[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zum kontinuierlichen Gießen von Metallen
und Legierungen, insbesondere von Stählen, bestehend im wesentlichen aus mindesens
je einem bzw. eine der Teile bzw. Anlagenkomponenten: Zwischen- oder Verteilergefäß,
Verteilerhalterung, Durchlaufkokille, gegebenenfalls mit Fußrollen, bewegbarer Kokillenträger,
Oszillationseinrichtung für die Kokille, Gießbühne, Strangbiegeeinrichtung und/oder
Gießbogenstrangstützteil(e), Strangführungsbogenteile, Strangricht- und Strangabzugsvorrichtung,
Strangauflagen bzw. Rollgangteile, Strangtrenneinrichtung sowie tragende und stützende
Konstruktionsbauteile. Weiters betrifft die Erfindung ein Verfahren bzw. Vorgangsweise
zur Errichtung einer Anlage zum kontinuierlichen Gießen von Metallen und Legierungen,
insbesondere von Stählen, bestehend im wesentlichen aus mindestens je einem bzw. einer
der Teile bzw. Anlagenkomponenten- Zwischen-oder Verteilergefäß, Verteilerhalterung,
Durchlaufkokille, bewegbarer Kokillenträger, Oszillationseinrichtung für die Kokille,
Gießbühne, Strangbiegeeinrichtung und/oder Gießbogenstrangstützteil(e), Strangführungsbogenteil(e)
sowie diese Teile bzw. Komponenten tragende und stützende sowie verbindende Konstruktionsbauteile.
[0002] In Anlagen zum kontinuierlichen Gießen können Knüppel, Vorblöcke oder Brammen und
dgl., gegebenenfalls mit Sonderquerschnittsprofilen und mit wählbarer Längserstreckung
hergestellt werden. Dabei wird flüssiges Metall aus einem metallurgischen Gefäß oder
Transportbehälter wie Pfanne und dgl. in ein feuerfest ausgekleidetes Zwischen- oder
Verteilergefäß der Anlage eingebracht, von welchem eine Weiterleitung bzw. eine im
wesentlichen kontinuierliche Einleitung des Metalls durch regelbare oder frei- laufende
Ausgüsse in zumindest eine gekühlte Kokille mit offenen Stirnseiten bzw. in eine Durchlaufkokille
erfolgt. Das Verteilergefäß muß dabei in oder mittels einer Verteilerhalterung örtlich
genau eingestellbar sein, weil das Ausguß- oder Gießrohr und/oder der Gießstrahl mit
hoher Genauigkeit in der Kokille zu positionieren ist, um bei Fehleinstellung auftretende
Qualitätsnachteile des Erzeugnisses und/oder Probleme beim Gießen zu vermeiden.
[0003] In der Kokille erstarrt das Metall an gekühlten Seitenwänden unter Bildung einer
festen Strangschale, welche mit schmelzflüssigem Strangkern im wesentlichen nach unten
abgezogen wird. Um die Reibung zwischen Strang und Kokille zu vermindern, ein Aufreißen
der Strangschale zu vermeiden, die Strangoberflächengüte zu verbessern und dgl.Vorteile
zu erwirken, erfolgt zwischen Strang und der in einem Kokillenträger gehaltenen Kokille
eine oszillierende Relativbewegung. Diese Relativbewegung zwischen Strang und Kokille
wird dadurch erreicht, daß der Kokillenträger maschinentechnisch genau geführt auf-
und nieder bewegt wird. Eine genaue Führung ist dabei insbesondere deshalb wichtig,
weil durch eine abweichungsfreie Oszillationsbewegung die Strangoberflächenkühlung
in der Kokille, also eine sogenannte Primärkühlung des Stranges, wirkungsvoll verbessert
sowie homogenisiert und ein Strangschalenwachstum vergrößert und vergleichmäßigt werden
kann. Die Oszillationseinrichtung für die Kokille ist zumeist von der Anlagenkonstruktion
getragen und stützt sich zur Vibrationsvermeidung vielfach an einem Fundamentteil
ab.
[0004] Der aus der Kokille austretende Strang weist, wie oben erwähnt, eine dünne Strangschale
auf, wobei der schmelzflüssige Strangkern einen hydrostatischen bzw. metallostatischen
Innendruck ausübt. Dieser Innendruck muß durch genau eingerichtete fluchtende Fußrollen
an der Kokille und/oder durch Stützrollen kompensiert werden, um Schalendurchbrüche
und/oder Strangbiegerisse zu vermeiden. An dieser Stelle soll erwähnt werden, daß
in sogenannten Bogenanlagen das Metall in eine gebogene, sich um den Strangbogenradius-
Mittelpunkt drehende bzw. um diesen oszillierende Kokille gegossen und zu einem kreisbogenförmigen
Strang erstarren gelassen wird und daß in sogenannten Biegeanlagen eine Primärerstarrung
zu einem geraden Strang in einer geraden zylindrischen oder quaderförmigen Kokille
, die geradlinig oszilliert, erfolgt, wonach in einer Biegestrecke bzw. Strangbiegeeinrichtung
der Strang mit flüssigem Kern zu einem Kreisbogen geformt wird. Zur Kompensation des
metallostatischen Innendruckes im Strang sind unterhalb der Kokille in Bogenanlagen
umfänglich geschlossene, also allseitig mit Stützrollen für die dünne Strangschale
ausgerüstete Gießbogenstrangstützteile vorgesehen, in Strangbiegeanlagen ist zusätzlich
eine ebenfalls mittels Stützrollen umfänglich geschlossene Strangbiegeeinrichtung
dem ersten bzw. obersten, ebenso gestalteten Stützteil vorgeordnet.
[0005] Durch einen örtlichen Erstarrungsfortschritt bzw. eine Vergrößerung der Dicke der
Strangschale kann diese nach einer entsprechenden Streckenlänge vor der Kokille eine
ausreichende mechanische Festigkeit zur Aufnahme der metallostatischen Druckkräfte
erreichen, so daß keine Stützung der Strangoberfläche erforderlich ist und Strangbogenführungsteile
eingesetzt werden können. Dem Strangführungsbogenteil sind weiters ausgerichtet eine
Strangricht- und Strangabzugsvorrichtung, Strangauflagen bzw. Rollgangteile sowie
eine Strangtrenneinrichtung nachgeordnet.
[0006] Alle Teile bzw. Anlagenkomponenten, insbesondere in den Bereichen, in denen beim
Guß der Strangkern noch flüssig ist, müssen mit hoher Genauigkeit funktionstechnisch
geometrisch ausgerichtet bzw. gießtechnisch eingestellt sein. Abweichungen können
zum Rißbildungen in der Strangschale mit einer Gefahr von Druchbrüchen des schmelzflüssigen
Kernes führen.
[0007] Die einzelnen Anlagenteile bzw. Anlagenkompenenten können zum einen durch Konstruktionsbauteile,
z.B. Stahlträger oder dergleichen, die ihrerseits im Fundament verankert sind, und
zum anderen durch Fundamentbereiche selbst getragen bzw. gestützt sein. Bei einer
Errichtung einer Anlage werden zuerst in einem genau gestaltet erstellten Fundament
Konstruktionsbauteile eingerichtet, befestigt und miteinander zu einer Tragekonstruktion
verbunden. In diese Konstruktion werden sodann die vorgefertigten Teile bzw. Anlagenkomponenten
eingebaut, wobei deren Abstützung zumeist in geometrisch einstellbaren Auflagern an
der Konstruktion und am Fundament erfolgt. Vor einer Gießbereitstellung erfolgt eine
genaue funktionstechnisch geometrische Ausrichtung bzw. eine gießtechnische Einstellung
der Anlagenkomponenten.
[0008] Während des Gießens sind durch den glühenden Strang sowohl die Anlagenkomponenten
als auch die Konstruktionsbauteile hohen Wärmebelastungen ausgesetzt, wobei diese
Teile je nach Temperatur eine Längenänderung bzw. Dehnung erfahren. Durch entsprechende
Lagerung bzw. einseitig angeordnete Verschiebungs- oder Loslager kann den Dehnungen
der Anlagenkomponenten Rechnung getragen und ein Verspannen bzw. ein Verbiegen der
Komponenten und/oder Teile vermieden werden. Trotz dieser Vorkehrungen können jedoch
durch eine unterschiedliche Wärmebeaufschlagung bzw. eine dadurch bedingte unterschiedliche
Maßänderung der Bau- und Konstruktionsteile Änderungen in der funktionstechnisch geometrischen
Ausrichtung bzw. der gießtechnischen Einstellung der Anlage entstehen. Auch oftmalige
Temperaturwechsel durch die jeweiligen Güsse oder Gießsequenzen können Dejustierungen
von Teilen verursachen. Abweichungen von einer vorgesehene und eingestellten funktionstechnisch
geometrishen Ausrichung der Anlagenteile verursachen jedoch Strangschalenverformungen,
wodurch Strangschalenrisse wie z.B. Spannungsrisse, Verformungsrisse und dgl. sowie
Durchbrüche des flüssigen Strangkernes entstehen können, wodurch die Produktqualität
verschlechert und die Betriebssicherheit der Anlage herabgesetzt werden. Auch bei
einem Errichten der Anlage sind hohe Zeitaufwendungen und umfangreiche Ein- und Nachstellarbeiten
zur gießtechnischen Einstellung erforderlich.
[0009] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen, die Nachteile von bekannten Einrichtungen
vermeiden und eine verbesserte Anlage zum Kontinuierlichen Gießen von Metallen und
Legierungen erstellen, mit welchen bei höchster Betriebssicherheit beste Erzeugnisgüte
erreicht wird. Weiters ist es Aufgabe der Erfindung, ein neues Verfahren bzw. eine
vorgangsweise zur Errichtung einer gattungsgemäßen Einrichtung anzugeben, mit welchem
bzw. welcher die Zeitaufwendungen und Einstellarbeiten verringert und wirtschaftliche
Vorteile sowie Vereinfachungen erreicht werden können.
[0010] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Anlage im wesentlichen dreidimensional ausgebildete
auf- bzw. anbaubare, gegebenenfalls stapelbare, Trägerrahmen bzw. Kastenrahmen für
Funktionsteile oder Anlagenkomponenten aufweist und mindestens zwei der Anlagenkomponenten:
- Zwischen- oder Verteilergefäß mit gegebenenfalls verfahrbarer Halterung
- Durchlaufkokille gegebenenfalls mit Fußrollen auf einem bewegbaren Kokillenträger
mit Oszilliereinrichtung
- Strangbiegeeinrichtung und/oder mindestens ein Gießbogenstrangstützteil
- Strangführungsbogenteil(e)
- Gießbühne und gegebenenfalls weitere Anlagenteile wie Steuerstand oder- einrichtung
und dgl.,
in oder an einem Trägerrahmen bzw. Kastenrahmen befestigt oder von diesem getragen
und/oder abgestützt sind, welcher mindestens zwei Anlagenkomponenten aufweisende Trägerrahmen
bzw. Kastenrahmen selbst mit mindestens einem weiteren die übrigen Teile bzw. Anlagenkomponenten
tragenden Trägerrahmen bzw. Kastenrahmen und/oder einem Fundament verbunden bzw. von
diesem getragen ist.
[0011] Vom Fachmann wurde voerst angenommen, daß eine freie, nach den Seiten ungehinderte
Wärmedehnung zu größeren Ungenauigkeiten und Fluchtungsproblemen führt, so daß wichtige
Anlagenkomponenten zumindest teilweise vorteilhaft aus Fundament- bzw. an Fundamentteilen
befestigt oder abgestützt werden sollen, wodurch gleichzeitig, wie z.B. bei der Oszillationseinrichtung
für die Kokille, auch eine Übertragung von Schwingungen vermieden wird. Es hat sich
jedoch vollkommen überraschend gezeigt, daß bei in dreidimensional ausgebildeten Rahmen
getragenen und/oder abgestützen Funktionsteilen oder Anlagenkomponenten deren funktionstechnisch
geometrischen Ausrichtung auch bei oftmaligen oder großen Temperaturschwankungen weitgehend
erhalten bleibt. Dabei hat es sich als Vorteil erwiesen, wenn die Strangabzgseeinvirchtungen
gegebenenfalls als Abzugsrichteinrichtung ausgeführt, die Rollgangteile, die Strangtrenneinrichtung(en)
direkt im Fundament verankert oder ebenfalls von im wesentlichen dreidimensional ausgebildeten
oder zweidimensionalen bzw. ebenen Trägerrahmen getragen sind, welche Trägerrahmen
mit dem Fundament verbunden sind. Wenn dabei der bzw. die Trägerrahmen bzw. Kastenrahmen
für die Funktionsteile oder Anlagenkomponenten dreidimensional ausgebildet, auf- und/oder
anbaubar sowie gegebenenfalls stapelbar ist (sind), werden eine verbesserte innere
Stabilität im Einzelrahmen sowie eine besonders konstant bleibende gießtechnische
Einstellung der Anlage erreicht.
[0012] Fertigungs- bzw. errichtungstechnisch, jedoch auch hinsichtlich einer Kontrolle oder
Reparatur an Anlagenteilen, kann es weiters günstig sein, wenn in oder an dem(den)
Trägerrahmen bzw.
[0013] Kastenrahmen Leitungen zur Medien- und Energieversorgung sowie die Meß, -Regel- und
Steuerleitungen für die Funktionsteile oder Anlagenkomponenten und Instrumente befestigt
bzw. gefürht sind und die Leitungen gegebenenfalls im Bereich der Rahmenbegrenzungen
lösbare Verbindungs- bzw. Änschlußelemente aufweisen.
[0014] Wenn gemäß einer besonders bevorzugten Form in oder an einem Träger- bzw. Kastenrahmen
die Funktionsteile bzw. Anlagenkomponenten - Durchlaufkokille, Kokillenträger mit
Oszillationseinrichtung, Strangbiegeeinrichtung und/oder zumindest ein Gießbogenstrangstützteil,
gegebenenfalls eine Gießbühne und weitere Funktionsgruppen bzw. Komponenten befestigt
bzw. von diesem getragen und/oder abgestützt sind, so sind in günstiger Weise die
Anlagenkomponenten im Bereich des ersten Teiles der Strangerstarrung, also bei dünner
Strangschale bzw. bei geringer Strangschalenfestigkeit und daher großer Fehlerbildungsgefahr
im Gußstrang zusammengefaßt, was eine zusätzliche Stabilisierung der gießtechnischen
Einstellung und damit verbunden eine weitestgehend gesicherte Produktgüte bei höchster
Betriebssicherheit bewirkt. Bei dieser Variante sind weiters eine einfache Bereitstellung
sowie eine sichere genaue und wirtschaftliche Errichtung vorteilhaft möglich.
[0015] Größere Gießleistungen können gemäß einer weiteren bevorzugten Form erreicht werden,
wenn in oder an zumindest einem dreidimensional ausgebildeten Trägerrahmen bzw. Kastenrahmen
mindestens jeweils zwei im wesentlichen gleiche Funktionsgruppen oder Anlagenkomponenten
nebeneinander zur Bildung einer Mehrstranganlage befestigt bzw. von diesem(n) Rahmen
getragen und/oder abgestützt sind.
[0016] Gemäß einer weiteren Variante zur Steigerung der Gießleistung kann es von Vorteil
sein, wenn zwei oder mehrere dreidimensionale Trägerrahmen bzw. Kastenrahmen mit jeweils
einem bzw. einer oder mehreren gleichartigen im oder am Rahmen, gegebenenfalls nebeneinander,
befestigten bzw. von diesen getragenen Funktionsteil(en) bzw. Funktionsgruppe(n) oder
Anlagenkomponente(n) unter Bildung einer Mehrstrang-Anlage nebeneinander gestellt
bzw. ausgerichtet und gegebenenfalls miteinander verbunden werden. Dabei wird eine
besonders wirtschaftliche Anlagenbauform, eine sogenannte Modulbauform, für Mehrstranganlagen
geschaffen.
[0017] Wie weiters in günstiger Weise vorgesehen, ist auf oder neben den mit der Durchlaufkokille
und/oder mit dem Zwischen- bzw. Verteilergefäß verbundenen dreidimensionalen Trägerrahmen
eine Haltevorrichtung für die Pfannen erstellt.
[0018] Besonders vorteilhaft ist eine Anlage durch Aufstellen und/oder Zusammenfügen von
mindestens einem vorgefertigten dreidimensionalen mit mindestens zwei darin oder daran
befestigten Funktionsteilen bzw. Funktionsgruppen oder Anlagenkomponenten leicht transportierbarem
oder kurzfristig montierbarem Trägerrahmen oder Kastenrahmen gebildet.
[0019] Die weitere Aufgabe der Erfindung wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren dadurch
gelöst, daß mindestens ein, entsprechend den geomtrischen Anforderungen für einen
Ein- oder Anbau von mindestens zwei der folgenden Funktionsteile bzw. Funktionsgruppen
oder Anlagenkomponenten
- Zwischen- oder Verteilergefäß mit Halterung
- Durchlaufkokille bzw. Kokillenträger mit Oszillationseinrichtung
- Strangbiegeeinrichtung und/oder mindestens ein Giefßbogenstützteil
- Strangführungsbogenteil
- Gießbühne und gegebenenfalls weitere Anlagenteile wie Steuerstand oder einrichtung
sowie gegebenenfalls für einen einfachen Transport bzw. eine Bereit- und Auf- bzw.
Zusammenstellung dreidimensionaler Trägerrahmen bzw. Kastenrahmen erstellt und mit
Verbindungs- und/oder Hebevorkehrungen ausgestattet wird, in welchem(n) Rahmen die
vorgesehenen Teile oder Komponenten funktionstechnisch geometrisch ausgerichtet bzw.
gießtechnisch eingestellt sowie gegebenenfalls Leitungen zur Medien- und Energieversorgung
der Teile und Meß,- Regel- und Steuerleitungen von Geräten mit zusätzlichen lösbaren
Verbindungen bzw. Anschlußelementen unter Bildung mindestens eines Anlagen- An-und/oder
Aufbausegmentes eingebaut und abgestützt werden und die derart gebildeten Anlagen-Segmente
zum Errichtungsort transportiert und bereitgestellt bzw. auf- und/oder zusammengestellt
werden, worauf eine Befestigung der (des) Segmente(s) am Fundament und/oder untereinander
sowie ein Zusammenbau bzw. ein Anschluß der Leitungen und eine Gießbereitstellung
der Anlage erfolgen.
[0020] Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der Vorgangsweise erzielten Vorteile
bestehen insbesondere darin, daß die anlagen-An- und/oder Aufbausegmente in dafür
ausgerüsteten Stahlbaubetrieben gefertigt und weitgehend fertiggestellt sowie gegebenenfalls
zusammengesetzt, lösbar befestigt und funktionstechnisch geometrisch ausgerichtet
bzw. gießtechnisch eingestellt werden können, wonach durch Lösen der Befestigungsmittel
an den Verbindungsvorkehrungen und/oder durch Anbringen von Hebevorkshrungen. z.B.
Wugenschrauben, im dreidimensionalen Trägerrahmen bzw. Kastenrahmen das Segment leicht
hebbar und zum Errichtungsort transportierbar ist. Es können dabei sämtliche Anlagenkomponenten
sowie Meß,- Regel- und Medienversorgungsteile wie Pumpen und dgl. in Rahmen eingebaut
und somit eine vollkommende Segmentbauweise erreicht werden. An den im Stehlbaubetrieb
aufgestellten Anlagen können Probeläufe, Funktionskontrollen und dgl. durchgeführt
werden sowie Abnahmen erfolgen.
[0021] Bei der Errichtung der Anlage werden am einfach vorbereiteten Fundament die Segmente
auf - und/oder zusammengestellt und ein Anschluß der Leitungen vorgenommen und dadurch
in kurzer Montagezeit eine Gießbereitstellung erreicht. Diese Vorgangsweise erbringt
nicht nur große wirtschaftliche Vorteile und Einsparungen an Zeit bei einer Anlageneurichtung,
sondern es können auch die wesentlichen geometrischen Einstellung bereits unter vorteilhaften
Bedingungen, z.B. im Stahlbaubetrieb, vorgenommen bzw. durchgeführt werden, was dadurch
einfacher und genauer erfolgen kann.
[0022] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer, jeweils lediglich einen Ausführungsweg
darstellenen Zeichnung näher erläutert.
[0024] Fig. 1 eine Gießeinrichtung für Vorblöcke, teilweise im Schnitt schematisch. Auf
einem Fundament ist eine erfindungsgemäße Anlage zum kontinuierlichen Gießen von Metallen
und Legierungen erstellt. Die dargestellte Gießeinrichtung besteht im wesentlichen
aus vier übereinandergestellten und miteinander verbundenen Aufbau- oder Hauptsegmenten
A, A1, A2, A3, wobei die fundamentnahen Segmente A2 und A3 eine größere Längserstreckung
aufweisen und Nebensegmente E, F tragen. Anbausegmente B, B1 und D, D1 sind dirkt
am Fundament C angeordnet. Im Trägerrahmen des Hauptsegmentes A sind eine Durchlaufkokille
2 mit Fußrollen, ein Kokillenträger 22 , eine Oszilliereinrichtung 23 sowie eine Strangbiegeeinrichtung
3 und ein Gießbogenstvangstützteil 4 befestigt bzw. abgestützt. Der Trägerrahmen des
Segmentes A1 umgibt ein Verteilergefäß 1 und dessen Halterung 11 beinhaltet eine Gießbühne
8 und trägt in einer Haltevorrichtung 91 eine Gießpfanne 9. Die Segmente E und F,
welche ebenfalls durch Kastenrahmen gebildet sind, dienen als Elektro- sowie Steuerraum
und als Medienraum für Kühlwasser, Preßluft, Gas, Schmierstoffe und dgl. Im Nebensegment
bzw. Versorgungssegment F sind dabei Kühlwasserbereitstelleinrichtungen mit Pumpen,
Schiebern, Reglern und dgl. sowie Hydraulikeinrichtungen eingebaut, wobei im Bereich
der Rahmenbegrenzungen Anschlußelemente für die Leitungsweiterführung angeordnet sind.
Das Nebensegment E beinhaltet die elektrische Energieversorgung für die Anlage mit
Verteiler, Schalter und dgl. erforderlichen Teilen sowie eine Steuerung mit Meß,-
Regel- und Justiergeräten, wobei in der Kabelführung im Bereich der Rahmenbegrenzung
lösbare Anschlüsse bzw. Verbindungselemente angebaut sind. In den Segmenten A2 und
A3 stützen die Trägerrahmen im wesentlichen Strangführungsbogenteile 5, 51. Eine Strangricht-Abzugsvorrichtung
bestehend aus Treibrichtgerüsten 8 sowie eine Strangtrennvorrichtung sind in Kastenrahmen
der Segmente B und B1 eingebaut. Rollgangteile 7 hingegen werden von zweidimensionalen
Trägerrahmen D, D1 abgestützt.
1. Anlage zum kontinuierlichen Gießen von Metallen und Legierungen, insbesondere von
Stählen, bestehend im wesentlichen aus mindestens je einem bzw. eine der Teile bzw.
Anlagenkomponenten
- Zwischen- oder Verteilergefäß, Verteilerhalterung, Durchlaufkokille, gegebenenfalls
mit Fußrollen, bewegbarer Kokillenträger, Oszillationseinrichtung für die Kokille,
Gießbühne, Strangbiegeeinrichtung und/oder Gießbogenstutzteil(e), Strangführungsbogenteile,
Strangricht- und Strangabzugsvorrichtung, Strangauflagen bzw. Rollgangteile, Strangtrenneinrichtung
sowie tragende und stützende Konstruktionsbauteile, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
zwei der folgenden Funktionsteile bzw. Funktionsgruppen oder Anlagenkomponenten
- Zwischen- oder Verteilergefäß (1) mit gegebenenfalls verfahrbarer Halterung (11)
- Durchlaufkokille (2) gegebenenfalls mit Fußrollen auf einem bewegbaren Kokillenträger
(22) mit Oszilliereinrichtung (23)
- Strangbiegeeinrichtung (3) und/oder mindestens ein Gießbogenstrangstützteil (4)
- Strangführungsbogenteil(e) (5, 51)
- Gießbühne (8) und gegebenenfalls weitere Anlagenteile wie Steuerstand oder- einrichtung
und dgl.
in oder an mindestens einem im wesentlichen dreidimensional ausgebildeten Trägerrahmen
(A, A1,A2) befestigt bzw. von diesem getragen und/oder abgestützt sind, welcher (welche)
Trägerrahmen selbst mit mindestens einem weiteren Trägerrahmen und/oder einem Fundament
(C) verbunden bzw. von diesem getragen ist(sind).
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strangabzugseinrichtung(en)
(6) gegebenenfalls als Abzugsrichteinrichtung ausgeführt, die Rollgangteile (7),die
Strangtrenneinrichtung(en) direkt im Fundament verankert oder von im wesentlichen
dreidimensional ausgebildeten (D1, D2) oder zweidimensionalen bzw. ebenen Trägerrahmen
(B, B1) getragen sind, welche Trägerrahmen mit dem Fundament (C) verbunden sind.
3. Anlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der(die) dreidimensionale(n)
Trägerrahmen (A,A1,A2,A3) im wesentlichen zumindest teilweise als Kastenrahmen, vorzugsweise
aus Profilstahl, ausgebildet ist (sind) und Mittel zur gegenseitigen Befestigung und/oder
zur Befestigung mit dem Fundament (C) aufweist(en).
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in oder an dem(den)
Trägerrahmen bzw. Kastenrahmen (A, A1, A2, A3) Leitungen zur Medien- und Energieversorgung
sowie die Meß,- regel- und Steuerleitungen für die Funktionsteile oder Anlagenkomponenten
und Instrumente befestigt bzw. geführt sind und die Leitungen gegebenenfalls im Bereich
der Rahmenbegrenzungen lösbare Verbindungs- bzw. Anschlußelemente aufweisen.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in oder an einem
Träger- bzw.Kastenrahmen (A) die Funktionsteile bzw. Anlagenkomponenten Durchlaufkokille
(2), Kokillenträger (22) mit Oszillationsein- richtung (23), Strangbiegeeinrichtung
(3) und/oder zumindest ein Gießbogenstrangstützteil (49), gegebenenfalls eine Gießbühne
(9) und weitere Funktionsgruppen bzw. Komponenten befestigt bzw. von diesem getragen
oder abgestützt sind.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in oder an zumindest
einem dreidimensional ausgebildeten Trägerrahmen bzw. Kastenrahmen mindestens jeweils
zwei im wesentlaichen gleiche Funktionsgruppen oder Anlagenkomponenten nebeneinander
zur Bildung einer Mehrstranganlage befestigt bzw. von diesem(n) Rahmen getragen oder
abgestützt sind.
7. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere
dreidimensionale Trägerrahmen bzw. Kastenrahmen mit jeweils einem bzw. einer oder
mehreren gleichartigen im oder am Rahmen, gegebenenfalls nebeneinander, befestigten
bzw. von diesen getragenen Funktionsteil(en) bzw. Funktionsgruppe(n) oder Anlagenkomponente(n)
unter Bildung einer Mehrstrang-Anlage nebeneinander gestellt bzw. ausgerichtet und
gegebenenfalls miteinander verbunden werden.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf oder neben
den mit der Durchlaufkokille (2) und/oder mit dem Zwischen- bzw. Verteilergefäß (1)
verbundenen dreidimensionalen Trägerrahmen (A,A1) eine Haltevorrichtung (91) für die
Pfanne (9) erstellt ist.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß diese durch Aufstellen
und/oder Zusammenfügen von mindestens einem vorgefertigten dreidimensionalen mit mindestens
zwei darin oder daran befestigten Funktionsteilen bzw. Funktionsgruppen oder Anlagenkomponenten
leicht transportierbarem oder kurzfristig montierbarem Trägerrahmen oder Kastenrahmen
gebildet ist.
10. Verfahren bzw. Vorgangsweise zur Errichtung einer Anlage zum kontinuierlichen Gießen
von Metallen und Legierungen, insbesondere von Stählen, bestehend im wesentlichen
aus mindestens je einem bzw. einer der Teile bzw. Anlagenkomponenten: Zwischen- oder
Verteilergefäß, Verteilerhalterung, Durchlaufkokille, bewegbarer Kokillenträger, Oszillationseinrichtung
für die Kokille, Gießbühne, Strangbiegeeinrichtung und/oder Gießbogenstrangstützteil
(e), Strangführungsbogenteil(e) sowie diese Teile bzw. Komponenten tragende und stützende
sowie verbindende Konstruktionsbauteile, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein,
entsprechend den geometrischen Anforderungen für einen Ein- oder Anbau von mindestens
zwei der folgenden Funktionsteile bzw. Funktionsgruppen oder Anlagenkomponenten
- Zwischen- oder Verteilergefäß mit Halterung
- Durchlaufkokille bzw. Kokillenträger mit Oszillationseinrichtung
- Strangbiegeeinrichtung und/oder mindestens ein Gießbogenstrangstützteil
- Strangführungsbogenteil
- Gießbühne und gegebenenfalls weitere Anlagenteile wie Steuer-stand oder einrichtung
und dgl.
sowie gegebenenfalls für einen einfachen Transport bzw.eine Bereit- und Auf- bzw.
Zusammenstellung dreidimensionaler Trägerrahmen bzw. Kastenrahmen erstellt und mit
Verbindungs-und/oder Hebevorkehrungen ausgestattet wird, in welchem(n) Rahmen die
vorgesehenen Teile oder Komponenten funktionstechnisch geometrisch ausgerichtet bzw.
gießtechnisch eingestellt sowie gegebenenfalls Leitungen zur Medien- und Energie-
versorgung der Teile und Meß,-Regel- und Steuerleitungen von Geräten mit zusätzlichen
lösbaren Verbindungen bzw. Anschlußelementen unter Bildung mindestens eines Anlagen-
An- und/oder Aufbausegmentes eingebaut und abgestützt werden und die derart gebildeten
Anlagen-Segmente zum Errichtungsort transportiert und bereitgestellt bzw. auf- und/oder
zusammengestellt werden, worauf eine Befestigung der (des) Segmente(s) am Fundament
und/oder untereinander sowie ein Zusammenbau bzw. ein Anschluß der Leitungen und eine
Gießbereitstellung der Anlage erfolgen.