[0001] Die Erfindung betrifft ein plattenförmiges Schalldämmelement zur Montage unterhalb
einer Raumdecke, insbesondere unterhalb der Decke eines Großraumes oder einer Halle,
mit einer Kernschicht aus einem porösen, Schallwellen absorbierenden Fasermaterial,
welche zumindest auf ihrer einen Flachseite mit einer porösen Kaschierung versehen
ist.
[0002] Ein plattenförmiges Schalldämmelement zur Montage unterhalb einer Raumdecke ist beispielsweise
in der Druckschrift G 91 11 178 offenbart. Dieses nach Art einer Baffel gestaltete
Schalldämmelement verfügt über einen Kern aus komprimierter Glaswolle, auf dessen
beiden Flachseiten jeweils ein Glasfaservlies befestigt ist, welches an seiner Außenseite
mit einer Farbschicht kaschiert ist.
[0003] Es sind ferner plattenförmige Schalldämmelemente bekannt und auch umfangreich im
Gebrauch, bei denen der die Schallwellen absorbierende Dämmstoff aus Steinwolle besteht.
[0004] Nachteilig bei diesen bekannten Schalldämmelementen ist, daß die darin verwendeten
Dämmstoffe nicht unerhebliche gesundheitliche Risiken bergen. Dies gilt insbesondere
für das Material Steinwolle, da dieses Material sehr kurzfaserig aufgebaut ist und
daher die Gefahr besteht, daß sich einzelne Fasern in der Lunge des Menschen festsetzen.
Die genannnten gesundheitlichen Risiken führen auch dazu, daß derartige Materialien
bei der Entsorgung bereits in die Sparte "Sondermüll" fallen und daher ihre Beseitigung
viele Probleme mit sich bringt. Die aufgezeigten Gefahren sind bei Glaswolle nicht
so ausgeprägt, jedoch ist auch Glaswolle als Dämmaterial nicht ganz unbedenklich.
[0005] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein plattenförmiges Schalldämmelement zu schaffen, das sich im Rahmen der
Abfallbeseitigung ohne Probleme entsorgen läßt und das hinsichtlich seiner akustischen
Eigenschaften mit den bekannten Schalldämmelementen, etwa auf Basis von Steinwolle,
vergleichbar ist.
[0006] Zur
Lösung wird zusammen mit den eingangs genannten Merkmalen vorgeschlagen, daß die Kernschicht
aus roher, komprimierter Schafwolle besteht, wobei die einzelnen Fasern der Schafwolle
Zur Erzielung einer Eigensteifigkeit der Kernschicht durch ein ausgehärtetes Bindemittel
gebunden sind.
[0007] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß Schafwolle ein ausgeprägt gutes
akustisches Dämmverhalten aufweist, welches nach ersten Einschätzungen nicht schlechter
ist als bei der Verwendung von Steinwolle oder Glaswolle. Hinsichtlich der Probleme
bei der Abfallbeseitigung ist Schafwolle den beiden bekannten Materialien hingegen
weit überlegen, da es sich um ein reines Naturprodukt handelt, welches als Abfall
einem natürlichen Zersetzungsprozeß unterliegt. Die einzelnen Fasern sind wesentlich
länger als bei Steinwolle und Glaswolle, so daß eine nennenswerte Gefahr des Festsetzens
der Fasern in der menschlichen Lunge nicht besteht.
[0008] Allerdings besitzt komprimierte Schafwolle keine eigene Steifigkeit, weshalb mit
der Erfindung vorgeschlagen wird, die einzelnen Fasern der Schafwolle zur Erzielung
einer Eigensteifigkeit der Kernschicht zu binden. Dies erfolgt durch ein aushärtendes
Bindemittel.
[0009] Die Eigenstabilität der Kernschicht läßt sich nochmals steigern, indem der Schafwolle
Baumwolle in einem Volumenanteil von 10 bis 25 Prozent, vorzugsweise ca. 20 Prozent,
zugefügt wird. Baumwolle ist ebenso wie Schafwolle ein nachwachsender Naturstoff.
Auch das Bindemittel sollte auf natürlicher Basis hergestellt sein. Gemäß einer Ausgestaltung
der Erfindung wird deshalb vorgeschlagen, daß das Bindemittel aus Kunstharz besteht.
[0010] Um auch die Kaschierung weitgehend frei von umweltbelastenden Stoffen zu halten,
wird ferner vorgeschlagen, daß die Kaschierung aus einer offenporigen Farbschicht
auf Wasserbasis besteht.
[0011] Schließlich ist eine Ausgestaltung des Schalldämmelementes dadurch gekennzeichnet,
daß in der Kernschicht Befestigungselemente verankert sind. Hierdurch erübrigen sich
zusätzliche Maßnahmen, um die für die Anordnung des Schalldämmelementes unterhalb
der Raumdecke erforderlichen Befestigungselemente an der Außenfläche des Schalldämmelementes
anzubringen.
[0012] Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der zugehörigen Zeichnung, in der bevorzugte Ausführungsformen von plattenförmigen
Schalldämmelementen zur Montage unterhalb einer Raumdecke dargestellt sind. In der
Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- In einer Schnittdarstellung ein plattenförmiges Schalldämmelement sowie dessen Befestigung
unterhalb einer Raumdecke und
- Fig. 2
- in drei Teilschnitten unterschiedliche Arten der Anordnung plattenförmiger Schalldämmelemente
unterhalb einer Raumdecke.
[0013] Fig. 1 zeigt ein unterhalb einer Raumdecke anzuordnendes Schalldämmelement 2 in Form
einer Platte bzw. Baffel. Fig. 2 läßt erkennen, daß mehrere Reihen derartiger Schalldämmelemente
2 vorgesehen sind, wobei sich jede Reihe wiederum aus mehreren hintereinander angeordneten
Schalldämmelementen 2 zusammensetzt. Die Art der Anordnung der Schalldämmelemente
2 unterhalb einer Raumdecke 1 kann je nach den akustischen Erfordernissen gewählt
werden. Bei der links in Fig. 2 dargestellten Anordnung hängen die einzelnen Schalldämmelemente
2 senkrecht nach unten, während bei der mittleren Darstellung der Fig. 2 die Schalldämmelemente
2 mittels Schienen 3 horizontal unter der Raumdecke 1 befestigt sind. Bei der rechten
Darstellung der Fig. 2 sind die einzelnen Schalldämmelemente 2 mit Hilfe von Abspannungen
4 schräg aufgehängt.
[0014] Einzelheiten der Schalldämmelemente 2 sind in der Fig. 1 dargestellt. Das Schalldämmelement
2 weist eine Kernschicht 5 auf, die in erster Linie aus roher, komprimierter Schafwolle
besteht. Die einzelnen Fasern 6 der Schafwolle sind durch ein ausgehärtetes Bindemittel
gebunden. Als Bindemittel wird Kunstharz verwendet, welches in ausgehärtetem Zustand
der Kernschicht 5 eine solche Stabilität verleiht, daß diese eigenstabil ist und die
einzelnen Schalldämmelemente 2 daher auch fest in horizontaler Anordnung unterhalb
einer Raumdecke montiert werden können.
[0015] Bei der Herstellung der Schalldämmelemente 2 wird zunächst die rohe, d.h. ungesponnene
Schafwolle in eine rechteckige Form gelegt und darin komprimiert. Anschließend wird
Kunstharz hinzugegeben, wobei der Kompressionsdruck so lange aufrechterhalten wird,
bis das Kunstharz die einzelnen Wollfasern bindet. Auf diese Weise entsteht eine eigenstabile
Platte, die anschließend auf einer oder auf beiden Flachseiten mit einer porösen Kaschierung
7 in Form einer offenporigen Farbschicht auf Wasserbasis versehen wird. Eine solche
poröse Kaschierung ist bei entsprechenden hygienischen Anforderungen auch an den Kanten
möglich.
[0016] Das in dieser Art ausgebildete Schalldämmelement 2 absorbiert Schallwellen sehr gut,
wobei die Kaschierung 7 wegen ihrer offenporigen Struktur die akustische Dämmwirkung
der aus Schafwolle bestehenden Kernschicht 5 kaum beeinträchtigt. Durch die Kaschierung
7 läßt sich die Oberfläche des Schalldämmelementes 2 allerdings leicht pflegen, so
daß neben einer Anwendung in industriellen Produktionshallen auch eine Anwendung in
großen Laborräumen oder Küchen in Betracht kommt. Da es sich bei Schafwolle um ein
langfaseriges Produkt aus einem nachwachsenden Naturstoff handelt, birgt das Schalldämmelement
2 keine gesundheitlichen Risiken. Schafwolle ist außerdem auf natürlichem Wege abbaubar.
Vorteilhaft bei Schafwolle ist ferner, daß diese relativ viel Feuchtigkeit verträgt,
ohne zu altern. Durch die Kaschierung 7 erhält das Schalldämmelement 2 außerdem eine
ausreichende Widerstandsfähigkeit gegen einen Befall durch Schimmel und Bakterien.
[0017] In Fig. 1 ist dargestellt, daß in die obere Schmalseite des Schalldämmelementes 2
ein nach Art einer Schraubenfeder ausgebildetes Befestigungselement 8 eingelassen
ist. Das Befestigungselement 8 kann nachträglich in das Schalldämmelement 2 eingeschraubt
werden, es kann aber auch bereits bei der Herstellung des Schalldämmelementes 2 eingelegt
und dann während des Härteprozesses in der Kernschicht 5 verankert werden. Das Befestigungselement
8 ist an seinem oberen Ende mit einem Haken 9 versehen, der in ein auf einer T-Schiene
10 verschiebbar angeordnetes Winkelblech 11 eingehängt ist. Die T-Schiene 10 ist entweder
unmittelbar oder mit Abstand unterhalb der Raumdecke befestigt und kann auch in diese
eingelassen sein, wenn ausreichend Raum für das Einlegen der Plattenelemente 2 gelassen
wird.
[0018] Zur Erzielung einer Eigenstabilität des Schalldämmelementes wird als Bindemittel
zum Binden der einzelnen Fasern der Kernschicht 5 Kunstharz verwendet. Als Bindemittel
läßt sich aber auch Zellulose verwenden. Im Hinblick auf die natürliche Abbaubarkeit
ist allerdings Kunstharz zu bevorzugen. Die Eigenstabilität läßt sich nochmals steigern,
indem der Schafwolle Baumwolle in einem Volumenanteil von ca. 20 Prozent beigemengt
wird.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1
- Raumdecke
- 2
- Schalldämmelement
- 3
- Schiene
- 4
- Abspannung
- 5
- Kernschicht
- 6
- Faser
- 7
- Kaschierung
- 8
- Befestigungselement
- 9
- Haken
- 10
- T-Schiene
- 11
- Winkelblech
1. Plattenförmiges Schalldämmelement zur Montage unterhalb einer Raumdecke, insbesondere
unterhalb der Decke eines Großraumes oder einer Halle, mit einer Kernschicht aus einem
porösen, Schallwellen absorbierenden Fasermaterial, welche zumindest auf ihrer einen
Flachseite mit einer porösen Kaschierung versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kernschicht (5) aus roher, komprimierter Schafwolle besteht, wobei die einzelnen
Fasern (6) der Schafwolle zur Erzielung einer Eigensteifigkeit der Kernschicht (5)
durch ein ausgehärtetes Bindemittel gebunden sind.
2. Schalldämmelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kernschicht (5)
Baumwolle in einem Volumenanteil von 10 bis 25 Prozent, vorzugsweise ca. 20 Prozent,
zugefügt ist.
3. Schalldämmelement nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Bindemittel aus Kunstharz besteht.
4. Schalldämmelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kaschierung (7) aus einer offenporigen Farbschicht auf Wasserbasis besteht.
5. Schalldämmelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Kernschicht (5) Befestigungselemente (8) verankert sind.