[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ableiten von Bearbeitungsrückständen, wie
z. B. Späne, aus der mechanischen Bearbeitung, insbesondere spanende Formgebung, von
Werkstücken sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Bei der mechanischen Bearbeitung von Werkstücken, insbesondere bei der spanenden
Formgebung fallen Rückstände an, z. B. in Form von Spänen, die stetig entfernt werden
müssen, um die erforderliche Bearbeitungsqualität zu gewährleisten. Dabei werden die
am Schneidwerkzeug erzeugten Rückstände durch das Schmier-, Schneid- oder Kühlmittel,
gegebenenfalls durch Druckluft vom Werkstück entfernt und mittels Magnet- oder Kettenförderer
einem neben der jeweiligen Bearbeitungseinheit plazierten Lagerbehälter zugeführt.
Dieser Lagerbehälter füllt sich auf diese Weise in Abhängigkeit der jeweiligen Bearbeitungsabläufe
mehr oder weniger schnell und muß regelmäßig geleert bzw. durch einen leeren Behälter
ersetzt werden.
[0003] Üblicherweise erfolgt die Leerung bzw. das Auswechseln der Behälter durch Personal,
welches weitgehend nur mit dieser Tätigkeit beschäftigt ist und so die Herstellkosten
erhöht. Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher Aufgabe der Erfindung
ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anzugeben, mit
welchem die Entsorgung von Rückständen, die an den jeweiligen Bearbeitungsstationen
anfallen, praktisch Störungsfrei selbsttätig erfolgt.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale der Patentansprüche
1 und 9 gekennzeichnet. Danach ist vorgesehen, daß das Ableiten der Bearbeitungsrückstände
mittels eines Luftstromes erfolgt, der über Strömungswege mit wenigstens einem Entstehungsort
(= Bearbeitungsstation) verbunden ist, an welchem die dort angefallenen Rückstände
von dem Luftstrom erfaßt und gegebenenfalls mit ihren Begleitstoffen, wie Schmier-
oder Schneidflüssigkeit mitgerissen und zu einem Sammelort gefördert werden, an welchem
die Rückstände von den Begleitstoffen und der Förderluft separiert werden und gelagert
werden, bis ein vorgegebenes Lagervolumen erreicht ist, oder direkt einer Wiederverwertung
zugeführt werden, wobei die Förderluft zunächst gereinigt und anschließend an die
Umgebung abgeführt wird. Gemäß einer bevorzugten Anwendungsform dieses erfindungsgemäßen
Verfahrens kommen als Bearbeitungsrückstände Metallspäne in Betracht, die beim Fräsen,
Drehen, Bohren oder ähnlichem spanenden Bearbeitungsverfahren anfallen.
[0005] Vorteilhafterweise wird der Luftstrom mittels Unterdruck erzeugt durch eine Einrichtung,
die am vorgegebenen Sammelort angeordnet ist.
[0006] In günstiger Weiterbildung der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß die Förderung
der Rückstände periodisch erfolgt und daß nach jeder Förderperiode ein Spülvorgang
des jeweiligen Strömungsweges erfolgt. Dieser Spülvorgang wird für jeden Entstehungsort
einzeln durchgeführt, das heißt, daß die Spülung der jedem Entstehungsort zugeordneten
Strömungswege sukzessive nacheinander stattfindet, wobei jeweils an dem betreffenden
Entstehungsort Nebenluft angesaugt wird, welche den betreffenden Strömungsweg von
Rückständen freimacht, während an den übrigen Entstehungsorten die Strömungswege abgesperrt
sind.
[0007] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens
ist gemäß Patentanspruch 9 dadurch gekennzeichnet, daß jeweils an jedem Entstehungsort
ein erster Sammelbehälter angeordnet ist, der zur Aufnahme der örtlich angefallenen
Rückstände dient, daß dieser erste Sammelbehälter über eine Hohlleitung mit einem
zweiten Sammelbehälter strömungsmäßig verbunden ist. Dieser zweite Sammelbehälter,
der für eine bestimmte Anzahl von ersten Sammelbehältern vorgesehen ist, besitzt eine
Trennvorrichtung zur Trennung der angeförderten Rückstände von möglichen Begleitstoffen,
insbesondere Schmier- und Schneidflüssigkeit, sowie von der Förderluft und ist über
eine Rohrleitung mit einem Unterdruckerzeuger, z. B Vakuumpumpe, verbunden, der die
gesamte aus ersten Sammelbehältern, Hohlleitungen und zweitem Sammelbehälter gebildete
Anordnung mit Unterdruck beaufschlagt. In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung
ist für jeden zweiten Sammelbehälter jeweils ein Unterdruckerzeuger vorgesehen.
[0008] Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine Steuereinrichtung
vorgesehen, welche die selbsttätige Inbetriebsetzung jedes Unterdruckerzeugers vornimmt.
[0009] In zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung sind die Hohlleitungen als Rohrleitungen
ausgebildet. Eingesetzte Biegungen weisen jeweils einen Krümmungsradius von wenigstens
dem zweieinhalbfachen Rohrdurchmesser auf. Vorzugsweise werden für die Biegungen insbesondere
aus Verschleißgründen Rohrbiegungen aus rostfreiem Stahl, insbesondere aus austenitischem
Stahl, eingesetzt. Grundsätzlich können gemäß der Erfindung die Hohlleitungen zumindest
teilweise auch als Schlauchleitung ausgebildet sein, wobei dies jedoch auf Bereiche
mit geringer Strömungsgeschwindigkeit, z. B. unmittelbar bei den ersten Sammelbehältern,
beschränkt werden sollte.
[0010] Zur Vorsorge gegen verschleißbedingte Schäden, z. B. Rohrbruch, und der hiermit verbundenen
Gefährdung durch austretendes Strömungsgut können die Bogenrücken jeweils verstärkt
sein.
[0011] Die in den Zweiten Sammelbehältern angeordnete Trennvorrichtung weist gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung einen Schwer- oder Fliehkraftabscheider sowie ein zweistufiges
Filter mit einem Tuchfilter als Vorfilter und einem Patronenfilter als Hauptfilter
auf, wobei das zweistufige Filter zur Reinigung der Förderluft dient, die nach Durchströmen
des Patronenfilters an die Umgebungsluft abgeführt wird.
[0012] Jeder erste Sammelbehälter ist als Absaugtrichter mit nach oben offener Zuführöffnung
ausgebildet, wobei gegebenenfalls zusätzlich das Abscheiden von Schmier- und/oder
Schneidflüssigkeit vorgesehen ist.
[0013] Darüberhinaus sind alle an einem ersten Sammelbehälter anschließenden Hohlleitungen
mit Absperrorganen versehen, die vorzugsweise als Flachdichtschieber ausgebildet sind,
die mittels von der Steuereinrichtung angesteuerter Stellglieder, insbesondere pneumatisch
beaufschlagte Kolben-Zylinder-Anordnungen, betätigbar sind.
[0014] Gemäß einer besonderen Einsatzvariante der Erfindung, nämlich der Entsorgung von
langspänigen Rückständen, die z. B. bei Dreh- und Bohrstationen anfallen, ist eine
Zerkleinerungseinrichtung vorgesehen. Langspänige Rückstände, z. B. in Form von Spiralspänen,
führen aufgrund ihrer Sperrigkeit bei gleichzeitig geringer Luftangriffsfläche häufig
zu Störungen, indem sie sich in den Hohlleitungen an beliebiger Stelle festhaken und
sich von der Strömungsluft nicht oder nur schwierig losreissen lassen. Zur Vermeidung
solcher Störungen ist jeder erste Sammelbehälter, der von einer Dreh- oder Bohrstation
bzw. einer vergleichbaren Fertigungsstation mit langspänigen Rückständen beaufschlagt
wird, mit einer Zerkleinerungseinrichtung verbunden, die zunächst die anfallenden
Rückstände zerkleinert, bevor sie über die angeschlossene Hohlleitung zum zweiten
Sammelbehälter abgeführt werden.
[0015] Dabei ist als Zerkleinerungseinrichtung ein Mahl- oder Brechwerk mit gegenläufigen
Schneid- oder Brechwalzen vorgesehen, in denen die langspänigen Rückstände auf ein
solches Maß zerkleinert werden, das durch ein ebenfalls in der Zerkleinerungseinrichtung
angeordnetes Lochsieb zur Einhaltung der festgelegten Rückstandsgröße vorgegeben ist.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind in einem erfindungsgemäßen Entsorgungssystem
jeweils nur solche erste Sammelbehälter über die Hohlleitungen mit dem zweiten Sammelbehälter
verbunden, bei denen gleiche Spangrößen anfallen, das heißt entweder nur kurze kommaartige
Späne oder aber langspänige Rückstände, die zunächst zerkleinert werden müssen.
[0017] Jedoch ist prinzipiell auch eine gemischte Anordnung möglich, wobei jedoch die Stationen,
an denen langspänige Rückstände anfallen, diese Rückstände einer Zerkleinerungseinrichtung
zuführen, von welcher sie dem in diesem Fall gemeinsamen Sammelbehälter zugeführt
werden.
[0018] Die Anzahl der mit einem zweiten Sammelbehälter verbundenen ersten Sammelbehälter
richtet sich sowohl nach der jeweiligen örtlichen Anordnung der einzelnen ersten Sammelbehälter
in bezug auf den zweiten Sammelbehälter sowie nach der zur Verfügung stehenden Leistung
des Unterdruckerzeugers.
[0019] Diese und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
[0020] Anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels der
Erfindung sollen die Erfindung, vorteilhafte Ausgestaltungen und besondere Vorteile
der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
[0021] Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Entsorgung von kurzspänigen Rückständen
- Fig. 2:
- eine Vorrichtung entsprechend Fig. 1 jedoch für langspänige Rückstände
[0022] In Figur 1 ist in schematischer Darstellung eine Vorrichtung 10 zur Entsorgung von
kurzspänigen Rückständen wiedergegeben, welche aus verschiedenen Komponenten zusammengesetzt
ist, nämlich ersten Sammelbehältern 12, die über Rohrleitungen 14, 16, 18 mit einem
zweiten Sammelbehälter 20 verbunden sind, der seinerseits über eine Leitung 21 von
einem Unterdruckerzeuger 22 beaufschlagt ist.
[0023] Die unmittelbar an den ersten Sammelbehältern 12 anschließenden Leitungen 14 sind
jeweils mit Absperrorganen 15 versehen, mittels welcher jeder Sammelbehälter 12 von
dem Entsorgungsstrang 16, 18 entkoppelt werden kann. Ferner ist jedes Leitungsende
der Leitungen 16 ebenfalls mit einem Absperrorgan 17 verschließbar.
[0024] Der zweite Sammelbehälter 20 ist als großer Auffangbehälter ausgebildet und besitzt
einen trichterförmigen Auslaß 24 mit einem Schieber 25, der vorzugsweise pneumatisch
betätigt ist und bei Bedarf geöffnet wird, um die im zweiten Sammelbehälter 20 aufgenommenen
Rückstände zu entleeren, z. B. in eine Lore 26.
[0025] Der Unterdruckerzeuger 22 sorgt dafür, daß an den jeweiligen ersten Sammelbehältern
12 über die Leitungswege 14, 16, 18 ein ausreichend hoher Unterdruck ansteht, damit
das den ersten Sammelbehältern 12 zugeführte aus kurzspänigen Rückständen gebildete
Abfallgut dem zweiten Sammelbehälter 20 zuströmt. Zur Erzeugung der Unterdrucks kann
je nach Größe der zu entsorgenden Anordnung ein Drehkolbengebläse oder eine Vakuumpumpe
entsprechender Dimensionierung vorgesehen sein. Dabei ist zu berücksichtigen, daß
bei größeren Leitungswegen ein höherer Unterdruck erforderlich ist, um die erforderliche
Förderleistung zu realisieren. Dies wiederum führt zu einem entspechend stärker dimensionierten
Unterdruckerzeuger.
[0026] Im zweiten Sammelbehälter 20, der vornehmlich als Aufnahmebehälter für das kurzspänige
Abfallgut aus den Bearbeitungsrückständen dient, ist ferner eine Filteranordnung vorgesehen,
welche zur Reinigung der Förderluft dient. Die Förderluft ist nämlich erfahrungsgemäß
durchsetzt mit den Rückständen von Schmier-, Schneid- und Kühlmitteln, z. B. Schneidöl,
die üblicherweise bei der mechanischen Bearbeitung von Werkstücken zur Schonung bzw.
Kühlung der Schneidwerkzeuge zum Einsatz gelangen. Zwar ist auch an den ersten Sammelbehältern
vorgesehen, das sich an den Saugstellen ansammelnde Öl vor dem Absaugen abzuscheiden,
jedoch gelingt dies nicht vollständig, sondern ein Teil dieser Flüssigkeiten haftet
an den spänigen Rückständen an und wird mit diesen von der Förderluft mitgerissen.
[0027] Die mittels der in dem zweiten Sammelbehälter 20 angeordneten Filter, der beispielsweise
zweistufig mit einem Tuchfilter als Vorfilter und einer Sicherheits-Schwebstofffilter-Patrone
als Hauptfilter ausgebildet sein kann, wird nach Durchstömen des in Reihe dahinter
befindlichen Unterdruckerzeugers 22 über einen Luftauslaß 28 an die Umgebung abgeführt.
Abhängig von der Strömungsgeschwindigkeit der ausströmenden Förderluft kann der Luftaustritt
28 zusätzlich mit einem Schalldämpfer versehen sein, um den Geräuschpegel zu senken
und so die Umweltbelastung zu mindern.
[0028] Das aus den Leitungen 14, 16, 18, 21 gebildete Rohrsystem besteht im wesentlichen
aus verschleißfestem Material, vorzugsweise aus austenitischem Edelstahl, wobei die
Rohrbiegungen, die einen Mindestbiegeradius von 2,5 x Rohrdurchmesser aufweisen, an
ihrem Rücken verstärkt ausgeführt sind. Die Verstärkung kann beispielsweise durch
im Rückenbereich aufgeschweißte U-Profile erfolgen, die hierdurch verhindern, daß
die mit hoher Geschwindigkeit durch die Rohre strömenden Rückstände in den besonders
verschleißbeanspruchten Biegungsaußenseiten bei verschleißbedingtem Rohrbruch austreten
und die Umgebung gefährden können. Sollte es trotz vorsorglicher Verwendung von verschleißfestem
Edelstahl zu derartigen Rohrdurchbrüchen in Folge von verschleißbedingtem Materialabtrag
auf der Rohrinnenseite kommen, so bewirkt die äußere Verstärkung zunächst einen Prallschutz,
wobei sich daß durch die Rohrwand ausgetretene Abfallgut in dem Zwischenraum zwischen
Rohraußenwand und Verstärkung sammelt und hierdurch einen Puffer bildet. Als bevorzugtes
Maß für die Rohrabmessungen hat sich die Nennweite 80 erwiesen mit 80 mm Innendurchmesser
und 4 mm Bandstärke.
[0029] Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 ist so vorgesehen, daß die
Absaugung der einzelnen Bearbeitungsstationen, an denen die ersten Sammelbehälter
12 jeweils angeordnet sind, periodisch nach vorgegebenem Zeittakt erfolgt. Dabei ist
sowohl vorgesehen, daß jeweils nur eine Bearbeitungsstation, das heißt nur einer der
ersten Sammelbehälter 12, gleichzeitig über die Leitungen 14, 16, 18 für eine bestimmte
Zeitdauer mit Unterdruck beaufschlagt ist. Diese Vorgaben können wahlweise durch ein
hier nicht näher dargestelltes Steuerungssystem, welches sowohl den Unterdruckerzeuger
als auch die einzelnen Absperrorgane 15, 17 ansteuert als auch manuell realisiert
werden.
[0030] Gemäß einer vorteilhaften Verfahrensweise ist die Größe der ersten Sammelbehälter
so festgelegt, daß ihr Volumen groß genug ist, um die in dem Intervall zwischen zwei
Arbeitszyklen eines ersten Sammelbehälters 12 anfallende Rückstandsmenge aufzunehmen.
Auch der Querschnitt der Saugleitungen 14, 16, 18 und 21 ist so festgelegt, daß in
der für jeden ersten Sammelbehälter 12 vorgesehenen Arbeitsperiode jeweils sämtliches
Abfallgut abgeführt werden kann.
[0031] Wenn die gesamte Entsorgung abgeschlossen ist, das heißt, wenn alle ersten Sammelbehälter
12 geleert sind, werden die an den Leitungsenden der Leitungen 16 angeordneten Absperrorgane
17 geöffnet, so daß Nebenluft eintreten kann und die Leitung 16, 18 luftgespült und
von Rückständen freigemacht werden kann. Wenn diese Spülvorgänge abgeschlossen sind,
sorgt die Steuerung dafür, daß die Vorrichtung 10 wieder ihre Ausgangslage einnimmt
und, sofern entsprechend der Auslegung vorgesehen, neu startet.
[0032] In Figur 2 ist eine der in Figur 1 gezeigten Anordnung sehr ähnliche Vorrichtung
11 wiedergegeben, die insbesondere zur Entsorgung von langspänigen Rückständen dient.
Um Wiederholungen zu vermeiden werden für baugleiche Teile entsprechend Figur 1 die
gleichen Bezugsziffern zugrundegelegt.
[0033] Auch bei der Vorrichtung 11 gemäß Figur 2 ist eine Vielzahl von ersten Sammelbehältern
12 jeweils an Entstehungsorten von Abfallgut, nämlich langspänigen Rückständen, angeordnet,
die üblicherweise nicht näher gezeigte mechanische Bearbeitungszentren, wie Drehmaschinen,
Bohrmaschinen und ähnliches sind. Aufgrund der durch dieses Arbeitsverfahren bedingten
Langspänigkeit der anfallenden Rückstände, insbesondere in Form von Spiralspänen,
ist ein störungsfreier Transport über die Leitungen 14, 16, 18 nicht sicher. Vielfach
passiert es, daß sich diese Spiralspäne an der Innenwandung der Rohrleitung verzahnen
und von dem Förderluftstrom nicht mehr mitgerissen werden. Hierdurch kann es zu erheblichen
Beeinträchtigungen des Entsorgungsablaufes kommen, was dazu führt, daß die langspänigen
Rückstände vor der Einbringung in das Luftfördersystem 14, 16, 18, 20 auf eine fördergerechte
Größe zerkleinert werden müssen. Diese Zerkleinerung ist vorgesehen in einem Schlag-
oder Brechwerk 19, welches jeweils einer Mehrzahl von Bearbeitungsstationen, hier
symbolisiert durch die ersten Sammelbehälter 12, zugeordnet ist.
[0034] Diese Zerkleinerungseinrichtung 19, die beispielsweise gegenläufig drehende Schneidwalzen
aufweisen kann sowie eine Lochplatte mit einer Lochgröße entsprechend der erforderlichen
Spangröße, wird über Förderwege 13 von den einzelnen Bearbeitungsstationen 12 mit
langspänigen Rückständen beschickt, welche nach ihrer Zerkleinerung über die Leitungen
14, 16, 18 in den zweiten Sammelbehälter 20 gelangen. Ebenso wie der zweite Sammelbehälter
20 der Vorrichtung 10 gemäß Figur 1 besitzt auch der zweite Sammelbehälter 20 der
Vorrichtung 11 einen Schwer- oder Fliehkraftabscheider, der die Trennung der Rückstände
von den Begleitstoffen sowie von der Förderluft bewirkt. Die Späne, die in den Schwer-
oder Fliehkraftabscheider gesaugt werden, fallen in einen unterhalb der Eintrittsöffnung
installierten Sammelbehälter, der als Austragsschurre 24 konstruiert ist. Diese Austragsschurre
24, die trichterförmig ausgebildet ist, mit einem Absperrorgan 25 verschließbar. Bei
Erreichen des maximalen Füllstandes erfolgt die Öffnung des Absperrorgans 25 und das
in dem zweiten Sammelbehälter 20 aufgenommene Abfallgut wird entweder in einen bereitstehenden
Transportwagen 26 gefüllt oder - abhängig von der örtlichen Einrichtungen - in eine
bauseitige Abfallverwertungseinrichtung. Die Entleerung ist nur bei Stillstand des
Unterdruckerzeugers 22 möglich.
[0035] Grundsätzlich ist es möglich, eine Vorrichtung 10 gemäß Figur 1 mit einer Vorrichtung
11 gemäß Figur 2 zu kombinieren. Dies hängt davon ab, wieviel Bearbeitungsstationen
entsorgt werden müssen. Da jeder einer Bearbeitungsstation zugeordnete erste Sammelbehälter
separat von den übrigen jeweils geleert wird und für jeden Entleerungsvorgang ein
bestimmtes Zeitintervall erforderlich ist ergibt sich rein rechnerisch ein bestimmtes
Zeitraster, welches dazu führt, daß pro Zeiteinheit mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
10, 11 die Entsorgung einer bestimmten maximalen Anzahl von Bearbeitungsstationen
nur möglich ist. Wird diese maximale Anzahl überschritten, so ist es wirtschaftlicher,
eine weitere Vorrichtung 10, 11 vorzusehen, anstatt die vorhandenen Komponenten, wie
erste Sammelbehälter 12 und zweite Sammelbehälter 20 sowie den Unterdruckerzeuger
22, zu vergrößern.
1. Verfahren zum Ableiten von Bearbeitungsrückständen, wie z. B. Späne, aus der mechanischen
Bearbeitung, insbesondere spanende Formgebung, von Werkstücken mittels eines Luftstroms,
der über Strömungswege mit wenigstens einem Entstehungsort verbunden ist, an welchem
die dort angefallenen Rückstände von dem Luftstrom erfaßt und gegebenenfalls mit Begleitstoffen,
wie Schmier-, Schneid- oder Kühlmittel mitgerissen und zu einem Sammelort gefördert
werden, an welchem die Rückstände von den Begleitstoffen und der Förderluft separiert
werden und gelagert werden, bis ein vorgegebenes Lagervolumen erreicht ist, wobei
die Förderluft zunächst gereinigt und anschließend an die Umgebung abgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bearbeitungsrückstände Späne sind, die beim Fräsen, Drehen, Bohren oder ähnlichen
spanenden Bearbeitungsverfahren von Metallen, Keramik und Kunststoff anfallen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftstrom mittels
Unterdruck erzeugt wird durch eine Einrichtung, die am vorgegebenen Sammelort angeordnet
ist.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderung
der Rückstände periodisch erfolgt und das nach jeder Förderperiode ein Spülvorgang
des Strömungsweges erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Spülvorgang für jeden Entstehungsort
einzeln durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spülung der jedem Entstehungsort
zugeordneten Strömungswege sukzessive nacheinander erfolgt, indem jeweils durch Öffnen
einer Zutrittsöffnung Nebenluft angesaugt wird, welche den betreffenden Strömungsweg
von Rückständen freimacht.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstände
vor der Beaufschlagung durch den Luftstrom zerkleinert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstände mit großen Längen,
insbesondere Dreh- und Bohrspäne, zerkleinert werden.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit jeweils
einem an jedem Entstehungsort angeordneten ersten Sammelbehälter (12) zur Aufnahme
der örtlich angefallenen Rückstände, der über eine Hohlleitung (14, 16, 18) mit einem
zweiten Sammelbehälter (20) strömungsmäßig verbunden ist, welcher eine Trennvorrichtung
zur Trennung der angeförderten Rückstände von möglichen Begleitstoffen, insbesondere
Schmier-, Schneid- und Kühlmittel, sowie von der Förderluft aufweist und über eine
Rohrleitung (21) mit einem Unterdruckerzeuger (22), z. B. Vakuumpumpe in Verbindung
steht, der die gesamte aus ersten Sammelbehältern (12), Hohlleitungen (14, 16, 18)
und zweitem Sammelbehälter (20) gebildete Anordnung mit Unterdruck beaufschlagt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden zweiten Sammelbehälter
(20) jeweils ein Unterdruckerzeuger (22) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnete, daß eine Steuereinrichtung
vorgesehen ist, welche die selbsttätige Inbetriebsetzung jedes Unterdruckerzeugers
(22) vornimmt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlleitungen
(14, 16, 18) als Rohrleitung ausgebildet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß Biegungen
jeweils einen Krümmungsradius von wenigstens 2,5 x Rohrdurchmesser aufweisen.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, daß als Werkstoff für Biegungen austenitischer
Stahl zum Einsatz kommt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
ein Teil der Hohlleitungen (14, 16) als Schlauchleitung ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennezeichnet, daß jeder
zweite Sammelbehälter (20) als Trennvorrichtung einen Schwer- oder Fliehkraftabscheider
sowie ein zweistufiges Filter mit einem Tuchfilter als Vorfilter und einem Patronenfilter
als Hauptfilter aufweist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß jeder erste
Sammelbehälter (12) als Absaugtrichter mit nach oben offener Zuführöffnung ausgebildet
ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß jeder erste Sammelbehälter
12 eine Einrichtung zum Abscheiden von Schmier-, Schneid- oder Kühlflüssigkeit aufweist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß jede an
einem ersten Sammelbehälter (12) anschließende Hohlleitung (14) mit einem Absperrorgan
(15) versehen ist.
20. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 7 oder 8 mit
den Merkmalen nach einem der Ansprüche 9 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
erste Sammelbehälter (12), der mit langspänigen Rückständen beaufschlagt wird, z.
B. von einem Dreh- oder Bohrzentrum, mit einer Zerkleinerungseinrichtung (19) zusammenarbeitet,
die mit der zum zweiten Sammelbehälter (20) Hohlleitung (14, 16, 18) verbunden ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß als Zerkleinerungseinrichtung
(19) ein Werkzeug mit gegenläufigen Brech- oder Schneidwalzen zum Einsatz kommt, welches
ein Lochsieb zur Einhaltung der festgelegten Spangröße aufweist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die in
jeder Hohlleitung (14, 16) angeordneten Absperrorgane als Flachdichtschieber ausgebildet
sind, die mittels von der Steuereinrichtung angesteuerter Stellglieder betätigbar
sind.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß als Stellglieder pneumatisch
beaufschlagte Kolben-Zylinder-Anordnungen vorgesehen sind.