(19)
(11) EP 0 570 771 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.11.1993  Patentblatt  1993/47

(21) Anmeldenummer: 93107347.2

(22) Anmeldetag:  06.05.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01R 13/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL

(30) Priorität: 21.05.1992 DE 4216809

(71) Anmelder: ELCO Europe GmbH
D-57518 Betzdorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Fries, Helmut
    W-5241 Niederdreisbach (DE)

(74) Vertreter: Müller, Gerd, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Hemmerich-Müller-Grosse Pollmeier-Valentin-Gihske Hammerstrasse 2
57072 Siegen
57072 Siegen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Hochstromkontakt für elektrische Kontaktsteckvorrichtungen


    (57) Vorgeschlagen ist ein Hochstromkontakt 1 für elektrische Kontaktsteckvorrichtungen mit einem hülsen- oder röhrenförmigen Einpreßabschnitt 2, der zwischen zwei kurzen zylindrischen Mantelbereichen 4 und 5 mit einem relativ langen, tonnenförmig bombierten Mantelbereich 6 versehen ist, an welchem sich die eigentliche Einpreßzone 7 des Kontaktkörpers befindet.




    Beschreibung


    [0001] Für Stromzuführungen bei elektronischen Geräten werden elektrische Kontaktsteckvorrichtungen mit Hochstromkontakten benötigt, damit sich (auch) Ströme hoher Stromdichte problemlos, insbesondere unter geringer Wärmeerzeugung bzw. mit niedrigen Verlusten übertragen lassen. Es kommt also darauf an, dem jeweils zu übertragenden Strom im Bereich der elektrischen Kontaktsteckvorrichtungen einen genügend weiten Leitungsquerschnitt zu geben.

    [0002] Dieses Ziel wird nach der Erfindung für in Einpreßtechnik zu erstellende elektrische Kontaktsteckvorrichtungen durch Verwendung von Hochstromkontakten mit einem hülsen- oder röhrenförmigen Einpreßabschnitt erreicht, die zwischen zwei kurzen zylindrischen Mantelbereichen mit einem relativ lagen, tonnenförmig bombierten Mantelbereich versehen sind, wobei sich an dem tonnenförmig bombierten Mantelbereich die eigentliche Einpreßzone des Kontaktkörpers befindet.

    [0003] Es hat sich gezeigt, daß derart gestaltete Hochstromkontakte sich in besonderem Maße für den Einsatz bei elektronischen Geräten eignen, die mit integrierten Schaltungsbausteinen, insbesondere hochintegrierten Schaltungen ausgestattet sind, die mit hauchdünn aufgedampften Leiterbahnen arbeiten.

    [0004] Die Erfindung sieht auch vor, daß sich am freien Ende des Einpreßabschnitts vor dem zylindrischen Mantelbereich ein konisch verjüngter Mantelbereich befindet, wobei beide Mantelbereiche vorzugsweise eine übereinstimmende Längenabmessung haben.

    [0005] Bewährt hat es sich auch, wenn der tonnenförmig bombierte Mantelbereich des Einpreßabschnitts erfindungsgemäß einen Krümmungsradius aufweist, der größer als die Gesamtlänge des Einpreßabschnitts bemessen ist. Ebenso hat es sich im Rahmen der Erfindung als vorteilhaft erwiesen, wenn die beiden zylindrischen Mantelbereiche übereinstimmende Außendurchmesser aufweisen, vorzugsweise jedoch eine unterschiedliche Länge haben. Dabei kann der dem freien Ende des Einpreßabschnitts benachbarte, zylindrische Mantelbereich insofern die größere Längenabmessung aufweisen, als der zweite zylindrische Mantelbereich des Einpreßabschnitts zum benachbarten Kontaktabschnitt hin mit einem Übergangsradius ausläuft, der zur Länge des ersten zylindrischen Mantelbereichs ein Verhältnis von etwa 2:5 aufweist.

    [0006] Bewährt hat es in weiterer Ausgestaltung der Erfindung auch, wenn der Einpreßabschnitt des Hochstromkontaktes über den größten Teil seiner Länge mindestens diametral geschlitzt ausgeführt wird.

    [0007] In manchen Fällen ist es jedoch noch vorteilhafter, wenn dieser Einpreßabschnitt über den größten Teil seiner Länge kreuzweise geschlitzt ausgeführt wird.

    [0008] Zur Sicherstellung besserer Übergangswiderstände ist es erfindungsgemäß auch wünschenswert, wenn zumindest die Einpreßzone am bombierten Mantelbereich des Einpreßabschnitts mit einer Aufrauhung, Riffelung oder dergleichen versehen ist.

    [0009] Für den praktischen Einsatz haben sich Hochstromkontakte besonders bewährt, bei denen der Einpreßabschnitt mit einem Durchmesser/Längen-Verhältnis von etwa 0,65:1 vorgesehen wird, bei denen weiterhin das Durchmesserverhältnis des bombierten Mantelbereichs zu den zylindrischen Mantelbereichen bei etwa 1:1,16 liegt, und bei denen die Länge des Einpreßabschnitts zur Länge seines bombierten Mantelbereichs in einem Verhältnis von etwa 1,43:1 steht.

    [0010] Als wichtig erweist es sich im Rahmen der Erfindung aber auch noch, die Hochstromkontakte so zu gestalten, daß der Innendurchmesser des hülsen- oder röhrenförmigen Einpreßabschnitts zu seinem größten Außendurchmesser in einem Verhältnis von etwa 0,62:1 steht, während der dem freien Ende des Einpreßabschnitts benachbarte zylindrische Mantelbereich eine größere Längenabmessung aufweist, als der hintere, zylindrische Mantelbereich und daß dabei diese Mantelbereiche vorzugsweise ein Längenverhältnis von etwa 1,66:1 haben.

    [0011] Bei einem praktisch erprobten Hochstromkontakt mit der vorstehend aufgezeigten Merkmalsausstattung hat man den hülsen- oder röhrenförmigen Einpreßabschnitt mit einer Längenabmessung von 5 mm vorgesehen und den größten Durchmesser an seinem tonnenförmig bombierten Mantelbereich mit 3,25 mm gewählt. Zugleich beträgt der Durchmesser der zylindrischen Mantelbereiche 2,8 mm und der Innendurchmesser des hülsen- oder röhrenförmigen Einpreßabschnittes wurde mit 2 mm vorgesehen.

    [0012] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des erfindungswesentlichen Teils eines Hochstromkontaktes für elektrische Kontaktsteckvorrichtungen dargestellt. Es zeigen
    Figur 1
    in erheblich vergrößertem Maßstab und in der Seitenansicht von einem für sogenannte Einpreßtechnik geeigneten Hochstromkontakt, dessen Einpreßabschnitt
    Figur 2
    in Stirnansicht entsprechend der Pfeilrichtung II den Einpreßabschnitt nach Figur 1 und
    Figur 3
    in einer der Figur 2 entsprechenden Stirnansicht eine etwas abgewandelte Gestaltungsform für den Einpreßabschnitt nach Figur 1.


    [0013] In Figur 1 der Zeichnung ist lediglich ein Bruchstück eines Hochstromkontaktes 1 zu sehen, wie er in elektrischen Kontaktsteckvorrichtungen benutzt wird, die zur wesentlichen Ausstattung von elektronischen Geräten gehören. Dieser Hochstromkontakt 1 gelangt dabei in der sogenannten Einpreßtechnik zum Einsatz und ist infolge dessen mit einem Einpreßabschnitt 2 versehen, welcher vorzugsweise einstückig bzw. materialeinheitlich mit dem Hochstromkontakt 1 hergestellt ist.

    [0014] Der Einpreßabschnitt 2 hat dabei eine im wesentlichen hülsen- oder röhrenförmige Gestalt, die durch einen eingeformten, zylindrischen Zentralkanal 3 erhalten wird.

    [0015] Aus Figur 1 der Zeichnung ergibt sich, daß der hülsen- oder röhrenförmige Einpreßabschnitt 2 zwei kurze zylindrische Mantelbereiche 4 und 5 aufweist, zwischen denen ein relativ langer, tonnenförmig bombierter Mantelbereich 6 gelegen ist.

    [0016] An diesem tonnenförmig bombierten Mantelbereich 6 befindet sich dabei auch die eigentliche Einpreßzone 7 des Einpreßabschnitts, welche beim Ausführungsbeispiel dadurch gekennzeichnet ist, daß seine Oberfläche eine Aufrauhung bzw. Riffelung 8 oder dergleichen aufweist.

    [0017] Am freien Ende des Einpreßabschnitts 2 befindet sich vor dem zylindrischen Mantelbereich 5 ein konisch verjüngter Mantelbereich 9, wobei vorzugsweise die beiden Mantelbereiche 5 und 9 eine übereinstimmende Längenabmessung haben.

    [0018] Bewährt hat es sich auch, dem tonnenförmig bombierten Mantelbereich 6 des Einpreßabschnitts 2 einen Krümmungsradius zu geben, welcher größer bemessen ist, als die Gesamtlänge 10 des Einpreßabschnitts 2. Bei einer praktischen Ausführungsform des Hochstromkontaktes 1 kann bspw. der Krümmungsradius 11 für den tonnenförmig bombierten Mantelbereich 6 zur Gesamtlänge 10 des Einpreßabschnitts 2 ein Verhältnis von etwa 1,38:1 erhalten.

    [0019] Vorgesehen ist auch, daß die beiden zylindrischen Mantelabschnitte 4 und 5 einen übereinstimmenden Außendurchmesser 12 erhalten, daß sie jedoch mit voneinander verschiedener Länge 13 und 14 vorgesehen werden. Der zylindrische Mantelbereich 4 des Einpreßabschnitts 2 schließt sich dabei an den eigentlichen Hochstromkontakt 1 mit einem Übergangsradius 15 an, welcher vorzugsweise so bemessen wird, daß er zur Länge 13 des zylindrischen Mantelbereichs 4 ein Verhältnis von 0,66 hat. Die Länge 13 des zylindrischen Mantelabschnitts 4 steht zur Länge 14 des zylindrischen Mantelabschnitts 5 etwa in einem Verhältnis von 0,6.

    [0020] Aus den Figuren 1 und 2 der Zeichnung ist ersichtlich, daß der Einpreßabschnitt 2 des Hochstromkontaktes 1 über den größten Teil seiner Länge mit zwei diametral gelegenen Schlitzen 16 versehen werden kann, die ihm einen gewissen Federungseffekt verleihen.

    [0021] In manchen Fällen ist es sogar noch zweckmäßiger, die Schlitze 16 im Einpreßabschnitt 2 mit kreuzweiser Anordnung vorzusehen, wie das der Figur 3 zu entnehmen ist.

    [0022] Bei dem aus Figur 1 der Zeichnung ersichtlichen Ausführungsbeispiel eines Hochstromkontaktes 1 ist der Einpreßabschnitt 2 so gestaltet, daß sein größter Durchmesser 17 zur Längenabmessung 10 in einem Verhältnis steht, das etwa bei 0,65:1 liegt. Dies bedeutet bspw., daß bei einem größten Durchmesser 17 des Einpreßabschnitts 2 dessen Länge 10 etwa 5 mm ausmacht.

    [0023] Vorgesehen ist auch, daß der Durchmesser 17 des tonnenförmig bombierten Mantelbereichs 6 zum Außendurchmesser 12 der beiden zylindrischen Mantelbereiche 4 und 5 ein Verhältnis haben kann, das bei etwa 1,16:1 liegt, während die Gesamtlänge 10 des Einpreßabschnittes 2 zur Länge 18 seinen tonnenförmig bombierten Mantelbereichs 6 in einem Verhältnis von etwa 1,43:10 stehen kann.

    [0024] Für den Innendurchmesser 19 des hülsen- oder röhrenförmigen Einpreßabschnitts 2 ist vorgesehen, daß er zu dessem größten Außendurchmesser 17 ein Verhältnis von etwa 0,62:1 hat, daß er also bei 2 mm liegt, wenn der Außendurchmesser 17 3,25 mm beträgt.

    [0025] Abschließend soll noch erwähnt werden, daß der konisch verjüngte Mantelbereich 9 am freien Ende des Einpreßabschnitts 2 vorzugsweise eine Länge 20 erhält, die mit der Länge 14 des anschließenden zylindrischen Mantelabschnitts 5 übereinstimmend ausgeführt ist.

    [0026] Hochstromkontakte 1, die hülsen- oder röhrenförmige Einpreßabschnitte 2 der vorstehend beschriebenen Ausbildung aufweisen, haben sich in besonderem Maße zur Übertragung von Strömen mit hoher Stromdichte als geeignet erwiesen. Sie erreichen dabei wesentlich verbesserte Übergangswiderstände im Bereich ihrer Einpreßzone, wenn diese eine Aufrauhung, Riffelung oder dergleichen erhält.

    Liste der Bezugszeichen



    [0027] 
    1
    Hochstromkontakt
    2
    Einpreßabschnitt
    3
    Zentralkanal
    4
    zylindrischer Mantelbereich
    5
    zylindrischer Mantelbereich
    6
    tonnenförmig bombierter Mantelbereich
    7
    Einpreßzone
    8
    Aufrauhung/Riffelung
    9
    konisch verjüngter Mantelbereich
    10
    Gesamtlänge des Einpreßabschnitts 2
    11
    Krümmungsradius des bombierten Mantelbereichs
    12
    Außendurchmesser der zylindrischen Mantelbereiche 4 und 5
    13
    Länge des zylindrischen Mantelbereichs 13
    14
    Länge des zylindrischen Mantelbereichs 5
    15
    Übergangsradius des zylindrischen Mantelbereichs 4
    16
    Schlitze
    17
    größter Durchmesser des Einpreßabschnitts 2
    18
    Länge des bombierten Mantelbereichs 6
    19
    Innendurchmesser des Einpreßabschnitts 2
    20
    Länge des konisch verjüngten Mantelbereichs 9



    Ansprüche

    1. Hochstromkontakt (1) für elektrische Kontaktsteckvorrichtungen mit einem hülsen- oder röhrenförmigen Einpreßabschnitt (2), der zwischen zwei kurzen, zylindrischen Mantelbereichen (4 und 5) mit einem relativ langen, tonnenförmig bombierten Mantelbereich (6) versehen ist, an welchem sich die eigentliche Einpreßzone (7) des Kontaktkörpers befindet.
     
    2. Hochstromkontakt nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sich am freien Ende des Einpreßabschnitts (2) vor dem zylindrischen Mantelbereich (5) ein konisch verjüngter Mantelbereich (9) befindet, wobei beide Mantelbereiche (5 und 9) vorzugsweise eine übereinstimmende Längenabmessung (14 und 20) haben.
     
    3. Hochstromkontakt nach einem der Ansprüche 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der tonnenförmig bombierte Mantelbereich (6) einen Krümmungsradius (11) aufweist, der größer als die Gesamtlänge (10) des Einpreßabschnitts (2) bemessen ist.
     
    4. Hochstromkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die beiden zylindrischen Mantelbereiche (4 und 5) übereinstimmenden Außendurchmesser (12) aufweisen, vorzugsweise jedoch eine unterschiedliche Länge (13 und 14) haben.
     
    5. Hochstromkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Einpreßabschnitt (2) über den größten Teil seiner Länge (10) diametral geschlitzt (16) ausgeführt ist (Figur 2).
     
    6. Hochstromkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Einpreßabschnitt (2) über den größten Teil seiner Länge (10) kreuzweise geschlitzt (16) ausgeführt ist (Figur 3).
     
    7. Hochstromkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zumindest die Einpreßzone (7) am bombierten Mantelbereich (6) des Einpreßabschnitts (2) mit einer Aufrauhung, Riffelung (8) oder dergleichen versehen ist.
     
    8. Hochstromkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Einpreßabschnitt (2) mit einem Durchmesser/Längenverhältnis (17/10) von etwa 0,65:1 vorgesehen ist.
     
    9. Hochstromkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Durchmesserverhältnis des bombierten Mantelbereichs (6) zu den zylindrischen Mantelbereichen (4 und 5) bei etwa 1,16:1 liegt.
     
    10. Hochstromkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Gesamtlänge (10) des Einpreßabschnitts (2) zur Länge (18) seines bombierten Mantelbereichs (6) in einem Verhältnis von etwa 1,43:1 steht.
     
    11. Hochstromkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Innendurchmesser (19) des hülsen- oder röhrenförmigen Einpreßabschnitts (2) zu seinem größten Außendurchmesser (17) in einem Verhältnis von etwa 0,62:1 steht.
     
    12. Hochstromkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der dem freien Ende des Einpreßabschnitts (2) benachbarte zylindrische Mantelbereich (5) eine größere Längenabmessung (14) aufweist, als der hintere, zylindrische Mantelbereich (4) und daß dabei deren Längen (14 und 13) vorzugsweise ein Verhältnis von etwa 1,66:1 haben.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht