[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Spulenkapsel gemäss Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Spulenkapseln mit regulierbaren Fadenspannvorrichtungen für den Unterfaden von Nähmaschinen
sind bekannt. Sie bestehen meist aus einer auf der Spulenkapselmantelfläche befestigten
Blattfeder mit einer Einstellschraube zum Einstellen der Anpresskraft der Blattfeder
auf die Spulenkapselober- oder mantelfläche.
[0003] Eine derartige Fadenspannvorrichtung ist aus der CH-Patentschrift 435947 bekannt.
Bedingt durch die charakteristische asymmetrische Form der Fadenspannfeder ergeben
sich bei deren Herstellung sehr grosse Streuungen bezüglich Formgenauigkeit und Federwirkung.
Bekanntlich muss die Feder im gesamten Spannbereich, welcher durch die wechselnde
Austrittsrichtung des Fadens bestimmt ist, eine konstante Bremskraft auf den Faden
ausüben, damit eine gleichmässige Naht erzielt werden kann. Um dieses Ziel zu erreichen,
sind aufwendige Richtarbeiten erforderlich, welche nur von Hand ausgeführt werden
können. Dabei hat die Feder die Tendenz, mindestens teilweise wieder die ursprüngliche
Form einzunehmen, so dass oft mehrere in zeitlichen Abständen aufeinanderfolgende
Richtoperationen erforderlich sind. Wenn diese Richtoperationen nicht oder unsorgfältig
vorgenommen werden, weist der Faden eine nichtkonstante Spannung auf. Dies kann zu
unregelmässiger Stichbildung führen.
[0004] Aus der US-Patentschrift 4,884,519 ist eine weitere Fadenspannvorrichtung bekannt,
mit welcher die aus der erstgenannten Schrift bekannten Nachteile beseitigt werden.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass die Herstellung der in der US-Patentschrift 4,884,519
offenbarten Spannvorrichtung äusserst schwierig ist, da sehr hohe Anforderungen an
die Präzision einzelnen Teile gestellt werden. Folglich sind auch die Kosten entsprechend
hoch.
[0005] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
Die Erfindung, wie sie in Anspruch 1 gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, eine Fadenspannvorrichtung
zu schaffen, bei der der Faden unabhängig vom Ablauf von der Spulenkapsel gleichmässig
gebremst wird und welche mit minimalem Aufwand eingestellt werden kann.
[0006] Überraschenderweise gelingt es, durch das Anbringen einer Einschnürung der Fadenspannfeder
hinter dem parallel zur Spulenachse liegenden, als Bremsfläche dienenden Teil, die
Feder so auszubilden, dass sie im gesamten Spann- oder Brernsbereich auf die Manteloberfläche
der Spulenkapsel und damit auch auf den dazwischenliegenden Faden eine konstante Federkraft
ausübt. Der spannungswirksame Bereich ist derart torsionselastisch mit dem übrigen
Teil der Fadenspannfeder 19 verbunden, dass toleranzbedingte Formabweichungen mit
minimalem Richtaufwand korrigierbar sind und die Feder daraufhin formstabil bleibt.
[0007] Anhand eines illustrierten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung einer Spulenkapsel ohne eingesetzte Unterfadenspule,
mit einer erfindungsgemässen Fadenspannfeder,
- Figur 2
- eine Draufsicht auf die Spulenkapsel in Figur 1,
- Figur 3
- einen Querschnitt durch eine Spulenkapsel in Figur 2 und
- Figur 4
- eine vergrösserte Darstellung der Fadenspannfeder gemäss Fig. 2.
[0008] Die in herkömmlicher Weise ausgebildete Spulenkapsel 1 besteht im wesentlichen aus
einem zylindrischen Mantel 3 und einem Spulenkapselboden 5, in dessen Zentrum der
Spulendorn 7 aufgesetzt ist. Auf dem Spulendorn 7 wird die nicht gezeigte Fadenspule
mit dem Unterfadenvorrat gelagert. Im Spulenmantel 3 ist auf der offenen Seite ein
V-förmiger Einschnitt 9, der über einen abgewinkelten Einfädelschlitz 10 mit einer
Fadenaustrittsbohrung 11 verbunden ist. In einem Abstand zur Fadenaustrittsbohrung
11 ist eine verhältnismässig grosse Ausnehmung 13 in den Mantel 3 eingelassen.
[0009] Mittels einer in den Mantel 3 eingedrehten Schraube 15 ist eine Fadenspannfeder 19
auf der Spulenkapsel 1 befestigt. Die Fadenspannfeder 19 weist eine etwas geringere
Krümmung auf als die Spulenkapseloberfläche 17. Die Feder 19 greift mit ihrem hinteren
Ende 21 in eine Halteausnehmung 23 im Mantel 3 der Spulenkapsel 1 ein. Das vordere
Ende 25 der Fadenspannfeder 19 läuft in zwei bogenförmige Abschnitte 27 aus, deren
gegeneinandergerichtete Enden 29 krallenartig umgebogen sind und in die Ausnehmung
13 hineinragen.
[0010] Die bogenförmigen Abschnitte 27 sind innerhalb der durch sie gebildeten Fadenabzugsöffnung
33 durch eine im wesentlichen gradlinig verlaufende Fadenführungskante 31 miteinander
verbunden. Der parallel zum Spulendorn 7 verlaufende Spann- und Bremsbereich 43 liegt
ungefähr in der Mitte zwischen der Fadenführungskannte 31 und der Fadenaustrittsbohrung
11. Zwischen den Enden 29 bleibt ein Durchgang zum Hindurchführen des Fadens 37 offen.
[0011] Die Fadenspannfeder 19 weist im mittleren Bereich, d.h. zwischen den beiden Enden
21 und 25 die grösste Breite auf. Diese verjüngt sich zu einer Einschnürung 30 bis
auf einen minimalen Betrag a, der im dargestellten Beispiel zirka der siebenfachen
Materialstärke der Fadenspannfeder 19 entspricht. Die Materialstärke der Fadenspannfeder
19 kann beispielsweise 0,25 mm sein, so dass die Breite a = 1,75 mm entspricht. Eine
Bohrung 35 in der Fadenspannfeder 19 ist dazu bestimmt, diese mit der Schraube 15
an der Spulenkapsel 1 zu befestigen.
[0012] Die mit dem Einfädelschlitz 10 verbundene Fadenaustrittsbohrung 11 der Spulenkapsel
1 ist so angeordnet, dass sie unter der Einschnürung 30 der Fadenspannfeder 19 und
ungefähr in der Mitte der Einschnürung 30 liegt. Damit ist gewährleistet, dass der
aus der Bohrung 11 austretende Faden 37, unabhängig von seiner Abzugsrichtung, bis
zur Fadenführungskante 31 unter der Fadenspannfeder 19 verläuft.
[0013] Damit der einzufädelnde Faden 37 nicht an der durch die Einschnürung 30 der Fadenspannfeder
19 gebildeten Schulter 32 hängenbleiben kann, ist seitlich der Fadenspannfeder 19,
in den Figuren 2 und 4 unten, ein die Einschnürung 30 bzw. Verengung mit der Breite
a nach aussen überbrückender Fadenleitsteg 39 angebracht, der aussen eine Fadenleitkante
41 aufweist. Der Fadenleitsteg 39 reicht ungefähr bis zu einem Spann- oder Bremsbereich
43.
Um sicherzustellen, dass der Faden 37 auch bei ungeschickter Handhabung während des
Einfädelvorganges nicht hinter die Schulter 32 gelangen kann, ist zwischen dem Fadenleitsteg
39 und dem benachbarten bogenförmigen Abschnitt 27 eine labyrinthartige Schikane 45
vorgesehen. Diese wird im wesentlichen durch den Verlauf des Trennschlitzes 47 zwischen
dem Fadenleitsteg 39 und dem Abschnitt 27 der Fadenspannfeder 19 gebildet, wobei am
bogenförmigen Abschnitt 27 ein ein Lappen 49 angeformt ist. Der Lappen 49 bestimmt
den Veriauf des Trennschlitzes 47. Die parallelen Seitenkanten des Lappens 49 verlaufen
dabei vorzugsweise in einem stumpfen Winkel zur Fadenführungskante 31.
[0014] Der Spann- oder Bremsbereich 43 auf dem Mantel 3 der Spulenkapsel 1 wird zulaufseitig
durch die Einschnürung 30 begrenzt. Er wird gebildet durch die Oberfläche der Spulenkapsel
1, welche in diesem Bereich 43 in flächenförmigem Kontakt mit der Unterseite der Fadenspannfeder
19 liegt, welche durch die Schraube 15 mit einer einstellbaren Kraft auf den Mantel
3 angepresst wird. Dieser spannungswirksame Bereich 43 liegt in etwa zwischen der
Fadenführungskante 31 an der Fadenspannfeder 19 und der Einschnürung 30.
[0015] Beim Abziehen des Unterfadens 37 von der nicht dargestellten Spule in der Spulenkapsel
1 verläuft der Faden 37 durch die Fadenaustrittsöffnung 11 unter die Fadenspannfeder
19 und wird danach an der Führungskante 31 umgelenkt und, je nach Abzugsrichtung,
entlang der Kante 31 hin- und hergeführt. Dabei verschiebt sich der Faden 37 innerhalb
des Spannbereiches 43; d.h. der Faden 37 wird parallel zum Spulendorn 7 hin- und hergeführt.
Die Einschnürung 30 ermöglicht eine optimale Angleichung des spannungswirksamen Teils
der Fadenspannfeder 19 an den wechselnden Fadenverlauf im Spann- oder Brernsbereich
43, so dass die Feder 19 eine konstante Bremskraft auf den Faden 37 ausüben kann.
1. Spulenkapsel mit einer auf dem Mantel der Spulenkapsel anliegenden Fadenspannfeder
für Nährmaschinen mit oszillierendem Greifer, mit einer unter der Fadenspannfeder
im Mantel angebrachten, mit der Stirnseite des Mantels durch einen Schlitz verbundenen
Fadenaustrittsöffnung für den von der Spule abzuziehen bestimmten Unterfaden und mit
einer parallel zur Spulenachse verlaufenden, am vorderen Ende der Fadenspannfeder
vor dem Spann- oder Bremsbereich liegenden Fadenführungskante, dadurch gekennzeichnet,
dass die Fadenspannfeder (19) hinter dem Spannbereich (43) eine Einschnürung (30)
aufweist.
2. Spulenkapsel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenspannfeder (19)
ein hinteres, in eine Öffnung (23) im Mantel (3) der Spulenkapsel (1) einzugreifen
bestimmtes Ende (21) und ein vorderes, in eine Ausnehmung (13) einzugreifen bestimmtes
Ende (25) aufweist, wobei das vordere Ende (25) über die Einschnürung (30) elastisch
federnd mit dem zentralen Teil der Fadenspannfeder (19) verbunden ist.
3. Spulenkapsel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschnürung
(30) eine Breite (a) aufweist, welche der fünf- bis zehnfachen Dicke (d) der Fadenspannfeder
(19) entspricht.
4. Spulenkapsel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (a) der siebenfachen
Dicke (d) der Fadenspannfeder (19) entspricht.
5. Spulenkapsel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich
der Einschnürung (30) auf einer Seite der Fadenspannfeder (19) von einem mit der Fadenspannfeder
(19) verbundenen Fadenleitsteg (39) unter Bildung einer Führungskante (41) abgedeckt
ist.
6. Spulenkapsel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenleitsteg (39)
bis mindestens zum Spann- oder Bremsbereich (43) reicht und durch eine labyrinthartige
Schikane (45) vom spannungswirksamen Teil (25) der Fadenspannfeder (19) getrennt ist.
7. Spulenkapsel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenaustrittsbohrung
(11) unter der Einschnürung (30) an der Fadenspannfeder (19) liegt.