[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Reinigen von wellenförmige Flächen
aufweisenden Dächern mit einer in einem über das zu reinigende Dach bewegbaren, nach
unten offenen Gehäuse angeordneten Sprühanordnung zum Aufspritzen von Reinigungsflüssigkeit
auf das Dach.
[0002] Eine bekannte Vorrichtung dieser Art (DE-GM 91 09 460) hat ein auf Rädern abgestütztes,
nach unten offenes Gehäuse, in dem ein Sprühdüsen aufweisender Arm rotiert, dem unter
hohem Druck stehende Reinigungsflüssigkeit, insbesondere Wasser zugeführt wird. Die
bekannte Vorrichtung wird mit ihren Rädern in "Wellentälern" des Daches laufend entlang
einer Dachfläche bewegt und bewirkt durch die unter hohem Druck auf das Dach aufgespritzte
Reinigungsflüssigkeit den Reinigungsvorgang.
[0003] Bei Einsatz einer derartigen Vorrichtung trifft unter hohem Druck, beispielsweise
in der Größenordnung von 200 bar, stehende Reinigungsflüssigkeit aus der Sprühdüse
oder den Sprühdüsen auf die geneigte Fläche, die von einem "Wellenberg" zu einem "Wellental"
der zu reinigenden Fläche verläuft. Die Reinigungsflüssigkeit strömt deshalb mit hoher
Geschwindigkeit, etwa 190 m/sec, die geneigte Fläche hinunter und wird vom tiefsten
Punkt des Wellentals mit entsprechend hoher Geschwindigkeit die gegenüberliegende
Fläche hinaufgedrückt. Da bei den wellenförmige Flächen aufweisenden Dächern dieser
Art, also beispielsweise bei Faserzementdächern in Bereichen der schrägen Flächen
zwischen einem Wellenberg und einem Wellental eine Überdeckung mit einer benachbarten
Platte vorhanden ist, wird an solchen Stellen des Daches die die schräge Fläche hinaufgedrückte
Reinigungsflüssigkeit in den Spalt zwischen den beiden Platten gepreßt und kann so
zur Unterseite des Daches gelangen. Dadurch ergibt sich nicht nur ein unerwünschter
Durchbruch von Reinigungsflüssigkeit, sondern insbesondere bei Asbestzementdächern
auch die Gefahr, daß durch den Reinigungsvorgang weggeschwemmte Asbestteilchen in
den Innenbereich des Gebäudes gelangen und dort nach dem Trocknen zu gefährlichen
Asbestfaseremissionen führen.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, den Eintritt von Reinigungsflüssigkeit in den Bereich
zwischen benachbarten Platten eines eine wellenförmige Fläche aufweisenden Daches
zu verhindern.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß
derart ausgestaltet, daß mit dem Gehäuse mindestens ein längliches Strahlbrecherelement
verbunden ist, das sich im Betrieb in einem Wellental des zu reinigenden Daches befindet
und dort in Berührung mit der Dachoberfläche steht, wobei der Berührungsbereich sich
im Bereich des Auftreffens von Reinigungsflüssigkeit auf das Dach befindet. Vorzugsweise
erstreckt sich dabei das Strahlbrecherelement über die gesamte untere Öffnung des
Gehäuses.
[0006] Durch das in dem Bereich, in dem die Reinigungsflüssigkeit auf das Dach aufgespritzt
wird, in einem Wellental des Daches aufliegende Strahlbrecherelement wird die die
schräge Fläche von benachbartem Wellenberg zum Wellental heruntergedrückte Reinigungsflüssigkeit
von dem Strahlbrecherelement abgebremst, so daß sie nicht mehr mit hohem Druck die
benachbarte schräge Fläche hinaufschießt und dort zwischen einander überdeckende Platten
des Daches gelangen kann. Es wird also durch das Strahlbrecherelement auf einfache
Weise der sonst durch das Aufbringen von Reinigungsflüssigkeit unter hohem Druck entstehende
Strom von Reinigungsflüssigkeit quer zu den Längserstreckungen der Wellentäler unterbrochen
und so verhindert, daß diese Reinigungsflüssigkeit durch die Überdeckungsbereiche
der Platten des Daches an die Dachunterseite gelangen kann.
[0007] Um keine Anpassung der Vorrichtung an die jeweilige Dachkonstruktion und insbesondere
an die Lage der Überdeckungen vornehmen zu müssen, können am Gehäuse in einem Abstand
entsprechend dem Abstand benachbarter Wellentäler eines zu reinigenden Daches mehrere
Strahlbrecherelemente gehalten sein. Auf diese Weise liegt in jedem der von der Vorrichtung
überdeckten Wellentäler ein Strahlbrecherelement und wird mit der Vorrichtung bewegt.
Da somit in jedem der mit Reinigungsflüssigkeit beaufschlagten Wellentäler ein Strahlbrecherelement
vorhanden ist, wird auch in jedem der Wellentäler einschließlich einem Wellental,
in dem eine Plattenüberdeckung vorhanden ist, eine Unterbrechung des Querstromes von
Reinigungsflüssigkeit bewirkt.
[0008] Um bei einem derartigen Aufbau eine Anpassung an Dächer mit unterschiedlichen Abständen
benachbarter Wellentäler zu erreichen, können die Abstände der Strahlbrecherelemente
voneinander veränderbar sein.
[0009] Für die Funktion des Strahlbrecherelementes ist es wichtig, daß dieses in erheblichem
Maße auf der Dachfläche aufliegt und so die Abbremsung des Querstromes der Reinigungsflüssigkeit
bewirkt, daß also keine zu großen Zwischenräume zwischen Dachfläche und Strahlbrecherelement
vorhanden sind, die einen im wesentlichen ungestörten Durchtritt des Querstromes an
Reinigungsflüssigkeit ermöglichen würden. Das auf der Dachfläche aufliegende Strahlbrecherelement
ist daher vorzugsweise in seiner im wesentlichen senkrecht auf der Dachfläche stehenden
Längsebene flexibel und quer zu dieser im wesentlichen starr. Als besonders geeignet
hat sich ein Strahlbrecherelement in Form einer Gelenkkette erwiesen, die mit ihren
Bolzen im wesentlichen parallel zur Hauptebene der Dachfläche angeordnet ist, während
ihre Laschen mit ihren zwischen benachbarten Bolzen verlaufenden Kanten auf der Dachfläche
aufliegen.
[0010] Die Gelenkkette kann insbesondere die Form einer Buchsen- oder Rollenkette haben.
[0011] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Reinigen von wellenförmige Flächen
aufweisenden Dächern, insbesonder Faserzementdächern, durch Aufspritzen von Reinigungsflüssigkeit
und zeichnet sich dadurch aus, daß in zumindest einigen der Wellentäler des zu reinigenden
Daches im Bereich der auftreffenden Reinigungsflüssigkeit ein längliches, sich in
Richtung des Verlaufs des Wellentals erstreckendes Strahlbrecherelement angeordnet
wird.
[0012] Ein derartiges Verfahren kann, wie ohne weiteres erkennbar, mit der vorstehend erläuterten
Vorrichtung durchgeführt werden. Es ist jedoch auch möglich, ein oder mehrere Strahlbrecherelement
auf dem Dach anzuordnen, etwa so, daß sie sich über die gesamte Länge des jeweiligen
Wellentals des Daches erstrecken, worauf dann mit einer bekannten Reinigungsvorrichtung,
etwa einer Reinigungsvorrichtung gemäß DE-GM 91 09 460 eine Reinigung des Daches vorgenommen
wird. Nach Beendigung der Reinigung des Daches oder des jeweiligen Dachabschnittes
werden dann die vorher ausgelegten Strahlbrecherelemente entfernt.
[0013] Die Erfindung wird im folgenden anhand der schematisch und vereinfacht ein Ausführungsbeispiel
zeigenden Figuren näher erläutert.
- Figur 1
- zeigt eine Vorrichtung zum Reinigen von Dächern in einer schematischen Draufsicht.
- Figur 2
- zeigt die Vorrichtung aus Figur 1 in einer schematischen Seitenansicht.
- Figur 3
- zeigt die Vorrichtung gemäß Figuren 1 und 2 in einer Seitenansicht quer zu derjenigen
aus Figur 2.
[0014] Es sei darauf hingewiesen, daß die Darstellungen der Figuren 1 bis 3 nur Prinzipdarstellungen
sind und daß zur Verdeutlichung des Grundprinzips Abweichungen von den üblichen Zeichenvorschriften
vorhanden sind.
[0015] Die dargestellte Vorrichtung hat ein nach unten offenes Gehäuse 1, an dem in seitlichem
Abstand Räder 2 befestigt sind. In der Deckwand des Gehäuses 1 befindet sich eine
Durchführung 3, die, wie schematisch bei 4 angedeutet, mit einer Druckwasserquelle
verbunden wird. Im Inneren des Gehäuses 1 sitzt an der Durchführung 3 um die senkrechte
Achse der Durchführung 3 drehbar ein Düsenarm 5, an dessen äußeren Enden Sprühdüsen
6 vorgesehen sind, denen Druckwasser zugeführt wird und die so geformt sind, daß sich
durch den Rückstoß des austretenden Wassers eine Drehbewegung des Düsenarms 5 ergibt.
[0016] Insoweit entspricht der Aufbau der Vorrichtung dem Aufbau der bekannten Vorrichtung
aus der DE-GM 91 09 460.
[0017] An den beiden Enden des Gehäuses 1, deren Endwände sich parallel zu den Achsen der
Räder 2 erstrecken, sind L-förmige Haltebügel 8, 9 befestigt, deren Befestigungspunkte
im wesentlichen auf einer gemeinsamen Geraden senkrecht zu den Längsachsen der Räder
2 liegen. Die freien Enden der Haltebügel 8, 9 befinden sich etwa auf Höhe der Unterkante
des Gehäuses 1 und an ihnen ist eine Gliederkette, insbesondere eine Rollen- oder
Buchsenkette 7 befestigt, die sich somit senkrecht zu den Längsachsen der Räder 2
über die gesamte Länge der unteren Öffnung des Gehäuses 1 erstreckt. Die Länge der
Kette 7 ist so gewählt, daß sie zwischen den Haltebügeln 8, 9 ungespannt, hängend
angeordnet ist, wobei erreicht wird, daß die Kette 7 auch bei Ungleichmäßigkeiten
in der Dachform immer über im wesentlichen die gesamte Länge der unteren Öffnung des
Gehäuses 1 auf dem Dach aufliegt.
[0018] Es sei erwähnt, daß in den Figuren lediglich eine Kette 7 gezeigt ist. Es ist jedoch
möglich und zweckmäßig, am Gehäuse 1 in der beschriebenen Weise im Abstand von der
Kette 7 und parallel zu dieser weitere Ketten mittels Haltebügeln zu befestigen, wobei
durch die Schraubbefestigung der Haltebügel und deren L-Form auch erreicht werden
kann, daß man durch Lösen der Schraubverbindung und Verschwenken der Haltebügel um
diese die Abstände der Ketten voneinander verändert.
[0019] Wird die dargestellte Vorrichtung zum Reinigen eines Daches eingesetzt, das beispielsweise
ein Asbestzementdach ist, das wellenförmige Platten 10, 11 (Figuren 1 und 3) aufweist,
so werden die Räder 2, wie insbesondere in Figur 3 zu erkennen ist, in Wellentäler
der Platten eingesetzt, so daß die Vorrichtung dann durch Bewegen der Räder 2 entlang
der Wellentäler über einen zu reinigenden Streifen des Daches verfahren werden kann.
In dieser Stellung der Vorrichtung befindet sich die Kette 7 in einem Wellental (Figur
3) und mit den unteren Längskanten ihrer Laschen auf der Dachfläche, wobei sie sich
infolge der Flexibilität in einer Ebene senkrecht zur Hauptebene des Daches auch Unregelmäßigkeiten
der Dachoberfläche durch entsprechende Verlagerung benachbarter Kettenglieder relativ
zueinander anpassen kann. Eine seitliche Bewegung der Kette 7, also eine Bewegung
quer zu ihrer Längsrichtung ist wegen der Steifigkeit der Kette in dieser Richtung
praktisch nicht möglich.
[0020] Wie bereits erwähnt, können an dem Gehäuse 1 mehrere Ketten entsprechend der Kette
7 angeordnet sein, so daß dann in allen in Figur 3 vom Gehäuse 1 überdeckten Wellentälern
Ketten liegen.
[0021] In der Darstellung gemäß Figur 3 befindet sich die dargestellte Kette 7 jedoch in
einem Wellental, das sich dadurch von den benachbarten Wellentälern unterscheidet,
daß sich an dieser Stelle, wie bei 12 angedeutet, benachbarte wellenförmige Platten
10 und 11 überlappen, die in Figur 3 vom die Kette 7 aufnehmenden Wellental nach rechts
ansteigende Fläche also teilweise durch einen Bereich der Platte 11 und teilweise
durch einen Bereich der Platte 10 gebildet wird.
[0022] Wie bereits erwähnt, wird die dargestellte Vorrichtung zur Durchführung der Reinigung
mit in Wellentälern befindlichen Rädern 2 über das Dach verfahren, wobei über den
Anschluß 3 Druckwasser zugeführt wird, so daß aus den Sprühdüsen 6 dieses Druckwasser
auf die vom Gehäuse 1 überdeckte Dachfläche aufgetragen und dabei der Düsenarm 5 gedreht
wird. Wie insbesondere der Darstellung in Figur 3 zu entnehmen ist, trifft unter hohem
Druck stehendes Wasser aus den Spritzdüsen 6 auf geneigte Flächen des Daches, so daß
dieses Wasser die geneigten Fläche hinab in Richtung auf das Wellental gelangt und
infolge seines hohen Druckes auch wieder die gegenüberliegende geneigte Fläche in
Richtung auf den benachbarten Wellenberg hochgedrückt wird. Man erkennt ohne weiteres,
daß dies normalerweise dazu führen würde, daß Wasser im Bereich der Überlappung 12
der Platten 10 und 11 zwischen dem Randbereich der Platte 10 und dem darunter befindlichen
Randbereich der Platte 11 hindurchtreten und unter die Platten gelangt, was insbesondere
bei Asbestzementdächern zu einem gesundheitsgefährdenden Ergebnis führt.
[0023] Wie bereits erläutert, befindet sich die am Gehäuse 1 angebrachte Kette 7 im die
Überdeckung 12 aufweisenden Wellental. Das unter hohem Druck aus der benachbarten
Spritzdüse 6 austretende Wasser (Figur 3) strömt somit die der Überdeckung 12 gegenüberliegende
geneigte Fläche der Platte 11 hinunter und trifft im Bereich des Wellentals auf die
Kette 7, deren Laschen in diesem Bereich im wesentlichen durchgehend auf der Dachfläche
aufliegen. Dadurch wird der Querstrom des Wassers wirksam unterbrochen und das Wasser
wird nicht mehr die gegenüberliegende geneigte Fläche hinauf und zwischen die Platte
10 und die Platte 11 gedrückt. Somit wird auf einfache Weise verhindert, daß mit Schmutz
beladene Reinigungsflüssigkeit durch die Überdeckungsbereiche der Platten eines Daches
an die Unterseite des Daches gelangen kann und bei seinem Eintritt auch noch die noch
vorhandenen Reste der Abdeckung wegspült.
1. Vorrichtung zum Reinigen von wellenförmige Flächen aufweisenden Dächern mit einer
in einem über das zu reinigende Dach bewegbaren, nach unten offenen Gehäuse (1) angeordneten
Sprühanordnung (5, 6) zum Aufspritzen von Reinigungsflüssigkeit auf das Dach, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Gehäuse (1) mindestens ein längliches Strahlbrecherelement (7) verbunden
ist, das sich im Betrieb in einem Wellental des zu reinigenden Daches befindet und
dort in Berührung mit der Dachoberfläche steht, wobei der Berührungsbereich sich im
Bereich des Auftreffens von Reinigungsflüssigkeit auf das Dach befindet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Strahlbrecherelement (7) über die gesamte untere Öffnung des Gehäuses
(1) erstreckt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Gehäuse (1) in einem Abstand entsprechend dem Abstand benachbarter Wellentäler
eines zu reinigenden Daches mehrere Strahlbrecherelemente gehalten sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstände der Strahlbrecherelemente voneinander veränderbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das auf der Dachfläche aufliegende Strahlbrecherelement (7) in seiner im wesentlichen
senkrecht auf der Haupt-Dachfläche stehenden Längsebene flexibel und quer zu dieser
im wesentlichen starr ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Strahlbrecherelement die Form einer Gelenkkette (7) hat.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Strahlbrecherelement die Form einer Buchsen- oder Rollenkette (7) hat.