[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schiffsausbildung als Simulationsräumfahrzeug
für eine aktive Minenabwehr zur Aufnahme von Anordnungen zur Erzeugung von physikalischen
Schiffssignaturen, in dem aus einzelnen miteinander gekoppelten Schiffssegmenten in
schocksicherer Bauweise ein Verband gebildet wird und die Schiffssegmente über Verbindungselemente
zwischen benachbarten Verbindungsflächen verbunden sowie bei Schockbelastungen gegeneinander
verstellbar sind, wobei ein Schiffskörper aus entsprechend den Erfordernissen zusammengesetzten
Schiffssegmenten gebildet ist.
[0002] Eine derartige Anordnung ist nach der DE-PS 977 936 die Schiffssignaturen bezüglich
Akustik und Magnetik einzeln oder in Kombination simulierbar. Das Problem hierbei
ist es, auch den Druck zu simulieren, so daß eine Täuschung bezüglich der Schiffssignaturen
von Druck, Akustik und Magnetik der Zündsysteme moderner Minen ermöglicht wird. Ein
weiteres Problem besteht darin, einen Träger auszubilden, der bei diesen Anforderungen
den auftretenden hohen Belastungen der in unmittelbarer Nähe detonierenden Minen widersteht.
[0003] Es besteht auf diesem Gebiet die Erkenntnis, daß in Zukunft Simulationsräumsysteme
nur noch erfolgreich sind, wenn sie alle Zielschiffssignaturen möglichst schiffsähnlich
erzeugen. Es hat sich gezeigt, daß hierzu nicht einmal die sogenannten Sperrbrecher
entsprechend einsetzbar sind, die, abgesehen von notwendigen Umrüstungen, bei erfolgreicher
Minendetonation zum Schiffshindernis werden können.
[0004] Weiterhin ist nach der Patentanmeldung P 39 39 788 bekannt, einen geschlossenen Schiffskörper
auszubilden, der im Ansprengfall, d. h. wenn die Belastungen der Schiffsstruktur größer
als die normalen Seegangsbelastungen sind, ein Ausweichen einzelner Schiffssegmente
gewährleistet.
[0005] Es hat sich aber gezeigt, daß durch die impulsartige Ansprengung bei einer Detonation
eine Verstellung der Schiffssegmente gegeneinander nicht möglich ist, da ein Ausgleich
mit einer axialen Verschiebung, Verkürzung der Anordnung, im Schockfall in der erforderlichen
Zeiteinheit zur Vermeidung von Beschädigungen am Schiffssegment nicht möglich ist.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Anordnung zu verbessern und
eine einfache Anordnung zu schaffen, die eine Kopplung der Schiffselemente gewährleistet
und ein Ausweichen der Schiffselemente zueinander im Ansprengfall für eine bechädigungsfreie
Energievernichtung ermöglicht.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß die Verbindungselemente
jeweils durch Aufnahmen und korrespondierende Laschen gebildet sind, die miteinander
in Eingriff stehen und im Bodenbereich der Aufnahme die Lasche mit einer zugeordneten
Spanneinheit für eine axiale Auslenkung und Einstellung einer Vorspannung verbindbar
ist und daß die Lasche in der Aufnahme zur Einstellung von Kippbewegungen der Schiffsegmente
unter Bildung eines Biegegelenkes wenigstens in der Horizontalen ober- und unterhalb
der Lasche Freiräume aufweisen, die vorgespannte Halteelemente für eine Mittenstellung
der Lasche aufnehmen.
[0008] Der wesentliche Vorteil dieser Anordnung besteht nunmehr darin, daß ein Ausweichen
der Schiffselemente zueinander im Ansprengfall und somit ein Auswandern von Schiffselementen
auf einfache Weise ermöglicht wird.
[0009] Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß Aufnahme und Lasche
keilförmig als korrespondierende Elemente ausgebildet sind und im Bodenbereich der
Aufnahme die Spanneinheit über eine Schwenkachse mit der Lasche verbindbar ist.
[0010] Um eine gute Führung der Verbindungselemente im Fall einer Auslenkung zu erzielen,
wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Bodenbereich der Aufnahme in der Art einer
Kulissenführung ausgebildet ist, in die die Lasche mit einem zugeordneten Führungselement
im Spitzenbereich verschiebbar aufnehmbar ist, wobei Führungselement und Lasche über
einen Bolzen schwenkbar verbunden sind.
[0011] Eine einfache Anordnung wird dadurch geschaffen, daß Spanneinheit und Halteelemente
als Krafteinheiten in Form von Pneumatik- oder Hydraulikzylinder ausgebildet sind
und eine überwindbare Vorspannung für den Ansprengfall einstellbar ist.
[0012] Um eine günstige Führung zu erzielen, ist vorgesehen, daß die Verbindungselemente
mindestens ein Drittel der Schiffsbreite einnehmen.
[0013] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schaubildliche Darstellung eines Verbindungsbereiches zwischen zwei Schiffssegmenten;
- Fig. 2 und 3
- Prinzipdarstellung von Schiffssegmenten mit entsprechenden Auswanderungen bei Ansprengung;
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung eines Verbindungsbereiches;
- Fig. 5
- ein Schnitt gemäß Linie V-V der Figur 4;
- Fig. 6
- einen Querschnitt im Bereich der Verbindungselemente;
- Fig. 7
- einen Schnitt gemäß Linie VII-VII der Figur 6 bei Ansprengung;
- Fig. 8
- eine Prinzipdarstellung einer Steuerungsanordnung für eine Spanneinheit und
- Fig. 9
- eine Prinzipdarstellung einer Steuerungsanordnung für ein Halteelement.
[0014] Bei der dargestellten Anordnung sind entsprechend den Erfordernissen Schiffssegmente
1 in schocksicherer Bauweise zu einem Schiffskörper zusammengesetzt. Die einzelnen
Schiffssegmente 1 sind über Verbindungselemente bestehend aus einer Aufnahme 2 und
einer Lasche 3 in korrespondierender Ausbildung gekoppelt, um eine Verstellung der
Schiffssegmente 1 gegeneinander zu ermöglichen. Die Aufnahme 2 und die Lasche 3 sind
dabei zur Vereinfachung beim Zusammenfügen der Schiffssegmente 1 durch Einschwimmen
keilförmig ausgebildet, wobei beim Einschwimmvorgang eine große Eintrittsöffnung 4
einer kleinen Laschenspitze 5 zugeordnet ist.
[0015] In dieser Ausbildung ist im Bodenbereich der Aufnahme 2 eine Führung in der Art einer
Kulissenführung 6 ausgebildet und die Lasche 3 besitzt im Endbereich ein zugeordnetes
Führungselement 7 das verschiebbar in der Kulissenführung 6 aufnehmbar ist. Das Führungselement
7 und die Lasche 3 sind dabei über einen Bolzen 8 schwenkbar verbunden. Die Lasche
3 bzw. das Führungselement 7 trägt zusätzlich eine Verbindungsaufnahme 9, die über
einen einsetzbaren Bolzen 10 mit einer Spanneinheit 11, beispielsweise in Form eines
Pneumatikzylinders, mit einem Aufnahmeelement 12 verbindbar ist. Der Verbindungsbolzen
10 wird dabei nach der Zuordnung der Schiffssegmente 1 und dem Eingriff der Lasche
3 in die Aufnahme sowie Erreichen seiner Endposition über einen Steuerzylinder 13
zur Kopplung der Verbindungsaufnahme 9 und dem Aufnahmeelement 12 in Eingriff gebracht.
[0016] Über die Spanneinheit 11 wird dann eine axiale Vorspannung eingestellt, die die Schiffssegmente
1 für den Normalbetrieb entsprechend fest zuordnet.
[0017] Die Aufnahme 2 bildet bei eingesetzter Lasche 3 in der Mittelstellung oberhalb und
unterhalb der Lasche Freiräume 14, um eine Bewegung der Schiffssegmente 1 zu ermöglichen.
Diese Freiräume 14 werden durch vorgespannte Halteelemente 15 überbrückt, in dem sie
beiderseits der Lasche 3 angreifen. Diese Halteelemente 15 sind beispielsweise als
Pneumatikzylinder ausgebildet und wie die Spanneinheit 11 entsprechend vorgespannt.
Hierdurch sind im Normalbetrieb die Schiffssegmente 1 entsprechend der Vorgabe zugeordnet.
[0018] Gemäß Figur 8 ist eine Steuerung der Spanneinheit 11 dargestellt. Hierbei wird die
Lasche 3 über einen Kolben 16 durch den Druck eines Kompressors 17 mit einer Vorspannkraft
Fv entsprechend der auftretenden Kräfte im normalen Betriebszustand des Schiffes gehalten,
insbesondere wird diese Kraft entsprechend der Schubkraft der Antriebsanlage bemessen.
Im Ansprengfall durch Minen wird die eingestellte axiale Vorspannung überwunden der
Kolben 16 gibt einen axialen Weg frei, so daß eine Verstellung der Schiffssegmente
1 zur Durchführung einer sprunghaften Verkürzung der Anordnung nicht behindert wird
und damit die auftretenden Ansprengkräfte innerhalb der vorgegebenen Größenordnung
ohne Beschädigung der Schiffssegmente 1 bleiben. Nach Beendigung des Ansprengvorganges
wird die Ausgangslage wieder hergestellt.
[0019] Um die Mittenstellung der Lasche 3 im Normalbetrieb zu erhalten, ist gemäß Figur
9 die Steuerung der vorgespannten Halteelemente 15 dargestellt. Hierbei wird ein Kolben
18 mittels eines Kompressors 19 mit einer Vorspannkraft Fv entsprechend dem normalen
Betriebszustand des Schiffes vorgespannt. Beim Überschreiten der Vorspannkraft Fv
durch eine von außen bei einer Ansprengung auftretenden Kraft F wird der Kolben 18
bewegt und der Vorspanndruck entsprechend der Volumenverkleinerung erhöht. Für diesen
Fall ist zum Ausgleich ein zusätzlicher Pufferbehälter 20 mit dem Kolbenraum verbunden.
Beim Abklingen der Kraft F kehrt der Kolben 18 wieder in seine Ausgangslage zurück
und es wird die ursprüngliche Mittenstellung wieder hergestellt.
[0020] Durch die vorgespannte Spanneinheit 11 und die Halteelemente 15 wird somit eine Bewegung
der gekoppelten Schiffselemente zueinander in der gewünschten Weise im Ansprengfall
ermöglicht und das normale Betriebsverhalten im anderen Fall gewährleistet. Es wird
damit die als Sprungfunktion auftretende Ansprengung durch eine Bewegungsausgleich
der Schiffssegmente 1 beherrscht, um eine Zerstörung zu vermeiden.
1. Schiffsausbildung als simulationsräumfahrzeug für eine aktive Minenabwehr zur Aufnahme
von Anordnungen zur Erzeugung von physikalischen Schiffssignaturen, in dem aus einzelnen
miteinander gekoppelten Schiffssegmenten in schocksicherer Bauweise ein Verband gebildet
wird und die Schiffssegmente über Verbindungselemente zwischen benachbarten Verbindungsflächen
verbunden sowie bei Schockbelastungen gegeneinander verstellbar sind, wobei ein Schiffskörper
aus entsprechend den Erfordernissen zusammengesetzten Schiffssegmenten gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente (2, 3) jeweils durch Aufnahmen
(2) und korrespondierende Laschen (3) gebildet sind, die miteinander in Eingriff stehen
und im Bodenbereich der Aufnahme (2) die Lasche (3) mit einer zugeordneten Spanneinheit
(11) für eine axiale Auslenkung und Einstellung einer Vorspannung verbindbar ist und
daß die Lasche (3) in der Aufnahme (2) zur Einstellung von Kippbewegungen der Schiffsegmente
(1) unter Bildung eines Biegegelenkes wenigstens in der Horizontalen ober- und unterhalb
der Lasche (3) Freiräume (14) aufweisen, die vorgespannte Halteelemente (15) für eine
Mittenstellung der Lasche (3) aufnehmen.
2. Schiffsausbildung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Aufnahme (2) und Lasche
(3) keilförmig als korrespondierende Elemente ausgebildet sind und im Bodenbereich
der Aufnahme (2) die Spanneinheit (11) über eine Schwenkachse (8) mit der Lasche (3)
verbindbar ist.
3. Schiffsausbildung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bodenbereich
der Aufnahme (2) in der Art einer Kulissenführung (6) ausgebildet ist, in die die
Lasche (3) mit einem zugeordneten Führungselement (5) im Spitzenbereich verschiebbar
aufnehmbar ist, wobei Führungselement (5) und Lasche (3) über einen Bolzen (8) schwenkbar
verbunden sind.
4. Schiffsausbildung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Spanneinheit
(11) und Halteelemente (15) als Krafteinheiten in Form von Pneumatik- oder Hydraulikzylinder
ausgebildet sind und eine überwindbare Vorspannung für den Ansprengfall einstellbar
ist.
5. Schiffsausbildung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbindungselemente (2, 3) mindestens ein Drittel der Schiffsbreite einnehmen.