[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Strahlmittelanlage für die Oberflächenbehandlung
mit Hilfe eines Strahlmittels. Genauer, der Gegenstand gemäss der Erfindung fällt
in das Gebiet der Oberflächenbehandlung durch schleifendes oder ähnliches Abstrahlen
mit teilchenförmigem Werkstoff. Demzufolge ist der Gegenstand der Erfindung in Klasse
B 24 C 3/00 der Internationalen Patentklassifikation eingereiht.
[0002] Eine Strahlmittelanlage der eingangs genannten Art, z.B. zum Bestrahlen der Innenflächen
von Rohren, ist aus US 3,824,738 bekannt geworden. Bei dieser Anlage werden während
des Strahlverfahrens das Strahlmittel und das vom Rohr abgestrahlte Material von einem
freien Ende des Rohres mittels Luftstrom abgesaugt, der durch ein drehendes Rad erzeugt
wird. Die Anlage weist einen aus einem bzw. in ein Rohr aus- und einfahrbaren Wagen,
ein Schleuderrad, das an einem rohrförmigen Gehäuse drehbar gelagert ist, welch letzteres
am vorderen Teil des Wagens angeordnet ist, eine Förderschnecke zur Strahlmittelzufuhr
an das Schleuderrad und eine hinter dem Schleuderrad angeordnete Ummantelung, um den
nutzbaren Rohrquerschnitt zu reduziren. Das drehbare Schleuderrad ist ins freie Rohrende
eingesetzt und erzeugt während seiner Bewegung durch das Rohr einen Luftstrom, der
das Strahlmittel und das vom Rohr abgestrahlte Material durch das gegenüberliegende
freie Rohrende austreibt. Das Strahlmittel wird danach vom Material, das von einem
Rorh abgestrahlt wurde, getrennt und an anderen Rohren angewendet.
[0003] Ein Nachteil der genannten Anlage liegt darin, dass sie bei einem Strahlverfahren
der Rohre, deren Länge üblicherweise zwischen 6 und 12 m beträgt, eine in Draufsicht
verhältnismässig grosse Fläche einnimmt. Die Länge der Anlage ist nämlich mindestens
der zweimaligen Rohrlänge gleich, d.h. der Länge des Rohres und der des Dornes, an
welch letzterem der Wagen befestigt ist, was verhältnismässig grosse Räume zum Anordnen
derartiger Anlagen beansprucht.
[0004] Ein weiterer Nachteil der bekannten Anlage liegt darin, dass die Länge der Förderleitung,
durch die das Strahlmittel vom Rohraustritt bis zum Vorratskessel wieder zurückgeführt
wird, verhältnismässig gross ist und sogar drei- bis viermalige Länge des bestrahlten
Rohres umfasst. Demzufolge sind die Einzelbauteile dieser Förderleitung einem grossen
Verschleiss durch das Strahlmittel ausgesetzt, wodurch ihre Lebensdauer wesentlich
verkürzt wird.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemässe Strahlmittelanlage
weiter zu gestalten, um die Länge der Förderleitung für das Strahlmittel möglichst
gering zu halten, damit die Zahl der dem Verschleiss ausgesetzten Bauteile wesentlich
reduziert und gleichzeitig die Fläche, die von der Anlage eingenommen ist, in der
Draufsicht möglichst klein gemacht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst bei einer Anlage der eingangs genannten Art, bei der ein
Strahlmittel-Vorratskessel in gleicher Längsachse als eine Schleuderturbine oder ein
Schleuderdiffusor angeordnet ist und im Bereich unmittelbar darunter liegt. Das Strahlmittel
wird vom Vorratskessel entweder in die Turbine oder den Diffusor durch ein verhältnismässig
kurzes Förderrohr geführt, das die Turbine bzw. den Diffusor mit dem Vorratskessel
verbindet. Das Strahlmittel wird durch das genannte Rohr auf verschiedene Weise gefördert;
z.B. mittels eines Förderluftstromesm der durch den Saugeffekt der Turbine bzw. des
Diffusors erzeugt und/oder durch ein Binde-Einblaserohr eingeführt wird, oder mittels
einer Förderschnecke, die in dem genannten Förderrohr angeordnet ist.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindugsgemässen Strahlmittelanlage weist einen Injektorschleuderdiffusor
auf, welchem an erstem Längs-Eintrittsende ein Rohrstutzen und an zweitem Längs-Eintrittsende
ein Förderrohr zugeordnet ist. Das freie Ende des letzteren ist mittels eines korbartigen
Vorratskessels abgeschlossen, wobei das Förderrohr im Bereich der Verbindung mit dem
Boden des Vorratskessels mit einer Reihe von Radialaussparungen ausgestattet ist.
Die Innenseiten des Rohrstutzens und des Förderrohres sind miteinander durch ein Binde-
Einblaserohr verbunden, welches im wesentlichen in das Förderrohr durch den Boden
des Vorratskessels hineinragt.
[0008] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Strahlmittelanlage weist
eine turbinenartige Schleudervorrichtung auf, die aus einem Stator und einem pneumatisch
oder elektrisch angetriebenen Rotor besteht, welchem in Axialrichtung das drehfeste
Förderrohr zugeordnet ist. Das letztere ist im Bereich seines freien Endes mit einer
Reihe von Radialaussparungen ausgebildet. Das Förderrohr ist mit seinem ersten Ende
an eine Saugseite der turbinenartigen Schleudervorrichtung und das andere, d.h. das
freie Ende, des Förderrohres an den Boden des korbartigen Vorratskessels angeschlossen.
Koaxial mit dem Förderrohr und eine Spielpassung bildend ist ein mit dem Rotor feststehend
verbundenes, drehbares Lockerungsrohr angeordnet, das an seinem freien Ende, im Bereich
der Aussparungen am Förderrohr, stirnseitig mit einer Reihe von gleichmässig beabstandeten
Lockerungszähnen ausgebildet ist.
[0009] Noch ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässe Anlage ist gekennzeichnet
dadurch, dass dem Rotor in Axialrichtung ein drehfestes Rohr zugeordnet ist, das mit
seinem gegenüberliegenden Ende den Boden des Vorratskessels durchdringt und mit dem
Boden eine feste Verbindung bildet. Koaxial mit dem genannten Rohr ist ein drehbares
Elevatorrohr angeordnet, das an seiner Innenfläche mit einer Schnecke ausgebildet
ist. Das Elevatorrohr ist fest mit dem Rotor verbunden und erstreckt sich in Längsrichtung
im wesentlichen bis zum Boden des Vorratskessels, wobei zwischen dem letzteren und
dem freien Ende des Rohres jeweils ein Abstand vorgesehen ist.
[0010] Die erfindungsgemässe Anlage kann einfach z.B. zum Bestrahlen der ebenen Aussenfläche
angepasst werden, wobei bei diesem Ausführungsbeispiel sowohl die Schleuderturbine
bzw. der Diffusor als auch der Vorratskessel in einem entsprechend zugerichteten Gehäuse
angeordnet sind. Dieses weist im Bereich der Schleuderturbine bzw. des Diffusors eine
entsprechend ausgebildete Austrittsöffnung für das Strahlmittel auf, die mit einem
zweckmässigen, der behandelten Oberfläche eingepassten Schutzschild ummantelt ist.
Das Strahlmittel wird vom Bereich des Bodens des Vortatskessels in die Schleuderturbine
bzw. den Diffusor durch ein verhältnissmässig kurzes Förderrohr zugeführt, wobei dazu
eine von vorstehend beschriebenen Förderweisen angewendet werden kann.
[0011] Alle Ausführungsbeispiele der Strahlmittelanlage gemäss der Erfindung sind gekennzeichnet
dadurch, dass derjenige Teil der Mantelwand des korbartigen Vorratskessels, der in
Axialrichtung der Schleudervorrichtung näher liegt, im wesentlichen als ein radial
nachgiebiges Feingitter ausgebildet ist, welchem weiter in Axialrichtung ein aus elastischem
Stoff ausgebildeter und radial nachgiebiger trichterförmiger Schild zugeordnet ist.
Nach einer anderen Ausführungsform kann der gennante Strahmittel-Vorratskessel auch
als ein Zyklonabscheider ausgebildet sein.
[0012] Die Ausführungsbeispiele der Anlage gemäss der Erfindung werden anhand beigefügter
Zeichnungen beschrieben. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine Anlage gemäss der Erfindung zum Bestrahlen der Innenflächen, insbesondere von
Rohren, in Längsschnitt,
- Fig.2
- ein weitere Ausführungsform der Anlage aus Fig.1 in Längsschnitt,
- Fig.3
- noch eine weitere Ausführungsform der Anlage aus Fig. 1 in Längsschnitt,
- Fig.4
- eine Ausführungsform der Anlage gemäss der Erfindung zum Bestrahlen der ebenen Aussenfläche,
in Längsschnitt.
[0013] Eine Strahlmittelanlage gemäss der Erfindung ist aufgrund der beigefügten Zeichnungen
und durchaus uneinschränkend als eine Anlage zum Bestrahlen der Innenflächen von Rohren
dargestellt. Das heisst, dass jeder Durchschnittsfachmann minimale Eingriffe ausüben
kann, um eine Anlage zum Bestrahlen der Innenflächen von Rohren in eine Anlage zum
Bestrahlen von ebenen Aussenflächen entweder von Rohren oder Werkstücken verschiedener
Profile, flächiger Werkstücke, wie z.B. Schiffsflanken usw., zu verwandeln.
[0014] Eine Strahlmittelanlage zum z.B. Bestrahlen der Innenflächen von Rohren besteht aus
einem Injektorschleuderdiffusor 1, welchem an seinem ersten Längsende, gegebenenfalls
dem oberen, ein Rohrstutzen 2 zugeordnet ist. Dessen freies Ende dient der Aufnahme
eines an sich bekannten und in der Zeichnung nicht dargestellten flexiblen Zufuhrschlauchs
der gedrückten Antriebsluft. Dem anderen Längs-Eintrittsende des Injektordiffusors
1, gegebenenfalls dem unteren, ist ein Förderrohr 3 zugeordnet, wessen freies Ende
dadurch mit einem Strahlmittel-Vorratskessel 4 derart abgeschlossen wird, dass das
Förderrohr 3 zentrisch am Boden des Vorratskessels 4 angeordnet ist, und eine Mantelwand
dessen in Richtung gegen den Diffusor 1 divergiert. Das Förderrohr 3 ist im Bereich
der Verbindung mit dem Boden des Vorratskessels 4 mit einer Reihe von Radialaussparungen
5 ausgestattet, die dem Eintritt des Strahlmittels dienen. Das Innere des Rohrstutzens
2 und das des Förderrohrs 3 sind mittels eines Binde-Einblaserohres 6 verbunden, wobei
das letztere an den Rohrstutzen 2 im Bereich des oberen Endes des Injektordiffusors
1 angeschlossen ist und in das Förderrohr 3 im wesentlichen durch den Boden des Vorratskessels
4 hineinragt.
[0015] Derjenige Mantelwandteil des korbartigen Vorratskessels 4, der in der Nähe des Injektordiffusors
1 liegt, ist in Achsrichtung gesehen im wesentlichen als ein radial nachgiebiges Feingitter
7 ausgebildet, das nur für die beim Bestrahlen enstandenen Staubpartikeln durchlässig
ist. Weiterhin ist dem genannten Feingitter 7 in Axialrichtung ein aus elastischem
Stoff ausgebildeter und ebenso radial nachgiebiger trichterförmiger Schild 8 zugeordnet,
der beim Betrieb der Anlage gemäss der Erfindung dicht an die Innenfläche des zu bestrahlenden
Rohres 9 aufliegt.
[0016] Gegenüberliegend an die Aussenfläche des Rohrstutzens 2 und im Bereich dessen freien
Endes ist ein Paar Rippen 10 angeordnet, an denen jeweils eine Führungsradeinheit
10' angeordnet ist. Diese weist einen an sich bekannten, in Radialrichtung des Rohres
9 drehbar gelagerten und federgestützten Hebel 11 auf, an dessen freiem Ende ein Stützrad
12 drehbar gelagert ist. Der jeweilige Hebel 11 ist radial mittels einer stabförmigen
Führung 13 geführt, die drehbar an jeweiliger Rippe 10 gelagert und an welcher eine
Druckfeder 14 angesteckt ist, die zwischen dem jeweiligen Hebel 11 und der Rippe 10
angeordnet ist. Weiterhin ist an der von Radialaussparungen 5 des Förderrohrs 3 abgewandten
Seite des Bodens des Vorratskessels 4 ein Befestigungsvorsprung 15 angeordnet, der
ein Paar gegenüberliegende Rippen 10 aufweist, an denen die vorstehend beschriebene
Radeinheit 10' jeweils angeordnet ist.
[0017] Die Innenfläche des Rohres 9 wird entweder in einer horizontalen oder vertikalen
Lage bestrahlt, u.zw. derart, dass die betreffende Anlage gemäss der Erfindung ins
Rohr 9 hineingeschoben wird, wobei sie mit Paaren von Radeinheiten 10' und dem radial
nachgiebigen Schild 8 dicht an der Wand des Rohres 9 angelehnt ist. Durch eine näher
nicht dargestellte Zufuhrleitung wird in den Rohrstutzen 2 der Druckluftstrom (Pfeil
A) zugeführt, der teilweise durch das Binde-Einblaserohr 5 durch den Boden des Vorratskessels
4 hinfliesst (Pfeil B). Dieser, der sogenannte Primärdruckluftstrom, saugt dabei das
Strahlmittel durch die Radialaussparungen 5 des Förderrohrs 3 auf und schiebt es durch
das letztere aufwärts. Dazu trägt auch der Sekundärdruckluftstrom bei, d.h. der Druckluftstrom,
der nach Ableiten des Primärdruckluftstroms durch das Binde-Einblaserohr 6 im Rohrstutzen
2 bleibt. Der Sekundärdruckluftstrom fliesst dabei durch den Diffusor 1 (Pfeil C),
wobei er einen Überdruck im Vorratskessel 4 bildet, welcher, wie bereits erwähnt,
das Strahlmittel zusätzlich durch die Aussparungen 5 schiebt (Pfeil D). Der Sekundärdruckluftstrom,
der durch den Diffusor 1 fliesst, erzeugt auch einen Unterdruck im Förderrohr 3, was
die Strömung des Strahlmittels, welches durch den schnellen Druckluftstrom radial
gegen die Innenfläche des Rohres 9 geschleudert ist (Pfeil E), zusätzlich beschleunigt.
Das Strahlmittel fällt danach in den Vorratskessel 4 hinein und die Staubpartikeln
werden mittels des Druckluftstromes durch das Feingitter 7 hindurchgeschoben. Die
Strahlmittelanlage gemäss der Erfindung wird entlang des Rohres 9 geschoben, bis die
ganze Innenfläche bestrahlt ist.
[0018] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Anlage gemäss der Erfindung weist eine an sich
bekannte turbinenartige Schleudervorrichtung 16 auf, die aus einem Stator 17 und einem
pneumatisch angetriebenen Rotor 18 besteht (in Fig. 2 nicht ausführlich dargestellt).
Dem Rotor 18 ist, in Axialrichtung gesehen, das drehfeste Förderrohr 3 zugeordnet,
das ebenso wie beim ersten Ausführungsbeispiel im Bereich seines freien Endes mit
einer Reihe von Radialaussparungen 5 ausgebildet und das mit seinem ersten Ende an
die Saugseite der Turbinenvorrichtung 16 angeschlossen ist. Das andere, d.h. freie
Ende, des Rohres 3 ist an den Boden des korbartigen Vorratskessels 4 befestigt, welchem
ebenso wie beim ersten Ausführungsbeispiel das im wesentlichen radial nachgiebige
Feingitter 7 zugeordnet ist, das nur für die beim Bestrahlen eintstandenen Staubpartikeln
durchlässig ist. Weiterhin ist dem genannten Feingitter 7 in Axialrichtung der aus
elastischem Stoff ausgebildete und ebenso radial nachgiebige trichterförmige Schild
8 zugeordnet, der beim Betrieb der Anlage gemäss der Erfindung dicht an die Innenfläche
des zu bestrahlenden Rohres 9 aufliegt.
[0019] Koaxial mit dem Förderrohr 3 und eine Spielpassung bildend ist auch ein mit dem Rotor
18 feststehend verbundenes, drehbares Lockerungsrohr 19 angeordnet. An seinem freien
Ende, d.h. im Bereich der Aussparungen 5 am Förderrohr 3, ist das Lockerungsrohr 19
stirnseitig mit einer Reihe von gleichmässig beabstandeten Lockerungszähnen 20 augebildet.
Der Vorratskessel 4 ist an der von Radialaussparungen 5 des Förderrohrs 3 abgewandten
Seite seines Bodens und der Stator 17 an seiner von der Saugseite der Vorrichtung
16 abgewandten Seite jeweils mit einem Vorsprung 21, 21' ausgebildet, der ein Paar
von radial ragenden Rippen 22 aufweist, an denen die vorstehend beschriebene Radeinheit
10' jeweils angeordnet ist.
[0020] Auch bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel wird die Innenfläche des Rohres 9 im
wesentlichen in einer vertikalen Lage bestrahlt. Die Strahlmittelanlage gemäss der
Erfindung wird in das Rohr 9 angebracht, so dass sie mit Paaren von Radeinheiten 10'
und dem radial nachgiebigen Schild 8 dicht an der Wand des Rohres 9 angelehnt ist.
Gleichzeitig mit dem Rotor 18 der Turbinenvorrichtung 16 fängt sich auch das Lockerungsrohr
19 zu verdrehen, das mit einer Reihe von Lockerungszähnen 20 das im Vorratskessel
befindliche Strahlmittel wirbelt und lockert. Das Verdrehen des Rotors 18 bewirkt
dabei einen Druckabfall im Förderrohr 3, wodurch das Strahlmittel darin und weiter
in den Rotor 18 angesaugt (Pfeil E) und danach mittels dessen Schaufeln radial nach
aussen an die Wand des Rohres 9 geworfen wird (Pfeil G). Das Strahlmittel sammelt
sich im Vorratskessel 4 und die Staubpartikeln werden mittels Luftstrom durch das
Feingitter 7 hindurchgepresst. Die Strahlmittelanlage gemäss der Erfindung wird entlang
des Rohres 9 geschoben, bis die ganze Innenfläche bestrahlt ist.
[0021] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Strahlmittelanlage zum Bestrahlen der Innenflächen
gemäss der Erfindung besteht aus einer an sich bekanten turbinenartigen Schleudervorrichtung
16, die einen Stator 17 und z.B. einen pneumatisch oder elektrisch angetriebenen Rotor
18 aufweist (in Fig.3 nicht detailliert). Dem Rotor 18 ist in Axialrichtung gesehen
ein drehfestes Rohr 23 zugeordnet, das mit seinem gegenüberliegenden Ende den Boden
des Vorratskessels 4 durchdringt und mit dem Boden eine feste Verbindung bildet. Dem
Vorratskessel 4 ist gleicherweise wie bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen
ein im wesentlichen radial nachgiebiges Feingitter 7 zugeordnet, das nur für die beim
Bestrahlen enstandenen Staubpartikeln durchlässig ist. Weiterhin ist dem genannten
Feingitter 7 in Axialrichtung der aus elastischem Stoff ausgebildete und ebenso radial
nachgiebige trichterförmige Schild 8 zugeordnet, der beim Betrieb der Anlage gemäss
der Erfindung dicht an die Innenfläche des zu bestrahlenden Rohres 9 aufliegt. Koaxial
mit dem Rohr 23 ist ein drehbares Elevatorrohr 24 angeordnet, das an seiner Innenfläche
mit einer Schnecke 25 ausgebildet und fest mit dem Rotor 18 verbunden ist. Das Elevatorrohr
23 erstreckt sich längsweise im wesentlichen bis zum Bereich des Bodens des Vorratskessels
4, wobei zwischen letzterem und dem freien Ende des Elevatorrohres 24 jeweils ein
Abstand vorgesehen ist, der einen freien Durchgang des Strahlmittels ermöglicht.
[0022] Der Vorratskessel 4 ist an der von dem freien Ende des Elevatorrohrs 3 abgewandten
Seite seines Bodens und der Stator 17 ist an seiner von der Saugseite der Vorrichtung
16 abgewandten Seite jeweils mit einem Paar von radial ragenden Rippen 26 ausgebildet,
die jeweils die vorstehend beschriebene Radeinheit 10' tragen.
[0023] Wie bei den beiden vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen wird die Innenfläche
des Rohres 9 im wesentlichen in einer vertikalen Lage bestrahlt. Die Strahlmittelanlage
gemäss der Erfindung wird in das Rohr 9 angebracht, so dass sie mit Paaren von Radeinheiten
10' und dem radial nachgiebigen Schild 8 dicht an die Wand des Rohres 9 angelehnt
ist. Gleichzeitig mit dem Rotor 18 der Turbinenvorrichtung 16 fängt sich auch das
Elevatorrohr 24 mit der Förderschnecke 25, die das im Vorratskessel 4 befindliche
Strahlmittel in die Turbinenvorrichtung 16 fördert (Pfeil H), zu verdrehen. Das Verdrehen
des Rotors 18 bewirkt, dass das Strahlmittel mittels dessen Schaufeln radial nach
aussen an die Wand des Rohres 9 geworfen wird (Pfeil J). Das Strahlmittel sammelt
sich im Vorratskessel 4 und die Staubpartikeln werden mittels Luftstrom durch das
Feingitter 7 hindurchgepresst. Die Strahlmittelanlage gemäss der Erfindung wird entlang
des Rohres 9 geschoben, bis die ganze Innenfläche bestrahlt ist.
[0024] Die erfindungsgemässe Anlage kann einfach, z.B. zum Bestrahen einer ebenen Aussenfläche,
angepasst werden. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind sowohl die Schleuderturbine
16 bzw. der Schleuderdiffusor 1 als auch der Vorratskessel 4 in einem entsprechend
zugerichteten Gehäuse 27 angeordnet. Dieses weist im Bereich der Schleuderturbine
16 bzw. des Diffusors 1 eine entsprechend ausgebildete Austrittsöffnung 28 für das
Strahlmittel auf, die mit einem zweckmässigen, der behandelten Oberfläche 29 angepassten
Schutzschild 30 ummantelt ist. Der Schutzschild 30 passt sich der behandelten Oberfläche
genau an, so dass der Austritt des Strahlmittels in die Umgebung verhindert wird.
Der Unterteil des Schutzschildes 30 ist rutschartig ausgebildet, damit das Strahlmittel,
das seine Aufgabe bereits ausgefüllt hatte, durch diesen wieder in den Vorratskessel
4 zurück abrutscht. Das Strahlmittel wird vom Bereich des Bodens des Vorratskessels
4 in die Schleuderturbine 16 bzw. den Diffusor 1 durch das verhältnismässig kurze
Förderrohr 3 zugeführt, wobei dazu eine von vorstehend beschriebenen Förderweisen
angewendet werden kann.
[0025] Der Betrieb der Anlage zum Bestrahlen der Aussenfläche ist tatsächlich gleich dem
Betrieb nach den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen, demzufolge ist eine
Wiederholung der bereits Beschriebenen überflüssig.
[0026] Bei allen Ausführungsbeispielen wird der beim Bestrahlen entstandene Staub mittels
einer nicht dargestellten, an sich bekannten Absaug-/Entstaubungseinrichtung, die
im behandelten Rohr 9 oder Gehäuse 27 einen Unterdruck bilden muss, um Stauben in
die Umgebung zu verhindern. Der Vorratskessel 4 kann ebenso bei allen Beispielen auch
als ein Zyklonabscheider ausgebildet sein.
[0027] Die Strahlmittelanlage gemäss der Erfindung kann erfolgreich zum Bestrahlen der Innenflächen,
insbesondere Rohre, ausgenutzt werden, wie oben geschrieben wurde und unter Bezugnahme
auf die Ausführungsbeispiele. Es ist aber selbstverständlich, dass die Anlage gemäss
der Erfindung mit konstruktionstechnischen Massnahmen, die den Umfang und das Wesen
der Erfindung nicht überschreiten, auch an anderen Gebieten, wie z.B. Bestrahlen der
Aussenflächen der Rohre oder Werkstücke verschiedener Profile, flächiger Werkstücke,
wie z.B. Schiffsflanken usw., anzuwenden.
[0028] Der Energieverbrauch bei der Strahlmittelanlage gemäss der Erfindung wird überraschend
wesentlich herabgesetzt, auch drei- bis viermal. Das bedeutet gleichzeitig auch eine
wesentliche Herabsetzung der Bestrahlungskosten pro m² der bestrahlten Oberfläche,
wobei die Kostenersparnis im Hinblick auf die Anlage gemäss dem Stand der Technik
auch bis 95% beträgt.
1. Strahlmittelanlage, die entweder eine Schleuderturbine oder einen Schleuderdiffusor
aufweist, wobei ein Strahlmittel mittels einer Turbine bzw. eines Diffusors radial
an eine Oberfläche eines Werkstückes geschleudert wird, dadurch gekennzeichnet, dass
ein Strahlmittel-Vorratskessel (4) in gleicher Längsachse wie die Schleuderturbine
(16) oder der Schleuderdiffusor (1) angeordnet ist und im Bereich unmittelbar darunter
liegt, wobei das Strahlmittel vom Vorratskessel (4) entweder in die Turbine (16) oder
den Diffusor (1) durch ein verhältnismässig kurzes Förderrohr (3) geführt wird, das
die Turbine (16) bzw. den Diffusor (1) mit dem Vorratskessel (4) verbindet, und wobei
das Strahlmittel durch das genannte Förderrohr (3) entweder mittels eines Förderluftstromes,
der durch den Saugeffekt der Turbine (16) bzw. des Diffusors (1) erzeugt und/oder
durch ein Binde-Einblaserohr (6) eingeführt wird, oder mittels einer Förderschnecke
(25), die im genannten Förderrohr (3) angeordnet ist, gefördert wird.
2. Strahlmittelanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem ersten Längs-Eintrittsende
des Injektorschleuderdiffusors (1) ein Rohrstutzen (2) und dem zweiten eLängs-Eintrittsende
ein Förderrohr (3) zugeordnet ist, dessen freies Ende mittels eines korbartigen Vorratskessels
(4) abgeschlossen ist, dessen Mantelwand in Richtung gegen den Diffusor (1) divergiert
und das Förderrohr (3) im Bereich der Verbindung mit dem Boden des Vorratskessels
(4) mit einer Reihe von Radialaussparungen (5) ausgestattet ist, wobei die Innenseiten
des Rohrstutzens (2) und die des Förderrohres (3) miteinander durch ein Binde-Einblaserohr
(6) verbunden sind, welches im wesentlichen in das Förderrohr (3) durch den Boden
des Vorratskessels (4) hineinragt und wobei gegenüberliegend an die Aussenfläche des
Rohrstutzens (2) und im Bereich dessen freien Endes ein Paar Rippen (10) angeordnet
ist, an den jeweils eine Führungsradeinheit (10') angeordnet ist.
3. Strahlmittelanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine turbinenartige
Schleudervorrichtung (16) aufweist, wobei dem Rotor (18) deren in Axialsrichtung ein
drehfestes Förderrohr (3) zugeordnet ist, das im Bereich seines freien Endes mit einer
Reihe von Radialaussparungen (5) ausgebildet ist und das mit seinem ersten Ende an
eine Saugseite der turbinenartigen Schleudervorrichtung (16), das andere, d.h. das
freie Ende, des Förderrohres (3) an den Boden des korbartigen Vorratskessels (4) angeschlossen
ist, wobei koaxial mit dem Förderrohr (3) und eine Spielpassung bildend ein mit dem
Rotor (18) feststehend verbundenes, drehbares Lockerungsrohr (19) angeordnet ist,
das an seinem freien Ende, im Bereich der Aussparungen (5) am Förderrohr (3), stirnseitig
mit einer Reihe von gleichmässig beabstandeten Lockerungszähnen (20) augebildet ist,
wobei der Vorratskessel (4) an der von den Radialaussparungen (5) des Förderrohrs
(3) abgewandten Seite seines Bodens und der Stator (17) an seiner von der Saugseite
der Vorrichtung (16) abgewandten Seite jeweils mit einem Vorsprung (21, 21') ausgebildet
ist, der ein Paar von radial ragenden Rippen (22) aufweist, an denen die Radeinheit
(10') jeweils angeordnet ist.
4. Strahlmittelanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Rotor (18) in
Axialrichtung ein drehfestes Rohr (23) zugeordnet ist, das mit seinem gegenüberliegenden
Ende den Boden des Vorratskessels (4) durchdringt und mit dem Boden eine feste Verbindung
bildet, wobei koaxial mit dem Rohr (23) ein drehbares Elevatorrohr (24) angeordnet
ist, das an seiner Innenfläche mit einer Schnecke (25) augebildet ist, und mit dem
Rotor (18) fest verbunden ist und sich in Längsrichtung im wesentlichen bis zum Bereich
des Bodens des Vorratskessels (4) erstreckt, wobei zwischen dem letzteren und dem
freien Ende des Elevatorrohres (24) jeweils ein Abstand vorgesehen ist und der Vorratskessel
(4) an der von dem freien Ende des Elevatorrohrs (3) abgewandten Seite seines Bodens
und der Stator (17) an seiner von der Saugseite der Vorrichtung (16) abgewandten Seite
jeweils mit einem Paar von radial ragenden Rippen (26) ausgebildet ist, die jeweils
die Radeinheit (10') tragen.
5. Strahlmittelanlage nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass derjenige
Teil der Mantelwand des korbartigen Vorratskessels (4), der in Axialrichtung der Schleudervorrichtung
(1,16) näher liegt, im wesentlichen als ein radial nachgiebiges Feingitter (7) ausgebildet
ist, welchem weiter in Axialrichtung ein aus elastischem Stoff ausgebildeter und radial
nachgiebiger trichterförmiger Schild (8) zugeordnet ist.
6. Strahlmittelanlage nach Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsradeinheit
(10') einen in Radialrichtung des Rohres (9) drehbar gelagerten und federgestützten
Hebel (11) aufweist, an dessen freiem Ende ein Stützrad (12) drehbar gelagert ist,
wobei der jeweilige Hebel (11) radial mittels einer stabförmigen Führung (13) geführt
ist, die drehbar an jeweilige Rippe (10, 22,26) gelagert und an welcher eine Druckfeder
(14) angesteckt ist, die zwischen dem jeweiligen Hebel (11) und der Rippe (10,22,26)
angeordnet ist.
7. Strahlmittelanlage nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die
Schleuderturbine (16) bzw. der Diffusor (1) als auch der Vorratskessel (4) in einem
entsprechend zugerichteten Gehäuse (27) angeordnet sind, das im Bereich der Schleuderturbine
(16) bzw. des Diffusors (1) eine entsprechend ausgebildete Austrittsöffnung (28) für
das Strahlmittel aufweist, die mit einem zweckmässigen, der behandelten Oberfläche
(29) angepassten Schutzschild (30), ummantelt ist.
8. Strahlmittelanlage nach Ansprüchen 1 bis 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass der
Strahlmittel-Vorratskessel (4) als ein Zyklonabscheider ausgebildet ist.