[0001] Die Erfindung betrifft eine Verankerungsvorrichtung zur Verankerung einer Bühne,
eines Arbeitsgerätes oder dergleichen am Rand eines Simses gemäss dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Im Betonbau und insbesondere im Brückenbau besteht oft die Notwendigkeit, dass am
Rande oder an der Unterseite eines Simses oder einer Plattform Arbeiten ausgeführt
werden müssen. Dies kann beispielsweise beim Anbringen von Geländern, bei Schalungsarbeiten
an Brückenrändern, bei Montagearbeiten an der Unterseite von Brückenplattformen und
ähnlichem der Fall sein. Dabei müssen Arbeitsgerüste und Hilfskonstruktionen sicher
und stabil befestigt werden können.
[0003] Im Betonbrückenbau ist es üblich, dass die Fahrbahnplattformen zuerst erstellt, die
Schalungsarbeiten an den Brückenrändern für die notwendigen Geländer und sonstigen
speziellen Ausgestaltungen jedoch erst später ausgeführt werden. Der Grund hierfür
liegt darin, dass die gleichzeitige Schalung sämtlicher Brückenteile zu komplizierten
und zeitraubenden Schalungsarbeiten führt, weil bei modernen Brückenkonstruktionen
die Fahrbahnneigung oft variiert, während viele Detailausgestaltungen, so zum Beispiel
Geländer und Brüstungen, durchgehend vertikal sein müssen. Nach dem Aufbau der Brückengrundkonstruktion
mit einer oder mehreren Fahrbahnplattformen müssen somit für die Ausführung der Detailausgestaltungen
an den Brückenrändern erneut entsprechende Schalungen angebracht werden. Verwendet
werden dazu in der Praxis unter anderem speziell konstruierte Fahrzeuge, mit einem
hydraulisch verstellbaren Auslegerarm, einer Arbeitsplattform am Ende derselben, und
einer Steuervorrichtung, um dieselbe über den Brückenrand an die gewünschte Stelle
zu dirigieren. Solche Fahrzeuge haben den Nachteil, dass sie sehr schwer und sehr
teuer sind. Ebenfalls aus der Praxis bekannt sind Schalungswagen mit fixen Auslegerkonstruktionen,
die unter die Brückenplattform reichen. Solche Fahrzeuge und Schalungswagen, aber
auch ähnliche, nicht fahrbare Vorrichtungen, funktionieren nach dem Hebelprinzip.
Eine Nutzlast am Ende eines Auslegers bezw. Hebelarms wird durch ein Gegengewicht
am anderen Ende des Auslegers gehalten. Das Verhältnis der Hebellängen und Gewichte
bestimmt die Sicherheit und die Stabilität solcher Vorrichtungen. Alle diese Konstruktionen
haben den Nachteil, dass sie sehr schwer sind, denn um ein Kippen zu verhindern muss
stets ein hinreichend grosses Gegengewicht zur Nutzlast, die am Ende des Auslegers
gehalten wird, vorhanden sein.
[0004] Es sind jedoch auch andere Lösungen bekannt, bei denen kein Gegengewicht erforderlich
ist. Die Schrift FR-A-2 048 867 zeigt ein Baugerüst, das Grundelemente mit einem unteren
Arm und einem mit diesem über ein Joch starr verbundenen, vertikal beabstandeten und
nach der gleichen Richtung weisenden oberen Arm hat und mit diesen beiden Armen den
Rand eines Simses oder einer Plattform umgreift. Der untere Arm weist ein mit einem
Drehfuss versehenes unteres Auflager auf und der obere Arm ein mit einem Starrfuss
versehenes oberes Auflager. Das Verhältnis der Abstände vom unteren Auflager zum Joch
und vom oberen Auflager zum Joch beträgt etwa 3.3 : 1, während das Joch im wesentlichen
so breit ist, wie es die Dicke des Simses erfordert. Dieses Baugerüst kann jedoch
nur für Simse in einem begrenzten Dickenbereich verwendet werden.
[0005] Die Schrift BE-A-632 452 zeigt eine Haltevorrichtung für eine Service-Plattform an
einem Sims. Diese Haltevorrichtung hat ebenfalls Grundelemente mit einem unteren Arm
und einem mit diesem über ein Joch starr verbundenen, vertikal beabstandeten und nach
der gleichen Richtung weisenden oberen Arm. Der untere Arm weist ein unteres Auflager
auf und der obere Arm ein oberes Auflager. Das Verhältnis der Abstände vom unteren
Auflager zum Joch und vom oberen Auflager zum Joch beträgt etwa 5.1 : 1. Gemäss einer
Ausführungsform kann das Joch so gebaut sein, dass die Haltevorrichtung an Simse verschiedener
Dicke anpassbar ist, indem der untere Arm in verschiedenen vertikalen Abständen vom
oberen Arm befestigbar ist. Zu diesem Zweck sind im Joch in regelmässigen Rasterabständen
Montagelöcher vorhanden.
[0006] Sowohl das Baugerüst gemäss FR-A-2 048 867 wie auch die Haltevorrichtung gemäss BE-A-632
452 sind nicht geeignet für das nachträgliche Anbringen von irgendwelchen Teilen zwischen
Simsrand und Joch. Müssen beispielsweise nachträglich Geländerbetten am Simsrand angebracht
werden, so führt dies zu Schwierigkeiten, weil das Joch die Arbeit am Simsrand behindert.
Um dies zu umgehen, müssten die Vorrichtungen weiter zum Simsrand verschoben werden,
was die Sicherheit der Befestigung am Simsrand vermindert. Müssen zudem Teile am Simsrand
angebracht werden, deren Höhe das Niveau der Simsoberfläche übersteigt, so führt dies
zu weiteren Schwierigkeiten, weil der obere Arm bei beiden Vorrichtungen etwa auf
dem Niveau der Simsoberfläche liegt. Muss beispielsweise ein durchgehend erhöhtes
Geländerbett am Simsrand angebracht werden, so behindert der obere Arm die durchgehende
Konstruktion einer Geländerbett-Verschalung. Beide Vorrichtungen sind so gebaut, dass
die Nutzlasten, nämlich ein begehbarer Arbeitssteg oder dergleichen, ausserhalb des
Joches angebracht sind. Beide Vorrichtungen haben somit den Nachteil, dass sie nicht
die nötige Anpassbarkeit besitzen, um sie für Anwendungen geeignet zu machen, bei
denen Nutzlasten verschiedenster Art auch zwischen dem Simsrand und dem Joch oder
sogar unterhalb des Simses befestigt werden können.
[0007] Ausserdem ist das Verhältnis der Abstände vom unteren Auflager zum Joch und vom oberen
Auflager zum Joch mit Werten von > 3 : 1 bei den Vorrichtungen gemäss FR-A-2 048 867
und BE-A-632 452 überdimensioniert, da dadurch die Haltevorrichtungen nur unnötig
schwer werden, die Sicherheit der Verankerung dadurch jedoch in den meisten Fällen
nicht verbessert wird.
[0008] Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine weitere Vorrichtung zur Verankerung einer
Bühne, eines Arbeitsgerätes oder dergleichen am Rand eines Simses oder einer Plattform
zu schaffen, die kein Gegengewicht benötigt, eine Vielzahl von möglichen Anwendungen
gestattet und zudem einfach und preiswert ist.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 gegebene Lehre
gelöst.
[0010] Die Lösung verwendet Grundelemente zum Umgreifen eines Simses oder einer Plattform
mit einem Joch, das einen oberen und einen unteren Arm verbindet, welche je mindestens
ein oberes und ein unteres Auflager mit kleinerem beziehungsweise grösserem Abstand
zum Joch aufweisen. An solchen Grundelementen können nach Bedarf beliebige weitere
Elemente und Vorrichtungen befestigt werden. Derartige Grundelemente haben den Vorteil,
dass das an ihnen befestigte Gewicht, beispielsweise Arbeitsplattformen und dergleichen,
ein Drehmoment erzeugt, das die Grundelemente nur umso fester am Sims- oder Plattformrand
verankert.
[0011] Ein Vorteil besteht darin, dass das Gesamtgewicht der Vorrichtung zur Ausführung
der Arbeiten an Sims- und Plattformrändern oder unterhalb derselben sich verringert.
Indem das Längenverhältnis der Abstände des unteren Auflagers zum Joch und des oberen
Auflagers zum Joch geeignet gewählt sind, wird eine Ueberdimensionierung und damit
unnötiges Gewicht vermieden.
[0012] Ein zusätzlicher Vorteil besteht darin, dass Verankerungsvorrichtungen zur Verankerung
von Bühnen, Arbeitsgeräten und dergleichen am Rand von Simsen oder Plattformen wegen
dem baukastenähnlichen Aufbau flexibel und preiswert sind. Insbesondere ermöglicht
der baukastenähnliche Aufbau, dass auch Arbeiten zwischen Simsrand und Joch, wie beispielsweise
der Anbau von Geländerbetten, problemlos erfolgen können.
[0013] Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Lösung werden im weiteren anhand von
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Verankerungsvorrichtung an einem Sims,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht eines Grundelementes,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch ein Grundelement aus Normprofilen,
- Fig. 4
- einen Schnitt durch ein Grundelement aus flachen Normprofilen,
- Fig. 5
- ein Drehfuss-Auflager,
- Fig. 6
- ein Rollfuss-Auflager,
- Fig. 7
- ein Starrfuss-Auflager,
- Fig. 8
- einen leichten und einen schweren Trägerbalken, ein Gerüstrohr und eine Gewindestange,
- Fig. 9
- einen Sicherungsring,
- Fig. 10
- einen Lagerbolzen, einen Gewindebolzen und einen Montagebolzen,
- Fig. 11 a
- eine Seitenansicht und
- Fig. 11 b
- einen Teil einer Draufsicht auf ein Grundelement mit Sicherungsbügel,
- Fig. 12 a
- eine Schalungsvorrichtung,
- Fig. 12 b
- eine weitere Schalungsvorrichtung
- Fig. 13 a, b
- einen Hängekorb mit Podest,
- Fig. 14
- einen Arbeitssteg unter einer Brückenplattform,
- Fig. 15
- einen Bauaufzug, und
- Fig. 16
- eine Bautreppe.
[0014] In der Fig. 1 ist eine am Rande eines Simses 1 angebrachte Verankerungsvorrichtung
2 dargestellt. Sie enthält Grundelemente 3 mit oberen Auflagern 4 und nicht sichtbaren,
daher gestrichelt eingezeichneten, unteren Auflagern 5.
Verbunden sind die Grundelemente 3 mit Gerüstrohren 6 als Verbindungselementen.
[0015] Gemäss Fig. 2 besteht ein Grundelement 3 aus einem oberen Arm 7, einem unteren Arm
8 und einem Joch 9. Der obere Arm 7 und der untere Arm 8 sind vertikal voneinander
beabstandet, weisen nach der gleichen Seite und sind durch das Joch 9 starr miteinander
verbunden. Am oberen Arm 7 ist das obere Auflager 4 angebracht, das das Sims 1 an
einem oberen Auflagepunkt 10 kontaktiert. Am unteren Arm 8 ist das untere Auflager
5 angebracht, das das Sims 1 an einem unteren Auflagepunkt 11 kontaktiert. Dabei ist
der untere Auflagepunkt 11 vom Joch 9 und vom Rand des Simses 1, den das Grundelement
umgreift, weiter entfernt als der obere Auflagepunkt 10. Das Verhältnis der Abstände
zwischen oberem Auflager 4 und Joch 9 und unterem Auflager 5 und Joch 9 beträgt vorzugsweise
etwa 2 : 3. In den Grundelementen 3 sind in regelmässigen Rasterabständen R Montagelöcher
13 angebracht.
[0016] Verankerungsvorrichtungen 2 mit Grundelementen 3 gemäss Fig. 2 funktionieren nach
dem Prinzip, dass die an den Grundelementen 3 wirkenden Kräfte (Eigengewicht plus
zusätzlich angebrachte Last), bezüglich dem oberen Auflagepunkt 10 des oberen Auflagers
4 ein Drehmoment erzeugen, das das Joch 9 nach unten zieht. Somit wird das untere
Auflager 5 gegen den unteren Rand des Simses oder der Plattform gedrückt, was die
Verankerung verstärkt. Dies ist im allgemeinen der Fall, wenn der untere Auflagepunkt
11 weiter vom Joch 9 entfernt ist als der obere Auflagepunkt 10 und wenn die zusätzliche
Nutzlast möglichst in der Nähe des Joches 9 befestigt wird. Die Wirkrichtung des entstehenden
Drehmomentes muss bei der Befestigung zusätzlicher Teile an den Grundelementen 3 also
beachtet werden, da die Sicherheit der Verankerung dadurch beeinflusst wird.
[0017] In den Figuren 3 und 4 sind Schnitte vorteilhafter Ausführungen von Grundelementen
3 aus Normprofilen 14 dargestellt. Aus Festigkeitsgründen - die Grundelemente 3 sind
in der Anwendung hohen Belastungen ausgesetzt - besteht ein Grundelement 3 vorzugsweise
aus zwei geeignet geformten, nebeneinander angeordneten und durch eine Vielzahl von
Querverbindungselementen 15 starr miteinander verbundenen Normprofilen 14. Die Querverbindungselemente
15 bestehen aus dickwandigen Rohrstücken 16 und Schrauben oder Mieten 17. Selbstverständlich
können auch andere starre Verbindungen, beispielsweise Schweissverbindungen gebraucht
werden. Die Montagelöcher 13 der zwei nebeneinanderliegenden Normprofile 14 fluchten
vorzugsweise genau. Ebenso wie die Montagelöcher 13 sind die Querverbindungselemente
15 vorteilhaft auch in Rasterabständen R angebracht.
[0018] Die Figuren 5 bis 7 zeigen verschiedene Arten von Auflagern die verwendet werden
können. In der Fig. 5 ist ein Drehfuss-Auflager 18 dargestellt, das vorzugsweise dort
eingesetzt wird, wo die Verankerungsvorrichtung 2 einer Sims- oder Plattformdicke
angepasst werden muss. Ein Rollfuss-Auflager 19 gemäss Fig. 6 wird vorteilhaft dort
gebraucht, wo eine Verankerungsvorrichtung 2 laufend verschoben werden muss, während
ein Starrfuss-Auflager 20 gemäss Fig. 7 in einfachen Fällen bereits genügt. Alle Auflager
enthalten ebenfalls Montagelöcher 13, die auch hier im Rasterabstand R angebracht
sind. Dadurch erhalten die Auflager eine Höhenverstellbarkeit, wodurch beispielsweise
Anwendungen bei denen zwischen Simsrand und Joch 9 gearbeitet werden muss (vergleiche
dazu Figuren 12 a und 12 b), ermöglicht werden.
[0019] Fig. 8 zeigt eine Reihe von Trägerelementen, wie sie beim Zusammenbau einer Verankerungsvorrichtung
zur Verankerung einer Bühne, eines Arbeitsgerätes oder dergleichen am Rand eines Simses
oder einer Plattform zur Anwendung gelangen können. Es sind leichte und schwere Trägerbalken
21, 22, die, entsprechend der vorzugsweisen Konstruktionsweise der Grundelemente 3,
auch wieder aus je zwei nebeneinanderliegenden, durch Querverbindungselemente 15 starr
miteinander verbundenen Normprofilen 14 bestehen und die auch in regelmässigen Rasterabständen
R angebrachte Montagelöcher 13 aufweisen. Die Gerüstrohre 6 haben einen solchen Durchmesser,
dass sie gerade in die Montagelöcher 13 der Grundelemente 3 oder der Trägerbalken
21, 22 passen. Für anpassbare Verstrebungen und dergleichen können Gewindestangen
23 verwendet werden.
[0020] Die Figuren 9 und 10 zeigen Montage- und Sicherungselemente wie sie beim Zusammenbau
von Grundelementen 3, Trägerbalken 21, 22, Gewindestangen 23, Gerüstrohren 6, Auflagern
18, 19, 20 und dergleichen Verwendung finden können. So können Sicherungsringe 24
verwendet werden um Gerüstrohre 6 zu sichern. Lagerbolzen 25 dienen dazu, Auflager
18, 19, 20 oder dergleichen an Grundelementen 3 zu befestigen. Gewindebolzen 26 mit
Gewindelöchern 27 können durch die Montagelöcher 13 von aus Zwei Normprofilen 14 bestehenden
Grundelementen 3 (siehe auch Fig. 3 und Fig. 4) gesteckt werden und sind beim Eindrehen
einer Gewindestange 23 in das Gewindeloch 27 auch gegen Herausgleiten gesichert. Längere
Montagebolzen 28 können schliesslich dazu dienen, ähnlich wie Gerüstrohre 6, beispielsweise
Grundelemente 3 und Trägerbalken 21, 22 miteinander zu verbinden. Selbstverständlich
sind diese Aufzählungen nicht abschliessend, sondern beschreiben nur einen Teil der
Möglichkeiten, die sich bei einem baukastenartigen System dieser Ausprägung ergeben.
[0021] In den Fig. 11 a, b ist eine zusätzliche Möglichkeit zur Sicherung der Verankerungsvorrichtung
2 gezeigt, nämlich ein Grundelement 3 mit einem Sicherungsbügel 29. Der Sicherungsbügel
29 wird am oberen Arm 7 des Grundelementes 3 oder vorzugsweise am oberen Auflager
4 befestigt. Der Sicherungsbügel 29 besitzt ein weiteres Auflager 30 zur Kontaktierung
der Oberseite des Simses 1 an einem weiteren oberen Auflagepunkt 31. Der Sicherungsbügel
29 ist vorzugsweise so lang, dass der weitere obere Auflagepunkt 31 mindestens so
weit vom Joch 9 entfernt ist wie der untere Auflagepunkt 11 des unteren Auflagers
5. Die Draufsicht zeigt im Detail die Befestigung des Sicherungsbügels 29 am oberen
Auflager 4. So kann ein Starrfuss-Auflager 20 mit einer schwalbenschwanzförmigen Nut
32 versehen werden, in die bei Bedarf der Sicherungsbügel 29 mit einem ebenfalls schwalbenschwanzförmigen
Kamm 33 eingeschoben und mit Stellschrauben 34 festgestellt wird. Der Vorteil eines
Sicherungsbügels dieser Art besteht darin, dass die Verankerungsvorrichtung 2 damit
auch gegen solche Drehmomente, die das Joch 9 nach oben drücken (siehe dazu auch Beschreibung
zu Fig. 2), gesichert ist. Hier muss beachtet werden, dass der weitere obere Auflagepunkt
31 mindestens ebensoweit vom Joch 9 entfernt ist wie der untere Auflagepunkt 11. Wird
dies nicht beachtet, so könnten am unteren Arm 8 angreifende Kräfte noch immer bewirken,
dass das Joch 9 nach oben gedrückt wird, und die Verankerungsvorrichtung 2 mit Sicherungsbügel
29 um den weiteren oberen Auflagepunkt 31 abkippt. Eine Anordnung gemäss Fig. 11 führt
deshalb zu einer besonders zuverlässigen Verankerung. Andere Verbindungsmöglichkeiten
anstelle der schwalbenschwanzförmigen Nut 32 und dem Kamm 33 sind ebenfalls möglich,
beispielsweise zwei gegeneinander verschiebbare Platten, die durch Langlöcher mit
dazugehörigen Schrauben miteinander verbunden sind.
[0022] In der Figur 12 a wird als mögliche Anwendung eine Schalungsvorrichtung 40 gezeigt.
Die Grundelemente 3 umgreifen den Rand eines Simses 1, an dem beispielsweise ein Geländerbett
41 aus Beton angegossen werden soll. Zu diesem Zweck werden Schalungsbretter 42 angeordnet,
die von Auflageplatten 43 und den Gewindestangen 23 gehalten werden, wobei die letzteren
ihrerseits in die Gewindebolzen 26 eingeschraubt sind. Verankerungsvorrichtungen dieser
Art sind sehr flexibel und können sehr leicht den jeweiligen Bedürfnissen und Abmessungen
angepasst werden.
[0023] Figur 12 b zeigt eine weitere mögliche Anwendung für eine Schalungsvorrichtung. Sie
ist ähnlich aufgebaut wie die Schalungsvorrichtung nach Figur 12 a, verwendet jedoch
zusätzlich Stützbalken 42' und ein Vorspann-Auflager 44. Das obere Auflager 4, das
untere Auflager 5, das Vorspann-Auflager 44 und die Anordnung des Grundelementes 3
am Rand des Simses 1 sind so gewählt, dass der durchgehende Aufbau des Geländerbettes
41 nicht behindert wird. Das Vorspann-Auflager 44 kontaktiert die Unterseite des Simses
1 an einem Vorspann-Auflagepunkt 44' und weist im wesentlichen den gleichen Abstand
zum Joch 9 auf wie das obere Auflager 4. Das Vorspann-Auflager 44 ist mit einer Spannvorrichtung
44'' versehen.
[0024] Das Vorspann-Auflager 44 und die Spannvorrichtung 44'' dienen dem Zweck, die Grundelemente
3 vorzuspannen. Damit können Deformationen der Grundelemente 3, die sich unter der
Last des Frischbetons für die Geländerbetten oder für andere Anwendungen ergeben,
vorweggenommen und kompensiert werden. Das Grundelement 3 wird sich danach unter der
Last des Frischbetons kaum mehr deformieren.
[0025] Fig. 13 a, b zeigen in zwei Ansichten einen Hängekorb 45 mit Arbeitspodest, so wie
er beispielsweise für Arbeiten an oder unter dem Rand eines Simses 1 verwendet werden
kann. Die Grundelemente 3 sind mit Gerüstrohren 6 starr verbunden. Ebenfalls starr
verbunden mit den Gerüstrohren 6 sind zwei vertikal nach unten reichende, einfache
leichte Trägerbalken 21. An den einfachen leichten Trägerbalken 21 sind auf geeigneter
Höhe zwei weitere Gerüstrohre 6' durchgesteckt und verankert, wobei das untere Gerüstrohr
6' auch zugleich zwei weitere, horizontal angebrachte, doppelte leichte Trägerbalken
21' trägt. Auf den Trägerbalken 21' kann ein geeignetes Arbeitspodest angebracht werden.
Zur Sicherung der Trägerbalken 21' in der horizontalen Lage sind an den Trägerbalken
21' mittels Gewindebolzen 26 Gewindestangen 23 angebracht, wobei die letzteren mit
Sicherungsösen 46 am oberen Gerüstrohr 6' befestigt sind. Vorrichtungen dieser Art
sind beliebig ausbaubar und können mit (nicht dargestellten) weiteren Elementen wie
Geländern etc. zu sicheren Arbeitspodesten ausgebaut werden.
[0026] Ein Arbeitssteg 50 unter einer Brückenplattform 51 ist in der Fig. 14 dargestellt.
Grundelemente 3 sind beidseits an den Rändern der Brückenplattform 51 angebracht,
und daran befestigt und mit Gewindestangen 23 versteift sind vertikal nach unten reichende,
doppelte leichte Trägerbalken 21'. Schwere doppelte Trägerbalken 22' dienen dazu,
den Arbeitssteg 50 zu tragen und sind ihrerseits an den vertikalen Trägerbalken 21'
fest verankert.
[0027] In der Fig. 15 ist ein einfacher Bauaufzug 55 dargestellt. An einem Sims 1 sind Grundelemente
3 angebracht, an denen schwere doppelte Trägerbalken 22' als Trägerarme horizontal
verankert sind. Vertikal an den Trägerbalken 22' befestigt sind leichte doppelte Trägerbalken
21', die durch Gewindestangen 23 an den Grundelementen 3 abgestützt sind. Auf geeigneter
Höhe ist an einer Achse 56 eine Aufzugsrolle 57 angebracht.
[0028] Gemäss Fig. 16 können mit Verankerungsvorrichtungen dieser Art auch sehr leicht Bautreppen
60 oder Nottreppen erstellt werden. Häufig sind in neu erstellten Gebäuden die Treppen
noch nicht eingebaut, während jedoch Stockwerkplattformen 61 bereits vorhanden sind.
An den Rändern der Stockwerkplattformen 61 werden Grundelemente 3 verankert und an
ihnen leichte doppelte Trägerbalken 21' befestigt die zur nächsten Stockwerkplattform
61 reichen. Auf den Trägerbalken 21' können nach Bedarf Bretterstege oder provisorische
Treppen angebracht werden.
[0029] Es hat sich gezeigt, dass in der überwiegenden Mehrheit der Fälle das Längenverhältnis
der Abstände des unteren Auflagers 5 zum Joch 9 und des oberen Auflagers 4 zum Joch
9 sinnvollerweise im Bereich von 1.5 : 1 bis 3 : 1 liegt, meist sogar im Bereich von
1.7 : 1 bis 2.2 : 1. Verhältnisse > 3 : 1 erhöhen meist nur das Eigengewicht der Verankerungsvorrichtung,
verbessern jedoch die Sicherheit der Verankerung nicht wesentlich. Für das Verhältnis
der Länge des Jochs 9 zum oberen Arm 7 kann gesagt werden, dass, je nach Dicke des
Simses 1 und der Anwendung, das Joch am häufigsten gleich lang oder aber länger als
der obere Arm ist.
[0030] Die Verankerungsvorrichtung der beschriebenen Art ist sehr vielseitig und kann in
einer grossen Anzahl von möglichen Anwendungen eingesetzt werden, von denen hier nur
eine Auswahl beschrieben ist. So ist es möglich, mit den gleichen, aber auch mit weiter
dazutretenden Kombinationselementen, beispielsweise Aufhängevorrichtungen, Niedergänge,
Werksitze, Sicherungsnetze und dergleichen mehr an Simsen und Plattformrändern anzubringen.
Das baukastenähnliche Prinzip ermöglicht die Anpassung an die unterschiedlichsten
Verhältnisse, was beispielsweise durch das Bereitstellen von unterschiedlichen Grössen
von Grundelementen noch weiter gefördert werden kann.
1. Verankerungsvorrichtung (2) zur Verankerung einer Bühne, eines Arbeitsgerätes oder
dergleichen am Rand eines Simses (1), mit mindestens einem Grundelement (3) aus Normprofilen,
wobei
- das Grundelement mindestens einen oberen Arm (7) und mindestens einen unteren Arm
(8) aufweist, welche durch ein vertikales Joch (9) starr verbunden und vertikal voneinander
beabstandet nach der gleichen Seite weisend den Rand des Simses (1) umgreifen,
- der mindestens eine obere Arm (7) an dessen Ende ein oberes Auflager (4) zur Kontaktierung
der Oberseite des Simses (1) an einem oberen Auflagepunkt (10) aufweist und der mindestens
eine untere Arm (8) an dessen Ende ein unteres Auflager (5) zur Kontaktierung der
Unterseite des Simses (1) an einem vom Joch (9) weiter als der obere Auflagepunkt
(10) entfernten unteren Auflagepunkt (11) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass
- das Längenverhältnis der Abstände des unteren Auflagers (5) zum Joch (9) und des
oberen Auflagers (4) zum Joch (9) im Bereich von 1.5 : 1 bis 3 : 1 liegt.
2. Verankerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Joch (9) gleich lang oder länger als der obere Arm (7) ist.
3. Verankerungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in regelmässigen Rasterabständen (R) im oberen Arm (7), im unteren Arm (8) und im
Joch (9) Montagelöcher (13) vorhanden sind.
4. Verankerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Arm (7), der untere Arm (8) und das Joch (9) mindestens zwei nebeneinander
angeordnete Normprofile (14) aufweisen, die durch Querverbindungselemente (15) starr
verbunden sind.
5. Verankerungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Querverbindungselemente (15) in regelmässigen Rasterabständen (R) vorhanden sind
und dass die Montagelöcher (13) der Grundelemente (3) fluchten.
6. Verankerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass am unteren Arm (8) ein Vorspann-Auflager (44) mit einer Spannvorrichtung (44'') angebracht
ist, wobei das Vorspann-Auflager (44) im wesentlichen den gleichen Abstand vom Joch
(9) aufweist ist wie das obere Auflager (4).
7. Verankerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das obere Auflager (4) ein Rollfuss-Auflager (19) und das untere Auflager (5) ein
Starrfuss-Auflager (20) oder ein Drehfuss-Auflager (18) ist.
8. Verankerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass am oberen Arm (7) ein Sicherungsbügel (29) mit einem weiteren Auflager (30) zur Kontaktierung
der Oberseite des Simses (1) an einem weiteren oberen Auflagepunkt (31) verankerbar
ist, welcher mindestens so weit vom Joch (9) entfernt ist wie der untere Auflagepunkt
(11) des unteren Auflagers (5).
9. Verankerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Grundelemente (3) beabstandet nebeneinander angeordnet sind und durch
Verbindungselemente miteinander verbunden sind.