[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Führen der Spannung U
F eines elektrostatischen Abscheiders an der Durchschlagsgrenze.
[0002] Verfahren zur Optimierung der Abscheidung von Schadstoffen in eletrostatischen Abscheidern
sind bekannt. In der deutschen Patentanmeldung P 4111673.9 wird ein Verfahren zur
Bestimmung der optimalen Anzahl von Durchschlägen pro Zeiteinheit Ds
n in einem elektrostatischen Abscheider beschrieben. Bei diesem Verfahren wird in n
aufeinanderfolgenden Schritten jeweils eine bestimmte Anzahl von Durchschlägen pro
Zeiteinheit Ds
i vorgegeben und die sich einstellende Spannung Ui ermittelt, wobei die einzelnen Werte
der Durchschlagsspannung Ui
D als Funktion der Zeit t bestimmt werden. Für i = 1 bis n werden die Werte

ermittelt, und die Werte Vh
i jeweils zweier aufeinanderfolgender Schritte werden miteinander verglichen, wobei
dieser Vergleich zur Wahl der Anzahl von Durchschlägen pro Zeiteinheit in den darauffolgenden
Schritten herangezogen wird.
[0003] In der deutschen Patentanmeldung P 4142501.4 wird ein Verfahren zur Einstellung der
Zielspannung UZ
F nach einem Durchschlag in einem elektrostatischen Abscheider beschrieben, bei dem
die Filterspannung U
F durch Vorgabe mehrerer Zündwinkel α
ij bis zur jeweiligen Durchlagsspannung Uj
D stufenweise erhöht wird. Die jeweiligen Maximalwerte Ui
Fj der Filterspannung U
Fj der einzelnen Stufen i werden in den einzelnen Stufen i ermittelt und die jeweilige
Funktion

bestimmt, die zur Bestimmung weiterer Zündwinkel α
ij eingesetzt wird. Nach den einzelnen Durchschlägen wird die Filterspannung U
Fj auf 70 bis 85% der Zielspannung UZ
Fj stufenweise durch eine Steuerung erhöht. Anschließend wird die Filterspannung U
Fj durch eine Regelung weiter erhöht, bis gilt:

.
[0004] In der EP-PS 0030657 wird ein Verfahren zum selbsttätigen Führen der Spannung eines
Elektrofilters an der Durchschlagsgrenze durch zeitabhängige Steigerung der Filterspannung
bis zum Durchschlag und anschließende durchschlagsabhängige Absenkung beschrieben.
Bei diesem Verfahren ist es vorgesehen, die Durchschlagsgrenze laufend zeitabhängig
abzutasten, wobei möglichst nahe an der Durchschlagsgrenze gefahren wird und gleichzeitig
die Zahl der zum Fahren an dieser Grenze erforderlichen Durchschläge in vorbestimmten
Grenzen gehalten wird.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Führen der Spannung U
F eines elektrostatischen Abscheiders an der Durchschlagsgrenze zu schaffen, bei dem
die Durchschlagsgrenze unter Berücksichtigung des Verlaufs der Durchschlagsspannungskurve
prozeßabhängig abgetastet wird.
[0006] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Führen der
Spannung U
F eines elektrostatischen Abscheiders an der Durchschlagsgrenze gelöst, bei dem die
Zielspannung UZ
F nach einem Durchschlag eingestellt wird und eine anschließende Betriebsszeit t
B aus der optimalen Anzahl von Durchschlägen pro Zeiteinheit Ds
n ermittelt wird, wobei mit der optimalen Anzahl der Durchschläge D gilt:

und bei dem die anschließende Betriebszeit t
B in n Zeitintervalle Δt
i aufgeteilt wird, wobei mit der Anzahl von realisierten Durchschlägen D*
i im jeweiligen Zeitintervall Δt
i und i = 1 bis n gilt:

und bei dem die Spannung U
F unmittelbar nach Ablauf der Zeit T
i des jeweiligen Zeitintervalls Δt₁ bis zur Durchschlagsgrenze erhöht wird, wenn gilt:
D*
i = 0, wobei das Verfahren vor Ablauf der sich anschließenden Betriebszeit t
B abgebrochen und ausgehend von einer erneut ermittelten Anzahl von Durchschlägen pro
Zeiteinheit Ds
n erneut in entsprechender Weise gestartet wird, sofern und sobald die optimale Anzahl
der Durchschläge D vor Beginn des Zeitintervalls Δt
n realisiert wurde oder vor Ablauf des Zeitintervalls Δt
n durch realisierte Durchschläge überschritten wurde.
[0007] Als elektrostatische Abscheider können trocken und naß arbeitende Elektrofilter eingesetzt
werden. Nach einem Durchschlag fällt die Spannung des elektrostatischen Abscheiders
auf einen unteren Grenzwert, der Restspannung U
R, ab. Unter der Zielspannung UZ
F ist diejenige Spannung zu verstehen, die anschließend, ausgehend von der Restspannung
U
R im elektrostatischen Abscheider eingestellt wird. Die Zielspannung UZ
F beträgt in der Regel 80 bis 99% der Durchschlagsspannung des unmittelbar vorangehenden
Durchschlags. Die Zielspannung UZ
F kann vom Fachmann aufgrund seiner Erfahrung festgelegt, oder nach dem Verfahren zur
Einstellung der Zielspannung UZ
F ermittelt werden, das in der deutschen Patentanmeldung P 4142501.4 beschrieben wird.
Unter der optimalen Anzahl von Durchschlägen pro Zeiteinheit Ds
n ist diejenige Anzahl von Durchschlägen pro Zeiteinheit zu verstehen, bei deren Vorgabe
der Wirkungsgrad des elektrostatischen Abscheiders am größten ist. Die optimale Anzahl
von Durchschlägen pro Zeiteinheit Ds
n wird beispielsweise mit dem Verfahren zur Bestimmung der optimalen Anzahl von Durchschlägen
pro Zeiteinheit Ds
n ermittelt, das in der deutschen Patentanmeldung P 4111673.9 beschrieben wird. Unter
dem Zeitintervall Δt
n ist dasjenige Zeitintervall zu verstehen, mit dessen Ablauf die sich anschließende
Betriebszeit t
B endet.
[0008] Es hat sich in überraschender Weise gezeigt, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
ein prozeßabhängiges Abtasten der Durchschlagsgrenze erfolgen kann, so daß Schwankungen
im Abgas hinsichtlich Temperatur und Konzentration der Schadstoffe berücksichtigt
werden.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung (Fig. 1 bis 6) näher erläutert.
[0010] Fig. 1 zeigt die Durchschlagsspannung und die Spannung U
F des elektrostatischen Abscheiders als Funktionen der Zeit t.
[0011] Fig. 2 zeigt eine fallende Durchschlagsspannung und die Spannung U
F des elektrostatischen Abscheiders als Funktion der Zeit t.
[0012] Fig. 3 zeigt eine vereinfachte Darstellung von Fig. 1.
[0013] Fig. 4 zeigt den Verlauf der Durchschlagsspannungskurve und die Spannung U
F des elektrostatischen Abscheiders als Funktion der Zeit t gemäß Beispiel 1.
[0014] Fig. 5 zeigt den Verlauf der Durchschlagsspannungskurve und die Spannung U
F des elektrostatischen Abscheiders als Funktion der Zeit t gemäß Beispiel 2.
[0015] Fig. 6 zeigt den Verlauf der Durchschlagsspannungskurve und die Spannung U
F des elektrostatischen Abscheiders als Funktion der Zeit t gemäß Beispiel 3.
[0016] In Fig. 1 ist die Durchschlagsspannung als Funktion der Zeit t in Form der Durchschlagsspannungskurve
(1) und die Spannung U
F (2) des elektrostatischen Abscheiders als Funktionen der Zeit t dargestellt. Ausgehend
von einer eingestellten Zielspannung UZ
F nach einem Durchschlag in einem elektrostatischen Abscheider wird eine anschließende
Betriebszeit t
B aus einer vorher bestimmten optimalen Anzahl von Durchschlägen pro Zeiteinheit Ds
n ermittelt, wobei die anschließende Betriebszeit t
B in n Zeitintervalle Δt
i aufgeteilt wird. Dabei wird angestrebt, daß sich in jedem Zeitintervall Δt
i ein Durchschlag einstellt. Die Zielspannung UZ
F wird so lange aufrechterhalten, bis es zu einem ersten Durchschlag D₁ kommt, wie
es in Fig. 1 dargestellt ist. Danach sinkt die Spannung U
F schlagartig auf eine Restspannung U
R ab. Nach einer Entionisierungszeit des Abgases wird die Spannung U
F (2) des elektrostatischen Abscheiders auf eine erneut ermittelte Zielspannung Z₁
erhöht und auf der Zielspannung Z₁ gehalten, bis sich ein zweiter Durchschlag D₂ einstellt.
Nach erneutem Abfallen der Spannung U
F (2) des elektrostatischen Abscheiders auf die Restspannung U
R wird danach die Spannung U
F (2) des elektrostatischen Abscheiders auf eine erneut ermittelte Zielspannung Z₂
angehoben. Wie aus der Fig. 1 hervorgeht, haben sich in den ersten beiden Zeitintervallen
Δt₁ und Δt₂ jeweils zwei Durchschläge D₁ und D₂ eingestellt, was einem relativ optimalen
Verlauf der Spannung U
F (2) des elektrostatischen Abscheiders entspricht. Dies ist der Fall, wenn nach Ablauf
des ersten Zeitintervalls Δt₁ zum Zeitpunkt T₁ ein Durchschlag D₁ realisiert wurde
und zwischen den Zeiten T₁ und T₂ ebenfalls ein Durchschlag D₂ realisiert wurde. Für
die Zeitintervalle Δt₁ und Δt₂ betragen die Anzahlen von realisierten Durchschlägen
D*₁ bzw. D*₂ somit jeweils gleich 1. Es ist daher nicht erforderlich, unmittelbar
nach Ablauf der Zeit T₁ oder unmittelbar nach Ablauf der Zeit T₂ die Spannung U
F (2) des elektrostatischen Abscheiders bis zur Durchschlagsgrenze zu erhöhen, um einen
zusätzlichen Durchschlag zu realisieren. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, kommt es innerhalb
des Zeitintervalls Δt₃ nicht zu einem weiteren Durchschlag, so daß nach Ablauf der
Zeit T₃ bereits drei vorgegebene Zeitintervalle Δt
i abgelaufen sind, sich aber nur zwei Durchschläge D₁ und D₂ eingestellt haben. Für
das Zeitintervall Δt₃ beträgt die Anzahl von realisierten Durchschlägen D*₃ = 0, so
daß die Spannung U
F (2) des eletrostatischen Abscheiders zum Zeitpunkt T₃ bis zur Durchschlagsgrenze
erhöht wird. Dadurch wird bewirkt, daß ein zusätzlicher, prozeßunabhäniger Durchschlag
D₃ realisiert wird, und somit die Anzahl der abgelaufenen Zeitintervalle Δt
i und die Anzahl von realisierten Durchschlägen D*
i im jeweiligen Zeitintervall Δt
i wieder gleich ist, was einer Realisierung der optimalen Anzahl von Durchschlägen
pro Zeiteinheit Ds
n entspricht. Wird der zusätzliche, prozeßunabhängige Durchschlag D₃ realisiert, sinkt
die Spannung U
F (2) des elektrostatischen Abscheiders schlagartig erneut auf die Restspannung U
R ab. Nach der Entionisierung des Abgases wird die Spannung U
F (2) des elektrostatischen Abscheiders bis zur Zielspannung Z₃ erhöht und so lange
konstant gehalten, bis sich erneut ein Durchschlag D₄ einstellt. Gemäß Fig. 1 wird
der Durchschlag D₄ innerhalb des Zeitintervalls Δt₄ realisiert, so daß gilt: D*₄ =
1.
[0017] Gemäß Fig. 1 ist es somit auch unmittelbar nach Ablauf der Zeit T₄ nicht erforderlich,
die Spannung U
F (2) des elektrostatischen Abscheiders bis zur Durchschlagsgrenze zu erhöhen, um einen
zusätzlichen Durchschlag zu realisieren. Da für i = 1 bis 4 gilt: D*
i = 1 oder 0, folgt

. Die Zeitintervalle Δt
i mit i = 1 bis 4 sind somit gleich groß, was ebenfalls Fig. 1 zu entnehmen ist. Nach
dem Durchschlag D₄ wird daher die Spannung U
F (2) des elektrostatischen Abscheiders, ausgehend von der Restspannung U
R, auf eine erneut ermittelte Zielspannung Z₄ angehoben und konstant gehalten.
[0018] In Fig. 2 ist eine fallende Durchschlagsspannung als Funktion der Zeit t in Form
der Durchschlagsspannungskurve (1) und der Verlauf der Spannung U
F (2) des elektrostatischen Abscheiders als Funktion der Zeit t dargestellt. Die Steigung
der dargestellten Durchschlagsspannungskurve (1) ist gleich 0 oder kleiner 0.
[0019] Die einzelnen Bezeichnungen Z
i für die während der Betriebszeit t
B erneut eingestellten Zielspannungen Z
i wurden in Fig. 2 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht eingetragen. Innerhalb des
ersten Zeitintervalls Δt₁ fällt die Spannung U
F (2) des elektrostatischen Abscheiders , ausgehend von der eingestellten Zielspannung
UZ
F bei dem ersten Durchschlag D₁ schlagartig auf die Restspannung U
R ab. Nach Entionisierung des Abgases wird die Spannung U
F (2) des elektrostatischen Abscheiders auf eine erneute Zielspannung Z₁ erhöht und
konstant gehalten, bis sich der zweite Durchschlag D₂ einstellt. Wie aus Fig. 2 hervorgeht,
kommt es innerhalb des zweiten Zeitintervalls Δt₂ zu drei Durchschlägen D₂ bis D₄,
so daß nach Ablauf der Zeit T₂ des zweiten Zeitintervalls Δt₂ bereits insgesamt vier
Durchschläge realisiert wurden, aber erst zwei Zeitintervalle der Betriebszeit t
B abgelaufen sind. Dies hat zur Folge, daß das dritte Zeitintervall Δt₃ im Vergleich
zu den jeweils gleichgroßen Zeitintervallen Δt₁ und Δt₂ vergrößert werden muß, wobei
gilt:

Eine Verlängerung des Zeitintervalls Δt₃ ist erforderlich, da die Anzahl von realisierten
Durchschlägen D*₂ im zweiten Zeitintervall Δt₂ mit 3 anzugeben ist, also weder den
Wert 1 noch den Wert 0 annimmt. Eine Erhöhung der Spannung U
F (2) des elektrostatischen Abscheiders unmittelbar nach Ablauf der Zeit T
i des jeweiligen Zeitintervalls Δt
i bis zur Durchschlagsgrenze ist bei einem Verlauf der Durchschlagsspannungskurve (1)
gemäß Fig. 2 nicht erforderlich und wird erst dann wieder durchgeführt, wenn die Steigung
der Durchschlagsspannungskurve (1) wieder positiv wird, was bewirkt, daß sich dann
innerhalb eines Zeitintervalls Δt
i kein Durchschlag einstellen wird, so daß gilt D*
i = 0.
[0020] In Fig. 3 ist der Verlauf der Durchschlagsspannungskurve (1) und die Spannung U
F (2) des elektrostatischen Abscheiders als Funktion der Zeit t gemäß Fig. 1 vereinfacht
dargestellt, wobei jeweils die schlagartigen Spannungsabfälle auf die Restspannung
U
R aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht eingetragen wurden. Die in Fig. 3 verwendete
Darstellungsweise wurde auch bei den Fig. 4 bis 6 gewählt, die sich auf die nachfolgend
beschriebenen Beispiele beziehen.
[0021] Das Verfahren zum Führen der Spannung U
F eines elektrostatischen Abscheiders an der Durchschlagsgrenze läuft im einzelen folgendermaßen
ab:
Nach Einstellung einer ermittelten Zielspannung UZ
F nach einem Durchschlag im elektrostatischen Abscheider wird der elektrostatische
Abscheider während einer Betriebszeit t
B die aus einer vorher bestimmten optimalen Anzahl von Durchschlägen pro Zeiteinheit
Ds
n ermittelt wird, betrieben. Die Betriebszeit t
B wird in n Zeitintervalle Δt
i aufgeteilt, deren Größe so gewählt wird, daß die vorher bestimmte optimale Anzahl
von Durchschlägen pro Zeiteinheit Ds
n realisiert werden kann. In der Praxis setzt dies einen Verlauf der Durchschlagsspannungskurve
voraus, der auch bei der Ermittlung der optimalen Anzahl von Durchschlägen pro Zeiteinheit
Ds
n zugrundegelegt wurde. Während der Betriebszeit t
B kann sich jedoch der Verlauf der Durchschalgsspannungskurve verändern, so daß eine
entsprechende prozeßabhängige Korrektur durch Verändern der einzelnen Zeitintervalle
Δt
i erfolgen muß. Das erste Zeitintervall Δt₁ wird jedoch immer als Kehrwert der optimalen
Anzahl von Durchschlägen pro Zeiteinheit Ds
n festgelegt. Sollte innerhalb des ersten Zeitintervalls Δt₁ die Anzahl von realisierten
Durchschlägen D*₁ = 0 oder 1 betragen, so wird als zweites Zeitintervall Δt₂ ein Zeitintervall
gewählt, das mit dem ersten Zeitintervall Δt₁ indentisch ist, wie es in den Fig. 1
und 3 dargestellt ist. Werden im ersten Zeitintervall Δt₁ mehrere Durchschläge erzielt,
so muß als zweites Zeitintervall Δt₂ ein Zeitintervall gewählt werden, das größer
ist, als das erste Zeitintervall Δt₁. Ein solcher Fall ist in Fig. 2 für die Zeitintervalle
Δt₂ und Δt₃ dargestellt. Aufgrund dieser Verfahrensweise ist es möglich, durch eine
entsprechende Wahl der Zeitintervalle Δt
i prozeßabhängige Schwankungen der Durchschlagsspannungskurve zu kompensieren. Für
die Realisierung der optimalen Anzahl von Durchschlägen pro Zeiteinheit Ds
n ist es bei diesem Verfahren erforderlich, die Spannung U
F unmittelbar nach Ablauf der Zeit T
i des jeweiligen Zeitintervalls Δt
i bis zur Durchschlagsgrenze zu erhöhen, sofern innerhalb dieses Zeitintervalls Δt
i kein Durchschlag realisiert wurde, und somit gilt D*
i = 0. Dies trifft beispielsweise für das Zeitintervall Δt₃ zu, das in den Fig. 1 und
3 dargestellt ist.
[0022] Nach Ablauf der Betriebszeit t
B wird erneut eine optimale Anzahl von Durchschlägen pro zeiteinheit Ds
n ermittelt und daraus eine neue anschließende Betriebszeit t
B festgelegt, die ebenfalls in n Zeitintervalle Δt
i aufgeteilt wird.
[0023] Ist die Steigung der sich ergebenen Durchschlagsspannungskurve kleiner 0, so kann
der Fall eintreten, daß die optimale Anzahl der Durchschläge D bereits vor Ablauf
des letzten Zeitintervalls Δt
n realisiert wird. Dies kann beispielsweise im dritten Zeitintervall Δt₃ oder im vierten
Zeitintervall Δt₄ erfolgen. Ferner kann der Fall eintreten, daß die optimale Anzahl
der Durchschläge D bereits vor Ablauf des letzten Zeitintervalls Δt
n durch realisierte Durchschläge überschritten wird. In beiden Fällen läßt sich die
optimale Anzahl von Durchschlägen pro Zeiteinheit Ds
n nicht mehr realisieren, so daß das Verfahren vor Ablauf der sich anschließenden Betriebszeit
t
B unmittelbar nach Eintreten eines dieser beiden Fälle abgebrochen wird. Ausgehend
von einer erneut ermittelten Anzahl von Durchschlägen pro Zeiteinheit DS
n wird dann das Verfahren erneut in entsprechender Weise gestartet.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen näher beschrieben:

Der Verlauf der Durchschlagsspannungskurve (1) gemäß Beispiel 1 ist in Fig. 4 dargestellt.
[0025] Als optimale Anzahl von Durchschlägen pro Zeiteinheit Ds
n wurde ermittelt:
[0026] Mit der optimalen Anzahl der Durchschläge D von 10 ergibt sich eine Betriebszeit
t
B von 300 sec. Für das erste Zeitintervall Δt₁ gilt somit:

. Innerhalb des ersten Zeitintervalls Δt₁ kommt es nicht zu einem realisierten Durchschlag
D₁, so daß gilt: D*₁ = 0. Nach Ablauf der Zeit T₁ des ersten Zeitintervalls Δt₁ wird
daher die Spannung U
F bis zur Durchschschlagsgrenze erhöht, so daß es zu einem prozeßunabhängigen Durchschlag
kommt. Da für das erste Zeitintervall Δt₁ gilt: D*₁ = 0, werden auch für das zweite
Zeitintervall Δt₂ 30 sec. festgesetzt. Auch innerhalb des zweiten Zeitintervalls Δt₂
wird kein Durchschlag realisiert, so daß ebenfalls gilt, D*₂ = 0. Nach Ablauf der
Zeit T₂ des zweiten Zeitintervalls Δt₂ werden daher die Spannung U
F erneut bis zur Durchschlagsgrenze erhöht und für das dritte Zeitintervall Δt₃ 30
sec. festgelegt. Im vorliegenden Beispiel gilt für alle Zeitintervalle Δt
i: D*
i = 0. Dies ist der Fall, wenn die Steigung der Durchschlagsspannungskurve (1) gleich
0 oder positiv ist. Nach 10 Zeitintervallen Δt
i mit i = 1 bis 10 ist die Betriebszeit t
B abgelaufen. Dann kann eine erneute Bestimmung der optimalen Anzahl von Durchschlägen
pro Zeiteinheit Ds
n bestimmt werden und daraus eine weitere Betriebszeit t
B ermittelt werden. Die einzelnen Angaben über Zeiten und Anzahlen von Durchschlägen
werden in Tabelle 1 wiedergegeben.


Der Verlauf der Durchschlagsspannungskurve (1) gemäß Beispiel 2 ist in Fig. 5 dargestellt.
[0027] Als optimale Anzahl von Durchschlägen pro Zeiteinheit Ds
n wurde ermittelt: Ds
n = 30/300 sec., so daß sich für die optimale Anzahl der Durchschläge D und der Betriebszeit
t
B ergibt: D = 30; t
B = 300 sec.. Daraus ergibt sich für das erste Zeitintervall

. Innerhalb des ersten Zeitintervalls Δt₁ werden 8 Durchschläge realisiert, so daß
für die Anzahl von realisierten Durchschlägen D*₁ im ersten Zeitintervall Δt₁ gilt:
D*₁ = 8. Für das zweite Zeitintervall Δt₂, das daher größer gewählt werden muß als
das erste Zeitintervall Δt₁, muß somit gelten:

Im zweiten Zeitintervall Δt₂ werden 5 Durchschläge realisiert, so daß gilt: D*₂ =
5. Dies hat zur Folge, daß das dritte Zeitintervall Δt₃ größer gewählt werden muß
als das zweite Zeitintervall Δt₂. Für das Zeitintervall Δt₃ gilt:

Im dritten Zeitintervall Δt₃ werden 8 Durchschläge realisiert, so daß gilt: D*₃ =
8. Dies hat zur Folge, daß das vierte Zeitintervall Δt₄ größer gewählt werden muß,
als das dritte Zeitintervall Δt₃. Für das vierte Zeitintervall Δt₄ gilt:

Im Beispiel 2 ist die Steigung der Durchschlagspannungskurve (1) immer negativ. Dies
bedeutet, daß für alle D*
i gilt: D*
i ≠ 0, was zur Folge hat, daß die Spannung U
F des elektostatischen Abscheiders während der Betriebszeit t
B nicht bis zur Durchschlagsgrenze erhöht werden muß. Nach Ablauf des vierten Zeitintervalls
Δt₄ wurde die optimale Anzahl der Durchschläge D von 30 bereits realisiert. Da mit
Ablauf des vierten Zeitintervalls Δt₄ die sich anschließende Betriebszeit t
B nicht endet, handelt es sich bei dem vierten Zeitintervall Δt₄ nicht um das Zeitintervall
Δt
n. Somit liegt der Fall vor, daß die optimale Anzahl der Durchschläge D vor Beginn
des Zeitintervalls Δt
n realisiert wurde, und daß die optimale Anzahl von Durchschlägen pro Zeiteinheit Ds
n nicht mehr realisiert werden kann. Das Verfahren muß daher bereits vor Ablauf der
sich anschließenden Betriebszeit t
B von 300 sec. abgebrochen und erneut gestartet werden. Zum Zeitpunkt T
N, wenn die optimale Anzahl der Durchschläge D von 30 im vierten Zeitintervall Δt₄
bereits realisiert wurde, wird daher erneut eine optimale Anzahl von Durchschlägen
pro Zeiteinheit Ds
n ermittelt und die daraus resultierende weitere Betriebszeit t
B bestimmt. In der Tabelle 2 sind nähere Angaben bezüglich der Zeiten und der Anzahlen
von Durchschlägen angeführt.


Der Verlauf der Durchschlagsspannungskurve (1) für die Zeitintervalle Δt₁ bis Δt₅
gemäß Beispiel 3 ist in Fig. 6 dargestellt.
[0028] Aus der optimalen Anzahl von Durchschlägen pro Zeiteinheit Ds
n von 30/300 sec. ergibt sich eine Betriebszeit t
B von 300 sec.. Daraus ergibt sich ein erstes Zeitintervall Δt₁ von 10 sec.. Innerhalb
des ersten Zeitintervalls Δt₁ wird kein Durchschlag realisiert, so daß gilt D*₁ =
0. Nach Ablauf des ersten Zeitintervalls Δt₁ wird daher die Spannung U
F bis zur Durchschlagsgrenze erhöht, so daß es zu einem prozeßunabhängigen Durchschlag
kommt. Da für das erste Zeitintervall Δt₁ gilt: D*₁ = 0, werden für das zweite Zeitintervall
Δt₂ somit ebenfalls 10 sec. festgelegt. Wie aus der Tabelle 3 und aus der Fig. 6 hervorgeht,
werden im zweiten Zeitintervall Δt₂ 4 Durchschläge realiesiert, so daß gilt: D*₄ =
4. Dies hat zur Folge, daß das dritte Zeitintervall Δt₃ verlängert werden muß. Für
das dritte Zeitintervall Δt₃ gilt:

Innerhalb des dritten Zeitintervalls Δt₃ werden ebenfalls 4 Durchschläge realisiert,
so daß gilt: D*₄ = 4. Für das vierte Zeitintervall Δt₄, das somit größer gewählt werden
muß als das dritte Zeitintervall Δt₃, gilt:

Da im vierten Zeitintervall Δt₄ 7 Durchschläge realisiert werden, ergibt sich für
das fünfte Zeitintervall Δt₅:

Innerhalb des fünften Zeitintervalls Δt₅ wird ein Durchschlag realisiert, so daß für
das sechste Zeitintervall Δt₆ ebenfalls 18,3 sec. festgelegt werden. Weitere Angaben
über Zeiten und Anzahlen von Durchschlägen können Tabelle 3 entnommen werden.

[0029] Nach zehn festgelegten Zeitintervallen Δt
i ist die Betriebszeit t
B abgelaufen. Nach einer erneuten Bestimmung der optimalen Anzahl von Durchlägen pro
Zeiteinheit Ds
n wird erneut eine weitere anschließende Betriebszeit t
B ermittelt und das Verfahren zum Führen der Spannung U
F eines elektrostatischen Abscheiders an der Durchschlagsgrenze entsprechend fortgesetzt.