[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Vorrichtungen zum Mischen zweier Komponenten, bestehend aus einem Gefäß mit einem
Schraubgewinde und einem auf das Gefäß aufschraubbaren Schraubelement sind in den
verschiedensten Ausführungsformen bekannt. Es gibt zum Beispiel Aufsätze, die über
eine Schraubbewegung eines Schraubelementes auf einem Gewindehals eines Gefäßes in
der Lage sind, in das Gefäß eingesetzte Folien durchzutrennen.
[0003] Bei einer aus der DE-PS 39 24 152 bekannten Vorrichtung ist ein Schraubelement in
Form einer Kappe mit einem in den Gewindehals eines Behälters hineinragenden Zahn
versehen, der bei einer Schraubbewegung der Kappe eine Folie im Gewindehals herausschneidet.
Trennt die Folie zwei verschiedene Komponenten, zum Beispiel zwei Flüssigkeiten oder
eine Flüssigkeit und einen pulverförmigen Stoff, so ergibt sich nach der Durchtrennung
der Folie und dem Schütteln des Behälters eine Mischung der beiden Komponenten.
[0004] Sinnvoll ist die Verwendung derartiger Vorrichtungen zum Beispiel zur getrennten
Aufbewahrung von Flüssigkeitskomponenten, die erst kurz vor ihrem Gebrauch vermischt
werden sollen. Eine Mischung aus den Einzelkomponenten ist dann nur über eine gewisse
Zeitdauer verarbeitbar, so zum Beispiel die Komponenten Dauerwellösung und Ester für
eine Haarbehandlung. Derartige Vorrichtungen können sinnvoll auch zur getrennten Aufbewahrung
eines staubenden Produktes und einer Flüssigkeit verwendet werden. Infolge der Auflösung
des staubenden Produktes, zum Beispiel eines natürlichen Haarfärbepulvers, in der
Flüssigkeit ist eine Staubentwicklung zu Lasten eines Anwenders zu keiner Zeit gegeben.
[0005] Nachteilig bei den bekannten Vorrichtungen ist, daß sie für eine zumindest teilweise
Wiederbenutzung nicht geeignet sind. Sie sind relativ aufwendig konstruiert und damit
teuer in der Herstellung. Nach der Zerstörung einer die Komponenten trennenden Folie
ist eine Wiederherstellung der Funktionstüchtigkeit der Vorrichtung durch einen Anwender
nicht möglich.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Mischen zweier Komponenten
zu schaffen, die oben genannte Nachteile nicht aufweist, und bei der die Wiederherstellung
der Funktionstüchtigkeit der Vorrichtung durch einen Anwender problemlos möglich ist.
[0007] Gelöst ist die Aufgabe gemäß den kennzeichnenden Teilen der Ansprüche 1 und 6. Nach
Anspruch 1 ist im Bereich des oberen Randes eines offenen Gefäßes mindestens ein Schneiddorn
vorgesehen, in ein auf das Gefäß aufschraubbares Schraubelement ist ein lösbares Depotgefäß
mit einer gefäßseitig aufschneidbaren Folie eingesetzt, und der untere Innendurchmesser
des Depotgefäßes ist größer als der doppelte Abstand zwischen der Mittelachse des
Gefäßes und dem Schneiddorn.
[0008] Gemäß Anspruch 6 ist in das Schraubelement ein lösbares Depotgefäß mit einer gefäßseitig
angeordneten, wasserlöslichen Folie eingesetzt.
[0009] Bei der Lösung nach Anspruch 1 wird das Depotgefäß in das Schraubelement gesetzt
und anschließend das Schraubelement auf dem Gefäß festgeschraubt.
Beim Aufsetzen des Schraubelementes auf das Gefäß durchsticht der auf dem oberen Rand
des Gefäßes angeordnete Schneiddorn die Folie des Depotgefäßes. Während des Festdrehens
des Schraubelementes auf dem Schraubgewinde des Gefäßes wird die Folie kreisförmig
aufgeschnitten. Dadurch gelangt eine im Depotgefäß enthaltene Produktkomponente in
das darunterliegende Gefäß zu einer dort vorhandenen zweiten Produktkomponente. Die
gesamte Vorrichtung zum Mischen der Produktkomponenten ist hermetisch abgeschlossen.
Die Durchmischung der beiden Produktkomponenten kann durch Schütteln der Vorrichtung
verbessert werden.
[0010] Bei der Lösung gemäß Anspruch 6 wird die wasserlösliche Folie des Depotgefäßes durch
eine im Gefäß vorhandene wässrige Lösung aufgelöst. Dazu wird zum Beispiel das verschlossene
Gefäß derart gedreht, daß die Folie mit der Lösung in Berührung kommt.
[0011] Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen sind relativ einfach konstruiert und daher kostengünstig
herstellbar. Das Gefäß und das Schraubelement können im Spritzgießverfahren, das Depotgefäß
kann im Tiefziehverfahren hergestellt werden. Die Folie für das Depotgefäß wird zum
Beispiel durch Heißsiegelung mit dem Depotgefäß verbunden. Das Gefäß und das Schraubelement
können nach ihrer Reinigung mittels eines neuen Depotgefäßes wiederverwendet werden.
Die Wiederherstellung der Funktionstüchtigkeit der Vorrichtung ist durch einen Anwender
insofern problemlos möglich, als anstatt eines geleerten Depotgefäßes lediglich ein
neues, gefülltes Depotgefäß in das Schraubelement gesteckt werden muß.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtungen sind in
den Ansprüchen 2 bis 5 und 7 bis 10 beschrieben.
[0013] Ist ein Gewindeanschlag am Gefäß für einen Schneidweg des Schneiddorns durch die
Folie von etwas mehr als einem Dreiviertelkreis vorgesehen (Anspruch 2), dann wird
verhindert, daß die Folie vollständig vom Depotgefäß abgetrennt wird und in das darunterliegende
Gefäß fällt, wo sich die beiden Produktkomponenten vermischen.
[0014] Sind am Schraubelement Mitnahmenocken und am Depotgefäß Mitnahmeaussparungen vorgesehen
(Anspruch 3), oder umgekehrt (Anspruch 4), so wird erreicht, daß sich beim Festschrauben
des Schraubelementes in gleicher Weise das Depotgefäß mitdreht, so daß der Schneiddorn
die Folie durchschneidet. Schlupf zwischen dem Schraubelement und dem Depotgefäß wird
somit vermieden.
[0015] Ist die Folie eine kunststoffbeschichtete Aluminiumfolie (Anspruch 5), so werden
die beiden Komponenten von einer Folie getrennt, die auf Grund der Aluminiumschicht
sehr gute Barriereeigenschaften bezüglich einer Produktdiffussion aufweist, und die
auf Grund ihrer Kunststoffbeschichtung (zum Beispiel gleicher Kunststoff wie das Depotgefäß)
auf den Rand des Depotgefäßes gesiegelt werden kann.
[0016] Eine besonders einfache Handhabung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist erreicht,
wenn gemäß Anspruch 7 das Depotgefäß formschlüssig in das Schraubelement einklemmbar
ist. Ein entleertes Depotgefäß wird aus dem Schraubelement herausgezogen, und ein
neues Depotgefäß wird in das Schraubelement hineingesteckt.
[0017] Ist am Rand des Gefäßes eine Dichtung vorgesehen (Anspruch 8), so wird beim Aufschrauben
des Schraubelementes der Rand des Depotgefäßes gegen die Dichtung gedrückt und damit
der Innenraum des Gefäßes hermetisch abgeschlossen. Auch beim Schütteln oder Drehen
der zugeschraubten Vorrichtung kann keine Flüssigkeit aus der Vorrichtung austreten.
[0018] Das Depotgefäß ist besonders kostengünstig hergestellt worden, wenn es gemäß Anspruch
9 aus tiefgezogenem Kunststoff besteht.
[0019] Ist das Schraubelement als Gewindering ausgestaltet (Anspruch 10), so können wahlweise
unterschiedlich hohe Depotgefäße in das Schraubelement eingesetzt werden. Die einzelnen
Depotgefäße ragen dann in unterschiedlicher Höhe aus dem Gewindering heraus. Unterschiedlich
hohe Depotgefäße dienen der Aufnahme unterschiedlicher Komponentenvolumina und somit
unterschiedlichen Mischungsverhältnissen in der Vorrichtung.
[0020] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispiele darstellenden Figuren
näher beschrieben. Es zeigt:
- Figur 1
- in einem Vertikalschnitt in losem Zustand eine Vorrichtung, bestehend aus einem offenen
Gefäß mit einem Schraubgewinde und einem Schneiddorn, einem Depotgefäß und einem Gewindering;
- Figur 2
- in einem Vertikalschnitt eine Vorrichtung analog Figur 1 in zusammengeschraubtem Zustand;
- Figur 3
- in einer Draufsicht die Vorrichtung aus Figur 2;
- Figur 4
- in einem Vertikalschnitt in losem Zustand eine Vorrichtung, bestehend aus einem offenen
Gefäß mit einem Schraubgewinde, einem Depotgefäß mit einer wasserlöslichen Folie und
einem Gewindering;
- Figur 5
- in einem Vertikalschnitt eine Vorrichtung analog Figur 4 in zusammengeschraubtem Zustand,
nach der Auflösung der wasserlöslichen Folie, sowie
- Figur 6
- eine Detailvergrößerung aus Figur 3.
[0021] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 besteht aus einem offenen Gefäß 2, einem Depotgefäß
3 und einem Schraubelement 4 (Figur 1). Am oberen Rand 5 des Gefäßes 2 ist ein Schneiddorn
6 angeordnet. Das Gefäß 2 ist im oberen Bereich mit einem Außengewinde 7 versehen.
Das Depotgefäß 3 ist mit einer Folie 8 verschlossen. Im Depotgefäß 3 befindet sich
eine pulverförmige Komponente 9. Eine Mischung der Komponente 9 mit der flüssigen
Komponente 10 im Gefäß 2 ergibt eine gebrauchsfertige Lösung. Das Schraubelement 4
ist als Gewindering 11 ausgestaltet.
Um die pulverförmige Komponente 9 in die flüssige Komponente 10 einzubringen, wird
zuerst das Depotgefäß 3 in den Gewindering 11 gesteckt. Dabei verrasten drei Mitnahmenocken
12, 13, 14 des Depotgefäßes 3 in drei Mitnahmeaussparungen 15, 16, 17 des Gewinderinges
11 (Figur 1, Figur 2, Figur 3, Figur 6). Sodann wird der Gewindering 11 mittels seines
Innengewindes 18 auf das Gefäß 2 aufgeschraubt. Dabei durchschneidet der Schneiddorn
6 kreisförmig die Folie 8 und die pulverförmige Komponente 9 fällt in die flüssige
Komponente 10 (Figur 2).
[0022] In einer weiteren Lösung der Aufgabe der Erfindung ist das Depotgefäß 3 mit einer
wasserlöslichen Folie 19 verschlossen, und am Gefäß 2 ist kein Schneiddorn vorgesehen
(Figur 4). Die Vorrichtung 1 wird in der gleichen Weise wie oben beschrieben zusammengeschraubt.
Nach dem Zusammenschrauben wird die Vorrichtung geschüttelt. Dadurch wird die wasserlösliche
Folie 19 von der flüssigen Komponente 10 benetzt und aufgelöst. Die pulverförmige
Komponente 9 ist dabei in das Gefäß 2 zur flüssigen Komponente 10 gelangt und hat
sich in dieser aufgelöst (Figur 5).
1. Vorrichtung zum Mischen zweier Komponenten, bestehend aus einem Gefäß mit einem Schraubgewinde
und einem auf das Gefäß aufschraubbarem Schraubelement, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des oberen Randes (5) eines offenen Gefäßes (2) mindestens ein Schneiddorn
(6) vorgesehen ist, daß in das Schraubelement (4) ein lösbares Depotgefäß (3) mit
einer gefäßseitig angeordneten Folie (8) eingesetzt ist, und daß der untere Innendurchmesser
des Depotgefäßes (3) größer als der doppelte Abstand zwischen der Mittelachse des
Gefäßes (2) und dem Schneiddorn (6) ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gewindeanschlag am Gefäß für einen Schneidweg des Schneiddorns durch die
Folie von etwas mehr als einem Dreiviertelkreis vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Schraubelement Mitnahmenocken und am Depotgefäß Mitnahmeaussparungen vorgesehen
sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Schraubelement (4) Mitnahmeaussparungen (15, 16, 17) und am Depotgefäß (3)
Mitnahmenocken (12, 13, 14) vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie eine kunststoffbeschichtete Aluminiumfolie ist.
6. Vorrichtung zum Mischen zweier Komponenten, bestehend aus einem Gefäß mit einem Schraubgewinde
und einem auf das Gefäß aufschraubbarem Schraubelement, dadurch gekennzeichnet, daß in das Schraubelement (4) ein lösbares Depotgefäß (3) mit einer gefäßseitig angeordneten
wasserlöslichen Folie (19) eingesetzt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Depotgefäß (3) formschlüssig in das Schraubelement (4) einklemmbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Rand des Gefäßes eine Dichtung vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Depotgefäß (3) aus tiefgezogenem Kunststoff besteht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Schraubelement (4) als Gewindering (11) ausgestaltet ist.