[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Wickelvorrichtung zum Aufwickeln
eines Fadens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der EP 0063 690 A1 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der zum Aufwinden von Fäden
auf eine rotierbare Hülse eine rotierbare Reibwalze eingesetzt ist, welche mehrere
auf einer gemeinsamen antreibenden Welle hintereinander angeordnete zylindrische Rotationselemente
umfaßt. Eines dieser Rotationselemente ist auf einer Welle drehfest befestigt, wodurch
die Reibwalze angetrieben ist. Die mit dieser Reibwalze in Verbindung stehende Hülse
oder Spule liegt an der rotierbaren Reibwalze an und wird von dieser angetrieben.
Um auch konische Hülsen oder Spulen antreiben zu können, besitzt die Reibwalze ein
Differenzialgetriebe, mit dessen Hilfe die Reibwalze an ihren beiden Enden verschiedene
Umfangsgeschwindigkeiten zum Antrieb der Spule besitzt. Zum Antrieb der Reibwalze
ist deren mittlerer Bereich mit der Antriebswelle fest verbunden. Die beiden äußeren
Teile der Reibwalze sind gegenüber der Antriebswelle drehbar.
[0003] Aus der DE 34 46 259 C2 ist eine ähnliche Reibwalze bekannt, bei der das mit der
Antriebswelle fest verbundene Teil eine Abdeckung besitzt, die gegenüber der Antriebswelle
frei drehbar ist.
[0004] Aus der DE 36 16 406 A1 ist eine weitere Vorrichtung bekannt, bei der das mit der
Antriebswelle umlaufende Zahnrad ein Kegelrad ist, das mit entsprechenden Zahnrädern
der beiden rotierbaren Elemente kämmt. Um das Eindringen von Fäden oder Schmutz zwischen
die rotierbaren Elemente zu verhindern werden Labyrinthe eingesetzt.
[0005] Aus der DE 38 23 403 ist es bekannt auch Reibradgetriebe einzusetzen, wobei die Achsen
der Reibräder parallel zur Achse der Spulwalze angeordnet sind. Diese Vorrichtung
hat den Nachteil, daß insbesondere deren Reibradgetriebe empfindlich und wenig belastbar
sind. Es können hier nur Reibräder mit relativ kleinem Durchmesser eingesetzt werden.
Ein genügender Andruck zwischen Reibrad und Lauffläche ist nicht gewährleistet.
[0006] Aus der CS 261 950 B1 ist eine Wickelvorrichtung für konische Spulen mit einem Differentialgetriebe,
bei dem die Kraftübertragung mittels Reibung erfolgt, bekannt. Dazu ist auf der Antreibswelle
ein mit dieser umlaufender Ring befestigt. Dieser besitzt Aussparungen, in die Kugeln
eingesetzt sind. An diesen liegen axial die Reibflächen der Rotationselemente an.
Dazu übt eine Feder eine axiale Kraft auf das bezüglich der Antriebswelle verschieblich
gelagerte Lager aus, so daß das eine Rotationselement über die Kuglen kraftschlüssig
mit dem anderen Rotationselement in Verbindung steht. Der Nachteil eines solchen Reibgetriebes
ist, daß es eine große innere Reibung besitzt. Ein weiterer Nachteil ist, daß die
Einhaltung konstanter Übersetzungsverhältnisse nicht gewährleistet ist. Zwischen den
Kontkaktflächen findet nur eine punktförmige Berührung statt. Durch die Begrenztheit
des Einbauraumes für die Kugel in radialer Richtung kann nur eine relativ kleine Kugel
eingesetzt werden, was die Antriebsverhältnisse zusätzlich verschlechtert.
[0007] Aus der DE-A 40 40 650 ist eine Wickelvorrichtung mit Zahnrad-Differentialgetriebe
bekannt, bei dem ebenfalls die Rotationselemente axial verschieblich gelagert sind.
Die Nachteile dieser Vorrichtung bestehen darin, daß sie sehr aufwendig ist. Die axiale
Verschieblichkeit führt teilweise dazu, daß Getriebe bzw. Lagerstellen nicht mehr
genügend gegenüber ihrer Umgebung abgedichtet werden können. Zum Reinigen muß die
Wickelvorrichtung stillgesetzt werden, da Zahnradgetriebe nicht erlauben, daß eines
der Rotationselemente während des Betriebes angehalten wird. Bei einem solchen Fall
besteht die Gefahr, daß durch die hohen Drehzahlen das Getriebe des Rotationselementes
zerstört wird.
[0008] Bei den bekannten Wickelvorrichtungen werden zur Übertragung der Bewegungen meist
Verzahnungen eingesetzt. Diese haben jedoch den Nachteil, daß sie aufwendig und empfindlich
sind, daß eine genaue Einstellung der Wickelwalze erforderlich ist und daß sie für
höhere Drehzahlen nicht geeignet sind. Höhere Drehzahlen treten insbesondere dann
auf, wenn beispielsweise ein Bereich der Wickelwalze z.B. per Hand stillgesetzt wird,
um zu versuchen, eingezogene Verunreinigungen, z.B. Fäden aus dem Spalt der Teile
der Wickelwalze zu entfernen. In einem solchen Fall treten für die Getriebe hohe Belastungen
auf, die zu einer Zerstörung von Zahnradgetrieben führen können. Auch die im Stand
der Technik gezeigten Reibgetriebe sind wegen der beschriebenen Nachteile zum Einsatz
in der Praxis nicht geeignet.
[0009] Ein weiterer Nachteil der bekannten Wickelvorrichtungen ist, daß sie durch Verunreinigungen,
z.B. eingezogene Fäden außer Funktion gesetzt werden können. Durch die Blockierung
der Getriebe beispielsweise durch Fäden sowie auch durch Verklemmung von Fäden in
den Zwischenräumen zwischen den Teilen der Reibwalze wird die Funktion aufgehoben,
sodaß die gesamte Reibwalze über ihren gesamten Bereich mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit
umläuft. Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtungen ist, daß zu ihrer Wartung
die antreibende Welle stillgesetzt werden muß, um beispielsweise in den Bereich des
Getriebes oder in den Bereich zwischen zwei Teilen der Reibwalze eingreifen zu können.
Im übrigen müssen die Reibwalzen für eine Wartung zumindest teilweise zerlegt werden,
was zeitaufwendig ist. Dies führt bei den Wickelvorrichtungen des Standes der Technik
dazu, daß lange Stillstandszeiten an der Maschine auftreten.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Anmeldung ist es, eine Wickelvorrichtung zu schaffen, die
die Nachteile des Standes der Technik vermeidet, einfach und unempfindlich aufgebaut
ist und die auch während des Betriebs der Maschine gewartet werden kann und die in
ihren Bauteilen so ausgestattet ist, daß sie gegenüber eindringenden Fremdkörpern
unempfindlicher ist.
[0011] Die vorliegende Aufgabe wird erfingungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die Verwendung eines Reibrads, das mit der Welle zum Antreiben der Reibwalze
mit umläuft wird ein kostengünstiges, unempfindliches Getriebe geschaffen, das für
hohe Drehzahlen geeignet ist sowie einen einfachen Aufbau der Vorrichtung gestattet.
Durch die Verwendung eines Reibrades ist das Getriebe unempfindlich gegenüber hohen
Drehzahlen, so daß z.B. auch ein Blockieren eines Getriebeteils vom Getriebe ohne
Schaden überstanden werden kann. Außerdem kann durch die Verwendung eines Reibrades
die Einstellung der einzelnen Getriebeteile zueinander auf einfache Weise gelöst werden,
erfindungsgemäß dadurch, daß mittels Federkraft die vom Reibrad angetriebenen Getriebeteile
auf dieses gedrückt werden.
[0012] Durch die Verwendung von mehreren Reibrädern im Getriebe wird erreicht, daß eine
gleichmäßige Belastung auf die Teile der Wickelvorrichtung ausgeübt wird. Durch die
Verwendung eines schalenförmigen Teiles, das um die mit der Welle umlaufenden Teile
der Reibwalze angeordnet ist, wird erreicht, daß die Spule eine ebene Auflagefläche
in diesem Bereich der Reibwalze besitzt. Dabei kann das schalenförmige Teil rohrförmig
sein oder aus einem geteilten Rohr bestehen. Es ist weiter möglich, daß es mit der
Welle fest verbunden ist und umläuft, es gleichzeitig aber auch möglich ist das Teil
so auszubilden, daß es relativ zur Welle drehbar gelagert ist. Durch die Ausbildung
der Achse des Reibrades senkrecht zur Welle wird erreicht, daß eine Drehrichtungsumkehr
für die beiden mit dem Reibrad zusammenarbeitenden Teile nicht erforderlich ist. Im
Stand der Technik, bei dem die Achsen der Getrieberäder parallel zur Welle angeordnet
sind, wird entweder mit einer Innen- und Außenverzahnung oder mittels eines zusätzlichen
Zahnrades die Drehrichtungsumkehr erreicht. Durch die gewölbte Form der Lauffläche
von Reibrad oder Gegenlauffläche werden günstige Laufeigenschaften erreicht. Durch
die Verwendung eines elastischen Materials als Belag wenigstens einer der Laufflächen
werden vorteilhafterweise günstige Reibungsverhältnisse und eine gute Dämpfung innerhalb
des Getriebes erreicht.
[0013] Besonders günstig ist es, wenn das mit der Welle umlaufende Element einfach durch
das Befestigungsmittel des Reibrades gebildet wird und dieses gleichzeitig die Achse
darstellt, um die sich das Reibrad dreht. Bei Verwendung einer Hülse zur Aufnahme
der Elemente wird das Befestigungsmittel an dieser befestigt.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Reibrad einen Grundkörper, z.B. aus Kunststoff
besitzt, auf dem die Lauffläche aufgebracht ist. Dadurch können für beide Teile günstige
Werkstoffe eingesetzt werden. Vorteilhafterweise wird die Lauffläche durch ein elastisches
Bauteil gebildet, wodurch das Laufverhalten günstig beeinflußt wird. Darüber hinaus
kann die Befestigung der Lauffläche durch seine Eigenspannung auf dem Grundkörper
erfolgen. Besonders günstig ist es, wenn dieses Bauteil ringförmig ist, z.B. ein O-Ring
aus einem Elastomer. Eine besonders einfache, kostengünstige Lagerung bildet ein Gleitlager
für das Reibrad. Besonders reibungsarm ist eine Lagerung mittels Kugellagerung. Von
besonderem Vorteil ist es, wenn ein solches Lager wenigstens auf seiner der Welle
abgewandelten Seite eine Abdichtung besitzt, weil dadurch verhindert werden kann,
daß das Schmiermittel des Lagers durch die Fliehkraft aus dem Lager hinaus geschleudert
werden kann.
[0015] Vorteilhafterweise besitzt das Reibrad einen Durchmesser der größer ist als der Abstand
zwischen der Schale zum Abdecken des mit der Welle umlaufenden Elementes und der Welle
bzw. der Hülse. Dadurch wird das Laufverhalten des Getriebes sehr günstig beeinflußt.
Gleichzeitig ist es durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Wickelvorrichtung
möglich auch bei in radialer Richtung niedrigem Einbauraum ein großes Reibrad einzusetzen.
Besonders günstig ist es, wenn je nach Außendurchmesser der Wickelwalze das Reibrad
einen Durchmesser zwischen 10mm und 55mm besitzt.
[0016] Durch das gegenseitige Zustellen der Elemente der Reibwalze mittels eines elastischen
Elements, z.B. einer oder mehrerer Federn wird erreicht, daß das Getriebe sich selbst
einstellt. Dadurch ist es möglich, das Reibradgetriebe immer mit einer günstigen Belastung
der miteinander zusammenarbeitenden Flächen zu gewährleisten. Darüber hinaus ist eine
axiale Verschieblichkeit der frei drehbaren Elemente ermöglicht. Dies hat den Vorteil,
daß der Zwischenraum zwischen frei drehbarem Element und feststehendem Element der
Reibwalze vergrößert werden kann, sodaß z.B. eingeklemmte Fadenteile entfernt werden
können. Dies kann bei der Ausbildung der Vorrichtung gemäß der Anmeldung sogar während
des Betriebs, d.h. also während sich die Welle dreht, vorgenommen werden. Durch die
Ausbildung des Differentialgetriebes als Reibradgetriebe ist es unproblematisch nach
dem Entkuppeln der beiden zusammenarbeitenden Teile das Getriebe wieder einzukuppeln.
Das erfindungsgemäße Reibradgetriebe kann die dann auftretenden Differenzgeschwindigkeiten
mittels Schlupf problemlos überwinden. Besonders günstig ist es, wenn die Kraft, die
durch die elastischen Elemente in axialer Richtung aufgebracht wird derart eingestellt
wird, daß eine axiale Verschiebung der Elemente per Hand möglich ist. Die frei drehbaren
Elemente der Reibwalze werden vorteilhafterweise auf Wälzlagern gelagert, die mit
der Welle oder einer auf der Welle angeordneten Hülse befestigt sind. Die frei drehbaren
Elemente ihrerseits sind mittels elastischen Elementen auf den Lagern gelagert, wodurch
eine axiale Verschiebbarkeit auf den Lagern ermöglicht wird. Dadurch kann der Spalt
zwischen den Elementen der Reibwalze so vergrößert werden, daß eingedrungene Teile
entfernt werden können. Die elastischen Elemente mit denen die frei drehbaren Reibwalzenelemente
gelagert sind, sind insbesondere auch deshalb vorteilhaft, weil sie einen leichten
Widerstand gegen Verschieben besitzen, so daß ein axial verschobenes Element der Reibwalze
zumindest zeitweise in dieser Lage verharrt.
[0017] Vorteilhaferweise besitzt die Wickelvorrichtung eine Dichtung zwischen einem frei
drehbaren und dem mit der Welle umlaufden Element. Diese ist günstigerweise als Spaltdichtung,
also berührungslose Dichtung mit nachgeordneter berührender Dichtung ausgebildet.
Dadurch kann ein Eindringen von Schmutz oder Fäden ins Innere, z.B. Getriebe der Wickelwalze
sicher vermieden werden. Besonders günstig ist es, wenn zwischen diesen beiden Dichtungen
ein Speicher bzw. freier Raum angeordnet ist. Dieser Speicher dient zur Aufnahme von
Schmutz und Fäden, die die erste Dichtung passiert haben und verhindert, daß bereits
durch wenig Schmutz ein Blockieren zwischen frei drehbarem und mit umlaufendem Element
stattfindet. Durch die berührende Dichtung wird sicher vermieden, daß eingedrungener
Schmutz bis ins Innere vordringen kann.
[0018] Besonders vorteilhaft kann die vorliegende Wickelvorrichtung gewartet werden, wenn
dazu eine Wartungsvorrichtung, die eine selbständige Erfindung, darstellt, Verwendung
findet. Diese wird vorteilhafterweise an einem stillstehenden Teil der Maschine befestigt,
eingehängt oder angelehnt um dann mittels federbetätigten Bremsbacken das zur Wartung
zu verschiebende frei drehbare Element der Reibwalze zunächst abzubremsen und dann
axial zu verschieben. Nachdem die Verschiebung stattgefunden hat, ist der Speicher
zur Entnahme von Verschmutzung zugänglich, so daß z.B. eingezogene Fadenteile bei
laufender Maschine und teilweise mitlaufender Reibwalze entfernt werden können. Dies
ist besonders vorteilhaft, damit Maschinenstillstandszeiten vermieden werden können.
[0019] Im folgenden soll die Erfindung anhand von zeichnerischen Darstellungen beschrieben
werden. Es zeigen Figur 1 einen Längsschnitt durch eine Reibwalze einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
Figur 2 einen Schnitt durch die Vorrichtung von Figur 1;
Figur 3 eine Seitenansicht der Wartungsvorrichtung für die erfindungsgemäße Reibwalze.
Figur 4 einen Teil der Wickelwalze im Schnitt, vergrößert dargestellt.
[0020] Die Reibwalze 1 von Figur 1 besteht aus zwei frei drehbaren Elementen 11 und einem
mit der Welle 15 umlaufenden Element 12. Das mit der Welle umlaufende Element 12 besteht
im wesentlichen aus dem Reibrad 2, das mittels einer Schraubbefestigung 22 mit der
Hülse 14 verbunden ist. Im vorliegenden Fall sind zwei Reibräder auf der Hülse befestigt,
wodurch ein gleichmäßiger Lauf des Differentialgetriebes der Reibwalze 1 gewährleistet
ist. Das Differentialgetriebe wird gebildet durch das Reibrad 2, daß mit den Gegenflächen
21 der frei drehbaren Elemente 11 zusammenarbeitet. Das mit der Welle umlaufende Element
12 ist abgedeckt durch eine Schale 13, die ihrerseits auf der Hülse befestigt ist
und dadurch mit der selben Drehzahl wie die angetrieben Welle 15 umläuft. Die Schale
13 ist, wie aus Figur 2 ersichtlich, geteilt ausgebildet, wodurch eine Demontage und
die Freilegung des Reibrades zur Wartung bei Stillstand der Maschine einfach und schnell
möglich ist. Die frei drehbaren Elemente 11, die links und rechts des Elementes 12
angeordnet sind, liegen mit ihren Gegenflächen 21 am Reibrad 2 an. Durch die elastischen
Elemente 3, die sich an den Lagern 5 abstützen, werden sie gegen das Reibrad 2 gedrückt.
Gelagert sind die Elemente 11 auf den Außenringen der Lager 5, die ihrerseits mittels
eines Befestigungselementes 51 und durch Anlage an einer Schulter 52 der Hülse 14
auf dieser fixiert sind. Die Auflage der frei drehbaren Elemente 11 auf dem Außenring
des jeweiligen Lagers 5 erfolgt über zwei elastische Zwischenelemente 52, die beispielsweise
auch als O-Ring ausgebildet sein können. Diese Art der Auflage ermöglicht es die frei
drehbaren Elemente 11 axial auf den Außenring des Lagers 5 zu verschieben. Die Verschiebung
kann dabei so weit erfolgen, daß das Labyrinth 4 und der Speicher 41 von der Mantelfläche
der Reibwalze her zugänglich sind. Die Hülse 14, die die Elemente 11 und 12 trägt,
wird ihrerseits auf einer entlang der Spinn- oder Spulmaschine laufenden Welle aufgebracht
und mittels Klemmringen 6 befestigt.
[0021] Am Außenumfang der frei drehbaren Elemente 11 ist jeweils ein Reibbelag 111 angebracht
auf dem die anzutreibende Spule im wesentlichen aufliegt. Dies erfolgt meist mit ihren
sich während des Spulenaufbaus bildenden Randwülsten. In Figur 1 sind zwei verschiedene
Arten von Reibrädern 2 eingezeichnet, wobei das obere mit seinem Grundkörper 23 auf
der Schraufbefestigung 22 gleitgelagert ist, während der Grundkörper des unten dargestellten
Reibrades aus einem Wälzlager besteht. Auf dem Grundkörper 23 ist die Lauffläche 24
des Reibrades aufgebracht. Im vorliegenden Fall ist es ein aus einem elastischen Material
bestehender Ring mit Kreisquerschnitt. Dieser arbeitet mit einer ebenen Gegenfläche
21 der frei drehbaren Elemente 11 zusammen. Es hat sich gezeigt, daß es besonders
günstig ist, wenn eine gekrümmte Lauffläche mit einer ebenen Lauffläche zusammenarbeitet.
Es ist also auch möglich, die Gegenflächen 21 gewölbt auszubilden. Die Achsen der
Reibräder 2 stehen zur Hülse 14, an der sie befestigt sind, senkrecht, wodurch sie
gleichzeitig auch auf der nicht dargestellten Welle, auf die die Hülse 14 aufgeschoben
ist, senkrecht stehen. Die senkrechte Anordnung der Achsen der Reibräder des Differentialgetriebes
der vorliegenden Reibwalze bedingt einen besonders einfachen kostengünstigen Aufbau
des hier gezeigten Differentialgetriebes. Bei dieser Anordnung wird mittels nur eines
Getriebes gleichzeitig die umgekehrte Drehrichtung des linken frei drehbaren Elementes
11 zum rechten frei drehbaren Element 11 erreicht.
[0022] Der Speicher 41 wird nicht nur über das Labyrinth 4 gegenüber dem Reibrad 2 abgedichtet,
sondern es ist gleichzeitig noch auf jedem frei drehbaren Element 11 ein Filzring
42 angeordnet, zum zusätzlichen Abschirmen des Innenraums des Getriebes gegenüber
Schmutz und sonstige in den Speicher eingedrungene Teile.
[0023] Im Verhältnis zum mit der Welle umlaufenden Element 12 sind die frei drehbaren Elemente
11 in der Lage schneller oder langsamer umzulaufen, wodurch konische Spulen, die an
ihren beiden Enden verschiedene Umfangsgeschwindigkeiten besitzen, mit eben solchen
Umfangsgeschwindigkeiten angetrieben werden. Durch den Einsatz eines Reibrades als
Teil des Differentialgetriebes insbesondere in Verbindung mit der senkrechten Anordnung
der Achse des Reibrades wird ein besonders einfaches platzsparendes und unempfindliches
Differentialgetriebe bei der vorliegenden Reibwalze gestaltet.
[0024] Gleichzeitig kann dadurch erreicht werden, daß eines der frei drehbaren Elemente
stillgesetzt werden kann, ohne daß es zu einer Überlastung des Differentialgetriebes
führt. Das Reibrad der vorliegenden Erfindung ist nämlich in der Lage die dadurch
entstehende hohe Drehzahl zwischen dem einen frei drehbaren Element und dem anderen
frei drehbaren Element zu bewältigen. Durch die axiale Verschieblichkeit der frei
drehbaren Elemente 11 ist es möglich, ohne großen Aufwand den Speicher 41 von eingedrungenen
Partikeln zu reinigen, wobei dies durchaus wärend des Betriebs der Maschine erfolgen
kann. Dabei können die frei drehbaren Elemente gleichzeitig oder nacheinander nach
außen verschoben werden denn selbst ein gleichzeitiges blockieren der frei drehbaren
Elemente 11 wird durch Durchrutschen des Reibrades 2 auf den Gegenflächen 21 ausgeglichen.
Bevorzugt wird jedoch zunächst ein frei drehbares Element stillgesetzt, der Speicher
41 gereinigt, anschließend wieder in die Normalstellung verschoben, woraufhin das
zweite frei drehbare Element verschoben und gewartet wird.
[0025] Figur 2 zeigt einen Schnitt entlang der Achsen der Reibräder 2 von Figur 1. In dieser
Darstellung ist zu erkennen, daß die Schale 13 teilbar ist. Sie ist mittels Schrauben
131 auf der Hülse 14 befestigt, die ihrerseits auf der Welle 15, die ihre Drehbewegung
auf die Reibwalze 1 überträgt, angeordnet ist.
[0026] Figur 3 zeigt eine Wartungsvorrichtung 7, die an einem Rohr 71 des Maschinengestells
eingehängt ist, und die mittels zweier Bremsbacken 80 und 81 das frei drehbare Element
11 einer Reibwalze 1 umgreift und stillsetzt. Die radiale Kraft der Bremsplatten 80
und 81 wird durch eine Feder 85 erzeugt, sodaß die Gefahr, die frei drehbaren Elemente
während des Abbremsens zu beschädigen beseitigt ist. Zum Lösen der Bremsbacken wird
die Feder 85 mittels einer Schraube 86 zusammengedrückt. Die Anlage der Wartungsvorrichtung
7 am Maschinengestell kann auf vielfältige Weise, je nach Ausführung der Maschine,
bewerkstelligt werden. So ist es nicht erforderlich, daß die Wartungsvorrichtung 7
ein Rohr wie im vorliegenden Fall umgreift um für die Wartungsvorrichtung Halt am
Maschinengestell zu erreichen.
[0027] Figur 4 zeigt eine vergrößerte Darstellung eines Teiles der Wickelvorrichtung bzw.
Reibwalze 1. Das frei drehbare Element 11 und das mit der Welle umlaufende Element
12 sind beide auf einer Hülse 14 angeordnet, die wie bei Figur 1 über eine Welle geschoben
und auf dieser befestigt wird. Das Reibrad 2 ist als kugelgelagertes Reibrad ausgebildet
und mit seiner Schraubbefestigung 22, die gleichzeitig die Drehachse des Reibrades
2 bildet, mit der Hülse 14 verschraubt. Die Lauffläche 24 des Reibrades 2 besteht
aus einem Gummiring, der mittels seiner eigenen Spannung auf dem Reibrad befestigt
ist. Das Kugellager des Reibrades 2 besitzt eine Dichtscheibe 28, die auf der der
Welle abgewandten Seite des Lagers angeordnet ist. Durch diese Dichtscheibe 28 wird
verhindert, daß das Schmiermittel des Lagers durch die Fliehkräfte, die durch das
Umlaufen des Reibrades 2 um die Achse der Hülse bzw. Welle entstehen, aus dem Lager
herausgeschleudert wird. Das frei drehbare Element 11 besitzt einen Anschlag 111,
so daß dieses axial nicht verschoben werden kann. Bei einer derartigen Ausführung
genügt es, das frei drehbare Element 11 einfach stillzusetzen, um Verschmutzungen
entfernen zu können. Bei besonders starker Verschmutzung ist in diesem Fall erforderlich
die Welle stillzusetzen und die Schale 13, die mittels Schrauben entsprechend Figur
2 auf der Hülse aufgeschraubt ist, zu entfernen. Zum Abdichten des frei drehbaren
Elementes 11 gegen das mit der Welle umlaufende Element 12 ist eine Dichtung vorgesehen,
die ähnlich einem Labyrinth aufgebaut ist und eine zusätzliche berührende Dichtung
42 besitzt. Um das Eindringen von Schmutz zu verhindern, bildet die Dichtung zunächst
eine berührungslose Dichtung in Form eines Spaltes 48. Dieser Spalt wird gebildet
durch die Wandung des frei drehbaren Elementes 11 und die Wandung der Schale 13, die
Teil des mit der Welle umlaufenden Elementes ist. In Richtung des eindringenden Schmutzes
gesehen hinter der berührungslosen Dichtung 48, ist eine berührende Dichtung 42 in
Form eines Filzringes angeordnet. Dadurch kann sicher verhindert werden, daß Schmutz
bis in das Innere der Wickelvorrichtung bzw. Reibwalze 1 vordringen kann. Dadurch
ist das Differentialgetriebe vor Verschmutzung geschützt. Zwischen der berührungslosen
Dichtung 48 und der berührenden Dichtung 42 ist ein Speicher 41 angeordnet, in dem
sich eingedrungene Fäden, Fasern oder sonstiger Schmutz ansammeln kann. Da ein Eindringen
nie vollständig verhindert werden kann, wird durch den Speicher 41 erreicht, daß nicht
bereits bei geringen Mengen eines Beeinträchtigung der Drehbarkeit des frei drehbaren
Elementes stattfindet. Eine Blockierung der relativen Drehbarkeit des frei drehbaren
Elementes 11 entsteht also erst, wenn der Speicher 41 vollständig gefüllt ist. Da
dies jedoch erst bei großen Mengen eingedrungenen Schmutzes der Fall ist, kann die
Vorrichtung lange Zeit störungsfrei arbeiten, auch wenn bereits einiger Schmutz die
berührungslose Dichtung 48 überwunden hat.
1. Wickelvorrichtung mit einer Reibwalze für eine durch Friktion mittels einer rotierbaren
Reibwalze angetriebene Spule, insbesondere konische Spule, wobei die Reibwalze mehrere
nebeneinander angeordnete rotierbare Elemente umfaßt, die auf einer Welle angeordnet
sind und wenigstens ein Element in Teilen drehfest mit der Welle verbunden ist und
die übrigen Elemente der Reibwalze frei drehbar und durch Differentialgetriebe untereinander
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Differentialgetriebe als Reibgetriebe
mit wenigstens einem Reibrad (2) ausgebildet ist.
2. Wickelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Reibräder (2)
vorgesehen sind, die paarweise, im wesentlichen gleichmäßig über den Umfang verteilt
angeordnet sind.
3. Wickelvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Reibrad
(2) an einer Achse (12, 22) drehbar gelagert ist, die senkrecht zur Welle (15) angeordnet
ist.
4. Wickelvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Reibrad (2) auf dem mit der Welle (15) umlaufenden Element (12) der Reibwalze
(1) angeordnet ist.
5. Wickelvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das mit der Welle (15) umlaufende Element (12) im wesentlichen aus dem Befestigungsmittel
(22) für das Reibrad (2) besteht.
6. Wickelvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das mit der Welle (15) umlaufende Element (12) eine schalenförmige Abdeckung (13)
besitzt.
7. Wickelvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß diese zur Aufnahme der Elemente (11, 12), der Reibwalze (1) eine Hülse (14) besitzt.
8. Wickelvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lauffläche des Reibrades (2) gewölbt ausgebildet ist.
9. Wickelvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Reibrad (2) aus einem Grundkörper (23) besteht, auf den die Lauffläche (24)
aufgebracht ist.
10. Wickelvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Lauffläche (24)
aus einem ringförmigen, elastischen Bauteil besteht, das auf den Grundkörper (23)
aufgebracht ist.
11. Wickelvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Reibrad (2) mittels Gleitlagerung gelagert ist.
12. Wickelvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Reibrad (2) kugelgelagert ist.
13. Wickelvorrichtung nach Anpruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Kugellager wenigstens
auf seiner der Welle (15) abgewandten Seite eine Abdichtung (28) besitzt.
14. Wickelvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Reibrad (2) einen Durchmesser besitzt, der größer als der Abstand zwischen
der Hülse (14) oder der Welle (15) einerseits und der Abdeckung (13) andererseits
ist.
15. Wickelvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Reibrad (2) einen Durchmesser besitzt, der zwischen 10mm und 55mm beträgt.
16. Wickelvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüch 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eines der gegenüber der Welle (15) frei drehbaren Elemente (11) der
Reibwalze (1) über ein elastisches Element (3) gegen das mit der Welle (15) umlaufende
Element (12) gedrückt wird.
17. Wickelvorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein frei
drehbares Element (11) der Reibwalze (1) axial verschieblich ausgebildet ist.
18. Wickelvorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische
Element (3) so ausgebildet ist, daß das frei drehbare Element (11) der Reibwalze (1)
von Hand axial verschoben werden kann.
19. Wickelvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die frei drehbaren Elemente (11) über ein Lager (5) mit der Welle (15) verbunden
sind.
20. Wickelvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die frei drehbaren Elemente (11) über elastische Elemente (52) mit ihrer Lagerung
(5) verbunden sind.
21. Wickelvorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Elemente
(52) einen überwindbaren Widerstand gegen axiales Verschieben der frei drehbaren Elemente
bilden.
22. Wickelvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
daß die zum Lagern der frei drehbaren Elemente (11) dienenden Lager (5) auf der Welle
(15) oder Hülse (14) befestigt sind.
23. Wickelvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet,
daß das frei rotierbare Element (11) gegenüber dem mit der Welle (15) umlaufenden
Element (12) gegen das Eindringen von Verunreinigungen in Lager oder Getriebe der
Wickelvorrichtung (1) abgedichtet ist.
24. Wickelvorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtung über
eine berührungslose Dichtung und eine dieser nachgeordneten berührenden Dichtung (42)
erfolgt.
25. Wickelvorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der berührungslosen
Dichtung (48) und der berührenden Dichtung (42) ein Speicher (41) zur Aufnahme von
eingedrungenem Schmutz angeordnet ist.