) unter
Faltung bzw. Auseinanderziehen des Zeltdaches (2;3;31;32;33;34) verschiebbar sind,
das in auf dem jeweils ersten Teilstück (17) der Schienen (5) zusammengeschobener
Stellung in einem, ggf. fahrbaren, Behälter (1;30) unterzubringen ist, an dem die
genannten ersten Teilstücke (17) nahe seiner Decke (23) befestigt (22) sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die genannten ersten Teilstücke (17) in ihrer Befestigung (22) aus der Waagerechten
nach unten in die Senkrechte verschwenkbar sind und mit ihrer Länge in die Höhe des
Behälters (1;30) Passen, derart, daß die Spriegel (7) mit dem Paket (16) des zusammengefalteten
Zeltdaches (2;3;31;32;33;34) in dem Behälter (1;30) übereinanderliegen.
2. Zelt nach Anspruch 1 mit giebelförmigen Spriegeln (7),
dadurch gekennzeichnet,
daß die genannten Befestigungen (22) der ersten Teilstücke (17) von der Seite zur
Mitte des Behälters (1;30) hin, vorzugsweise in Führungsschienen (24), so weit verschiebbar
sind, bis die Spriegel (7) bis zu ihrem First in dem Behälter (1;30) zu liegen kommen.
3. Zelt nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Winkel des, gleichfalls giebelförmigen, Paketes (16) feste Installationen
(27) in dem Behälter (1;30) angeordnet sind, insbesondere eine Theke (27) oder andere
Versorgungseinrichtungen.
4. Zelt nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Zeltdächer (2;3 bzw. 31;33 bzw. 32;34) einander gegenüber an bzw. in dem
Behälter (1;30) angeordnet sind.
5. Zelt nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß an bzw. in einem entsprechend langen Behälter (30) zwei Zeltdächer (31;33 bzw.
32;34) an einer Seite nebeneinander angeordnet sind.
6. Zelt nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den nebeneinander angeordneten Zeltdächern (31;33 bzw. 32;34) von den
Schienen (5) oder Spriegeln des einen zu den Schienen (5) oder Spriegeln des anderen
eine durchhängende Plane (35) mit Gefälle zu ihrem äußeren Ende hin aufgehängt ist.