[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Haltevorrichtung zur Lagerung eines durch eine
drehbare Welle betätigbaren elektrischen Bauteils an einem Gegenstand, wobei das elektrische
Bauteil in einer ersten Verschieberichtung und in einer dazu senkrecht stehenden zweiten
Verschieberichtung relativ zu dem Gegenstand verschieblich geführt ist, wobei die
beiden Verschieberichtungen um 90° gegenüber der Welle versetzt sind.
[0002] Eine derartige Haltevorrichtung ist aus der EP 0 070 934 A1 bekannt. Dort wird ein
Potentiometer mit einer drehbaren Welle an einer Halteplatte verschieblich befestigt,
wobei die Welle durch eine Öffnung des Potentiometers hindurchgreift, welche ein ausreichend
großes Spiel für die gewünschte Verschieblichkeit aufweist. An dem Potentiometer ist
ein ringförmiges Flanschbauteil starr befestigt. An der Halteplatte ist ein scheibenförmiges
Teil befestigt, das einen parallel zur Welle verlaufenden vorspringenden Stift aufweist,
der in einer Öffnung des Flanschbauteiles geführt ist. Ein gestuftes, ringförmiges
Teil übergreift nach Art einer Überwurfmutter das Potentiometer und klemmt das scheibenförmige
Teil mit dem Stift gegenüber der Halteplatte fest. Dieses gestufte ringförmige Teil
ist an der Halteplatte angeschraubt. Mit dieser Konstruktion ist es möglich, das Potentiometer
innerhalb dem von einem Spiel zwischen dem ringförmigen Flanschteil und dem gestuften
ringförmigen Teil vorhandenen Freiraum in zwei senkrecht zueinander stehenden Verschieberichtungen
zu verschieben. Hierdurch ist es möglich, die Welle des Potentiometers mit einem Antriebsteil
zu koppeln, auch wenn zwischen dem Antriebsteil und der Welle des Potentiometers ein
Mittenversatz vorhanden ist.
[0003] Die US 1,459,035 zeigt eine flexible Kupplung, mit der zwei zu kuppelnde Wellenenden
miteinander verbunden werden können. Die Kupplung besitzt ein Gehäuse mit einer guadratischen
Ausnehmung, deren Seitenwände Führungsbahnen für Schlittenbauteile bilden. An beiden
zu kuppelnden Wellenenden sind jeweils zwei parallele Gleitlagerflächen vorgesehen,
die längs zugeordneten Führungsbahnen des Gehäuses gleiten können. Die entsprechenden
Lagerflächen der beiden zu kuppelnden Wellenteile stehen senkrecht zueinander. Damit
kann jedes der beiden zu kuppelnden Wellenenden in einer Richtung verschoben werden,
so daß bei gekuppelten Wellen im Ergebnis ein Mittenversatz in zwei senkrecht zueinander
und senkrecht zur Längsachse der Wellen stehenden Richtungen möglich ist.
[0004] Aus der DE-PS 35 24 308 und der DE-OS 36 24 640 ist es weiter bekannt, den Drehmitnehmer
eines Potentiometers gegenüber dem zu drehenden Federträger so zu lagern, daß er eine
Taumelbewegung ausführen kann. Hierdurch können Kippfehler und in kleinerem Umfang
auch Mittenversatzfehler zwischen der Drehachse des Potentiometers und einer das Potentiometer
antreibenden Welle kompensiert werden.
[0005] Aus der DE-OS 37 14 348 (= EP 0 288 930) ist es bekannt, die beweglichen Teile des
Potentiometers, wie die Potentiometerwelle und den Federträger gegenüber dem Potentiometergehäuse
über federelastische Dämpfungsglieder schwimmend zu lagern, wodurch auch Ausfluchtfehler
in gewissem Maße kompensiert werden können.
[0006] Üblicherweise wird das Gehäuse eines elektrischen Bauteils an einem Gegenstand befestigt,
womit dann auch die Lage der dieses Bauteil betätigenden Welle festgelegt ist. Dies
führt dann zu Problemen, wenn die Drehachse des elektrischen Bauteils gegenüber einem
Betätigungsorgan für diese nicht korrekt ausgefluchtet ist, beispielsweise, wenn ein
Potentiometer als Drehstellungsmeßfühler eingesetzt wird und ein die Potentiometerwelle
betätigendes Organ gegenüber dem Gegenstand, an dem das Potentiometergehäuse befestigt
ist, nicht richtig ausgefluchtet ist oder Bewegungen ausführt. Wird beispielsweise
ein Potentiometer als Drehstellungsmeßfühler für die Drosselklappe eines Verbrennungsmotors
eingesetzt, die Drehwelle des Potentiometers über ein Gestänge mit der Drehachse der
Drosselklappe gekoppelt und das Potentiometergehäuse am Motorblock befestigt, so können
durch Schwingungen, Einbautoleranzen oder thermische Ausdehnungen die beschriebenen
negativen Effekte auftreten. Ähnliche Probleme treten bei der Nachstellung von Bremsbelägen
bei Fahrzeugen auf, wo der Verschleiß der Bremsbeläge durch die Stellung eines Gestänges
von einem Potentiometer erfaßt wird. Gleiches gilt entsprechend auch für Drehschalter,
die zur Abfrage von Grenzstellungen eingesetzt werden oder für sonstige elektrische
Bauteile, die durch eine drehbare Welle betätigt werden.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Haltevorrichtung zur Lagerung für elektrische
Bauteile der eingangs genannten Art zu schaffen, die in der Lage ist, auch größere
Maßtoleranzen auszugleichen.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichenteil des Patentanspruches 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0009] Der Grundgedanke der Erfindung besteht also darin, das Potentiometergehäuse in einer
Kreuzschlittenführung zu lagern. Die beiden Verschieberichtungen sind dabei um 90°
gegeneinander versetzt. Die Verschieberichtungen liegen dabei jeweils radial zur Drehachse
des Potentiometers. Hierdurch ist - abgesehen von Reibungskräften zum Verschieben
der Schlittenbauteile - eine kräftefreie Kompensation von Mittenversatzfehlern zwischen
der Drehachse des Potentiometers und einer das Potentiometer antreibenden Welle möglich.
Auch wird strengste Linearität des Potentiometers gewährleistet, im Gegensatz zu einer
Kopplung von Potentiometer und Antriebswelle über Kardangelenke.
[0010] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das zweite Schlittenbauteil
eine im wesentlichen rechteckige Ausnehmung auf, wobei zwei gegenüberliegende Seitenwände
dieser Ausnehmung eine erste Führungsbahn zur Aufnahme des ersten Schlittenbauteiles
bilden, womit eine konstruktiv einfache, leicht herzustellende und leicht zu montierende
Haltevorrichtung geschaffen wird.
[0011] Nach einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist in eine der Seitenwände
des ersten und/oder des zweiten Schlittenbauteiles eine metallische Blattfeder eingelassen,
die zwei über den Grundkörper des jeweiligen Schlittenbauteiles vorstehende federelastische
Arme aufweist, an deren Ende kalottenartige Vorsprünge befestigt sind. Durch diese
metallischen Blattfedern wird das Langzeitverhalten der haltevorrichtung erheblich
verbessert, da die Federeigenschaften der Federarme auch nach extrem langen Betriebszeiten
erhalten bleiben. Ist das jeweilige Schlittenbauteil aus Kunststoff gespritzt, so
kann die jeweilige Blattfeder vor dem Spritzen dieses Bauteiles in die Form eingelegt
werden und durch Umspritzen fest mit dem Schlittenbauteil verbunden werden.
[0012] Nach einer Weiterbildung der Erfindung weisen die beiden Schlittenbauteile jeweils
federelastische Arme mit nach außen kragenden Vorsprüngen auf. Diese Vorsprünge gleiten
dabei an der zugehörigen Führungsbahn, womit einerseits Reibkräfte vermindert werden
und andererseits ein Verkanten der Schlittenbauteile vermieden wird. Durch die federelastischen
Arme werden zusätzlich Toleranzfehler ausgeglichen, was insbesondere dann von Bedeutung
ist, wenn die an dem Gegenstand, an dem das Potentiometer gelagert werden soll, vorhandene
Führungsbahn nicht präzise gefertigt oder verschmutzt ist. Vorzugsweise sind in beiden
Verschieberichtungen Begrenzungsanschläge vorgesehen, so daß das Potentiometer bei
der Montage im wesentlichen gleich an der richtigen Stelle positioniert wird.
[0013] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das erste Schlittenbauteil
einstückig am Gehäuse des Potentiometers angebracht und damit kann das Potentiometergehäuse
zusammen mit dem ersten Schlittenbauteil in einem Arbeitsgang gefertigt werden, beispielsweise
als Spritzguß-Formteil.
[0014] Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist das zweite Schlittenbauteil an den die
zweite Führungsbahn bildenden Seitenwänden je eine nach außen vorspringende Sicke
auf. Hierdurch wird die mechanische Festigkeit der Haltevorrichtung erhöht. Eine weitere
Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß das erste Schlittenbauteil einen ringförmigen
Grundkörper aufweist, an welchem tangential die beiden Seitenwände angeformt sind,
wobei dieser ringförmige Grundkörper gleichzeitig als Lager für drehbare Teile des
Potentiometers dient. Hierdurch wird der konstruktive Aufwand für das Gehäuse und
das erste Schlittenbauteil vereinfacht, Material eingespart und gleichzeitig die mechanische
Festigkeit des ersten Schlittenbauteiles erhöht. Schließlich sind vorzugsweise beide
Schlittenbauteile aus Kunststoff gefertigt.
[0015] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang
mit der Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine teilweise geschnittene Draufsicht der Haltevorrichtung im Einbauzustand;
- Fig. 2
- eine ähnliche geschnittene Draufsicht nach einem weiteren Ausführungsbeispiel, bei
der eines der Schlittenbauteile eine metallische Blattfeder aufweist;
- Fig. 3
- eine ähnliche Draufsicht eines weiteren Ausführungsbeispieles der Erfindung, bei der
beide Schlittenbauteile eine metallische Blattfeder aufweisen;
- Fig. 4
- eine Draufsicht eines zweiten Schlittenbauteiles mit metallischer Blattfeder;
- Fig. 5
- einen Schnitt längs der Linie I-I der Fig. 4;
- Fig. 6
- eine Seitenansicht des Schlittenbauteiles der Fig. 4;
- Fig. 7
- eine Seitenansicht einer bei verschiedenen Ausführungsbeispielen der Erfindung verwendeten
Blattfeder; und
- Fig. 8
- eine Draufsicht der Blattfeder der Fig. 7.
[0016] Die Haltevorrichtung besteht im wesentlichen aus einem ersten Schlittenbauteil 1,
das relativ zu einem zweiten Schlittenbauteil 2 verschieblich ist. Das zweite Schlittenbauteil
2 ist gemeinsam mit dem ersten Schlittenbauteil 1 relativ zu einem Gegenstand 3 längs
einer Führungsbahn 4 verschieblich. Im dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es
sich bei dem Gegenstand 3 um eine Nachstellvorrichtung zum Nachstellen der Bremsbeläge
eines Kraftfahrzeuges. Auf weitere Einzelheiten dieses Gegenstandes 3 kommt es bei
der Erfindung nicht an, weshalb dessen Einzelteile auch nicht näher beschrieben werden.
Wichtig ist lediglich, daß dieser Gegenstand 3 eine Führungsbahn aufweist (Führungsbann
4), in der das zweite Schlittenbauteil 2 verschieblich geführt ist.
[0017] Das erste Schlittenbauteil 1 ist geradlinig in einer ersten Verschieberichtung 5
verschieblich; das zweite Schlittenbauteil 2 ist in einer zweiten Verschieberichtung
6 geradlinig verschieblich. Die beiden Verschieberichtungen 5 und 6 stehen senkrecht
zueinander, sind also um 90° gegeneinander verdreht. Das elektrische Bauteil (nicht
dargestellt) ist am ersten Schlittenbauteil 1 befestigt, wobei vorzugsweise das erste
Schlittenbauteil 1 mit dem Gehäuse des elektrischen Bauteiles integriert ist und von
diesem absteht. Die Drehachse des elektrischen Bauteiles steht senkrecht zu den beiden
Verschieberichtungen 5 und 6, so daß die beiden Verschieberichtungen 5 und 6 jeweils
radial zur Drehachse des Bauteiles verlaufen.
[0018] Das erste Schlittenbauteil 1 weist zwei zueinander parallele Seitenwände 11 und 12
auf, an deren Enden je ein federelastischer Arm 13, 14; 15, 16 mit nach außen vorstehenden
Vorsprüngen angebracht ist. Die Elastizität kann dadurch vergrößert werden, daß die
Arme 13-16 durch Einschnitte oder axiale Ausnehmungen von dem Gehäuse getrennt sind.
Diese beiden geradlinigen Seitenwände 11 und 12 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel
einstückig an einem ringförmigen Grundkörper 17 des ersten Schlittenbauteiles 1 angeformt,
wobei dieser ringförmige Grundkörper 17 gleichzeitig Teil des Gehäuses des elektrischen
Bauteiles ist und zur Lagerung der drehbaren Teile des Bauteiles dient, beispielsweise
bei einem Potentiometer zur Lagerung des Schleiferfederträgers des Potentiometers.
[0019] Das zweite Schlittenbauteil 2 besteht im wesentlichen aus einem rechteckigen Rahmen,
der eine im wesentlichen rechteckige mittige Ausnehmung 20 besitzt. Zwei parallel
zueinander und parallel zur Verschieberichtung 6 verlaufende Seitenwände 21 und 22
besitzen ebenfalls endseitige federelastische Arme 23, 24, 25 und 26 mit nach außen
vortretenden Vorsprüngen. Zwei weitere parallel zueinander und parallel zur Verschieberichtung
5 verlaufende Seitenwände 27 und 28 bilden mit ihrer Innenseite die Führungsbahn für
das erste Schlittenbauteil 1. Die Vorsprünge an den Armen 13, 14, 15 und 16 liegen
dabei an der Innenwand der Seitenwände 27 und 28 an.
[0020] Die Seitenwände 27 und 28 weisen nach außen vorspringende Sicken 29 und 30 auf, so
daß nur die zwischen den Sicken und den seitenwänden 21 und 22 liegenden Abschnitte
als Führungsbahn dienen. Die Seitenwände 21 und 22 dienen gleichzeitig auch als Begrenzungsanschlag
für die Verschiebung des ersten Schlittenbauteiles 1.
[0021] Ähnlich wie beim ersten Schlittenbauteil weisen auch die Seitenwände 21 und 22 des
zweiten Schlittenbauteiles endseitige federelastische Arme 23, 24, 25 und 26 auf,
die ebenfalls nach außen kragende Vorsprünge besitzen, welche längs der Führungsbahn
4 gleiten. Die Führungsbahn 4 ist durch als Begrenzungsanschlag wirkende Stufen 31
begrenzt, so daß auch das zweite Schlittenbauteil nur innerhalb dieser Grenzen verschieblich
ist. Damit wird auch verständlich, daß die Führungsbahn 4 nicht durchgehend ausgebildet
sein muß sondern nur aus vier Abschnitten bestehen kann, deren Länge dem maximalen
Verschiebeweg des zweiten Schlittenbauteiles entspricht.
[0022] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 unterscheidet sich von dem der Fig. 1 im wesentlichen
dadurch, daß das zweite Schlittenbauteil 2 an einer seiner Seitenwände 21, die mit
der Führungsbahn 4 in Kontakt steht, eine metallische Blattfeder 32 aufweist, die
in der Seitenwand 21 dadurch fest verankert ist, daß sie dort mit dem Kunststoff umspritzt
ist, d.h. ein mittlerer Abschnitt 35 der Blattfeder 32 ist in der Seitenwand 21 des
zweiten Schlittenbauteiles 2 verankert. Beidseitig dieses Abschnittes 35 erstrecken
sich dann metallische Federarme über die rechteckige Kontur des zweiten Schlittenbauteiles
hinaus. Diese Federarme sind an ihren Enden mit kalottenförmigen Vorsprüngen 33 bzw.
34 versehen, die an der zugeordneten Führungsbahn 4 anliegen und als Gleitkörper dienen.
Diese metallischen Blattfedern behalten auch nach langer Betriebszeit ihre Federeigenschaften,
so daß das Langzeitverhalten der Haltevorrichtung entscheidend verbessert wird. Dabei
ist es ausreichend, wenn nur an einer der Seitenwände 21 oder 22, die parallel zur
Führungsbahn 4 liegen, eine solche metallische Blattfeder vorhanden ist, da diese
Materialermüdungen, Abrieb oder sonstigen Verschleiß der elastischen Arme 23 und 24
des zweiten Schlittenbauteiles kompensiert. Selbstverständlich wäre es ohne weiteres
möglich, das Schlittenbauteil mit zwei solchen metallischen Blattfedern auszustatten,
was aber nur die Herstellkosten verteuern würde, ohne technische Vorteile zu bringen.
[0023] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 sind beide Schlittenbauteile 1 und 2 mit metallischen
Blattfedern ähnlich dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ausgestattet. Das Ausführungsbeispiel
der Fig. 3 unterscheidet sich von dem der Fig. 2 also darin, daß auch das erste Schlittenbauteil
1 an einer seiner Seitenwände 11 statt der federnden Arme 13 und 14 der Fig. 1 eine
metallische Blattfeder 36 aufweist, die mit einem Mittelabschnitt 39 im Kunststoff
des ersten Schlittenbauteiles 1 verankert ist und von dort mit zwei Federarmen, an
deren Ende kalottenförmige Vorsprünge 37 und 38 angebracht sind, absteht. Diese beiden
kalottenartigen Vorsprünge 37 und 38 liegen an der Führungsbahn 27 gleitend an. Bei
Herstellung des ersten Schlittenbauteiles 1 wird - ähnlich wie oben beschrieben -
die Blattfeder 36 in die Spritzgußform eingelegt und im Bereich der Seitenwand 11
und des mittleren Abschnittes 39 von dem Kunststoff umspritzt und dadurch fest verankert.
Auch hier wäre es theoretisch möglich, das erste Schlittenbauteil mit zwei solcher
Blattfedern auszustatten, wenngleich auch dieses keine weiteren technischen Vorteile
mit sich brächte.
[0024] Die Fig. 4 bis 6 zeigen detailierter verschiedene Ansichten des zweiten Schlittenbauteiles
gemäß den Ausführungsbeispielen der Fig. 2 und 3. Das zweite Schlittenbauteil ist
in der Draufsicht der Fig. 4 im wesentlichen rechteckig und besitzt vier rechtwinklig
zueinander stehende Seitenwände 21, 22, 29 und 30. An den Ecken zwischen der Seitenwand
22 und den Seitenwänden 29 bzw. 30 stehen parallel zur Seitenwand 22 verlaufende federelastische
Arme 23 und 24 ab, die seitlich etwas über die Ebene der Seitenwand 22 hervorstehen
und somit mit ihren nach außen weisenden Seiten genau definierte Gleitflächen bilden.
[0025] Auf der der Wand 22 gegenüberliegenden Seite ist die Blattfeder vorgesehen, deren
Mittelabschnitt 35 in den Kunststoff der Seitenwand 21 eingelassen ist. Wie noch genauer
in Zusammenhang mit Fig. 7 und 8 erläutert wird, schließen sich an diesen Mittelabschnitt
über Abkröpfungen zwei aus dem Kunststoff herausragende Federarme an, an deren Enden
die kalottenförmigen Vorsprünge 33 und 34 angebracht sind. Die Länge der Federarme
der Blattfeder 32 ist so gewählt, daß die Enden der Blattfeder und die Enden der gegenüberliegenden
Kunststoff-Federarme 23 und 24 jeweils gleich weit über die Seitenwände 29 bzw. 30
abstehen.
[0026] Das Schlittenbauteil 2 weist weiterhin einen Boden 40 auf, der zwischen den rahmenartigen
Seitenwänden 21, 22, 29 und 30 aufgespannt ist und der eine mittige Öffnung 41 besitzt.
Dieser Boden 41 dient der Halterung des ersten Schlittenbauteiles (vgl. Fig. 1 bis
3) und stützt dieses in einer senkrecht zur Achse der Welle liegenden Ebene. Aus den
Fig. 4 und 6 ist weiterhin zu erkennen, daß die Seitenwände 29 und 30 in einem mittleren
Abschnitt nach außen vorstehen, so daß die jeweils zwei Abschnitte der Führungsbahn
27 und 28 in ihrer Länge begrenzt sind.
[0027] Die mittige Öffnung 41 des Bodens 40 dient der Material- und Gewichtseinsparung und
verhindert ein Verziehen des Schlittenbauteiles beim Aushärten des Kunststoffes.
[0028] Fig. 7 und 8 zeigt schließlich die Blattfeder, die bei den Ausführungsbeispielen
der Fig. 2 bis 6 verwendet wird. Die Blattfeder 32 ist in der Draufsicht (Fig. 8)
ein langgestreckter rechteckiger Streifen. In der Seitenansicht der Fig. 7 ist zu
erkennen, daß sich an einen Mittelabschnitt 35 über zwei Abkröpfungen 41 und 42 Federarme
43 und 44 anschließen, deren Ebene gegenüber der Ebene des Mittelabschnittes 35 versetzt
ist. An den Enden der beiden Federarme 43 und 44 ist je eine Öffnung 45 bzw. 46 vorgesehen,
um daran die kalottenartigen Vorsprünge zu befestigen, beispielsweise anzunieten.
Weiterhin weist die Blattfeder in der Mitte des Mittelabschnittes 35 eine Öffnung
47 auf, die zur besseren Verankerung der Blattfeder im Kunststoffmaterial dient. Beim
Umspritzen der Blattfeder dringt nämlich Kunststoffmaterial durch diese Öffnung 47
und bildet dort eine Brücke zwischen dem beidseitig der Blattfeder liegenden Kunststoff,
an der die Blattfeder dann auch in ihrer Längsrichtung fest verankert ist.
1. Haltevorrichtung zur Lagerung eines durch eine drehbare Welle betätigbaren elektrischen
Bauteils an einem Gegenstand, wobei das elektrische Bauteil in einer ersten Verschieberichtung
und in einer dazu senkrecht stehenden zweiten Verschieberichtung relativ zu dem Gegenstand
verschieblich geführt ist, wobei die beiden Verschieberichtungen um 90° gegenüber
der Welle versetzt sind,
gekennzeichnet durch zwei verschiebliche Schlittenbauteile (1 und 2), von denen das
erste (1) am Gehäuse des elektrischen Bauteils befestigt und relativ zum zweiten Schlittenbauteil
(2) in der ersten Verschieberichtung (5) verschieblich ist,
und von denen das zweite (2) an einer zweiten Führungsbahn (4) des Gegenstandes (3)
in der zweiten Verschieberichtung (6) verschieblich geführt ist,
daß das zweite Schlittenbauteil (2) eine im wesentlichen rechteckige Ausnehmung (20)
aufweist zur Aufnahme des ersten Schlittenbauteiles (1) und
daß gegenüberliegende Seitenwände (27, 28) des zweiten Schlittenbauteils (2) die erste
Führungsbahn (28) bilden.
2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Schlittenbauteil
(1) zwei parallel zueinander verlaufende Seitenwände (11, 12) aufweist, von deren
Enden jeweils federelastische Arme (13, 14, 15, 16) mit nach außen kragenden Vorsprüngen
abstehen, wobei diese Vorsprünge an den Seitenwänden (27, 28) des zweiten Schlittenbauteiles
(2) verschieblich geführt sind.
3. Haltevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in eine der Seitenwände
(11) des ersten Schlittenbauteiles (1) eine metallische Blattfeder (36) eingelassen
ist, die zwei über den Grundkörper des ersten Schlittenbauteiles (1) vorstehende federelastische
Arme aufweist, an deren Enden kalottenartige Vorsprünge (37,38) befestigt sind.
4. Haltevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Schlittenbauteil
(2) zwei parallel zueinander verlaufende Seitenwände (21, 22) aufweist, von deren
Enden je ein Arm (23, 24, 25, 26) mit abstehenden Vorsprüngen aufweist, wobei diese
Vorsprünge an der Führungsbahn (4) des Gegenstandes (3) verschieblich geführt sind.
5. Haltevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in eine der Seitenwände
(21) des zweiten Schlittenbauteiles (2) eine metallische Blattfeder (32) eingelassen
ist, die zwei über den Grundkörper des zweiten Schlittenbauteiles (2) vorstehende
federelastische Arme aufweist, an deren Enden kalottenartige Vorsprünge (33,34) befestigt
sind.
6. Haltevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (21,
22) des zweiten Schlittenbauteiles (2) als Begrenzungsanschlag für die Verschiebung
des ersten Schlittenbauteiles (1) ausgebildet sind.
7. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbahn (4)
des Gegenstandes (3) als Begrenzungsanschlag für die Verschiebung des zweiten Schlittenbauteiles
dienende Stufen (31) aufweist.
8. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
erste Schlittenbauteil (1) einstückig am Gehäuse des elektrischen Bauteils angebracht
ist.
9. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
die erste Führungsbahn bildenden Seitenwände (27, 28) des zweiten Schlittenbauteiles
je eine nach außen von der Ausnehmung 20 vorspringende Sicke (29, 30) aufweisen.
10. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
erste Schlittenbauteil (1) einen ringförmigen Grundkörper (17) aufweist, an welchem
tangential die beiden Seitenwände (11, 12) angeformt sind, wobei dieser ringförmige
Grundkörper (17) gleichzeitig als Lager für drehbare Teile des elektrischen Bauteils
dient.
11. Haltevorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die federelastischen
Arme (13-16) durch Einschnitte oder axiale Ausnehmungen von dem Gehäuse des Bauteiles
getrennt sind.