(19)
(11) EP 0 569 607 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.11.1993  Patentblatt  1993/46

(21) Anmeldenummer: 92107832.5

(22) Anmeldetag:  09.05.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65D 5/50, B65D 81/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(71) Anmelder: AEG Olympia Office GmbH
D-26357 Wilhelmshaven (DE)

(72) Erfinder:
  • Plorin, Rolf
    W-2932 Zetel-2-Neuenburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verpackungsschachtel mit stossabsorbierenden und schützenden Elementen


    (57) Um ein stoßempfindliches Packgut vor einer Zerstörung z. B. bei einem Sturz einer Verpackung während des Transports zu verhindern, sind in bekannter Weise Polsterschichten zwischen der Außenverpackung und dem Packgut angeordnet. So sind Polsterteile aus Schaumstoff vorgesehen, die in allen acht Ecken der Verpackung z. B. durch eine Klebeverbindung arretiert angeordnet sind. Durch diese Klebeverbindung der aus Schaumstoff bestehenden Polsterformteile mit anderen Teilen der Verpackung aus Pappe ist die Verpackung für ein Recyclingverfahren weniger geeignet. Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Verpackung zu schaffen, die einen sicheren Transport stoßempfindlicher Geräte (15) ermöglicht und die umweltfreundlich ausgebildet ist. Dieses wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß die aus Schaumstoffmaterial bestehenden Polsterteile (17, 19, 21, 23 und 25, 27, 29, 31) mit je einer flächig ausgebildeten Halteplatte (91, 93) aus Pappe lösbar verbunden sind. Diese Halteplatten (91, 93) sind zusammen mit den Polsterteilen in die Verpackung (1) einsetzbar. Durch die lösbare Verbindung der Polsterformteile (17, 19, 21, 23 und 25, 27, 29, 31) mit den aus Pappe bestehenden Halteplatten (91, 93) ist die Verpackung (1) für ein Recyclingverfahren sehr gut geeignet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung, wie Karton, Schachtel oder desgleichen der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.

    [0002] Bei der Endverpackung von Haushaltsgeräten finden in großem Umfang Verpackungsbehälter aus Pappe Verwendung, in denen zur Abstützung und Polsterung des Verpackungsgutes lose Polsterformteile aus Hartschaumstoff eingefügt sind. Da der Endverbraucher diese Verpackungen nicht wiederverwenden kann, werden sie als Müll behandelt. Hierdurch wird die Umwelt sehr belastet. Außerdem sind diese Verpackungen recht teuer, da die aus Pappe bestehenden Verpackungsbehälter und die aus EPS bestehenden Polsterformteile meistens von getrennten Herstellern stammen und erst zu den Geräteherstellern hin transportiert werden müssen.

    [0003] Weiterhin ist durch die Geschmacksmusteranmeldung M 88 09 964.5 eine Geschenkkassette bekannt, die aus einem Karton mit einem Deckel besteht, wobei die Innenseiten des Deckels, des Kassettenbodens und der Kartonseitenwände mit einer Polsterschicht versehen sind. Die ausgewählten Geschenkartikel werden auf dem ebenfalls gepolsterten Einsatzteil angeordnet und befestigt. Die Auspolsterung des Kartons ist aber sehr mühsam, da mehrere Arbeitsgänge erforderlich sind, um zuerst den Boden mit der Polsterschicht und dann die Seitenteile mit der Polsterschicht zu versehen. Da die Polsterschichten sowohl mit dem Boden als auch mit den Seitenteilen des Kartons fest verbunden sind, kann der Geschenkkarton auch nur als solcher benutzt werden. Dies bedeutet, daß diese Verpackung beim Endverbraucher als Müll behandelt wird und daher die Umwelt erheblich belastet.

    [0004] Weiterhin sind bei bekannten Verpackungen die Polsterformteile mittels eines aus Pappe bestehenden Einsatzteiles in die Verpackung einsetzbar. Nach dem Einsetzen dieses Einsatzteiles befinden sich die einzelnen Polsterformteile gleich in der richtigen Lage, derart, daß das stoßempfindliche Gerät schnell und bequem in die Verpackung eingesetzt werden kann. Nachteilig ist hierbei, daß die Polsterformteile mittels einer Klebeverbindung mit dem Einsatzteil verbunden sind. Eine derartige Verpackung ist aber für ein Recyclingverfahren weniger geeignet, da Polsterformteile sich nur schwer von dem Einsatzteil trennen lassen.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verpackung zu schaffen, die ein sicheres Transportieren von stoßempfindlichen Geräten ermöglicht und deren Bestandteile sich aus Umweltgründen leicht recyceln lassen. Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichnete Erfindung gelöst.

    [0006] Die erfindungsgemäße Verpackung hat den Vorteil, daß die Einzelteile der Verpackung leicht zu montieren und zu arretieren sind, wonach das jeweils zu transportierende Gerät schnell in die Verpackung eingesetzt werden kann. Da die Polsterformteile mittels steckbarer Rastverbindungen in dem Karton arretiert sind, lassen sich die Bestandteile der Verpackung auch leicht recyceln. Da keine Klebeverbindungen mehr verwendet werden, lassen sich die Einzelteile der Verpackung nach Nichtgebrauch auch sehr gut sortieren.

    [0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen.

    [0008] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
    Figur 1
    ein Teil der Verpackung in schaubildlicher Darstellung und
    Figur 2
    eine Einzelheit aus Figur 1 in Draufsicht.


    [0009] In der Figur 1 ist eine rechteckförmige Verpackung 1 dargestellt, die aus einem flachen, einteiligen Pappkartonzuschnitt durch entsprechende Faltungen hergestellt ist. Diese Verpackung 1 weist eine nicht dargestellte Vorderwand, eine Rückwand 3 und damit verbundene Seitenwände 5 und 7 auf, in welche boden- und deckelseitig Verschlußklappen 9, 11 und 13 angeordnet sind. Im Rahmen der Erfindung ist selbstverständlich auch der Einsatz einer Schachtel mit einem abnehmbaren Deckel möglich.

    [0010] Um Zerstörerungen oder Beschädigungen von stoßempfindlichen Büro- oder Haushaltsgeräten 15 beim Transport mit einer derartigen Verpackung 1 zu vermeiden, sind Polsterformteile 17, 19, 21 und 23 und 25, 27, 29 und 31 auf diametral gegenüberliegenden Seiten des Bodens 33 und des Deckels in der Verpackung 1 vorgesehen. Diese Polsterteile 17, 19, 21 und 23 weisen in einander zugekehrten Ausnehmungen 35 Auflageflächen 37 auf, welche zur formschlüssigen Aufnahme des Gerätes 15 dienen. Die im Bereich des Deckels angeordneten Polsterteile 25, 27, 29 und 31 weisen in entsprechenden Ausnehmungen 41 Auflageflächen 39 auf. In geschlossenem Zustand der Verpackung 1 liegen die Auflageflächen 39 auf der Oberfläche 43 des Gerätes 15 auf. Außerdem liegt das Gerät 15 mit seiner Seitenfläche 45 an Anschlagflächen 47, 49 und mit seiner gegenüberliegenden Seite 53 an Anschlagflächen 55, 57, 59 und 61 an. Weiterhin liegen die beiden anderen Seitenflächen 63 und 73 des Gerätes 15 an entsprechenden Anschlagflächen 65, 67, 69, 71 und an den Anschlagflächen 75, 77, 79, 81 derart an, daß das Gerät 15 in allen Richtungen durch die Polsterteile arretiert ist.

    [0011] Die Auflageflächen 37 der unteren Polsterteile 17, 19, 21, 23 und die Auflageflächen 39 der oberen Polsterteile 25, 27, 29, 31 weisen in Verlängerungen zu den Anschlagflächen Hinterschneidungen 83, 85 und 87, 89 auf, wodurch die Auflageflächen 37, 39 beim Sturz des Verpackungsbehälters 1 als Federn wirken. Durch diese federnden Auflageflächen 37, 39 werden Beschädigungen des Gerätes beim Transport sicher vermieden.-

    [0012] Für ein sicheres Einsetzen des Gerätes 15 in die Verpackung 1 und um eine Beschädigung des Gerätes 15 bei einem Sturz der Verpackung 1 noch sicherer zu vermeiden, sind die einzelnen Polsterteile 17, 19, 21, 23 und 25, 27, 29, 31 auf je einer flächigen Halteplatte 91, 93 aus Pappe lösbar angeordnet. Die Halteplatten 91, 93 werden also gemeinsam mit den Polsterteilen 17, 19, 21, 23 und 25, 27, 29, 31 in die Verpackung eingesetzt.

    [0013] Die Polsterteile 17, 19, 21, 23 und 25, 27, 29, 31 weisen zum Verbinden mit den Halteplatten 91, 93 je mindestens zwei rechteckförmige Vertiefungen 113, 115 auf, in welche um Falzlinien 95, 97, 99, 101 aufklappbare Klemmlaschen 103, 105, 107, 109 gemäß Figur 2 einrastbar sind. Die Klemmlaschen 103, 105, 107, 109 sind in jeder Ecke der beiden Halteplatten 91, 93 zum Befestigen der Polsterteile angeordnet und sind alle gleich ausgebildet. Da die Klemmlaschen 103, 105, 107, 109 integrierte Teile der Halteplatten 91, 93 sind, sind diese einfach und billig herzustellen. Die Falzlinien 95, 97, 99, 101 münden alle in eine mittig ausgebildete Ausnehmung 111. Es sind jeweils zwei Klemmlaschen 103 und 105 bzw. 107 und 109 für jede Vertiefung 113 und 115 in jeder Bodenfläche 117 der Polsterformteile vorgesehen. Die Falzlinien der zusammengehörigen Klemmlaschen bilden jeweils einen Winkel von 90°, während die Innenflächen der Klemmlaschen 103, 105; 107, 109 im aufgeklappten Zustand einen rechten Winkel sowohl zueinander als auch zu der Oberfläche der Halteplatte bilden.

    [0014] Die Halteplatten 91, 93 sind in der Mitte mit Durchbrüchen 119, 121 zum Durchstecken von Fingern versehen, wodurch das Einsetzen der Halteplatten 91 und 93 mit den daran befestigten Polsterteilen in die Verpackung (1) erleichtert wird. In vorteilhafter Ausgestaltung haben die Durchbrüche 119, 121 eine kreisförmige Form.

    [0015] Im Rahmen der Erfindung können die Polsterteile 17, 19, 21, 23 und 25, 27, 29, 31 mit je zwei Aussparungen 35, 123 und 41, 125 versehen sein, welche in diagonaler Richtung zu den Ecken der Verpackung 1 derart angeordnet sind, daß die Polsterteile 17, 19, 21, 23 und 25, 27, 29, 31 jeweils um 180° versetzt auf die Halteplatten 91, 93 aufsetzbar sind. Durch eine unterschiedliche Ausbildung der Größe dieser Aussparungen 35, 41; 123, 125 ist es möglich, die Verpackung 1 für unterschiedliche Geräte vorzusehen. Durch die unterschiedlich groß ausgebildeten Aussparungen 35, 41; 123, 125 ist es möglich, dieselbe Verpackung 1 zum Transport von unterschiedlich groß ausgebildeten Geräten zu verwenden. Hierdurch kann die Anzahl von unterschiedlichen Polsterformteilen für unterschiedliche Geräte reduziert werden.

    [0016] Die Montage der einzelnen Polsterteile 17, 19, 21, 23 und 25, 27, 29, 31 auf die Halteplatten 91, 93 ist sehr einfach und kann durch einen Automaten erfolgen. Die Verrastung der Polsterformteile 17, 19, 21, 23 und 25, 27, 29, 31 mit den Halteplatten 91, 93 erfolgt mittels der um die Falzlinien 95, 97, 99, 101 federnd gelagerten Klemmlaschen 103, 105, 107, 109 derart, daß die Verpackung 1 mit ihren Einzelteilen sehr gut für ein Recyclingverfahren geeignet ist. Die aus Kunststoff bestehenden Polsterteile 17, 19, 21, 23 und 25, 27, 29, 31 und die aus Pappe bestehenden übrigen Teile der Verpackung 1 lassen sich sehr schnell sortieren und damit recyceln.


    Ansprüche

    1. Verpackung, wie Karton, Schachtel oder dergleichen aus Pappe, insbesondere zur Unterbringung von stoßempfindlichen Geräten, wie Büromaschinen, mit als Stützteilen ausgebildeten Polsterteilen, welche auf diametral gegenüberliegenden Seiten im Bereich des Bodens und des Deckels der Verpackung angeordnet sind und zueinander zugekehrter Aussparungen zur formschlüssigen Aufnahme der Geräte aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einem Schaumstoffmaterial bestehenden Polsterteile (17, 19, 21, 23; 25, 27, 29, 31) auf je einer flächig ausgebildeten Halteplatte (91, 93) aus Pappe lösbar angeordnet sind und daß die Halteplatten (91, 93) zusammen mit den Polsterteilen (17, 19, 21, 23 und 25, 27, 29, 31) in die Verpackung (1) einsetzbar sind.
     
    2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polsterteile (17, 19, 21, 23; 25, 27, 29, 31) mindestens je zwei rechteckförmige Vertiefungen (113, 115) in ihren Böden (117) aufweisen, in welche um Falzlinien (95, 97, 99, 101) aufklappbare Klemmleisten (103, 105, 107, 109) federnd einrastbar sind.
     
    3. Verpackung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß je zwei Klemmlaschen (103, 105; 107, 109) für jede Vertiefung (113, 115) vorgesehen sind, deren Falzlinien (95, 97; 99, 101) jeweils einen Winkel von 90° bilden und deren Anschlagflächen im aufgeklappten Zustand einen rechten Winkel sowohl zueinander als auch zu der Oberfläche der Halteplatte (91, 93) bilden.
     
    4. Verpackung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteplatten (91, 93) in der Mitte Durchbrüche (119, 121) zum Durchstecken von Fingern beim Einsetzen in die Verpackung (1) aufweisen.
     
    5. Verpackung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrüche (119, 121) eine kreisrunde Form aufweisen.
     
    6. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Polsterteile (17, 19, 21, 23; 25, 27, 29, 31) je zwei Aussparungen (35, 41; 123, 125) aufweisen, welche in diagonaler Richtung zu den Ecken der Verpackung (1) derart angeordnet sind, daß die Polsterteile (17, 19, 21, 23; 25, 27, 29, 31) jeweils um 180° versetzt auf die Halteplatten (91, 93) aufsetzbar sind.
     
    7. Verpackung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Aussparungen (35, 41; 123, 125) an jedem Polsterteil unterschiedlich gestaltet und unterschiedlich weit von den Ecken der Verpackung entfernt angeordnet sind.
     
    8. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageflächen (37, 39) mit Hinterschneidungen (85, 87) versehen sind, derart, daß sie als Feder wirken.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht