[0001] Die Erfindung betrifft einen Farbkasten mit einem vorderen, einer Farbkastenwalze
zugeordneten, im Betrieb offenen Bereich, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Farbkästen müssen häufig, z.B. zum Farbwechsel von der Farbkastenwalze eines Farbwerkes
einer Druckmaschine, zum Beispiel einer Rollenrotationsdruckmaschine für Offset-Druck,
entfernt werden. Dies ist problematisch, wenn an eine Farbkastenwalze ein Farbkasten
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 angestellt wird, der im vordern, d.h. in dem
der Farbkastenwalze zugeordneten Bereich offen ist. Bei einem Wechsel in einem solchen
Fall muß in der Regel die Farbe vor dem Abnehmen entfernt werden, was naturgemäß zeitaufwendig
ist und teilweise mit Verschmutzungsproblemen umhergeht.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen auswechselbaren Farbkasten in einfacher Weise
so auszubilden, daß ein Abnehmen des Farbkastens auch möglich ist, wenn sich in diesem
noch Farbe befindet, ohne daß eine wesentliche Gefahr des Auslaufens entsteht und
der während des Betriebes bzw. während der Einfärbung der Farbkastenwalze eine sichere
Funktion gewährleistet. Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen,
sowie aus der Beschreibung und den Zeichnungen. In diesen zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Farbkasten,
- Fig. 2
- eine Vorderansicht des Farbkastens gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- ein Seitenteil (Innenseite) ohne Farbkastenverschlußteil,
- Fig. 4
- ein Seitenteil mit eingesetztem Farbkastenverschlußteil,
- Fig. 5
- den unteren Bereich des erfindungsgemäßen Farbkasten mit eingesetztem Verschlußteil
an eine Farbkastenwalze eines Farbwerkes angestellt,
- Fig. 6 bis 9
- drei verschiedene Ausführungsformen gemäß der vorliegenden Erfindungen, mit denen
der zwischen dem Bodenteil des auswechselbaren Farbkastens und dem Farbkastenaufsatz
sich aufbauende Farbstau abbaubar bzw. vermeidbar ist, wobei Fig. 7 einen vergrößerten
Teilausschnitt aus Fig. 6 zeigt.
[0004] Die Zeichnungen gemäß Fig. 1 bis 5 zeigen den erfindungsgemäßen Farbkasten 1. Zunächst
wird auf Fig. 1 und 2 Bezug genommen. Der Farbkasten 1 umfaßt mit Handgriffen 2, 2'
ausgestattete Seitenteile 3, 3', so daß der Farbkasten 1 in einfacher Weise aufgesetzt,
abgenommen und transportiert werden kann. Das Aufsetzen des Farbkastens 1 in einer
Druckmaschine erfolgt auf herkömmliche Art und Weise, beispielsweise indem dieser
auf einen Farbkastenaufsatz 20 (Fig. 6) aufgesetzt wird, der in Fig. 2 bei S nur schematisch
angedeutet ist. Herkömmliche Vorrichtungen hierfür sind in der Druckmaschinentechnik
allgemein bekannt und können entsprechend vorgesehen sein. Der Farbkasten 1 kann verhältnismäßig
lang sein, beispielsweise länger als 1 Meter. Bei einer bereits ausgeführten Form
beträgt er 1,135 Meter.
[0005] Im Farbkasten 1 ist ein Farbraum 13 vorhanden (Fig. 3 bis 5), der beispielsweise
10 Liter Druckfarbe enthalten kann. Der Farbkasten 1 besteht im wesentlichen aus einer
Rückseite 1' und einem Bodenteil 1''. Das Bodenteil 1'' kann abgewinkelt, wie in Fig.
3 und 4 dargestellt, oder gekrümmt sein. Und die Bodenoberfläche ist in geeigneter
Weise geformt, um einen Aufsatz in der Druckmaschine zu bilden. Alternativ kann der
Farbkasten 1, wie in Fig. 1 und 2 angedeutet, auch an den Seitenteilen 3 hängend angeordnet
sein.
[0006] Die Seitenteile 3 schließen seitlich den Farbkasten 1 ab und ihre vorderen Seiten
sind gekrümmt, entsprechend der Oberfläche der Farbkastenwalze 9. Der vordere Bereich
11 des Farbraumes 13 ist somit bezogen auf die Farbkastenwalze 9 offen bzw. bildet
letztere während des Betriebes den vorderen Abschluß.
[0007] Gemäß einem wesentlichen Merkmal der Erfindung weisen die Seitenteile 3, 3' Führungen
5 auf, die vorzugsweise als Schlitze ausgebildet sind, die die Krümmung der Farbkastenwalze
9 aufweisen oder einen geringfügig größeren Radius besitzen als die Farbkastenwalze
9. Vorzugsweise befinden sich die Führungen 5 nahe der vorderen gekrümmten Flächen
12 der Seitenteile 3, 3' bzw. direkt hinter den Krümmungen der Seitenteile. Die Führungen
5 sind so ausgebildet, daß sie ein gekrümmtes Farbkastenverschlußteil 4 aufnehmen
können, in der Weise, daß dieses in die beispielsweise als Schlitze ausgebildete Führungen
5 einschiebbar ist und den Farbraum 13 in Richtung Farbkastenwalze 9 abschließt. Vorzugsweise
weist das Farbkastenverschlußteil 4 am unteren Ende ein Abstreifelement 6 auf, das
an diesem beispielsweise durch eine Schraube 6' (Fig. 5) befestigt ist. Selbstverständlich
können auch mehrere Schrauben verwendet werden oder das Abstreifelement 6 kann in
anderer Art und Weise am Farbkastenverschlußteil fixiert werden. Das Abstreifelement
6 kann aus Kunststoff oder Plastik bestehen, beispielsweise aus Nylon und ist so dimensioniert
und geformt, daß es an der Farbkastenwalze 9 anliegt und beim Einschieben in den Farbkasten
1 an der Farbkastenwalze 9 entlangwischt und diese dadurch reinigt.
Verwendung und Betrieb:
[0008] Üblicherweise wird der Farbkasten 1 im leeren Zustand in die Druckmaschine bzw. in
das Farbwerk eingesetzt. In diesem Fall ist es nicht erforderlich, die schweren, mit
Druckfarbe gefüllten Farbkästen anzuheben bzw. zu transportieren. Auch muß in diesem
Fall das Farbkastenverschlußteil 4 nicht eingesetzt sein. Nach dem Einsetzen des Farbkasten
1 in das Farbwerk, kann der Farbraum 13 mit Druckfarbe gefüllt werden und letztere
färbt die Farbkastenwalze 3 ein.
[0009] Nach dem Entfernen des Farbkasten 1 muß, wenn dieser noch Druckfarbe enthält, zunächst
das gekrümmte Farbkastenverschlußteil 4 in die Führungen 5 eingeschoben werden. Vorzugsweise
ist das Farbkastenverschlußteil 4 vorgeformt, so daß dieses direkt den Führungen 5
beim Einsetzen folgen kann. Während dem Einschieben des Farbkastenverschlußteils 4
reinigt das Abstreifelement 6 die Oberfläche der Farbkastenwalze zumindest über einen
bestimmten Umfangsbereich. Die sich ansammelnde, abgestreifte Farbe ist bei 19 in
Fig. 5 angedeutet. Der Farbraum 13 ist nunmehr auch nach vorne hin, d.h. in Richtung
Farbkastenwalze geschlossen und das Unterteil des Farbkastenverschlußteils 4 liegt
an der Rückseite 1' an. Da die Druckfarbe dickflüssig ist, d.h. eine hohe Viskosität
aufweist, verbleibt sie ohne auszulaufen in dem Farbraum 13, so daß der Farbkasten
1 leicht entfernt bzw. ausgetauscht werden kann. Ebenfalls läuft bei der Verwendung
von zähflüssiger Druckfarbe während der für den Farbkastenwechsel erforderlichen Zeit
keine Farbe - zumindest nicht im nennenswerten Umfang aus. Die abgestreifte Farbe
(Farbansammlung 19) ist leicht entfernbar bzw. abwischbar.
[0010] Das Farbkastenverschlußteil 4 ist leichter einsetzbar, wenn die Führungen 5 im oberen
Bereich 10 (Fig. 3) breiter ausgebildet werden. Vorzugsweise ist das Farbkastenverschlußteil
ebenfalls mit Verschlußteilgriffen 7 versehen, wie in Fig. 1 und 2 gezeigt ist, so
daß das Einsetzen und Entfernen sehr leicht ist. Die Seitenteile 3, 3' werden durch
eine quer verlaufende Stange 17 zusammengezogen, die im oberen Bereich in der Nähe
der Farbkastenwalze 9 angeordnet ist und wofür ein Befestigungsmechanismus 18 verwendet
werden kann.
[0011] Dieser kann aus Metall bestehen, beispielsweise aus Aluminium und die Seitenwände
3, 3' werden vorzugsweise aus Plastik hergestellt. Es sind jedoch auch andere Materialien
geeignet; die, wie bereits erwähnt, aus gekrümmten Schlitzen bestehen, jedoch ist
es auch möglich, diese Führungen durch Erhebungen zu bilden, beispielsweise durch
ein Paar gekrümmte, an den Innenseiten der Seitenteile 3, 3' angeordnete Rippen.
[0012] Der Farbkasten 1 wird üblicherweise durch einen Farbkastenaufsatz 20 gestützt bzw.
gehalten, wofür eine Klemmvorrichtung 21 eingesetzt sein kann. Zur Dosierung der Farbe
auf der Farbkastenwalze 9 ist auf dem Farbkastenaufsatz 20 ein Farbmesser 22, beispielsweise
mittels nicht gezeigter Schrauben fixiert. Zur Einstellung des Farbspaltes zwischen
der Farbkastenwalze 9 und der Vorderkante des Farbmessers 22 können in herkömmlicher
Weise allgemein bekannte Mittel verwendet werden, beispielsweise auf einer Welle 25
angeordnet, um diese drehbare Stellnocken 24.
[0013] Es wurde festgestellt, daß während des Betriebes, also während der Einfärbung der
Farbkastenwalze 9 mit Druckfarbe eine Farbansammlung 19 in dem schmalen Raum bzw.
Spalt zwischen dem Bodenteil 1'' des Farbkasten 1 und der Oberfläche des Farbmessers
22 entsteht. Diese Farbansammlung entsteht durch die Rotation der Farbauftragwalze
9 in Richtung des Pfeiles A, da dadurch ein hydrodynamischer Druck entsteht. Durch
diesen hydrodynamischen Druck wird Druckfarbe bei der Rotation der Farbkastenwalze
9 in den genannten Spalt eingepreßt. Das Bodenteil 1'' des Farbkastens 1 ist so gebogen,
daß eine flache S-Form entsteht (Fig. 6). Die Hinterseite 26a des Bodenteils 1'' des
Farbkastens 1 ist durch einen Block 23, beispielsweise aus Plastik, Nylon oder Gummi
begrenzt bzw. abgeschlossen. Gemäß einem wesentlichen Merkmal der Erfindung ist das
Bodenteil 1'' so ausgebildet, daß es Öffnungen bietet, durch die Druckfarbe in den
Farbraum 13 eintreten kann, wenn infolge der Rotation der Farbkastenwalze 9 die erwähnte
Farbansammlung 19 infolge des hydrodynamischen Druckes entsteht. Diese Öffnungen können
durch eine Verkürzung des Bodenteiles 1'' gebildet werden oder durch eine Reihe von
eingerillten oder eingestanzten Löcher in das Bodenteil 1''. Die Öffnungen können
durch ein Klappenventil geschlossen werden, das in dem Farbkasten 1 verbleibt oder
ein Teil des einschiebbaren Farbkastenverschlußteiles 4 oder ein Abdichtelement an
diesem ist.
[0014] Bei den Ausführungsformen gemäß Fig. 6 bis 8 weist das Bodenteil 1'' eine Reihe von
in Achsrichtung der Farbkastenwalze 9 angeordneten Löcher 27 auf. Dadurch ist es möglich,
daß die unter Druck stehende Farbe durch die Löcher 27 in den Farbraum 13 des Farbkasten
1 ausweichen kann. Um ein Auslaufen bzw. Zurücklaufen von Farbe durch die Löcher 27
zu verhindern, sind diese durch eine Klappe 28 aus flexiblem Material, beispielsweise
Gummi, abgedeckt, das in geeigneter Weise, beispielsweise mittels Schrauben 29 in
seiner Position fixiert ist. Durch die Kombination aus den Löchern 27 und der Klappe
28 wird quasi ein Klappenventil gebildet, durch das es möglich ist, daß die unter
hydraulischem Druck stehende Farbe bei einer Rotation der Farbkastenwalze 9 nahe des
unteren bzw. vorderen Bereiches des Bodenteils 1'' in den Farbraum des Farbkastens
1 gelangt und somit von der Oberfläche des Farbmessers 22 wegfließt. Beim Abnehmen
des Farbkastens 1 wird infolge des in dem Farbraum 13 vorhandenen Farbgewichtes die
Klappe 28 geschlossen, d.h. gegen die Löcher 27 gedrückt.
[0015] Der Sperrblock 23 kann aufgesetzt werden oder durch eine angegossene Rippe 30 abgeschlossen
werden, die am Farbkasten 1 gebildet ist.
[0016] Das Abdichten am Boden ist ein ernstes Problem, da die Farbe zwischen dem Farbmesser
22 und/oder dem Farbkastenaufsatz 20 einerseits sowie der Unterseite des Bodenteils
1'' des Farbkastens 1 andererseits nur schwer entfernt werden kann. Zur Erzeugung
eines Klappenventils kann beispielsweise eine Gummiklappe als Element 28 verwendet
werden, in Kombination mit den Löchern 27 zur Druckentlastung bei einer Rotation der
Farbkastenwalze 9 oder einer Aniloxfarbwalze. Wenn die Farbkastenwalze 9 stehen bleibt,
fällt der hydrodynamische Druck weg und die Löcher 27 werden verschlossen. Die Klappe
28 dichtet selbst durch Anlegen gegen das Bodenteil 1'' des Farbkastens 1 die Löcher
27 ab. Vorzugsweise ist die Klappe 28 ein Gummi oder ein anderes flexibles Material,
das durch die Druckfarbe nicht angegriffen wird.
[0017] Die Dicke der flexiblen Klappe 28 kann verringert werden, wenn sie durch eine Stahlplatte
bzw. Stahlfeder 31 bedeckt wird, die beispielsweise eine Stärke von 0,15 mm aufweist.
Durch Schrauben 29 kann dann die Befestigung des aus Klappe 28 und Stahlfeder 31 bestehenden
Klappenventils am Bodenteil 1'' erfolgen.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsform nach Fig. 8 wird die Klappe 28 an dem Farbkastenverschlußteil
4 angeordnet und nicht am Bodenteil 1'' des Farbkasten 1 selbst. Dafür ist das Farbkastenverschlußteil
4 mit der Klappe 28 und einer Feder 831 verbunden, wobei die Feder 831 im Schnitt
dargestellt und L-förmig ausgebildet ist, wobei ein Schenkel beispielsweise durch
Nieten oder Punktschweißen mit dem Farbkastenverschlußteil 4 verbunden ist.
[0019] Während der Einfärbung der Farbkastenwalze 9 ist, wie bereits gesagt, das Farbkastenverschlußteil
4 aus dem Farbkasten 1 herausgezogen, so daß die Öffnungen 27 freiliegen und die sich
unter dem Bodenteil 1'' ansammelnde und unter Druck stehende Tinte in den Farbraum
13 ausweichen kann. Bevor der Farbkasten entfernt wird, erfolgt durch Einschieben
des Farbkastenverschlußteils 4 ein Abdecken der Löcher 27 (Fig. 6), da sich dadurch
die Klappen 28 an die Löcher 27 anlegen. Diese Ausbildungsform weist den Vorteil auf,
daß auch ein Verschluß der Öffnungen 27 gesichert ist, wenn sich keine Farbe in dem
Farbraum 13 befindet, denn die Klappe 28 wird durch eine bei der Ausführungsform gemäß
Fig. 8 verwendete Feder 831 gegen das Bodenteil 1'' gedrückt. Dieses Andrücken wird
noch durch eventuell im Farbraum 13 befindliche Farbe bzw. durch deren Gewicht verstärkt.
Bei dieser Ausführungsform können die Löcher 27 bezogen auf die in Fig. 8 gezeigten
Positionen nach vorn versetzt werden. Die genaue Anordnung der Löcher 27 kann durch
einfache Versuche leicht ermittelt werden. Es können mehrere Reihen von parallel angeordneten
Öffnungen oder versetzt angeordnete Öffnungen verwendet werden. Die Klappe 28 kann
an das Farbkastenverschlußteil angeheftet oder an diesem befestigt oder es kann durch
eine Verdickung an der inneren Seite gebildet werden (nicht in Fig. 8 gezeigt). Beispielsweise
durch eine Schraubverbindung ähnlich, wie bei dem in Fig. 5 gezeigten Nylonstück.
Ebenso ist ein Aufkleben des einen Schenkels der L-förmigen Feder 831 denkbar.
[0020] Fig. 9 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung, bei der das Ende des Bodenteils
1'' verkürzt ist, wie bei 127 angedeutet. Bei der Darstellung nach Fig. 9 befindet
sich der Farbkasten 1 außer Betrieb, d.h. das Farbkastenverschlußteil 904 ist eingesetzt.
An dessen unteren Teil ist ein Federelement 931 angeordnet, das aus zwei Teilen besteht,
die beispielsweise durch Nieten oder Punktschweißen miteinander verbunden sind. Die
zweiteilige Ausbildung der Feder 931 umfaßt ein inneres U-förmiges Clip 931 (federnd),
das an dem Farbkastenverschlußteil 904 befestigt ist. Das innere Federteil 931b wird
umfaßt durch eine äußere Feder 931a. Letztere erstreckt sich etwa in Form einer Schiene
in Achsrichtung über die gesamte Breite des Farbkastens 1. Auch das innere Teil 931b
kann sich in Form einer Schiene über die gesamte Länge des Farbkastens erstrecken
oder es können auch einzelne Halteclips 931 aus vorzugsweise federndem Material verwendet
werden. An der Unterseite der Feder 931 ist zur Abdichtung eine Klappe 928 angeordnet,
beispielsweise in Form eines angeklebten Gummis oder Kunststoffes. Es kann jedoch
auch eine Feder in L-form ähnlich der Feder 831 (Fig. 8) verwendet werden.
[0021] Wenn die Walze 9 eingefärbt wird, muß selbstverständlich zuvor wieder das Farbkastenverschlußteil
904 entfernt werden und somit auch die Feder 931 mit der Klappe 928. Somit kann die
sich ansammelnde unter Druck stehende Farbe im Raum 119 am Ende 127 des Bodenteils
1'' oberhalb des Farbmessers 22 in den Farbraum 13 eindringen, da vom Bereich 127
nach links weg eine Öffnung zwischen dem Bodenteil 1'' vorhanden ist. Wie gesagt,
wird diese Öffnung vor dem Ende 127 in Richtung "links" durch Einführen des Farbkastenverschlußteils
904 verschlossen und abgedichtet. Die sich im Raum 119 ansammelnde Farbe ist mengenmäßig
nicht sehr groß und kann nach Abnehmen des Farbkastens leicht abgewischt oder anderweitig
entfernt werden. Beim Einschieben des Farbkastenverschlußteils 904 wischt, wie bereits
vorangehend beschrieben das Abstreifelement 6 über die Oberfläche der Farbkastenwalze
9, so daß die abgewischte Farbe in den Farbsammelraum 119 gelangt und, nach Abheben
des Farbkastens 1, leicht abgewischt werden kann. Ein Großteil dieser abgewischten
Farbe gelangt ohnehin während des Hineinschiebens des Farbkastenverschlußteils 4 in
den Farbraum 13, so daß nur ein geringfügiger Betrag sich bei 119 ansammelt.
[0022] Auch in Fig. 9 ist zur Einstellung der auf die Farbkastenwalze aufzubringenden Farbschicht
mit Hilfe des Farbmessers 22 ein Stellnocken 24 auf einer Welle 25 angedeutet, wobei
die Einstellung des Farbmessers 22 durch Verschieben des Stiftes bzw. der Schraube
24a in herkömmlicher Weise möglich ist.
[0023] Das Abstreifelement 6 streift die sich auf der Oberfläche der Farbkastenwalze 9 ansammelnde
Farbe ab und überbrückt den Spalt zwischen dem Farbkastenverschlußteil 4 bzw. 904
und der Oberfläche der Farbkastenwalze 9. Dieser Spalt liegt typischwerweise etwa
bei 5 mm.
[0024] Es versteht sich, daß unter Anwendung des der Erfindung zugrundeliegenden Gedankens
verschiedene konstruktive Ausbildungsformen und Varianten möglich sind. Die Erfindung
ist deshalb nicht auf die gezeigten Ausführungsformen beschränkt.
1. Farbkasten (1) mit einem vorderen, einer Farbkastenwalze (9) zugeordneten, im Betrieb
offenen Bereich (11) und beidseitig eine Begrenzung bildende Seitenteile (3, 3''),
dadurch gekennzeichnet, daß in der Nähe des offenen Bereiches (11) etwa entsprechend
der Krümmung der einzufärbenden Farbkastenwalze (9) gekrümmte Führungen (5) jeweils
an der Innenseite der Seitenteile (3, 3') vorgesehen sind, in die ein in der gleichen
Weise gekrümmtes Farbkastenverschlußteil (4, 904) einschiebbar ist und daß an dem
Farbkastenverschlußteil (4, 904) oder am Bodenteil (1'') des Farbkastens (1) Ventile
(28, 31'; 931, 928) vorgesehen sind, durch die während des Betriebes vorhandene Öffnungen
(27, 127) im Bodenteil (1'') des Farbkastens abgedeckt werden, wobei die Öffnungen
so angeordnet sind, daß die sich infolge eines durch Rotation der Farbkastenwalze
(9) unterhalb des Bodenteils (1'') unter hydrodynamischen Druck stehenden Farbansammlung
in den Farbraum (13) des Farbkastens einfließen kann.
2. Farbkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die am Boden (1'') befestigten
Ventile aus einer Klappe (28) oder aus einer Klappe (28) mit einer Stahlfeder (31)
gebildet sind.
3. Farbkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die am Farbkastenverschlußteil
(904) angeordneten Klappenventile L-förmig ausgebildet sind, wobei ein Schenkel am
Farbkastenverschlußteil (904) befestigt ist und der andere mit einer Abdichtklappe
(928) versehene Schenkel oberhalb der abzudichtenden Öffnungen (127) zu liegen kommt,
wenn sich das Farbkastenverschlußteil (904) im eingeschobenen Zustand befindet.
4. Farbkasten nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das die Abdichtklappe (928)
beeinflussende Federelement (931) zweiteilig ausgebildet ist, wobei das Innere etwa
U- oder V-förmig ausgebildete Teil (931b) am Farbkastenverschlußteil (904) befestigt
ist und das äußere auch das innere (931b) umfassende Teil (931a) an seiner Unterseite
die Abdichtklappe (928) trägt und/oder steuert.
5. Farbkasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Öffnungen (27) im Bodenteil (1'') in Achsrichtung der Farbkastenwalze (9) erstrecken
oder in Form einer Verkürzung des Bodenteils (1'') im Bereich (127) gebildet werden.
6. Farbkasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
gekrümmte Farbkastenverschlußteil (4, 904) auf der der Farbkastenwalze (9) zugeordneten
Seite ein Abstreifelement (6) aufweist und daß an den Seitenwänden (3, 3') und an
dem Farbkastenverschlußteil (4, 904) Griffe (2, 7) angeordnet sind.
7. Farbkasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungen (5) zum erleichterten Einsetzen der Farbkastenverschlußteile (4, 904) im
oberen Bereich verbreitert sind.
8. Farbkasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Farbkastenverschlußteil (4, 904) aus Aluminium und die Seitenwände (3, 3') aus Kunststoff
hergestellt sind.