(19)
(11) EP 0 575 766 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.12.1993  Patentblatt  1993/52

(21) Anmeldenummer: 93108411.5

(22) Anmeldetag:  25.05.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65C 9/18, B65C 9/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU PT

(30) Priorität: 27.05.1992 DE 4217654

(71) Anmelder: Etifix Etikettiersysteme GmbH
D-72661 Grafenberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Dudzik, Winfried
    D-7441 Neckartailfingen (DE)

(74) Vertreter: Grosse, Rainer, Dipl.-Ing. et al
Gleiss & Grosse Patentanwaltskanzlei, Maybachstrasse 6A
70469 Stuttgart
70469 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen von Selbstklebeetiketten auf Behälter


    (57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen von Selbstklebeetiketten (Etiketten) auf Behälter, insbesondere auf Flaschen, wobei das auf die Mantelfläche des Behälters aufzubringende (erste) Etikett von einem um eine Spendekante herumgezogenen Etikettenbandträger gespendet und einem Andrückkissen zugeführt wird, das das Etikett übernimmt und der Mantelfläche des Behälters zuführt. Es ist vorgesehen, daß das Andrückkissen (4) in eine Überlapposition zur Spendekante (3) bewegt wird, in der es das Etikett (2), vorzugsweise unter Ausbildung eines Vakuums, übernimmt, und daß das mit Etikett (2) versehene Andrückkissen (4) anschließend in eine Passierstellung verlagert wird, so daß es an der Spendekante (3) vorbei in eine Andrückstellung verlagerbar ist, in der es das Etikett (2) an die Mantelfläche (9) des Behälters (10) anheftet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein verfahren zum Aufbringen von Selbstklebeetiketten (nachfolgend Etiketten genannt) auf Behälter, insbesondere auf Flaschen, wobei das auf die Mantelfläche des Behälters aufzubringende (erste) Etikett von einem um eine Spendekante herumgezogenen Etikettenbandträger gespendet und einem Andrückkissen zugeführt wird, das das Etikett übernimmt und der Mantelfläche des Behälters zuführt.

    [0002] Ein derartiges Verfahren ist bekannt. Zum Spenden des Etiketts wird der Etikettenbandträger mittels einer geeigneten Antriebsvorrichtung eine bestimmte Wegstrecke um die Spendekante herumgezogen, wodurch das Etikett abgelöst und in freiem Fall dem Andrückkissen zugeführt wird. Das Andrückkissen transportiert das Etikett, das beispielsweise durch Unterdruck dort gehalten ist, zum Behälter und heftet es dort an. Obwohl der freie Fall des Etiketts nur sehr kurz ist, ist dennoch nicht gewährleistet, daß das Etikett in reproduzierbarer Position dem Behälter zugeführt wird, da es nicht stets in gleicher Position vom Andrückkissen, sonderen sehr oft auch in einer leicht versetzten Position gegenüber zuvor aufgebrachten Etiketten übernommen wird. Die Folge ist, daß bei einem Vergleich der Positionen von auf eine entsprechende Anzahl von Behältern aufgebrachten Etiketten Abweichungen feststellbar sind.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Aufbringen von Selbstklebeetiketten auf Behältern anzugeben, bei dem stets gleiche Positionen des Etiketts, also ein reproduzierbarer Sitz, auf den Behältern erfolgt.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Andrückkissen in eine Überlapposition zur Spendekante bewegt wird, in der es das Etikett, vorzugsweise unter Ausbildung eines Vakuums, übernimmt, und daß das mit Etikett versehene Andrückkissen anschließend in ein Passierstellung verlagert wird, so daß es an der Spendekante vorbei in eine Andrückstellung lagerbar ist, in der es das Etikett an die Mantelfläche des Behälters anheftet. Dadurch, daß das Andrückkissen die Überlapposition zur Spendekante einnimmt, entfällt ein freier Fall des von dem Etikettierbandträger gespendeten Etiketts. Es wird vielmehr positionsgenau vom Etikettenbandträger auf das Andrückkissen übergeben, wo es vorzugsweise mittels Unterdruck gehalten wird. Damit nun das Andrückkissen dem Behälter zugeführt werden kann, verlagert sich das Andrückkissen zunächst in eine Passierstellung, damit es im Zuge der Bewegung zum Behälter nicht gegen die Spendekante stößt. Das Andrückkissen wird also aus der Überlapposition in die Passierstellung verlagert. Aus der Passierstellung heraus erfolgt dann die Verlagerung in die Andrückstellung, in der das Etikett vom Andrückkissen gegen die Mantelfläche des Behälters gedrückt wird, so daß es dort anhaftet.

    [0005] Nach einer Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, daß das Andrückkissen aus einer Startposition aufwärts in die Überlapposition bewegt wird. Es liegt somit eine Aufwärtsbewegung vor, um in die Überlapposition zur Spendekante zu gelangen.

    [0006] Vorteilhaft ist es, wenn das Andrückkissen aus der Überlapposition abwärts in die Passierstellung verlagert wird. Die Aufwärtsbewegung führt also zur Überlapposition und eine entgegengesetzte Abwärtsbewegung in die Passierstellung.

    [0007] Vorteilhaft ist es ferner, wenn das Andrückkissen aus der Passierstellung quer zur Abwärtsbewegung bewegt wird, bis es in die Andrückstellung gelangt. Durch diese Querbewegung, insbesondere durch eine Horizontalbewegung beziehungsweise etwa horizontal verlaufende Bewegung wird das auf dem Andrückkissen sitzende Etikett dann aus der Passierstellung heraus in die Andrückstellung verlagert.

    [0008] Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn das Anheften des Etiketts in einer ersten Bearbeitungsstation einer Etikettiermaschine erfolgt.

    [0009] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Behälter in eine Zweite Bearbeitungsstation der Etikettiermaschine transportiert wird, in der das erste Etikett vollflächig festgedrückt wird. Gleichzeitig kann dort gegebenenfallS zum Beispiel bei einer Weinflasche eine Kapsel aufgeschrumpft oder ein Verschluß angerollt werden. Kapseln werden bei Korken verwendet, während das Anrollen von Verschlüssen bei mit Gewinde versehenen Flaschenverschlüssen vorgenommen wird.

    [0010] Vorteilhaft ist es ferner, wenn der Behälter in einer dritten Bearbeitungsstation der Etikettiermaschine um seine Hochachse in Rotation versetzt und dabei ein weiteres, zweites Etikett quer zur Rotationsachse des Behälters tangential der Mantelfläche des Behälters zugeführt und auf die Mantelfläche aufgeklebt wird. Es kann sich dabei beispielsweise um ein Bauch- oder auch ein Rückenetikett einer Flasche handeln. Das zuvor erwähnte, erste Etikett kann beispielsweise ein Brustetikett einer Flasche sein.

    [0011] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Zuführung des zweiten Etiketts in wählbaren, verschiedenen Höhen erfolgt. Dies hat den Vorteil, daß das zweite Etikett in verschiedenen Höhen an dem Behälter angeordnet wird, je nach dem, in welcher Höhe die tangentiale Zuführung dieses Etiketts erfolgt. Dabei ist Voraussetzung, daß der Behälter stets eine feste Vertikalposition, also eine Position in stets gleicher Höhe, beibehält.

    [0012] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung, insbesondere einer Etikettiermaschine, zum vollflächigen Andrücken eines auf einen Behälter angehefteten Selbstklebeetiketts, die ein Anpreßglied aufweist, das zum vollflächigen Andrücken entlang einer Anpreßbewegung gegen das angeheftete Etikett gedrückt wird, wobei das Anpreßglied aus drei nebeneinander angeordneten Anpreßelementen besteht, von denen das mittlere entgegen der Anpreßbewegungsrichtung federnd nachgiebig gelagert ist und die beiden äußeren quer zu der Anpreßbewegung nach außen verschwenkbar gelagert sind. Es sei dabei davon ausgegangen, daß das Etikett zunächst etwa in seinem mittleren Bereich an die gekrümmte Mantelfläche des Behälters angeheftet wurde, so daß die Seitenbereiche des Etiketts aufgrund der Wölbung des Behälters noch keinen Kontakt mit der entsprechenden Mantelfläche haben. Das vollflächige Andrücken erfolgt nun mit dem erwähnten Anpreßglied. Aufgrund der drei Anpreßelemente ist ein besonders gleichmäßiges und positionsgenaues Anheften möglich, da das mittlere Anpreßelement das Etikett radial -radial bezieht sich auf die zylindrische Form des Behälters- beaufschlagt, während die beiden äußeren Anpreßelemente von innen nach außen aufgrund ihrer Schwenkbewegung ein Feststreichen des Etikettes vornehmen.

    [0013] Vorzugsweise sind zumindest die äußeren Anpreßglieder als elastische, drehbare Rollen ausgebildet.

    [0014] Ferner ist es vorteilhaft, wenn in der dritten Bearbeitungsstation der Etikettiermaschine eine Behälterdrehstation ausgebildet ist, gegenüber der eine tangentiale Zuführvorrichtung zum Zuführen des zweiten Etikettes vertikal in verschiedene Höhen verlagerbar angeordnet ist. Je nach Wahl der Höhe läßt sich somit das zweite Etikett in unterschiedlichen Höhen an den Behälter anbringen.

    [0015] Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und zwar zeigt:
    Figur 1 bis 4
    den Aufbringvorgang eines ersten Etiketts auf einen Behälter,
    Figur 5
    das am Behälter angeheftet Etikett,
    Figur 6
    eine Vorrichtung zum vollflächigen Andrücken eines Etikettes an der Mantelfläche eines Behälters, wobei die Vorrichtung ohne Anpreßelemente dargestellt ist,
    Figur 7
    eine Draufsicht auf die Anpreßelemente der Vorrichtung gemäß Figur 6,
    Figur 8
    eine schematisierte Draufsicht auf eine dritte Bearbeitungsstation zum Aufbringen eines zweiten Etiketts in vorwählbaren Höhen und
    Figur 9
    eine Seitenansicht der dritten Bearbeitungsstation gemäß Figur 8.


    [0016] Die Figur 1 zeigt -in schematischer Darstellung-Teile einer Etikettiervorrichtung, mit deren Hilfe das erfindungsgemäße Verfahren erläutert werden soll. Ein Etikettierbandträger 1, auf dem Selbstklebeetiketten 2 (Etiketten) beabstandet voneinander aufgebracht sind, ist um eine Spendekante 3 herumgeführt. Unterhalb der Spendekante 3 befindet sich ein Andrückkissen 4, das eine Startposition einnimmt (Figur 1). Mittels geeigneter Etikettierbandträger-Transportmittel (nicht dargestellt) wird nun -gemäß Figur 2- der Etikettierbandträger 1 in Richtung der Pfeile 5 bewegt, wodurch das unterste Etikett 2 gespendet wird. Gleichzeitig bewegt sich -wie in Figur 1 mittels des Pfeiles 6 angedeutetdas Andrückkissen 4 aufwärts, bis es in eine Überlapposition zur Spendekante 3 gelangt. Diese Überlapposition geht aus der Figur 2 hervor, wobei der Überlappbereich mit Ü gekennzeichnet ist. In dieser Überlappposition wird das Etikett 2 -ohne daß ein freier Fall des Etiketts 2 erfolgt- direkt vom Etikettierbandträger 1 auf das Andrückkissen 4 in stets reproduzierbarer, gleicher Position übernommen. Vorzugsweise sind geeignete Vakuummittel am Andrückkissen 4 ausgebildet, so daß das Etikett 2 dort mittels Unterdruck gehalten ist.

    [0017] Nachfolgend wird nun -gemäß Figur 3- das Andrückkissen 4 abwärts bewegt (dies ist in der Figur 2 mittels des Pfeiles 7 bereits angedeutet). Hierdurch gelangt das Andrückkissen 4 in eine Passierstellung, die in Figur 3 dargestellt ist. Aus dieser Passierstellung wird anschließend das Andrückkissen 4 quer zur zuvor erfolgten Aufwärts- und Abwärtsbewegung verlagert. Dies ist deshalb möglich, weil aus der Passierstellung diese Querbewegung erfolgen kann, da hier keine Überlappung mehr zur Spendekante 3 vorliegt, so daß das Andrückkissen 4 nicht gegen die Spendekante 3 anschlagen kann. Die Bewegung aus der Passierstellung gemäß Figur 3 in eine Andrückstellung (gemäß Figur 4) erfolgt in Richtung des in Figur 3 angegebenen Pfeiles 8; es liegt eine Horizontalbewegung beziehungsweise etwa eine Horizontalbewegung vor.

    [0018] Die Figur 4 zeigt das Andrückkissen 4 in Andrückstellung, in der das Etikett 2 an die Mantelfläche 9 eines Behälters 10, insbesondere einer Flasche, angeheftet wird.

    [0019] Für die beschriebene Verlagerung des Andrückkissens 4 ist eine geeignete mechanische Vorrichtung vorgesehen, die unterschiedlichster Konstruktion sein kann. Entscheidend ist, daß zunächst eine Aufwärtsbewegung zur Einnahme der Überlapposition, dann eine Abwärtsbewegung zur Einnahme der Passierstellung und anschließend eine etwa horizontal verlaufende Bewegung in die Andrückstellung möglich ist.

    [0020] Die Figur 5 zeigt die Anordnung des Etiketts 2 nach dem Anheften an die Mantelfläche 9 des Behälters 5. Da der Behälter eine gekrümmte Mantelfläche 9 aufweist, ist nur der mittlere Bereich mit dem Behälter 10 verklebt, während die Seitenbereiche 11 des Etiketts 2 noch beabstandet zur Mantelfläche 9 liegen. Allerdings ist die Position des Etiketts 2 auf dem Behältnis 10 auch schon in dieser Anheftstellung endgültig und eindeutig festgelegt.

    [0021] Das zuvor erwähnte Anheften des Etiketts 2 an den Behälter 10 erfolgt in einer ersten Bearbeitungsstation einer Etikettiermaschine. Um nun ein vollflächiges Verkleben des Etiketts 2 mit der Mantelfläche 9 des Behälters vornehmen zu können, ist an der Etikettiermaschine eine zweite Bearbeitungsstation vorgesehen, die eine Anordnung gemäß Figur 6 aufweist. Diese weist eine Tragplatte 12 auf, die - radial auf den Behälter 10 zu- mittels eines geeigneten Antriebs (zum Beispiel einer Kolben/Zylinder-Einheit) entlang der Richtungen des Doppelpfeils 13 bewegt werden kann. Auf der Tragplatte 12 ist eine kleinere Lagerplatte 14 befestigt. An ihr sind schwenkbeweglich jeweils zwei Arme 15 und 16 gehalten, wobei die Arme 15 ein erstes Armpaar und die Arme 16 ein zweites Armpaar bilden. Die Arme jedes Armpaares sind jeweils mittels eines Querstegs 17 beziehungsweise 18 miteinander verbunden. Die möglichen Schwenkbewegungen der Armpaare sind mittels der Pfeile 19 und 20 angedeutet. Die beiden Querstege 17 und 18 sind über eine Zugfeder 21 miteinander verbunden, wobei in der in der Figur 6 vorliegenden Parallelstellung der Armpaare diese Zugfeder 21 entweder auf Block liegt oder geeignete Abstandsmittel zwischen den Querstegen 17 und 18 vorgesehen ist, beispielsweise befindet sich die als Schraubenzugfeder ausgebildete Zugfeder 21 in einer Hülse, deren Enden sich an den Querstegen 17 und 18 abstützt. Dies verhindert, daß die beiden Armpaare weiter nach innen, also in die entgegengesetzte Richtung zu den Pfeilen 19 beziehungsweise 20 schwenken können.

    [0022] Zwischen den beiden Armpaaren befinden sich zwei Standbolzen 22, auf denen Schlitten 23 axial verschiebbar lagern. Die beiden Standbolzen 22 sind von Schraubendruckfedern 24 umwendelt, die sich jeweils mit einem Ende an der Tragplatte 12 mit dem anderen Ende an dem jeweiligen Schlitten 23 abstützen. Geeignete, nicht dargestellte Mittel verhindern, daß die Schlitten von den Standbolzen 22 durch die Kräfte der Schraubendruckfedern 24 abgeschoben werden. Beispielsweise sind Anschläge an den Standbolzen 22 vorgesehen.

    [0023] An den freien Enden der Arme 15 beziehungsweise 16 sowie an den Schlitten 23 sind Anpreßelemente 25,26 und 27 befestigt. Dies ist in der Figur 6 nicht dargestellt. Aus der Figur 7 geht eine Stirnansicht auf diese Anpreßelemente 25 bis 27 hervor, die zusammen ein Anpreßglied 28 bilden. Die Anpreßelemente 25 bis 27 bestehen vorzugsweise aus Rollen aus elastischem Material, die die Form von Kegelabschnitten haben. Dabei liegt der Kegelabschnitt des mittleren Anpreßelements 26 in seiner Ausrichtung um 180° versetzt gegenüber den Kegelabschnitten der außenliegenden Anpreßelemente 25 und 27, so daß die Mantelflächen benachbarter Anpreßelemente 25 bis 27 etwa parallel zueinander verlaufen. Die Formgebung des mittleren Anpreßelements 26 ist derart an die benachbarten Anpreßelemente 25 und 27 an der Stirnseite des gesamten Anpreßgliedes 28 ausgebildet, daß alle Elemente dort etwa in einer Ebene liegen, um gleichmäßig ein Etikett 2 gegen die Mantelfläche 9 eines Behälters 10 anpressen zu können.

    [0024] Dieses Anpressen erfolgt dadurch, daß die Tragplatte 12 in Richtung des Doppelpfeils 13 nach vorne gegen das an der Mantelfläche 9 des Behälters 10 angeheftete Etikett 2 bewegt wird. Dabei drückt das Anpreßelement 26 zentral (mittlerer Bereich) gegen das Etikett 2, während die Anpreßelemente 25 und 27 die Seitenbereiche 11 (Figur 5) des Etiketts 2 beaufschlagen. Während des Anpressens werden die Schraubendruckfedern 24 aufgrund des Zurückweichens der Schlitten 23 (Doppelpfeil 29) gespannt und -im Zuge der weiteren Anpreßbewegung- beginnen die Arme 15 und 16 der beiden Armpaare in Richtung der Pfeile 19 und 20 seitlich auszuschwenken, wobei die als Rollen ausgebildeten Anpreßelemente 25 und 27 von innen nach außen das Etikett auf die Mantelfläche 9 des Behälters 10 anrollen. Dabei wird die Zugfeder 21 weiter auseinandergezogen, also gespannt. Hierdurch wird das Etikett 2 vollflächig mit der Mantelfläche 9 verklebt. Anschließend wird die Tragplatte 12 zurückverlagert, so daß sich die Schraubendruckfedern 24 wieder entspannen können, das heißt, die Schlitten 23 bewegen das Anpreßelement 26 wieder nach vorn und auch die beiden Armpaare schwenken in die Ausgangsposition gemäß Figur 6 zurück.

    [0025] Nach dem die erste und die zweite Bearbeitungsstation der Etikettiermaschine von dem Behälter durchlaufen worden sind, soll in einer weiteren, dritten Bearbeitungsstation, die aus den Figuren 8 und 9 nur schematisch hervorgeht, ein weiteres, zweites Etikett (zum Beispiel ein Rücken- oder Bauch-Selbstklebeetikett) auf den Behälter 10 aufgebracht werden. Hierzu wird der Behälter mittels eines Transportbandes 30 in Richtung des Pfeiles 31 bewegt und mittels einer quer verlagerbaren (Doppelpfeil 32) Doppelrolle 33 gegen eine Gegendruckrolle 34 bewegt. Damit besteht eine Dreipunkt-Abstützung des Behälters 10, der aufgrund des Antriebs der Gegendruckrolle (Pfeil 35) um seine Hochachse in Rotation versetzt wird. Über eine Spendekante 36 wird ein nicht dargestellter Etikettenbandträger geführt, wodurch in dieser dritten Bearbeitungsstation der Mantelfläche 9 das weitere, zweite Etikett tangential zugeführt und aufgeklebt wird. Es sei davon ausgegangen, daß die in Figur 8 nicht dargestellte Einrichtung, die eine Vorratsrolle des Etikettenbandträgers aufnimmt und den bandförmigen Etikettenbandträger führt, so wie diesen um die Spendekante 36 herumführt und auf eine Aufwickelrolle zurückführt, sowie der Antrieb dazu usw., auf einem Zuführvorrichtungs-Tisch 37 angeordnet ist, der -gegenüber dem übrigen Maschinengestell- der Etikettiervorrichtung -wie nachstehend beschriebenverlagerbar ist. Der Zuführvorrichtungs-Tisch 37 befindet sich mit allseitigem Spiel in einer Ausnehmung 38 des übrigen Maschinen-Tisches 39 der Etikettiermaschine. Hierzu sei insbesondere auf die Figur 9 verwiesen. Dort ist erkennbar, daß in Lagern 40 des Maschinengestells 41 vertikale Gewindestangen 42 drehbar lagern, wobei sich in jedem Eckbereich des Zuführvorrichtungs-Tisches 37 eine derartige Gewindestange 42 befindet. Die oberen Enden der Gewindestangen 42 sind in Axialführungen 43 des Zuführvorrichtungs-Tisches 37 gelagert. Mit den Gewinden der Gewindestangen 42 kämmen Mutterelemente 44, die mit dem Zuführvorrichtungs-Tisch 37 verbunden sind. Ferner sind auf den Gewindestangen 42 drehfest Zahnräder 45 angeordnet, die von einem Zahnriemen 46 umschlungen werden. Der Zahnriemen umschlingt ferner ein Zahnrad 47 einer Kurbel 48, die ein Handrad 49 aufweist. Die Kurbel 48 ist am Maschinen-Tisch 39 drehbar gelagert.

    [0026] Wir nun das Handrad 49 gedreht, so werden über den Zahnriemen 46 die Zahnräder 45 und damit die Gewindestangen 42 gedreht, wodurch -je nach Drehrichtung- die Mutterelemente 44 aufwärts oder abwärts bewegt werden. Damit wird auch der Zuführvorrichtungs-Tisch 37 nach oben oder nach unten bewegt, was zur Folge hat, daß sich gegenüber der Transportbahn 30 die Spendekante 36 und damit der dort herumgeführte, nicht dargestellte Etikettenbandträger aufwärts- oder abwärtsbewegt. Hierdurch ist es somit möglich, das entsprechende zweite Etikett in höheren oder tieferen Positionen auf den jeweiligen Behälter 10 aufzubringen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Aufbringen von Selbstklebeetiketten (Etiketten) auf Behälter, insbesondere auf Flaschen, wobei das auf die Mantelfläche des Behälters aufzubringende (erste) Etikett von einem um eine Spendekante herumgezogenen Etikettenbandträger gespendet und einem Andrückkissen zugeführt wird, das das Etikett übernimmt und der Mantelfläche des Behälters zuführt, dadurch gekennzeichnet, daß das Andrückkissen (4) in eine Überlapposition zur Spendekante (3) bewegt wird, in der es das Etikett (2), vorzugsweise unter Ausbildung eines Vakuums, übernimmt, und daß das mit Etikett (2) versehene Andrückkissen (4) anschließend in eine Passierstellung verlagert wird, so daß es an der Spendekante (3) vorbei in eine Andrückstellung verlagerbar ist, in der es das Etikett (2) an die Mantelfläche (9) des Behälters (10) anheftet.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Andrückkissen (4) aus einer Startposition aufwärts in die Überlapposition bewegt wird.
     
    3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Andrückkissen (4) aus der Überlapposition abwärts in die Passierstellung verlagert wird.
     
    4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Andrückkissen (4) aus der Passierstellung quer zur Abwärtsbewegung bewegt wird, bis es in die Andrückstellung gelangt.
     
    5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Anheften des Etiketts in einer ersten Bearbeitungsstation einer Etikettiermaschine erfolgt.
     
    6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (10) in eine zweite Bearbeitungsstation der Etikettiermaschine transportiert wird, in der das erste Etikett (2) vollflächig festgedrückt wird.
     
    7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter in einer dritten Bearbeitungsstation der Etikettiermaschine um seine Hochachse in Rotation versetzt und dabei ein weiteres, zweites Etikett quer zur Rotationsachse des Behälters (10) tangential der Mantelfläche (9) des Behälters (10) zugeführt und auf die Mantelfläche (9) aufgeklebt wird.
     
    8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die tangentiale Zuführung des zweiten Etiketts in wählbaren verschiedenen Höhen erfolgt.
     
    9. Vorrichtung, insbesondere einer Etikettiermaschine, zum vollflächigen Andrücken eines auf einen Behälter (10) angehefteten Selbstklebeetiketts (Zweites Etikett), die ein Anpreßglied (28) aufweist, daß zum vollflächigen Andrücken entlang einer Anpreßbewegung gegen das angeheftete Etikett (2) gedrückt wird, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Anpreßglied (28) aus drei, nebeneinander angeordneten Anpreßelementen (25,26 und 27) besteht, von denen das mittlere (27) entgegen der Anpreßbewegungsrichtung federnd nachgiebig gelagert ist und die beiden äußeren (25 und 27) quer zu der Anpreßbewegungsrichtung nach außen verschwenkbar gelagert sind.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die äußeren Anpreßelemente (25,27) als elastische, drehbare Rollen ausgebildet sind.
     
    11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der dritten Bearbeitungsstation der Etikettiermaschine eine Behälterdrehstation ausgebildet ist, gegenüber der eine tangentiale Zuführvorrichtung zum Zuführen des zweiten Etikettes vertikal in verschiedene Höhen verlagerbar angeordnet ist.
     




    Zeichnung