[0001] Die Erfindung betrifft einen Schuhboden mit einem hochgezogenen Rand, welcher eine
zumindest in etwa waagerecht ausgerichtete Auflagefläche mit vorgefertigten Nahtlöchern
für einen nach außen umgeschlagenen Nahtrand eines Schaftes hat.
[0002] Ein Schuhboden der vorstehenden Art kann sehr einfach von Hand durch Nähen mit einem
Schaft verbunden werden und ist beispielsweise in der US-A-4,308,671 beschrieben.
Bei ihm ist in der Seitenfläche des Schuhbodens eine umlaufende Nahtrille angeordnet,
in welche alle Nahtlöcher münden. Dadurch verläuft die Naht in der Nahtrille in der
Seitenfläche des Schuhbodens. Durch diese Nahtrille wird der dort verlaufende Nahtteil
vor mechanischen Beschädigungen geschützt. Dieser Schutz ist jedoch nicht vollkommen.
Beim Laufen im Gelände kann es vorkommen, daß zum Beispiel Dornen oder spitze Steine
in die Nahtrille gelangen und dort die Naht zerstören. Es kommt dann zu einem Lösen
des Schaftes vom Schuhboden.
[0003] Abgesehen von diesem funktionellen Nachteil wird für verschiedene Schuhausführungen
die sportlich aussehende, seitlich im Schuhboden verlaufende Naht vom Aussehen her
als unvorteilhaft empfunden.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Schuhboden der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß die ihn mit dem Schaft verbindende Naht möglichst gut geschützt
verläuft, ohne daß dadurch das Vernähen des Schuhbodens mit dem Schaft wesentlich
erschwert wird.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Nahtlöcher zum Erzeugen
einer in den Schuhboden hineinführenden Naht ausgebildet sind.
[0006] Durch diese Gestaltung verläuft der bei vergleichbaren Schuhböden außenseitig vorhandene
Nahtteil im Inneren des Schuhbodens. Dadurch kann es nicht zu einer Beschädigung oder
Zerstörung dieses Nahtteiles durch mechanische Einwirkungen von außen kommen. Der
erfindungsgemäße Schuhboden ist deshalb besonders gut vor einer mechanischen Beschädigung
geschützt. Weiterhin ergibt sich durch den inneren Nahtrillenverlauf ein verbesserter
Schutz vor Eindringen von Wasser. Hiervon abgesehen hat ein mit dem erfindungsgemäßen
Schuhboden erzeugter Schuh das vorteilhafte Aussehen eines rahmengenähten Schuhs.
Insbesondere dann, wenn der Schuhboden für Sandalen oder Pantoletten vorgesehen ist,
bereitet der im Schuhinneren vorgesehene Nahtverlauf beim Vernähen des Schaftes mit
dem Schuhboden keinerlei zusätzliche Schwierigkeiten. Der erfindungsgemäße Schuhboden
kann von Hand oder maschinell mit einem Schaft vernäht werden.
[0007] Besonders einfach und rasch ist das Verbinden des Schaftes mit dem Schuhboden durchzuführen,
wenn gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Nahtlöcher in eine
im Inneren des Schuhbodens in seinem Rand vorgesehene Nahtrille münden. Diese Nahtrille
im Inneren des Schuhbodens kann durch eine Decksohle abgedeckt werden.
[0008] Fertigungstechnisch ist es günstig, wenn die Nahtlöcher zumindest in etwa senkrecht
in die Auflagefläche hineinführende Sacklöcher sind. Solche Nahtlöcher können beim
Herstellen des Schuhbodens im Spritzgießverfahren in einem Arbeitsgang mit hergestellt
werden, ohne daß dadurch Probleme beim Entformen des Schuhbodens entstehen oder die
Form wegen der Nahtlöcher aufwendig gestalten werden muß.
[0009] Wenn man die Nahtlöcher nicht in eine Nahtrille münden lassen will, dann kann man
beim Vernähen des Schaftes mit dem Schuhboden das Treffen der Nahtlöcher mit der Nähnadel
vom Inneren des Schuhbodens aus dadurch erleichtern, daß in der Innenseite des Randes
die Lage der einzelnen Nahtlöcher kennzeichnende Markierungen angeordnet sind.
[0010] Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres
Grundprinzips sind zwei davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig.1
- einen Schnitt durch einen Randbereich eines Schuhs mit dem erfindungsgemäßen Schuhboden,
- Fig.2
- einen Schnitt durch einen Randbereich einer zweiten Ausführungsform eines Schuhbodens.
[0011] Die Figur 1 zeigt einen Teil eines Schuhbodens 1 aus Kunststoff, üblicherweise Polyurethan.
Dieser Schuhboden 1 hat einen hochgezogenen Rand 2 mit einer waagerechten Auflagefläche
3 für einen nach außen umgeschlagenen Nahtrand 4 eines Schaftes 5.
[0012] In die Auflagefläche 3 führen von oben her vorgefertigte Nahtlöcher 6 hinein, welche
alle in einer innenseitig im Rand 2 des Schuhbodens 1 angebrachte Nahtrille 7 münden.
[0013] Durch diese Gestaltung wird es möglich, eine Naht 8 mittels einer gebogenen Nähnadel
vom Inneren des Schuhs her zu erzeugen, so daß die Naht 8 nicht entlang der Außenseite
des Schuhbodens 1 verläuft und deshalb vor mechanischen Beschädigungen gut geschützt
ist.
[0014] Bei der Ausführungsform nach Figur 2 sind die vorgefertigten Nahtlöcher 6 als Sacklöcher
ausgebildet. Die Nahtrille 7 ist nicht so tief, daß die Nahtlöcher 6 in sie mündet.
Deshalb ist es beim Vernähen des Schaftes mit dem Schuhboden 1 erforderlich, die Wand
des Schuhbodens 1 zwischen der Nahtrille 7 und den Nahtlöchern 6 jeweils zu durchstechen.
Um dabei stets exakt ein Nahtloch 6 zu treffen, sind in der Nahtrille 7 Markierungen
9 in Form von Einkerbungen oder Vorsprüngen vorgesehen.
Auflistung der verwendeten Bezugszeichen
[0015]
- 1
- Schuhboden
- 2
- Rand
- 3
- Auflagefläche
- 4
- Nahtrand
- 5
- Schaft
- 6
- Nahtlöcher
- 7
- Nahtrille
- 8
- Naht
- 9
- Markierung
1. Schuhboden mit einem hochgezogenen Rand, welcher eine zumindest in etwa waagerecht
ausgerichtete Auflagefläche mit vorgefertigten Nahtlöchern für einen nach außen umgeschlagenen
Nahtrand eines Schaftes hat, dadurch gekennzeichnet, daß die Nahtlöcher (6) zum Erzeugen einer in den Schuhboden (1) hineinführenden Naht
(8) ausgebildet sind.
2. Schuhboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nahtlöcher (6) in eine im Inneren des Schuhbodens (1) in seinem Rand (2)
vorgesehene Nahtrille (7) münden.
3. Schuhboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nahtlöcher (6) zumindest in etwa senkrecht in die Auflagefläche (3) hineinführende
Sacklöcher sind.
4. Schuhboden nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Innenseite des Randes (2) die Lage der einzelnen Nahtlöcher (6) kennzeichnende
Markierungen (9) angeordnet sind.