[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für einen optischen Empfänger, der
in optischen Nachrichtenübertragungssystemen als opto-elektrischer Wandler dient.
Derartige optische Empfänger bestehen aus einer Photodiode und einem Vorverstärker.
Wenn hohe Bandbreite und großer Dynamikbereich gefordert werden, wird häufig als Vorverstärker
ein Transimpendanzverstärker eingesetzt, vgl. Dieter Lutzke: Lichtwellenleiter-Technik,
München: Pflaum 1986, Seite 282 bis 289. In Fig. 1 ist ein allgemein bekanntes Ersatzschaltbild
eines optischen Empfängers dargestellt. Die Photodiode PD ist als Stromquelle I
Ph mit parallel geschalteter Kapazität C
D dargestellt, der nachgeschaltete Transimpedanzverstärker TIV besteht im Ersatzschaltbild
aus einem Operationsverstärker V mit Gegenkopplungswiderstand R
F und dem Eingangswiderstand R
V sowie der Eingangskapazität C
V des Operationsverstärkers. Die Photodiode PD liefert einen Photostrom I
Ph, der in erster Näherung proportional zur empfangenen Lichtleistung ist. Der über
den Gegenkopplungswiderstand R
F rückgekoppelte Operationsverstärker formt den Photostrom I
Ph in eine Ausgangsspannung U
a um. Die entsprechende Strom-Spannungs-Übertragungsfunktion des Transimpedanzverstärkers
lautet unter der Voraussetzung großer Verstärkung v

Daraus ergibt sich die 3 dB-Grenzfrequenz zu

Durch Vorgabe einer gewünschten Bandbreite wird somit der Gegenkopplungswiderstand
R
F festgelegt. Der Widerstandswert hat aber einen Einfluß auf die Rauscheigenschaften
und damit auf die Empfängerempfindlichkeit. Um die Empfängerempfindlichkeit groß zu
machen, muß der Gegenkopplungswiderstand R
F möglichst groß gewählt werden. Dadurch vermindert sich zwar der Rauschbeitrag des
Gegenkopplungswiderstandes R
F, gleichzeitig verringert sich aber die Bandbreite des optischen Empfängers.
[0002] Bei bekannten Lösungen wird der Wert des Gegenkopplungswiderstandes nach der höchsten
geforderten Übertragungsgeschwindigkeit in einem optischen Nachrichtenübertragungssystem
bemessen, vgl. R.G. Meyer, R.A. Blauschild: "A Wide-Band Low-Noise Monolithic Transimpedance
Amplifier", IEEE Journal of Solid-State Circuits, Vol. SC-21, No. 4, August 1986.
Wird ein solcher Empfänger jedoch bei einer niedrigeren Übertragungsgeschwindigkeit
eingesetzt, so ergibt sich aufgrund des nicht angepaßten Gegenkopplungswiderstandes
ein Verlust an Empfängerempfindlichkeit.
[0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung für einen
optischen Empfänger anzugeben, die universell für unterschiedliche Übertragungsgeschwindigkeiten
einsetzbar ist und als monolithisch integrierte Schaltung realisierbar sein soll.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene Schaltungsanordnung gelöst.
Durch die Aufteilung des Gegenkopplungswiderstandes in eine Reihenschaltung zweier
Widerstände wird es möglich, die Größe des wirksamen Gegenkopplungswiderstandes der
jeweiligen Übertragungsgeschwindigkeit anzupassen. Großer Gegenkopplungswiderstand
bedingt niedrige Grenzfrequenz, beziehungsweise geringe Bandbreite, kleiner Gegenkopplungswiderstand
bedingt hohe Grenzfrequenz beziehungsweise größere Bandbreite. Es ist möglich, den
Gegenkopplungswiderstand auch in mehr als zwei Widerstände aufzuteilen und damit eine
Optimierung des Transimpedanzverstärkers für die Übertragung unterschiedlicher Bitraten
zu erreichen.
[0005] Die Wirkung der Schaltungsanordnung beruht darauf, daß der ersten Verstärkerstufe
zwei gleichwirkende und eingangsseitig parallel geschaltete Verstärkerstufen nachgeschaltet
sind, von denen eine steuerbar ist. Die Ausgänge der beiden Verstärkerstufen liegen
an den Anschlüssen eines Teilwiderstandes des Gegenkopplungswiderstandes, so daß bei
gleichem Übertragungsverhalten der Verstärker am Teilwiderstand keine Spannungsdifferenz
entsteht und somit der Teilwiderstand für die Gegenkopplung wirkungslos ist. Wird
nun durch die Steuerspannung die Verstärkerstufe gesperrt, deren Ausgang an den Verbindungspunkt
der beiden Teilwiderstände geschaltet ist, so wird der gesamte Gegenkopplungswiderstand
wirksam.
[0006] Somit wird ein monolithisch integrierbarer optischer Empfänger angegeben, der beispielsweise
in einer Breitbandteilnehmeranschluß-Schnittstelle angepaßt sowohl bei einer Übertragungsrate
150 Mbit/s als auch bei einer Übertragungsrate 600 Mbit/s betrieben werden kann.
[0007] Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel erläutert. In der dazugehörigen
Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- ein Ersatzschaltbild eines optischen Empfängers gemäß dem Stand der Technik,
- Fig. 2
- ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung,
- Fig. 3
- ein Schaltbild der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung,
- Fig. 4
- ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung mit mehreren Teilwiderständen.
[0008] Gemäß Fig. 2 besteht die Schaltungsanordnung für einen optischen Empfänger aus einer
Photodiode PD, einem Verstärker aus zwei Verstärkerstufen V1, V12, einem weiteren
Verstärker V22, dessen Arbeitsweise durch eine Steuerspannung U
st bestimmt wird und einem als Reihenschaltung zweier Widerstände R
F1, R
F2 ausgeführten Gegenkopplungswiderstand. Eine technische Ausführungsmöglichkeit zeigt
Fig. 3. Danach enthält die erste Verstärkerstufe V1 als aktives Element einen ersten
Transistor T1, die zweite Verstärkerstufe V12 enthält zwei Transistorstufen mit einem
zweiten und dritten Transistor T3, T4. In gleicher Weise ist ein zweiter Signalpfad
als ein weiterer Verstärker V22 mit zwei Transistoren T5, T6 aufgebaut. Eine Zusatzschaltung
aus zwei Transistorschaltern mit den Transistoren T8, T9 ermöglicht die Steuerung
dieses zweiten Signalweges. Weiterhin ist eine von einer Referenzspannung U
ref gesteuerte Stromquelle mit einem Transistor T7 vorgesehen.
[0009] Die Wirkungsweise der Schaltungsanordnung ist folgende: Für den Fall, daß die Steuerspannung
U
st größer ist als die Basis-Emitter-Spannung U
BE der zwei Transistoren T8, T9 der Zusatzschaltung, werden die Transistoren T8, T9
bis zur Kollektor-Emitter-Sättigungsspannung U
CEsat durchgesteuert. Der zweite Signalpfad ist dadurch über einen Widerstand R6 und den
Transistor T8 nach Masse kurzgeschlossen. Gleichzeitig wird die Referenzspannung U
ref, die mittels der Schaltung aus Transistor T7 und Widerstand R7 einen Konstantstrom
durch den Transistor T6 erzeugt, über einen Widerstand R8 und den Transistor T9 ebenfalls
nach Masse kurzgeschlossen. Der Transistor T6 im Ausgang des zweiten Signalpfades
ist damit stromlos und an seiner Basis-Emitter-Diode liegt eine Sperrspannung von
etwa 2 U
BE an. Das hat zur Folge, daß am Verbindungspunkt zwischen den beiden Teilwiderständen
R
F1, R
F2 des Gegenkopplungswiderstandes nur die relativ geringe Sperrschichtkapazität der
Basis-Emitter-Diode des Transistors T6 wirksam ist, die jedoch auf die Übertragungsfunktion
und auf das Rauschen des Transimpedenzverstärkers praktisch keinen Einfluß hat. Der
Transimpedanzverstärker arbeitet nun mit einem wirksamen Gegenkopplungswiderstand,
der sich aus der Summe der beiden Teilwiderstände R
F1, R
F2 ergibt.
[0010] Ist die Steuerspannung sehr viel kleiner als die Basis-Emitter-Spannung U
BE der Transistoren T8, T9 der Zusatzschaltung, so werden die Transistoren T8, T9 gesperrt
und der Transistor T6 im Ausgang des zweiten Signalpfades wird von einem Konstantstrom
durchflossen. Das am Kollektor des Transistors T1 der ersten Verstärkerstufe abgegriffene
Signal wird über den zweiten Signalpfad mit den Transistoren T5, T6 und dem ersten
Teilwiderstand R
F1 des Gegenkopplungszweiges auf den Eingang des Transimpedanzverstärkers gegengekoppelt.
Da an den Emitter der Ausgangstransistoren T4, T6 im ersten und zweiten Signalpfad
jeweils das gleiche Signal liegt und zwischen beiden der zweite Teilwiderstand R
F2 des Gegenkopplungswiderstandes geschaltet ist, so ist die Gegenkopplung durch den
zweiten Teilwiderstand R
F2 wirkungslos. Der Transimpedanzverstärker arbeitet nun nur mit dem ersten Teilwiderstand
R
F1 als Gegenkopplungswiderstand.
1. Schaltungsanordnung für einen optischen Empfänger, die eine Photodiode (PD) und einen
Transimpedanzverstärker (TIV) enthält wobei die Photodiode (PD) zwischen Versorgungsspannungsquelle
(UB) und Eingang des Transimpedanzverstärkers (TIV) oder Eingang des Transimpedanzverstärkers
(TIV) und Masse liegt und der Transimpedanzverstärker (TIV) aus einer ersten Verstärkerstufe
(V1) und mindestens einer zweiten Verstärkerstufe (V12) besteht und einen Gegenkopplungswiderstand
enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenkopplungswiderstand als Reihenschaltung zweier Widerstände (RF1, RF2) zwischen Eingang und Ausgang des Transimpedanzverstärkers (TIV) liegt und daß zwischen
dem Verbindungspunkt von erster und zweiter Verstärkerstufe (V1, V12) und dem Verbindungspunkt
der beiden Gegenkopplungswiderstände (RF1, RF2) ein Verstärker (V22) geschaltet ist, der im wesentlichen die gleiche Übertragungsfunktion
hat wie die zweite Verstärkerstufe (V12) und der Mittel enthält, mit denen der Verstärker
(V22) in einen aktiven oder einen gesperrten Zustand geschaltet wird.
2. Schaltungsanordnung für einen optischen Empfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenkopplungswiderstand als Reihenschaltung von mehr als zwei Widerständen
gebildet wird, wobei mit jedem weiteren Teilwiderstand (RF3, RFn) der Transimpedanzverstärker um einen der zweiten Verstärkerstufe (V12) eingangsseitig
parallel geschalteten Verstärker (V23, V2n) erweitert wird, wobei dieser im wesentlichen
die gleiche Übertragungsfunktion hat wie die zweite Verstärkerstufe (V12) und daß
der Ausgang des parallel geschalteten Verstärkers (V23, V2n) an den Verbindungspunkt
von vorletztem (RFn-1) und letztem (RFn) Teilwiderstand geschaltet ist und jeder dieser Verstärker (V23, V2n) unabhängig
voneinander aktiviert wird.
3. Schaltungsanordnung für einen optischen Empfänger nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der zwischen den Verstärkerstufen und den Teilwiderständen des
Gegenkopplungszweiges liegende Verstärker über eine Steuerschaltung mit einer Steuerspannung
(Ust) so geschaltet wird, daß im ersten Zustand die Eingangsspannung des Verstärkers unwirksam
ist, beispielsweise durch einen von einer Transitorstufe (T8) bewirkten Kurzschluß
gegen Masse, und daß in einem zweiten Zustand der Verstärker in gleicher Weise wie
die letzte Verstärkerstufe arbeitet, so daß an den beiden Anschlüssen des entsprechenden
Teilwiderstandes die gleiche Spannung liegt und damit der Teilwiderstand stromlos
und für die Gegenkopplung wirkungslos ist.