[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abdichtung von Böden nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Aus der DE 39 37 638 A1 ist eine doppelwandige Auffangwanne für umweltgefährdende
Chemikalien oder dergleichen bekannt, die, je nach Größe, in separat zu prüfende Unterabschnitte
unterteilt werden kann, indem entsprechende Abschnitte von Bodenplatte und Deckplatte
miteinander verschweißt werden.
[0003] Aus dem Sonderdruck "Neuer Standard - Doppel-Abdichtung bei wassergefährdenden Flüssigkeiten
und Sondermüll" der GFA - Gesellschaft für Flächen-Abdichtung mbH, Hamburg (Sonderdruck
aus "Umwelt + Technik", Heft 10 - 1990), ist ebenfalls eine doppelwandige Abdichtung
von Böden bekannt, bei der die abzudichtende Fläche in Einzelsektoren bzw. Einzelsegmente
unterteilt ist. Nach dem Stand der Technik wird diese Unterteilung durch Verschweißung
der beiden Kunststoffplatten vorgenommen.
[0004] Bei diesen bekannten Ausführungsformen besteht zunächst die Gefahr, daß bei einer
nicht ordnungsgemäßen Ausführung der die Segmente trennenden Schweißnähte Stoffe,
die die obere Schicht der Dichtung durchdrungen haben und in den dazwischenliegenden
Hohl- bzw. Prüfraum eingeflossen sind, auch in benachbarte Segmente einfließen, da
durch die Schweißnaht nur eine "einfache" Barriere zwischen den einzelnen Segmenten
besteht.
[0005] Weiterhin ist es bei den bekannten Ausführungsformen sehr aufwendig, die im Schadensfall
betroffenen Segmente auszuwechseln.
[0006] Dazu muß der in aller Regel als Oberdecke verwendete Schutzbeton aufgestemmt und
das entsprechende Segment der doppelwandigen Dichtung muß ausgetrennt und herausgenommen
werden.
[0007] Dann muß ein neues Dichtungssegment eingepaßt und eingeschweißt werden, bevor dann
der Schutzbeton wieder aufgebracht werden kann.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Vorrichtung so auszubilden,
daß eine verbesserte und sichere Abdichtung der einzelnen Dichtungssegmente untereinander
gewährleistet ist und daß im Schadensfall die Auswechslung einzelner Dichtungssegmente
erleichtert wird.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die doppelwandige Dichtung
zur Bildung der Einzelsegmente durch Trennschwellen unterteilt ist, die durch doppelwandige
hochgezogene Umkantungen der Dichtung mit einer dichtenden Abdeckung gebildet werden.
[0010] Mit der Erfindung wird erreicht, daß die einzelnen Dichtungssegmente auch gegeneinander
sicher abgedichtet sind und ein eventuelles Eindringen von Stoffen aus benachbarten
Dichtungssegmenten verhindert wird.
[0011] Weiterhin ist es möglich, im Schadensfall einzelne Dichtungssegmente einfach auszutauschen.
Dazu wird die über den doppelwandigen Umkantungen liegende Abdeckung entfernt und
das entsprechende Segment einschließlich der oberen Wandung der doppelwandigen Dichtung
dann aus dem Boden herausgehoben. Die untere Wandung der doppelwandigen Dichtung -
die in aller Regel nach einem Schadensfall noch intakt ist - verbleibt im Boden. Sie
wird lediglich gereinigt. Ein vorgefertigtes neues Austauschsegment (eventuell aber
auch das gereinigte und instandgesetzte "alte" Segment) wird dann eingesetzt und die
Abdeckung wird wieder angebracht. Durch diesen, gegenüber dem Stand der Technik vereinfachten
Austausch einzelner Segmente wird die Reparaturzeit der Dichtung spürbar verkürzt
und die Nutzung der Abdichtung verbessert. Wird ein Segment gerade ausgetauscht, dann
kann die sonstige Fläche (selbst die direkt benachbarten Segmente) uneingeschränkt
genutzt werden.
[0012] Je nach Größe der einzelnen Dichtungssegmente kann der Austausch komplett mit der
entsprechenden Schutzbetonschicht vorgenommen werden. Bei größeren Segmenten erfolgt
der Austausch der Schutzbetonschicht und der oberen Wandung der doppelwandigen Dichtung
in Einzelschritten.
[0013] Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen der doppelwandigen Dichtung gemäß Anspruch 1
sind den kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche 2 bis 7 zu entnehmen.
[0014] Durch den Abstand von bis zu 5 cm zwischen den Einzelsegmenten, der mit Mörtel, Beton
oder ähnlichem ausgegossen ist, wird die Austauschbarkeit der Einzelsegmente verbessert
und eine Gefahr der Beschädigung eines Nachbarsegments beim Austausch verhindert.
Weiterhin wird die Stabilität der Umkantungen erhöht.
[0015] Durch die Verwendung eines U-förmigen Profils für die Abdeckung und/oder die Verschweißung,
Verlötung oder Verklebung der Abdeckung mit der doppelwandigen Dichtung wird die Gefahr
des Eindringens von Stoffen zwischen die einzelnen Dichtungssegmente weiter vermindert.
[0016] Das bündige Abschließen der Abdeckung mit der Bodenfläche erleichtert die Entfernung
der Abdeckung beim Austausch von Einzelsegmenten.
[0017] Das Hochziehen der Dichtung an der Wand bis über das Niveau der Bodenfläche verhindert
ein Eindringen von Stoffen in den Zwischenraum Dichtung/Wand.
[0018] Das Verschweißen oder Verlöten der doppelwandigen Dichtung an ihren offenen Enden
verbessert schließlich weiterhin die Dichtigkeit der Abdichtung und vermindert die
Gefahr des Eindringens von Stoffen in den zwischen den Wandungen liegenden Hohl- oder
Prüfraum.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend in den Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
- Figur 2
- einen Vertikalschnitt gemäß der Linie I-I in Figur 1,
- Figur 3
- einen Vertikalschnitt gemäß der Linie II-II in Figur 1.
[0020] Eine Vorrichtung zur Abdichtung von Böden nach den Figuren 1 und 2 besteht aus einer
doppelwandigen Dichtung 2 und 3, die in separate Prüfhohlräume 4 bildende Einzelsegmente
1 unterteilt ist.
[0021] Zur Bildung der Einzelsegmente 1 ist die doppelwandige Dichtung 2 und 3 durch Trennschwellen
5 unterteilt.
[0022] Die Trennschwellen 5 werden gebildet durch doppelwandige hochgezogene Umkantungen
der Dichtung 2 und 3 mit einer darüberliegenden Abdeckung 6. Die einzelnen Segmente
1 der Vorrichtung sind mit einem Schutzbeton 10 ausgefüllt.
[0023] Zur Bildung des Prüfhohlraums 4 zwischen den Wandungen der Dichtung 2 und 3 sind
an der oberen Wandung 3 der Dichtung 2 und 3 Distanzwarzen 7 angebracht. Zwischen
den Einzelsegmenten 1 kann ein Abstand 8 von bis zu 5 cm bestehen, der mit Mörtel,
Beton oder ähnlichem ausgegossen ist. Zur Erhöhung der Stabilität der Umkantung können
an der unteren Wandung 2 der Dichtung 2 und 3 Kunststoffanker 14 angebracht sein.
An seinem oberen Ende 12 des durch den Abstand 8 entstehenden Spaltes 13 können die
jeweils beiden unteren Wandungen 2 der Dichtung 2 und 3 miteinander verschweißt oder
verlötet sein. Die Abdeckung 6 kann mit der oberen Wandung 3 der doppelwandigen Dichtung
2 und 3 verschweißt oder verlötet sein (Schweißnaht 9). Die Abdeckung 6 kann mit der
Bodenfläche 11 bündig abschließen. Die Abdeckung 6 kann aber auch von der Schutzbetonschicht
10 überdeckt sein.
[0024] In Figur 3 ist die doppelwandige Dichtung 2 und 3 bis über das Niveau der Bodenfläche
11 hochgezogen. Die untere Wandung 2 der doppelwandigen Dichtung 2 und 3 kann durch
Kunststoffanker 14 an der Wand 15 befestigt sein.
[0025] Die doppelwandige Dichtung 2 und 3 kann an ihren offenen Enden 16 verschweißt oder
verlötet sein.
1. Vorrichtung zur Abdichtung von Böden mit einer doppelwandigen Dichtung, die in separate
Prüfhohlräume bildende Einzelsegmente unterteilt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die doppelwandige Dichtung (2, 3) zur Bildung der Einzelsegmente (1) durch Trennschwellen
(5) unterteilt ist, die durch doppelwandige hochgezogene Umkantungen der Dichtung
(2, 3) mit einer dichtenden Abdeckung (6) gebildet werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Einzelsegmenten (1) ein Abstand (8) von bis zu 5 cm besteht, der
mit Mörtel, Beton oder ähnlichem ausgegossen ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckung (6) aus einem U-förmigen Profil gebildet wird.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckung (6) mit der doppelwandigen Dichtung (2, 3) verschweißt, verlötet
oder verklebt ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckung (6) bündig mit der Bodenfläche (11) abschließt.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtung (2, 3) an der Wand (15) durch doppelwandige Umkantungen bis über
das Niveau der Bodenfläche (11) hochgezogen wird.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtung (2, 3) an ihren offenen Enden (16) verschweißt oder verlötet ist.