[0001] Die Erfindung betrifft ein verdeckt eingebautes Scharniergelenk für Kipp- und Schwenkflügel
von Fenstern und Türen mit Flügelüberschlag, bei denen die Schwenkachse im Bereich
des Flügelüberschlages zwischen den jeweils raumseitigen Außenflächen des Blendrahmens
und des Flügelüberschlages liegt.
[0002] Verdeckt eingebaute Scharniergelenke sind allgemein bekannt. Der Einbau erfolgt dabei
in einer Ausehmung in dem Bereich des Flügels, der in der Schließstellung des Flügels
auf dem festen Rahmen oder Blenrahmens aufliegt (vgl. DE-OS'n 29 51 236 oder 33 07
777). Derartige verdeckt eingebaute Scharniergelenke sind auch für Kipp- und Schwenkflügel
von Fenstern und Türen bekannt, bei denen die Flügelaußenseite in der gleichen Ebene
wie die Außenseite des Blendrahmens liegt, so daß der Flügelfalz nach außen in einer
sogenannten Schattennut endet (vgl. die DE-PS 23 30 874).
[0003] Nach einem nicht vorveröffentlichten Vorschlag hat man auch schon versucht ein solches
Scharniergelenk verdeckt bei Kipp- und Schwenkflügeln mit Flügelüberschlag einzubauen,
indem man den Flügelüberschlag im Bereich der Flügelecke auf der Innenseite bis auf
eine geringe Dicke abgearbeitet hat und in die dadurch nach beiden an die Ecke angrenzenden
Kanten offene Ausnehmung einen kappenförmigen Körper z.B. aus Kunststoff eingesetzt
hat, in dem die die Schwenkachse bestimmenden Teile des Scharniergelenkes aufgenommen
sind.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung ein verdeckt eingebautes Scharniergelenk für die eingangs
näher bezeichneten Zwecke und mit den Merkmalen des Oberbegriffs so weiterzubilden,
daß diese Einbaumöglichkeit nicht nur bei Holzfenstern, sondern ebenso bei Metallfenstern
oder Fenstern aus Kunststoffprofilen besteht, Kappen oder dgl. Abdeck- oder Verstärkungsteile
nicht notwendig sind und das Flügelgewicht auch im Bereich des unteren Ecklagers zuverlässig
über die Schwenkachse bzw. die Kippachse auf den Blenrahmens übertragen werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Die Ausnehmung auf der Innenseite des Flügelüberschlages bzw. die Unterbrechung der
im Bereich des Flügelüberschlages angeordneten Dichtung endet sowohl für das obere
Lager als auch für das untere Lager in jedem Fall in einem ausreichenden Abstand von
der oberen bzw. der unteren Flügelkante, wobei dieser Abstand im wesentlichen der
normalen Überschlagsbreite entspricht. Die Unterbrechung oder Ausnehmung ist also
nur im Bereich des vertikalen Flügelfalzes zur Flügelkante hin offen, zur oberen und
unteren Flügelkante jedoch nicht nur geschlossen sondern so angeordnet, daß in diesem
Bereich der Flügelüberschlag auch ohne Einsatz in Form einer Kappe oder dgl. stabil
und belastungsfähig ist.
[0007] Diese Ausbildung ermöglicht zugleich eine solche Anordnung der Kippachse, daß über
diese unabhängig von dem Material von Blend- oder Flügelrahmen das Flügelgewicht zuverlässig
übertragen werden kann. Dabei ist zweckmäßigerweise das untere Scharniergelenk gemäß
der Lehre nach Anspruch 3 bzw. gemäß der Lehre nach Anspruch 7 ausgebildet. Im ersteren
Fall ist die Schwenkachse zwischen der blendrahmenseitigen Scharnieranschraubplatte
und der Zwischenplatte wirksam, während die Kippachse zwischen der Zwischenplatte
und der flügelseitigen Scharnieranschraubplatte wirksam ist. In diesem Falle ist das
untere Scharniergelenk somit dreiteilig ausgebildet, wobei die Teile paarweise durch
die beiden Bewegungsachsen des Flügels miteinander verbunden sind.
[0008] Die Ausführung nach Anspruch 7 bietet den Vorteil einer großflächigen Abstützung
des Flügels für die Kippbewegungen, und zwar im Bereich des unteren Holmes des Blendrahmens.
Diese Ausbildung bietet den weiteren Vorteil einer Verstellmöglichkeit des Flügels
in Richtung der Kippachse.
[0009] Unabhängig von den Scharniergelenken nach Anspruch 1 in Verbindung mit Anspruch 2
oder Anspruch 7 materialisiert Anspruch 9 den Gedanken der Verrückung der orthogonalen
Schwenk/Drehachse gegen die Kippachse des Flügels. Die Verrückung gewährt, daß kein
gemeinsamer Schnittpunkt mehr vorhanden ist, wie dies regelmäßig bei z.B. Kugelgelenken
der Fall ist. Ist die Kippachse im oder am Blendrahmen angeordnet, so wird eine Ausnehmung
für ihre verdeckte Anordnung im Flügel entbehrlich (Anspruch 10). Konkreter faßt Anspruch
11 die Anordnungsstrategie, die Kippachse wird - senkrecht zur Blendrahmenebene -
soweit nach innen (in/an den Blendrahmen) versetzt oder verrückt, daß sie gegenüber
der Innenkante des Blendrahmens nicht mehr vorsteht. Sie wird also im Innenkantenbereich
vorgesehen.
[0010] Aber nicht nur die Kippachse ist so weit nach innen verlagert, daß sie nicht mehr
hervorsteht, auch die Dreh-/Schwenkachse ("blendrahmeninnenseitig") ist verdeckt angeordnet
und steht nicht mehr hervor (Anspruch 10). Blendrahmeninnenseitig ist also sowohl
die Dreh-/Schwenkachse des Flügels als auch die Kippachse angeordnet, was bewirkt,
daß keine Lager oder Scharniere mehr aus dem Flügel oder Blendrahmen hervorstehen;
der gesamte Beschlag wird - dem Anordnungsprinzip der Ansprüche 9, 10, 11 folgend
- verdeckt; womit seine hervorragende optische Wirkung - Dreh-/Kippflügel "ohne" (sichtbare)
Beschläge - begründet wird.
[0011] Technischer Ausfluß aus diesem "Grund-Prinzip" der beiden senkrecht aufeinander stehenden
Dreh-Achsen, die gegeneinander verrückt und verdeckt an Flügel und Blandrahmen angeordnet
sind, ist eine Vielzahl konkreter Beschlaggestaltungen, die an Ausführungsbeispielen
erläutert werden.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- in Vorderansicht ein Fenster mit Kipp- und Schwenkflügel und mit verdeckt eingebauten
Scharniergelenken gemäß der Erfindung;
- Figur 2
- einen zur Schwenkachse parallelen Schnitt durch das Fenster nach Figur 1;
- Figur 3
- einen horizontalen Schnitt durch das Fenster nach Figur 1 im Bereich des unteren,
verdeckt eingebauten Scharniergelenkes;
- Figur 4
- in entsprechender Darstellung nach Figur 3 das untere Scharniergelenk, das bei Holzrahmen
verdeckt eingebaut ist;
- Figur 5
- einen der Figur 2 entsprechenden senkrechten Schnitt durch das Fenster nach Figur
4;
- Figur 6
- die Anordnung nach Figur 4 bei einem Fenster aus Kunststoffrahmen in gleicher Darstellung
wie Figur 4;
- Figur 7
- einen zur Flügelebene parallelen Schnitt durch den Flügel im Bereich des unteren Ecklagers
des Flügels nach Figur 4;
- Figur 8
- das untere Ecklager in der Kippstellung in perspektivischer Darstellung;
- Figur 9
- das Lager nach Figur 8 in auseinandergezogener perspektivischer Darstellung;
- Fig. 10
- das zugehörige obere Scharniergelenk des Flügels in perspektivisch auseinandergezogener
Darstellung;
- Fig. 11
- in ähnlicher Darstellung wie Figur 7 eine abgewandelte Ausführungsform des verdeckt
eingebauten Scharniergelenkes für das untere Ecklager;
- Fig. 12
- das Ecklager nach Figur 11 in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 13
- das Ecklager nach Figur 11 in perspektivisch auseinandergezogener Darstellung;
- Fig.14a und 14b
- Querschnitte durch den Kipplagerbereich des Scharniergelenkes nach Figur 11 und
- Fig.14c
- einen Schnitt in einer zur Flügelebene orthogonalen Ebene, zur Darstellung eines eingebauten
Scharniergelenkes nach Fig. 14a,b,
- Fig.14d
- einen horizontalen Schnitt im Bereich des unteren verdeckt eingebauten Scharniergelenkes
und
- Fig. 15
- im Ausschnitt eine abgewandelte Ausführungsform des Lagers nach Figur 11.
[0013] In den Figuren 1 bis 3 ist ein aus Metallprofilen gebildetes Fenster mit Kipp- und
Schwenkflügel und Flügelüberschlag gezeigt. Der Flügelüberschlag 6 übergreift in bekannter
Weise in der Schließstellung des Flügels 2 den Blendrahmen 1 auf dessen zur Zimmerseite
liegenden Außenfläche. Im Flügelrahmen ist in üblicher Weise ein Betätigungsgestänge
angeordnet, das über den in drei Stellungen verbringbaren Betätigungsgriff 3 zwischen
Schließstellung, Kippstellung und Schwenkstellung betätigbar ist. Der Flügel ist mit
dem Blendrahmen über ein oberes (4) und ein unteres (5) verdeckt eingebautes Scharniergelenk
verbunden. In Figur 3 ist das als unteres Eckgelenk dienende verdeckt eingebaute-Scharniergelenk
gezeigt. Das Scharniergelenk 5 ist so eingebaut, daß die Schwenkachse 12 zwischen
dem Flügelüberschlag 6 und der zum Rauminneren weisenden Außenfläche des Blendrahmens
1 zu liegen kommt. Das Scharniergelenk weist ein an dem Hohlprofil des Metallrahmens
z.B. anschraubbare Scharniergelenk oder eine Anschraubplatte 13 auf, die über die
Schwenkachse 12 mit einer Zwischenplatte 15 schwenkbar verbunden ist. Die Zwischenpplatte
15 liegt im Flügelfalz 10 zwischen der Anschraubplatte 13 des Blendrahmens und einer
Anschraubplatte 14 des Metallprofilrahmens des Flügels 2. Die Anordnung ist so getroffen,
daß die die Schwenkachse 12 aufnehmenden Bereiche in einer Unterbrechung 8 der in
einer Profilnut 6a des Flügelüberschlages 6 liegenden Dichtung 7 vorgesehen ist. Aus
Figur 2 erkennt man, daß die Dichtungsunterbrechung 8 in einem vorbestimmten Abstand
von der unteren bzw. der oberen Überschlagskante endet, welcher Abstand der Breite
des Überschlages selbst entspricht.
[0014] Die Figuren 4 und 5 zeigen die zuvor anhand eines Metallprofils beschriebenen Verhältnisse
bei Holzprofilen. Der Blendrahmen ist mit 20, der Flügelrahmen mit 21 und der Überschlag
mit 22 bezeichnet. Im übrigen sind die gleichen Bezugszeichen wie in den Figuren 1
bis 3 verwendet. In diesem Fall sind jedoch die Scharniergelenke 4 und 5 in Ausnehmungen
23 auf der Innenseite des Flügelüberschlages 22 vorgesehen. Auch hier enden die Ausnehmungen
23 in einem Abstand 24 von der oberen und der unteren Überschlagskante, welcher der
Breite 24 des Überschlages entspricht.
[0015] Figur 6 zeigt die gleichen Verhältnisse in einer Darstellung gemäß Figur 4 für Rahmen
aus Kunststoff. Es sind hier die gleichen Bezugszeichen wie in Figur 4 verwendet,
jedoch, soweit die Teile voneinander abweichen, unter Hinzufügung des Buchstabens
"a".
[0016] Die Figuren 9 und 10 zeigen die in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen
verwendeten, verdeckt eingebauten Scharniergelenke. Das obere Scharniergelenk 4 weist
nach Figur 10 eine blendrahmenseitige Anschraubplatte 42 auf, welche über den die
Schwenkachse 12 bildenden Scharnierzapfen 43 mit einer flügelrahmenseitigen Anschraubplatte
40 verbunden ist, welche mit einem im Bereich der Flügeloberseite angeordneten Ausstellarm
41 oder Ausstellschere oder dgl. verbunden ist.
[0017] Das untere verdeckt eingebaute Scharniergelenk 5 bildet das untere Ecklager und ist
zuvor schon im wesentlichen beschrieben. Weitere Einzelheiten ergeben sich aus den
Figuren 7, 8 und 9. Man erkennt, daß die blendrahmenseitige untere Anschraubplatte
16 der Anschraubplatte 42 des oberen Scharniergelenkes 4 entspricht. Gleiches gilt
auchfür den in der Schwenkachse 12 angeordneten (unteren) Scharnierzapfen 43. Bei
dem unteren Scharniergelenk 5 ist über diesen Scharnierzapfen 43 die Zwischenplatte
15 angelenkt. Diese weist im Bereich Ihres oberen Randes eine Randausnehmung 30 auf,
welche in einen winkelförmigen Schlitz 31 übergeht. Der leicht gekrümmte Schlitzabschnitt
31 entspricht der Relativbewegung eines an der flügelseitigen Anschraubplatte 14 angeordneten
und mit Kopf versehenen Führungszapfen 34. Im unteren Bereich der Zwischenplatte 15
ist im dargestellten Beispiel eine schlüssellochähnliche Ausnehmung 32 vorgesehen,
in welche der die Kippachse bildende und mit Kopf versehene Zapfen 33 an der Anschraubplatte
14 eingreift. Figur 8 zeigt das untere Ecklager in seiner Kippstellung. Man erkennt,
daß in dieser Stellung der Flügel 2 zuverlässig gegen Aushängen gesichert ist, wobei
der Führungszapfen 34 und der Schlitzabschnitt 31 die dazu dienende Aushebesicherung
bilden. In der Schließstellung können dagegen die Teile ausgehängt werden, indem der
Zapfen 34 über die Randausnehmung 32 und der mit Kopf versehene Zapfen 33 über die
Erweiterung der Ausnehmung 32 von der Zwischenplatte 15 getrennt werden können.
[0018] Die flügelseitige Anschraubplatte 14 greift mit einem Verstärkungsabschnitt 14a in
die Falzprofilnut des Flügelrahmens 21 während ein abgewinkelter Abschnitt 14b über
die untere Flügelecke hinweggreift.
[0019] Bei der Ausführungsform nach den Figuren 11 bis 14, welche das untere Eckgelenk zeigen,
entfällt die Zwischenplatte. Die blendrahmenseitige Anschraubplatte 51 ist über den
Gelenkbolzen 52 direkt mit der flügelseitigen Anschraubplatte 53 schwenkbar verbunden.
Die blendrahmenseitige Anschraubplatte 51 ist jedoch nicht an dem lotrechten Holm
des Blendahmens befestigt, sondern weist einen abgewinkelten unteren Abschnitt 55
auf. Dieser erstreckt sich über eine nennenswerte Länge des unteren Blendrahmenholmes
und ist auf der ganzen Länge frei beweglich auf einer am unteren Blendrahmenholm festgelegten
Anschraubplatte 54 abgestützt. Deren Vorderkante ist abgerundet und bildet zusammen
mit dem Abschnitt 55 die Kippachse 54a des unteren Ecklagers 5. Dazu greift der Abschnitt
55 über schlitzartige Ausnehmungen mit ausreichendem Spiel über kegelige oder kugelförmige
Zapfen 56, 57, welche ein ausreichendes Spiel für die Kippbewegung des Flügels zulassen.
Einer oder beide Zapfen 56, 57 können eine Aushebesicherung aufweisen. Auf der Anschraubplatte
54 ist ein Verstellexzenter 60 angeordnet, der mit seinem Exzenterabschnitt in eine
Querausnehmung des Abschnittes 55 greift, so daß eine Verstellung in Richtung des
Doppelpfeiles 61 möglich ist.
[0020] Die flügelseitige Anschraubplatte 53 ist als Winkelstück ausgebildet und greift mit
einer entsprechenden Verstärkung 59 in die Falznut des Flügels ein, wie dies Figur
11 veranschaulicht. Figur 14a zeigt die Schließstellung, während Figur 14b die Teile
in der Flügelkippstellung wiedergibt.
[0021] Bei allen Ausführungsformen können die Ausnehmungen bzw. Unterbrechungen so getroffen
und die Scharniergelenke so angeordnet sein, daß zwischen Scharniergelenk und raumseitiger
Außenfläche des Blendrahmens 1 ein Spalt 65 verbleibt, in den beim Schwenköffnen des
Flügels die Restdicke des Flügelfalzes eingreifen kann, so daß der Flügel über die
Schwenkachse bis nahezu 180° geöffnet werden kann; dies veranschaulicht Fig. 15.
[0022] Die Verhältnisse der Fig. 3, Fig. 8, Fig. 11 und der Fig. 14a und 14b werden unter
besonderer Berücksichtigung der die Bewegung des Flügels 2 bestimmenden Achsen - der
Drehachse und der Kippachse - in den Fig. 14c und 14d verdeutlicht. Die Achsen bilden
ein orthogonales Achsenpaar, das die Schwenkung (Drehung) des Flügels 2 um die Schwenk-/oder
Drehachse 12,52 und die Kippung des Flügels 2 um die Kippachse 33,54a erlaubt. Beide
jeweiligen Achsen sind orthogonal, jedoch sind sie gegeneinander verrückt und haben
keinen gemeinsamen Sschnittpunkt. Dies hat Geltung für alle regelmäßigen Bewegungen
und Stellungen des Flügels 2 bezüglich des Blendrahmens 1. Die Verrückung gewährt,
daß die Ausnehmungen 23 oder 8 (vgl. Fig. 2, Fig. 5) auch beim unteren Dreh-/Kippelement
5 in einem entsprechenden Abstand von der Flügelunterkante enden können. Für die Kippachse
entfällt damit die Notwendigkeit einer - im Grunde den Flügel schwächenden - Ausnehmung.
[0023] Das Ausmaß der vorbeschriebenen Verrückung wird so gestaltet, daß die Kippachse 52
gegenüber der Drehachse 54a so weit nach innen versetzt wird, daß sie (die Kippachse)
nicht gegenüber der Innenkante des Blendrahmens vorsteht. Letzteres gilt bei Betrachtung
in einer Ebene senkrecht zur Blendrahmenebene.
[0024] Bei geeigneter Ausbildung der Anschraubplatten 54 und 55, bzw. des Abschnittes 55
der Anschraubplatte 51, wird die Kippachse parallel zur Blendrahmenebene - bei Ankippen
des Flügels 2 - verschoben. Die Verschiebung ist gering und korrespondiert mit der
Breite des unteren Überschlages.
[0025] Ist für die - nicht gegenüber der Innenkante des Blendrahmens vorstehende - Kippachse
somit keine Ausnehmung erforderlich, so können die Ausnehmungen 8, 23 in gutem Abstand
von der Flügelunterkante enden, womit die Stabilität des Flügels gesteigert wird.
1. Verdeckt eingebautes Scharniergelenk für Kipp- und Schwenkflügel von Fenstern und
Türen mit Flügelüberschlag, bei denen die Schwenkachse im Bereich des Flügelüberschlages
zwischen den jeweils raumseitigen Außenflächen des Blendrahmens und des Flügelüberschlages
liegt, dadurch gekennzeichnet, daß die die Schwenkachse (12) bestimmenden Scharniergelenkabschnitte (4,5) im Bereich
des Flügelüberschlages (22) in eine Ausnehmung (23) auf der Innenseite des Flügelüberschlages
(22) bzw. in eine Unterbrechung (8) der auf der Innenseite des Flügelüberschlages
(6) angeordneten Dichtung (7) ragen, welche Ausnehmung (23) bzw. Unterbrechung (8)
jeweils in einen der Überschlagsbreite (24) entsprechenden Abstand von der Kante des
Überschlages (22) an Flügeloberseite und Flügelunterseite enden.
2. Verdeckt eingebautes Scharniergelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Schwenkachse (12) bestimmenden Scharniergelenkabschnitte (4,5) in der
Flügelschließ- bzw. der Flügelschwenkstellung einen Abstand (65) von der raumseitigen
Außenfläche des Blendrahmens (1) aufweisen, welcher mindestens der Dicke bzw. der
Restdicke des Überschlages (6) im Bereich der Ausnehmung (23) bzw. im Bereich der
Dichtungsunterbrechung (8) entspricht.
3. Verdeckt eingebautes Scharniergelenk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für das untere Eckgelenk (5) die blendrahmenseitige Scharnieranschraubplatte
(13) über die Schwenkachse (12) mit einer Zwischenplatte (15) gelenkig verbunden ist,
welche über die Kippachse (33) mit einer flügelseitigen Scharnieranschraubplatte (14)
verbunden ist.
4. Verdeckt eingebautes Scharniergelenk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippachse durch die Lagerausnehmung (32) und einen darin eingreifenden Lagerzapfen
(33) in Zwischenplatte (15) und flügelseitiger Aschraubplatte (14) bestimmt ist.
5. Verdeckt eingebautes Scharniergelenk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen flügelseitiger Anschraubplatte (14) und Zwischenplatte
(15) als Aushängeverbindung für den Flügel (2) und zugleich als Aushängesicherung
in der Kippstellung des Flügels ausgebildet ist.
6. Verdeckt eingebautes Scharniergelenk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerausnehmung eine Randausnehmung der Zwischenplatte (15) ist oder in
Form eines Schlüsselloches (32) ausgebildet ist und die Zwischenplatte (15) einen
zum Rand der Zwischenplatte offenen Führungsschlitz (30,31) für einen Führungszapfen
(34) an der flügelseitigen Anschraubplatte (14) aufweist, wobei der Verlauf des Führungsschlitzes
an die Bewegung des Führungszapfens (34) bei der Kippbewegung angepaßt ist.
7. Verdeckt eingebautes Scharniergelenk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für das untere Eckgelenk (5) der blendrahmenseitige Scharnierabschnitt (51)
des Gelenkes, welcher die Schwenkachse (52) bestimmt, mittels eines sich entlang des
horizontalen Holmes des Blendrahmens (1) erstreckenden Abschnittes (55) auf einem
an diesem Holm angeschraubten Widerlager (54) unter Bildung der Kippachse (54a) frei
abgestützt und zur Ausführung begrenzter Kippbewegungen an dem Widerlager (54) gehalten
und geführt ist.
8. Verdeckt eingebautes Scharniergelenk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager (54) eine Verstelleinrichtung (60) zum einstellenden Verschieben
des auf dem Widerlager abgestützten Abschnittes (55) aufweist.
9. Verfahren zum Kipp- und Schwenklagern Oder ebensolchem Betreiben - insbesondere mit
einem verdeckt eingebauten Scharniergelenk nach einem oder mehreren der vorherstehenden
Ansprüche - von Flügeln (2) mit Überschlag (22) an/in Blendrahmen (1), bei dem
die Kippachse (54a,33) des Flügels (2) orthogonal zur Schwenk- oder Drehachse (12,52)
ausgerichtet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß zu keinem Zeitpunkt der betriebsgemäßen Bewegungen und Stellungen des Flügels
(2) die beiden Achsen (54a,33; 12,52) einen Schnittpunkt aufweisen.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehachse (12,52) blendrahmeninnenseitig von der dazu orthogonalen Kippachse
(54a,33) abgerückt wird, wobei die Kippachse (54a,33) im/am Blendrahmen (1) angeordnet
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kippachse (54a,33) - senkrecht zur Blendrahmenebene betrachtet - in den Innenkantenbereich
des Blendrahmens (1) gelegt wird und/oder bei einer Kippbewegung des Flügels (2) geringfügig
verschoben wird, sich jedoch nicht über die Blendrahmen-Innenkante hinausbewegt.