[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Werkzeug, insbesondere zum Einsatz an motorgetriebenen
Maschinen mit einem hin- und herbewegbaren Stößel, beispielsweise an Stichsägen, Fuchsschwänzen
oder dgl., zur Bearbeitung von Oberflächen, bestehend aus einem Aufnahmekörper für
einen flächigen, auswechselbaren Bearbeitungsbelag, wobei der Aufnahmekörper über
ein Anschlußteil mit dem Stößel der Maschine verbindbar ist.
[0002] Es sind motorgetriebene Schleifgeräte bekannt, die eine rotierende oder hin- und
herbewegbare Aufnahmeplatte besitzen, auf der ein entsprechend geformter Schleif-
oder Schmiergelbelag aufgebracht bzw. festgespannt werden kann. Dabei kann der Schleif-
oder Schmiergelbelag auf einem papier- oder leinenartigen Träger angeordnet sein.
Derartige Schleifgeräte besitzen eine verhältnismäßig große Arbeitsfläche, so daß
sie auch nur auf größeren, ebenen oder nach außen gewölbten Flächen einsetzbar sind.
Für die Bearbeitung von kleinen Flächen, insbesondere von solchen Flächen, die nach
innen gewölbt sind oder die sich im Inneren eines Rohres oder dgl. befinden, sind
derartige Schleifgeräte vollkommen ungeeignet.
[0003] Aus dem DE-GM 83 05 981 ist eine elektrisch angetriebene Handschleifmaschine mit
einem hin- und herbewegbaren Stößel bekannt, an dem ein Schleifwerkzeug befestigbar
ist. Das Schleifwerkzeug ist als schwertartiger Aufnahmekörper ausgebildet, über welches
ein bandförmiges Schleifpapier U-förmig gespannt und mittels besonderer Klemmen befestigt
ist. An einem Ende des schwertartigen Aufnahmekörpers schließt sich ein Schaft an,
der über eine Buchse auf den hin- und herbewegbaren Stößel der Maschine aufgesteckt
und befestigt werden kann. Diese Befestigung ist verhältnismäßig aufwendig und setzt
immer voraus, daß die Aufnahmevorrichtung für das übliche Sägeblatt zunächst vom Stößel
entfernt wird. Damit ist der Werkzeugwechsel auch zeitraubend. Die beispielsweise
an Stichsägen und Fuchsschwänzen vorhandene Führung bzw. Abstützung des Sägeblattes
ist bei dem schwertartigen Aufnahmekörper nicht mehr nutzbar. Dies macht sich deshalb
besonders nachteilig bemerkbar, weil der schwertartige Aufnahmekörper verhältnismäßig
stabil und damit schwer ausgebildet sein muß. Aufgrund des bandartigen Bearbeitungsbelages
sind die Aufspannflächen des schwertartigen Aufnahmekörpers eben ausgebildet, was
die Bearbeitung von nach innen gewölbten Flächen grundsätzlich ausschließt. Darüber
hinaus ist aber auch die Befestigung des Bearbeitungsbelages auf dem Aufnahmekörper
umständlich und zeitraubend. Die Ausbildung des schwertartigen Aufnahmekörpers im
Übergangsbereich zum Schaft mit Buchse bringt es mit sich, daß hier eine Klemmgefahr
besteht und somit Unfälle nicht ausgeschlossen sind. Ferner hat der vorbekannte schwertartige
Aufnahmekörper den Nachteil, daß er nur in Verbindung mit der motorgetriebenen Maschine
verwendbar ist.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug, insbesondere zum
Einsatz an motorgetriebenen Maschinen mit einem hin- und herbewegbaren Stößel zu schaffen,
welches verhältnismäßig leicht ausgebildet ist, die für Sägeblätter vorhandene Führung
bzw. Abstützung mit ausnutzen kann und ohne besondere Ausgestaltung leicht und sicher
am hin- und herbewegbaren Stößel befestigbar ist. Darüber hinaus soll die Möglichkeit
geschaffen werden, auch nach innen gewölbte Flächen bearbeiten und den flächigen Bearbeitungsbelag
rasch und sicher auswechseln zu können.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einem Werkzeug der eingangs
beschriebenen Gattung vorgeschlagen, daß das Anschlußteil als die Rückseite des Aufnahmekörpers
zumindest teilweise abstützender Tragkörper mit einem sägeblattartigen Einspannschaft
ausgebildet und über den gemeinsamen Bereich fest mit dem Aufnahmekörper verbunden
ist und daß der Bearbeitungsbelag über eine Haftschicht vollflächig mit dem Aufnahmekörper
verbunden ist.
[0006] Ein solches Werkzeug ist ohne allzu großen Aufwand herzustellen und kann, ohne daß
es besonderer Vorkehrungen bedarf, an dem hin- und herbewegbaren Stößel der motorgetriebenen
Maschine befestigt werden. Der sägeblattartige Einspannschaft gibt die Möglichkeit,
daß die bereits für Sägeblätter vorhandene Führung bzw. Abstützung mitbenutzt werden
kann, so daß auch dadurch das Werkzeug gewichtssparend ausgebildet sein kann. Der
Haftbelag ermöglicht ein rasches und sicheres Auswechseln des Bearbeitungsbelages,
wobei neben Schleifbelägen mit unterschiedlicher Körnung auch Filz-, Lammfell- oder
Drahtbürstenbeläge einsetzbar sind. Bedarfsweise kann das Werkzeug aufgrund des sägeblattartigen
Einspannschaftes auch in einem Handgriff, beispielsweise einem Feilenheft, eingesetzt
werden. Die Ausgestaltung des Aufnahmekörpers ermöglicht es schließlich, daß die Grund-
bzw. Aufnahmefläche für den Bearbeitungsbelag beliebig geformt werden kann, so daß
auch die Bearbeitung von nach innen gewölbten Flächen möglich ist.
[0007] Weitere Merkmale eines Werkzeuges gemäß der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 -
8 offenbart.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand in einer Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Dabei zeigen
- Fig. 1
- eine Aufrißdarstellung eines Werkzeuges gemäß der Erfindung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht mit zugeordneter Ansicht der Stirnfläche des Werkzeuges der Fig. 1
und
- Fign. 3 - 6
- Draufsichten und dazugehörige Ansichten der Stirnflächen von weiteren Ausgestaltungen
von Werkzeugen gemäß der Erfindung.
[0009] In den Fign. 1 und 2 der Zeichnung ist ein Werkzeug 1 gezeigt, das zur Bearbeitung
von Oberflächen dient. Dieses Werkzeug 1 besteht aus einem als Anschlußteil dienenden
Tragkörper 2 aus Stahlblech oder dgl., der einen ähnlich einem Sägeblatt ausgebildeten
Einspannschaft 3 besitzt, über den das Werkzeug 1 ohne zusätzliche Vorkehrungen in
die Aufnahme einer motorgetriebenen Stichsäge, eines Fuchsschwanzes oder dgl. eingesetzt
und festgespannt werden kann.
[0010] Der andere Bereich des Tragkörpers 2 ist mit einem unter einem Winkel von 90° dazu
verlaufenden Aufnahmekörper 4 einstückig verbunden. Dieser Aufnahmekörper 4 kann beispielsweise
aus Metall oder aus Kunststoff bestehen. Wenn der Aufnahmekörper 4 ebenfalls aus Stahl
besteht, kann derselbe mit dem Tragkörper 2 verschweißt sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
der Fign. 1 und 2 ist jedoch der aus Stahlblech bestehende Tragkörper 2 durch Umspritzen
mit einem geeigneten Kunststoff mit dem Aufnahmekörper 4 verbunden. Dazu weist der
Tragkörper 2 in seinem oberhalb der Aufnahmeplatte 4 befindlichen Bereich mindestens
zwei Aussparungen oder Öffnungen 5 auf, in die der Kunststoff eindringen kann, so
daß eine sichere Verbindung zwischen dem Tragkörper 2 und dem Aufnahmekörper 4 gewährleistet
ist. Zusätzlich sind seitlich des Tragkörpers 2 noch Abweisungsbleche 6 vorgesehen,
die über den Aufnahmekörper 4 hinausragen und zusätzlich einen Anschlag 7 bilden.
Die Abweisungsbleche 6 verhindern, daß beispielsweise ein Finger zwischen dem Aufnahmekörper
4 und der nicht dargestellten motorgetriebenen Maschine eingeklemmt werden kann.
[0011] Auf der in der Fig. 1 nach unten gerichteten, freien Fläche 8 des Aufnahmekörpers
4 ist als Bearbeitungsbelag ein Schleifpapier 9 befestigt, das über eine Haftschicht,
beispielsweise ein Klettband, lösbar an dem Aufnahmekörper 4 gehalten ist. Zusätzlich
liegt das Schleifpapier 9 an dem vorerwähnten Anschlag 7 an, der damit auch ein Ausrichten
des Schleifpapieres 9 ermöglicht.
[0012] Wie die Fig. 2 erkennen läßt, besitzt der Aufnahmekörper 4 eine rechteckige Grundfläche,
so daß auch das Schleifpapier 9 ebenfalls eine rechteckige Grundfläche aufweist. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Bearbeitungsbelag bzw. das Schleifpapier
9 direkt auf dem Aufnahmekörper 4 befestigt. Bedarfsweise kann der Aufnahmekörper
4 auch eine elastische Zwischenschicht, beispielsweise aus Gummi, besitzen, auf der
das Schleifpapier 9 gehalten ist. Ferner ist es möglich, den Aufnahmekörper 4 in seinem
vorderen Bereich, in dem er nicht von dem Tragkörper 2 stabilisierend abgestützt ist,
in vorgegebenen Grenzen elastisch verformbar auszubilden.
[0013] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 besitzt der Aufnahmekörper 4 eine dreieckige
Grundfläche und die Grund- bzw. Aufnahmefläche des Aufnahmekörpers 4 ist, wie bei
dem Werkzeug gemäß den Fign. 1 und 2, ebenfalls eben ausgebildet. Dabei ist es in
Abänderung dieser Ausführungsbeispiele möglich, die Grund- bzw. Aufnahmefläche des
Aufnahmekörpers 4 leicht gewölbt auszubilden. Ferner können die Seitenkanten der dreieckigen
Grundfläche leicht gewölbt ausgebildet sein.
[0014] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 weist der Aufnahmekörper 4 einen dreieckigen
Querschnitt auf. Damit besitzt der Aufnahmekörper 4 insgesamt drei Grund- bzw. Aufnahmeflächen,
die im dargestellten Ausführungsbeispiel eben ausgebildet sind und mit einem Schleifpapier
9 oder dgl. bestückt werden können. Bedarfsweise ist es möglich, nur eine oder auch
nur zwei Grund- bzw. Aufnahmeflächen mit einem Schleifpapier 9 zu versehen.
[0015] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 5 zeigt einen Aufnahmekörper 4, der beispielsweise
als Rohr ausgebildet ist. Auf die zylindrische Aufnahmefläche des Aufnahmekörpers
4 kann ein umlaufendes Schleifpapier 9 aufgebracht werden. Bedarfsweise kann dieses
Schleifpapier 9 strumpf- bzw. hülsenartig ausgebildet sein und auf den zylindrischen
Aufnahmekörper 4 aufgezogen werden.
[0016] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 6 zeigt schließlich einen Aufnahmekörper 4 mit einer
kreisförmigen Grund- bzw. Aufnahmefläche. Dabei wird ausdrücklich darauf hingewiesen,
daß diese kreisförmige Grund- bzw. Aufnahmefläche bzw. der Aufnahmekörper 4 keinerlei
Rotationsbewegung ausführt. Die Bewegung aller Werkzeuge 1 ist, unabhängig von der
Grund- bzw. Aufnahmefläche des Aufnahmekörpers 4, ausschließlich von der Maschine,
beispielsweise der Stichsäge oder dem Fuchsschwanz, vorgegeben, welche das Bearbeitungswerkzeug
1 aufnimmt. Das bedeutet, daß das Werkzeug 1 grundsätzlich nur eine hin- und hergehende
Bewegung ausführt.
1. Werkzeug, insbesondere zum Einsatz an motorgetriebenen Maschinen mit einem hin- und
herbewegbaren Stößel, beispielsweise an Stichsägen, Fuchsschwänzen oder dgl., zur
Bearbeitung von Oberflächen, bestehend aus einem Aufnahmekörper für einen flächigen,
auswechselbaren Bearbeitungsbelag, wobei der Aufnahmekörper über ein Anschlußteil
mit dem Stößel der Maschine verbindbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Anschlußteil als die Rückseite des Aufnahmekörpers (4) zumindest teilweise
abstützender Tragkörper (2) mit einem sägeblattartigen Einspannschaft (3) ausgebildet
und über den gemeinsamen Bereich fest mit dem Aufnahmekörper (4) verbunden ist und
daß der Bearbeitungsbelag (9) über eine Haftschicht vollflächig mit dem Aufnahmekörper
(4) verbunden ist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufnahmekörper (4) zumindest über einen Teil seiner Länge elastisch ausgebildet
ist.
3. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Aufnahmekörper (4) eine elastische Zwischicht angeordnet ist.
4. Werkzeug nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Haftbelag als Klettband ausgebildet ist.
5. Werkzeug nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufnahmekörper (4) mindestens einen Anschlag (7) für den Bearbeitungsbelag
aufweist.
6. Werkzeug nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Übergangsbereich vom Tragkörper (2) zum Aufnahmekörper (4) Abweiser (7) vorgesehen
sind.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufnahmekörper (4) eine rechteckige, dreieckige, runde oder ovale Grund- bzw.
Aufnahmefläche besitzt.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Grund- bzw. Aufnahmefläche des Aufnahmekörpers (4) winklig, bogenförmig oder
ringförmig umlaufend ausgebildet ist.