(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur thermischen Reinigung
von Metallbandoberflächen beim Aufheizen in kontinuierlichen Glühlinien, insbesondere
zur Entfernung von ölhaltigen Belägen, unter Verzicht auf alkalische und saure Reinigungslösungen,
Chlorkohlenwasserstoffe, Ätzalkalien und dergleichen. Der Ölfilm wird durch Aufblasen
eines heißen Wasserstoff/Stickstoff-Gasgemischs zum Verdampfen gebracht, und die Öldämpfe
werden durch stöchiometrisch adäquate Wasserdampfeinspeisung zu CO und CO₂ umgesetzt,
so daß die bei dem vorhandenen hohen Kohlenstoffpotential ansonsten unvermeidliche
Aufkohlung des kohlenstoffarmen Glühguts vermieden wird. Mittels Umwälzgebläse und
auf die Bandoberfläche gerichtete Düsen wird eine Prallströmung erzeugt, unter der
der Dampfdruck des Ölfilms proportional zur Aufheizgeschwindigkeit wächst und die
verdampfenden Kohlenwasserstoffverbindungen nach dem heterogenen und homogenen Wassergasgleichgewicht
mit dem eingespeisten Wasserdampf reagieren. Hierbei wird der Umstand genutzt, daß
die Schutzgastemperatur schon sehr hoch, die Temperatur des einlaufenden Bandes hingegen
noch vergleichsweise niedrig ist. Dadurch und aufgrund der kurzen Verweilzeit des
Bandes im Reinigungsteil werden Oxidationsreaktionen an der Bandoberfläche und Diffusionsvorgänge
im Bandwerkstoff noch nicht wirksam. Zusätzlich schützt der abdampfende Ölfilm, dessen
Siedemaximum erst kurz vor Verlassen des Reinigungsteils erreicht ist. Die Siedekurve
und die Verteilung der Abdampfrate über der Temperatur sind bekannt, so daß Banderwärmung,
Schutzgasdurchsatz und -umwälzung auf das Siedeverhalten des Ölrückstandes abgestimmt
werden können.
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