[0001] Die Erfindung betrifft eine Legierung auf Chrombasis.
[0002] Reines Chrom mit einer derzeit technisch möglichen Reinheit von 99,97 % kommt vielfach
dort zum Einsatz, wo es auf eine gute Korrosionsbeständigkeit ankommt. Es hat jedoch
den Nachteil, daß es je nach Herstellungsverfahren bei relativ tiefen Temperaturen
zwischen 700 und 800
oC rekristallisiert und damit keine Festigkeitszunahme durch Umformung erlaubt, wie
das üblicherweise für derartige metallische Werkstoffe gegeben ist.
[0003] Ein wesentlicher Nachteil des reinen Chroms ist die in der Regel je nach Umformung
unter etwa 400
oC beginnende Sprödigkeit des Werkstoffes, so daß eine Verwendung des Werkstoffes in
der Praxis vielfach nur durch erhöhten fertigungstechnischen und konstruktiven Aufwand
ermöglicht wird.
[0004] Man hat daher in der Vergangenheit versucht, durch Legieren von Chrom mit anderen
Elementen die Übergangstemperatur duktil-spröde zu senken, ohne daß die gute Korrosionsbeständigkeit
verlorengeht, was bisher jedoch noch nicht in vollständig befriedigendem Umfang erreicht
worden ist.
[0005] Die DE-OS 16 08 116 beschreibt eine Chromlegierung, die bis zu 45 Gew.% Eisen und/oder
Nickel und/oder Kobalt sowie bis zu insgesamt 5 Gew.% an Al, Ti, Zr, Hf, V, Nb, Ta,
Mo, W, Y und Seltene Erden sowie bis zu 1 Gew.% an C, N, B und Si enthält. Bei dieser
Legierung soll insbesondere durch das Zulegieren von Eisen, aber auch von Nickel und
Kobalt die Oxidations- und Korrosionsbeständigkeit gesteigert und die Verformbarkeit
bei tiefen Temperaturen verbessert werden. Darüberhinaus soll durch den Zusatz von
Al, Ti, Zr, Hf, V, Nb, Ta sowie von Y und Seltenen Erden die Übergangstemperatur duktil-spröde
erheblich gesenkt werden. Tatsächlich liegt bei dieser Legierung die Übergangstemperatur
duktil-spröde immer noch zu hoch, sodaß diese Legierung keine praktische Bedeutung
erlangt hat.
[0006] Die DE-OS 21 05 750 bezieht sich auf einen Gußkörper aus einer Chrombasislegierung,
die aus einem Einkristall oder aus gerichteten Kristallen besteht. Die Legierung enthält
vorzugsweise 5 - 50 Gew.% Eisen und/oder Kobalt und/oder Nickel sowie 1 - 25 Gew.%
Niob und/oder Tantal und/oder Molybdän und/oder Wolfram und/oder Rhenium und bis zu
2 Gew.% an Y und/oder Seltenen Erden und/oder Aluminium sowie zu bis 1 Gew.% Bor und/oder
Kohlenstoff und/oder Stickstoff und/oder Silizium in Verbindung mit Zusätzen an borid-,
karbid-, nitrid- oder silizidbildenden Metallen.
[0007] Auch in dieser Vorveröffentlichung ist beschrieben, daß sich durch diese Legierung
im einkristallinen Zustand eine zum damaligen Zeitpunkt um mehrere 100
oC erniedrigte Übergangstemperatur duktil-spröde sowie eine relativ hohe Kerbschlagzähigkeit
bei Raumtemperatur erreichen läßt. Hinsichtlich der Korrosions- und Oxidationsfestigkeit
dieser Legierung sind der Vorveröffentlichung keine Hinweise zu entnehmen.
Nachteilig bei dieser Legierung ist vor allem, daß sie als Gußlegierung mechanisch
nicht mehr umformbar ist, sodaß sich nicht alle Werkstücke in beliebigen Abmessungen
herstellen lassen. Insbesondere die Herstellung von Halbzeug, wie Bleche, Stäbe und
Draht, ist nicht möglich.
[0008] Die US 3 591 362, US 3 874 938 sowie die DE-AS 23 03 802 beschreiben allgemein dispersionsverfestigte
Metallegierungen, die bis zu 25 Vol.% eines Dispersoids, unter anderem auch Oxide
der Seltenen Erdmetalle enthalten können. Von den Ansprüchen her sind dort Chromgehalte
der Legierung bis zu 65 Gew.% beschrieben. Aus den Beispielen und der Beschreibung
geht jedoch hervor, daß die Erfindung in erster Linie auf Legierungen mit einem wesentlich
niedrigeren Chromgehalt, insbesondere auf ODS-Superlegierungen mit einem Chromgehalt
zwischen etwa 10 und 20 Gew.%, ausgerichtet ist.
Die US 3 909 309 beschreibt ein Verfahren zur Verbesserung der Biegebruchfestigkeiten
bei ODS-Superlegierungen. In einem Unteranspruch sind Chromgehalte von bis zu 65 Gew.%
genannt. Aber auch hier ist aus den Beispielen zu ersehen, daß der praktische Chromgehalt
bei ODS-Superlegierungen wesentlich niedriger, bei etwa 20 Gew.% liegt. ODS-Superlegierungen
werden in erster Linie im Heißgasturbinenbau eingesetzt, wo es nicht so sehr auf gute
Korrosionsfestigkeit gegenüber Vanadiumpentoxid ankommt. Die Dispersoide werden in
erster Linie zur Steigerung der Festigkeitseigenschaften der Legierung zugegeben.
[0009] Aus der US 3 841 847 ist eine Legierung auf Chrombasis mit mindestens 70 Gew.% Chrom
zu entnehmen, die neben Yttrium, Aluminium und Silizium noch bis zu 18 Gew.% Yttriumoxid
enthalten kann. Auch bei dieser Legierung liegt die Übergangstemperatur duktil-spröde
noch sehr hoch, so daß die Herstellung von Halbzeug und Teilen durch Umformprozesse
problematisch ist.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Legierung auf Chrombasis zur Verfügung
zu stellen, die eine gute Korrosionsbeständigkeit, insbesondere gegenüber Verbrennungsgasen
und nicht flüchtigen Verbrennungsrückständen fossiler Brennstoffe, aufweist und die
gleichzeitig eine für Umformprozesse ausreichend tiefe Übergangstemperatur duktil-spröde
sowie gute Warmfestigkeits-Eigenschaften besitzt.
[0011] Erfindungsgemäß wird dies durch eine Chrombasislegierung mit einem Chromgehalt von
mehr als 65 Gew.% erreicht, die neben üblichen Verunreinigungen aus 0,005 - 5 Gew.%
von einem oder mehreren Oxiden der Seltenen Erden und 0,1 bis 32 Gew.% von einem oder
mehreren Metallen aus der Gruppe Eisen, Nickel und Kobalt besteht.
[0012] Die Zugabe von Oxiden der Seltenen Erden ist bei verschiedenen Legierungen zur Erhöhung
der Warmfestigkeit durch Dispersionsfestigkeit bekannt. Völlig überraschend war jedoch
die Erkenntnis, daß bei einer Chrombasislegierung mit einem Chromgehalt von mehr als
65 Gew.% durch einen bestimmten Legierungsanteil an Oxiden der Seltenen Erden bei
einem gleichzeitigen Zulegieren von einem bestimmten Anteil von Eisen, Nickel und/oder
Kobalt eine verbesserte Beständigkeit gegen Oxidation und verminderte Korrosion, insbesondere
gegenüber Vanadiumpentoxid, das in großem Maß bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe
entsteht, erreicht wird und gleichzeitig die Übergangstemperatur duktil-spröde abgesenkt
wird, so daß die Umformbarkeit der Chromlegierung bei tiefen Temperaturen und auch
die Duktilität im Anwendungsfall bei tiefen Temperaturen verbessert ist.
[0013] Unter einem Anteil von 0,005 Gew.% zeigt eine Zugabe von Seltenen Erdoxiden praktisch
keine Wirkung. Die Obergrenze für ihre Zugabe liegt bei 5 Gew.%, da bei darüberhinausgehenden
Anteilen die Verarbeitbarkeit der Legierung in einem unzumutbaren Ausmaß verschlechtert
wird.
Die Legierungselemente Eisen, Nickel und Kobalt bewirken erst ab einem Mindestgehalt
von 0,1 Gew.% ihre duktilisierende Wirkung auf die Legierung, während bei einem Überschreiten
der Obergrenze von 32 Gew.% die Korrosionseigenschaften der Legierung in einem Ausmaß
verschlechtert werden, daß eine derartige Legierung praktisch nicht mehr interessant
ist.
[0014] Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung von Yttriumoxid und/oder Lanthanoxid
als Oxide der Seltenen Erden mit einem Anteil von 0,5 bis 2 Gew.% sowie von Eisen
und Nickel mit einem Anteil von 5 bis 25 Gew.% bewährt.
[0015] Die erfindungsgemäße Legierung ist besonders als Werkstoff für ruhende, aber auch
bewegte Teile in allen Anlagen geeignet, in denen Temperaturen von etwa 800 bis über
1200
oC auftreten und in denen gleichzeitig Kontakt zu Gasen und Rückständen aus der Verbrennung,
insbesondere fossiler Brennstoffe und reiner oder verunreinigter Luft, besteht.
[0016] Neben der vielseitigen Korrosionsbeständigkeit weist die Legierung eine hohe Warmfestigkeit
und eine hohe Rekristallisationstemperatur sowie einen Wärmeausdehnungs-Koeffizienten
auf, der im Vergleich zu bekannten Chromlegierungen wesentlich besser an andere Hochtemperatur-Werkstoffe,
wie zum Beispiel Keramik, angepaßt ist, was den Einsatzbereich der erfindungsgemäßen
Legierung nochmals erweitert.
[0017] Durch das wahlweise Zulegieren von bis zu 30 Gew.% von einem oder mehreren Metallen
aus der Gruppe Aluminium, Titan, Zirkon und Hafnium wird in erster Linie die Oxidationsfestigkeit
der Legierung nochmals verbessert.
[0018] Als besonders geeignete Elemente haben sich hierbei Aluminium und/oder Titan und/oder
Zirkon mit einem Anteil von 3 bis 10 Gew.% herausgestellt.
[0019] Durch das wahlweise Zulegieren von bis zu 10 Gew.% von einem oder mehreren Metallen
aus der Gruppe Vanadium, Niob, Molybdän, Tantal, Wolfram und Rhenium wird bei Bauteilen
aus der erfindungsgemäßen Legierung die Formbeständigkeit bei hohen Temperaturen erhöht,
was vor allem beim Auftreten lang andauernder Spannungen, die auf die Bauteile einwirken,
wichtig ist. Den leichten und duktilisierenden Metallen Vanadium und Niob wird dabei
der Vorzug gegeben. Der Zusatz der hochschmelzenden Metalle Wolfram und Rhenium kann
die Oxidationsbeständigkeit der Legierung herabsetzen, weshalb sie vorteilhafterweise
nur in verhältnismäßig geringen Mengen eingesetzt werden.
[0020] Als besonders vorteilhaft haben sich Vanadium, Niob und Molybdän, einzeln oder in
Kombination mit einem Gesamtgehalt von 3 bis 8 Gew.% erwiesen.
[0021] Für Anwendungen, bei denen die Festigkeit für einen Temperaturbereich über 1000
oC weiter erhöht werden soll, ist es vorteilhaft, der Legierung bis zu 1 Gew.% Kohlenstoff
und/oder Stickstoff und/oder Bor und/oder Silizium zuzulegieren. Diese Hartphasen
bildenden Elemente erhöhen die Festigkeit, ohne die gute Korrosionseigenschaft der
Legierung zu verschlechtern und ohne die Duktilität wesentlich zu vermindern.
[0022] Besonders vorteilhaft ist es hierbei, Kohlenstoff und/oder Stickstoff mit einem Anteil
von 0,03 bis 0,3 Gew.% einzusetzen.
[0023] In einem vorteilhaften pulvermetallurgischen Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Legierung wird die Mischung des Ausgangspulvers auf eine Mindestpreßdichte von 65
% gepreßt und der Preßling bei einer Sintertemperatur zwischen 1500 und 1600
oC unter H₂-Atmosphäre während 15 - 20 Stunden gesintert.
[0024] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert.
Herstellungsbeispiel
[0025] Zur Herstellung von Blech aus der Legierung Cr-4Fe-5Ti-1Y₂O₃ wurden 60 kg einer Pulvermischung
aus 4 Gew.% Eisenpulver mit einer mittleren Korngröße von 26 µm, 5 Gew.% Titanhydridpulver
mit einer mittleren Korngröße von 2 µm, 1 Gew.% Y₂O₃-Pulver mit einer mittleren Korngröße
von 0,35 µm, Rest Chrompulver mit einer mittleren Korngröße von 30 µm in einem Attritor
12 Stunden unter Argon mit einem Druck von einer Atmosphäre gemahlen. Die Pulvermischung
wurde dann in einer Stahlmatrize zu Platten mit den Abmessungen 80 mm x 300 mm x 40
mm mit einem Preßdruck von 3000 bar kaltisostatisch gepreßt und anschließend ohne
Vorsinterung bei 1600
oC 20 Stunden unter Wasserstoff gesintert. Danach wurden die gesinterten Platten in
Stahlblech mit einer Dicke von 2 mm allseitig eingekannt. Nach einem Anwärmen auf
1250
oC wurden die eingekannten Platten durch Schmieden um 35 % umgeformt und von der Schmiedeendtemperatur
im Ofen innerhalb von 12 Stunden auf Raumtemperatur abgekühlt. Nach Anwärmen auf 1250
oC wurden die Platten zu Blechen von 4,5 mm Stärke gewalzt und von der Walzendtemperatur
im Ofen innerhalb von 12 Stunden auf Raumtemperatur abgekühlt. Dann wurden die Bleche
auf 1250
oC angewärmt und auf eine Stärke von 2 mm weitergewalzt und die Ränder besäumt. Unmittelbar
danach wurden die Bleche wiederum auf 1250
oC angewärmt und eine Stunde lange bei dieser Temperatur geglüht. Nach einem Abkühlen
auf 500
oC wurden die Bleche auf eine Stärke von 1,3 mm fertiggewalzt und danach einer Endglühung
bei 1600
oC während einer Stunde unterzogen.
[0026] Mit denselben Fertigungsschritten und -bedingungen wurden 1,3 mm starke
Bleche aus den Legierungen
Cr - 0,15 Fe - 1 Y₂O₃
Cr - 0,15 Fe - 1 La₂O₃
Cr - 24 Fe - 5 Al - 1 Y₂O₃
sowie aus reinem Chrom gefertigt.
Bei den Aluminium enthaltenden Legierungen wurde Aluminiumpulver mit einer mittleren
Korngröße von 28 µm verwendet.
Prüfung der Korrosionsbeständigkeit
[0027] Zur Prüfung der Korrosionsbeständigkeit der erfindungsgemäßen Legierungen im Vergleich
mit reinem Chrom gegenüber Vanadiumpentoxid wurden aus den nach dem Herstellungsbeispiel
gefertigten Blechen Proben mit den Abmessungen 100 mm x 100 mm geschnitten. Die Proben
wurden dann beidseitig unter Entfernung der oberflächlichen Stahlschichten auf eine
Enddicke von 1 mm geschliffen.
[0028] Nach dem Abwiegen wurden die Proben im Feuerungsraum einer Ölverbrennungsanlage bei
900
oC 3 Stunden lang der Verbrennungsschlacke ausgesetzt.
Dann wurden die Proben abgekühlt, mit Wasser gewaschen und erneut abgewogen. Dabei
wurden im Schnitt folgende durchschnittliche Gewichtsverluste als Maß der jeweiligen
Korrosion festgestellt:
Material |
Gewichtsverlust (mg/cm²) |
Chrom |
3,7 |
Cr - 4 Fe - 5 Ti - 1 Y₂O₃ |
1,8 |
Cr - 0,15 Fe - 1 Y₂O₃ |
2,4 |
Cr - 0,15 Fe - 1 La₂O₃ |
2,8 |
Cr - 24 Fe - 5 Al - 1 Y₂O₃ |
3,2 |
[0029] Daraus ist zu ersehen, daß die erfindungsgemäßen Legierungen eine bis um den Faktor
2 verbesserte Korrosionsbeständigkeit gegenüber reinem Chrom aufweisen.
Prüfung der Warmfestigkeit
[0030] Zur Ermittlung der Warmfestigkeitseigenschaften der erfindungsgemäßen Legierungen
wurden Bleche mit 3 mm Stärke gefertigt und bei 1000
oC auf Zugfestigkeit und Bruchdehnung geprüft.
Werkstoff Blech 3 mm |
Zugfestigk. (N/mm²) bei 1000o C |
Bruchdehnung (%) bei 1000o C |
Übergangst. duktil/spröde (o C) |
Cr |
40 |
62 |
365 |
Cr - 0,15 Fe - 1 Y₂O₃ |
140 |
24 |
107 |
Cr - 0,15 Fe - 1 La₂O₃ |
115 |
44 |
203 |
Cr - 24 Fe - 5 Al - 1 Y₂O₃ |
90 |
16,5 |
nicht gem. |
[0031] Es ist die gegenüber reinem Chrom deutlich verbesserte Warmzugfestigkeit bei einer
wesentlichen Absenkung der Übergangstemperatur duktil/spröde zu erkennen.
Prüfung der Oxidationsbeständigkeit
[0032] Zur Prüfung der Oxidationsbeständigkeit der erfindungsgemäßen Legierungen im Vergleich
mit reinem Chrom wurden aus den nach dem Herstellungsbeispiel gefertigten Blechen
Proben mit den Abmessungen 20 mm x 30 mm geschnitten. Die Proben wurden dann beidseitig
unter Entfernung der oberflächlichen Stahlschichten auf eine Enddicke von 1 mm geschliffen.
Nach dem Abwiegen wurden die Proben an Luft einmal bei einer Temperatur von 1000
oC und einmal bei einer Temperatur von 1200
oC über einen Zeitraum von 7 Tagen oxidiert. Bei 1000
oC bildete sich an den Proben eine gut haftende Oxidschicht aus, so daß die durchschnittliche
Gewichtszunahme der Proben als Maß für die Oxidationsbeständigkeit herangezogen wurde.
Bei 1000
oC wurde darüberhinaus innerhalb einer Oxidationszeit von 112 Stunden der Kurvenverlauf
der Oxidation ermittelt und daraus die Geschwindigkeitskonstante errechnet.
Bei 1200
oC bildete sich an den Proben eine nur mehr schlecht haftende Oxidschicht, die durch
Abbürsten und Waschen der Proben in Wasser entfernt wurde, so daß die durchschnittliche
Gewichtsabnahme der Proben als Maß für die Oxidationsbeständigkeit herangezogen wurde.
Oxidationsbedingungen: Luft bei 1200oC |
Werkstoff |
Gewichtsabnahme nach 168 Std. (g/cm²) |
Cr |
14 |
Cr - 0,15 Fe - 1 Y₂O₃ |
3 |
Cr - 0,15 Fe - 1 La₂O₃ |
6 |
Cr - 24 Fe - 5 Al - 1 Y₂O₃ |
2 |
[0033] Die deutlich verbesserte Oxidationsbeständigkeit der erfindungsgemäßen Legierung
gegenüber reinem Chrom ist zu ersehen.
1. Legierung auf Chrombasis mit einem Chromgehalt von mehr als 65 Gew.%, die neben üblichen
Verunreinigungen aus der folgenden Zusammensetzung besteht:
0,005 bis 5 Gew.% von einem oder mehreren Oxiden aus der Gruppe der Seltenen Erden,
0,1 bis 32 Gew.% von einem oder mehreren Metallen aus der Gruppe Eisen, Nickel und
Kobalt,
bis zu 30 Gew.% von einem oder mehreren Metallen aus der Gruppe Aluminium, Titan,
Zirkon und Hafnium,
bis zu 10 Gew.% von einem oder mehreren Metallen aus der Gruppe Vanadium, Niob, Molybdän,
Tantal, Wolfram und Rhenium,
bis zu 1 Gew.% Kohlenstoff und/oder Stickstoff und/oder Bor und/oder Silizium,
Rest Chrom.
2. Legierung auf Chrombasis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0,3 bis
2 Gew.% Yttriumoxid und/oder Lanthanoxid enthält.
3. Legierung auf Chrombasis nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie 5
bis 25 Gew.% Eisen und/oder Nickel enthält.
4. Legierung auf Chrombasis nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß sie 3 bis 10 Gew.% Aluminium und/oder Titan und/oder Zirkon enthält.
5. Legierung auf Chrombasis nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sie 3 bis 8 Gew.% Vanadium und/oder Niob und/oder Molybdän enthält.
6. Legierung auf Chrombasis nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß sie 0,03 bis 0,3 Gew.% Kohlenstoff und/oder Stickstoff enthält.
7. Legierung auf Chrombasis nach Anspruch 1 mit der Zusammensetzung 24 Gew.% Eisen, 5
Gew.% Aluminium, 1 Gew.% Yttriumoxid, Rest Chrom.
8. Pulvermetallurgisches Verfahren zur Herstellung einer Legierung auf Chrombasis nach
einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung der Ausgangspulver
auf eine Mindestpreßdichte von 60 % gepreßt und der Preßling bei einer Sintertemperatur
zwischen 1500 und 1600oC unter H₂-Atmosphäre während 15 - 20 Stunden gesintert wird.