(19)
(11) EP 0 569 819 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.11.1993  Patentblatt  1993/46

(21) Anmeldenummer: 93107196.3

(22) Anmeldetag:  04.05.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B21J 13/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 11.05.1992 DE 4215451

(71) Anmelder: SCHULER PRESSEN GmbH & Co.
D-73033 Göppingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Fahrenbach, Jürgen
    W-7321 Aichelberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Antrieb für einen patrizenseitigen Auswerfer in einer mechanischen Umformpresse


    (57) Antrieb eines patrizenseitigen Auswerfers (15) mit in dem Stößel (2) schwenkbar gelagertem Winkelhebel (16, 19), dessen einer Schenkel (16) auf den Auswerfer (15) wirkt und dessen anderer Schenkel (19) an einer ebenen Steuerfläche (21) in Anlage gehalten ist, die an einem Steuerelement (22) gebildet ist, das in einem Parallelogramm die Koppel bildet, die an zwei Lenkern (24, 25) des Parallelogramms angelenkt ist, die andererseits auf gestellfesten Schwenkpunkten (26, 27) gelagert sind, wobei einer der beiden Lenker eine abgewinkelte Verlängerung (28) aufweist, die mit einem rotierenden Nocken (14) derart in Antriebsverbindung steht, daß auf das Steuerelement (22) taktweise Bewegungen übertragen werden. Dabei soll der Nocken (14) freizügiger angeordnet und die Größe des Hubes des Auswerfers (15) einfacher verändert werden. Dazu erstreckt sich die abgewinkelte Verlängerung (28) eines Lenkers (24) etwa rechtwinkelig zu dem Lenker (24) und an dieser Verlängerung (28) ist eine Kuppelstange (29) angelenkt, die an einem einarmigen Antriebshebel (30) angelenkt ist, der in einem gestellfesten Schwenkpunkt (31) gelagert ist und ständig an dem Nocken (14) anliegt, wobei der Anlenkpunkt der Kuppelstange (29) an dem Antriebshebel (30) verstellbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Antrieb für einen in einem Stößel einer mechanischen Umformpresse verschieblich gelagerten, patrizenseitigen Auswerfer mit einem in dem Stößel schwenkbar gelagerten Winkelhebel, dessen einer Schenkel auf das von der Patrize abgewandte Ende des Auswerfers wirkt und dessen anderer Schenkel vermittels einer ersten Rolle ständig an einer ebenen, zur Bewegungsrichtung des Stößels parallelen Steuerfläche in Anlage gehalten ist, die an einem Steuerelement gebildet ist, das in einem Parallelogramm die Koppel bildet, die an zwei Lenkern des Parallelogramms angelenkt ist, die andererseits auf zwei von der Steuerfläche gleich beabstandeten, gestellfesten Schwenkpunkten gelagert sind, die die Basis des Parallelogramms bilden, wobei einer der beiden Lenker mit einer abgewinkelten Verlängerung versehen ist, die mit einem mit dem Pressenantrieb synchronisiert rotierenden Nocken über eine auf diesem abrollende zweite Rolle derart in Antriebsverbindung steht, daß auf das Steuerelement taktweise Bewegungen mit einer quer zur Bewegungsrichtung des Stößels verlaufenden Bewegungskomponente übertragen werden.

    [0002] Ein bekannter Antrieb dieser Art (DE-AS 24 50 631) hat schon den Vorteil, daß wegen der Parallelität der Steuerfläche zu der Bewegungsrichtung des Stößels der Zeitpunkt der Betätigung des Auswerfers von der jeweiligen Stellung des Stößels in seinem Bewegungsweg völlig unabhängig ist, vielmehr ausschließlich von der jeweiligen Drehstellung des Nockens und dessen Form abhängig ist. Nachteilig an diesem bekannten Antrieb ist jedoch, daß die den Nocken tragende Welle unmittelbar benachbart zu dem Parallelogramm angeordnet sein muß, da der Nocken unmittelbar auf die Rolle wirken muß, die auf der Verlängerung des einen Lenkers des Parallelogramms gelagert ist. Infolgedessen ist eine Veränderung der Größe des Hubes des Auswerfers nur durch Austausch des Nockens möglich, während eine Veränderung der Lage des Hubes des Auswerfers in Bezug auf die Bewegung des Stößels durch Verdrehen des Nockens auf der ihn tragenden Welle möglich ist. Bei dem bekannten Antrieb schwenken ferner die Lenker des Parallelogramms bei Betätigung des Steuerelementes um eine Lage parallel zu der Steuerfläche. Dies nötigt dort aus kinematischen Gründen zwecks Aufrechterhaltung der Eindeutigkeit der Bewegungen des Parallelogramms zur Ausgestaltung der Lenker als Dreieckslenker, deren dritte, von der Steuerfläche abgewandte Ecken untereinander durch eine schwenkbar angelenkte Lasche, die parallel zu dem Steuerelement liegt, verbunden sind. Diese Lasche erfordert zusätzlichen Bauraum.

    [0003] Von diesem Stand der Technik ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine freizügigere Anordnung des Nockens im Gestell der Presse und eine einfachere Veränderung der Größe des Hubes des Auswerfers zu ermöglichen.

    [0004] Diese Aufgabe ist bei einem Antrieb der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß sich die abgewinkelte Verlängerung des einen Lenkers etwa rechtwinkelig zu dem Lenker erstreckt und an dieser Verlängerung eine Kuppelstange angelenkt ist, die an einem etwa rechtwinkelig dazu verlaufenden, einarmigen Antriebshebel angelenkt ist, der einenends in einem gestellfesten Schwenkpunkt gelagert ist und anderenends eine zweite Rolle trägt, die ständig an dem Nocken anliegt, wobei der Anlenkpunkt der Kuppelstange an dem Antriebshebel verstellbar ist.

    [0005] Die Zwischenschaltung der Kuppelstange und des Antriebshebels zwischen Parallelogramm und Nocken ermöglicht eine vom Parallelogramm beabstandete Anordnung der den Nocken tragenden Welle, während die Verstellbarkeit des Anlenkpunktes der Kuppelstange an dem Antriebshebel eine einfache Möglichkeit zur Veränderung der Größe des Hubes des Auswerfers ergibt.

    [0006] Zusätzlich kann die Lage des Hubes des Auswerfers in Bezug auf die Bewegung des Stößels dadurch verändert werden, daß der Nocken gegenüber dem Pressenantrieb winkelverstellbar ist.

    [0007] Verschiedene Möglichkeiten, die erste und zweite Rolle jeweils in Anlage an der Steuerfläche und dem Nocken zu halten, sind Gegenstand der Ansprüche 3 bis 6.

    [0008] Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Antriebes bei einer mehrstufigen Presse braucht der Antriebezug von dem Nocken bis zu der Steuerfläche und der daran anliegenden ersten Rolle nur einmal vorgesehen zu sein, so daß die Übertragung der Antriebsbewegungen auf die mehreren, jeweils einer Stufe zugeordneten Auswerfer innerhalb des Stößels erfolgt. Dies kann dadurch verwirklicht sein, daß die beiden Schenkel des Winkelhebels durch gesonderte einarmige Hebel, einen Steuerhebel und einen Betätigungshebel, gebildet sind, wobei der Steuerhebel die erste Rolle trägt und jeder Stufe ein auf den Auswerfer wirkender Betätigungshebel zugeordnet ist, und wobei sämtliche Hebel auf einer im Stößel gelagerten Welle einzeln winkelverstellbar angeordnet sind. Hiermit kann die Lage des Hubes des Auswerfers in jeder Stufe separat eingestellt werden.

    [0009] In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel für die Erfindung eine stehende, dreistufige Umformpresse dargestellt, und zwar zeigt
    Fig. 1
    eine Seitenansicht der Presse,
    Fig. 2
    einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1 in größerem Maßstab,
    Fig. 3
    einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1 in größerem Maßstab.


    [0010] Die Presse weist ein C-förmiges Gestell 1, das aus eine Tisch 3, einem Ständer 4 und einem Kopfstück 5 besteht, und einen an dem Ständer 4 des Gestells 1 vertikal beweglich geführten Stößel 2 als Hauptbestandteile auf. Zwischen dem Tisch 3 und dem Stößel 2 befindet sich ein Werkzeugeinbauraum 6, in dem für jede Stufe eine Matrize auf dem Tisch 3 und eine Patrize an dem Stößel 2 befestigbar ist. Matrizen und Patrizen sind in der Zeichnung nicht dargestellt. In dem Werkzeugeinbauraum 6 ist außerdem eine in der Zeichnung ebenfalls nicht dargestellte Transfereinrichtung angeordnet, die die Werkstücke taktweise von einer Stufe zur nächsten befördert.

    [0011] In dem Kopfstück 5 ist eine angetriebene Exzenterwelle 7 mit einem Exzenter 8 gelagert, der einen Pleuel 9 trägt, an dem anderenends der Stößel 2 angelenkt ist. Der Antrieb der Exzenterwelle 7 erfolgt über ein darauf befestigtes erstes Zahnrad 10, das mit einem angetriebenen Ritzel 11 kämmt. Das erste Zahnrad 10 kämmt ferner mit einem zweiten Zahnrad 12, das auf einer im Kopfstück 5 gelagerten weiteren Welle 13 befestigt ist, auf der ein Nocken 14 winkelverstellbar angeordnet ist. Diese Winkelverstellbarkeit ist durch übliche, bekannte Mittel verwirklicht, die in der Zeichnung nicht dargestellt sind. Von diesem Nocken 14 ist der Antrieb für patrizenseitige Auswerfer 15 abgeleitet.

    [0012] In dem Stößel 2 ist je Stufe ein stiftförmiger Auswerfer 15 vertikal verschieblich gelagert und in dem Stößel 2 federnd abgestützt. Auf das von dem Werkzeugeinbauraum 6 abgewandte Ende des Auswerfers 15 wirkt ein einarmiger Betätigungshebel 16, der auf einer im Stößel 2 gelagerten Welle 17 winkelverstellbar angeordnet ist. Die winkelverstellbare Anordnung des Betätigungshebels 16 auf der Welle 17 ist mittels auf letzterer angeordneter Tellerfedern 18 gleichzeitig als Überlastsicherung für den Betätigungshebel 16 ausgestaltet. An dem einen Ende der Welle 17 ist auf dieser ein Steuerhebel 19 befestigt, so daß der Steuerhebel 19 zusammen mit jedem Betätigungshebel 16 die Funktion eines Winkelhebels hat.

    [0013] Der Steuerhebel 19 trägt eine erste Rolle 20, die an einer ebenen Steuerfläche 21 in Anlage gehalten wird, die an einem Steuerelement 22 gebildet ist und parallel zu der Bewegungsrichtung des Stößels 2 liegt. An dem Steuerelement 22 ist parallel zu der Steuerfläche 21 eine Führungsfläche 23 vorgesehen, die die erste Rolle 20 an der Steuerfläche 21 in Anlage hält. Diese Wirkung kann auch von der Federkraftwirkung der federnden Abstützung der Auswerfer 15 in dem Stößel 2 ausgehen. Das Steuerelement 22 bildet die Koppel eines Parallelogramms, das außerdem zwei parallele Lenker 24, 25, einen oberen 24 und einen unteren 25, umfaßt, die einenends auf zwei von der Steuerfläche 21 gleich beabstandeten, gestellfesten, an dem Ständer 4 vorgesehenen Schwenkpunkten 26, 27, einem oberen 26 und einem unteren 27, gelagert sind und auf denen anderenends das Steuerelement 22 in Drehgelenken gelagert ist. Die Schwenkpunkte 26, 27 bilden die Basis des Parallelogramms.

    [0014] Der obere Lenker 24 weist im Bereich seines Schwenkpunktes 26 eine etwa rechtwinkelig abgewinkelte Verlängerung 28 auf, an deren von dem Schwenkpunkt 26 abgewandtem Ende eine Kuppelstange 29 angelenkt ist, die anderenends an einem etwa rechtwinkelig dazu verlaufenden, einarmigen Antriebshebel 30 angelenkt ist. Dieser ist mit seinem unteren Ende auf einem gestellfesten, an dem Ständer 4 vorgesehenen Schwenkpunkt 31 gelagert und trägt an seinem oberen Ende eine zweite Rolle 32, die ständig an dem Nocken 14 anliegt. Der Anlenkpunkt der Kuppelstange 29 an dem Antriebshebel 30 ist verstellbar, und zwar dadurch, daß in dem Antriebshebel 30 ein Längsschlitz 33 vorgesehen ist, in dem ein Lagerkörper 34 verstellbar ist, an dem die Kuppelstange 29 angelenkt ist. Der Lagerkörper 34 ist mittels einer parallel zu dem Längsschlitz 33 angeordneten, an dem Antriebshebel 30 gelagerten Spindel 35 verstellbar und mittels Muttern 36 fixierbar.

    [0015] Die zweite Rolle 32 ist durch Federkrafteinwirkung ständig in Anlage an dem Nocken 14 gehalten. Dies ist dadurch verwirklicht, daß in dem Ständer 4 ein unter Federkraftwirkung verschieblicher Stift 37 gelagert ist, der auf einen winkelig zu dem unteren Lenker 25 an diesem befestigten Arm 38 wirkt, der sich von dem unteren Schwenkpunkt 27 nach oben erstreckt. Die Federkraftwirkung wird folglich über den Arm 38, das Parallelogramm 22, 24, 25, die Verlängerung 28, die Kuppelstange 29, den Lagerkörper 34 und den Längsschlitz 33 auf den Antriebshebel 30 und damit auf die zweite Rolle 32 übertragen.


    Ansprüche

    1. Antrieb für einen in einem Stößel einer Mechanischen Umformpresse verschieblich gelagerten, patrizenseitigen Auswerfer mit einem in dem Stößel schwenkbar gelagerten Winkelhebel, dessen einer Schenkel auf das von der Patrize abgewandte Ende des Auswerfers wirkt und dessen anderer Schenkel vermittels einer ersten Rolle ständig an einer ebenen, zur Bewegungsrichtung des Stößels parallelen Steuerfläche in Anlage gehalten ist, die an einem Steuerelement gebildet ist, das in einem Parallelogramm die Koppel bildet, die an zwei Lenkern des Parallelogramms angelenkt ist, die andererseits auf zwei von der Steuerfläche gleich beabstandeten, gestellfesten Schwenkpunkten gelagert sind, die die Basis des Parallelogramms bilden, wobei einer der beiden Lenker mit einer abgewinkelten Verlängerung versehen ist, die mit einem mit dem Pressenantrieb synchronisiert rotierenden Nocken über eine auf diesem abrollende zweite Rolle derart in Antriebsverbindung steht, daß auf das Steuerelement taktweise Bewegungen mit einer quer zur Bewegungsrichtung des Stößels verlaufenden Bewegungskomponente übertragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß sich die abgewinkelte Verlängerung (28) des einen Lenkers (24) etwa rechtwinkelig zu dem Lenker (24) erstreckt und an dieser Verlängerung (28) eine Kuppelstange (29) angelenkt ist, die an einem etwa rechtwinkelig dazu verlaufenden, einarmigen Antriebshebel (30) angelenkt ist, der einenends in einem gestellfesten Schwenkpunkt (31) gelagert ist und anderenends eine zweite Rolle (32) trägt, die ständig an dem Nocken (14) anliegt, wobei der Anlenkpunkt der Kuppelstange (29) an dem Antriebshebel (30) verstellbar ist.
     
    2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nocken (14) gegenüber dem Pressenantrieb winkelverstellbar ist.
     
    3. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Rolle (20) unter Federkraftwirkung an der Steuerfläche (21) in Anlage gehalten ist.
     
    4. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Rolle (20) unter der Wirkung einer an dem Steuerelement (22) vorgesehenen, zu der Steuerfläche (21) parallelen Führungsfläche (23) an der Steuerfläche (21) in Anlage gehalten ist.
     
    5. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Rolle (32) unter Federkraftwirkung an dem Nocken (14) in Anlage gehalten ist.
     
    6. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Rolle (32) unter der Wirkung einer an dem Nocken (14) vorgesehenen, zu dessen Abrollfäche abstandsgleich verlaufenden Führungsfläche an dem Nocken (14) in Anlage gehalten ist.
     
    7. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung in einer mehrstufigen Umformpresse die beiden Schenkel des Winkelhebels durch gesonderte einarmige Hebel, einen Steuerhebel (19) und einen Betätigungshebel (16), gebildet sind, wobei der Steuerhebel (19) die erste Rolle (20) trägt und jeder Stufe ein auf den Auswerfer (15) wirkender Betätigungshebel (16) zugeordnet ist, und wobei sämtliche Hebel (16, 19) auf einer im Stößel (2) gelagerten Welle (17) einzeln winkelverstellbar angeordnet sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht