[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung zur Kontrolle des Vorhandenseins
von Fäden einer aufgespannten Fadenschicht an einer Textilmaschine, mit einem relativ
zur Fadenschicht beweglichen Messfühler für die einzelnen Fäden.
[0002] Anordnungen dieser Art können, wenn sie als Kettfadenwächter an Webmaschinen eingesetzt
werden, die bekannten Kettwächterlamellen ersetzen. Diese sind bekanntlich auf den
Kettfäden aufgereiht und fallen beim Reissen eines Fadens auf eine Kontaktschiene,
wodurch ein elektrisches Signal erzeugt wird. Da durch die Kettwächterlamellen eine
zusätzliche Beanspruchung der Kettfäden erfolgt, und da ausserdem die Kettfäden in
die Lamellen eingezogen werden müssen, besteht schon lange der Wunsch nach einem Ersatz
für die bekannten Kettwächterlamellen. Dieser Wunsch könnte mit einer Anordnung der
eingangs genannten Art grundsätzlich erfüllt werden.
[0003] Die Hauptanforderung an eine derartige Anordnung zur Kontrolle des Vorhandenseins
der Fäden einer Webkette ist selbstverständlich die absolut sichere Detektion von
Fadenbrüchen, was aber mit rein optischen Systemen nicht garantiert werden kann. Deswegen
konnten sich bisher optische Systeme (siehe beispielsweise DE-A-38 32 984 und EP-A-0
196 220) nicht durchsetzen und es wurden Abtaster mit mechanischen Fühlern vorgeschlagen.
Bei einem in der DE-A-32 24 960 beschriebenen Abtaster dieser Art ist ein Fühler mit
einer Taststange vorgesehen, bei deren Auslenkung aus einer Gleichgewichtslage ein
Schaltkreis geschlossen und dadurch das Vorhandensein eines Fadens angezeigt wird.
Durch fortlaufendes Zählen dieser Fäden und Vergleich der Summe mit der bekannten
Anzahl der Fäden kann die Anzahl der Fadenbrüche ermittelt werden, welche der Differenz
zwischen den beiden Werten entspricht.
[0004] Da für eine sichere Erfassung der einzelnen Fäden eine ausreichend grosse Auslenkung
der Taststange erforderlich ist, kann die in der DE-A-32 24 960 beschriebene Anordnung,
zumindest bei dichten Ketten, die üblichen Anforderungen an einen Kettfadenwächter
nicht erfüllen. Durch die Erfindung soll nun eine Anordnung der eingangs genannten
Art angegeben werden, die einen vollwertigen Ersatz für bekannte Kettfadenwächter
bietet und eine sichere Erfassung der Fäden einer Fadenschar ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Messfühler einen Fadenführungsteil
aufweist, der jeden Faden aus einer Ruhelage auslenkt und anschliessend freigibt,
wobei zuerst eine Be- und dann eine Entlastung des Fadenführungsteils erfolgt, und
dass ein erster Sensor zur Detektion dieser Be- und/oder Entlastung vorgesehen ist.
[0006] Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Anordnung ist dadurch gekennzeichnet,
dass der Fadenführungsteil eine ansteigende Führungsflanke aufweist, und dass im Anschluss
an diese ein zweiter Sensor zur Detektion des Durchgangs des von der Führungsflanke
freigegebenen Fadens vorgesehen ist.
[0007] Bei der erfindungsgemässen Anordnung werden also die zu überwachenden Fäden durch
den Messfühler zuerst gespannt und dann freigegeben. Letzteres erfolgt schlagartig
und kann daher relativ einfach und zuverlässig detektiert werden, wobei der erste
Sensor vorzugsweise durch einen Kraftaufnehmer am Fadenführungsteil und einen mit
diesem zusammenwirkenden piezoelektrischen Wandler gebildet ist. Der zweite Sensor,
der optisch oder kapazitiv ausgebildet sein kann, ermöglicht eine Zweifachmessung
und erhöht die Sicherheit der Erfassung der Fäden.
[0008] Ausserdem ergänzen die beiden Sensoren einander: Der erste Sensor spricht nicht auf
gerissene Fäden an, die der zweite Sensor eventuell als normale Fäden registriert,
und der zweite Sensor erkennt dafür Doppelfäden, die der erste Sensor eventuell als
Einzelfäden bewertet. Das unterschiedliche Verhalten der beiden Sensoren im Hinblick
auf gebrochene Fäden ermöglicht ausserdem anhand eines Vergleichs der Signale der
beiden Sensoren eine direkte und unmittelbare Detektion von Fadenbrüchen.
[0009] Die Erfindung betrifft weiter eine Verwendung der genannten Anordnung als Kettfadenwächter
an Webmaschinen. Diese Verwendung ist dadurch gekennzeichnet, dass über die Kettbreite
eine Mehrzahl von Messfühlern angeordnet und jedem Messfühler ein Abtastbereich der
Kette zugeordnet wird, dass jeder Messfühler bei jedem Abtastzyklus die Kettfäden
seines Abtastbereichs zählt, und dass das Ergebnis dieser Zählung mit der bekannten
Kettfadenanzahl des jeweiligen Abtastbereichs verglichen wird.
[0010] Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und der Zeichnungen
näher erläutert; es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Anordnung zur Erläuterung des
Funktionsprinzips,
- Fig. 2
- ein Diagramm der mit einer Anordnung gemäss Fig. 1 gewonnenen Signale,
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht einer mit einer Anordnung gemäss Fig. 1 ausgerüsteten
Webmaschine,
- Fig. 4,5
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Anordnung in zwei Ansichten;
und
- Fig. 6,7
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Anordnung in zwei Ansichten.
[0011] Fig. 1 zeigt schematisch eine Reihe von gespannten Fäden K, die eine Fadenschar oder
Fadenschicht, beispielsweise eine Webkette, bilden. Oberhalb oder unterhalb dieser
Fadenschicht ist ein in Richtung des Pfeiles A quer zu den Fäden K verschiebbarer
Messfühler M angeordnet, der unter anderem einen Fadenführungsteil F und einen Träger
T für diesen aufweist. Der Fadenführungsteil F ist an seinem Träger T über einen durch
einen piezoelektrischen Wandler gebildeten druckempfindlichen Sensor S1 gelagert,
der zur Detektion von Druckänderungen zwischen Fadenführungsteil F und Träger T dient.
[0012] Der Fadenführungsteil F ist darstellungsgemäss sägezahnartig ausgebildet und weist
eine keilförmig ansteigende Führungsflanke L auf, durch die jeder Faden K zunehmend
aus seiner Bahn ausgelenkt und gespannt wird. Nach Erreichen der Maximalspannung an
der Spitze des Sägezahns schnellt der Faden wieder in seine Ausgangslage zurück. Dabei
erfährt der Fadenführungsteil F eine sprunghafte Entlastung, die vom druckempfindlichen
Sensor S1 deutlich registriert wird.
[0013] Wie Fig. 1 weiter zu entnehmen ist, weist der sägezahnartige Fadenführungsteil F
an seiner steilen Flanke, im Bereich zwischen seiner Spitze und der Ebene der Fäden
K im Ausgangszustand, einen durch eine Lichtschranke gebildeten optischen Sensor S2
auf, der vom Faden K bei seinem Zurückschnellen in die Ausgangslage auf jeden Fall
gekreuzt wird. Somit liefert der optische Sensor S2 jeweils eine Bestätigung des Signals
des druckempfindlichen Sensors S1.
[0014] In Fig. 2 ist der typische Verlauf des Analogsignals des optischen Sensors S2 (Zeile
a) und des druckempfindlichen Sensors S1 (Zeile b) dargestellt; Zeile c zeigt das
aus dem in Zeile b dargestellten direkten Signal des druckempfindlichen Sensors S1
durch Gleichrichtung und Filterung gewonnene Signal. Für eine optische Umsetzung des
Analogsignals des optischen Sensors S2 in ein zählbares Digitalsignal wird das Analogsignal
geglättet und verstärkt und anschliessend in zwei Signale aufgeteilt, von denen das
eine zur Flankenerkennung auf einen Differentialkomparator geführt und das andere
zur Pegelerkennung auf einen einstellbaren DC-Komparator geleitet wird. Anschliessend
werden mit einem Integrator zu kurze Impulse unterdrückt.
[0015] Bei jedem Abtastzyklus wird die Anzahl der Impulse gezählt und mit der bekannten
Anzahl der bei diesem Zyklus überstrichenen Fäden verglichen. Ergibt sich dabei eine
Differenz, dann wird angenommen, dass ein Fadenbruch vorliegt und die entsprechende
Textilmaschine wird abgestellt.
[0016] Die Kombination der beiden Sensoren S1 und S2 hat neben der durch die Mehrfachmessung
jedes Fadens bewirkten Redundanz den besonderen Vorteil, dass gerissene und somit
lose Fäden besser und sicherer erkannt werden. Wie der mit einer strichpunktierten
Linie B markierte Signalbereich zeigt, verursacht ein loser Faden einerseits ein breiteres
Signal des optischen Sensors S2 (Zeile a), andererseits fehlt aber das entsprechende
Signal des druckempfindlichen Sensors S1. Dadurch kann ein gerissener Faden schon
während der Abtastung erkannt werden und nicht erst am Ende eines Abtastzyklus, wie
dies bei einer reinen Zählmethode der Fall ist.
[0017] Auch beim Vorliegen von Doppelfäden ist die Kombination der beiden Sensoren S1 und
S2 vorteilhaft. Obwohl Doppelfäden grundsätzlich schon durch den druckempfindlichen
Sensor S1 erkannt werden sollten (vergleiche dazu die EP-B-0 206 196), können die
speziellen Verhältnisse an Webmaschinen dazu führen, dass dies nicht der Fall ist.
Dann erzeugt aber der optische Sensor S2 einen aussergewöhnlich breiten Impuls, der
zusammen mit dem einen Einzelfaden anzeigenden Signal des druckempfindlichen Sensors
S1 den Hinweis auf einen Doppelfaden liefert, der dann bei der Ueberprüfung des Ergebnisses
der Zählung entsprechend berücksichtigt wird.
[0018] Fig. 3 zeigt die Anordnung des in Fig. 1 dargestellten Messfühlers M auf einer Webmaschine,
die einen Kettbaum 1, einen Streichbaum 2, Litzen 3, ein Webblatt 4 und einen Warenbaum
5 aufweist. Die Darstellung ist nicht massstabgetreu, indem der Messfühler M und die
ihm zugeordneten Teile in Relation zu den Teilen der Webmaschine zu gross eingezeichnet
sind. Der Messfühler M ist in einem Gehäuse 6 angeordnet, welches unter anderem einen
Antrieb 7 für den Messfühler M und zu beiden Seiten des letzteren angeordnete Fadenauflagen
8 enthält.
[0019] Ueber die Breite der Kette sind in Abständen von etwa 10 bis 20 cm entsprechend viele
Messfühler M in dem gemeinsamen Gehäuse 6 angeordnet. Die Messfühler M sind vom Antrieb
7 oszillierend angetrieben und tasten ihren Abtastbereich etwa 6 mal pro Sekunde ab.
[0020] Die Abtastbereiche können durch geeignete Mittel, wie beispielsweise Kämme oder Trennbleche
in Sektoren unterteilt werden, die jeder nicht mehr als etwa 100 Fäden enthalten.
Der Messfühler M würde dann die Fadenzahl in den Sektoren zählen und mit einem vorgegebenen
Wert vergleichen, wobei angenommen werden kann, dass bei diesen kleinen Fadenzahlen
zufällige Messfehler jedenfalls nicht bei mehreren aufeinanderfolgenden Messungen
auftreten würden.
[0021] Zur zusätzlichen Verbesserung der Führung der Fäden K im Bereich der Messfühler M
dienen Niederhaltestangen 9, die die Fäden von oben auf die Fadenauflage 8 drücken.
Den letzteren kommt zusammen mit den Niederhaltestangen 9 eine entscheidene Bedeutung
für die Zuverlässigkeit der Messung zu. Sie haben einerseits die Aufgabe, den Abstand
zwischen der Fadenschicht und dem jeweiligen Messfühler konstant zu halten, und sie
haben andererseits dafür zu sorgen, dass die Fäden K in der Messzone auch bei laufender
Webmaschine parallel liegen und keine Kreuzungsstellen aufweisen.
[0022] Es hat sich gezeigt, dass die besten Resultate durch Einlegen eines Fadenkreuzes
erzielt werden. Dies deswegen, weil dabei die Kettfäden optimal getrennt werden und
sicher frei von Verklammerungen sind. Ausserdem wird durch das Fadenkreuz die eine
Kettfadenschicht in zwei einander kreuzende Fadenschicht aufgeteilt, so dass die Dichte
der Kettfäden in der Messzone halbiert wird.
[0023] In den Fig. 4 bis 7 sind zwei Ausführungsbeispiele des Messfühlers M dargestellt,
die sich im wesentlichen nur durch die Form ihres als Gehäuse ausgebildeten Trägers
T (Fig. 1) und durch die Lage des optischen Sensors S2 (Fig. 1) unterscheiden. Die
Fig. 4 und 6 zeigen eine perspektivische Darstellung des jeweiligen Messfühlers M
und die Fig. 5 und 7 zeigen einen Längsschnitt durch diesen.
[0024] Beide Ausführungen verfügen je über ein Gehäuse 10, das an seiner den Fäden K zugewandten
Kante eine nuten- oder schlitzförmige Vertiefung 11 zur Aufnahme des druckempfindlichen
Sensors S1 aufweist. Dieser besteht darstellungsgemäss aus einem Bimorph- Piezostäbchen
12, das auf einem Teil der Vertiefung 11 bildenden Haltesteg 13 befestigt ist, und
aus einem auf das Piezostäbchen 12 geklebten dünnen Kraftaufnehmer 14 oder 14' von
der Form eines länglichen Plättchens oder einer ausreichend steifen Metallfolie bzw.
eines Stäbchens. Bei der Auslegung und Dimensionierung des aus Piezostäbchen 12 und
Kraftaufnehmer 14 oder 14' bestehenden Sensors S1 ist zu beachten, dass steife Sensoren
eine bessere Fadenseparierung bewirken, dass die Sensoren meistens mehrere Eigenresonanzfrequenzen
besitzen, die zur Vermeidung störender Schwebungen nicht zu nahe beieinander liegen
sollten, und dass zur Ermöglichung einer hohen Zählrate die Eigenfrequenz und auch
die die Abklingzeit bestimmende Dämpfung hoch sein sollte.
[0025] Die die Vertiefung 11 begrenzenden, zu beiden Seiten des Kraftaufnehmers 14, 14'
liegenden stegartigen Seitenwände des Gehäuses 10 bilden an ihrer den Fäden K zugewandten
oberen Kante je eine gerade oder gekrümmte Gleitfläche 15 bzw. 15' für die Fäden,
die zu deren geordneter Zuführung an den Kraftaufnehmer 14 bzw. 14' dient. Dabei sind
die Gleitflächen und die Kraftaufnehmer gegenseitig so angeordnet, dass die Gleitflächen
15, 15' am Fadeneinlaufende des Kraftaufnehmers 14, 14', das ist das in den Fig. 5
und 7 linke Ende, das Niveau des Kraftaufnehmers 14, 14' überragen, und dass der Kraftaufnehmer
14, 14' an seinem Abtastende das Niveau der Gleitflächen 15, 15' durchstösst. Dies
wird dadurch erreicht, dass der Kraftaufnehmer entweder parallel zur Ebene der Fäden
K angeordnet und an seinem Abtastende nach oben gebogen (Kraftaufnehmer 14, Fig. 4,
5), oder dass er geneigt zur Ebene der Fäden K angeordnet ist (Kraftaufnehmer 14',
Fig. 6, 7). Wesentlich ist in beiden Fällen, dass das das Piezostäbchen 12 überragende
Abtastende des Kraftaufnehmers 14, 14' das Niveau der Gleitflächen 15 bzw. 15' durchstösst
und in die Ebene der Fäden K ragt, um von diesen kontaktiert werden zu können.
[0026] Der optische Sensor S2 enthält einen oder mehrere Lichtleiter 16, 16'. Beim Ausführungsbeispiel
der Fig. 4 und 5 ist der Lichtleiter 16 analog zu Fig. 1 angeordnet und mündet in
die stark abfallende, hintere Stirnfläche des Gehäuses 10, und zwar im Niveau zwischen
dem Kraftaufnehmer 14 und der Normallage der Fäden K. Bei dieser Anordnung kreuzt
jeder vom Kraftaufnehmer 14 abfallende und in seine Normallage zurückspringende Faden
das vom Lichtleiter 16 ausgesandte Strahlenbündel und löst ein entsprechendes Signal
aus.
[0027] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 6 und 7 mit dem stäbchenförmigen Kraftaufnehmer
14' ist ein Paar von beidseitig des Kraftaufnehmers 14' angeordneten Lichtleitern
16' vorgesehen. Diese sind im Gehäuse 10 vertikal geführt und ihre Enden münden unmittelbar
nach dem Abtastende des Kraftaufnehmers 14' in die Gleitflächen 15'. Da sich bei diesem
Ausführungsbeispiel die Gleitflächen 15' auch nach dem Kraftaufnehmer 14' fortsetzen,
schnellen die Fäden K nach dem Abfallen vom Kraftaufnehmer 14' nicht schlagartig in
ihre Normallage zurück, sondern werden von den Gleitflächen 15' in diese zurückgeführt.
Dabei queren die Fäden K die Lichtleiter 16', wodurch von diesen ein entsprechendes
Signal erzeugt wird.
[0028] Die Länge des Piezostäbchens 12 und die freie Länge des Kraftaufnehmers 14, 14',
das ist diejenige Länge um die der Kraftaufnehmer das Piezostäbchen überragt, liegen
in der Grössenordnung von Millimetern und die Dicke des Kraftaufnehmers 14, 14' liegt
in der Grössenordnung von 10⁻² bis 10⁻¹ Millimetern.
[0029] Praktische Versuche an Webmaschinen haben gezeigt, dass die Fehlerrate des beschriebenen
Messfühlers unter günstigen Bedingungen bei einem Fehler pro 10'000 Messungen liegt.
Dieser Wert gilt für laufende Webmaschinen und für Messfühler, deren Antrieb mit der
Webmaschine synchronisiert ist; bei ruhender Maschine ist die Fehlerrate noch wesentlich
tiefer. Dieser Unterschied zwischen ruhender und laufender Webmaschine ist neben den
Erschütterungen vor allem auf die ungleichmässige Längsbewegung der Kettfäden als
Folge von Fachöffnung und Blattanschlag bei laufender Webmaschine zurückzuführen.
1. Anordnung zur Kontrolle des Vorhandenseins von Fäden einer aufgespannten Fadenschicht
an einer Textilmaschine, mit einem relativ zur Fadenschicht beweglichen Messfühler
für die einzelnen Fäden, dadurch gekennzeichnet, dass der Messfühler (M) einen Fadenführungsteil
(F) aufweist, der jeden Faden (K) aus seiner Ruhelage auslenkt und anschliessend freigibt,
wobei zuerst eine Be- und dann eine Entlastung des Fadenführungsteils erfolgt, und
dass ein erster Sensor (S1) zur Detektion dieser Be- und/oder Entlastung vorgesehen
ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenführungsteil (F)
eine ansteigende Führungsflanke (L) aufweist, und dass im Anschluss an diese ein zweiter
Sensor (S2) zur Detektion des Durchgangs des von der Führungsflanke freigegebenen
Fadens (K) vorgesehen ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenführungsteil (F)
sägezahnartig ausgebildet ist und im Anschluss an die ansteigende Führungsflanke (L)
eine abfallende Flanke aufweist, und dass der zweite Sensor (S2) im Bereich dieser
abfallenden Flanke angeordnet ist.
4. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenführungsteil gekrümmt
ausgebildet ist und eine ansteigende und eine abfallende Führungskurve aufweist, und
dass der zweite Sensor im Bereich der abfallenden Führungskurve oder im Uebergangsbereich
zwischen den beiden Führungskurven angeordnet ist.
5. Anordnung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch ein Gehäuse (10), welches an seiner
der Fadenschicht zugewandten Kante eine von zwei stegartigen Seitenwänden begrenzte
Vertiefung (11) zur Aufnahme des ersten Sensors (S1) aufweist, wobei die genannten
Seitenwände je eine Gleitfläche (15, 15') für die Fäden (K) aufweisen.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Sensor (S1) druckempfindlich
ist und aus einem piezoelektrischen Wandler (12) und einem auf diesem befestigten,
länglichen Kraftaufnehmer (14, 14') besteht, der in der Bewegungsrichtung (A) des
Messfühlers (M) orientiert ist.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftaufnehmer (14, 14')
geneigt zu den genannten Gleitflächen (15, 15') angeordnet ist, und dass sein in Bewegungsrichtung
(A) vorderen Ende unterhalb und sein in Bewegungsrichtung hinteres Ende oberhalb des
Niveaus der Gleitflächen liegt.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitflächen (15) gerade
ausgebildet und parallel oder geneigt zur Fadenschar angeordnet sind.
9. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitflächen (15') gekrümmt
ausgebildet sind.
10. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Sensor (S2) durch
eine einen Lichtleiter (16) aufweisende Lichtschranke gebildet ist, deren Lichtleiter
in die genannte abfallende Flanke mündet.
11. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Sensor (S2) durch
eine Lichtschranke gebildet ist, welche mindestens einen in die genannte Führungskurve
mündenden Lichtleiter (16') enthält.
12. Verwendung der Anordnung nach Anspruch 1 als Kettfadenwächter an Webmaschinen, dadurch
gekennzeichnet, dass über die Kettbreite eine Mehrzahl von Messfühlern (M) angeordnet
und jedem Messfühler ein Abtastbereich der Kette zugeordnet wird, dass jeder Messfühler
bei jedem Abtastzyklus die Kettfäden seines Abtastbereichs zählt, und dass das Ergebnis
dieser Zählung mit der bekannten Kettfadenzahl des jeweiligen Abtastbereichs verglichen
wird.
13. Verwendung nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch eine am Ort der konventionellen
Kettwächterlamellen quer zu den Kettfäden (K) angeordnete Halterung (6) für die Messfühler
(M), und durch dieser Halterung zugeordnete Fadenführungsmittel (9).
14. Verwendung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (6) durch
ein Gehäuse gebildet ist, welches Antriebsmittel (7) für die Messfühler (M) sowie
zu beiden Seiten von diesen angeordnete Fadenauflagen (8) aufweist, und dass die Fadenführungsmittel
(9) durch die Fäden (K) auf die Fadenauflagen drückende und vorzugsweise ein Fadenkreuz
bildende Stangen gebildet sind.