[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Stützen eines Zylinders in einer Rotationsdruckmaschine.
[0002] Aus dem U.S. Patent Nr. 4,119,032 ist eine Vorrichtung in einer Druckmaschine bekannt,
mit der eine Walze, von der zum Zwecke der Durchführung von Montagearbeiten eine Lagerung
weggeschwenkt werden kann, im Gleichgewicht gehalten wird. Die Vorrichtung umfaßt
einen hydraulischen Zylinder, der auf dem Boden schwenkbar gelagert ist. Über eine
Kolbenstange, eine Spannschraube und ein Joch wirkt der hydraulische Zylinder mit
einem Verlängerungsstück der im Gleichgewicht zu haltenden Walze zusammen. Das mit
der Kolbenstange über eine Spannschraube verbundene Joch ist auf dem Verlängerungsstück
der im Gleichgewicht zu haltenden Walze über ein Kugellager drehbar gelagert. Der
hydraulische Zylinder hält die Walze in einer Position, in welcher Arbeiten an der
Walze ohne weitere Demontage ausgeführt werden können.
[0003] Ein Nachteil bei der in diesem U.S. Patent offenbarten Vorrichtung ist das Fehlen
einer Sicherung gegen Druckabfall in dem Hydrauliksystem. Infolge der Schwerkraft
würde die Walze bei Druckabfall im Hydrauliksystem durch ihr Eigengewicht in der Seitenwand,
in welcher sie noch gelagert ist, verbogen werden. Dies hat kostspielige Montagearbeiten
oder ein Auswechseln des Lagers zur Folge.
[0004] Nach der vorliegenden Erfindung umfaßt eine Rotationsdruckmaschine einen Rahmen und
voneinander beabstandete Seitenwände, einen Druckzylinder und eine Lagerung zum Lagern
der Enden des Druckzylinders, so daß dieser sich in den Seitenwänden des Rahmens dreht.
Die Lagerung ist von dem einen Ende des Druckzylinders wegbewegbar.
Die Rotationsdruckmaschine umfaßt außerdem einen Gegengewichtmechanismus, durch welchen
der Druckzylinder bei Entfernung der Lagerung an dem anderen Ende gestützt wird. Der
Gegengewichtmechanismus umfaßt einen Dreharm, der aus einer Stützposition Kraft auf
das andere Ende des Druckzylinders ausübt, um diesen in dem Rahmen zu halten, wenn
die Lagerung wegbewegt wird.
Der Gegengewichtmechanismus umfaßt ferner ein Gelenkstück, um den Dreharm in seine
Stützposition zu bewegen und diesen gegen das Gewicht des Druckzylinders in seiner
Stützposition zu halten.
[0005] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfaßt ein Druckwerk ein Paar
Druckzylinder, ein Paar Lagerungen einschließlich der Lager für die Druckzylinder
und ein Paar Gegengewichtmechanismen für die Druckzylinder. Jede der Gegengewichtmechanismen
umfaßt einen Stellzylinder und ein durch den Stellzylinder rotierbares Gelenkstück.
Das Gelenkstück ist durch eine Spannschraube mit dem Dreharm verbunden, so daß der
Dreharm bei Aktivierung des Stellzylinders gedreht wird. Der Dreharm ist in dem Seitenrahmen
der Druckmaschine in einer Position gelagert, die relativ zu dem zugeordneten Druckzylinder
verstellbar ist, und durch die Spannschraube kann eine zusätzliche Verstellung der
Position des Dreharms relativ zu dem Gelenkstück vorgenommen werden.
[0006] Die Gelenkstücke sind vorzugsweise in Endpositionen bewegbar. Wenn die Gelenkstücke
sich in ihren Endpositionen befinden, dann ist die Bewegung der Dreharme aus ihren
Stützpositionen unter dem Gewicht der Druckzylinder blockiert. Die Dreharme bleiben
also in ihren Stützpositionen, auch wenn der Druck in den Stellzylindern abfällt.
[0007] Vorzugsweise sind die Dreharme in ihre und aus ihrer Stützposition bewegbar, so daß
die Gegengewichtmechanismen nur im Bedarfsfall an den zugeordneten Druckzylindern
betätigt werden können. Somit wird Lagerreibung und Abnutzung der Lager auf ein Minimum
reduziert. Eine Steuereinrichtung zum automatischen Betätigen der Gegengewichtmechanismen
kann durch Entfernen der Träger in den Lagerungen an den anderen Enden der Druckzylinder
aktiviert werden.
[0008] Diese und andere Merkmale der Erfindung werden durch die folgende Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit den beigefügten, nachstehend
erläuterten Zeichnungen weiter verdeutlicht.
- Fig. 1
- ist eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Ausführung eines Druckwerks;
- Fig. 2
- ist eine Teilansicht entlang der Linie 2-2 der Fig. 1; und
- Fig. 3
- ist eine Ansicht entlang der Linie 3-3 der Fig. 2.
[0009] Wie in Fig. 1 gezeigt, umfaßt ein Druckwerk 10 einen Rahmen mit einem Paar voneinander
beabstandeten Seitenwänden 12 und 14. In den Seitenwänden 12 und 14 lagern ein Paar
Druckzylinder 16 und 18 mit jeweiligen Lagerzapfen 20 und 22. Die Lagerzapfen 20 des
Druckzylinders 16 werden von einer Lagerung mit Trägerelementen 26 in den Seitenwänden
12 und 14 drehbar gestützt. Die Lagerzapfen 22 des anderen Druckzylinders 18 werden
von einer anderen Lagerung mit Trägerelementen 28 in den Seitenwänden 12 und 14 drehbar
gestützt. Die sich an der rechten Seite des Druckwerks 10 befindenden Trägerelemente
26 und 28 können von ihren Positionen in der Seitenwand 14 wegbewegt werden, wie in
Fig. 1 gezeigt, um Zugang zu den rechten Enden der Druckzylinder 16 und 18 durch eine
Öffnung 30 in der Seitenwand 14 zu schaffen. Die Druckformhülsen 32 und 34 können
dann von den Druckzylindern 16 und 18 entfernt werden, indem diese durch die Öffnung
30 axial von den Druckzylindern 16 und 18 gezogen werden.
[0010] Wenn die Trägerelemente 26 und 28 aus der Seitenwand 14 entfernt sind, wie in Fig.
1 gezeigt, sind die Druckzylinder 16 und 18 an ihren rechten Enden nicht mehr gestützt.
Folglich üben entsprechend der vorliegenden Erfindung der obere und der untere Gegengewichtmechanismus
40 und 42 eine als Gegengewicht bezeichnete Kraft an dem jeweiligen linken Ende der
Druckzylinder 16 und 18 aus, wie dies mit dem Pfeil in Fig. 1 angedeutet ist. Folglich
stützen der obere und der untere Gegengewichtmechanismus 40 und 42 den ersten und
den zweiten Druckzylinder 16 und 18, wenn die Trägerelemente 26 und 28 entfernt sind.
[0011] Wie in Fig. 2 und 3 gezeigt, sind der obere und der untere Gegengewichtmechanismus
40 und 42 von gleicher Konstruktion und teilen sich eine zentrale Montageplatte 44.
Die zentrale Montageplatte 44 ist durch Halter 48 und Bolzen 49 auf einem Flansch
46 an der Seitenwand 12 befestigt.
[0012] Jeder der oberen und unteren Gegengewichtmechanismen 40 und 42 weist einen Dreharm
50 auf. Jeder Dreharm 50 ist durch eine Verstellung von Drehbolzen 52 mit der zentralen
Montageplatte 44 verbunden. Die Drehbolzenverstellungen 52 erlauben das Drehen der
Dreharme 50 um die Drehbolzenlagerung, was eine Verstellung der Positionen der Dreharme
50 in horizontaler Richtung und somit eine horizontale Positionierung der Lagerzapfen
20 und 22 an der rechten Seite des Druckwerks 10 ermöglicht. Jeder Dreharm 50 weist
eine gewölbte Haltefläche 54 auf, die bei der Drehung des Dreharms 50 um die Drehbolzenlagerung
52 in den Kontakt und aus dem Kontakt mit den zugeordneten Lagerzapfen 20 oder 22
bewegbar ist.
[0013] Die von den gewölbten Halteflächen 54 entfernten Enden der Dreharme 50 sind durch
Bolzen 58 mit Spannschrauben 56 drehbar verbunden. Die Spannschrauben 56 erlauben
eine vertikale Positionierung der Lagerzapfen 20 und 22 an der rechten Seite des Druckwerks
10. Die Spannschrauben 56 sind mit dreieckigen Gelenkstücken 60 drehbar verbunden.
Die Gelenkstücke 60 sind um in der Seitenwand 12 befestigte Bolzen 64 drehbar.
[0014] Der obere und der untere Gegengewichtmechanismus 40 und 42 umfassen auch einen Stellzylinder
66 und eine Kolbenstangen 68. Der Stellzylinder 66 ist um einen in der Seitenwand
12 befestigten Bolzen 70 drehbar. Das Ende der Kolbenstange 68 ist durch einen Bolzen
72 drehbar mit dem Gelenkstück 60 verbunden.
[0015] Wie in Fig. 2 gezeigt, sind der obere und der untere Gegengewichtmechanismus 40 und
42 zwischen einer in ausgezogenen Linien gezeigten geschlossenen Position und einer
teilweise in gestrichelten Linien gezeigten offenen Position bewegbar. Bei der Bewegung
von der in gestrichelten Linien gezeigten offenen Position zu der in ausgezogen Linien
gezeigten geschlossenen Position fährt die Kolbenstange 68 in den Stellzylinder 66
ein bis sie von einem Stopper 74 gestoppt wird. Das Gelenkstück 60 wird dabei um den
Bolzen 64 im Gegenuhrzeigersinn gedreht. Die gewölbte Haltefläche 54 an dem jeweiligen
Dreharm 50 wird somit in den Kontakt mit den Lagerzapfen 20, 22 an den Druckzylindern
16 und 18 gebracht. Während des Kontakts mit den Lagerzapfen 20 und 22 üben die jeweiligen
Dreharme 50 auf den jeweils zugeordneten Lagerzapfen 20 oder 22 einen Gegengewichtsdruck
aus, durch welchen der zugehörige Druckzylinder 16 oder 18 beim Entfernen der Trägerelemente
26 und 28 gestützt wird, wie in Fig. 1 gezeigt.
[0016] Bei der Drehung des jeweiligen Gelenkstücks 60 im Gegenuhrzeigersinn, wie hieroben
beschrieben, wird dieses soweit gedreht, daß die Mitte des Bolzens 62 über eine gedachte
Linie zwischen den Mitten der Bolzen 58 und 64 nach links bewegt wird. Somit werden
der Bolzen 62 und das Gelenkstück 60 in eine Endposition bewegt. Dies ist ein erfindungsgemäßes
Sicherheitsmerkmal. Wenn die Trägerelemente 26 und 28 entfernt sind, wie in Fig. 1
gezeigt, dann beaufschlagen die Druckzylinder 16 und 18 durch ihr Gewicht über die
Lagerzapfen 20 und 22 die Dreharme 50 mit Hebekräften. Diese Hebekräfte zwingen die
Dreharme 50 sich im Gegenuhrzeigersinn zu bewegen. Die Spannschrauben 56 werden somit
gezwungen, sich nach unten zu bewegen. Würde die Mitte des jeweiligen Bolzens 62 sich
rechts von der gedachten Linie zwischen den Mitten der Bolzen 58 und 64 befinden,
so würde die jeweilige Spannschraube 56 das jeweilige Gelenkstück 60 zwingen, sich
im Uhrzeigersinn zu drehen. Würde der Druck in dem jeweiligen Stellzylinder 66 abfallen,
so würde dieser solch einer Drehung des Gelenkstücks 60 im Uhrzeigersinn nicht widerstehen,
und der jeweilige Gegengewichtmechanismus 40, 42 würde zurück in die mit gestrichelten
Linien gezeigte offene Position bewegt werden. Die Mitte des jeweiligen Bolzens 62
wird jedoch in eine Endposition links von der gedachten Linie zwischen den Mitten
der Bolzen 58 und 64 bewegt. Eine Bewegung der jeweiligen Spannschraube 56 nach unten
bei Druckabfall in dem jeweiligen Stellzylinder 66 würde folglich das jeweilige Gelenkstück
60 veranlassen, sich im Gegenuhrzeigersinn zu drehen. Diese Gegenuhrzeigersinn-Bewegung
des Gelenkstücks 60 wird durch den Stopper 74 an der Kolbenstange 68 blockiert. Das
jeweilige Gelenkstück 60 hält somit den jeweiligen Dreharm 50 in seiner geschlossenen
Position gegen das Gewicht des jeweiligen Druckzylinders 16, 18, was ein Sicherheitsmerkmal
dieser Erfindung darstellt.
[0017] Die vorangehende Beschreibung der Erfindung kann den Fachmann zu weiteren Verbesserungen,
Änderungen und Modifikationen anregen. Es sind z.B. der obere und der untere Gegengewichtmechanismus
40 und 42 in der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mechanisch voneinander
getrennt, sie könnten aber mechanisch zu gemeinsamer Betätigung verbunden werden,
so wie dies der Fall ist bei einem einzelnen Stellzylinder, der mit beiden Gelenkstücken
60 verbunden ist. Der obere und der untere Gegengewichtmechanismus 40 und 42 könnten
auch mit einem elektrischen Motor zur Bewegung eines oder beider Dreharme 50 ausgestattet
sein. Eine Steuereinrichtung zur automatischen Betätigung der Gegengewichtmechanismen
40 und 42 könnte auf das Entfernen und Einfügen der Trägerelemente 26 und 28 ansprechbar
gemacht werden. Solche Verbesserungen, Änderungen und Modifikationen entsprechend
den Fähigkeiten des Fachmanns fallen in den Rahmen der anhängenden Patentansprüche.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0018]
- 10
- Druckwerk
- 12
- Seitenwand
- 14
- Seitenwand
- 16
- Druckzylinder
- 18
- Druckzylinder
- 20
- Lagerzapfen
- 22
- Lagerzapfen
- 26
- Trägerelement
- 28
- Trägerelement
- 30
- Öffnung
- 32
- Druckformhülse
- 34
- Druckformhülse
- 40
- Gegengewichtmechanismus
- 42
- Gegengewichtmechanismus
- 44
- Montageplatte
- 46
- Flansch
- 48
- Halter
- 49
- Bolzen
- 50
- Dreharme
- 52
- Drehbolzen
- 54
- Haltefläche
- 56
- Spannschrauben
- 58
- Bolzen
- 60
- Gelenkstücke
- 62
- Bolzen
- 64
- Bolzen
- 66
- Stellzylinder
- 68
- Kolbenstangen
- 70
- Bolzen
- 72
- Bolzen
- 74
- Stopper
1. Vorrichtung, welche die folgenden Merkmale umfaßt: einen Rahmen mit voneinander beabstandeten
Seitenwänden (12, 14);
einen Druckzylinder (16);
ein Trägerelement (26) für das Stützen der Enden (20) des genannten Druckzylinders
(16) in den genannten Seitenwänden (12, 14), wobei das genannte Trägerelement (26)
von dem einen Ende (20) des genannten Druckzylinders entfernbar ist;
einen Gegengewichtmechanismus (40) mit einem in seiner Position verstellbaren Dreharm
(50), welcher in einer Stützposition Kraft auf das andere Ende (20) des genannten
Druckzylinders (16) ausübt, um beim Entfernen des genannten Trägerelements den genannten
Druckzylinder (16) in dem genannten Rahmen zu stützen;
und mit einem Gelenkstück (60) zum Bewegen des genannten Dreharms (50) in die genannte
Stützposition und zum Halten des genannten Dreharms (50) in der genannten Stützposition
gegen das Gewicht des Druckzylinders (16).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der genannte Gegengewichtmechanismus (40) ein drehbares Gelenkstück (60) umfaßt,
einen Stellzylinder (66) zum Verbinden des genannten Gelenkstücks (60) mit einer der
genannten Seitenwände (12), und eine Spannschraube (56) zum verstellbaren Verbinden
des genannten Gelenkstücks (60) mit dem genannten Dreharm (50).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das genannte Gelenkstück (60) in eine erste Richtung drehbar ist, um eine Bewegung
des genannten Dreharms (50) weg von dem genannten Druckzylinder (16) zu bewirken,
daß der genannte Dreharm (50) das genannte Gelenkstück (60) zwingt, sich beim Entfernen
des genannten Trägerelements (26) in eine zweite Richtung entgegen der genannten ersten
Richtung zu drehen, und der genannte Stellzylinder (66) beim Entfernen des genannten
Trägerelements (26) die Drehung des genannten Gelenkstücks (60) in die genannte zweite
Richtung blockiert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der genannte Dreharm (50) in und aus dem Kontakt mit dem genannten Druckzylinder
(16) bewegbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der genannte Dreharm (50) eine gewölbte Haltefläche (54) aufweist, die mit dem
Ende (20) des genannten Druckzylinders (16) in Kontakt gebracht wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der genannte Gegengewichtmechanismus (40) ein Element (52) zum Verstellen der
genannten Stützposition des genannten Dreharms (50) umfaßt, um die Position der genannten
gewölbten Haltefläche (54) zu verstellen, wenn sich der genannte Dreharm (50) in der
genannten Stützposition befindet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das genannte Verstellelement (52) die Position der genannten gewölbten Haltefläche
(54) sowohl vertikal als auch horizontal verstellt.