[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiete der Textiltechnik und betrifft eine Vorrichtung
gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruches, die zum kontinuierlichen
Kräuseln von Fäden aus einem thermoplastischen Material dient.
[0002] Vorrichtungen zum kontinuierlichen Kräuseln von Fäden aus einem thermoplastischen
Material sind beispielsweise beschrieben in der europäischen Patenschrift Nr. 310890
derselben Anmelderin. Die beschriebenen Vorrichtungen weisen eine stationäre Kräuseldüse
mit einem Förderkanal und einer Düsenaustrittsöffnung und eine rotierende Pfropfenförderwalze
auf. Die Kräuseldüse ist im wesentlichen tangential zur Pfropfenförderwalze derart
angeordnet, dass die Düsenaustrittsöffnung und eine im Bereiche dieser Öffnung angebrachte
Führungsgabel zwischen zwei parallel zueinander um den Umfang der Pfropfenförderwalze
laufende, durchbrochene seitliche Führungsmittel ragt. Die Stauchkammer wird einerseits
begrenzt durch die stationären Teile der Führungsgabel, andererseits durch die mit
der Pfropfenförderwalze rotierenden seitlichen Führungsmittel.
[0003] Zum Kräuseln wird der Faden mittels eines erhitzten Fördermediums unter Druck durch
den Förderkanal gegen die Düsenaustrittsöffnung gefördert und gleichzeitig erhitzt.
Unmittelbar ausserhalb der Düsenaustrittsöffnung entspannt sich das Fördermedium und
der Faden staut sich in der Stauchkammer zu einem Pfropfen auf, der durch die seitlichen
Führungsmittel geführt auf der Pfropfenförderwalze weggefördert wird. Dabei ist die
Geschwindigkeit des Fadens im Förderkanal grösser als die Umfangsgeschwindigkeit der
Pfropfenförderwalze (Pfropfengeschwindigkeit). Damit das Fördermedium sich im Bereiche
der Düsenaustrittsöffnung entspannen kann, sind die seitlichen Führungsmittel durchbrochen
gestaltet. Insbesondere haben sich als seitliche Führungsmittel Reihen von radial
angeordneten Nadeln als vorteilhaft erwiesen.
[0004] In den meisten Anwendungen werden eine Mehrzahl von parallel laufenden Fäden bearbeitet,
wobei die Pfropfenförderwalze dann mehrere Paare von seitlichen Führungsmitteln für
je einen Pfropfen aufweist, die zueinander parallel und voneinander beabstandet sind.
[0005] Es zeigt sich, dass insbesondere für Walzen mit mehreren Nadelreihenpaaren im Betrieb
Querströmungen (in achsialer Richtung der Pfropfenförderwalze) entstehen, welche sich
störend auf die Pfropfenbildung auswirken können. Es zeigt sich auch, dass derartige
Pfropfenförderwalzen, insbesondere solche mit Nadelreihen (Nadelwalzen), beim Auswechseln,
insbesondere in heissem Zustand, schwierig zu handhaben sind und leicht beschädigt
werden.
[0006] Es ist nun die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Kräuseln
von thermoplastischen Fäden zu schaffen, für die der erstgenannte Nachteil behoben
ist. Ferner ist es die Aufgabe der Erfindung, mit nur kleinen Modifikationen auch
den zweitgenannten Nachteil zu beheben, das heisst, eine Vorrichtung zum kontinuierlichen
Kräuseln zu schaffen, für die das Auswechseln und Handhaben der Pfropfenförderwalze,
insbesondere in Form einer Nadelwalze, gegenüber derartigen Vorrichtungen gemäss dem
Stande der Technik vereinfacht und problemloser ist.
[0007] Die erste Aufgabe wird gelöst durch die Vorrichtung gemäss dem unabhängigen Patentanspruch.
Die zweite Aufgabe wird gelöst durch die Kombination dieses Anspruches mit dem ersten
abhängigen Anspruch. Die erfindungsgemasse Vorrichtung soll anhand der folgenden Figuren
detailliert beschrieben werden. Es zeigt:
- Figur 1
- eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Kräuseln von thermoplastischen Fäden mit Blickrichtung
parallel zur Achse der Nadelwalze, wie sie aus der Figur 1 der europäischen Patentschrift
Nr. 0310890 bekannt ist;
- Figur 2
- ein Schnitt durch den Bereich der Stauchkammer der in der Figur 1 dargestellten Vorrichtung,
parallel zur Achse der Nadelwalze (Figur 8 der EP-0310890);
- Figur 3
- eine beispielhafte Ausführungsform der Nadelwalze für die erfindungsgemässe Vorrichtung
zum kontinuierlichen Kräuseln von thermoplastischen Fäden, parallel zur Drehachse
geschnitten;
- Figur 4
- ein Detail von Figur 3, im gleichen Schnitt dargestellt wie Figur 3;
- Figur 5
- das Detail von Figur 4 mit Blickrichtung parallel zur Achse der Nadelwalze.
[0008] Figur 1 zeigt schematisch dargestellt eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Kräuseln von
thermoplastischen Fäden. Sie weist eine Kräuseldüse 1 mit einem Förderkanal 11 und
einer Düsenaustrittsöffnung 12, eine Nadelwalze 2 mit mindestens einem Paar von Nadelreihen
21 und eine Kühlwalze 3 auf. Die Kräuseldüse 1 ist derart angeordnet, dass der Förderkanal
11 mit der Düsenaustrittsöffnung 12 tangential an die Nadelwalze 2 und zwischen die
Nadelreihen 21 mündet. Im Bereiche der Düsenaustrittsöffnung ist an die Kräuseldüse
eine Führungsgabel 13 beispielsweise angeformt. Ein oberer und ein unterer Führungsteil
der Führungsgabel bilden zusammen mit den Nadelreihen eine Stauchkammer 4.
[0009] Figur 2 zeigt im Detail und parallel zur Achse der Nadelwalze geschnitten den Bereich der
Stauchkammer 4. Daraus ist die Anordnung der Führungsgabel und ihres oberen, von der
Nadelwalze 2 abgewandten Teils 41 und ihres unteren, der Nadelwalze 2 zugewandten
Teiles 42 zwischen den beiden Nadelreihen 21' und 21" ersichtlich.
[0010] Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist nun derart ausgestaltet, dass Kräuseldüse und
Nadelwalze derart auseinander bewegt werden können, dass die Nadelwalze einfach in
achsialer Richtung entfernbar ist. Die Nadelwalze ist derart ausgestaltet, dass sie
problemlos auf einer fast beliebigen Auflagefläche deponiert werden kann, was ihre
Handhabung insbesondere in heissem Zustand sehr vereinfacht. Zum Auswechseln der Nadelwalze
wird die Kräuseldüse aus dem Bereich der Nadelreihen bewegt, die Nadelwalze demontiert,
deponiert und eine Austauschwalze montiert. Der Walzenwechsel ist in einem Minimum
an Zeit realisierbar. Die einfache Deponierbarkeit der Walze ist wichtig, da diese
im Betrieb eine erhöhte Temperatur hat und in diesem Zustand demontiert und deponiert
werden muss.
[0011] Die Nadelwalze trägt auf ihrem Umfang die Nadelreihen, oder andere, durchbrochene
seitliche Führungselemente für die Führung des Pfropfens. Diese sind sehr empfindlich,
das heisst, die Walze kann nicht ohne Beschädigung auf den Nadeln abgestützt werden.
Aus diesem Grunde trägt die Nadelwalze erfindungsgemäss beidseitig ausserhalb des
Nadelreihenpaares je einen Schutzring, der parallel zu den Nadelreihen und von diesen
beabstandet angeordnet ist. Die Schutzringe sind im Unterschied zu den Nadelreihen
nicht durchbrochen, das heisst stabiler. Sie sind von den Nadelreihen beabstandet
angeordnet derart, dass sie die Entspannung des Fördermediums im Bereiche der Stauchkammer
nicht beeinflussen, und besitzen einen mindestens galeichen oder grösseren Aussenradius
als die Nadelreihen, derart, dass die Nadelwalze, wenn sie mit zu einer Auflagefläche
paralleler Drehachse deponiert wird, nicht auf den Nadelreihen, sondern auf den Schutzringen
aufliegt.
[0012] Dient die Nadelwalze zur Kräuselung mehrerer, paralleler Fäden, indem sie für jeden
der Fäden ein Paar von Nadelreihen aufweist, dann wird vorteilhafterweise jedes Nadelreihenpaar
von den benachbarten Nadelreihenpaaren durch einen Schutzring getrennt. Zudem wird
aussen an den äussersten Nadelreihenpaaren ebenfalls ein Schutzring vorgesehen. Derart
verläuft jedes Nadelreihenpaar separat zwischen zwei Schutzringen. Ein zusätzlicher
Vorteil dieser Anordnung besteht darin, dass die Strömungen in den einzelnen Stauchkammern,
die vor allem durch die Entspannung des Fördermediums unmittelbar ausserhalb der Düsenaustrittsöffnung
entsteht, einander gegenseitig nicht beeinflussen, wie das in einer Anordnung ohne
Schutzringe der Fall ist. Weist die Nadelwalze mehr als zwei, nebeneinander angeordnete
Nadelreihenpaare auf, tragen die Schutzringe auch dazu bei, dass die Verhältnisse
in allen Stauchkammern dieselben sind, unabhängig davon, ob eine Stauchkammer eine
oder zwei benachbarte Stauchkammern hat.
[0013] Figur 3 zeigt nun eine beispielhafte Ausführungsform einer Nadelwalze für eine erfindungsgemässe
Kräuselvorrichtung. Die Nadelwalze 2 ist beispielsweise mit einer leicht zugänglichen
Schraube 22 an einer sie antreibenden Welle 23 befestigt. Die Nadelwalze 2 trägt beispielsweise
zwei Paare von Nadelreihen 21.1 und 21.2. beidseitig beabstandet von je einem Nadelreihenpaar
sind Schutzringe 27.1, 27.2 und 27.3 vorgesehen, deren Aussendurchmesser grösser ist
als der Aussendurchrnesser der Nadelreihenpaare 21.1 und 21.2, das heisst, diese um
beispielsweise etwa einen Millimeter überragen.
[0014] Durch die Schutzringe sind die Stauchkammern aerodynamisch besser voneinander getrennt
und die Nadelreihen im Betrieb vor seitlichem Zugriff geschützt und in demontiertem
Zustand ist die Nadelwalze problemlos manipulierbar.
[0015] Die Nadelreihenpaare sind vorteilhafterweise je auf einem Tragring (28.1, 28.2) angebracht,
wobei der Tragring achsial eine Ausdehnung hat, die grösser ist als die achsiale Ausdehnung
des Nadelreihenpaares. Je nach Anwendung können derartige Tragringe in verschiedener
Zahl nebeneinander angeordnet sein. Die Tragringe können an ihren Aussenkanten mit
Ecknuten 29 versehen sein, in denen die Schutzringe montiert werden, oder die Schutzringe
können einfach als Zwischenringe zwischen Tragringen ohne Ecknuten vorgesehen und
montiert werden. Damit Tragringe mit Ecknuten gegeneinander beliebig austauschbar
sind, müssen zwischen zwei derartigen Ringen Schutzringe mit doppelter Dicke oder
zwei Schutzringe verwendet werden (27.2), während aussen Schutzringe einfacher Dicke
oder nur ein Schutzring (27.1 und 27.3) verwendet werden.
[0016] Figuren 4 und 5 zeigen im Detail einen Tragring 28 mit einem Nadelreihenpaar 21 und Ecknuten 29.
Strichpunktiert angedeutet sind auch Schutzringe 27.1 und 27.2, wobei der Schutzring
27.1 (einfache Dicke) die Nadelwalze achsial abschliesst, der Schutzring 27.2 (doppelte
Dicke) die Begrenzung des achsialen Bereiches eines Nadelreihenpaares zum Bereich
eines anderen Nadelreihenpaares darstellt.
[0017] Wie bereits erwähnt, beschränkt sich die Anwendung von Schutzringen nicht auf mit
Nadelreihenpaaren ausgerüstete Pfropfenförderwalzen (Nadelwalzen), sondern kann zum
Schutze jeder andern Art von durchbrochenen seitlichen Führungsmitteln auf einer Pfropfenförderwalze
ebenfalls herangezogen werden.
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Kräuseln von thermoplastischen Fäden, die eine Kräuseldüse
(1) mit einem Förderkanal (11) und einer Düsenaustrittsöffnung (12) aufweist und eine
rotierende Pfropfenförderwalze (2), mit mindestens einem Paar von durchbrochenen seitlichen
Führungsmitteln (21), insbesondere Nadelreihen, zwischen die die Kräuseldüse ragt,
dadurch gekennzeichnet, dass um den Umfang der Pfropfenförderwalze (2) beidseitig des Führungsmittelpaares
(21), beabstandet von den Führungsmitteln und parallel zu diesen Schutzringe (27.1,
27.2, 27.3) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzringe (27.1, 27.2, 27.3) einen gleichen oder grösseren Aussendurchmesser
aufweisen als die Führungsmittel (21).
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Pfropfenförderwalze (2) eine Nadelwalze und die Führungsmittel Nadelreihen
sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf derselben Pfropfenförderwalze (2) in achsialer Richtung beabstandet voneinander
mehrere Führungsmittelpaare (21.1, 21.2) angeordnet sind und dass zwischen zwei Führungsmittelpaaren
ein, von beiden Führungsmittelpaaren gleich beabstandeter Schutzring (27.2) angeordnet
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Führungsmittelpaar auf einem separaten Tragring (28.1, 28.2) angeordnet
ist, der in achsialer Richtung eine Ausdehnung hat, die grösser ist als die achsiale
Ausdehnung des Führungsmittelpaares (21).
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Schutzringe (27.2) zwischen zwei Führungsmittelpaaren doppelt so dick sind wie
die äusseren Schutzringe (27.1, 27.3) oder aus zwei äusseren Schutzringen bestehen.