[0001] Die Erfindung betrifft eine Schubladenführung und insbesondere eine Schubladenführung
als Einfach-Auszug.
[0002] Schubladenführungen als Einfach-Auszug weisen möbelseitige Führungsschienen und schubladenseitige
Auszugsschienen auf. An den Führungsschienen ist jeweils am vorderen Ende eine Stützrolle
angebracht, auf der die schubladenseitige Auszugsschiene abgestützt ist. Vom rückwärtigen
Ende der Schublade stehen Ansätze ab, an denen sich Laufrollen befinden, die in den
Führungsschienen geführt sind. Beim Ausziehen der Schublade stößt diese gegen einen
Anschlag, wenn die Laufrollen sich noch ein Stück weit in den Führungsschienen befinden.
Das Gewicht der Schublade wird dann von den Stützrollen abgestützt, während die Laufrollen
ein Herunterkippen der ausgezogenen Schublade verhindern. Bei Vollauszügen ist die
Schublade derart bemessen, daß der Schubladenkasten in seiner gesamten Nutztiefe aus
dem Möbel herausgezogen werden kann, so daß das Innere des Schubladenkastens vollständig
von oben her zugänglich ist, während sich eine an den Schubladen befestigte Stützstruktur
noch im Inneren des Schrankes befindet. Als Überauszüge werden solche Schubladenführungen
bezeichnet, bei denen die Schublade aus dem Schrank so weit herausgezogen werden kann,
daß die Rückwand des Schubladenkastens noch vor der Schrankblende steht. Je weiter
eine Schublade aus dem Schrank herausgezogen werden kann, umso länger muß die von
der Schublade nach hinten abstehende Stützstruktur sein. Die Schranktiefe muß so bemessen
werden, daß sie gleich der Tiefe des Schubladenkastens zuzüglich der Länge der Stützstruktur
ist. Dies führt dazu, daß nur ein Teil der Schranktiefe nutzbar ist.
[0003] Der Oberbegriff des Anspruchs 1 geht aus von einer Schubladenführung, wie sie aus
DE 90 12 423 U bekannt ist. Bei dieser Schubladenführung besteht die die Schublade
im Auszugszustand abstützende Stützstruktur aus Schwenkarmen, die am rückwärtigen
Schubladenende angebracht sind und die beim Einschieben der Schublade einwärts geschwenkt
werden, um die effektive Schubladenlänge im eingeschobenen Zustand, und damit auch
die benötigte Schranktiefe, zu verringern. Die Laufrolle, die normalerweise an einem
starren rückwärtigen Ansatz der Schublade angebracht ist, ist hierbei an einem Schwenkarm
angebracht. Die Schwenkarme und die Schublade weisen zusammengreifende Verriegelungselemente
auf, die die Schwenkarme bei innerhalb der Führungsschienen geführten Laufrollen im
gestrecktem Zustand verriegelt halten. Bei nahezu vollständig eingeschobener Schublade
werden die Schwenkarme dadurch entriegelt, daß sie Steuernocken passieren. Danach
werden die Schwenkarme von den Führungsschienen auf Führungsbahnen überführt, die
ein Einwärtsschwenken der Schwenkarme in der Endstellung der Schublade bewirken. Bei
einwärts geschwenkten Schwenkarmen wird die Schublade durch an ihrem Ende befindliche
zusätzliche Hilfsrollen abgestützt. Durch die Steuernocken wird der leichtgängige
Lauf der Schublade am Ende der Einschubbewegung beeinträchtigt, wobei es vorkommen
kann, daß die Schublade kurz vor ihrer Endstellung stehenbleibt. In diesem Fall muß
die Schublade manuell zugeschoben werden, um die vollständige Einschubstellung zu
erreichen. Nachteilig ist weiterhin, daß die Schwenkarme entlang ihrer Schwenkachsen
in Grenzen verschieblich oder in vertikaler Ebene kippbar sind, um die Verriegelung
und Entriegelung zu bewirken. Die Schwenkarme haben also außer ihrer Verschwenkbarkeit
noch einen zusätzlichen Freiheitsgrad. Dadurch wird die Stabilität der Schubladenführung
verringert und die Herstellung mit den erforderlichen Toleranzen erschwert.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schubladenführung der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Art zu schaffen, also eine Schubladenführung, die bei
weiter Herausziehbarkeit der Schublade eine geringe Schranktiefe erfordert, bei der
trotz Verschwenkbarkeit der die Laufrollen tragenden Schwenkarme ein stabiles Führungsverhalten
bei ausgezogener Schublade gewährleistet ist.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Schubladenführung wird dadurch, daß die Führungsschienen
an ihrer Innenseite einen schrägen Führungssteg aufweisen, die Laufrolle mindestens
im Endbereich der Auszugslänge nach außen gezogen. Dadurch werden die Schwenkarme
von den Laufrollen gegen Anschläge gezogen, so daß die Bewegungsfähigkeit der Schwenkarme
in der Schwenkebene immer mehr eingeschränkt ist. Bei zunehmender Auszugslänge der
Schublade wird der Abstand des Schwerpunkts der Schublade von den Stützrollen immer
größer, so daß die Laufrollen mit größer werdender Kraft von unten her gegen die oberen
Schenkel der C-förmigen Führungsschiene gedrückt werden. Von dem schrägen Führungssteg
der Führungsschiene wird die Innenkante der Lauffläche der Laufrolle nach außen gegen
den Anschlag gedrückt, wodurch der Schwenkarm im gestreckten Zustand fixiert wird.
Bei eingeschobener Schublade sind die Laufrollen nicht belastet und sie werden in
den Führungsschienen lose geführt. Bei weit herausgezogener Schublade werden die Schwenkarme,
die generell in Längsrichtung der Schublade weisen, durch das Belastungsmoment der
Schublade von den schrägen Führungsstegen der Führungsschienen gegen die Anschläge
gedrückt und dadurch in Bezug auf die Schublade steif gemacht. Im ganz herausgezogenen
Zustand, wenn die Hilfsrollen der Schublade sich in der Nähe der Stützrollen befinden,
üben die an den rückwärtig abstehenden Schwenkarmen gelagerten Laufrollen eine seitliche
Stabilisierungswirkung aus, so daß gerade in diesem Lastfall, bei langem Hebelarm
der Schublade, eine gute Stabilisierungswirkung gewährleistet ist. Wenn die Schublade
dagegen weit eingeschoben ist, ist eine Stabilisierungswirkung der Seitenbewegungen
und der horizontalen Verschwenkbarkeit der Schublade nicht in größerem Maße erforderlich.
Hier erfolgt die Stabilisierung durch die Hilfsrollen, die an den Führungsschienen
geführt sind und in diesem Zustand einen größeren Abstand von den Laufrollen haben.
Ein besonderer Vorteil besteht darin, daß die Führungsschienen durchgehend über ihre
gesamte Länge eine konstante lichte Weite haben können, so daß ihre Herstellung vereinfacht
ist.
[0007] Jeder der Schwenkarme ist nach Art eines Kniegelenks schwenkbar, d.h. er kann nur
nach innen geschwenkt werden, nicht aber über den gestreckten Zustand hinaus nach
außen. Die Auswärtsschwenkung wird durch den Anschlag begrenzt. Wenn bei weit herausgezogener
Schublade eine horizontale Querkraft auf die Schublade wirkt, wird die Schublade durch
den in Richtung der Kraftwirkung zurückliegenden Schwenkarm, der bei dieser Belastung
fest gegen seinen Anschlag gedrückt wird, blockiert, während der in Kraftrichtung
vornliegende Schwenkarm nachgeben kann.
[0008] Vorzugsweise umgreifen die Auszugsschienen die Stützrollen von oben und sie weisen
zu beiden Seiten der Stützrollen schräge Führungsstege auf. Die schrägen Führungsstege
stabilisieren die Schublade ebenfalls gegen Seitenkräfte.
[0009] Zweckmäßigerweise sind die Schwenkarme in geringem Maße biegeelastisch oder drehelastisch,
so daß sie bei ausgezogener Schublade zwischen den Anschlägen und dem inneren Schenkel
der Führungsschiene verspannt werden. Alternativ können die Schwenkarme auch starr
sein, wenn die Anschläge eine entsprechene Nachgiebigkeit oder Elastizität haben.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Schwenkachsen der
Schwenkarme an der Schublade schräg angeordnet, derart, daß sie bei vertikaler Belastung
ihrer Laufrollen nach außen gegen den Anschlag gedrückt werden. Durch die schräge
Anordnung der Schwenkachsen werden die Schwenkarme bereits durch ihr Eigengewicht
nach außen gedrückt, so daß sie sich an die Anschläge anlegen. Dadurch werden Pendelbewegungen
der unbelasteten Laufrolle in der Laufschiene vermieden. Wenn bei herausgezogener
Schublade eine Belastung der Laufrollen und Schwenkarme erfolgt, wird durch die infolge
der Schrägstellung der Schwenkachsen hervorgerufene horizontale Kraftkomponente das
Andrücken der Schwenkarme gegen die Anschläge noch verstärkt.
[0011] Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Schwenkarme nur einen
einzigen Freiheitsgrad benötigen, nämlich die Verschwenkbarkeit um ihre Schwenkachsen,
daß die Schwenkarme jedoch nicht entlang der Schwenkachsen verschiebbar oder in vertikaler
Ebene kippbar sein müssen. Dadurch kann bei geringem Herstellungsaufwand die Stabilität
der Seitenführung erhöht werden.
[0012] Die erfindungsgemäße Schubladenführung eignet sich insbesondere für Apothekenschubladen.
Apothekenschubladen zeichnen sich durch eine relativ große Länge mit einer Nutztiefe
im Bereich von etwa 1,00 m und einer Gesamtlänge von etwa 1,25 m aus. Eine weitere
Besonderheit von Apothekenschubladen besteht darin, daß an dem Schubladenkasten die
Auszugsschienen in geringer Höhe über dem Boden angeordnet sein müssen, damit die
Seitenwände Platz für die Anbringung von Kartentaschen zur Aufnahme von Beschriftungsträgern
bieten. Diejenigen Schubladen, die über Augenhöhe angeordnet sind, haben üblicherweise
einen durchsichtigen Boden. Ein weiteres Merkmal von Apothekenschubladen ist ein Gefälle
in der Schubladenführung, um einen selbsttätigen Einlauf in die Schließstellung zu
erreichen.
[0013] Die Anwendung der erfindungsgemäßen Schubladenführung ist jedoch nicht auf Apothekenschränke
beschränkt.
[0014] Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert.
[0015] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht einer Schubladenführung in weit ausgezogener Position,
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht der Schublade, wobei unterschiedliche Auszugszustände
A,B und C dargestellt sind,
- Fig. 3
- eine Teil-Draufsicht der Schubladenführung,
- Fig. 4
- einen Schnitt entlang der Linie IV-IV von Fig. 3,
- Fig. 5
- einen Schnitt entlang der Linie V-V von Fig. 3 und
- Fig. 6
- eine Rückansicht einer modifizierten Schublade.
[0016] Die in Fig. 1 dargestellte Schubladenführung weist eine Schublade 12 mit parallelen
Seitenwänden 13, einer Rückwand 14, einer Vorderwand, an der eine auswechselbare Blende
15 befestigt ist, sowie eine Bodenwand 16 auf. Das Innere des Schubladenkastens 12
kann durch versetzbare Trennwände in Fächer unterteilt werden, die zur Aufnahme verschiedener
Medikamente dienen. Entlang der Seitenwände 13 verläuft jeweils eine horizontale Auszugsschiene
19, die nach außen absteht.
[0017] Mit "vorn" ist jeweils die dem Benutzer zugewandte Richtung der Schublade bezeichnet
und mit "hinten" die in den Schrank hineinführende Richtung.
[0018] Für jede Schublade sind zwei Führungsschienen 20 mit seitlich offenem C-Profil vorgesehen,
die in einem (nicht dargestellten) Schrank montiert werden können. An dem vorderen
Ende jeder Führungsschiene 20 ist eine Stützrolle 21 gelagert. Auf der die Führungsschiene
nach oben hin überragenden Stützrolle 21 liegt die Auszugsschiene 19 auf.
[0019] Die Seitenwände 13 sind nach hinten über die Rückwand 14 hinaus verlängert und sie
tragen dort Halter 22, an denen jeweils ein Schwenkarm 23 um eine vertikale Schwenkachse
24 schwenkbar angebracht ist. Die Schwenkarme 23 sind zwischen einer ersten Stellung,
in der sie in Längsrichtung der Schublade verlaufen und diese nach hinten verlängern,
und einer zweiten Stellung schwenkbar, in der sie einwärts geschwenkt sind, so daß
die Halter 22 das rückwärtige Ende der Schublade 12 bilden. An der Außenseite jedes
Schwenkarms 23 ist eine Laufrolle 25 auf einem abstehenden Zapfen gelagert. Diese
Laufrolle läuft in einer Führungsschiene 20 und kann daher von unten gegen die obere
Lauffläche dieser Führungsschiene drücken. An den rückwärtigen Enden sind die beiden
Führungsschienen 20 durch eine Traverse 28 mit Führungsbahnen 26 miteinander verbunden.
Von den Innenseiten der Schwenkarme 23 stehen Führungsstücke 27 ab, die kurz vor den
Laufrollen 25 angeordnet sind und die mit einer Führungsbahn 26 in Eingriff kommen
können, um kurz vor Ende der Einschubbewegung der Schublade die Schwenkarme 23 gegeneinander
(nach innen) zu verschwenken, so daß die Schwenkarme bei eingeschobener Schublade
einen eingeschwenkten Zustand einnehmen. Die Schwenkarme haben hierbei eine Länge,
die etwa der halben Schubladenbreite entspricht, jedoch kann die Länge der Schwenkarme
auch größer sein, wobei die Schwenkarme sich dann im eingeklappten Zustand überlappen.
Damit die Laufrollen 25 kurz vor dem Ende der Einschubbewegung der Schublade die C-förmigen
Führungsschienen 20 verlassen können, haben die Führungsschienen am Endbereich entsprechende
Öffnungen, aus denen die Laufrollen 25 seitlich austreten können.
[0020] Im eingeschobenen Zustand der Schublade gemäß Stellung A von Fig. 2, also wenn die
Schwenkarme 23 eingeklappt sind und die Laufrollen 25 keine Stützfunktion wahrnehmen
können, ruht die Schublade auf Hilfsrollen 29, welche im rückwärtigen Bereich des
Schubladenkastens an den Verlängerungen der Seitenwände 13 gelagert sind. Die Hilfsrollen
29 greifen nicht in die Führungsschienen 20 ein, sondern sie laufen auf dem oberen
Laufschenkel 20a, der den oberen der beiden horizontalen Schenkel der Führungsschiene
bildet. Die Hilfsrollen 29 laufen also frei auf dem oberen Laufschenkel 20a der Führungsschiene,
ohne gegen Abheben von dem Laufschenkel gesichert zu sein.
[0021] Beim Herausziehen der Schublade gemäß Stellung B von Fig. 2 klappen durch die entlang
der Führungsbahnen 26 geführten Führungsstücke 27 die Schwenkarme 23 auseinander,
wodurch die Laufrollen 25 in die Führungsschienen 20 eingeführt werden. In diesem
Zustand liegt die Last des rückwärtigen Teils der Schublade immer noch auf den Hilfsrollen
29. Die Laufrollen 25 schweben in diesem Zustand in der Mitte zwischen den beiden
horizontalen Schenkeln der Führungsschiene, ohne einen der Schenkel reibend zu berühren.
[0022] Die Laufrollen 25 übernehmen Last erst, wenn der Schwerpunkt der Schublade die Stützrollen
21 überschritten hat, was in Position C von Fig. 2 der Fall ist. Dann werden die Laufrollen
von unten her gegen die jeweiligen Laufschenkel 20a der Führungsschiene 20 gedrückt
und die Hilfsrollen 29 heben von dem Laufschenkel ab. Beim weiteren Herausziehen der
Schublade erfolgt die Abstützung durch die Stützrollen 21, während das rückwärtige
Ende der Schublade durch die Laufrollen 25 niedergehalten wird.
[0023] Gemäß Fig. 3 stößt jeder Schwenkarm 23 dann, wenn er nach hinten abstehend ausgerichtet
ist, gegen einen an dem Halter 22 bzw. der Schublade vorgesehenen Anschlag 30, der
ein weiteres Auswärtsschwenken verhindert.
[0024] Am vorderen Ende der Führungsschiene 20 ist ein Abweiser 31 unmittelbar hinter der
Stützrolle 21 vorgesehen, der seitlich schräg nach vorne und innen gerichtet von der
Außenwand der Führungsschiene 20 absteht. Der Abweiser 31 ragt somit in das Innere
der Führungsschiene hinein, so daß die in der Führungsschiene 20 geführte Laufrolle
25 beim Herausnehmen der Schublade aus der Führung gegen den Abweiser 31 stößt. In
dem hinter dem Abweiser 31 liegenden Bereich ist die Führungsschiene 20 nach innen
offen, so daß die Laufrolle 25 die Führungsschiene nach innen verlassen kann. Wenn
die Laufrolle 25 gegen den schrägen Abweiser 31 stößt, wird dadurch der Schwenkarm
23 nach innen verschwenkt. Auf diese Weise kann die Schublade leicht aus der Führung
herausgenommen werden.
[0025] In Fig. 4 ist das Profil der Führungsschiene 20 dargestellt. Die C-förmige Führungsschiene
20 hat einen oberen Laufschenkel 20a und einen unteren Laufschenkel 20b sowie eine
vertikale Basis 20c. Der obere Laufschenkel 20a weist zwei schräg verlaufende Führungsstege
33,34 auf, von denen der Führungssteg 34 den Übergang zur Basis 20c bildet, während
der Führungssteg 33 das obere Ende der Laufrolle 25 umgreift. Der untere Laufschenkel
20b verläuft horizontal, er kann jedoch ebenfalls einen die Laufrolle 25 umgreifenden
Steg aufweisen. Das seitliche Spurspiel der Laufrolle 25 in der Führungsschiene 20
ist so eng, wie es für einen freien Lauf der Laufrolle 25 gerade erforderlich ist.
[0026] Wenn sich die Schublade im weitgehend eingeschobenen Zustand befindet, sind die Laufrollen
25 entlastet, so daß sie von beiden Laufschenkeln 20a und 20b einen Abstand haben.
Bei herausgezogener Schublade werden dagegen die Laufrollen 25 von unten gegen die
Laufschenkel 20a gedrückt, wobei die Innenkante der Laufrolle gegen den schrägen inneren
Führungssteg 33 drückt und die Laufrolle von diesem Führungssteg 33 nach außen gedrückt
wird. Die Laufrolle 25 zieht den Schwenkarm 23 nach außen und drückt ihn dadurch fest
gegen den Anschlag 30. Dadurch wird der Schwenkarm 23 der Schublade im gestreckten
Zustand fixiert.
[0027] Zweckmäßigerweise sind die Schwenkarme 23 biegeelastisch oder drehelastisch und/oder
die Anschläge 30 geben elastisch nach, um Verklemmungen der Laufrollen in den Führungsschienen
zu vermeiden. Die Schwenkarme 23 sind ausschließlich um ihre Schwenkachsen 24 herum
schwenkbar, sie haben also keinen Freiheitsgrad in einer vertikalen Ebene. Jeder der
Schwenkarme ist nach Art eines Kniegelenks ausschließlich nach innen schwenkbar, d.h.
er kann nicht über den gestreckten Zustand hinaus auswärts geschwenkt werden. Durch
das Zusammenwirken des Führungssteges 33 und des Anschlags 30 wird das Kniegelenk
im gestreckten Zustand steifgemacht.
[0028] Fig. 5 zeigt eine Seitenwand 13 des Schubladenkastens 12 mit der davon nach außen
abstehenden Auszugsschiene 19, die von der Stützrolle 21 getragen wird. Die Auszugsschiene
19 ist doppelwandig ausgeführt und aus dem Material der Seitenwand 13 ausgebogen.
Sie weist einen horizontalen oberen Laufschenkel 35 und zwei beidseitig davon schräg
nach unten abstehende Führungsstege 36 und 37 auf. Die Auszugsschiene 19 umgreift
die Stützrolle 21 von oben, d.h. sie ist breiter als die Stützrolle. Der horizontale
Teil der Unterseite des Laufschenkels 35 hat eine Breite, die im wesentlichen der
Breite der Stützrolle 21 entspricht. Bei auftretenden Seitenkräften drückt die Schublade
mit dem inneren Führungssteg 36 oder dem äußeren Führungssteg 37 gegen eine Kante
der Stützrolle 21, wodurch eine der Seitenbewegung entgegenwirkende seitliche Gegenkraft
entsteht.
[0029] Fig. 6 zeigt eine Rückansicht einer abgewandelten Schublade 12. Dieses Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich von dem vorhergehenden dadurch, daß die Schwenkachsen 24 nicht
senkrecht angeordnet, sondern in einer Querebene der Schublade schräggestellt sind.
Die Schwenkachsen 24 sind V-förmig angeordnet, d.h. sie konvergieren nach unten. Wenn
eine Laufrolle beim Ausziehen der Schublade gemäß Fig. 4 von unten gegen den Laufschenkel
20a der Führungsschiene 20 gedrückt wird, wirkt auf den Schwenkarm 23 infolge der
Schrägstellung seiner Schwenkachse 24 eine nach außen gerichtete Kraftkomponente,
die den Schwenkarm zusätzlich gegen den Anschlag 30 drückt. Bereits im Spielbereich
der Laufrolle 25 in der Führungsschiene 20, wenn zunächst nur das Gewicht des Schwenkarms
wirksam ist, jedoch noch keine Abstützung durch den Schwenkarm erfolgt, wird der Schwenkarm
durch die nach außen wirkende Kraftkomponente in Richtung auf den Anschlag 30 gedrückt.
Dadurch werden Pendelbewegungen der unbelasteten Laufrolle 25 in der Führungsschiene
20 vermieden.
1. Schubladenführung mit
zwei möbelseitigen Führungsschienen (20) mit im wesentlichen C-förmigem Profil,
zwei schubladenseitigen Auszugsschienen (19),
an den vorderen Enden der Führungsschienen (20) vorgesehenen Stützrollen (21) zum
Abstützen der Auszugsschienen (19),
an dem rückwärtigen Ende der Schublade (12) vorgesehenen, längs der Führungsschienen
(20) laufenden Hilfsrollen (29),
an dem rückwärtigen Ende der Schublade vorgesehenen Schwenkarmen (23) mit in den Führungsschienen
laufenden Laufrollen (25) und
möbelseitigen Führungsbahnen (26) zum Anschwenken der Schwenkarme (23) an die Schublade,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsschienen (20) an ihren Innenseiten schräge Führungsstege (33) aufweisen,
an denen die Laufrollen (25) mindestens im vorderen Bereich der Führungsschienen abrollen
und dadurch den zugehörigen Schwenkarm (23) gegen einen das weitere Ausschwenken verhindernden
Anschlag (30) ziehen.
2. Schubladenführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auszugsschienen
(19) die Stützrollen (21) von oben umgreifen und zu beiden Seiten der Stützrollen
(21) schräge Führungsstege (36,37) aufweisen.
3. Schubladenführung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkarme
(23) biegeelastisch oder drehelastisch sind.
4. Schubladenführung nach einem der Ansprüche 1-2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge
(30) elastisch sind.
5. Schubladenführung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachsen
(24) der Schwenkarme (23) an der Schublade (12) derart schräg angeordnet sind, daß
die Schwenkarme bei vertikaler Belastung ihrer Laufrollen (25) nach außen gegen den
Anschlag (30) gedrückt werden.
6. Schubladenführung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachsen (24)
in Querrichtung der Schublade (12) schräg angeordnet sind und nach unten konvergieren.