[0001] Die Erfindung betrifft ein Integrationsbauverfahren zur Herstellung von Gebäuden,
insbesondere Wohngeschoßbauten, Reihenhäuser, Einfamilienhäuser, Hotel-, Büro-, Gewerbe-
und Industriegebäude, bei dem sich selbst tragende Bausteine aus konventionellen Baumaterialien
montagegerecht vorgefertigt und diese am Bauort individuell in Größe und Form zu einem
Gebäudekomplex montiert werden.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner einen Integrationsbaustein, bestehend aus einer sich
selbst tragenden geschlossenen, beispielsweise quaderförmigen, Rahmenkonstruktion
aus Profilstahl, die anein- und übereinander in variabler Größe und Form zu einem
statisch bestimmten Komplex zusammensetzbar sind.
[0003] Die konventionelle Bauweise hat im Laufe ihrer Entwicklung die verschiedendsten Formen
der Vorfertigung von Gebäudeteilen hervorgebracht. Das hohe Gewicht der konventionell
gefertigten Gebäudeteile hat bisher die Größe bzw. das voluminöse Ausmaß der Montageinheiten
begrenzt. Das betrifft die Blockbauweise ebenso wie die Platten- oder Zellenbauweise.
[0004] Diese bekannte Serienfertigung führte außerdem zu einer Uniformierung der Vorfertigung,
was wiederum eine gleichförmige Gestaltung und eine fehlende Flexibilität in der Lösung
der konstruktiven Aufgaben im Bauwesen verursachte.
Bei den bekannten Verfahren, wie der Skelettbauweise oder dem Deckenhubverfahren,
die eine ausreichende Variabilität erreichen, ist jedoch der Vorfertigungsgrad wesentlich
geringer als bei den zuvor genannten Verfahren.
Die Verbesserung der Vorfertigung trägt aber im entscheidenden Maße zu einer Erhöhung
der Effizienz im Bauwesen bei. Die Baudurchführung kann außerdem nach den bekannten
Verfahren nicht ausreichend genug witterungsunabhängig abgewickelt werden und ihr
Ausbaugrad reicht für eine weitestgehende Automatisierung der Vorfertigung nicht aus.
[0005] Andere bekannte Verfahren zur Herstellung von Gebäuden, wie der Fertigteilhausbau,
der Containerbau bzw. die Leichtbauweisen haben einen verhältnismäßig hohen Vorfertigungsgrad.
[0006] So ist aus der DE-GM 71 23 623 eine transportable Wohn- oder Arbeitsraumzelle mit
einem Gerüst aus Profilstäben bekannt, bei dem die Seitenwände von innen anliegen.
Das Gerüst jeder Zelle bildet die Kanten mindestens eines Quaders mit quadratischer
Grundfläche. An jeder äußeren Quaderseitenfläche sind zwei nebeneinander angeordnete
Wandelemente mit gleichen Flächenabmessungen vorgesehen. Die Seitenwandelemente weisen
an ihren vertikalen Kanten Hohlkehlen zum Einlegen von Dichtungen auf und sind so
bemessen, daß sie unter horizontalem Druck anliegen. Die vertikalen Profilstäbe haben
ein Kastenprofil. Das Gerüst besteht aus vertikalen Eckstäben, vertikalen Mittelstäben,
horizontalen unteren Stäben und horizontalen oberen Stäben. Sie sind fest miteinander
verschweißt, können aber auch lösbar sein.
[0007] Die DE-OS 27 19 953 offenbart ein Gebäude, das mit einem von einem Dach bedeckten
Rahmen, der sich in verschiedene Ebenen teilt, mit Zugangsmitteln zu den verschiedenen
Ebenen, mit Installationen sowie mit einer Vielzahl von vorgefertigten, mobilen Wohnelementen
zum austauschbaren Anpassen an den Rahmen ausgestattet ist. Der Rahmen besteht hauptsächlich
aus vertikalen Bauelementen, vertikalen Zugangsmitteln wie Treppenaufgänge und Fahrstühle,
Installationen in der Form von Steigrohren für Abfallrohre und Wasser-, Elektrizitäts-
und Gasleitungen.
Die Wohnelemente werden industriell vollständig mit Installationen vorgefertigt und
sind teilweise eingerichtet. Sie sind durch einfaches Auflegen auf die Rahmenelemente
und/oder feste Verbindung in den Rahmen einpaßbar.
[0008] Dieses bekannte Gebäude besteht demgemäß aus einem festen bzw. fest zu verankernden,
also unbeweglichen Teilen und aus mobilen Teilen, den Wohnelementen, sogenannten Blockzellen.
Diese Blockzellen haben den Charakter von Karavans oder motorisierten Häusern. Sie
enthalten fertiggestellte Böden und Wände mit Auskleidungen, Tür- und Fensterrahmen,
Fensterscheiben und Jalousien, Beleuchtung, fließend Wasser. Zu ihrer Herstellung
werden auf einem Metallrahmen aufgebrachte und geeignet isoliert leichte Materialien
benutzt.
[0009] Die einzelnen Blockzellen sind zwar selbst tragend, bedürfen aber für ihren statischen
Zusammenbau eines Rahmens, der in der Lage ist, die Gebäudelasten und -kräfte insgesamt
aufzunehmen. Das bedeutet, daß entsprechend aufwendige Rahmenkonstruktionen mit Fundamenten
am Aufstellungsort erstellt werden müssen.
[0010] Die DE-OS 28 47 251 beschreibt ein Wohnelement, bestehend aus einem containerartigen
Hohlkörper. Eine metallene Skelettkonstruktion ist mit Seitenwänden versehen, die
Fenster und Türen aufweist. Im Grundrahmen der Seitenwände sind in den Holmen neben
vertikalen Eckprofilen symmetrisch zueinander vier Ausnehmungen ausgebildet, in denen
jeweils eine Winde angeordnet ist. Die Seitenwände sind an der Skelettkonstruktion
lösbar befestigt. Jeweils an der Stirn- und/oder Längseite ist eine Skelettkonstruktion
mit der anderen Skelettkonstruktion verbunden. Das Skelett besteht aus einem Käfig
aus Profilteilen aus Stahl oder Leichtmetall, die Seitenwände aus verzinktem Stahlblech
oder aus Leichtmetall.
[0011] Die Vielzahl der erforderlichen Einzelteile, die Problematik in der Herstellung großvolumiger
Räume, die Schwierigkeiten bei der Herstellung mehrgeschossiger Gebäude ermöglichen
deshalb nur den begrenzten Einsatz dieser bekannten Lösungen für den Wohn- und Geschäftshausbau
und sind daher nicht so sehr für eine Langzeitnutzung geeignet.
Allen diesen bekannten Lösungen ist darüber hinaus gemeinsam, daß zunächst immer die
statisch bestimmte Außenkonstruktion des Gebäudes, beispielsweise das Außenmauerwerk
oder die Rahmenkonstruktion, hergestellt werden muß, bevor mit dem Innenausbau begonnen
werden kann.
[0012] In Kenntnis dieses Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Integrationsbauverfahren der eingangs genannten Art so zu entwickeln, daß unter
weitestgehender Beibehaltung der konventionellen Bauweise ein sehr hoher Vorfertigungsgrad
bei gleichzeitig hoher Flexibilität und Variabilität in der Gebäudegestaltung erreicht
wird, indem der Bauablauf von innen nach außen realisiert wird.
[0013] Die Aufgabe besteht ferner darin, ein in sich geschlossenes statisches System der
eingangs genannten Art zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bereitszustellen,
das vorrangig aus konventionellen Baustoffen besteht und variabel in Form und Größe
für die Montage durch Formschluß eines Ein- und Mehrschoßgebäudes einsetzbar ist.
[0014] Dies wird mit dem Integrationsbauverfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß man von innen nach außen baut, indem zunächst die einzelnen
sich selbst tragenden Bauelemente nur formschlüssig verbunden werden und anschließend
die innere Funktionsfähigkeit dieser Bausteine so hergestellt wird, daß dieselben
eine im wesentlichen bezugsfertige Innenschalenkompakteinheit, beispielsweise bereits
nutzbare Gas-, Wasser- und Sanitärinstallation, Elektroinstallation, Heizung, Oberflächenbehandlung,
Möbelelementeneinbau erhalten, bevor der statisch bestimmte Kraftschluß der Bausteine
untereinander durch die Herstellung des Außenmauerwerkes, der Verankerung von Außenmauerwerk
und Baustein, der Dämmung und ggf. Verklinkerung vorgenommen wird.
[0015] Mit Vorteil ist der Ausbaugrad der Integrationsbausteine in der Vorfertigung so hoch
gewählt, daß nach der Montage der aneinandergereihten und formschlüssig übereinandergesetzten
Integrationsbausteine nur noch die Anschlußflächen hergestellt werden müssen und das
Innere des Gebäudes genutzt werden kann.
Die Installationsleitungen sind vormontiert und werden während der Montage der Integrationsbausteine
horizontal und vertikal mit dem Anschlußbauwerk verbunden.
[0016] Besonders vorteilhaft ist die Ausgestaltung, nach der die Außenwandfassadenflächen
individuell aus konventionellen Baustoffen oder Leichtbaustoffen nach Abschluß der
Montage gestaltet werden können. In Abhängigkeit von der Fassadenausbildung wird die
Außenwandkonstruktion zur Aufnahme von vertikalen Kräften aus den Integrationsbausteinen
genutzt.
[0017] Mit der Wahl der Länge der Integrationsbausteine ist es möglich, die Gebäudetiefe
zu bestimmen und durch das längsseitige Aneinanderreihen der Integrationsbausteine
läßt sich die Länge des Gebäudes und damit auch die Innenraumlänge variieren.
[0018] Das erfindungsgemäße Integrationsbauverfahren wird ausgeführt mit Integrationsbausteinen,
bestehend aus einer sich selbst tragenden, geschlossenen, beispielsweise, quaderförmigen
Rahmenkonstruktion aus Profilstahl, die anein- und übereinander in variabler Größe
und Form zu einem statisch bestimmten Komplex zusammensetzbar sind. Ein derartiger
Baustein weist einen unteren Rahmen
3, einen monolithischen Fußboden
5 und einem oberen Rahmen
8 mit monolithischer Decke
7 auf, die so zwischen mindestens vier Stützen
6 angeordnet sind, so daß ein statisch in sich stabiler Quaderrahmen, vorzugsweise
aus Stahl, mit Fußbodenebene und Deckenebene entsteht.
Der erfindungegemäße Integrationsbaustein sieht vor, daß beim Übereinanderanordnen
jeweils der obere Rahmen
8 des unteren Bausteines
13 den unteren Rahmen
3 des oberen Bausteines
14 formschlüssig und dichtend hintergreift und die Bausteine
13, 14 untereinander mittels der Außenwandscheibe
16 kraftschlüssig verbunden sind.
Dabei kann der untere Rahmen
3 als ein mit seinen Stegen nach außen gerichtetes, senkrecht gestelltes, umlaufendes
U-Profil ausgebildet sein, in dem unlösbar eine an sich bekannte, in sich geschlossene
monolithische Deckenscheibe als Fußboden
5 angeordnet ist, und der obere Rahmen aus einem umlaufenden T-Profil mit senkrecht
nach oben gerichtetem Steg besteht, der den senkrechten Mittelsteg des U-Profils des
Rahmens
3 hintergreift und auf dessen einer Flanschhälfte die Stahlbetondecke
7 innenseitig auflagernd angeordnet ist.
[0019] Der untere Rahmen
3 kann aber ebensogut als ein mit seinen Stegen nach innen gerichtetes, senkrecht gestelltes,
umlaufendes U-Profil ausgebildet sein, das unlösbar eine an sich bekannte, in sich
geschlossene monolithische Deckenscheibe als Fußscheibe
5 aufnimmt, und der obere Rahmen
8 aus einem Winkelprofil mit senkrecht nach oben gerichtetem Steg besteht, und die
Deckenscheibe im Bereich des Rahmens
3 durch Auflager abstützend angeordnet ist.
[0020] Dazu ist der Steg des Profils des unteren Rahmens
3 mit einer Dichtung, vorzugsweise Gummidichtung, versehen..
[0021] Ohne Einschränkung der Erfindung ist es aber auch möglich, daß der untere Rahmen
3 nur von einem umlaufenden Rahmen mit monolithischem Fußboden
5 und ebenso der obere Rahmen
8 nur von einem umlaufenden Rahmen mit monolithischer Decke
7 gebildet wird. Die statischen Lasten aus der Decke und dem Fußboden des Bausteines
werden getrennt auf die vertikale Stützkonstruktion abgeleitet. Die Herstellung der
Trennwandkonstuktionen erfolgt vorteilhafterweise in Leichtbauweise in der Vorfertigungsstätte.
Türen, Fenster und andere Einbauteile werden in den Baustein montiert.
[0022] Vormontierte Versorgungsleitungen in der Decke und in den Trennwänden ermöglichen
die schnelle und sichere Verbindung von Baustein zu Baustein.
[0023] Die endbehandelten Längstrennwände
10, Querwände
11 und die Innenflächen der Außenwände mit Fensterleibung
12, Fenster und/oder Türen sind in den Bausteinen als komplette Innenschalenkompakteinheit
bereits installiert.
Der gesamte Innenausbau einschließlich Decken- und Fußbodenaufbau ist dann mit der
Vorfertigung der erfindungsgemäßen Integrationsbausteine abgeschlossen, wobei mit
dem längsseitgen Zusammenfügen der Bausteine die innere Funktionstüchtigkeit der Nutzungseinheiten
gegeben ist und nur noch die aneinanderstoßenden Flächen der Integrationsbausteine
anzupassen sind.
[0024] Weitere Vorteile, Einzelheiten und erfindungswesentliche Merkmale ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungen.
[0025] Es zeigen im einzelnen:
- Fig, 1
- einen Querschnitt des erfindungsgemäßen Integrationsbausteines und
- Fig. 2
- eine räumliche Darstellung eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahrens montierten
Gebäudes.
[0026] Die Integrationsbausteine
13 und
14 bestehen aus einem aus Stahlprofilen gebildeten Grundgerüst, dessen unterer Rahmen
3 durch Stützen
6 mit einem oberen Rahmen 8 zu einem statischen Quader verbunden sind. In den horizontal
angeordneten unteren Rahmen
3 ist mit 20 mm Überstand von der Oberkante des Stahlprofils eine mit Stahlmatten bewehrte
Stahlbetonrippendecke
5 monolithisch eingebracht. Diese Bewehrungsmatten enden an den Längs- und Querseiten
jeweils auf der Flanschverbreiterung
4, auf der die Enden der Matten verschweißt sind. Der Beton endet an den Innenkanten
des U-Profils des Rahmens
3. Die im unteren Rahmen
3 eingebaute Stahlbetonrippenscheibe ist eine in sich geschlossene Deckenscheibe, die
lediglich die auftretenden Lasten aus dem Fußboden aufzunehmen hat.
Der obere Rahmen
8 ist ein T-Profil mit nach oben gerichteten Stegen. Er ist in seinen Abmaßen so gewählt,
daß die äußere Flanschhälfte einen darüber zu setzenden unteren Rahmen
3 aufzunehmen vermag. Die innere Flanschhälfte des T-Profils des oberen Rahmens
8 dient zur Aufnahme der Bewehrungsmatten der Stahlbetondecke
7. Die Länge der Stützen
6 bestimmen im entscheidenden Maße die Geschoßhöhe.
[0027] In separaten Arbeitsgängen werden die geschoßhohen Leichttrennwandelemente der Längstrennwand
10, der Querwand
11 und der Innenfläche der Außenwand mit Fensterleibung
12 gefertigt. Sie werden nacheinander zwischen Oberkante Stahlbetonrippendecke
5 und Unterkante Stahlbetondecke
7 in die Integrationsbausteine
13 und
14 in der Vorfertigungsstätte als komplette Innenschalenkompakteinheit montiert. Natürlich
können die Leichttrennwandelemente auch konventionell aus einer Stahlblechständerkonstruktion
hergestellt werden, die mit handelsüblichen Plattenmaterial zu beplanken sind.
In die Leichttrennwandelemente sind die vertikal zu verlegenden Versorgungsleitungen
eingebunden
Alle Innenwandflächen sind mit Türen und Fenster soweit versehen, wie es für die bestimmungsgemäße
funktionelle Nutzung dieses Gebäudeabschnittes erforderlich ist.
[0028] Die Integrationsbausteine
13 und
14 sind so lang, wie das Gebäude breit ist. Die Gebäudetiefe bestimmt demgemäß die Länge
der Integrationsbausteine.
Alle Innenflächen werden bereits in der Vorfertigungsstätte malermäßig behandelt und
ebenso werden alle Einbauobjekte dort montiert.
[0029] Der Transport der so in der Vorfertigungsstätte vorbereiteten Integrationsbausteine
13 und
14 wird mit Spezialfahrzeugen zur Baustelle vorgenommen. Auf der Baustelle muß der zuvor
der Längs-Fundamentsockel
1 mit Gummiauflager und dem Verankerungsbolzen 2 sowie das Kellergeschoß vorbereitet
sein.
[0030] An einem Giebel beginnend wird der erste Integrationsbaustein
13 des Erdgeschosses mit einem mobilen Kran vom Transportfahrzeug abgenommen, mit seinem
unteren Rahmen
3 auf die Längs-Fundamentsockel
1 gesetzt und verankert. Die Integrationsbausteine
13 des Erdgeschosses werden dann längsseits von einem Giebel zum anderen nacheinander
aneinandergereiht.
Die Versorgungsleitungen zum Kellergeschoß werden während der Montage des Integrationsbausteines
13 mit den Anschlußleitungen verbunden. Die bei der Aneinanderreihung der Integrationsbausteine
13 des Erdgeschosses entstehenden Anschlußstellen können dann geschlossen werden.
Mit der abgeschlossenen Montage der Integrationsbausteine
13 zum Erdgeschoß ist die Funktionsfähigkeit des Erdgeschosses komplett hergestellt.
Nach Fertigstellung der Restmalerarbeiten im Bereich der Anschlüsse und der Fußbodenlegerarbeiten
ist die innere funktionelle Nutzung ohne weiteres möglich.
Nachdem das Erdgeschoß montiert ist, wird die Montage des 1. Obergeschosses mit Integrationsbausteinen
14 an einem Giebel beginnend vorgenommen.
Bevor jedoch die Montage des 1. Obergeschosses beginnt, muß über die freiliegenden
Stege des T-Profils des oberen Rahmens
8 eine Gummidichtung
9 gestülpt werden. Die Montage erfolgt sodann in gleicher Weise wie die Montage der
Integrationsbausteine
13 im Erdgeschoß. Die Integrationsbausteine
13 und
14 sind dann übereinander angeordnet, ohne kraftschlüssig verbunden zu sein. Ihr Verbund
wird in dieser Phase der Montage durch reinen Formschluß erreicht.
[0031] Nach Abschluß der Montage im 1. Obergeschoß wird über den oberen Rahmen
8 nur der untere Rahmen
3 mit Stahlbetonrippendecke
5 gestülpt. An den Schmalseiten des unteren Rahmens
3 sind Widerlager und Verankerungsmöglichkeiten zur Befestigung des Dachstuhls zusätzlich
vorgesehen. Die übereinandergestülpten Rahmen werden dann fest mit der Außenwandscheibe
16 kraftschlüssig verbunden. Anschließend wird der Dachstuhl mit gesamter Dachkonstruktion
einschließlich Dachhaut
15 aufgesetzt und befestigt.
[0032] Mit dem Abschluß dieser Arbeiten ist die funktionelle Nutzung sämtlicher Innenräume,
die bereits eine teilweise Möbelierung besitzen, möglich. Der Kraftschluß der Integrationsbausteine
13 und
14 wird dann mit der Erstellung der Außenwandscheibe
16 auf konventionelle Art und Weise hergestellt.
Das erfindungsgemäße Integrationsbauverfahren gestattet die individuelle Planung und
den Bau von Geschäftshäusern, Wohnhäusern, Fertigungshallen, Einfamilienhäuser, Krankenhäsuer,
Hotels und anderen Gebäuden mit individueller Anpassungsmöglichkeit und Vielfalt.
Auch solche Bauelemente wie Balkone, Erker, Loggien und ähnliches sind problemlos
einbindbar.
[0033] Der erfindungsgemäße Integrationsbaustein ermöglicht den Bau mit konventionellen
Baustoffen und ist geeignet, einen sehr hohen Vorfertigungsgrad zu erreichen. Der
Aufbau einer Fließfertigung ist ohne weiteres möglich, wodurch es gelingt, die Bauzeiten
sehr stark zu reduzieren und auch die Baukosten erheblich zu senken.
Werden Gebäude mit großen Tiefen, beispielsweise über 12 m, benötigt, können in einem
Segmentbereich im jeweiligen Geschoß auch zwei oder mehrere Integrationsbausteine
hintereinander angeordnet werden.
| Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen |
| Längs-Fundamentsockel/Kellerwand |
1 |
| Gummiauflager mit Verankerungsbolzen |
2 |
| Unterer Rahmen |
3 |
| Flanschverbreiterung |
4 |
| Monolithischer Fußboden/Decke |
5 |
| Stützen |
6 |
| Monolithische Decke |
7 |
| Oberer Rahmen |
8 |
| Gummidichtung |
9 |
| Längstrennwand |
10 |
| Quertrennwand |
11 |
| Innenfläche der Außenwand mit Fensterleibung |
12 |
| Integrationsbaustein Erdgeschoß |
13 |
| Integrationsbaustein Obergeschoß |
14 |
| Dachkonkruktion mit Dachhaut |
15 |
| Außenwandscheibe |
16 |
1. Integrationsbauverfahren zur Herstellung von Gebäuden, insbesondere Wohngeschoßbauten,
Reihenhäuser, Einfamilienhäuser, Hotel-, Büro-, Gewerbe- und Industriegebäude, bei
dem sich selbst tragende Bausteine aus konventionellen Baumaterialien montagegerecht
vorgefertigt und diese am Bauort individuell in Größe und Form zu einem Gebäude montiert
werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß man von innen nach außen baut, indem zunächst die einzelnen sich selbst tragenden
Bausteine nur formschlüssig verbunden werden und anschließend die innere Funktionsfähigkeit
dieser Bausteine so hergestellt wird, daß dieselben eine im wesentlichen bezugsfertige
Innenschalenkompakteinheit, beispielsweise bereits nutzbare Gas-, Wasser- und Sanitärinstallation,
Elektroinstallation, Heizung, Oberflächenbehandlung, Möbelelementeneinbau erhalten,
bevor der statisch bestimmte Kraftschluß der Bausteine untereinander durch die Herstellung
des Außenmauerwerkes, der Verankerung von Außenmauerwerk und Baustein, der Dämmung
und ggf. der Verklinkerung vorgenommen wird.
2. Integrationsbauverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der Integrationsbausteine (13, 14) die Länge der Gebäudetiefe bestimmt.
3. Integrationsbauverfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst die Integrationsbausteine (13) des Erdgeschosses auf Fundamentsockeln, anschließend auf dem Erdgeschoß die Integrationsbausteine
(14) eines oder mehrerer Obergeschosse montiert und verankert werden und dann auf den
Integrationsbausteinen (14) des zuletzt montierten Geschosses der Dachstuhl mit gesamter Dachkonstruktion in
dafür vorbereiteten Widerlagern aufgesetzt und verankert wird.
4. Integrationsbauverfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem längsseitigen Aneinandersetzen der Integrationsbausteine (13) auf den
vorbereiteten Fundamentsockeln (1) die Funktionseinheit innerhalb einer Geschoßebene erstellt wird und nur die Anschlußflächen
der Integrationsbausteine (13) nachgearbeitet werden.
5. Integrationsbauverfahren nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Integrationsbausteine (13, 14) hintereinander und längsseits montiert werden.
6. Integrationsbauverfahren nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit der Montage der Integrationsbausteine (13, 14) der gesamte Innenausbau für das Gebäude bis auf Anschlußarbeiten abgeschlossen ist.
7. Integrationsbauverfahren nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzliche Bauteile, beispielsweise Treppen, Balkone, Loggien und Erker, integrierbar
sind, die mit dem jeweiligen Integrationsbaustein (13, 14) zusammen bzw. nachträglich montiert werden.
8. Integrationsbauverfahren nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gebäudeaußenwand im Integrationsbaustein (13, 14) eingebaut ist.
9. Integrationsbauverfahren nach Anspruch 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Integrationsbausteine (13, 14) in Vorfertigungsstätten, vorzugsweise einer stationären Vorfertigung, hergestellt
und dann zur Einbaustelle transportiert werden.
10. Integrationsbaustein zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus
einer sich selbst tragenden, geschlossenen, beispielsweise quaderförmigen Rahmenkonstruktion
aus Profilstahl, die anein- und übereinander in variabler Größe und Form zu einem
statisch bestimmten Komplex zusammensetzbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Übereinanderanordnen jeweils der obere Rahmen (8) des unteren Bausteines (13) den unteren Rahmen (3) des oberen Bausteines (14) formschlüssig und dichtend hintergreift und die Bausteine (13, 14) untereinander mittels der Außenwandscheibe kraftschlüssig verbunden sind.
11. Integrationsbaustein nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der untere Rahmen (3) als ein mit seinen Stegen nach außen gerichtetes, senkrecht gestelltes, umlaufendes
U-Profil ausgebildet ist, in dem unlösbar eine an sich bekannte, in sich geschlossene
monolithische Deckenscheibe als Fußboden (5) angeordnet ist, und der obere Rahmen (8) aus einem umlaufenden T-Profil mit senkrecht nach oben gerichtetem Steg besteht,
der den senkrechten Mittelsteg des U-Profils des Rahmens (3) hintergreift und auf dessen einer Flanschhälfte die Stahlbetondecke (7) innenseitig auflagernd angeordnet ist.
12. Integrationsbaustein nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der untere Rahmen (3) als ein mit seinen Stegen nach innen gerichtetes, senkrecht gestelltes, umlaufendes
U-Profil ausgebildet ist, das unlösbar eine an sich bekannte, in sich geschlossene
monolithische Deckenscheibe als Fußboden (5) aufnimmt, und der obere Rahmen (8) aus einem Winkelprofil mit senkrecht nach oben gerichtetem Steg besteht, und die
Deckenscheibe im Bereich des Rahmens (3) durch Auflager abstützend angeordnet ist.
13. Integrationsbaustein nach Anspruch 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steg des Profils des unteren Rahmens (3) mit einer Dichtung, vorzugsweise Gummidichtung, versehen ist.
14. Integrationsbaustein nach Anspruch 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß endbehandelte Längstrennwände (10), Querwände (11) und Innenflächen der Außenwände mit Fensterleibung (12), Fenster und/oder Türen in den Bausteinen (13, 14) vorgesehen sind.
15. Integrationsbaustein nach Anspruch 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Versorgungsleitungen so eingebaut sind, daß mit dem Übereinandersetzen der
Integrationsbausteine die Verbindung der Versorgungsleitungen herstellbar ist.
16. Integrationsbaustein nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem umlaufenden Rahmen (3) mit Fußboden (5) Widerlager und Verankerungshalterungen für die Aufnahme der Kräfte aus dem Dachstuhl
vorgesehen sind.
17. Integrationsbaustein nach Anspruch 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rahmen (3, 8) längsseitig aneinandergereiht kraftschlüssig miteinander verbunden sind.
18. Integrationsbaustein nach Anspruch 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß an die Rahmen (3, 8) zusätzliche Bauteile, beispielsweise Treppen, Balkone, Loggien und Erker, integriert
sind.
19. Integrationsbaustein Anspruch 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenwand am Rahmen (3, 8) angeordnet ist.