[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kleinuhr mit drehbarem Glasreif gemäss dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei bisher bekannten Kleinuhren mit drehbarem Glasreif, wie sie zum Beispiel in der
EP-B-0 216 420 beschrieben werden, ist der die Sperrkegel aufweisende Ring ein geschlossener
Ring, der zwischen einer zylindrischen Auflagefläche des Gehäuses und einem Spannring
eingeklemmt werden muss, damit er sich nicht beim Drehen des Glasreifs mitdreht. In
anderen Fällen, wie beispielsweise in der CH-B-665 522 beschrieben, muss dieser die
Sperrkegel aufweisende Ring auf eine zylindrische Fläche des Gehäuses aufgepresst
oder durch Kleben befestigt werden.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kleinuhr der erwähnten
Art zu schaffen, bei welcher Ausbildung und Montage des die Sperrkegel aufweisenden
Rings vereinfacht sind.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0005] Dadurch braucht bei der Montage der Kleinuhr der die Sperrkegel aufweisende Ring
lediglich so eingelegt zu werden, dass der erwähnte Gehäuseteil in die Durchbrechung
des Rings eingreift, ohne dass irgendwelche weiteren Mittel zur drehfesten Fixierung
dieses Rings vorgesehen werden müssten.
[0006] Vorzugsweise befindet sich die erwähnte Durchbrechung im Bereich der Zeigerstellwelle
bzw. der Aufzugswelle, so dass somit gleichzeitig eine Aussparung zum Durchtritt dieser
Welle gebildet wird, die im allgemeinen im Bereich der Stundenzahl 3h liegt, aber
auch irgendwo anders angeordnet sein kann. Zweckmässigerweise kann die radiale Gehäuseöffnung
zum Durchtritt der erwähnten Welle die Ebene des die Sperrkegel aufweisenden Rings
schneiden. Bei den bisher bekannten Kleinuhren mit drehbarem Glasreif muss die Zeigerstellwelle
bzw. die Aufzugswelle in einer unterhalb des die Sperrkegel aufweisenden Ringes befindlichen
Ebene angeordnet sein, was ungünstig ist, wenn man besonders flache Kleinuhren schaffen
will.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform hat das Uhrglas einen axial nach unten vorstehenden
Rand, welcher in den festen Glasreif, der aus Kunststoff besteht, eingepresst ist,
und es sind ein innerer Spannring an der Innenseite des Glasrandes und ein äusserer,
am Aussenumfang des erwähnten Glasreifs anliegender Spannring vorgesehen, welcher
ausserdem auf dem die Sperrkegel aufweisenden Ring aufliegt und diesen auf diese Weise
axial festhält. Der äussere Spannring hat daher zwei Funktionen, indem er einerseits
durch Anpressung des festen Glasreifs gegen den Uhrglasrand die Wasserdichtheit der
Uhr garantiert und andererseits den die Sperrkegel aufweisenden Ring axial festhält.
[0008] Zweckmässigerweise besteht das Gehäuse aus einer Schale aus Kunststoff, an welcher
der feste Glasreif angeformt ist und die eine oben offene Nut zur Aufnahme des die
Sperrkegel tragenden Rings hat.
[0009] Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Kleinuhr nach der Erfindung
hat das Uhrglas an seinem oberen Rand, welcher aus dem festen Glasreif vorsteht, einen
radial nach aussen weisenden Vorsprung, welcher den drehbaren Glasreif überlappt,
um diesen axial zu halten, wobei zweckmässigerweise der innere Rand des drehbaren
Glasreifs im oberen Bereich einen Absatz aufweist, in den der erwähnte radiale Vorsprung
des Uhrglases eingreift. Dadurch wird auf einfache Weise erreicht, dass der drehbare
Glasreif unverlierbar gehalten wird, ohne dass zu diesem Zwecke besondere Mittel vorgesehen
werden müssten. Bisher ist es bekannt, an der Innenseite des drehbaren Glasreifs einen
Hinterschnitt vorzusehen, in den ein Teil eines Spannrings eingreift (EP-B-0 216 420),
oder die Aussenfläche des festen Glasreifs stufenförmig derart auszubilden, dass die
oberste Stufe in einen entsprechenden Absatz des drehbaren Glasreifs eingreift (CH-B-665
522). Demgegenüber hat die hier vorgeschlagene Anordnung den Vorteil, dass der drehbare
Glasreif keinen Hinterschnitt benötigt, in welchen der Vorsprung eines anderen Teils
einrasten muss, so dass keinerlei Nachbearbeitung, weder am Gehäuse, noch am Glas,
noch am Glasreif erforderlich ist bzw. ein teures Spritzwerkzeug, mit welchem ein
solcher Hinterschnitt entformt werden kann, eingespart werden kann.
[0010] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Es zeigen :
Figur 1 einen Radialschnitt durch eine Kleinuhr nach der Erfindung bei der Stundenzahl
9h,
Figur 2 ein Radialschnitt bei der Stundenzahl 3h,
Figur 3 eine schematische Draufsicht auf den drehbaren Glasreif,
Figur 4 einen Schnitt durch den Glasreif nach Figur 3 gemäss IV-IV,
Figur 5 einen Schnitt durch den Glasreif nach Figur 3 gemäss V-V,
Figur 6 eine Ansicht in Richtung des Pfeils VI-VI nach Figur 3,
Figur 7 eine Draufsicht auf den die Sperrkegel aufweisenden Ring mit seiner Umfangsunterbrechung,
Figur 8 einen Schnitt durch den Ring nach Figur 7 gemäss VIII-VIII,
Figur 9 einen Schnitt durch den Ring nach Figur 7 gemäss IX-IX und
Figur 10 eine Ansicht des Rings nach Figur 7 in Richtung des Pfeils X.
[0011] Im betrachteten Beispiel hat die Kleinuhr nach der Erfindung ein einteiliges Gehäuse
in Form einer Gehäuseschale 1 aus Kunststoff, welche nach den Figuren 1 und 2 den
festen Glasreif 1a, den Mittelteil 1b, den Boden und den Werkhaltering 1c zur Aufnahme
eines Uhrwerks 2 einschliesst. Auf einer inneren Ringschulter des Mittelteils 1b liegt
das Zifferblatt 3 auf. Das Uhrglas 4 hat einen axial nach unten gerichteten Rand 4a,
welcher in den festen Glasreif 1a eingepresst ist.
[0012] Dieser feste Glasreif 1a sowie der aus diesem festen Glasreif oben herausragende
Glasrand sind von einem drehbaren Glasreif 5 umgeben, dessen Form im einzelnen in
den Figuren 3 bis 6 dargestellt ist. Dieser drehbare Glasreif 5 ist längs einer unteren
Kreisringfläche mit einer sägezahnförmigen Verzahnung 6 versehen, welche mit Sperrkegeln
8 an einem gegen Drehung fixierten Ring 7 zusammenarbeitet. Dieser in den Figuren
7 bis 10 dargestellte Ring 7 hat im betrachteten Beispiel vier gleichmässig über seinen
Umfang verteilte Sperrkegel 8, die, wie insbesondere Figur 10 zeigt, durch teilweises
Ausstanzen und Verformung aus der Ringebene hinaus nach oben gebildet sind, so dass
sie elastisch nachgiebige Klinken darstellen. Bei diesem die Sperrkegel 8 aufweisenden
Ring 7 handelt es sich nicht um einen geschlossenen Ring, sondern, wie Figur 7 zeigt,
um einen offenen Ring mit einer Umfangsunterbrechung 9. Im betrachteten Beispiel besteht
der die Sperrkegel 8 aufweisende offene Ring 7 aus Kunststoff.
[0013] Wie in Figur 1 gezeigt, weist der Gehäusemittelteil 1b auf der Innenseite seiner
Umfangswand 1d eine ringförmige, oben offene Nut 10 auf, in welche der die Sperrkegel
8 aufweisende Ring 7 eingelegt ist. Diese Nut 10 ist im Bereich der Zeigerstell- bzw.
Aufzugswelle, die im betrachteten Beispiel im Bereich der Stundenzahl 3h liegt, durch
einen am Nutboden und an der Aussenseite des festen Glasreifs 1a angeformten Ansatz
11 (Figur 2) unterbrochen, dessen Umfangsabmessung der Unterbrechung 9 des Ringes
7 entspricht. Dieser Ring 7 ist so in die Nut 10 eingelegt, dass sich seine Unterbrechung
9 an der Stelle des Ansatzes 11 befindet und infolgedessen dieser Ansatz 11 in die
Unterbrechung 9 eingreift, wodurch der Ring 7 drehfest gehalten wird und sich insbesondere
nicht beim Drehen des Glasreifs mitdrehen kann.
[0014] Im montierten Zustand liegen die Sperrkegel 8 auf der Oberseite des äusseren Umfangsbereichs
des Rings 7 unter der Verzahnung 6 des drehbaren Glasreifs 5, und die Anordnung ist
so getroffen, dass sich der drehbare Glasreif 5 nur in einem Sinne, und zwar entgegengesetzt
zum Uhrzeigersinne, drehen kann, wobei also die Verzahnung 6 und die Sperrkegel 8
im axialen Sinne zusammenwirken.
[0015] Um einen wasserdichten Sitz des Uhrglases 4 zu erzielen, ist der Aussenumfang des
festen Glasreifs 1a von einem äusseren Spannring 12 umgeben, welcher unter Pressung
am festen Glasreif 1a anliegt und diesen gegen den Aussenumfang des Glasrandes 4a
drückt. Um einen hinreichenden Gegendruck zu erzeugen, ist auf der Innenseite des
Glasrandes 4a ausserdem ein innerer Spannring 13 vorgesehen, welcher in einer inneren
Ausnehmung des Glasrandes 4a sitzt und sich auf einem Auflagering 14 abstützt, welcher
seinerseits auf dem Zifferblatt 3 aufliegt und dieses fixiert. Der äussere Spannring
12 hat ausserdem noch die Funktion, den die Sperrkegel 8 aufweisenden Ring 7, auf
welchem er aufliegt, axial zu halten. Dabei wird nur der innere Bereich des Rings
7 abgedeckt, während die Sperrkegel 8 neben dem Spannring 12 liegen. Beide Spannringe
12 und 13 bestehen aus Metall.
[0016] Um den drehbaren Glasreif 5 unverlierbar zu halten, ist am oberen Rand des Uhrglases
4 ein radialer Vorsprung 4b vorgesehen, welcher den drehbaren Glasreif 5 oben übergreift.
Damit die Oberseite vom Uhrglas 4 und vom drehbaren Glasreif 5 eine möglichst stufenfreie
Fläche bilden, hat der innere Rand des drehbaren Glasreifs im oberen Bereich einen
eingerückter Absatz 5a, in welchen der radiale Ringvorsprung 4b des Uhrglases 4 eingreift.
Somit wird der drehbare Glasreif 5 auf einfache Weise axial gehalten, ohne dass besondere
Befestigungsmittel dafür vorgesehen werden müssten. Auch wird auf diese Weise die
Montage der gesamten Kleinuhr, insbesondere des drehbaren Glasreifs 5, wesentlich
vereinfacht. Nachdem das Uhrwerk 2, das Zifferblatt 3, der Auflagering 14, der die
Sperrkegel 8 aufweisende Ring 7 und der äussere Spannring 12 eingelegt bzw. angebracht
wurden, genügt es, den drehbaren Glasreif 5 aufzusetzen, welche die Nut 10 und den
äusseren Sperring 12 abdeckt, und dann einfach das mit dem inneren Spannring 13 versehene
Uhrglas 4 mit seinem Rand 4a in den festen Glasreif 1a einzudrücken, wodurch automatisch
der drehbare Glasreif 5 axial gesichert wird, so dass er nicht herausfallen kann.
[0017] Die Anordnung der Unterbrechung 9 des Rings 7 sowie des Gehäuseansatzes 11 im Bereich
der Stundenzahl 3h hat den Vorteil, dass gleichzeitig eine Aussparung zum Durchtritt
der Zeigerstellwelle bzw. der Aufzugswelle vorgesehen werden kann, derart, dass die
radiale Gehäuseöffnung 15 (Figur 2) für diese Welle die Ebene des die Sperrklinken
8 aufweisenden Ringes 7 schneidet, was zur Ausbildung einer möglichst flachen Uhr
wesentlich ist. Auch lässt sich in dem angeformten Gehäuseansatz 11, welcher den Ring
7 gegen Drehung sichert, ein radialer Schlitz vorsehen, um Platz für das am Mittelteil
angeformte Röhrchen 16 zum Durchtritt der erwähnten Welle und zum Aufsetzen der Krone
17 zu schaffen. Dieses Röhrchen 16 greift teilweise in diesen Schlitz ein.
[0018] Vorzugsweise bestehen alle Uhrenteile, mit Ausnahme der aus Metall gefertigten Spannringe
12 und 13 sowie des Zifferblattes 3, aus Kunststoff. Die Erfindung ist jedoch nicht
auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern lässt hinsichtlich des
Aufbaus und des Materials des Gehäuses, das nicht einteilig ausgebildet zu sein braucht,
des die Sperrkegel tragenden Rings 7 sowie des drehbaren Glasreifs 5 mannigfache Varianten
zu.
1. Kleinuhr mit drehbarem Glasreif (5), an welchem eine sägezahnförmige Verzahnung (6)
angebracht ist, mit einem Sperrkegel (8) aufweisenden Ring (7), auf welchem sich der
drehbare Glasreif (5) drehen kann, wobei seine Verzahnung (6) mit den Sperrkegeln
(8) derart zusammenwirkt, dass der drehbare Glasreif nur in einer Richtung drehbar
ist, und mit einem festen Glasreif (10), in welchem das Uhrglas (4) befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der die Sperrkegel (8) aufweisende Ring (7) ein offener
Ring mit einer Umfangsunterbrechung (9) ist, in welche ein Teil (11) des Gehäuses
(1) eingreift, wodurch dieser die Sperrkegel (8) aufweisende Ring (7) gegen Drehung
gesichert ist.
2. Kleinuhr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die erwähnte Unterbrechung
(9) und der erwähnte Gehäuseteil (11) im Bereich der Zeigerstell- bzw. Aufzugswelle
befinden.
3. Kleinuhr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die radiale Gehäuseöffnung
(15) zum Durchtritt der Zeigerstell- bzw. Aufzugswelle die Ebene des die Sperrkegel
(8) aufweisenden Rings (7) schneidet.
4. Kleinuhr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der feste
Glasreif (1a) aus Kunststoff besteht, dass das Uhrglas (4) einen nach unten gerichteten
Rand (4a) aufweist, welcher in den festen Glasreif (1a) eingepresst ist, und dass
der feste Glasreif (1a) durch einen an seinem Aussenumfang anliegenden äusseren Spannring
(12) zwecks Erzeugung eines wasserdichten Sitzes des Uhrglases (4) gegen dessen Rand
(4a) gedrückt wird, wobei vorzugsweise auf der Innenseite des Glasrandes (4a) ein
innerer Spannring (13) vorgesehen ist, und dass der äussere Spannring (12) auf dem
die Sperrkegel (8) aufweisenden Ring (7) liegt und diesen axial fixiert.
5. Kleinuhr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse
aus einer einteilig mit dem festen Glasreif (1a) ausgebildeten Gehäuseschale (1) aus
Kunststoff besteht, welche auf der Innenseite ihrer Umfangswand (1d) eine nach oben
offene Nut (10) aufweist, in welcher der die Sperrkegel (8) aufweisenden Ring (7)
liegt, und dass der in die erwähnte Umfangsunterbrechung (9) des erwähnten Rings (7)
eingreifende Gehäuseteil ein auf dem Boden der Nut angeformter Ansatz (11) ist.
6. Kleinuhr nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in dem am Boden der Nut (10)
angeformten Ansatz (11) ein radialer Schlitz vorgesehen ist, in welchen teilweise
das am Gehäusemittelteil (1b) angeformte Röhrchen (16) zum Durchtritt der Zeigerstell-
bzw. Aufzugswelle eingreift.
7. Kleinuhr nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der die Sperrkegel
(8) aufweisende Ring (7) aus Kunststoff besteht.
8. Kleinuhr nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrkegel
(8) längs des äusseren Bereichs des erwähnten Rings (7) an dessen Oberseite vorstehend,
angeordnet sind und neben dem äusseren Spannring (12) liegen, und dass die Verzahnung
(6) des drehbaren Glasreifs (5) auf dessen Unterseite angebracht ist, wobei die Sperrkegel
(8) und die Verzahnung (6) im axialen Sinne zusammenwirken.
9. Kleinuhr nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Uhrglas
(4) am oberen Rand einen radial nach aussen weisenden Vorsprung (4b) aufweist, welcher
den drehbaren Glasreif (5) oben überlappt, um ihn axial zu halten.
10. Kleinuhr nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenrand des drehbaren
Glasreifs (5) im oberen Bereich mit einem eingerückten Absatz (5a) versehen ist, in
welchen der erwähnte radiale Vorsprung (4b) des Glases (4) eingreift.