[0001] Die Erfindung betrifft eine Pumpe mit einem in Achsrichtung wellenförmig und an seinem
Umfang zylindrisch ausgeformten Pumpelement, welches befestigt auf einer in einem
Pumpengehäuse gelagerten Rotorwelle in einem Pumpkanal des Pumpengehäuses rotiert.
[0002] Eine Pumpe dieser Art ist aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 34 18 708 A1 bekannt.
Diese Pumpe weist einen in einem Pumpkanal gelegenen Rotor auf, an dem das Pumpelement
kragenförmig abstehend ausgebildet ist. Das Pumpelement ist dabei in seiner axialen
Längsrichtung wellenförmig ausgeformt, während seine Umfangsflächen kreiszylindrisch
ausgebildet sind. Der Rotor ist auf einer mit einem Antrieb verbundenen Rotorwelle
befestigt und rotiert in einem in dem Pumpengehäuse ausgebildeten Pumpkanal, der mit
einem Pumpenein- und einem Pumpenauslaß verbunden ist. Zur Abdichtung zwischen Einlaß
und Auslaß der Pumpe sind in dem Pumpkanal axial verschiebbare Dichtelemente vorgesehen,
die gegen die Arbeitsfläche des Pumpelements gedrückt werden und der Wellenbewegung
des rotierenden Pumpelements folgen.
[0003] Die bekannte Pumpe hat sich hinsichtlich ihrer Förderleistung besonders beim Fördern
von Dickstoffen als zuverlässig bewährt. Problematisch ist ihr Einsatz aber dann,
wenn die Pumpe im Aseptikbereich eingesetzt werden soll. Bei einer solchen Verwendung
der bekannten Pumpe hat sich herausgestellt, daß es zu Verunreinigungen des in dem
Pumpkanal geförderten Gutes durch von außen in die Pumpe eintretende Partikel kommen
kann. Darüber hinaus kommt es bedingt durch die Konstruktion herkömmlicher Abdichtungen
zu Restablagerungen des Fördergutes, welche ebenfalls eine Kontamination des geförderten
Gutes verursachen können. Dies gilt besonders dann, wenn die Rotor- und Wellenlagerung
aufgrund des konstruktionsbedingten erforderlichen Laufspiels zu einer übermäßigen
Beanspruchung der Abdichtung und schließlich zu deren Zerstörung führt.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Pumpe der eingangs genannten Art dahingehend
zu verbessern, daß eine Kontaminierung des in dem Pumpkanal zu der Pumpe geförderten
Gutes durch von außen in das Pumpengehäuse eintretende Partikel ausgeschlossen ist
und eine Ablagerung von Fördergut vermieden wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ausgehend von der der rückwärtigen
Stirnseite des Pumpelements benachbarten Wand des Pumpengehäuses an der Wand der die
Rotorwelle aufnehmenden Gehäuseöffnung eine Ringnut ausgeformt ist, in der ein bei
rotierendem Pumpelement an der ebenen Stirnseite des Pumpelements gleitend anliegendes
federbelastetes Dichtelement einsitzt, welches über mit der Ringnut verbundene Druckkanäle
mit Heißdampf druckbeaufschlagt ist und daß die Rotorwelle radiale und axiale Kanäle
aufweist, die ein Kühlsystem bilden und von einem Kühlmittel durchströmt sind.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Anordnung einer Dichtung, die bei rotierendem Pumpelement
als Gleitringdichtung gegen die ebene Stirnfläche des Pumpelemts gedrückt wird, ist
eine zuverlässige Abdichtung des Innenraums des Pumpengehäuses gegenüber der Umgebung
gewährleistet. Da zudem Heißdampf zum Anpressen der Dichtung gegen die Stirnseite
des Pumpelementes genutzt wird, ist selbst bei einer Leckage der Dichtung Keimfreiheit
gewährleistet. Zudem sind die Gleitringelemente konzentrisch planlaufend beansprucht
und im durchspülten Pumpeninnenbereich angeordnet. Diese Anordnung ermöglicht es,
das Pumpeninnere mit den Gleitringelementen auf einfache Weise zu reinigen. Auf diese
Weise ist bei Verwendung der Pumpe im Aseptikbereich eine Konterminierung des gepumpten
Gutes mit Verunreinigungen zu jeder Zeit ausgeschlossen.
[0007] Gleichzeitig stellt das in der Rotorwelle aus radial und axial verlaufenden Kanäle
gebildete und von Kühlmittel durchströmte Kühlsystem sicher, daß es zu keiner Schädigung
der Pumpe aufgrund von Überhitzung kommen kann. So ermöglicht es die Erfindung keimfreien
Heißdampf zum Anpressen der Dichtung zu nutzen und gewährleistet gleichzeitig einen
zuverlässigen, störungsfreien Betrieb der Pumpe.
[0008] Der Verschleiß des Dichtelementes läßt sich dadurch vermindern, daß in der ebenen
Stirnseite des Pumpelements eine Ausnehmung eingeformt ist, in der ein Gleitring einliegt,
an welchem das in der Ringnut der Gehäuseöffnung einsitzende Dichtelement anliegt.
Auf diese Weise ist es möglich, das Material der Dichtung und das Material des Gleitringes
in optimaler Weise aufeinander abzustimmen, so daß ein gutes Gleitverhalten bei geringem
Verschleiß der Dichtung erzielt werden kann.
[0009] Besonders bei einer einseitigen Lagerung der Rotorwelle ist es günstig, wenn die
Rotorwelle in einem Lagerflansch gelagert ist, der an wenigstens einer seiner Stirnseiten
Kühlrippen aufweist. Bei Verwendung eines solchen Lagerflansches wird die beim Betrieb
der Pumpe durch die mit Heißdampf druckbeaufschlagte Sterilsperre entstehende Wärme
abgeführt.
[0010] Dabei ist es günstig, wenn sich die Kühlrippen vertikal erstrecken, da in diesem
Fall die sich durch die Konvektion der erwärmten Umgebungsluft einstellende natürliche
Luftströmung genutzt werden kann. Diese Kühlung kann gleichzeitig auch zur Kühlung
des Pumpengehäuses genutzt werden, wenn die Kühlrippen sich auf der dem Pumpengehäuse
zugeordneten Stirnseite des Lagerflansches erstrecken. Zusätzlich kann die Kühlwirkung
der Kühlrippen dadurch unterstützt werden, daß die Kühlrippen von dem durch die Rotorwelle
strömenden Kühlmittel umströmt sind.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel zeigenden Zeichnung
erläutert. Die Figur zeigt einen Teilschnitt einer im Aseptikbereich eingesetzten
erfindungsgemäßen Pumpe in teilweise aufgebrochener Darstellung in Aufsicht.
[0012] Die Pumpe weist ein Pumpengehäuse 1 auf, das an einem Lagerflansch 2 befestigt ist.
In der dem Lagerflansch 2 zugeordneten rückwärtigen Gehäusewand 1a ist koaxial zu
der Öffnung des Lagerflansches 2 eine Gehäuseöffnung 3 ausgeformt, durch welche eine
einseitig durch Lager 4 in dem Lagerflansch 2 gelagerte Rotorwelle 5 in das Pumpengehäuse
1 geführt ist.
[0013] Ein in axialer Längsrichtung der Pumpe wellenförmig und an seinem Umfang zylindrisch
ausgebildetes Pumpelement 6 ist mit seiner Nabe 6a auf einem Wellenabsatz 5a am stirnseitigen
Ende 5b der Rotorwelle 5 mittels einer Paßfeder 7 und einer in eine stirnseitige Bohrung
5c der Rotorwelle eingeschraubten Schraube 8 drehfest mit der Rotorwelle 5 verbunden.
Das Pumpelement 6 rotiert in einem von dem Pumpengehäuse 1 umgebenen Pumpkanal 9,
wobei die vordere Stirnwand des Pumpkanals 9 durch einen abnehmbaren Gehäusedeckel
10 gebildet ist.
[0014] Ausgehend von der Innenseite 1a' der rückwärtigen Gehäusewand 1a ist in der Gehäuseöffnung
3 eine radial umlaufende Ringnut 11 ausgeformt, die über einen nicht gezeigten Kanal
mit einem Heißdampfeinlaß 12 verbunden ist. Am vorderen Ende der Ringnut 11 liegt
ein ringförmiges Dichtelement 13 an, das über ein ringförmiges Druckstück 14 durch
die Kraft einer Spiralfeder 15 federbelastet ist, welche zwischen dem Druckstück 14
und dem hinteren Absatz der Ringnut 11 eingespannt ist.
[0015] In der der Gehäuseöffnung 3 zugewandten rückwärtigen ebenen Stirnwand 6b der Nabe
6a des Pumpelements 6 ist eine zweite ringnutförmige Ausnehmung 16 ausgeformt. In
dieser Ausnehmung 16 liegt ein Dichtungsring 17 ein, der einen rechtwinkligen Querschnitt
aufweist. Die Schenkel des Dichtrings 17 dichten einen Gleitring 18 gegenüber der
äußeren Wand 16a und der Stirnwand 16b der Ausnehmung 16 ab. Mit seiner Stirnseite
liegt der Gleitring 18 an dem Dichtelement 13 an.
[0016] Das Dichtelement 13 wird bei Druckbeaufschlagung mit Heißdampf gegen den Gleitring
18 gedrückt. Dieser gleitet bei rotierendem Pumpelement 6 auf dem Dichtelement 13,
wobei durch den Anpreßdruck gleichzeitig auch die Dichtwirkung der Ringdichtung 17
unterstützt wird. Auf diese Weise ist eine dauerhafte Abdichtung des Pumpkanals 9
gegenüber dem Heißdampf in der Ringnut 11 bei gleichzeitig ausreichendem Anpreßdruck
sichergestellt.
[0017] Zum Kühlen der Rotorwelle 5, welche durch den in der Ringnut 11 anstehenden Heißdampf
erwärmt wird, weist die Rotorwelle 5 eine axiale Bohrung 19 auf, die mit radialen
Kanälen 19a,b der Rotorwelle 5 zu einem Kühlleitungssystem verbunden ist. Die radialen
Kanäle 19a,b münden in Ringnuten 20,21, die in die Außenseite der Rotorwelle 5 eingelassen
sind. Die erste Ringnut 20 bildet mit der Innenwand der Öffnung des Lagerflansches
2 eine Kammer, über die Druckluft, welche über einen Druckluftanschluß 22 in die Kammer
eintritt, in das Kühlleitungssystem der Rotorwelle 5 eingespeist wird.
[0018] Die Druckluft tritt über die radialen Kanäle 19b aus der Rotorwelle 5 aus und wird
über einen zwischen den benachbarten Stirnwänden 1a,2a von Pumpengehäuse 1 und Lagerflansch
2 ausgebildeten Spalt 23 abgeleitet. Dabei werden in vertikaler Richtung ausgerichtete
Kühlrippen 24 umströmt, die auf der dem Pumpengehäuse 1 zugeordneten Stirnwand 2a
des Lagerflansches 2 ausbegildet sind. Auf diese weise wird durch die Kühlluft neben
der Rotorwelle 5 selbst auch das Pumpengehäuse 1 und der Lagerflansch 2 gekühlt.
Bezugszeichenliste:
[0019]
- 1
- Pumpengehäuse
- 1a
- rückwärtige Gehäusewand
- 1a'
- Innenseite der rückwärtigen Gehäusewand 1a
- 2
- Lagerflansch
- 2a
- Stirnwand des Lagerflansch 2
- 3
- Gehäuseöffnung
- 4
- Lager
- 5
- Rotorwelle
- 5a
- Wellenende der Rotorwelle 5
- 5b
- Ende der Rotorwelle 5
- 5c
- stirnseitige Bohrung der Rotorwelle 5
- 6
- Pumpelement
- 6a
- Nabe des Pumpelements 6
- 6b
- Stirnwand der Nabe 6a
- 7
- Paßfeder
- 8
- Schraube
- 9
- Pumpkanal
- 10
- Gehäusedeckel
- 11
- Ringnut
- 12
- Heißdampfeinlaß
- 13
- ringförmiges Dichtelement
- 14
- ringförmiges Druckstück
- 15
- Spiralfeder
- 16
- ringnutförmige Ausnehmung
- 16a
- äußere Wand der Ausnehmung 16
- 16b
- Stirnwand der Ausnehmung 16
- 17
- Dichtring
- 18
- Gleitring
- 19
- axiale Bohrung der Rotorwelle 5
- 19a,b
- radiale Kanäle der Rotorwelle 5
- 20,21
- Ringnuten der Rotorwelle 5
- 22
- Druckluftanschluß
- 23
- Spalt
- 24
- Kühlrippen
1. Pumpe mit einem in Achsrichtung wellenförmig und an seinem Umfang zylindrisch ausgeformten
Pumpelement (6), welches befestigt auf einer in einem Pumpengehäuse (1) gelagerten
Rotorwelle (5) in einem Pumpkanal (9) des Pumpengehäuses (1) rotiert,
dadurch gekennzeichnet, daß ausgehend von der der rückwärtigen Stirnseite (6b) des Pumpelements (6) benachbarten
Wand (1a) des Pumpengehäuses (1) in der Wand der die Rotorwelle (5) aufnehmenden Gehäuseöffnung
(3) eine Ringnut (11) ausgeformt ist, in der ein bei rotierendem Pumpelement (6) an
der ebenen Stirnseite (6b) des Pumpelements (6) gleitend anliegendes federbelastetes
Dichtelement (13) einsitzt, welches über mit der Ringnut (11) verbundene Druckkanäle
mit Heißdampf druckbeaufschlagt ist, und daß die Rotorwelle (5) radiale und axiale
Kanäle (19a,b) aufweist, die ein Kühlsystem bilden und von einem Kühlmittel durchströmt
sind.
2. Pumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß in der ebenen Stirnseite (6b) des Pumpenelements (6) eine Ausnehmung (16) eingeformt
ist, in der ein Gleitring (18) einliegt, an welchem das in der Ringnut (11) der Gehäuseöffnung
(4) einsitzende Dichtelement (13) anliegt.
3. Pumpe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rotorwelle (5) in einem Lagerflansch (2) gelagert ist, der an wenigstens
einer seiner Stirnseiten (2a) Kühlrippen (24) aufweist.
4. Pumpe nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlrippen (24) sich vertikal erstrecken.
5. Pumpe nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlrippen sich auf der dem Pumpengehäuse (1) zugeordneten Stirnseite (2a)
des Lagerflansches (2) erstrecken.
6. Pumpe nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlrippen (24) von dem durch die Rotorwelle (5) strömenden Kühlmittel umströmt
sind.