[0001] Die Erfindung betrifft ein verfahren zum Aufbringen von Selbstklebeetiketten (nachfolgend
Etiketten genannt) auf Behälter, insbesondere auf Flaschen, wobei das auf die Mantelfläche
des Behälters aufzubringende (erste) Etikett von einem um eine Spendekante herumgezogenen
Etikettenbandträger gespendet und einem Andrückkissen zugeführt wird, das das Etikett
übernimmt und der Mantelfläche des Behälters zuführt.
[0002] Ein derartiges Verfahren ist bekannt. Zum Spenden des Etiketts wird der Etikettenbandträger
mittels einer geeigneten Antriebsvorrichtung eine bestimmte Wegstrecke um die Spendekante
herumgezogen, wodurch das Etikett abgelöst und in freiem Fall dem Andrückkissen zugeführt
wird. Das Andrückkissen transportiert das Etikett, das beispielsweise durch Unterdruck
dort gehalten ist, zum Behälter und heftet es dort an. Obwohl der freie Fall des Etiketts
nur sehr kurz ist, ist dennoch nicht gewährleistet, daß das Etikett in reproduzierbarer
Position dem Behälter zugeführt wird, da es nicht stets in gleicher Position vom Andrückkissen,
sonderen sehr oft auch in einer leicht versetzten Position gegenüber zuvor aufgebrachten
Etiketten übernommen wird. Die Folge ist, daß bei einem Vergleich der Positionen von
auf eine entsprechende Anzahl von Behältern aufgebrachten Etiketten Abweichungen feststellbar
sind.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Aufbringen von
Selbstklebeetiketten auf Behältern anzugeben, bei dem stets gleiche Positionen des
Etiketts, also ein reproduzierbarer Sitz, auf den Behältern erfolgt.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Andrückkissen in eine
Überlapposition zur Spendekante bewegt wird, in der es das Etikett, vorzugsweise unter
Ausbildung eines Vakuums, übernimmt, und daß das mit Etikett versehene Andrückkissen
anschließend in ein Passierstellung verlagert wird, so daß es an der Spendekante vorbei
in eine Andrückstellung lagerbar ist, in der es das Etikett an die Mantelfläche des
Behälters anheftet. Dadurch, daß das Andrückkissen die Überlapposition zur Spendekante
einnimmt, entfällt ein freier Fall des von dem Etikettierbandträger gespendeten Etiketts.
Es wird vielmehr positionsgenau vom Etikettenbandträger auf das Andrückkissen übergeben,
wo es vorzugsweise mittels Unterdruck gehalten wird. Damit nun das Andrückkissen dem
Behälter zugeführt werden kann, verlagert sich das Andrückkissen zunächst in eine
Passierstellung, damit es im Zuge der Bewegung zum Behälter nicht gegen die Spendekante
stößt. Das Andrückkissen wird also aus der Überlapposition in die Passierstellung
verlagert. Aus der Passierstellung heraus erfolgt dann die Verlagerung in die Andrückstellung,
in der das Etikett vom Andrückkissen gegen die Mantelfläche des Behälters gedrückt
wird, so daß es dort anhaftet.
[0005] Nach einer Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, daß das Andrückkissen aus
einer Startposition aufwärts in die Überlapposition bewegt wird. Es liegt somit eine
Aufwärtsbewegung vor, um in die Überlapposition zur Spendekante zu gelangen.
[0006] Vorteilhaft ist es, wenn das Andrückkissen aus der Überlapposition abwärts in die
Passierstellung verlagert wird. Die Aufwärtsbewegung führt also zur Überlapposition
und eine entgegengesetzte Abwärtsbewegung in die Passierstellung.
[0007] Vorteilhaft ist es ferner, wenn das Andrückkissen aus der Passierstellung quer zur
Abwärtsbewegung bewegt wird, bis es in die Andrückstellung gelangt. Durch diese Querbewegung,
insbesondere durch eine Horizontalbewegung beziehungsweise etwa horizontal verlaufende
Bewegung wird das auf dem Andrückkissen sitzende Etikett dann aus der Passierstellung
heraus in die Andrückstellung verlagert.
[0008] Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn das Anheften des Etiketts in einer ersten Bearbeitungsstation
einer Etikettiermaschine erfolgt.
[0009] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Behälter in eine Zweite
Bearbeitungsstation der Etikettiermaschine transportiert wird, in der das erste Etikett
vollflächig festgedrückt wird. Gleichzeitig kann dort gegebenenfallS zum Beispiel
bei einer Weinflasche eine Kapsel aufgeschrumpft oder ein Verschluß angerollt werden.
Kapseln werden bei Korken verwendet, während das Anrollen von Verschlüssen bei mit
Gewinde versehenen Flaschenverschlüssen vorgenommen wird.
[0010] Vorteilhaft ist es ferner, wenn der Behälter in einer dritten Bearbeitungsstation
der Etikettiermaschine um seine Hochachse in Rotation versetzt und dabei ein weiteres,
zweites Etikett quer zur Rotationsachse des Behälters tangential der Mantelfläche
des Behälters zugeführt und auf die Mantelfläche aufgeklebt wird. Es kann sich dabei
beispielsweise um ein Bauch- oder auch ein Rückenetikett einer Flasche handeln. Das
zuvor erwähnte, erste Etikett kann beispielsweise ein Brustetikett einer Flasche sein.
[0011] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Zuführung des zweiten Etiketts in wählbaren,
verschiedenen Höhen erfolgt. Dies hat den Vorteil, daß das zweite Etikett in verschiedenen
Höhen an dem Behälter angeordnet wird, je nach dem, in welcher Höhe die tangentiale
Zuführung dieses Etiketts erfolgt. Dabei ist Voraussetzung, daß der Behälter stets
eine feste Vertikalposition, also eine Position in stets gleicher Höhe, beibehält.
[0012] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung, insbesondere einer Etikettiermaschine,
zum vollflächigen Andrücken eines auf einen Behälter angehefteten Selbstklebeetiketts,
die ein Anpreßglied aufweist, das zum vollflächigen Andrücken entlang einer Anpreßbewegung
gegen das angeheftete Etikett gedrückt wird, wobei das Anpreßglied aus drei nebeneinander
angeordneten Anpreßelementen besteht, von denen das mittlere entgegen der Anpreßbewegungsrichtung
federnd nachgiebig gelagert ist und die beiden äußeren quer zu der Anpreßbewegung
nach außen verschwenkbar gelagert sind. Es sei dabei davon ausgegangen, daß das Etikett
zunächst etwa in seinem mittleren Bereich an die gekrümmte Mantelfläche des Behälters
angeheftet wurde, so daß die Seitenbereiche des Etiketts aufgrund der Wölbung des
Behälters noch keinen Kontakt mit der entsprechenden Mantelfläche haben. Das vollflächige
Andrücken erfolgt nun mit dem erwähnten Anpreßglied. Aufgrund der drei Anpreßelemente
ist ein besonders gleichmäßiges und positionsgenaues Anheften möglich, da das mittlere
Anpreßelement das Etikett radial -radial bezieht sich auf die zylindrische Form des
Behälters- beaufschlagt, während die beiden äußeren Anpreßelemente von innen nach
außen aufgrund ihrer Schwenkbewegung ein Feststreichen des Etikettes vornehmen.
[0013] Vorzugsweise sind zumindest die äußeren Anpreßglieder als elastische, drehbare Rollen
ausgebildet.
[0014] Ferner ist es vorteilhaft, wenn in der dritten Bearbeitungsstation der Etikettiermaschine
eine Behälterdrehstation ausgebildet ist, gegenüber der eine tangentiale Zuführvorrichtung
zum Zuführen des zweiten Etikettes vertikal in verschiedene Höhen verlagerbar angeordnet
ist. Je nach Wahl der Höhe läßt sich somit das zweite Etikett in unterschiedlichen
Höhen an den Behälter anbringen.
[0015] Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und
zwar zeigt:
- Figur 1 bis 4
- den Aufbringvorgang eines ersten Etiketts auf einen Behälter,
- Figur 5
- das am Behälter angeheftet Etikett,
- Figur 6
- eine Vorrichtung zum vollflächigen Andrücken eines Etikettes an der Mantelfläche eines
Behälters, wobei die Vorrichtung ohne Anpreßelemente dargestellt ist,
- Figur 7
- eine Draufsicht auf die Anpreßelemente der Vorrichtung gemäß Figur 6,
- Figur 8
- eine schematisierte Draufsicht auf eine dritte Bearbeitungsstation zum Aufbringen
eines zweiten Etiketts in vorwählbaren Höhen und
- Figur 9
- eine Seitenansicht der dritten Bearbeitungsstation gemäß Figur 8.
[0016] Die Figur 1 zeigt -in schematischer Darstellung-Teile einer Etikettiervorrichtung,
mit deren Hilfe das erfindungsgemäße Verfahren erläutert werden soll. Ein Etikettierbandträger
1, auf dem Selbstklebeetiketten 2 (Etiketten) beabstandet voneinander aufgebracht
sind, ist um eine Spendekante 3 herumgeführt. Unterhalb der Spendekante 3 befindet
sich ein Andrückkissen 4, das eine Startposition einnimmt (Figur 1). Mittels geeigneter
Etikettierbandträger-Transportmittel (nicht dargestellt) wird nun -gemäß Figur 2-
der Etikettierbandträger 1 in Richtung der Pfeile 5 bewegt, wodurch das unterste Etikett
2 gespendet wird. Gleichzeitig bewegt sich -wie in Figur 1 mittels des Pfeiles 6 angedeutetdas
Andrückkissen 4 aufwärts, bis es in eine Überlapposition zur Spendekante 3 gelangt.
Diese Überlapposition geht aus der Figur 2 hervor, wobei der Überlappbereich mit Ü
gekennzeichnet ist. In dieser Überlappposition wird das Etikett 2 -ohne daß ein freier
Fall des Etiketts 2 erfolgt- direkt vom Etikettierbandträger 1 auf das Andrückkissen
4 in stets reproduzierbarer, gleicher Position übernommen. Vorzugsweise sind geeignete
Vakuummittel am Andrückkissen 4 ausgebildet, so daß das Etikett 2 dort mittels Unterdruck
gehalten ist.
[0017] Nachfolgend wird nun -gemäß Figur 3- das Andrückkissen 4 abwärts bewegt (dies ist
in der Figur 2 mittels des Pfeiles 7 bereits angedeutet). Hierdurch gelangt das Andrückkissen
4 in eine Passierstellung, die in Figur 3 dargestellt ist. Aus dieser Passierstellung
wird anschließend das Andrückkissen 4 quer zur zuvor erfolgten Aufwärts- und Abwärtsbewegung
verlagert. Dies ist deshalb möglich, weil aus der Passierstellung diese Querbewegung
erfolgen kann, da hier keine Überlappung mehr zur Spendekante 3 vorliegt, so daß das
Andrückkissen 4 nicht gegen die Spendekante 3 anschlagen kann. Die Bewegung aus der
Passierstellung gemäß Figur 3 in eine Andrückstellung (gemäß Figur 4) erfolgt in Richtung
des in Figur 3 angegebenen Pfeiles 8; es liegt eine Horizontalbewegung beziehungsweise
etwa eine Horizontalbewegung vor.
[0018] Die Figur 4 zeigt das Andrückkissen 4 in Andrückstellung, in der das Etikett 2 an
die Mantelfläche 9 eines Behälters 10, insbesondere einer Flasche, angeheftet wird.
[0019] Für die beschriebene Verlagerung des Andrückkissens 4 ist eine geeignete mechanische
Vorrichtung vorgesehen, die unterschiedlichster Konstruktion sein kann. Entscheidend
ist, daß zunächst eine Aufwärtsbewegung zur Einnahme der Überlapposition, dann eine
Abwärtsbewegung zur Einnahme der Passierstellung und anschließend eine etwa horizontal
verlaufende Bewegung in die Andrückstellung möglich ist.
[0020] Die Figur 5 zeigt die Anordnung des Etiketts 2 nach dem Anheften an die Mantelfläche
9 des Behälters 5. Da der Behälter eine gekrümmte Mantelfläche 9 aufweist, ist nur
der mittlere Bereich mit dem Behälter 10 verklebt, während die Seitenbereiche 11 des
Etiketts 2 noch beabstandet zur Mantelfläche 9 liegen. Allerdings ist die Position
des Etiketts 2 auf dem Behältnis 10 auch schon in dieser Anheftstellung endgültig
und eindeutig festgelegt.
[0021] Das zuvor erwähnte Anheften des Etiketts 2 an den Behälter 10 erfolgt in einer ersten
Bearbeitungsstation einer Etikettiermaschine. Um nun ein vollflächiges Verkleben des
Etiketts 2 mit der Mantelfläche 9 des Behälters vornehmen zu können, ist an der Etikettiermaschine
eine zweite Bearbeitungsstation vorgesehen, die eine Anordnung gemäß Figur 6 aufweist.
Diese weist eine Tragplatte 12 auf, die - radial auf den Behälter 10 zu- mittels eines
geeigneten Antriebs (zum Beispiel einer Kolben/Zylinder-Einheit) entlang der Richtungen
des Doppelpfeils 13 bewegt werden kann. Auf der Tragplatte 12 ist eine kleinere Lagerplatte
14 befestigt. An ihr sind schwenkbeweglich jeweils zwei Arme 15 und 16 gehalten, wobei
die Arme 15 ein erstes Armpaar und die Arme 16 ein zweites Armpaar bilden. Die Arme
jedes Armpaares sind jeweils mittels eines Querstegs 17 beziehungsweise 18 miteinander
verbunden. Die möglichen Schwenkbewegungen der Armpaare sind mittels der Pfeile 19
und 20 angedeutet. Die beiden Querstege 17 und 18 sind über eine Zugfeder 21 miteinander
verbunden, wobei in der in der Figur 6 vorliegenden Parallelstellung der Armpaare
diese Zugfeder 21 entweder auf Block liegt oder geeignete Abstandsmittel zwischen
den Querstegen 17 und 18 vorgesehen ist, beispielsweise befindet sich die als Schraubenzugfeder
ausgebildete Zugfeder 21 in einer Hülse, deren Enden sich an den Querstegen 17 und
18 abstützt. Dies verhindert, daß die beiden Armpaare weiter nach innen, also in die
entgegengesetzte Richtung zu den Pfeilen 19 beziehungsweise 20 schwenken können.
[0022] Zwischen den beiden Armpaaren befinden sich zwei Standbolzen 22, auf denen Schlitten
23 axial verschiebbar lagern. Die beiden Standbolzen 22 sind von Schraubendruckfedern
24 umwendelt, die sich jeweils mit einem Ende an der Tragplatte 12 mit dem anderen
Ende an dem jeweiligen Schlitten 23 abstützen. Geeignete, nicht dargestellte Mittel
verhindern, daß die Schlitten von den Standbolzen 22 durch die Kräfte der Schraubendruckfedern
24 abgeschoben werden. Beispielsweise sind Anschläge an den Standbolzen 22 vorgesehen.
[0023] An den freien Enden der Arme 15 beziehungsweise 16 sowie an den Schlitten 23 sind
Anpreßelemente 25,26 und 27 befestigt. Dies ist in der Figur 6 nicht dargestellt.
Aus der Figur 7 geht eine Stirnansicht auf diese Anpreßelemente 25 bis 27 hervor,
die zusammen ein Anpreßglied 28 bilden. Die Anpreßelemente 25 bis 27 bestehen vorzugsweise
aus Rollen aus elastischem Material, die die Form von Kegelabschnitten haben. Dabei
liegt der Kegelabschnitt des mittleren Anpreßelements 26 in seiner Ausrichtung um
180° versetzt gegenüber den Kegelabschnitten der außenliegenden Anpreßelemente 25
und 27, so daß die Mantelflächen benachbarter Anpreßelemente 25 bis 27 etwa parallel
zueinander verlaufen. Die Formgebung des mittleren Anpreßelements 26 ist derart an
die benachbarten Anpreßelemente 25 und 27 an der Stirnseite des gesamten Anpreßgliedes
28 ausgebildet, daß alle Elemente dort etwa in einer Ebene liegen, um gleichmäßig
ein Etikett 2 gegen die Mantelfläche 9 eines Behälters 10 anpressen zu können.
[0024] Dieses Anpressen erfolgt dadurch, daß die Tragplatte 12 in Richtung des Doppelpfeils
13 nach vorne gegen das an der Mantelfläche 9 des Behälters 10 angeheftete Etikett
2 bewegt wird. Dabei drückt das Anpreßelement 26 zentral (mittlerer Bereich) gegen
das Etikett 2, während die Anpreßelemente 25 und 27 die Seitenbereiche 11 (Figur 5)
des Etiketts 2 beaufschlagen. Während des Anpressens werden die Schraubendruckfedern
24 aufgrund des Zurückweichens der Schlitten 23 (Doppelpfeil 29) gespannt und -im
Zuge der weiteren Anpreßbewegung- beginnen die Arme 15 und 16 der beiden Armpaare
in Richtung der Pfeile 19 und 20 seitlich auszuschwenken, wobei die als Rollen ausgebildeten
Anpreßelemente 25 und 27 von innen nach außen das Etikett auf die Mantelfläche 9 des
Behälters 10 anrollen. Dabei wird die Zugfeder 21 weiter auseinandergezogen, also
gespannt. Hierdurch wird das Etikett 2 vollflächig mit der Mantelfläche 9 verklebt.
Anschließend wird die Tragplatte 12 zurückverlagert, so daß sich die Schraubendruckfedern
24 wieder entspannen können, das heißt, die Schlitten 23 bewegen das Anpreßelement
26 wieder nach vorn und auch die beiden Armpaare schwenken in die Ausgangsposition
gemäß Figur 6 zurück.
[0025] Nach dem die erste und die zweite Bearbeitungsstation der Etikettiermaschine von
dem Behälter durchlaufen worden sind, soll in einer weiteren, dritten Bearbeitungsstation,
die aus den Figuren 8 und 9 nur schematisch hervorgeht, ein weiteres, zweites Etikett
(zum Beispiel ein Rücken- oder Bauch-Selbstklebeetikett) auf den Behälter 10 aufgebracht
werden. Hierzu wird der Behälter mittels eines Transportbandes 30 in Richtung des
Pfeiles 31 bewegt und mittels einer quer verlagerbaren (Doppelpfeil 32) Doppelrolle
33 gegen eine Gegendruckrolle 34 bewegt. Damit besteht eine Dreipunkt-Abstützung des
Behälters 10, der aufgrund des Antriebs der Gegendruckrolle (Pfeil 35) um seine Hochachse
in Rotation versetzt wird. Über eine Spendekante 36 wird ein nicht dargestellter Etikettenbandträger
geführt, wodurch in dieser dritten Bearbeitungsstation der Mantelfläche 9 das weitere,
zweite Etikett tangential zugeführt und aufgeklebt wird. Es sei davon ausgegangen,
daß die in Figur 8 nicht dargestellte Einrichtung, die eine Vorratsrolle des Etikettenbandträgers
aufnimmt und den bandförmigen Etikettenbandträger führt, so wie diesen um die Spendekante
36 herumführt und auf eine Aufwickelrolle zurückführt, sowie der Antrieb dazu usw.,
auf einem Zuführvorrichtungs-Tisch 37 angeordnet ist, der -gegenüber dem übrigen Maschinengestell-
der Etikettiervorrichtung -wie nachstehend beschriebenverlagerbar ist. Der Zuführvorrichtungs-Tisch
37 befindet sich mit allseitigem Spiel in einer Ausnehmung 38 des übrigen Maschinen-Tisches
39 der Etikettiermaschine. Hierzu sei insbesondere auf die Figur 9 verwiesen. Dort
ist erkennbar, daß in Lagern 40 des Maschinengestells 41 vertikale Gewindestangen
42 drehbar lagern, wobei sich in jedem Eckbereich des Zuführvorrichtungs-Tisches 37
eine derartige Gewindestange 42 befindet. Die oberen Enden der Gewindestangen 42 sind
in Axialführungen 43 des Zuführvorrichtungs-Tisches 37 gelagert. Mit den Gewinden
der Gewindestangen 42 kämmen Mutterelemente 44, die mit dem Zuführvorrichtungs-Tisch
37 verbunden sind. Ferner sind auf den Gewindestangen 42 drehfest Zahnräder 45 angeordnet,
die von einem Zahnriemen 46 umschlungen werden. Der Zahnriemen umschlingt ferner ein
Zahnrad 47 einer Kurbel 48, die ein Handrad 49 aufweist. Die Kurbel 48 ist am Maschinen-Tisch
39 drehbar gelagert.
[0026] Wir nun das Handrad 49 gedreht, so werden über den Zahnriemen 46 die Zahnräder 45
und damit die Gewindestangen 42 gedreht, wodurch -je nach Drehrichtung- die Mutterelemente
44 aufwärts oder abwärts bewegt werden. Damit wird auch der Zuführvorrichtungs-Tisch
37 nach oben oder nach unten bewegt, was zur Folge hat, daß sich gegenüber der Transportbahn
30 die Spendekante 36 und damit der dort herumgeführte, nicht dargestellte Etikettenbandträger
aufwärts- oder abwärtsbewegt. Hierdurch ist es somit möglich, das entsprechende zweite
Etikett in höheren oder tieferen Positionen auf den jeweiligen Behälter 10 aufzubringen.
1. Verfahren zum Aufbringen von Selbstklebeetiketten (Etiketten) auf Behälter, insbesondere
auf Flaschen, wobei das auf die Mantelfläche des Behälters aufzubringende (erste)
Etikett von einem um eine Spendekante herumgezogenen Etikettenbandträger gespendet
und einem Andrückkissen zugeführt wird, das das Etikett übernimmt und der Mantelfläche
des Behälters zuführt, dadurch gekennzeichnet, daß das Andrückkissen (4) in eine Überlapposition zur Spendekante (3) bewegt wird,
in der es das Etikett (2), vorzugsweise unter Ausbildung eines Vakuums, übernimmt,
und daß das mit Etikett (2) versehene Andrückkissen (4) anschließend in eine Passierstellung
verlagert wird, so daß es an der Spendekante (3) vorbei in eine Andrückstellung verlagerbar
ist, in der es das Etikett (2) an die Mantelfläche (9) des Behälters (10) anheftet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Andrückkissen (4) aus einer Startposition aufwärts in die Überlapposition
bewegt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Andrückkissen (4) aus der Überlapposition abwärts in die Passierstellung
verlagert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Andrückkissen (4) aus der Passierstellung quer zur Abwärtsbewegung bewegt
wird, bis es in die Andrückstellung gelangt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Anheften des Etiketts in einer ersten Bearbeitungsstation einer Etikettiermaschine
erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (10) in eine zweite Bearbeitungsstation der Etikettiermaschine transportiert
wird, in der das erste Etikett (2) vollflächig festgedrückt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter in einer dritten Bearbeitungsstation der Etikettiermaschine um seine
Hochachse in Rotation versetzt und dabei ein weiteres, zweites Etikett quer zur Rotationsachse
des Behälters (10) tangential der Mantelfläche (9) des Behälters (10) zugeführt und
auf die Mantelfläche (9) aufgeklebt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die tangentiale Zuführung des zweiten Etiketts in wählbaren verschiedenen Höhen
erfolgt.
9. Vorrichtung, insbesondere einer Etikettiermaschine, zum vollflächigen Andrücken eines
auf einen Behälter (10) angehefteten Selbstklebeetiketts (Zweites Etikett), die ein
Anpreßglied (28) aufweist, daß zum vollflächigen Andrücken entlang einer Anpreßbewegung
gegen das angeheftete Etikett (2) gedrückt wird, insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Anpreßglied (28) aus drei, nebeneinander angeordneten Anpreßelementen (25,26
und 27) besteht, von denen das mittlere (27) entgegen der Anpreßbewegungsrichtung
federnd nachgiebig gelagert ist und die beiden äußeren (25 und 27) quer zu der Anpreßbewegungsrichtung
nach außen verschwenkbar gelagert sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die äußeren Anpreßelemente (25,27) als elastische, drehbare Rollen
ausgebildet sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der dritten Bearbeitungsstation der Etikettiermaschine eine Behälterdrehstation
ausgebildet ist, gegenüber der eine tangentiale Zuführvorrichtung zum Zuführen des
zweiten Etikettes vertikal in verschiedene Höhen verlagerbar angeordnet ist.