[0001] Die Erfindung betrifft einen Schraubverschluß, bei dem ein an der Schraubmündung
eines Behälters angeordnetes Gewinde wenigstens einen Rampenbereich aufweist, der
mit einer Gegenfläche an einem Verschluß zur Rückdrehsicherung des Verschlusses zusammenwirkt.
[0002] Aus der DE-A 27 26 338 ist es bekannt, mehrere Rampenbereiche im Bereich eines Gewindes
vorzusehen. Diese Rampenbereiche wirken mit unterbrochenen Gewindeteilen zusammen,
wobei eine Federvorrichtung für das Ineinanderverhaken von Rampenbereichen und den
unterbrochenen Gewindeteilen sorgt. Diese Anordnung ist sehr aufwendig.
[0003] Die DE-A 32 01 330 beschreibt das Vorsehen von Rampenbereichen zur Definierung einer
Mittelstellung eines Deckels auf einem Behälter. Diese Mittelstellung ermöglicht ein
Ausgießen einer Flüssigkeit aus dem Behälter. Die Rampenbereiche von Innen- und Außengewinde
wirken zusammen und verhaken sich in der Zwischenstellung, wodurch diese eindeutig
definiert ist. Ein Vor- oder Zurückdrehen des Deckels ist nur nach Überwindung eines
Widerstands möglich.
[0004] In der DE-A 28 45 743 ist das Vorsehen eines Rampenbereichs im Gewindegang einer
Flasche beschrieben. Der Rampenbereich dient hier zur Festlegung einer dichten Verschlußstellung
des Deckels auf der Flasche, indem der Rampenbereich in einen Ausschnitt des Gegengewindes
einrastet. Der Deckel wird durch eine elastische Aufweitung des Verschlusses beim
Niederdrücken aus seiner Verschlußstellung gelöst, wobei der Rampenbereich aus dem
Ausschnitt heraustritt.
[0005] Die DE-A 26 34 525 zeigt einen Sicherheitsverschluß für Behälter, bei dem Zähne und
Gegenzähne an den Gewindegängen des Verschlusses angeordnet sind, die eine Festlegung
des Deckels in Verschlußstellung bewirken. So ist der Behälter gegen unbefugtes Öffnen,
z.B. durch Kinder gesichert.
[0006] Die bekannten Schraubverschlüsse mit Rückdrehsicherung zeichnen sich alle durch eine
relativ aufwendige Konstruktion zur Festlegung einer Mittel- oder Verschlußstellung
aus.
[0007] Es ist daher
Aufgabe der Erfindung, einen Schraubverschluß der oben genannten Art zu schaffen, der auf
einfache und kostengünstige Weise eine sichere Festlegung eines Verschlusses an einem
Behälter, insbesondere einer Glasflasche ermöglicht, und der gegebenenfalls eine Loslösung
des Verschlusses für eine spätere getrennte Wiederverwertung von Verschluß und Flasche
ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einem Schraubverschluß der obigen Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß sich der Rampenbereich von dem Gewindegang radial nach außen erstreckt,
daß der Rampenbereich an seinem radial äußeren Ende eine Ecke oder Kante zum Einschneiden
in die Gegenfläche aufweist. Hierdurch wird die Gegenfläche elastisch oder plastisch
verformt und der Verschluß ist formschlüssig gegen Losdrehen gesichert.
[0009] Die vorliegende Erfindung findet insbesondere bei Glasflaschen Anwendung, deren Deckel
eine Zerstäuberpumpe trägt. Dieser Deckel mit der Zerstäuberpumpe muß nach dem Befüllen
der Flasche einmal auf die Glasflasche aufgeschraubt werden. Die Glasflasche weist
eine Schraubmündung mit einem Außengewinde auf, in dem zumindest ein Rampenbereich
angeordnet ist. Durch das Einschneiden der radial äußeren Kante des Rampenbereichs
in den, verglichen mit dem Rampenbereich, weicheren Kunststoffdeckel ist dieser dauerhaft
gegen ein Rückdrehen gesichert. Nach der Benutzung der Flasche kann der Deckel für
eine spätere getrennte Wiederverwertung der Glasflasche und des Verschlusses gegen
größeren mechanischen Widerstand von der Flasche abgedreht werden.
[0010] Erfindungsgemäß wird der sich radial nach außen erstreckende Rampenbereich vorzugsweise
in der Schraubmündung des Behälters, z.B. einer Glasflasche, ausgebildet.
[0011] Wenn der Verschluß, der insbesondere als Träger für eine Zerstäuberpumpe ausgebildet
ist, aus einem weicheren Material als die Schraubmündung hergestellt ist, schneidet
sich die Ecke oder Kante des radial äußeren Endes des Rampenbereichs in den Verschluß
ein. Die Gegenfläche des Verschlusses muß daher keine besonderen Eigenschaften aufweisen.
Die scharfen Kanten der Rampenbereiche des Glasgewindes schneiden sich in die dem
Gewinde zugewandte Oberfläche des Verschlusses, wodurch dieser elastisch oder plastisch
verformt wird. Der Verschluß wird durch diesen formschlüssigen Eingriff zuverlässig
in seiner Verschlußstellung gehalten. Durch die Erfindung ist es möglich, eine zuverlässige
Rückdrehsicherung zu schaffen.
[0012] Vorzugsweise sind mehrere Rampenbereiche in gleichen Winkelabständen an der Schraubmündung
des Behälters angeordnet.
[0013] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der schematischen Zeichnung
beschrieben. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht auf die Schraubmündung einer Glasflasche und
- Fig. 2
- eine Aufsicht II auf die Schraubmündung aus Fig. 1.
[0015] Fig. 1 zeigt die Schraubmündung 10 einer Glasflasche 12. Die Innenseite der Schraubmündung10
bildet die Ausgußöffnung der Flasche 12. Die Außenseite der Schraubmündung 10 weist
ein Außengewinde 14 mit zwei Gewindegängen auf. In zwei um 180 Grad versetzten und
mit A bezeichneten Bereichen weist das Gewinde 14 Rampenbereiche 16, 18 auf, die sich
radial vom Zentrum Z der Schraubmündung 10 nach außen erstrecken. Diese Rampenbereiche
16, 18 haben an ihren radial äußeren Enden eine scharfe Kante 20, 22, die dazu vorgesehen
ist, in die an diesen Bereichen A anliegende Gegenfläche eines Verschlusses in Verschlußstellung
einzuschneiden. Der nicht dargestellte Verschluß ist vorzugsweise als Träger für eine
Zerstäuberpumpe ausgebildet ,die nach der Befüllung der Flasche nur einmal auf die
Flasche aufgeschraubt werden muß und für die Dauer der Benutzung nicht wieder entfernt
wird. Der Verschluß bzw. das Verschlußteil mit dem komplementären Gewinde ist vorzugsweise
aus einem weicherem Material, z.B. Kunststoff, hergestellt, wodurch sich die scharfen
Kanten 20, 22 der Rampenbereiche 16, 18 in das Verschlußteil einschneiden, ohne daß
eine spezielle Ausgestaltung des Verschlusses bzw. des Verschlußteiles notwendig wäre.
Es können somit für eine Schraubmündung nach den Figuren 1 und 2 herkömmliche Verschlüsse
mit normalen Innengewinden ohne speziell ausgestaltete Gegenfläche verwendet weden.
Die Erfindung ermöglicht daher eine kostengünstige und technisch einfache Festlegung
des Verschlusses in Verschlußstellung.
[0016] Die Aufschraubrichtung des Verschlusses auf die Schraubmündung 10 ist in Fig. 2 mit
Pfeilen dargestellt. In dieser Richtung ist ein leichtes Aufschrauben des Verschlusses
möglich. Das Aufdrehen gegen die Pfeilrichtung wird dadurch behindert, daß sich die
scharfen Kanten 20, 22 in die vergleichsweise weichere Oberfläche des Verschlusses
einschneidet. Somit wird die Verschlußstellung des Verschlusses formschlüssig gesichert.
1. Schraubverschluß, bei dem ein an der Schraubmündung (10) eines Behälters (12) und/oder
an einem Verschluß angeordnetes Gewinde (14) zumindest einen Rampenbereich (16,18)
aufweist, der mit einer Gegenfläche an dem Verschluß und/oder der Schraubmündung (10)
zur Rückdrehsicherung des Verschlusses zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Rampenbereich (16,18) von dem Gewinde (14) radial nach außen erstreckt,
und
daß der Rampenbereich (16,18) an seinem radial äußeren Ende eine Ecke oder Kante (20,22)
zum Einschneiden in die Gegenfläche aufweist.
2. Schraubverschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenfläche elastisch verformbar ist.
3. Schraubverschluß nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schraubmündung (10) des Behälters (12) und der Verschluß aus unterschiedlich
harten Materialien hergestellt sind.
4. Schraubverschluß nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (12) als Glasflasche ausgebildet ist und daß der Verschluß aus Kunststoff
besteht.
5. Schraubverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Rampenbereiche (16,18) in gleichen Winkelabständen an dem Gewinde (14)
angeordnet sind.
6. Schraubverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verschluß als Träger für eine Zerstäuberpumpe ausgebildet ist.
7. Schraubverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ecke oder Kante (20,22) scharfkantig ist.
8. Schraubverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rampenbereich (16,18) einen dreieckigen Querschnitt aufweist, wobei eine Ecke
radial nach außen gerichtet ist.
9. Flasche, insbesondere Glasflasche, mit einer Schraubmündung (10), die ein Gewinde
(14) mit mindestens einem Rampenbereich (16,18) zum Zusammenwirken mit der Gegenfläche
eines Verschlusses aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Rampenbereich (16,18) radial von dem Gewinde (14) nach außen erstreckt,
und
daß das radial äußere Ende (20,22) des Rampenbereichs (16,18) eine scharfkantige Ecke
oder Kante aufweist.
10. Flasche nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei um 180 Grad versetzte gleichsinnig ansteigende Rampenbereiche (16,18) vorgesehen
sind.