[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Drucktasteneinheit mit Schnapphakenanordnung
im Drucktastendurchbruchbereich gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Elektronische Geräte, insbesondere Geräte der Unterhaltungselektronik, wie Rundfunk-,
Fernseh- und Videogeräte, weisen eine Vielzahl von Bedienungselementen in Form von
Tasten auf. Den Tasten zugeordnet, befinden sich, meist auf Leiterplatten im Geräteinneren
angeordnet, zugehörige Drucktastenschalter, Kontaktfedersätze, Kontaktstellen und
dgl. Die Tasten sind in den meisten Fällen wegen ihrer Vielzahl in Tastengruppen zusammengefaßt.
Da die Geräte immer kleiner werden, werden gezwungenermaßen auch die Tasten immer
kleiner und müssen näher zusammenrücken. Das führt zwangsläufig dazu, die Tasten nicht
mehr als Einzelteile sondern als einstückig gefertigte, meist aus Kunststoff gespritzte
Tastenblöcke herzustellen. Derartige Tastenblöcke sind schon bekannt. In der EP-A2-0
407 754 wird ein Tastensatz offenbart, der aus mehreren aneinander gereihten Tasten
besteht. Jede Taste ist über einen Steg, der beidseitig je ein Filmscharnier besitzt,
mit einem gemeinsamen Träger verbunden. Tasten, Stege, Filmscharniere und Träger sind
einstückig aus Kunststoff gespritzt. Der komplette Tastensatz wird nun mittels seines
Trägers mit dem Gehäuse verbunden. Das kann entweder durch Schrauben, Kunststoffschmelzen,
Ultraschallschweißen oder eine andere Art geschehen.
[0003] Nachteilig bei dieser Art der Befestigung eines Tastensatzes in einem Gehäuse ist
der relativ hohe Aufwand. Selbst wenn das Einsetzen des Tastensatzes in das Gehäuse
automatisch geschieht, so müssen doch außer den Zubring- und Haltevorrichtungen Befestigungsvorrichtungen,
wie Schraub-, Schmelz- oder Ultraschallschweißvorrichtungen bereitgestellt werden.
Ein weiterer Nachteil ist der, daß bei einer eventuell notwendigen Reparatur an einer
oder mehreren Tasten, der Tastensatz, wenn er durch Schmelzen oder Ultraschallschweißen
im Gehäuse befestigt ist, nicht mehr ausgewechselt werden kann. In einem solchen Fall
muß das ganze Gehäuse oder zumindest ein Teil desselben erneuert werden.
[0004] Der hier beschriebene Tastensatz erfüllt die im Oberbegriff des Anspruchs 1 aufgeführte
Bedingung, daß die Drucktaste bei Bewegung von ihrer Ruhe- in ihre Arbeitsstellung
eine nahezu geradlinige Bewegung ausführt. Ebenso ist in DE-C2-29 33 150 ein Tastenfeld
beschrieben, bei dem die Tasten über einen Gelenkabschnitt so beweglich sind, daß
sie bei Betätigung eine nahezu geradlinige Bewegung ausführen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Drucktasteneinheit zu schaffen, die wirtschaftlich
herstellbar ist, ohne großen Aufwand montiert und ebenso einfach wieder demontiert
werden kann, ohne dabei Beschädigungen am Gerätegehäuse in Kauf nehmen zu müssen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten
Merkmale gelöst.
[0007] Die Unteransprüche zeigen vorteilhafte Ausführungsarten auf.
[0008] Im Anspruch 2 ist aufgeführt, daß die Verbindung der einzelnen Drucktasten über eine
gemeinsame Rahmenbefestigung erfolgt und Drucktasten und Rahmenbefestigung einstückig
hergestellt sind.
[0009] Nach Anspruch 3 ist jedem Drucktastendurchbruch ein Führungsmittel zugeordnet, so
daß jeder Zeit auch einzelne Drucktasten in das Rahmenteil eingesetzt und befestigt
werden können.
[0010] Gemäß Anspruch 4 enthält das Rahmenteil weniger Führungsmittel als Drucktastendurchbrüche.
So genügen beispielsweise bei einer Reihe von mehr als zwei Drucktasten zwei Führungsmittel,
um die den Tasten gemeinsame Rahmenbefestigung zu führen bzw. zu fixieren. Zwischen
den Führungsmitteln und den Durchbrüchen in der Rahmenbefestigung ist nach Anspruch
5 ein geringes Spiel vorhanden. Das gewährleistet ein leichtes und spannungsfreies
Aufsetzen der Rahmenbefestigung in den Rahmenteil.
[0011] Nach Anspruch 6 kann in bestimmten Fällen das Rahmenteil entfallen und die Rahmenbefestigung
direkt im Gerätegehäuse erfolgen.
[0012] Die Erfindung soll nun anhand der Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Rahmenteil mit einer Reihe von Tasten, die über eine Rahmenbefestigung mit dem
Rahmenteil verbunden sind, von der Befestigungsseite aus gesehen,
- Fig. 2
- die Schnittdarstellung einer Tasteneinheit entsprechend der Schnittlinie X-X aus Fig.
1,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung einer Drucktaste nach der Schnittlinie A-A in Fig. 2.
[0013] Die Darstellung in Fig. 1 zeigt einen Blick auf die Drucktasteneinheit 1 von der
Unterseite her, d.h. von der Bestückungsseite der Drucktasten 6 aus gesehen. Es sind
in dieser Darstellung nur zwei über die Rahmenbefestigung 10 verbundene komplette
Drucktasten 6, sowie ein Drucktastendurchbruch 3 mit Rasthaken 5 gezeichnet. Eine
Schnittdarstellung gemäß der Linie X-X zeigt die Fig. 2. In dem Rahmenteil 2 ist eine
komplette Drucktaste 6 montiert. Die Drucktaste 6 ragt mit ihrem Tastenstößel 12 durch
den Drucktastendurchbruch 3 des Rahmenteils 2. Damit die im Oberbegriff des Anspruchs
1 aufgeführte Bedingung einer nahezu geradlinigen Tastenbewegung zwischen Ruhe- und
Arbeitsstellung der Drucktaste erfüllt wird, ist der Tastenstößel 12, wie Fig. 3 zeigt,
über einen Führungsrahmen 7 mit der Rahmenbefestigung 10 verbunden. Ein auf einer
unterhalb des Tastenstößels 12 sich befindlicher nicht gezeichneter Drucktastenschalter
oder dgl. wird dadurch sauber in seiner Betätigungsrichtung betätigt.
[0014] Das Rahmenteil 2 besitzt auf seiner Innenseite einen Führungsbund 13, einen Rasthaken
5 und ein Führungsmittel 4. Zwischen dem Führungsmittel 4, das beispielsweise die
Form eines Zapfens aufweisen kann, und dem Durchbruch in der Rahmenbefestigung 10
ist ein geringes Spiel vorhanden. Die komplette Drucktaste 6 wird nun von der Innenseite
des Rahmenteils 2 her auf das Führungsteil 4 aufgeschoben. Der Rasthaken 5 taucht
durch den Durchbruch 11 des Führungsrahmens 7 und hintergreift diesen mit seiner Rastfläche
8. Die Drucktaste 6 ist damit mit dem Rahmenteil 2 verbunden. Eine Demontage ist durch
wegbiegen des Rasthakens 5 jederzeit leicht möglich.
[0015] Die Verwendung von Rasthaken zur Befestigung von Teilen an anderen Teilen ist bekannt.
Es sei hier beispielsweise auf die DE-C2 36 36 730 verwiesen, in der ein Drehknopf
zum Bedienen eines Gerätes der Unterhaltungselektronik beschrieben ist. Der Drehknopf
wird auf eine Potentiometerachse aufgeschoben. Ein auf dem Drehknopf befindlicher
Rasthaken hintergreift eine Frontblende, so daß der Drehknopf gegen herausziehen gesichert
ist.
[0016] Zur Lösung der gestellten Aufgabe, die Drucktasteneinheit wirtschaftlich herzustellen,
ist in der erfindungsgemäßen Ausführung der Rasthaken 5 so angeordnet, daß er mit
einer einfachen Ausführung eines Spritzwerkzeuges hergestellt werden kann. Die erfindungsgemäße
Lage des Rasthakens 5 ist so gewählt, daß die Rastfläche 8 von einem den Drucktastendurchbruch
bildenden Stempel des Spritzwerkzeuges mit ausgeformt wird. Die dem Tastenstößel 12
zugewandte Fläche des Rasthakens 5 fällt deshalb mit einer Fläche des Drucktastendurchbruchs
3 zusammen. Die körperliche Ausdehnung des Rasthakens 5 mit seinem federnden Teil
9 erstreckt sich vom Drucktastendurchbruch aus weg und kann vom Unterteil des Spritzwerkzeuges
für das Rahmenteil 2 problemlos mitgeformt werden. Durch diese Anordnung des Rasthakens
5 ist werkzeugtechnisch kein teurer Querschieber notwendig. Für einen an einer anderen
Stelle sitzenden Rasthaken könnte zwar auch ein Querschieber vermieden werden, dazu
wäre jedoch eine Durchblockierung des Rahmenteils 2 erforderlich, das Rahmenteil 2
würde also an der Stelle des Rasthakens eine Öffnung aufweisen. Da die Außenseite
des Rahmenteils 2 meist immer auch die Geräte-Außenseite darstellt, ist dies aus optischen
Gründen nicht vertretbar. Die Außenseite des Rahmenteils müßte in einem solchen Fall
durch eine Blende oder Folie oder dgl. beklebt werden, was relativ teuer ist.
[0017] Wie hier im einzelnen nicht weiter erläutert und dargestellt, kann die Drucktasteneinheit
auch aus mehrreihigen Tastenanordnungen bestehen, die zusammen ein rechteckiges Feld
bilden.
1. Drucktasteneinheit (1) mit Schnapphakenanordnung im Drucktastendurchbruchbereich,
bestehend aus einem Rahmenteil (2) mit mindestens einem Drucktastendurchbruch (3),
Führungsmitteln (4), mindestens einem Rasthaken (5) und mindestens einer Drucktaste
(6) mit einem Führungsrahmen (7), welcher eine nahezu geradlinige Bewegung des Tastenstößels
(12) von seiner Ruhestellung zu seiner Arbeitsstellung ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, daß der Rasthaken (5) so ausgebildet ist, daß seine Rastfläche (8) sich innerhalb
des Drucktastendurchbruchbereichs (3) befindet und sein federnder Teil (9) mit einer
Fläche mit dem Rand des Drucktastendurchbruchs (3) zusammenfällt und die körperliche
Ausdehnung des Rasthakens (5) zu einem Bereich außerhalb des Drucktastendurchbruchs
(3) erfolgt, und daß der Rasthaken (5) nach erfolgter Montage der Drucktaste (6) den
Durchbruch (11) durchgreifend die Drucktaste (6) hält.
2. Drucktasteneinheit (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Drucktasten (6) über eine gemeinsame Rahmenbefestigung (10) miteinander
verbunden und mit dieser einstückig hergestellt sind.
3. Drucktasteneinheit (1) nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Drucktastendurchbruch (3) ein Rasthaken (5) und ein Führungsmittel (4)
zugeordnet ist, an dem die Rahmenbefestigung (10) geführt wird.
4. Drucktasteneinheit (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Rahmenteil (2) weniger Führungsmittel (4) als Drucktastendurchbrüche (3)
vorhanden sind.
5. Drucktasteneinheit (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rahmenbefestigung (10) mit leichtem Spiel auf die Führungsmittel (4) aufgeschoben
ist.
6. Drucktasteneinheit (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Rahmenteil (2) Teil eines Gerätegehäuses ist.