[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung, wie Karton, Schachtel oder desgleichen der
im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
[0002] Bei der Endverpackung von Haushaltsgeräten finden in großem Umfang Verpackungsbehälter
aus Pappe Verwendung, in denen zur Abstützung und Polsterung des Verpackungsgutes
lose Polsterformteile aus Hartschaumstoff eingefügt sind. Da der Endverbraucher diese
Verpackungen nicht wiederverwenden kann, werden sie als Müll behandelt. Hierdurch
wird die Umwelt sehr belastet. Außerdem sind diese Verpackungen recht teuer, da die
aus Pappe bestehenden Verpackungsbehälter und die aus EPS bestehenden Polsterformteile
meistens von getrennten Herstellern stammen und erst zu den Geräteherstellern hin
transportiert werden müssen.
[0003] Weiterhin ist durch die Geschmacksmusteranmeldung M 88 09 964.5 eine Geschenkkassette
bekannt, die aus einem Karton mit einem Deckel besteht, wobei die Innenseiten des
Deckels, des Kassettenbodens und der Kartonseitenwände mit einer Polsterschicht versehen
sind. Die ausgewählten Geschenkartikel werden auf dem ebenfalls gepolsterten Einsatzteil
angeordnet und befestigt. Die Auspolsterung des Kartons ist aber sehr mühsam, da mehrere
Arbeitsgänge erforderlich sind, um zuerst den Boden mit der Polsterschicht und dann
die Seitenteile mit der Polsterschicht zu versehen. Da die Polsterschichten sowohl
mit dem Boden als auch mit den Seitenteilen des Kartons fest verbunden sind, kann
der Geschenkkarton auch nur als solcher benutzt werden. Dies bedeutet, daß diese Verpackung
beim Endverbraucher als Müll behandelt wird und daher die Umwelt erheblich belastet.
[0004] Weiterhin sind bei bekannten Verpackungen die Polsterformteile mittels eines aus
Pappe bestehenden Einsatzteiles in die Verpackung einsetzbar. Nach dem Einsetzen dieses
Einsatzteiles befinden sich die einzelnen Polsterformteile gleich in der richtigen
Lage, derart, daß das stoßempfindliche Gerät schnell und bequem in die Verpackung
eingesetzt werden kann. Nachteilig ist hierbei, daß die Polsterformteile mittels einer
Klebeverbindung mit dem Einsatzteil verbunden sind. Eine derartige Verpackung ist
aber für ein Recyclingverfahren weniger geeignet, da Polsterformteile sich nur schwer
von dem Einsatzteil trennen lassen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verpackung zu schaffen, die ein sicheres
Transportieren von stoßempfindlichen Geräten ermöglicht und deren Bestandteile sich
aus Umweltgründen leicht recyceln lassen. Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch
1 gekennzeichnete Erfindung gelöst.
[0006] Die erfindungsgemäße Verpackung hat den Vorteil, daß die Einzelteile der Verpackung
leicht zu montieren und zu arretieren sind, wonach das jeweils zu transportierende
Gerät schnell in die Verpackung eingesetzt werden kann. Da die Polsterformteile mittels
steckbarer Rastverbindungen in dem Karton arretiert sind, lassen sich die Bestandteile
der Verpackung auch leicht recyceln. Da keine Klebeverbindungen mehr verwendet werden,
lassen sich die Einzelteile der Verpackung nach Nichtgebrauch auch sehr gut sortieren.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind den weiteren
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0008] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
- Figur 1
- ein Teil der Verpackung in schaubildlicher Darstellung und
- Figur 2
- eine Einzelheit aus Figur 1 in Draufsicht.
[0009] In der Figur 1 ist eine rechteckförmige Verpackung 1 dargestellt, die aus einem flachen,
einteiligen Pappkartonzuschnitt durch entsprechende Faltungen hergestellt ist. Diese
Verpackung 1 weist eine nicht dargestellte Vorderwand, eine Rückwand 3 und damit verbundene
Seitenwände 5 und 7 auf, in welche boden- und deckelseitig Verschlußklappen 9, 11
und 13 angeordnet sind. Im Rahmen der Erfindung ist selbstverständlich auch der Einsatz
einer Schachtel mit einem abnehmbaren Deckel möglich.
[0010] Um Zerstörerungen oder Beschädigungen von stoßempfindlichen Büro- oder Haushaltsgeräten
15 beim Transport mit einer derartigen Verpackung 1 zu vermeiden, sind Polsterformteile
17, 19, 21 und 23 und 25, 27, 29 und 31 auf diametral gegenüberliegenden Seiten des
Bodens 33 und des Deckels in der Verpackung 1 vorgesehen. Diese Polsterteile 17, 19,
21 und 23 weisen in einander zugekehrten Ausnehmungen 35 Auflageflächen 37 auf, welche
zur formschlüssigen Aufnahme des Gerätes 15 dienen. Die im Bereich des Deckels angeordneten
Polsterteile 25, 27, 29 und 31 weisen in entsprechenden Ausnehmungen 41 Auflageflächen
39 auf. In geschlossenem Zustand der Verpackung 1 liegen die Auflageflächen 39 auf
der Oberfläche 43 des Gerätes 15 auf. Außerdem liegt das Gerät 15 mit seiner Seitenfläche
45 an Anschlagflächen 47, 49 und mit seiner gegenüberliegenden Seite 53 an Anschlagflächen
55, 57, 59 und 61 an. Weiterhin liegen die beiden anderen Seitenflächen 63 und 73
des Gerätes 15 an entsprechenden Anschlagflächen 65, 67, 69, 71 und an den Anschlagflächen
75, 77, 79, 81 derart an, daß das Gerät 15 in allen Richtungen durch die Polsterteile
arretiert ist.
[0011] Die Auflageflächen 37 der unteren Polsterteile 17, 19, 21, 23 und die Auflageflächen
39 der oberen Polsterteile 25, 27, 29, 31 weisen in Verlängerungen zu den Anschlagflächen
Hinterschneidungen 83, 85 und 87, 89 auf, wodurch die Auflageflächen 37, 39 beim Sturz
des Verpackungsbehälters 1 als Federn wirken. Durch diese federnden Auflageflächen
37, 39 werden Beschädigungen des Gerätes beim Transport sicher vermieden.-
[0012] Für ein sicheres Einsetzen des Gerätes 15 in die Verpackung 1 und um eine Beschädigung
des Gerätes 15 bei einem Sturz der Verpackung 1 noch sicherer zu vermeiden, sind die
einzelnen Polsterteile 17, 19, 21, 23 und 25, 27, 29, 31 auf je einer flächigen Halteplatte
91, 93 aus Pappe lösbar angeordnet. Die Halteplatten 91, 93 werden also gemeinsam
mit den Polsterteilen 17, 19, 21, 23 und 25, 27, 29, 31 in die Verpackung eingesetzt.
[0013] Die Polsterteile 17, 19, 21, 23 und 25, 27, 29, 31 weisen zum Verbinden mit den Halteplatten
91, 93 je mindestens zwei rechteckförmige Vertiefungen 113, 115 auf, in welche um
Falzlinien 95, 97, 99, 101 aufklappbare Klemmlaschen 103, 105, 107, 109 gemäß Figur
2 einrastbar sind. Die Klemmlaschen 103, 105, 107, 109 sind in jeder Ecke der beiden
Halteplatten 91, 93 zum Befestigen der Polsterteile angeordnet und sind alle gleich
ausgebildet. Da die Klemmlaschen 103, 105, 107, 109 integrierte Teile der Halteplatten
91, 93 sind, sind diese einfach und billig herzustellen. Die Falzlinien 95, 97, 99,
101 münden alle in eine mittig ausgebildete Ausnehmung 111. Es sind jeweils zwei Klemmlaschen
103 und 105 bzw. 107 und 109 für jede Vertiefung 113 und 115 in jeder Bodenfläche
117 der Polsterformteile vorgesehen. Die Falzlinien der zusammengehörigen Klemmlaschen
bilden jeweils einen Winkel von 90°, während die Innenflächen der Klemmlaschen 103,
105; 107, 109 im aufgeklappten Zustand einen rechten Winkel sowohl zueinander als
auch zu der Oberfläche der Halteplatte bilden.
[0014] Die Halteplatten 91, 93 sind in der Mitte mit Durchbrüchen 119, 121 zum Durchstecken
von Fingern versehen, wodurch das Einsetzen der Halteplatten 91 und 93 mit den daran
befestigten Polsterteilen in die Verpackung (1) erleichtert wird. In vorteilhafter
Ausgestaltung haben die Durchbrüche 119, 121 eine kreisförmige Form.
[0015] Im Rahmen der Erfindung können die Polsterteile 17, 19, 21, 23 und 25, 27, 29, 31
mit je zwei Aussparungen 35, 123 und 41, 125 versehen sein, welche in diagonaler Richtung
zu den Ecken der Verpackung 1 derart angeordnet sind, daß die Polsterteile 17, 19,
21, 23 und 25, 27, 29, 31 jeweils um 180° versetzt auf die Halteplatten 91, 93 aufsetzbar
sind. Durch eine unterschiedliche Ausbildung der Größe dieser Aussparungen 35, 41;
123, 125 ist es möglich, die Verpackung 1 für unterschiedliche Geräte vorzusehen.
Durch die unterschiedlich groß ausgebildeten Aussparungen 35, 41; 123, 125 ist es
möglich, dieselbe Verpackung 1 zum Transport von unterschiedlich groß ausgebildeten
Geräten zu verwenden. Hierdurch kann die Anzahl von unterschiedlichen Polsterformteilen
für unterschiedliche Geräte reduziert werden.
[0016] Die Montage der einzelnen Polsterteile 17, 19, 21, 23 und 25, 27, 29, 31 auf die
Halteplatten 91, 93 ist sehr einfach und kann durch einen Automaten erfolgen. Die
Verrastung der Polsterformteile 17, 19, 21, 23 und 25, 27, 29, 31 mit den Halteplatten
91, 93 erfolgt mittels der um die Falzlinien 95, 97, 99, 101 federnd gelagerten Klemmlaschen
103, 105, 107, 109 derart, daß die Verpackung 1 mit ihren Einzelteilen sehr gut für
ein Recyclingverfahren geeignet ist. Die aus Kunststoff bestehenden Polsterteile 17,
19, 21, 23 und 25, 27, 29, 31 und die aus Pappe bestehenden übrigen Teile der Verpackung
1 lassen sich sehr schnell sortieren und damit recyceln.
1. Verpackung, wie Karton, Schachtel oder dergleichen aus Pappe, insbesondere zur Unterbringung
von stoßempfindlichen Geräten, wie Büromaschinen, mit als Stützteilen ausgebildeten
Polsterteilen, welche auf diametral gegenüberliegenden Seiten im Bereich des Bodens
und des Deckels der Verpackung angeordnet sind und zueinander zugekehrter Aussparungen
zur formschlüssigen Aufnahme der Geräte aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einem Schaumstoffmaterial bestehenden Polsterteile (17, 19, 21, 23; 25,
27, 29, 31) auf je einer flächig ausgebildeten Halteplatte (91, 93) aus Pappe lösbar
angeordnet sind und daß die Halteplatten (91, 93) zusammen mit den Polsterteilen (17,
19, 21, 23 und 25, 27, 29, 31) in die Verpackung (1) einsetzbar sind.
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polsterteile (17, 19, 21, 23; 25, 27, 29, 31) mindestens je zwei rechteckförmige
Vertiefungen (113, 115) in ihren Böden (117) aufweisen, in welche um Falzlinien (95,
97, 99, 101) aufklappbare Klemmleisten (103, 105, 107, 109) federnd einrastbar sind.
3. Verpackung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß je zwei Klemmlaschen (103, 105; 107, 109) für jede Vertiefung (113, 115) vorgesehen
sind, deren Falzlinien (95, 97; 99, 101) jeweils einen Winkel von 90° bilden und deren
Anschlagflächen im aufgeklappten Zustand einen rechten Winkel sowohl zueinander als
auch zu der Oberfläche der Halteplatte (91, 93) bilden.
4. Verpackung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteplatten (91, 93) in der Mitte Durchbrüche (119, 121) zum Durchstecken
von Fingern beim Einsetzen in die Verpackung (1) aufweisen.
5. Verpackung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrüche (119, 121) eine kreisrunde Form aufweisen.
6. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Polsterteile (17, 19, 21, 23; 25, 27, 29, 31) je zwei Aussparungen (35, 41;
123, 125) aufweisen, welche in diagonaler Richtung zu den Ecken der Verpackung (1)
derart angeordnet sind, daß die Polsterteile (17, 19, 21, 23; 25, 27, 29, 31) jeweils
um 180° versetzt auf die Halteplatten (91, 93) aufsetzbar sind.
7. Verpackung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Aussparungen (35, 41; 123, 125) an jedem Polsterteil unterschiedlich
gestaltet und unterschiedlich weit von den Ecken der Verpackung entfernt angeordnet
sind.
8. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageflächen (37, 39) mit Hinterschneidungen (85, 87) versehen sind, derart,
daß sie als Feder wirken.