[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Antrieb für einen in einem Stößel einer mechanischen
Umformpresse verschieblich gelagerten, patrizenseitigen Auswerfer mit einem in dem
Stößel schwenkbar gelagerten Winkelhebel, dessen einer Schenkel auf das von der Patrize
abgewandte Ende des Auswerfers wirkt und dessen anderer Schenkel vermittels einer
ersten Rolle ständig an einer ebenen, zur Bewegungsrichtung des Stößels parallelen
Steuerfläche in Anlage gehalten ist, die an einem Steuerelement gebildet ist, das
in einem Parallelogramm die Koppel bildet, die an zwei Lenkern des Parallelogramms
angelenkt ist, die andererseits auf zwei von der Steuerfläche gleich beabstandeten,
gestellfesten Schwenkpunkten gelagert sind, die die Basis des Parallelogramms bilden,
wobei einer der beiden Lenker mit einer abgewinkelten Verlängerung versehen ist, die
mit einem mit dem Pressenantrieb synchronisiert rotierenden Nocken über eine auf diesem
abrollende zweite Rolle derart in Antriebsverbindung steht, daß auf das Steuerelement
taktweise Bewegungen mit einer quer zur Bewegungsrichtung des Stößels verlaufenden
Bewegungskomponente übertragen werden.
[0002] Ein bekannter Antrieb dieser Art (DE-AS 24 50 631) hat schon den Vorteil, daß wegen
der Parallelität der Steuerfläche zu der Bewegungsrichtung des Stößels der Zeitpunkt
der Betätigung des Auswerfers von der jeweiligen Stellung des Stößels in seinem Bewegungsweg
völlig unabhängig ist, vielmehr ausschließlich von der jeweiligen Drehstellung des
Nockens und dessen Form abhängig ist. Nachteilig an diesem bekannten Antrieb ist jedoch,
daß die den Nocken tragende Welle unmittelbar benachbart zu dem Parallelogramm angeordnet
sein muß, da der Nocken unmittelbar auf die Rolle wirken muß, die auf der Verlängerung
des einen Lenkers des Parallelogramms gelagert ist. Infolgedessen ist eine Veränderung
der Größe des Hubes des Auswerfers nur durch Austausch des Nockens möglich, während
eine Veränderung der Lage des Hubes des Auswerfers in Bezug auf die Bewegung des Stößels
durch Verdrehen des Nockens auf der ihn tragenden Welle möglich ist. Bei dem bekannten
Antrieb schwenken ferner die Lenker des Parallelogramms bei Betätigung des Steuerelementes
um eine Lage parallel zu der Steuerfläche. Dies nötigt dort aus kinematischen Gründen
zwecks Aufrechterhaltung der Eindeutigkeit der Bewegungen des Parallelogramms zur
Ausgestaltung der Lenker als Dreieckslenker, deren dritte, von der Steuerfläche abgewandte
Ecken untereinander durch eine schwenkbar angelenkte Lasche, die parallel zu dem Steuerelement
liegt, verbunden sind. Diese Lasche erfordert zusätzlichen Bauraum.
[0003] Von diesem Stand der Technik ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine freizügigere
Anordnung des Nockens im Gestell der Presse und eine einfachere Veränderung der Größe
des Hubes des Auswerfers zu ermöglichen.
[0004] Diese Aufgabe ist bei einem Antrieb der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß
sich die abgewinkelte Verlängerung des einen Lenkers etwa rechtwinkelig zu dem Lenker
erstreckt und an dieser Verlängerung eine Kuppelstange angelenkt ist, die an einem
etwa rechtwinkelig dazu verlaufenden, einarmigen Antriebshebel angelenkt ist, der
einenends in einem gestellfesten Schwenkpunkt gelagert ist und anderenends eine zweite
Rolle trägt, die ständig an dem Nocken anliegt, wobei der Anlenkpunkt der Kuppelstange
an dem Antriebshebel verstellbar ist.
[0005] Die Zwischenschaltung der Kuppelstange und des Antriebshebels zwischen Parallelogramm
und Nocken ermöglicht eine vom Parallelogramm beabstandete Anordnung der den Nocken
tragenden Welle, während die Verstellbarkeit des Anlenkpunktes der Kuppelstange an
dem Antriebshebel eine einfache Möglichkeit zur Veränderung der Größe des Hubes des
Auswerfers ergibt.
[0006] Zusätzlich kann die Lage des Hubes des Auswerfers in Bezug auf die Bewegung des Stößels
dadurch verändert werden, daß der Nocken gegenüber dem Pressenantrieb winkelverstellbar
ist.
[0007] Verschiedene Möglichkeiten, die erste und zweite Rolle jeweils in Anlage an der Steuerfläche
und dem Nocken zu halten, sind Gegenstand der Ansprüche 3 bis 6.
[0008] Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Antriebes bei einer mehrstufigen Presse braucht
der Antriebezug von dem Nocken bis zu der Steuerfläche und der daran anliegenden ersten
Rolle nur einmal vorgesehen zu sein, so daß die Übertragung der Antriebsbewegungen
auf die mehreren, jeweils einer Stufe zugeordneten Auswerfer innerhalb des Stößels
erfolgt. Dies kann dadurch verwirklicht sein, daß die beiden Schenkel des Winkelhebels
durch gesonderte einarmige Hebel, einen Steuerhebel und einen Betätigungshebel, gebildet
sind, wobei der Steuerhebel die erste Rolle trägt und jeder Stufe ein auf den Auswerfer
wirkender Betätigungshebel zugeordnet ist, und wobei sämtliche Hebel auf einer im
Stößel gelagerten Welle einzeln winkelverstellbar angeordnet sind. Hiermit kann die
Lage des Hubes des Auswerfers in jeder Stufe separat eingestellt werden.
[0009] In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel für die Erfindung eine stehende, dreistufige
Umformpresse dargestellt, und zwar zeigt
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der Presse,
- Fig. 2
- einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1 in größerem Maßstab,
- Fig. 3
- einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1 in größerem Maßstab.
[0010] Die Presse weist ein C-förmiges Gestell 1, das aus eine Tisch 3, einem Ständer 4
und einem Kopfstück 5 besteht, und einen an dem Ständer 4 des Gestells 1 vertikal
beweglich geführten Stößel 2 als Hauptbestandteile auf. Zwischen dem Tisch 3 und dem
Stößel 2 befindet sich ein Werkzeugeinbauraum 6, in dem für jede Stufe eine Matrize
auf dem Tisch 3 und eine Patrize an dem Stößel 2 befestigbar ist. Matrizen und Patrizen
sind in der Zeichnung nicht dargestellt. In dem Werkzeugeinbauraum 6 ist außerdem
eine in der Zeichnung ebenfalls nicht dargestellte Transfereinrichtung angeordnet,
die die Werkstücke taktweise von einer Stufe zur nächsten befördert.
[0011] In dem Kopfstück 5 ist eine angetriebene Exzenterwelle 7 mit einem Exzenter 8 gelagert,
der einen Pleuel 9 trägt, an dem anderenends der Stößel 2 angelenkt ist. Der Antrieb
der Exzenterwelle 7 erfolgt über ein darauf befestigtes erstes Zahnrad 10, das mit
einem angetriebenen Ritzel 11 kämmt. Das erste Zahnrad 10 kämmt ferner mit einem zweiten
Zahnrad 12, das auf einer im Kopfstück 5 gelagerten weiteren Welle 13 befestigt ist,
auf der ein Nocken 14 winkelverstellbar angeordnet ist. Diese Winkelverstellbarkeit
ist durch übliche, bekannte Mittel verwirklicht, die in der Zeichnung nicht dargestellt
sind. Von diesem Nocken 14 ist der Antrieb für patrizenseitige Auswerfer 15 abgeleitet.
[0012] In dem Stößel 2 ist je Stufe ein stiftförmiger Auswerfer 15 vertikal verschieblich
gelagert und in dem Stößel 2 federnd abgestützt. Auf das von dem Werkzeugeinbauraum
6 abgewandte Ende des Auswerfers 15 wirkt ein einarmiger Betätigungshebel 16, der
auf einer im Stößel 2 gelagerten Welle 17 winkelverstellbar angeordnet ist. Die winkelverstellbare
Anordnung des Betätigungshebels 16 auf der Welle 17 ist mittels auf letzterer angeordneter
Tellerfedern 18 gleichzeitig als Überlastsicherung für den Betätigungshebel 16 ausgestaltet.
An dem einen Ende der Welle 17 ist auf dieser ein Steuerhebel 19 befestigt, so daß
der Steuerhebel 19 zusammen mit jedem Betätigungshebel 16 die Funktion eines Winkelhebels
hat.
[0013] Der Steuerhebel 19 trägt eine erste Rolle 20, die an einer ebenen Steuerfläche 21
in Anlage gehalten wird, die an einem Steuerelement 22 gebildet ist und parallel zu
der Bewegungsrichtung des Stößels 2 liegt. An dem Steuerelement 22 ist parallel zu
der Steuerfläche 21 eine Führungsfläche 23 vorgesehen, die die erste Rolle 20 an der
Steuerfläche 21 in Anlage hält. Diese Wirkung kann auch von der Federkraftwirkung
der federnden Abstützung der Auswerfer 15 in dem Stößel 2 ausgehen. Das Steuerelement
22 bildet die Koppel eines Parallelogramms, das außerdem zwei parallele Lenker 24,
25, einen oberen 24 und einen unteren 25, umfaßt, die einenends auf zwei von der Steuerfläche
21 gleich beabstandeten, gestellfesten, an dem Ständer 4 vorgesehenen Schwenkpunkten
26, 27, einem oberen 26 und einem unteren 27, gelagert sind und auf denen anderenends
das Steuerelement 22 in Drehgelenken gelagert ist. Die Schwenkpunkte 26, 27 bilden
die Basis des Parallelogramms.
[0014] Der obere Lenker 24 weist im Bereich seines Schwenkpunktes 26 eine etwa rechtwinkelig
abgewinkelte Verlängerung 28 auf, an deren von dem Schwenkpunkt 26 abgewandtem Ende
eine Kuppelstange 29 angelenkt ist, die anderenends an einem etwa rechtwinkelig dazu
verlaufenden, einarmigen Antriebshebel 30 angelenkt ist. Dieser ist mit seinem unteren
Ende auf einem gestellfesten, an dem Ständer 4 vorgesehenen Schwenkpunkt 31 gelagert
und trägt an seinem oberen Ende eine zweite Rolle 32, die ständig an dem Nocken 14
anliegt. Der Anlenkpunkt der Kuppelstange 29 an dem Antriebshebel 30 ist verstellbar,
und zwar dadurch, daß in dem Antriebshebel 30 ein Längsschlitz 33 vorgesehen ist,
in dem ein Lagerkörper 34 verstellbar ist, an dem die Kuppelstange 29 angelenkt ist.
Der Lagerkörper 34 ist mittels einer parallel zu dem Längsschlitz 33 angeordneten,
an dem Antriebshebel 30 gelagerten Spindel 35 verstellbar und mittels Muttern 36 fixierbar.
[0015] Die zweite Rolle 32 ist durch Federkrafteinwirkung ständig in Anlage an dem Nocken
14 gehalten. Dies ist dadurch verwirklicht, daß in dem Ständer 4 ein unter Federkraftwirkung
verschieblicher Stift 37 gelagert ist, der auf einen winkelig zu dem unteren Lenker
25 an diesem befestigten Arm 38 wirkt, der sich von dem unteren Schwenkpunkt 27 nach
oben erstreckt. Die Federkraftwirkung wird folglich über den Arm 38, das Parallelogramm
22, 24, 25, die Verlängerung 28, die Kuppelstange 29, den Lagerkörper 34 und den Längsschlitz
33 auf den Antriebshebel 30 und damit auf die zweite Rolle 32 übertragen.
1. Antrieb für einen in einem Stößel einer Mechanischen Umformpresse verschieblich gelagerten,
patrizenseitigen Auswerfer mit einem in dem Stößel schwenkbar gelagerten Winkelhebel,
dessen einer Schenkel auf das von der Patrize abgewandte Ende des Auswerfers wirkt
und dessen anderer Schenkel vermittels einer ersten Rolle ständig an einer ebenen,
zur Bewegungsrichtung des Stößels parallelen Steuerfläche in Anlage gehalten ist,
die an einem Steuerelement gebildet ist, das in einem Parallelogramm die Koppel bildet,
die an zwei Lenkern des Parallelogramms angelenkt ist, die andererseits auf zwei von
der Steuerfläche gleich beabstandeten, gestellfesten Schwenkpunkten gelagert sind,
die die Basis des Parallelogramms bilden, wobei einer der beiden Lenker mit einer
abgewinkelten Verlängerung versehen ist, die mit einem mit dem Pressenantrieb synchronisiert
rotierenden Nocken über eine auf diesem abrollende zweite Rolle derart in Antriebsverbindung
steht, daß auf das Steuerelement taktweise Bewegungen mit einer quer zur Bewegungsrichtung
des Stößels verlaufenden Bewegungskomponente übertragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß sich die abgewinkelte Verlängerung (28) des einen Lenkers (24) etwa rechtwinkelig
zu dem Lenker (24) erstreckt und an dieser Verlängerung (28) eine Kuppelstange (29)
angelenkt ist, die an einem etwa rechtwinkelig dazu verlaufenden, einarmigen Antriebshebel
(30) angelenkt ist, der einenends in einem gestellfesten Schwenkpunkt (31) gelagert
ist und anderenends eine zweite Rolle (32) trägt, die ständig an dem Nocken (14) anliegt,
wobei der Anlenkpunkt der Kuppelstange (29) an dem Antriebshebel (30) verstellbar
ist.
2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nocken (14) gegenüber dem Pressenantrieb winkelverstellbar ist.
3. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Rolle (20) unter Federkraftwirkung an der Steuerfläche (21) in Anlage
gehalten ist.
4. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Rolle (20) unter der Wirkung einer an dem Steuerelement (22) vorgesehenen,
zu der Steuerfläche (21) parallelen Führungsfläche (23) an der Steuerfläche (21) in
Anlage gehalten ist.
5. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Rolle (32) unter Federkraftwirkung an dem Nocken (14) in Anlage gehalten
ist.
6. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Rolle (32) unter der Wirkung einer an dem Nocken (14) vorgesehenen,
zu dessen Abrollfäche abstandsgleich verlaufenden Führungsfläche an dem Nocken (14)
in Anlage gehalten ist.
7. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung in einer mehrstufigen Umformpresse die beiden Schenkel des Winkelhebels
durch gesonderte einarmige Hebel, einen Steuerhebel (19) und einen Betätigungshebel
(16), gebildet sind, wobei der Steuerhebel (19) die erste Rolle (20) trägt und jeder
Stufe ein auf den Auswerfer (15) wirkender Betätigungshebel (16) zugeordnet ist, und
wobei sämtliche Hebel (16, 19) auf einer im Stößel (2) gelagerten Welle (17) einzeln
winkelverstellbar angeordnet sind.