[0001] Die Erfindung betrifft eine Induktionsschleife gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1.
[0002] Beispielsweise in Fahrbahnen angeordnete Induktionsschleifen vorzugsweise zur Erfassung
des Straßenverkehrs oder der Fahrzeugbelegung von Parkplätzen sind allgemein bekannt.
So ist beispielsweise aus dem Siemens-Datenblatt 1/91 die Arbeitsweise derartiger
Induktionsschleifen ersichtlich.
[0003] Hiernach wird eine Induktivschleife in der Fahrbahn von Wechselstrom (ca. 40...100
kHz) durchflossen, den ein Oszillator auf der Baugruppe erzeugt. Frequenzbestimmend
ist die Schleifeninduktivität L zusammen mit der Zuleitung. Dieser Schleifenstrom
hat im Wahrnehmungsbereich der Schleife ein magnetisches Wechselfeld zur Folge, das
in den Metallteilen eines sich dort aufhaltenden Fahrzeugs Wirbelströme erzeugt, die
wiederum das Wechselfeld beeinflussen, so daß die Schleifeninduktivität sinkt. Dies
hat ein Ansteigen der Schleifenfrequenz zur Folge. Die Änderung der Schleifeninduktivität,
definiert als "Schleifenverstimmung" dL/L, dient zur Fahrzeugerkennung und wird vom
Detektor gemessen. Die Empfindlichkeit des Detektors wird in 3 bzw. 2 Stufen vorgewählt.
Zur Erfassung von nur Kraftfahrzeugen erfolgt die Einstellung der richtigen Ansprechschwelle
automatisch durch "Beobachtung" der vorbeifahrenden Fahrzeuge (Lerneffekt).
[0004] Eine Detektorbaugruppe enthält zwei Auswerteschaltungen für je eine Induktivschleife,
die von getrennten Schleifengeneratoren gespeist werden. Zur Vermeidung gegenseitiger
Beeinflussung werden unterschiedliche Frequenzen (Kanäle) benutzt. Sie sind durch
Drehschalter wählbar. Der Abgleich erfolgt automatisch. Der Detektor arbeitet mit
einem speziell entwickelten, anwendungsspezifischen Schaltkreis (ASIC), der eine sehr
schnelle Frequenzmessung ermöglicht, und einem Mikroprozessor, dessen Programm die
Detektorfunktion bestimmt. Vom Detektor werden an parallenen elektronischen Ausgängen
Meldungen über die Belegung der Schleife, bei Doppelschleifen auch über Fahrtrichtung,
Fahrzeuggeschwindigkeit und Fahrzeugart, sowie Fehlermeldungen abgegeben. Zusätzlich
können Zustände bzw. Werte auch über eine serielle Schnittstelle abgefragt werden.
[0005] Bei der eingangs beschriebenen Anordnung ist es von Nachteil, daß die Länge der Zuleitungen
zwischen Induktionsschleife und Detektor auf ca. 150 m, bei sich ständig verschlechterndem
Signal mit länger werdenden Zuleitungen, begrenzt ist. Auf diesen Abstand ist auch
ein Loop-Detektor beschränkt, wie in einem Prospektblatt der Fa. Weiss-Electronic
GmbH, D-5500 Trier auf Seite 3 beschrieben ist.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Induktionsschleife der eingangs
genannten Art derart zu verbessern, daß größere Abstände von beispielsweise 750 m
bis 1250 m zwischen Induktionsschleife und Detektor gewählt werden können.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kondensator des Schwingkreises
in unmittelbarer Nähe der Induktionsschleife angeordnet ist, und daß zur Einspeisung
der elektrischen Energie in den Schwingkreis die Induktivität von der Induktionsschleife
räumlich entfernt angeordnet und mit deren Anschlußklemmen über lange Zuleitungen
elektrisch leitend verbunden ist.
[0008] Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 und 3 beschreiben.
[0009] Ein Vorteil der Erfindung liegt insbesondere bei der Anwendung von mehreren, in Fahrbahnrichtung
hintereinanderliegenden Induktionsschleifen in der Einsparung einer Vielzahl von Schaltschränken
sowie deren Energieversorgung. Ein Vorteil ist auch in einer qualitativen Signalverbesserung
selbst bei längeren Zuleitungen als zuvor zwischen Detektor und Induktionsschleife
zu sehen.
[0010] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung dargestellt, und
zwar zeigt:
- Fig. 1
- eine dem Stand der Technik angehörende Schleifen-Detektor-Anordnung, und
- Fig. 2
- eine erfindungsgemäße Induktionsschleife mit zugehörigem Detektor.
[0011] In Fig. 1 ist eine drei Windungen aufweisende Induktionsschleife L
s dargestellt, deren Induktivität etwa 120 µH beträgt. Die Anschlußklemmen dieser Schleife
sind in einer Muffe 1 angeordnet und über eine zweiadrige Leitung 2 von maximal 150
m Länge (z. B. Fernmeldkabel mit etwa 800 µH/m) an einen Detektor 3 angeschlossen,
der einen Sender- und Empfängerteil enthält. Der Sender enthält den zum Schwingkreis
gehörenden Kondensator C
s und einen induktiven Übertrager, mit L
ü bezeichnet, der über Transistoren 4 und 5 mit einem Sendemuster angesteuert wird.
Der Empfänger weist eine Empfangswicklung 6, die zu L
ü gehört, und eine dieser Spule nachgeordnete Auswerteeinrichtung 7 auf. Über die Sendetransistoren
wird der Schwingkreis mit wenigen Impulsen angeregt und oszilliert dann in seiner
Resonanzfrequenz selbsttätig weiter. Bei dieser vorbekannten Anordnung liegt der Grund
für die Längenbegrenzung der Zuleitung 2 in ihrer Induktivität, die wie eine Serienschaltung
zu der Induktionsschleife L
s wirkt. Der Schwingkreis wird somit durch die Induktivität der Induktionsschleife
L
s, durch die Induktivität des Übertragers L
ü und den Kondensator C
s gebildet, so daß der Einfluß einer Änderung der Induktivität der Schleife L
s, also die Schleifenverstimmung mit der Länge der Zuleitung 2 abnimmt. Zusätzlich
zur Zuleitungsinduktivität wird die Güte des Schwingkreises aus C
s und L
s auch noch durch die Übertragungsverluste des Übertragers L
ü verschlechert, insbesondere weil das ständige Umladen der Energie zwischen C
s und L
s über den Übertrager erfolgen muß.
[0012] Die in Fig. 2 dargestellte erfinderische Anordnung unterscheidet sich von derjenigen
gemäß Fig. 1 dadurch, daß der Kondensator C
s des Schwingkreises in unmittelbarer Nähe der Induktionsschleife L
s angeordnet ist, und daß zur Einspeisung der elektrischen Energie in die Induktionsschleife
L
s die Induktivität des Übertragers L
ü dient, also der Schwingkreis aus Induktionsschleife L
s und Kondensator C
s räumlich entfernt angeordnet und mit deren Anschlußklemmen über eine lange Zuleitung
2 von z. B. 750 m bis 1250 m elektrisch leitend verbunden ist. Durch die unmittelbar
benachbarte Anordnung von Induktionsschleife L
s und Kondensator C
s, beispielsweise in der Anschlußmuffe 1 der Induktionsschleife L
s, wird ein idealer Schwingkreis angestrebt, bei dem die elektrische Energie über die
Zuleitung 2 in den Kondensator C
s übertragen wird. Der Schwingkreis schwingt mit hoher Güte. Es muß nicht ständig,
wie nach Fig.1, elektrische Energie über die Zuleitung 2 und Übertrager L
ü zwischen der Induktionsschleife L
s und dem Kondensator C
s übertragen werden; vielmehr wirkt die Zuleitung 2 vorwiegend als Meßleitung.
1. In einer Fahrbahn oderdergleichen angeordnete Induktionsschleife vorzugweise zur Erfassung
des durch Fahrzeuge hervorgerufenen Straßenverkehrs oder der Fahrzeugbelegung von
Parkplätzen oder Flughäfen, wobei die Induktionsschleife über Zuleitungen mit einem
von einem Schwingkreis erzeugten Wechselstrom gespeist wird, der in den metallischen
Teilen eines über der Induktionsschleife befindlichen Fahrzeuges Wirbelströme erzeugt,
die ein Absinken der Schleifeninduktivität und einen Anstieg der Schleifenfrequenz
bewirken, und wobei die als Schleifenverstimmung bezeichnete Änderung der Schleifeninduktivität
einem Detektor mit nachgeschalteter Auswerteeinrichtung zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kondensator (Cs) des Schwingkreises in unmittelbarer Nähe der Induktionsschleife (Ls) angeordnet ist, und daß zur Einspeisung der elektrischen Energie in den Schwingkreis
die Induktivität (Lü) von der Induktionsschleife (Ls) räumlich entfernt angeordnet und mit deren Anschlußklemmen über lange Zuleitungen
(2) elektrisch leitend verbunden ist.
2. Induktionsschleife nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator (Cs) des Schwingkreises in der Anschlußmuffe (1) der Induktionsschleife (Ls) angeordnet ist.
3. Induktionsschleife nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktivität
(Lü) des Überträgers im Gehäuse des Detektors (3) angeordnet ist.