[0001] Die Erfindung betrifft eine Schienenanordnung, bestehend aus dem Schienenstrang,
Schwellen aus Holz, Beton oder dgl. sowie dem Schotterbett, auf dem die Schwellen
gelagert sind.
[0002] Es sind verschiedene Schienenanordnungen bekannt, wobei im folgenden einige vorgestellt
werden.
[0003] In der DE-C-31 47 387 und US-A-4 494 695 wird eine Schienenanordnung beschrieben,
bei der sich zwischen dem Schienenfuß und der Grundplatte aus Stahl oder Beton eine
elastische Zwischenlage befindet. Auch im Bereich der Schienenbefestigung sind elastische
Elemente angeordnet.
[0004] Aus der EP-B-0 198 158 ist ferner ein elastisches Schienenlager bekannt, bestehend
aus einer Oberplatte und Unterplatte aus Stahl und einer zwischen ihnen angeordneten
Gummiplatte, wobei Ober- und Unterplatte durch mehrere Schraubbolzen und auf ihnen
angeordneten Gummiringen unter veränderbarer Vorspannung setzbar sind. Der Schienenfuß
selbst ist in der Oberplatte verankert.
[0005] Schließlich wird in der US-A-4 609 144 eine Schienenanordnung vorgestellt, bei der
die Schwelle aus Beton in entsprechenden Aussparungen des Gleisbettfundamentes, das
ebenfalls aus Beton besteht, einsitzt. Zwischen den Schwellen und dem umgebenden Gleisbettfundamentes
ist ein Schwellenschuh aus elastomerem Werkstoff angeordnet, der innenseitig (d.h.
zur Schwelle hin) Rillen aufweist. Zwischen der Unterseite der Schwelle und dem Schwellenschuhboden
befindet sich zudem eine elastische Einlage.
[0006] Die oben vorgestellten Schienenanordnungen unter Verwendung von elastischen Elementen
betreffen ausschließlich die schotterlose Bauweise.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, bei einer gattungsgemäßen Schienenanordnung,
bei der die Schwellen auf einem Schotterbett gelagert sind, den Körperschall zu reduzieren,
insbesondere im Rahmen der Nachrüstung vorhandener Strecken, ohne daß ein zeitaufwendiger
Schotterabtrag erfolg.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß auf der Unterseite der Schwellen
eine elastische Unterlage angeordnet ist, die im wesentlichen aus zwei Schichten besteht,
wobei die der Unterseite der Schwellen zugewandte Schicht ein elastomerer Werkstoff
ist, während die vom Schotterbett umgebende Schicht ein Vliesstoff ist.
[0009] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf schematische
Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schienenanordnung mit dem erfindungsgemäßen Schichtenaufbau der elastischen Unterlage;
- Fig. 2
- eine Schicht aus elastomerem Werkstoff mit einreihiger Anordnung von Kanälen;
- Fig. 3
- eine Schicht aus elastomerem Werkstoff mit einreihiger Anordnung von Kanälen und einer
Verstärkungseinlage;
- Fig. 4
- eine Schicht aus elastomerem Werkstoff mit zweireihiger Anordnung von Kanälen;
- Fig. 5
- eine Schienenanordnung mit dem erfindungsgemäßen Schichtenaufbau unter gleichzeitiger
Bildung eines Schwellenschuhes;
- Fig. 6
- einen Schichtenaufbau der elastischen Unterlage, bei der die Schicht aus Vliesstoff
breiter ist als die Schicht aus elastomerem Werkstoff;
- Fig. 7
- eine dreidimensionale Darstellung des Schichtenaufbaus gemäß Fig. 6;
- Fig. 8
- ein Schwellenschuh im gefalteten Zustand.
[0010] Fig. 1 zeigt eine Schienenanordnung, bestehend aus dem Schienenstrang (1) mit Befestigungsmitteln
(2), den Schwellen (3), dem Schotterbett (4) und der elastischen Unterlage (5). Dabei
besteht die Unterlage (5) aus zwei Schichten (6, 7), wobei die der Unterseite (8)
der Schwellen zugewandte Schicht (6) ein elastomerer Werkstoff (Gummi oder gummiähnlicher
Werkstoff) ist, während die vom Schotterbett (4) umgebende Schicht (7) ein Vliesstoff
(z.B. Geotextil) ist. Beide Schichten (6, 7) sind jeweils planflächig und einstückig
ausgebildet sowie gleich breit, wobei sich die Breite der der Schwellen (3) anpaßt.
[0011] Nach Fig. 2 weist die Schicht (6) Kanäle (9) auf, die strangförmig in Längsrichtung
der Schwellen verlaufen und einreihig angeordnet sind, wobei die Kanäle hier im wesentlichen
eine rhombische Querschnittsgestalt aufweisen.
[0012] Fig. 3 zeigt im wesentlichen die gleiche Schicht (6) wie in Fig. 2 dargestellt, jedoch
mit dem Unterschied, daß hier eine zusätzliche Verstärkungseinlage (10) vorhanden
(eingebettet) ist, die zur Unterseite (d.h. zur Vliesstoffseite) angeordnet ist.
[0013] Fig. 4 zeigt nun eine Schicht (6) mit zweireihiger Anordnung von Kanälen (11, 12)
unter gleichzeitiger Bildung einer Gitterstruktur (d.h. Versatzprinzip). Die Kanäle
weisen hier eine kreisförmige Querschnittsgestalt auf.
[0014] Zweckmäßigerweise sind die Kanäle (9, 11, 12) - Fig. 2, 3 und 4 - an den Enden der
Schicht (6), d.h. im Bereich der Schwellenenden, verschlossen.
[0015] Die Schicht (6) aus elastomerem Werkstoff mit einer Mindeststärke von 8 mm weist
vorzugsweise eine Härte in Shore A von 50 bis 60
o auf. Die darunter liegende Schicht (7) aus Vliesstoff besitzt eine Mindeststärke
von 2 mm.
[0016] Fig. 5 zeigt nun eine Schienenanordnung mit dem Aufbauprinzip gemäß Fig. 1, lediglich
mit dem Unterschied, daß hier die vom Schotterbett (4) umgebende Schicht (7') aus
Vliesstoff als Schwellenschuh (17 - Fig. 8) ausgebildet ist, wobei die Bildung des
Schwellenschuhes im folgenden näher beschrieben wird.
[0017] Nach Fig. 6 besteht die elastische Unterlage (5') aus der Schicht (6) aus elastomerem
Werkstoff mit einer Querschnittsgestalt gemäß Fig. 4 und der Schicht (7') aus Vliesstoff.
Dabei ist die Breite b der Schicht (7') größer als die Breite a der Schicht (6), die
wiederum im wesentlichen der Schwellenbreite entspricht.
[0018] Fig. 7 zeigt nun das Aufbauprinzip gemäß Fig. 6 in dreidimensionaler Darstellung.
Dabei wird verdeutlicht, daß die Schicht (7') zusätzlich auch noch länger ist als
die Schicht (6), die im wesentlichen die gleiche Länge aufweist wie die Schwelle.
Unter Faltung der Seitenstreifen (13, 14, 15, 16) in Pfeilrichtung wird der Schwellenschuh
(17) gebildet - Fig. 8.
[0019] Die Schicht (6) aus elastomerem Werkstoff wird zweckmäßigerweise mit der Schicht
(7, 7') aus Vliesstoff verklebt. Zusätzlich kann es vorteilhaft sein, insbesondere
in Verbindung mit einer Schienenanordnung gemäß Fig. 1, die Schicht (6) mit der Unterseite
(8) der Schwellen (3) ebenfalls zu verkleben.
[0020] Bei einer Schwellenschuhausbildung besteht die Möglichkeit, bei Schwellen aus Holz
eine Vernagelung (Position 18 - Fig. 8) vorzunehmen.
1. Schienenanordnung, bestehend aus
- dem Schienenstrang (1) mit Befestigungsmitteln (2);
- Schwellen (3) aus Holz, Beton oder dgl. sowie
- dem Schotterbett (4), auf dem die Schwellen gelagert sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
- auf der Unterseite (8) der Schwellen eine elastische Unter Lage (5, 5') angeordnet
ist, die im wesentlichen aus zwei Schichten (6, 7, 7') besteht, wobei die der Unterseite
(8) der Schwellen zugewandte Schicht (6) ein elastomerer Werkstoff ist, während die
vom Schotterbett (4) umgebende Schicht (7, 7') ein Vliesstoff ist.
2. Schienenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (6) aus
elastomerem Werkstoff Kanäle (9, 11, 12) aufweist, die ein- oder mehrreihig angeordnet
sind.
3. Schienenanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (9, 11,
12) strangförmig in Längsrichtung der Schwellen (3) verlaufen.
4. Schienenanordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (9,
11, 12) an den Enden der Schicht (6) verschlossen sind.
5. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schicht (6) aus elastomerem Werkstoff zur Unterseite (d.h. zur Vliesstoffseite) hin
mit einer Verstärkungseinlage (10) versehen ist.
6. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schicht (6) aus elastomerem Werkstoff eine Härte in Shore A von 50 bis 60o aufweist.
7. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schicht (6) aus elastomerem Werkstoff sowie die Schicht (7, 7') aus Vliesstoff jeweils
planflächig und einstückig ausgebildet sind.
8. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schicht (6) aus elastomerem Werkstoff eine Mindeststärke von 8 mm besitzt.
9. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schicht (7, 7') aus Vliesstoff eine Mindeststärke von 2 mm besitzt.
10. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schicht (6) aus elastomerem Werkstoff im wesentlichen die gleiche Breite besitzt wie
die Schwellen (3).
11. Schienenanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (7) aus
Vliesstoff im wesentlichen die gleiche Breite besitzt wie die Schicht (6).
12. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Breite b der Schicht (7') aus Vliesstoff größer ist als die Breite a der Schicht (6)
aus elastomerem Werkstoff.
13. Schienenanordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Schicht
(7') größer ist als die Länge der Schicht (6).
14. Schienenanordnung nach Anspruch 12 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht
(7') aus Vliesstoff unter Bildung der Seitenstreifen (13, 14, 15, 16) gefaltet ist
(Ausbildung eines Schwellenschuhes 17).
15. Schienenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schicht (6) aus elastomerem Werkstoff mit der Unterseite (8) der Schwellen wie auch
mit der Schicht (7, 7') aus Vliesstoff verklebt ist.