[0001] Die Erfindung betrifft einen Skischuh der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten
Art.
[0002] Ein solcher Skischuh wird in der EP-A-0 439 759 sowie in der entsprechenden US-Patentanmeldung
Nr 07/648,056 vom 31. 01. 1991 beschrieben. Der als "Vorneinsteiger" ausgebildete
und mit üblichen Spannschnallen verschliessbare Skischuh weist eine die Sohle umfassende
Schale auf. Diese Schale bildet ausserdem eine Kappe, die mindestens den Zehenbereich
überdeckt, sowie einen vorderen Schaftteil, der sich an den Kappenteil anschliesst
und der seitlich den Ristbereich sowie den unteren Beinbereich überdeckt. Der vordere
Schaftteil weist oben eine längliche Oeffnung auf, welche sich vom rückwärtigen Rand
der Kappe längs des Fusses, des Ristes und des Vorderseite des Schienbeins bis zum
Schuhrand erstreckt. Die Oeffnung hat eine gewisse Breite, um das Einsteigen in den
Skischuh zu ermöglichen. Zur Ueberdeckung der Oeffnung dient eine Zunge, die durch
eine Verbindungsvorrichtung am rückwärtigen Rand der Kappe so befestigt ist, dass
sie bei geöffnetem Schuh, d. h. wenn die Spann- und Schliessvorrichtung gelöst ist,
auf den Zehenbereich zu um etwa 45° in eine Einsteigstellung verschwenkt werden kann,
wobei gleichzeitig auch eine Verschiebung quer zur Schwenkachse bzw. nach hinten und
oben von der Kappe weg erfolgt, so dass in Schuhlängsrichtung eine gewisse Anpassung
an den Fuss bzw. an das Bein stattfinden kann. Dies wird dadurch ermöglicht, dass
die Gelenkzapfen, welche die Achse für die Schwenkbewegung der Zunge bilden, in länglichen
Ausnehmungen von seitlichen Führungslaschen verschiebbar aufgenommen sind.
[0003] Diese Art der Zungenbefestigung beim vorbekannten Skischuh weist verschiedene Nachteile
auf. Zum ersten ist die Zungenbefestigung nicht montagefreundlich; vor allem die Fixierung
der Gelenkzapfen in den Ausnehmungen der seitlichen Laschen ist schwierig, da sie
einen Nietvorgang am praktisch fertigen Skischuh bedingt. Zum zweiten lässt sich eine
so befestigte Zunge, wie schon erwähnt, nur um etwa 45° verschwenken, was für einen
komfortablen Einstieg zu wenig ist. Und zum dritten ist die Längenanpassung bei geschlossenem
Skischuh nur in sehr begrenztem Masse möglich, da beim Spannen der Spann- und Schliessvorrichtung
die Zunge und damit natürlich auch die Gelenkzapfen nach unten gedrückt werden, was
zur Folge hat, dass sich die Gelenkzapfen nur noch sehr beschränkt verschieben lassen.
[0004] Ausgehend vom obigen Stand der Technik liegt daher der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, einen Skischuh der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem
die Zunge einfach montiert werden kann und der einen hohen Trag- und Bedienungskomfort
bietet.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemässen Skischuhs werden durch die Merkmale
der abhängigen Patentansprüche umschrieben.
[0007] Beim erfindungsgemässen Skischuh die ist Verbindungsvorrichtung, mittels welcher
die Zunge an der Schale befestigt ist, in der oberen Mitte angeordnet und so ausgebildet,
dass im Gegensatz zum bekannten Skischuh die relative Schwenkbewegung und die relative
Verschiebung unabhängig voneinander ablaufen können. Die Verbindungsvorrichtung ist
als zweiteiliges Achsgelenk ausgebildet, von welchem ein Gelenkteil fest mit der Schale
oder der Kappe verbunden ist. Der andere Gelenkteil ist mittels nahezu starrer Verbindungsorgane
so mit der Zunge bzw. mit der Schale verbunden, dass eine Relativbewegung quer zur
Achse des Gelenks und somit im wesentlichen in Schuhlängsrichtung stattfinden kann,
welche auch möglich ist, wenn die Spann- und Schliessvorrichtung wirkt und die Zunge
gegen eine Verschwenkung blockiert ist, weil die Verbindungsorgane dadurch kaum komprimiert
werden. Die gewünschte Längenanpassung kann also auch bei geschlossenem Schuh stattfinden.
[0008] Vorteilhaft erfolgt die eine Relativverschiebung erlaubende Verbindung der Zunge
bzw. der Schale mit dem entsprechenden Gelenkteil mittels einer Nut/Keil-Verbindung
und einer Rastvorrichtung. Dabei kann man am Gelenkteil eine in Draufsicht etwa U-förmig
verlaufende Nut und an der Zunge bzw. an der Schale einen entsprechenden Keil vorsehen.
Es ist natürlich auch möglich, die Nut an der Zunge bzw. an der Schale und den Keil
am Gelenkteil anzuordnen. Durch die U-förmige Ausgestaltung der Nut/Keil-Verbindung
verhindert man weitgehend ein seitliches Ausweichen der Zunge.
[0009] Die feste Verbindung der Schale bzw. der Zunge mit dem entsprechenden Gelenkteil
kann mittels einer Schnapp- bzw. Rastverbindung oder mittels integral am Gelenkteil
angeordneten kleinen Bolzen erfolgen, welche durch Ausnehmungen der Schale bzw. der
Zunge ragen und mittels Befestigungselementen wie z. B. federnden Zahnscheiben gesichert
werden.
[0010] Bei einer besonders vorteilhaften Ausbildung des Skischuhs nach der Erfindung lässt
sich die Zunge austauschbar gestalten, so dass bei Verschleisserscheinungen an der
Zunge oder bei wechselnden Bedürfnissen des Benutzers neue bzw. andersartige Zungen
montiert werden können. Dafür kommen Zungen mit verschiedener Dicke in Frage, durch
welche eine Anpassung an den Fuss ermöglicht wird, insbesondere aber Zungen mit verschiedener
Elastizität, so dass eine Anpassung an die unterschiedliche Haltung z. B. bei Slalom
oder Abfahrt vorgenommen werden kann. Dazu ist die Verbindungsvorrichtung so gestaltet,
dass die die Relativverschiebung erlaubende Verbindung der Zunge bzw. der Schale mit
dem entsprechenden Gelenkteil mittels einer lösbaren Rastvorrichtung gesichert ist.
Dies erlaubt es, die Zunge bzw. die Schale vom Achsgelenk zu entfernen und somit in
jedem Fall die Zunge vom restlichen Skischuh zu trennen. Ist die lösbare Verbindung
zwischen der Zunge und dem entsprechenden Gelenkteil angeordnet, so trennt man nur
die Zunge vom Skischuh, während das Achsgelenk am Skischuh bleibt; ist die lösbare
Verbindung zwischen der Schale und dem entsprechenden Gelenkteil vorgesehen, so löst
man die Zunge mit dem daran befestigten Achsgelenk vom Skischuh. Das Lösen der Zunge
allein hat den Vorteil, dass die Ersatz-Zungen weniger aufwendig gestaltet sein müssen,
da sie kein Achsgelenk aufweisen; ausserdem ist es einfacher, die Rastvorrichtung
zu lösen, weil sie sich an einem gut zugänglichen Ort befindet. Das Trennen der Zunge
vom restlichen Skischuh geht problemlos vor sich, und man benötigt dazu keine Hilfsmittel.
[0011] Vorzugsweise begrenzt man die Strecke, längs welcher sich die Zunge bzw. die Schale
einerseits und der entsprechende Gelenkteil andererseits relativ zueinander verschieben
können, indem man eine Rast- und eine Gegenfläche vorsieht, die bei der grössten vorgesehenen
gegenseitigen Verschiebung der Zunge bzw. der Schale gegeneinander zur Anlage kommen.
Damit verhindert man nicht nur eine für den Benutzer u. U. gefährlich grosse Verschiebung
zwischen Zunge und Schale und dadurch eine Veränderung des Anspannungszustandes, sondern
auch das Eindringen von Schnee in die in einer solchen Konfiguration teilweise gelöste
Nut/Keil-Verbindung.
[0012] Bei geeigneter Wahl des Materials für die Gelenkteile können zur Reduktion der Anzahl
der benötigten Bauteile integrale Drehzapfen am einen und entsprechende Lagervorrichtungen
am anderen Gelenkteil vorgesehen werden.
[0013] Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Skischuhs
mit Bezug auf die Zeichnung ausführlich beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 einen Skischuh in geschlossenem Zustand, wobei der hintere Teil weggelassen
wurde, in einer Seitenansicht, mit geschnittenem Verbindungsbereich von Schale und
Zunge;
Fig. 2 den in Fig. 1 gezeigten Skischuh in geöffnetem Zustand, in gleicher Darstellung
wie in Fig. 1;
Fig. 3 einen Verbindungsbereich von Schale und Zunge sowie die entsprechende Verbindungsvorrichtung
für einen erfindungsgemässen Skischuh, perspektivisch und in auseinandergezogener
Darstellung.
[0014] Gemäss Fig. 1 und Fig. 2 weist der Skischuh 2 eine aus verhältnismässig starrem Material
bestehende Schale 4 mit einer integrierten Sohle 6, einer zur Ueberdeckung des Zehenbereiches
bestimmten Kappe 8 und einem rückwärts an die Kappe 8 anschliessenden und zur Ueberdeckung
des seitlichen und vorderen Rist- und Beinbereiches bestimmten vorderen Schaftteil
10 auf. Zum Skischuh 2 gehören ferner ein nicht dargestellter üblicher hinterer Schaftteil
und eine nicht dargestellte übliche Spann - und Schliessvorrichtung zum gespannten
Verschliessen des Skischuhs 2. Die Schale 4 bzw. der vordere Schaftteil 10 weisen
auf der Oberseite eine längliche Oeffnung 12 auf, welche sich vom rückwärtigen Rand
der Kappe 8 über den mittleren Rist - und Schienbereich bis zum nicht dargestellten
Skischuhrand erstreckt und das Einsteigen in den Skischuh 2 ermöglicht. Zum Ueberdecken
dieser Oeffnung 12 dient eine Zunge 14, welche am rückwärtigen Rand der Kappe 8 befestigt
und mindestens in ihrer Längsrichtung flexibler ist als die Schale 4.
[0015] Zur Befestigung der Zunge 14 an der Schale 4 ist eine durch die Spannn - und Schliessvorrichtung
praktisch nicht komprimierbare Verbindungsvorrichtung 30 mit einem zweiteiligen Achsgelenk,
wie sie beispielsweise in Fig. 3 dargestellt ist, vorgesehen. Dabei wird ein erster
Gelenkteil 32 der Verbindungsvorrichtung 30 an einem Teil 33 befestigt, der entweder
gemäss Fig. 3 an der Schale 4 starr befestigt oder gemäss den Fig. 1 und 2 selbst
ein Teil der Schale 4 ist. Der zweite Gelenkteil 34 der Verbindungsvorrichtung 30
wird an einem Teil 35 befestigt, der entweder gemäss Fig. 3 an der Zunge 14 starr
befestigt oder gemäss den Fig. 1 und 2 selbst ein Teil der Zunge 14 ist.
[0016] Die Verbindungsvorrichtung 30 ist in Anpassung an die Fuss - und Schalenform quer
zur Skischuhlängsachse leicht gewölbt, und ihr erster Gelenkteil 32 weist am Mittelteil
36 eine gekrümmte Stirnfläche 40 auf, um Freiraum zu schaffen für die vordere obere
Kante 42 des zweiten Gelenkteils 34 bei dessen Schwenkung in Richtung des Pfeils A
relativ zum ersten Gelenkteil 32 (Fig. 2).
[0017] Der erste Gelenkteil 32 der Verbindungsvorrichtung 30 ist in Draufsicht an seiner
Vorderseite 44 bogenförmig ausgebildet und an seiner Hinterseite 46 mit einer Ausnehmung
48 versehen. Die seitlich der Ausnehmung 48 nach hinten ragenden Teile 50 weisen an
ihren in den Fig. 1 - 3 nicht sichtbaren unteren und zur Mitte weisenden Innenflächen
horizontale und quer zur Skischuhlängsachse verlaufende, gegen die Mitte offene Ausnehmungen
auf, welche - wie später beschrieben wird - entsprechende Drehzapfen des zweiten Gelenkteiles
34 aufnehmen.
[0018] Zur festen Verbindung des ersten Gelenkteils 32 der Verbindungsvorrichtung 30 mit
dem Teil 33 bzw. der Schale 4 sind an der Unterseite des Gelenkteils 32 drei nach
unten gerichtete Bolzen 52 angeordnet, welche in entsprechenden Ausnehmungen 54 des
Teils 33 bzw. der Schale 4 aufgenommen werden und durch übliche Fixiereinrichtungen
wie beispielsweise federnde Zahnscheiben 56 dort gesichert sind. Diese Art der Befestigung
hat den Vorteil, dass sie lösbar ist, wenn eine beschädigte Verbindungsvorrichtung
30 entfernt und durch eine neue ersetzt werden muss.
[0019] Der zweite Gelenkteil 34 der Verbindungsvorrichtung 30 weist an seiner Vorderfläche
einen Vorsprung 58 auf, welcher in die Ausnehmung 48 des ersten Gelenkteils 32 passt.
An jeder der in den Fig. 1 - 3 nicht sichtbaren Seitenflächen dieses Vorsprungs 58
ist ein horizontal und quer zur Skischuhlängsachse gerichteter, nach aussen ragender
Drehzapfen integral ausgebildet, welcher in einer der weiter oben beschriebenen Ausnehmungen
des ersten Gelenkteils 32 aufgenommen ist. Die beiden Drehzapfen definieren eine Achse
60, um welche sich der zweite Gelenkteil 34 relativ zum ersten Gelenkteil 32 drehen
kann.
[0020] Die Seitenflächen 62 und die Hinterfläche 64 des zweiten Gelenkteils 34 weisen eine
umlaufende, U-förmige Nut 66 auf. Im mittleren Bereich der Hinterfläche 64 und unterhalb
der Nut 66 ist ein bogenförmiger geschlossener Haken 68 mit einem mittigen Durchbruch
69 am zweiten Gelenkteil 34 angeformt. Die obere Fläche des hinten an den Durchbruch
69 anschliessenden Teils dieses Hakens 68 ist als schräge Fläche 70 ausgebildet. Am
mittleren Bereich der Unterfläche des vorderen Gelenkteils 34 ist in Fortsetzung des
Hakens 68 eine weitere schräge Fläche 72 angeformt (Fig. 1). Die Abmessungen des Hakens
68 sind unter Berücksichtigung der Materialeigenschaften so gewählt, dass er in Längsrichtung
elastisch verformbar ist.
[0021] Die vordere Partie des Teils 35 (Fig. 3), bzw. der Zunge 14 (Fig. 1 und 2) weist
einen U-förmig ausgebildeten Vorsprung 74 auf, der in der Art eines Keils in die Nut
66 des zweiten Gelenkteils 34 passt. Die hinten an den Vorsprung 74 anschliessende
Unterfläche des Teils 35 bzw. der Zunge 14 ist als schräge Fläche 76 ausgebildet.
[0022] Die Wirkungsweise der bisher beschriebenen Teile des Skischuhs 2, bzw. der Verbindungsvorrichtung
30 ist die folgende:
Bei geschlossenem Skischuh gemäss Fig. 1 sind die Oberflächen der beiden Gelenkteile
32 und 34 ohne gegenseitige Neigung im wesentlichen fluchtend angeordnet. Der Vorsprung
74 der Zunge 14 ist in der Nut 66 des zweiten Gelenkteils 34 aufgenommen.
[0023] Bei einer Biegebewegung, z. B. infolge einer Vorwärtsneigung des Schienbeins, oder
in Anpassung an das Bein- bzw. Sockenvolumen verschiebt sich die Zunge 14 schräg rückwärts
aufwärts, wobei sich der Vorsprung 74 in der Nut 66 zu verschieben beginnt. Durch
die U-förmige Ausbildung der Nut/Keil-Verbindung 66, 74 wird dabei ein Verkanten wirksam
verhindert. Die Strecke B, um welche sich die Zunge 14 höchstens verschieben kann,
wird dadurch begrenzt, dass eine Rastnase 78, an deren Unterseite die schräge Fläche
76 ausgebildet ist, an dem als Gegenfläche wirkenden Rand des Durchbruchs 69 des Hakens
68 zur Anlage kommt, wie es in Fig. 2 dargestellt ist. Die Abmessungen der verschiedenen
Teile sind so gewählt, dass sich der vorderste Teil des Vorsprunges 74 noch in der
Nut 68 befindet, wenn die Zunge 14 sich in ihrer hintersten bzw. obersten Stellung
befindet. Damit verhindert man ein vollständiges Losen der Nut/Keil-Verbindung 68,
74.
[0024] Zum Aussteigen aus dem Skischuh schwenkt man, natürlich erst nach dem Oeffnen der
nicht dargestellten Spann- und Schliessvorrichtung, die Zunge 14 aus der in Fig. 1
dargestellten Schliesslage um die Achse 60 in Richtung des Pfeils A nach vorn in die
in Fig. 2 dargestellte Offen- bzw. Einsteiglage. Das Ein- und Aussteigen wird dadurch
erleichtert, dass die Zunge 14 um etwa 90° geschwenkt werden kann, im Gegensatz zu
bekannten Skischuhen gleicher Art, bei welchen die Zunge nur um etwa 45° schwenkbar
ist. Die Schwenkbewegung der Zunge 14 ist unabhängig von der oben beschriebenen translatorischen
Bewegung der Zunge 14, und es spielt für das Schwenken keine Rolle, in welcher Lage
sich die Zunge 14 relativ zum zweiten Gelenkteil 34 befindet.
[0025] Die Zunge 14 lässt sich bei offenem Skischuh 2 in einfacher Weise demontieren, indem
man den elastischen Haken 68 leicht in Richtung des Pfeiles C (Fig. 2) wegbiegt und
gleichzeitig die Zunge 14 nach hinten bzw. oben zieht. Ebenso einfach ist es, die
Zunge 14 zu montieren. Dabei ist es nicht nötig, den Haken 68 wegzubiegen. Dies geschieht
selbsttätig durch das Gleiten der schrägen Flächen 7o und 76 aufeinander.
[0026] Wie eingangs erwähnt, lässt sich die Verbindungsvorrichtung auch anders gestalten
als es mit Bezug auf die Fig. 1 - 3 beschrieben wurde. Beispielsweise ist es möglich,
auch für die feste Verbindung zwischen dem ersten Gelenkteil 32 und der Schale 4 eine
Rastverbindung vorzusehen. Dadurch ist es einfacher, die Verbindungsvorrichtung bei
einem Defekt zu ersetzen. Diese zusätzliche Rastverbindung kann so ausgebildet sein,
dass sie eine translatorische Relativbewegung zwischen den verbundenen Teilen zulässt,
wie es der Fall ist bei der beschriebenen Verbindung der Zunge mit dem zweiten Gelenkteil,
was gegenüber dem beschriebenen Skischuh praktisch eine Verdoppelung der Längenanpassung
ergibt. Es kann aber auch eine Rastverbindung ohne Verschiebungsmöglichkeit werden,
so dass der Tragkomfort gleich ist wie beim oben beschriebenen Skischuh.
[0027] Durch die Verwendung der einfach montierbaren Verbindungsvorrichtung 30, die eine
Schwenkbewegung der Zunge 14 gegenüber der Schale 4 um 90° und eine davon unabhängige
translatorische Relativbewegung zwischen der Zunge 14 und der Schale 4 erlaubt, erhält
man einen Skischuh 2, der ein bequemes Ein- und Aussteigen ermöglicht, eine beträchtliche
Längenanpassung auch im geschlossenen Zustand gestattet und die Möglichkeit gibt,
in einfacher Weise und ohne Hilfsmittel die Zunge zu entfernen bzw. durch eine andere
Zunge zu ersetzen.
1. Skischuh mit einer eine Sohle aufweisenden Schale, welche Schale im weiteren eine
mindestens den Zehenbereich überdeckende Kappe und einen sich an diese anschliessenden
vorderen Schaftteil aufweist, der den Ristbereich und den unteren Beinbereich überdeckt
und in der Fuss- und Beinmitte eine Oeffnung zum Einsteigen in den Skischuh aufweist,
und mit einer Zunge, welche mittels einer Verbindungsvorrichtung am rückwärtigen Rand
der Kappe befestigt und aus einer Wirklage, in welcher sie die Oeffnung überdeckt,
durch eine Schwenkung um eine quer zur Skischuhlängsrichtung verlaufende Schwenkachse
und durch eine Verschiebung quer zu dieser Schwenkachse in eine Einsteiglage bewegbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindungsvorrichtung (30) mindestens annähernd in der oberen Mitte des
Skischuhs (2) angeordnet ist und ein Achsgelenk mit zwei Gelenkteilen (32, 34) aufweist,
wobei die Schale (4) oder die Zunge (14) mit dem ersten Gelenkteil (32) fest verbunden
ist und die Zunge (14) bzw. die Schale (4) mit dem zweiten Gelenkteil (32) in Gelenkteillängsrichtung
verschiebbar verbunden ist.
2. Skischuh nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zunge (14) bzw.
die Schale (4) mittels einer Nut/Keil-Verbindung (68, 74) und einer Rastvorrichtung
(68, 76) verschiebbar mit dem zweiten Gelenkteil (34) verbunden ist.
3. Skischuh nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastvorrichtung
(68, 76) lösbar ausgebildet ist, um die Zunge (14) bzw. die Schale (4) vom zweiten
Gelenkteil (34) zu trennen.
4. Skischuh nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut/Keil-Verbindung
eine in Draufsicht annähernd U-förmig verlaufende Nut (68) mit einem im wesentlichen
U-förmigen Querschnitt am zweiten Gelenkteil (34) und einen in Draufsicht entsprechenden
U-förmig verlaufenden Keil (74) an der Zunge (14) bzw. an der Schale (4) aufweist.
4. Skischuh nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Strecke (B), um welche die Zunge (14) oder die Schale (4) gegenüber dem zweiten Gelenkteil
(34) verschiebbar ist, begrenzt wird durch eine an der Zunge bzw. der Schale angeordnete
Rastfläche, welche im verschobenen Zustand an einer am zweiten Gelenkteil angeordneten
Rastfläche zur Anlage kommt.
5. Skischuh nach einem der Patentansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsvorrichtung
(30) zur festen Verbindung mit der Schale (4) bzw. der Zunge (14) integral am ersten
Gelenkteil (32) angeordnete Bolzen (52) aufweist, welche durch Ausnehmungen (54) an
der Schale (4) bzw. der Zunge (14) ragen und mittels Befestigungselementen (56) wie
federnden Zahnscheiben gesichert sind.
6. Skischuh nach einem der Patentansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass der eine
der Gelenkteile (32, 34) integrale Drehzapfen und der andere der Gelenkteile (34,
32) entsprechende Lagervorrichtungen für die Drehzapfen aufweist.