[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Sortieren von Flaschen
gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 18.
[0002] Es ist bereits bekannt, die zu einer bestimmten Sorte gehörenden Flaschen durch einen
Auspacker mit einzeln steuerbaren Greiftulpen gemeinsam zu entnehmen und auf einem
mehrspurigen Förderer abzusetzen (DE-OS 25 34 183). Durch den Förderer werden die
entnommenen Flaschen weggeführt und vorübergehend gespeichert, bis eine ausreichend
große Anzahl zur Verfügung steht, die dann durch einen eigenen Einpacker wieder in
Kästen eingesetzt wird. Auf diese Weise können sortenreine Kästen gewonnen werden
bzw. es kann eine Flaschenabfüllanlage mit sortenreinem Flaschenmaterial beschickt
werden. Ungünstig ist jedoch der hohe maschinelle Aufwand und der große Raumbedarf,
nachdem für jede zu entnehmende Flaschensorte ein eigener Zwischen- oder Speicherförderer
und ein eigener Einpacker erforderlich ist. Hinzu kommt die Gefahr von Störungen durch
umgefallene oder verklemmte Flaschen im Bereich des Zwischenförderers, an dessen Ende
die Flaschen wieder in Gassen eingeteilt werden müssen, damit sie ordnungsgemäß von
den Greiftulpen des Einpackers erfaßt werden können.
[0003] Entsprechendes gilt für ein anderes bekanntes Verfahren und die zugehörige Vorrichtung,
bei denen zunächst alle Flaschen durch einen Auspacker unsortiert aus den Kästen entnommen,
in eine schnellaufende Einzelreihe umformiert, überprüft und sortiert, verlangsamt,
getrennt gespeichert und schließlich durch einen Einpacker wieder in Kästen eingesetzt
werden (DE-OS 29 21 640).
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Sortieren von Flaschen zu schaffen, mit denen bei geringem Platz- und Kostenaufwand
und störungsarmem Flaschentransport sortenreine Kästen gewonnen werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen der Ansprüche 1 und 18
angegebenen Merkmale gelöst.
[0006] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren und einer erfindungsgemäßen Vorrichtung entfällt
somit der gesamte Aufwand für die Zwischenspeicherung der entnommenen Flaschen und
es wird die Gefahr von Störungen im Bereich des Transports der entnommenen Flaschen
entscheidend verringert. Es läßt sich eine äußerst kompakte und kostengünstige Vorrichtung
erstellen, die an den verschiedensten Orten, angefangen vom Eingangslager oder der
Abfüllanlage von Betrieben der Getränkeindustrie bis hin zu zentralen Sammelstellen
für Mehrwegflaschen vorteilhaft einzusetzen ist.
[0007] Besonders vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0008] Besonders zweckmäßig ist das Verfahren gemäß Anspruch 3, bei dem jede zu entnehmende
Flasche nur einmal ergriffen und abgesetzt werden muß, so daß die Gefahr von Störungen
besonders gering und die Leistung aufgrund der kurzen Wege besonders hoch ist.
[0009] Entsprechend den Weiterbildungen in den Ansprüchen 9 und 10 kann die Überprüfung
der Flaschen in den Kästen erfolgen. Genausogut ist möglich, entsprechend dem Anspruch
11 die Flaschen allein oder zusätzlich nach der Entnahme aus einem Kasten zu Überprüfen,
wobei die Flaschen besonders gut von allen Seiten zugänglich sind. In diesem Zusammenhang
kann es zweckmäßig sein, die Flaschen während der Überprüfung gemäß Anspruch 13 kurzzeitig
auf einer Standfläche abzusetzen, um ihre Höhenlage zu definieren. Danach erfolgt
umgehend das Einsetzen der betreffenden Flasche in einen anderen Kasten, so daß auch
hier keine Zwischenspeicherung stattfindet.
[0010] Besonders zweckmäßig ist es auch, gemäß Anspruch 17 nicht nur die Flaschen, sondern
auch die Kästen zu sortieren. Auf diese Weise können die entnommenen Flaschen auf
kürzestem Wege und ohne manuelle Eingriffe sofort wieder in die richtigen Kästen abgesetzt
werden.
[0011] Im Nachstehenden werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die schematische Draufsicht auf eine Sortieranlage für Flaschen in einer Abfüllanlage,
Fig. 2 den Schnitt A-B nach Fig. 1,
Fig. 3 die Ansicht Z nach Fig. 1,
Fig. 4 die schematische Draufsicht auf eine andere Sortieranlage in einer Flaschensammelstelle,
Fig. 5 den Schnitt C-D nach Fig. 4.
[0012] Die Sortieranlage nach Fig. 1 bis 3 ist in eine nur teilweise dargestellte Abfüllanlage
integriert und zur Verarbeitung von Mehrwegflaschen 1 bzw. zur sortenreinen Beschickung
einer Waschmaschine 2 eingerichtet. Sie weist einen ersten Förderer 3 in Form eines
Rollenförderers für die von einem nicht gezeigten Entpalettierer kommenden Kästen
4, gefüllt mit unsortierten Flaschen 1, auf. Es sind drei unterschiedliche Flaschensorten
durch einen Kreis, einen Punkt und ein Kreuz markiert. Die durch einen Kreis markierte
Flaschensorte soll in der Abfüllanlage gefüllt werden, während die beiden anderen
Sorten, mit einem Punkt und einem Kreuz markierten Sorten vom Füllvorgang auszuschließen
sind.
[0013] Neben dem ersten Förderer 3 ist ein Auspakker 5 mit einem hin- und herbewegbaren
Packkopf 6 mit mehreren entsprechend der Formation der Flaschen 1 im Kasten 4 angeordneten,
gemeinsam steuerbaren Greiftulpen vorgesehen, der alle in einem Kasten 4 noch befindlichen
Flaschen 1 herausnimmt und auf einem parallel zum ersten Förderer angeordneten zweiten
Förderer 7, gebildet durch mehrere parallele Scharnierbandketten, abstellt. Durch
den zweiten Förderer 7 werden die sortenreinen, mit einem Kreis markierten Flaschen
direkt der Waschmaschine 2 zugeführt.
[0014] Parallel zum ersten Förderer 3 sind auf der anderen Seite ein dritter Förderer 8
und ein vierter Förderer 9, jeweils in Form von Rollenförderern, angeordnet. Der dritte
und vierte Förderer 8, 9 sind jeweils in der gleichen Richtung gesteuert antreibbar,
entgegengesetzt zur gemeinsamen Förderrichtung des ersten und zweiten Förderers 3,
7. Der erste und zweite Förderer 3, 7 sowie der dritte und vierte Förderer 8, 9 liegen
jeweils eng beieinander, während zwischen dem ersten Förderer 3 und dem dritten Förderer
8 ein größerer Abstand besteht. In dem so gebildeten Zwischenraum ist ein Handhabungsroboter
10, im Nachstehenden kurz Roboter genannt, angeordnet, dessen Aufbau und Funktion
weiter unten erläutert wird. Der dritte Förderer 8 wird an einer nicht gezeigten Stelle
automatisch oder manuell mit leeren Kästen 4 für die mit einem Punkt markierte Flaschensorte,
der vierte Förderer 9 entsprechend mit leeren Kästen 4 für die mit einem Kreuz markierte
Flaschensorte beschickt. Es kann sich um gleichartige oder um der jeweiligen Flaschensorte
zugeordnete unterschiedliche Kästen 4 handeln, die anschließend dem Arbeitsbereich
des Roboters 10 zugefördert werden.
[0015] In Transportrichtung gesehen vor dem Auspakker 5 ist am bzw. über dem ersten Förderer
3 eine Prüfeinrichtung 11 für die Flaschen 1 angeordnet. Unmittelbar unterhalb der
Prüfeinrichtung 11 ist eine Hubeinrichtung 12 vorgesehen, durch welche die Flaschen
1 eines exakt unterhalb der Prüfeinrichtung 11 stehenden Kastens 4 teilweise aus dem
Kasten herausgehoben werden können, z.B. mittels durch Öffnungen im Boden eines Kastens
4 hindurch bewegbare Stößel 15 (siehe Fig. 3). In der angehobenen Position wird durch
optoelektronische Sensoren oder Kameras die Kontur der Flaschen 1 im Hals- und Mündungsbereich
überprüft und es werden die Flaschen 1, ggf. unter Mithilfe von Farbsensoren, einer
der drei Flaschensorten zugeordnet. Nach dem Prüfvorgang werden die Flaschen 1 durch
die Hubeinrichtung 12 wieder abgesenkt und dann in der abgesenkten Stellung im Kasten
4 weitertransportiert. Die exakte Positionierung des Kastens 4 in der Prüfeinrichtung
11 erfolgt durch einen zwischen den Rollen des ersten Förderers 3 gesteuert nach oben
bewegbaren Anschlag 13 für die vordere Kastenwand. Entsprechende steuerbare Anschläge
13 fixieren die Kästen 4 auch im Bereich des Auspackers 5 und im Bereich des Roboters
10 auf dem dritten und vierten Förderer 8, 9.
[0016] Die Signale der Prüfeinrichtung 11, welche alle Flaschen 1 eines Kastens 4 gleichzeitig
testet, werden in einen Rechner 14 eingegeben, der u.a. den Roboter 10, die Anschläge
13, die Hubeinrichtung 12 und den ersten, dritten und vierten Förderer 3, 8, 9 steuert.
Der Rechner 14 ist derart programmiert, daß sich folgender Verfahrensablauf ergibt:
Jeder vom ersten Förderer 3 zugeführte Kasten 4 mit unsortierten Flaschen 1 wird als
erstes durch einen Anschlag 13 in der Prüfeinrichtung 11 fixiert. Diese stellt fest,
zu welcher der drei maßgeblichen Sorten jede einzelne Flasche 1 gehört und meldet
die entsprechende Belegung des Kastens 4 an den Rechner 14, wo dieser Belegungszustand
vorübergehend gespeichert wird. Danach wird der gerade getestete Kasten 4 nach Freigabe
durch den Anschlag 13 um etwas mehr als eine Kastenlänge weitertransportiert und durch
einen anderen Anschlag 13 in einer Entladeposition im Arbeitsbereich des Roboters
10 fixiert.
[0017] Der Roboter 10 weist einen um eine senkrechte Achse drehbaren Rotor 32 sowie zwei
um horizontale Achsen drehbare Gelenkarme 33, 34 auf, wobei am freien Ende des zweiten
Gelenkarms 34 um eine horizontale Achse schwenkbar eine steuerbare Greiftulpe 16 für
einen Flaschenkopf angelenkt ist. Aufgrund dieser vierachsigen Anordnung, von denen
jedem Achse ein eigener Servomotor zugeordnet ist, kann die Greiftulpe 16 unter Beibehaltung
ihrer senkrechten Position jede gewünschte Bewegung von einem in der Entladeposition
befindlichen Kasten 4 auf dem ersten Förderer 3 zu zwei in auf gleicher Höhe liegenden
Beladepositionen auf dem dritten Förderer 8 und dem vierten Förderer 9 durch Anschläge
13 fixierte Kästen 4 ausführen.
[0018] Durch die vom Rechner 14 gesteuerte Greiftulpe 16 des Roboters 10 werden nun in dem
in der Entladeposition fixierten Kasten 4 als erstes die Flaschen 1 der mit einem
Punkt markierten Sorte einzeln der Reihe erfaßt, angehoben, seitlich über einen in
der Beladeposition auf dem dritten Förderer 8 fixierten Kasten 4 verfahren, nach unten
in diesen eingesetzt und freigegeben. Die entsprechende Bewegungsbahn des Greifkopfs
16 ist in Fig. 2 strichliert angedeutet. Es ist gut zu erkennen, daß jede Flasche
1 auf kurzem Wege, ohne Absetzen, direkt von Kasten zu Kasten überführt wird.
[0019] Die zunächst leeren Kästen 4 auf dem dritten Förderer 8 werden so in vorgegebener
Folge nach und nach mit Flaschen 1 der mit einem Punkt markierten Sorte gefüllt, bis
sie voll sind. Danach wird durch Steuerung des entsprechenden Anschlags 13 und des
dritten Förderers 8 ein neuer, leerer Kasten 4 in die Beladeposition transportiert
und fixiert.
[0020] Die entsprechende Steuerung ist auf einfache Weise durch den Rechner 14 möglich,
der davon ausgeht, daß jeder neue Kasten 4 auf dem dritten Förderer 8 zunächst absolut
leer ist. Es ist auch möglich, unter dem dritten Förderer 8 in der Beladeposition
entsprechend der Flaschenformation nicht gezeigte Sensoren anzuordnen, die dem Rechner
14 melden, daß das eine oder andere Fach des Kastens 4 bereits mit einer Flasche 1
belegt ist. In diesem Falle können auch bereits teilweise mit Flaschen 1 der entsprechenden
Sorte gefüllte Kästen 4 beladen werden, ohne daß es zu einer Doppelbelegung eines
Faches kommen kann.
[0021] Nachdem alle Flaschen der mit einem Punkt markierten Sorte entnommen und wieder in
zugehörige Kästen 4 eingesetzt sind, erfolgt in gleicher Weise das Entnehmen und Wiedereinsetzen
der Flaschen 1 der mit einem Kreuz markierten Sorte in einen Kasten 4, der auf dem
vierten Förderer 9 in der Beladeposition durch einen weiteren Anschlag 13 fixiert
ist. Die entsprechende Bewegungsbahn der Greiftulpe 16 ist in Fig. 2 strichpunktiert
angegeben. Auch hier erfolgt das Entnehmen und Einsetzen der betreffenden Flaschen
1 auf direktem Wege.
[0022] Nachdem so alle "Fremdflaschen" aus dem Kasten 4 in der Entladeposition entfernt
worden sind, enthält dieser nur noch Flaschen 1 der mit einem Kreis markierten Sorte.
Der so vorbereitete Kasten 4 wird nach Freigabe durch den entsprechenden Anschlag
13 durch den ersten Förderer 3 um etwas mehr als eine Kastenlänge weitertransportiert
und durch einen anderen Anschlag 13 in der Auspackposition fixiert. In dieser Position
werden in herkömmlicher Weise durch den Greifkopf 6 des Auspackers 5 alle noch im
Kasten 4 befindlichen Flaschen 1 entnommen und auf dem zweiten Förderer 7 abgesetzt.
Dieser führt die Flaschen 1 in die Abfüllanlage ein, wo sie als erstes in der Waschmaschine
2 gereinigt werden, danach befüllt, verschlossen, etikettiert usw..
[0023] Um die Leistung zu erhöhen, können in der Anlage nach Fig. 1 bis 3 auch zwei Roboter
10 eingesetzt werden, wovon jeder einer eigenen Flaschensorte zugeordnet ist. Diese
beiden Roboter können gleichzeitig oder nacheinander ihre Flaschensorte aus einem
Kasten 4 entnehmen und in einen anderen Kasten einsetzen. Auch ist es möglich, als
erstes die in der Prüfeinrichtung 11 erkannten Flaschen 1 der mit einem Kreis markierten
Sorte mit Hilfe des Auspackers 5 zu entnehmen. In diesem Falle müssen die nicht gezeigten
Greiftulpen des Packkopfes 6 durch den Rechner 14 einzeln steuerbar sein und es ist
die Entladeposition der Kästen 4 - in Transportrichtung gesehen - hinter der Auspackposition
angeordnet. Wird zwischen den beiden Positionen eine Staumöglichkeit für mehrere mit
Fremdflaschen gefüllte Kästen 4 geschaffen, so kann die Taktzeit für den Auspacker
5 verkürzt und damit seine Leistung erhöht werden, da sich die Entnahmezeiten für
die Fremdflaschen über längere Zeit hinweg ausgleichen können.
[0024] Die Sortieranlage nach Fig. 4 und 5 ist in eine nur teilweise dargestellte Sammelstelle
für Mehrwegflaschen 1 integriert und zur Verarbeitung von drei verschiedenen Flaschensorten
vorbereitet, die wiederum durch einen Kreis, einen Punkt und ein Kreuz markiert sind.
Mit den in Kästen 4 unsortiert angelieferten Flaschen 1 sollen sortenreine Kästen
4 gebildet werden.
[0025] Dementsprechend weist die Anlage nach Fig. 4 und 5 ähnlich wie die Anlage nach Fig.
1 bis 3 einen ersten Förderer 3 in Form eines Rollenförderers für die Kästen 4 mit
den unsortierten Flaschen 1 auf. Parallel dazu ist ein zweiter Förderer 17 für die
mit einem Kreis gekennzeichneten Flaschen, ein dritter Förderer 8 für die mit einem
Punkt gekennzeichneten Flaschen und ein vierter Förderer 9 für die mit einem Kreuz
gekennzeichnete Flaschensorte vorgesehen. Auch der zweite, dritte und vierte Förderer
17, 8, 9 sind durch Rollenförderer gebildet und sind in der gleichen Richtung und
zwar entgegengesetzt zum ersten Förderer 3 antreibbar.
[0026] Über den vier Förderern 3, 17, 8 und 9 ist ein Portal-Handhabungs-Roboter 18, im
nachstehenden Roboter genannt, angeordnet. Am horizontalen Träger 19 des Roboters
18 ist ein horizontal verfahrbarer Läufer 20 mit einem gleichfalls horizontal verfahrbaren
Teleskoparm 21 gelagert, an dessen freiem Ende ein senkrechter Hubarm 22 mit einer
steuerbaren Greiftulpe 16 angeordnet ist. Die Länge des Trägers 19, des Teleskoparms
21 und des Hubarms 22 ist derart bemessen, daß die Greiftulpe 16 den gesamten Bereich
von vier nebeneinander auf den vier Förderern in einer Entlade- bzw. Beladeposition
fixierten Kästen 4 vollständig bestreichen kann. Die Fixierung der Kästen 4 in der
jeweiligen Position erfolgt ähnlich wie bei der Anlage nach Fig. 1 bis 3 wiederum
durch steuerbare, heb- und senkbare Anschläge 13 für die vordere Kastenwand. Die Steuerung
der drei Motoren für den Läufer 20, für den Teleskoparm 21 und für den Hubarm 22 sowie
für die Greiftulpe 16 erfolgt durch einen Rechner 31, der außerdem die Anschläge 13
und die vier Förderer 3, 17, 8 und 9 steuert.
[0027] Im Zwischenraum zwischen dem ersten Förderer 3 und dem zweiten Förderer 17 über der
Bewegungsbahn der Kästen 4 ist auf Ständern oder Brücken eine Beleuchtungseinrichtung
23 und eine Kamera 24 angeordnet, derart, daß eine Flasche 1 zwischen ihnen passieren
kann. Die Kamera 24 tastet die von der Greiftulpe 16 linear vorbeigeführten Flaschen
1 auf ihre Zugehörigkeit zu einer der drei Flaschensorten ab und gibt entsprechende
Signale in den Rechner 31 ein. Der Rechner 31 ist derart programmiert, daß sich folgender
Verfahrensablauf ergibt:
Jeder vom ersten Förderer 3 zugeführte Kasten 4 mit unsortierten Flaschen 1 wird durch
einen Anschlag 13 in der Entladeposition unterhalb des Roboters 18 fixiert. Danach
erfaßt die Greiftulpe 16 die definierte erste Flasche 1, hebt sie aus dem Kasten 4
heraus und führt sie in horizontaler Richtung zwischen der Beleuchtungseinrichtung
23 und der Kamera 24 hindurch. Dabei wird die Flasche 1 auf ihre Sortenzugehörigkeit
überprüft. Flaschen 1 der mit einem Kreis markierten Sorte werden anschließend in
einen Kasten 4 auf dem zweiten Förderer 17 auf der strichliert angedeuteten Bewegungsbahn
abgesenkt. Flaschen 1 der mit einem Punkt markierten Sorte werden in ähnlicher Weise
auf der strichpunktiert eingezeichneten Bewegungsbahn in einen Kasten 4 auf dem dritten
Förderer 8 und Flaschen 1 der mit einem Kreuz markierten Sorte in entsprechender Weise
auf der punktiert eingezeichneten Bewegungsbahn in einen Kasten 4 auf dem vierten
Förderer 9 eingesetzt, jeweils ohne Absetzen oder Zwischenhalt.
[0028] Auf diese Weise werden nach einer vorgegebenen Folge der Reihe nach alle Flaschen
1 aus dem Kasten 4 in der Entladeposition entnommen und einzeln nacheinander in die
in der Beladeposition stehenden Kästen 4 eingesetzt. Der Rechner "weiß" zu jedem Zeitpunkt,
wie die drei Kästen 4 in der Beladeposition befüllt sind, da auch das Beladen nach
einer vorgegebenen Folge geschieht. Ist ein Kasten 4 mit seiner Sorte von Flaschen
1 voll befüllt, so wird dieser Kasten 4 nach Zurückziehen des Anschlags 13 wegtransportiert
und durch einen leeren Kasten 1 ersetzt. Entsprechend wird ein Kasten 4 auf dem ersten
Förderer 3 nach dem Entleeren durch einen neuen, vollen Kasten 1 ersetzt. Auf diese
Weise werden auf engstem Raum und kürzestem Weg aus Kästen 1 mit unsortierten Flaschen
sortenreine Kästen 1 gebildet.
[0029] Die entleerten Kästen 4 können vom ersten Förderer 3 z.B. zu einem Sammelplatz oder
einem Kastenwascher transportiert werden; die Beschikkung der zweiten bis vierten
Förderer 17, 8 und 9 mit dem gewünschten Kastenmaterial, sei es mit gleichartigen
oder mit an die Flaschensorten angepaßten unterschiedlichen Kästen, kann manuell erfolgen.
[0030] Eine andere Möglichkeit zeigt die Fig. 4. Hier endet der erste Förderer 3 im Anfangsbereich
des zweiten bis vierten Förderers 17, 8, 9 und ist mittels eines Querförderers 25
mit den Anfangsbereichen verbunden. Durch einen ersten Schieber 26 werden alle vom
ersten Förderer 3 angelieferten Kästen 4 auf den vom Rechner 31 gesteuerten Querförderer
25 überschoben. Durch drei weitere, wiederum vom Rechner 31 gesteuerte Schieber 27,
28 und 29 werden dann die Kästen 4 abwechselnd auf den zweiten bis vierten Förderer
geschoben. Damit entfällt jeglicher manueller Eingriff und die Bildung der sortenreinen
Kästen 4 erfolgt vollkommen automatisch.
[0031] Auch ist es möglich, die entleerten Kästen 1 automatisch zu sortieren, z.B. mit Hilfe
eines im Endbereich des ersten Förderers 3 angebrachten Sensors 30, welcher auf bestimmte
Eigenheiten der unterschiedlichen Sorten von Kästen 1 reagiert und entsprechende Signale
an den Rechner 31 übermittelt. Die Übergabe der Kästen 4 an den zweiten bis vierten
Förderer 17, 8, 9 erfolgt dann nicht nach einer vorgegebenen Folge sondern entsprechend
der Sortenzugehörigkeit durch einzelne Ansteuerung der Schieber 27, 28 und 29. Sollte
eine Kastensorte zu Ende gehen, da keine entsprechenden Kästen nachgeliefert werden,
so müssen ggf. fehlende Kästen 1 manuell auf den zweiten bis vierten Förderer aufgesetzt
werden. Auch dieses Aufsetzen kann automatisiert werden, z.B. durch senkrechte Kastenmagazine
über den Anfangsbereichen des zweiten bis vierten Förderers 17, 8, 9.
[0032] Bei der Anlage nach Fig. 4 bis 5 ist zusätzlich zur oder anstelle von Beleuchtungseinrichtung
23 und Kamera 24 eine Prüfeinrichtung 11 gemäß Fig. 1 und 3 einsetzbar. Auch können
wiederum mehrere Roboter 18 verwendet werden, die jeweils einer Sorte zugeordnet sind,
um die Leistung zu erhöhen bzw. die Taktzeiten zu verkürzen. Weiter ist es möglich
den zweiten bis dritten Förderer im rechten Winkel stumpf an den ersten Förderer heranzuführen,
um die Wege zu den Kästen zu verkürzen. Auch kann der erste Förderer zwischen dem
zweiten bis vierten Förderer angeordnet sein. Ferner kann es zweckmäßig sein, die
Flaschen 1 während der Überprüfung zwischen Kamera 24 und Beleuchtungseinrichtung
23 kurz auf einer Standfläche abzustellen und die Greiftulpe 16 anzuheben. Dadurch
wird die Höhe des Flaschenbodens exakt definiert und die Flaschenkontur voll zugänglich.
[0033] Unter "Sorten" im Sinne der Erfindung werden auch Flaschen mit nur teilweise übereinstimmenden
Merkmalen, z.B. Flaschen mit gleicher Farbe aber verschiedener Höhe, verstanden. Bei
einer Vorrichtung mit mehreren nacheinander angeordneten Robotern können dann z.B.
durch den ersten Roboter die Flaschen nach der Farbe, durch den zweiten Roboter nach
der Höhe und durch den dritten Roboter nach dem Kriterium "Einbrandetikett vorhanden
oder nicht vorhanden" sortiert werden.
[0034] In allen Fällen ergibt sich infolge des direkten, gesteuerten Transfers der zu sortierenden
Flaschen von Kasten zu Kasten ohne Pufferung eine kompakte Bauweise der Sortieranlage
und eine betriebssichere Funktion.
1. Verfahren zum Sortieren von Flaschen, wobei diese in Kästen zugeführt werden, auf
ihre Zugehörigkeit zu mindestens einer bestimmten Sorte hin überprüft, zumindest teilweise
aus den Kästen entnommen und nach Sorten getrennt wieder in Kästen eingesetzt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die entnommenen Flaschen ohne Zwischenspeicherung in die
Kästen eingesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die entnommenen Flaschen
in ihrer Sorte zugeordnete Kästen eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die entnommenen Flaschen
ohne Absetzen direkt in die Kästen eingesetzt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Flaschen
eines Kastens einzeln nacheinander entnommen und einzeln nacheinander in einen anderen
Kasten eingesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Flaschen
einer bestimmten Sorte einzeln nacheinander aus dem Kasten entnommen werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die entnommenen
Flaschen derart gezielt in einen Kasten eingesetzt werden, daß dieser nach und nach
vollständig mit Flaschen der gleichen Sorte gefüllt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Flaschen der gleichen
Sorte einzeln nacheinander in die freien Fächer des Kastens eingesetzt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede zu
entnehmende Flasche im Kasten erfaßt, angehoben, über einen anderen Kasten geführt
und dann in diesen eingesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Flaschen
innerhalb des Kastens auf die Zugehörigkeit zu mindestens einer bestimmten Sorte überprüft
werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Flaschen vor der Überprüfung
über einen Teil ihrer Höhe aus dem Kasten herausbewegt und in ihrem aus dem Kasten
herausstehenden Bereich überprüft werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Flaschen
auf dem Weg von Kasten zu Kasten überprüft werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Flaschen
ohne Absetzen von einem Kasten zum anderen Kasten transportiert werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Flaschen
während der Überführung von Kasten zu Kasten kurzzeitig auf einer Standfläche abgesetzt
und überprüft werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die zu
einer bestimmten Sorte gehörigen Flasche im Kasten verbleiben und alle anderen Flaschen
entnommen und in einen anderen Kasten überführt werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß alle
Flaschen aus einem Kasten entnommen und nach Sorten getrennt in andere Kästen überführt
werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Kästen
nach ihrer Entleerung umgehend wieder mit entnommenen und ggf. sortierten Flaschen
gefüllt werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Kästen vor der Wiederbefüllung
sortiert werden.
18. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
mit einer Aufnahme (3) für Kästen (4) mit unsortierten Flaschen (1), mit mindestens
einer Aufnahme (8, 9, 17) für Kästen (4) für sortierte Flaschen (1), mit einer Prüfvorrichtung
(11; 23, 24) für die Flaschen (1) zum Feststellen der Sortenzugehörigkeit, sowie mit
einer über die Aufnahme (3) für Kästen (4) mit unsortierten Flaschen (1) bewegbaren,
zur Entnahme dieser Flaschen (1) ausgebildeten Greifvorrichtung (10, 18) dadurch gekennzeichnet,
daß die Greifvorrichtung (10, 18) auch über die Aufnahme (8, 9, 17) für Kästen (4)
für sortierte Flaschen (1) bewegbar und zum Einsetzen dieser Flaschen (1) in die Kästen
(4) ausgebildet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme für Kästen
(4) mit unsortierten Flaschen (1) durch einen antreibbaren Förderer (3) gebildet ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine
der Aufnahmen für Kästen (4) für sortierte Flaschen (1) durch einen antreibbaren Förderer
(8, 9, 17) gebildet ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderer
(3, 8, 9, 17) mit steuerbaren Anschlägen (13) für die Kästen (4) versehen sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die
Greifvorrichtung (10, 18) mindestens eine Greiftulpe (16) aufweist, die während des
Entnehmens einer Flasche (1) aus einem Kasten (4) mit unsortierten Flaschen und/oder
während des Einsetzens einer Flasche (1) in einen Kasten (4) für sortierte Flaschen
in Abhängigkeit von der Sortenzugehörigkeit der erfaßten Flasche (1) steuerbar ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiftulpe (16)
zwischen der Aufnahme (3) für Kästen (4) mit unsortierten Flaschen (1) und den Aufnahmen
(8, 9, 17) für Kästen (4) für sortierte Flaschen (1) auf einer Bewegungsbahn nach
Art eines umgekehrten U hin- und herbewegbar ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufnahmen (8, 9, 17) für Kästen (4) für sortierte Flaschen (1) ohne Zwischenförderband
für die entnommenen Flaschen (1) unmittelbar neben der Aufnahme (3) für Kästen (4)
mit unsortierten Flaschen (1) angeordnet sind.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
antreibbare Förderer (8, 9, 17) für die Kästen (4) mit sortierten Flaschen (1) parallel
zueinander angeordnet sind.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderer (8, 9,
17) parallel zum antreibbaren Förderer (3) für die Kästen (4) mit unsortierten Flaschen
(1) angeordnet sind.
27. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderer (8, 9,
17) für Kästen (4) mit sortierten Flaschen (1) rechtwinklig zum antreibbaren Förderer
(3) für Kästen (4) mit unsortierten Flaschen (1) angeordnet sind.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß an
die Aufnahme (3) für Kästen (4) mit unsortierten Flaschen (1) eine Sortiereinrichtung
(27 bis 30) für die Kästen (4) angeschlossen ist.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die
Prüfeinrichtung (11) über der Bewegungsbahn der Kästen (4) mit unsortierten Flaschen
(1) angeordnet ist und gleichzeitig den gesamten Kasteninhalt überprüft.
30. Vorrichtung nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß unter der Prüfvorrichtung
11 eine Hubvorrichtung (12) für die Flaschen (1) angeordnet ist, welche diese teilweise
aus den Kästen (4) heraushebt.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Aufnahme (3) für Kästen (4) mit unsortierten Flaschen (1) und einer Aufnahme (8,
9, 17) für Kästen (4) für sortierte Flaschen (1) eine Prüfeinrichtung (23, 24) angeordnet
ist, und daß die Greifvorrichtung (10, 18) derart ausgebildet ist, daß sie die aus
den Kästen (4) entnommenen Flaschen einzeln nacheinander der Prüfeinrichtung (23,
24) zuführt.