(19)
(11) EP 0 575 821 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.12.1993  Patentblatt  1993/52

(21) Anmeldenummer: 93109265.4

(22) Anmeldetag:  09.06.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D06H 3/16, D06C 5/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 23.06.1992 DE 4220543

(71) Anmelder: August Krempel Söhne GmbH & Co.
D-71665 Vaihingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Fröhlich, Eckhard
    W-7141 Steinheim (DE)
  • Steiner, Peter
    W-7320 Göppingen (DE)
  • Hildebrandt, Karl
    W-7315 Weilheim/Teck (DE)

(74) Vertreter: Gahlert, Stefan, Dr.-Ing. et al
Witte, Weller, Gahlert, Otten & Steil, Patentanwälte, Rotebühlstrasse 121
D-70178 Stuttgart
D-70178 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Aufspannen von schlauchförmigem Material mit einem geschlossenen Ende auf einer Form


    (57) Es wird eine Vorrichtung zum Aufspannen von schlauchförmigem Material mit mindestens einem geschlossenen Ende auf einer Form, insbesondere zum Aufspannen von Strümpfen, Strumpfhosen und dgl. auf einer langgestreckten Form (12, 14) angegeben, bei welcher das schlauchförmige Material mit Hilfe von Riementrieben (16, 20) auf die Form aufgezogen wird. Jede Form (12, 14) weist an ihrem unteren Ende ein Endstück (24, 28) auf, an welchem eine Abtasteinrichtung (26, 30) vorgesehen ist, über welche die Riementriebe (16, 20) abgeschaltet werden, sobald das schlauchförmige Material mit seinem geschlossenen Ende bis in den Bereich des Endstückes (24, 28) gelangt. Durch die Abtasteinrichtung (26, 30) wird eine sichere Abschaltung der Riementriebe (16, 20) unabhängig von der Länge des aufzuziehenden schlauchförmigen Materials erreicht, wodurch einerseits ein Durchrutschen der Antriebsrollen der Riementriebe vermieden wird und andererseits ein vollständiger Aufzug auf der Form gewährleistet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufspannen von schlauchförmigem Material mit mindestens einem geschlossenen Ende auf einer Form, insbesondere zum Aufspannen von Strümpfen, Strumpfhosen und dgl. auf einer langgestreckten Form, mit mindestens einem Riementrieb, welcher mindestens ein randseitig der langgestreckten Form angeordnetes Trumm zum Aufziehen des Materials auf die Form aufweist, und mit einer Abschalteinrichtung zum Abschalten des Riementriebes.

    [0002] Damenstrümpfe durchlaufen bei ihrer Herstellung einen Färbeprozess, bei dem es zu einer Schrumpfung des Gewebes kommen kann und der zumindest teilweise ein Zusammenkleben des Gewebes zur Folge hat, so daß die Strümpfe in zusammengekrümpelter Form vorliegen.

    [0003] Um die Strümpfe in eine für den Verbraucher geeignete glatte Form zu bringen, müssen diese daher zunächst auf eine Form aufgezogen werden und ggf. zusätzlich einer Wärmebehandlung auf der Form unterzogen werden, um eine Entspannung der Strümpfe zu erreichen.

    [0004] Durch die DE 23 02 758 B2 ist eine Aufziehform für Strümpfe oder Strumpfhosen bekannt geworden, welche im wesentlichen aus einer langgestreckten flachen Leiste besteht, und bei welcher an beiden Längsseiten der Leiste Riementriebe mit endlosen, jeweils in entgegengesetzter Richtung umlaufenden Riemen vorgesehen sind, die durch innerhalb der Leistenkontur liegende Riemenscheibe geführt sind.

    [0005] Mit der vorbekannten Vorrichtung lassen sich Strümpfe, Strumpfhosen und dgl. halbautomatisch auf einer Form aufziehen. Durch die Riementriebe wird der Aufziehvorgang wesentlich erleichtert und beschleunigt. Sobald ein Strumpf aufgezogen ist, muß der Antrieb der Riementriebe ausgeschaltet werden, wozu bei der vorbekannten Einrichtung am oberen Ende der Aufziehform eine Fotozelle vorgesehen sein kann. Die Fotozelle erzeugt einen Schaltimpuls, sobald ein auf die Form aufgezogener Strumpf einen am oberen Ende der Aufziehform vorgesehenen Lichtstrahl unterbricht, wodurch die Riementriebe abgeschaltet werden.

    [0006] Als nachteilig hat sich dabei erwiesen, daß die Fotozelle jeweils entsprechend der Länge der aufzuziehenden Strümpfe oder Strumpfhosen justiert werden muß. Dabei ist eine optimale Einstellung kaum möglich, da selbst Strümpfe einer einzigen Konfektionsgröße fabrikationsbedingte Längenschwankungen aufweisen. Wird die Lichtschranke in einer zu großen Entfernung vom Endstück der Form, über welches der Strumpf aufgezogen wird, justiert, so kann es vorkommen, daß Insbesondere bei etwas kürzeren Strümpfen die Lichtschranke überhaupt kein Abschaltsignal erzeugt, so daß die Riementriebe weiterlaufen, bis der Strumpf mit seinem Fußteil vollständig am Endstück der Form anliegt. Die Reibung zwischen dem Strumpf und den Riementrieben ist so groß, daß eine Weiterbewegung der Riementriebe in diesem Stadium nicht mehr möglich ist und daß die Antriebsrollen der Riementriebe durchrutschen. Dadurch wird eine starke Reibungshitze im Bereich der Antriebsrollen erzeugt, was einen schnellen Verschleiß der aus Kunststoff bestehenden Riemen zur Folge hat. Wird dagegen die Lichtschranke in einer zu geringen Entfernung vom Endstück der Form justiert, so werden längere Strümpfe nicht vollständig auf die Form aufgezogen, da über die Lichtschranke eine vorzeitige Abschaltung erfolgt, was zur Folge hat, daß die Strümpfe im Fußbereich nicht vollständig geglättet werden. Insbesondere beim Aufziehen von Strumpfhosen auf zwei parallele Formen stellt dies ein besonderes Problem dar, da beide Beine geringe Längenunterschiede aufweisen können, so daß sich selbst dann, wenn der Abschaltzeitpunkt der Riementriebe für ein Strumpfbein optimal ist, am anderen Strumpfbein bereits ein Durchrutschen der Riementriebe erfolgt oder aber die Riementriebe zu früh abgeschaltet werden, so daß das Strumpfbein im Fußbereich nicht vollständig aufgespannt wird.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Aufspannen von schlauchförmigem Material mit mindestens einem geschlossenen Ende auf einer Form, insbesondere zum Aufspannen von Strümpfen, Strumpfhosen und dgl. auf einer langgestreckten Form zu schaffen, durch welche die Nachteile des Standes der Technik vermieden werden und ein möglichst optimales Aufspannen des schlauchförmigen Materials auf der Form erreicht wird.

    [0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art die Abschalteinrichtung eine einem Endstück der Form zugeordnete Abtasteinrichtung aufweist, über welche der Riementrieb abgeschaltet wird, sobald das schlauchförmige Material mit seinem geschlossenen Ende bis in den Bereich des Endstückes gelangt.

    [0009] Auf diese Weise wird der Riementrieb immer dann abgeschaltet, wenn das geschlossene Ende des schlauchförmigen Material, also insbesondere das Fußteil eines Strumpfes oder einer Strumpfhose auf das Endstück vollständig aufgezogen ist und somit die Abtasteinrichtung ein Abschaltsignal zur Abschaltung des Riementriebes erzeugt. Damit ist unabhängig von der Länge eines Strumpfbeines einerseits eine vollständige Aufspannung des Strumpfes auf der Form gewährleistet und andererseits wird ein Durchrutschen der Antriebsrollen des Riementriebes auch bei zu langen Strümpfen sicher verhindert.

    [0010] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung liegt darin, daß selbst dann, wenn die Vorrichtung nacheinander zum Aufspannen von Strümpfen oder Strumpfhosen verschiedener Konfektionsgrößen verwendet wird, keine Justierung der Abtasteinrichtung erforderlich ist, was eine erhebliche Vereinfachung des Arbeitsablaufes zur Folge hat. Desweiteren können Strümpfe verschiedener Längen, Söckchen, Strumpfhosen und dgl. in beliebiger Weise nacheinander aufgezogen werden, wobei keinerlei Anpassungsmaßnahmen erforderlich sind, da jede, Form eine eigene Abtasteinrichtung zur Abschaltung des Riementriebes aufweist.

    [0011] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung weist die Abtasteinrichtung ein verschiebliches, federbeaufschlagtes Tastelement auf, welches aus dem Endstück zumindest teilweise hervorsteht. Obwohl die Abtastung auch auf optische Weise, also z.B. mittels einer Lichtschranke grundsätzlich möglich wäre, ist auf diese Weise eine besonders zuverlässige und einfache Abschaltung ermöglicht. Unabhängig von der Form des Fußteiles wird nämlich immer dann, wenn das schlauchförmige Material mit seinem geschlossenen Ende das Tastelement berührt und dabei die infolge der Dehnung des Materials auf das Tastelement ausgeübte Spannung ausreicht, um die Federkraft des Tastelementes zu überwinden, eine Abschaltung des Riementriebes erreicht.

    [0012] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist das Tastelement als im wesentlichen kreissegmentförmiges Teil ausgebildet, welches in einem Schlitz des Endstückes beweglich und federbeaufschlagt geführt wird.

    [0013] Da das Tastelement auf diese Weise zumindest teilweise mit seiner kreissegmentförmigen Außenfläche aus dem Endstück hervorsteht, ist eine gute Anpassung an die Form des Fußteiles eines Strumpfes gewährleistet, so daß einerseits eine Beschädigung des Strumpfgewebes ausgeschlossen wird und andererseits eine sichere Auslösung erreicht wird. Darüberhinaus wäre es auch möglich, das Tastelement in Form eines im wesentlichen zylindrischen Tasters auszubilden, wodurch sich eine besonders einfache Herstellung ergibt.

    [0014] In weiter vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird über das Tastelement ein Mikroschalter oder ein berührungsloses Sensorelement betätigt.

    [0015] Während ein mechanischer Schalter in Form eines Mikroschalters eine besonders preisgünstige Lösung darstellt, ist es insbesondere dann, wenn die Form beheizbar sein soll, vorteilhaft, ein berührungsloses Sensorelement zu verwenden, welches über das Tastelement betätigt wird. Auf diese Weise läßt sich auch bei erhöhten Temperaturen eine sichere Abschaltung des Riementriebes erreichen.

    [0016] In zusätzlicher Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, den Mikroschalter oder das berührungslose Sensorelement mit einem Lichtwellenleiter zu verbinden.

    [0017] So kann beispielsweise ein optisches Sensorelement vorgesehen sein, welches über einen Lichtwellenleiter versorgt wird bzw. ausgewertet wird. Auf diese Weise läßt sich eine besonders zuverlässige und temperaturbeständige Abtastung erreichen.

    [0018] In zusätzlicher Weiterbildung der Erfindung ist mindestens eine zweite Abtasteinrichtung zur Abschaltung des Riementriebes vorgesehen, welcher an einem dem Endstück der Form gegenüberliegenden Ende angeordnet ist.

    [0019] Zusätzlich zu der ersten Abtasteinrichtung läßt sich bei dieser Ausführung auch über die zweite Abtasteinrichtung eine Abschaltung des Riementriebes erreichen. Es hat sich gezeigt, daß bei langen Strumpfgrößen infolge der vollständigen Ausformung, welche durch das vollständige Aufziehen auf die Form bedingt ist, bei einigen Strümpfen, welche besonders lang ausgefallen sind, insbesondere bei Damenstrümpfen und Strumpfhosen beim Zusammenfalten die zulässigen Höchstmaße überschritten werden, so daß der Strumpf bzw. die Strumpfhose in zusammengelegter Form nicht mehr in die vorgesehene Verpackung paßt.

    [0020] Um dies zu vermeiden, ist nun erfindungsgemäß zusätzlich zu der ersten Abtasteinrichtung, welche dem Endstück der Form zugeordnet ist, am gegenüberliegenden Ende der Form eine zweite Abtasteinrichtung vorgesehen, welche in Längsrichtung der Form verstellbar ist. Die zweite Abtasteinrichtung wird vorzugsweise derart justiert, daß die Abschaltung grundsätzlich über die erste Abtasteinrichtung erfolgt und daß die zweite Abtasteinrichtung erst dann anspricht, wenn besonders lange Strümpfe aufgespannt werden, welche gerade an der Obergrenze der zulässigen Länge liegen, um noch ein Einlegen der Strümpfe nach entsprechender vorheriger Faltung in die Verpackung zu ermöglichen. Soweit die zweite Abtasteinrichtung anspricht, bevor die erste Abtasteinrichtung angesprochen hat, hat dies zur Folge, daß ein Strumpfbein am Fußende nicht vollständig ausgeformt wird und daher insgesamt etwas kürzer bleibt, als dies bei vollständigem Aufspannen auf der Form der Fall wäre. Auf diese Weise läßt sich sicherstellen, daß ein Strumpf bzw. eine Strumpfhose nach dem vorherigen Falten die vorgesehene Maximalgröße nicht überschreitet, um auf jeden Fall ein Einlegen in die Verpackung zu ermöglichen. Auf diese Weise wird die Entstehung von Ausschußware vermieden, wobei die nicht vollständige Glättung im Fußbereich in Kauf genommen werden kann.

    [0021] Die erste und die zweite Abtasteinrichtung sind dabei zweckmäßigerweise derart miteinander gekoppelt, daß der Riementrieb abgeschaltet wird, wenn entweder die erste oder die zweite Abtasteinrichtung oder beide Abtasteinrichtungen auslösen. Die zweite Abtasteinrichtung ist in bevorzugter Weiterbildung eine optische Abtasteinrichtung, insbesondere eine Lichtschranke.

    [0022] Auf diese Weise ergibt sich eine besonders einfache und kostengünstige Abtastung.

    [0023] Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind zwei im wesentlichen parallel angeordnete Formen mit je einem Endstück vorgesehen, denen jeweils eine erste Abtasteinrichtung zugeordnet ist.

    [0024] Eine derartige Anordnung ist besonders geeignet zum Aufspannen von Strumpfhosen. Desgleichen kann eine solche Anordnung auch zum gleichzeitigen Aufspannen von Einzelstrümpfen verwendet werden.

    [0025] Soweit mit einer solchen Anordnung Strumpfhosen aufgezogen werden sollen, ist es vorteilhaft, als zweite Abtasteinrichtung eine gemeinsame Abtasteinrichtung vorzusehen, welche dann anspricht, wenn der Bund der Strumpfhose bis zur zweiten Abtasteinrichtung aufgezogen ist.

    [0026] Auf diese Weise kann durch Verwendung einer einzigen zweiten Abtasteinrichtung auch bei besonders groß ausgefallenen Exemplaren vermieden werden, daß die zulässige Maximalgröße der Strumpfhose nach dem späteren Zusammenlegen überschritten wird.

    [0027] Soweit dagegen auf die beiden Formen Einzelstrümpfe aufgezogen werden sollen, ist es vorteilhaft, jeder der beiden Formen jeweils eine zweite Abtasteinrichtung an dem dem Endstück abgewandten Ende zuzuordnen.

    [0028] Nach dem Aufziehen von Strümpfen, Strumpfhosen oder dgl. auf die Form bzw. die Formen bleibt jeder Riementrieb nach Abschaltung vorzugsweise zunächst eine zeitlang ausgeschaltet und wird dann in umgekehrter Richtung angetrieben, um die Strümpfe bzw. Strumpfhosen wieder von ihren Formen abzuziehen.

    [0029] Obwohl eine gewisse Verweilzeit der Strümpfe bzw. Strumpfhosen auf der Form bereits eine gewisse Entspannung des Gewebes bewirkt, ist jede Form in bevorzugter Weiterbildung beheizbar, wodurch sich eine besonders gute Glättung des Gewebes erreichen läßt.

    [0030] Hierzu können beispielsweise innerhalb der Form Heizelemente angeordnet sein. Darüberhinaus kann die Form auch von außen durch ein Gebläse, einen Infrarotstrahler oder dgl. mit Wärme beaufschlagt werden.

    [0031] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

    [0032] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
    Fig. 1
    eine vereinfachte perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und
    Fig. 2
    eine vergrößerte Ansicht eines Endstückes einer Form gemäß Fig. 1.


    [0033] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung ist in Fig. 1 insgesamt mit der Ziffer 10 bezeichnet.

    [0034] An der Unterseite eines nur schematisch angedeuteten Maschinengestells 32 sind zwei flache langgestreckte, vertikale Formen 12, 14 nebeneinander über je ein oberes Abschlußstück 34, 36 verbunden.

    [0035] Die breiten Längsseiten der Formen sind nach außen durch langgestreckte Bleche abgeschlossen, welche an ihrem oberen Ende jeweils mit dem oberen Abschlußstück 34, 36 und an ihrem unteren Ende mit einem nach unten abgerundeten Endstück 24 bzw. 28 verbunden sind. In jeder Form 12, 14 sind jeweils zwei Doppelriementriebe 16, 20 vorgesehen, deren Trumme 17, 18 bzw. 21, 22 aus den schmalen Stirnflächen der Formen leicht nach außen randseitig hervorstehen.

    [0036] In Fig. 1 ist bei jeder Form 12, 14 nur jeweils ein Doppelriementrieb 16 bzw. 20 erkennbar, dessen Trumme 17, 18 bzw. 21, 22 randseitig entlang der Stirnfläche der Form 12 bzw. 14 leicht nach außen hervorstehen. Die Doppelriementriebe 16 bzw. 20 sind über Doppelrollen 19 bzw. 23 am unteren Ende der Formen 12 bzw. 14 und über entsprechende Doppelrollen am oberen Ende der Formen geführt, welche innerhalb der oberen Abschlußstücke 34 bzw. 36 angeordnet sind und über einen Motor angetrieben sind (nicht dargestellt). Entsprechende Doppelriementriebe sind auf den gegenüberliegenden Stirnseiten der Formen 12, 14 angeordnet. Die Riemen bestehen aus Kunststoff, welcher vorzugsweise wärmebeständig ist. Der Aufbau der Formen und der Riementriebe ist an sich bekannt und in der DE 23 02 758 B2 näher beschrieben.

    [0037] Am unteren Ende ist jede Form 12, 14 durch das Endstück 24, 28 abgeschlossen, welches eine etwa halbkreisförmige Form aufweist und an seinen äußeren Kanten abgerundet ist.

    [0038] Jedem der Endstücke 24, 28 ist eine Abtasteinrichtung 26, 30 zugeordnet, über welche die Riementriebe 16, 20 einer jeden Form abschaltbar sind und welche nachfolgend anhand von Fig. 2 näher erläutert wird.

    [0039] Die beiden Formen 12, 14 sind mit ihren Längsseiten zueinander parallel angeordnet, so daß Strumpfhosen auf ihnen aufgezogen werden können. An der Unterseite des Maschinengestells 32 ist ein vertikaler Halter 40 befestigt, an welchem eine zweite Abtasteinrichtung 38 in Form einer Lichtschranke vertikal verfahrbar festgelegt ist, wie durch den Pfeil 42 angedeutet ist. Die Lichtschranke 38 ist zwischen den beiden Formen 12, 14 angeordnet, so daß der Lichtstrahl, welcher mit der Ziffer 44 angedeutet ist, etwa parallel zwischen den beiden Formen 12, 14 verläuft. In Fig. 1 ist lediglich der Empfänger der Lichtschranke dargestellt, während der Sender auf der gegenüberliegenden Seite in entsprechender Weise vertikal verstellbar angeordnet ist.

    [0040] Die beiden Formen 12, 14 weisen ferner Heizstäbe auf, mittels derer eine Beheizung möglich ist, um eine schnelle und vollständige Glättung von auf den Formen aufgezogenen Strümpfen zu ermöglichen.

    [0041] Der Aufbau der Endstücke und der Abtasteinrichtungen ist aus Fig. 2 näher ersichtlich.

    [0042] Das in Fig. 2 dargestellte Endstück, welches insgesamt mit der Ziffer 24 bezeichnet ist, weist eine flache, etwa halbkreisförmige Grundform auf und ist an seinen Außenseiten abgerundet, um ein Aufziehen von Strümpfen zu erleichtern. Am unteren Ende des Endstückes 24 ist ein Schlitz 60 vorgesehen, innerhalb dessen ein im wesentlichen kreissegmentförmiges Tastelement 46 verschieblich geführt ist, dessen gerundeter Teil 61 nach außen aus dem Endstück 24 hervorsteht. Das Tastelement 46 ist durch eine obere gerade Stirnfläche 62 abgeschlossen und steht über einen zentralen Stift 48 mit einem flachen zylindrischen Plättchen 50 in Verbindung, welches in einer zentralen zylindrischen Ausnehmung 52 des Endstückes 24 verschiebbar ist. Das Plättchen 50 ist durch ein Federelement 54 in Form einer Schraubenfeder beaufschlagt, welches sich an einem gegenüberliegenden Bund 64 abstützt. In der zylindrischen Ausnehmung 52 ist ferner ein optisches Sensorelement 56 festgelegt, welches mit einem Lichtwellenleiter 58 verbunden ist, der nach oben aus dem Endstück 24 herausgeführt ist. Über das Sensorelement 56 kann eine Bewegung des Plättchens 50, welche bei Überwindung der Federkraft infolge eines auf den gerundeten Teil 61 des Tastelementes 46 ausgeübten Druckes erfolgt, berührungslos abgetastet werden.

    [0043] Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist die folgende:
    Soll beispielsweise eine Strumpfhose auf die beiden Formen 12, 14 aufgezogen werden, so wird diese zunächst mit ihrem Hosenteil auf das untere Ende der Formen 12, 14 über die beiden Endstücke 24, 28 aufgezogen, bis die nach oben laufenden Trumme 17, 18 bzw. 21, 22 der Riementriebe 16, 20 die Strumpfhose automatisch übernehmen und diese auf die beiden Formen 12, 14 vollständig aufziehen, bis die beiden Fußteile in den Bereich der Endstücke 24, 28 gelangen und die Tastelemente der Abtasteinrichtungen 26, 30 gegen die Federkraft zusammengedrückt werden und über die Sensorelemente 56 jeweils ein Abschaltimpuls erzeugt wird, über welchen die Riementriebe 16, 20 abgeschaltet werden. Die obere, als vertikal verstellbare Lichtschranke 38 ausgebildete Abtasteinrichtung wird derart eingestellt, daß nur bei der größten zu verarbeitenden Konfektionsgröße ein Schaltimpuls erzeugt wird, und zwar nur dann, wenn die zulässige Maximallänge einer Strumpfhose erreicht wird, welche möglich ist, um nach Zusammenfaltung noch ein Einlegen in die vorgesehene Verpackung zuzulassen.

    [0044] Die unteren Abtasteinrichtungen 26, 30 und die obere als Lichtschranke 38 ausgebildete Abtasteinrichtung sind über eine logische ODER-Schaltung derart verknüpft, daß eine Abschaltung der Riementriebe einer jeden Form 12 bzw. 14 dann erfolgt, wenn entweder die untere Abtasteinrichtung 26 bzw. 30 oder die obere Abtasteinrichtung 38 einen Schaltimpuls abgibt.

    [0045] In alternativer Ausführung ist es möglich, jeder der beiden Formen 12, 14 eine Abtasteinrichtung am oberen Ende zuzuordnen, sofern anstelle von Strumpfhosen beispielsweise Einzelstrümpfe aufgezogen werden sollen.

    [0046] Nach dem vollständigen Aufziehen einer Strumpfhose bzw. von Einzelstrümpfen auf die beiden Formen 12, 14 und nach dem Abschalten der Riementriebe bleiben diese für einige Sekunden ausgeschaltet, um eine Entspannung und Glättung der Strumpfhose bzw. der Strümpfe bei eingeschalteter Heizung auf den Formen zu ermöglichen.

    [0047] Anschließend werden die Riementriebe über eine Zeitsteuerschaltung in entgegengesetzter Richtung angetrieben, so daß die Strumpfhose bzw. die Strümpfe wieder von den Formen abgezogen werden.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Aufspannen von schlauchförmigem Material mit mindestens einem geschlossenen Ende auf einer Form, insbesondere zum Aufspannen von Strümpfen, Strumpfhosen und dgl. auf einer langgestreckten Form (12, 14), mit mindestens einem Riementrieb (16, 20), welcher mindestens ein randseitig der langgestreckten Form (12, 14) angeordnetes Trumm (17, 18; 21, 22) zum Aufziehen des Materials auf die Form (12, 14) aufweist, und mit einer Abschalteinrichtung zum Abschalten des Riementriebes (16, 20), dadurch gekennzeichnet, daß die Abschalteinrichtung eine einem Endstück (24, 28) der Form zugeordnete Abtasteinrichtung (26, 30) aufweist, über welche der Riementrieb (16, 20) abgeschaltet wird, sobald das schlauchförmige Material mit seinem geschlossenen Ende bis in den Bereich des Endstückes (24, 28) gelangt.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtasteinrichtung (26, 30) ein verschiebliches, federnd beaufschlagtes Tastelement (46) aufweist, welches aus dem Endstück (24, 28) zumindest teilweise hervorsteht.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Tastelement (46) als im wesentlichen kreissegmentförmiges Teil ausgebildet ist, welches in einem Schlitz (60) des Endstückes (24, 28) beweglich und federbeaufschlagt geführt ist.
     
    4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß über das Tastelement (46) ein Mikroschalter oder ein berührungsloses Sensorelement (56) betätigt wird.
     
    5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroschalter oder das berührungslose Sensorelement (56) mit einem Lichtwellenleiter (58) verbunden ist.
     
    6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine zweite Abtasteinrichtung (38) zur Abschaltung des Riementriebes (16, 20) vorgesehen ist, welche an einem dem Endstück (24, 28) der Form (12, 14) gegenüberliegenden Ende angeordnet ist und welche in Längsrichtung der Form verstellbar ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Abtasteinrichtung (38) eine optische Abtasteinrichtung, insbesondere eine Lichtschranke ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die erste (26, 30) und die zweite (38) Abtasteinrichtung derart miteinander gekoppelt sind, daß der Riementrieb (16, 20) abgeschaltet wird, wenn entweder die erste (26, 30) oder die zweite (38) Abtasteinrichtung oder beide Abtasteinrichtungen (26, 30; 38) auslösen.
     
    9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei im wesentlichen parallel angeordnete Formen (12, 14) mit je einem Endstück (24, 28) vorgesehen sind, denen jeweils eine erste Abtasteinrichtung (26, 30) zugeordnet ist.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß den beiden Formen (12, 14) eine gemeinsame zweite Abtasteinrichtung (38) zugeordnet ist.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß den beiden Formen (12, 14) jeweils eine zweite Abtasteinrichtung an dem dem Endstück (24, 28) abgewandten Ende zugeordnet ist.
     
    12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede Form (12, 14) beheizbar ist.
     




    Zeichnung