[0001] Die Erfindung betrifft einen Heizofen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Heizöfen dieser Art, die auch als Zimmeröfen oder als Kachelofenheizeinsätze bezeichnet
werden, dienen im allgemeinen zur direkten Beheizung von einzelnen oder mehreren benachbarten
kleineren bis mittelgrossen Räumen wie Wohnräumen oder Werkstätten. Ihr grösster Nachteil
besteht darin, dass in ihnen keine vollständige Verbrennung stattfindet, so dass noch
unverbrannte Rauchgase den Heizofen verlassen. Dies hat zur Folge, dass erstens der
Wirkungsgrad relativ niedrig ist, da die Wärmeausbeute nicht maximal ist und somit
der Brennstoff nicht vollständig ausgenützt wird, und dass zweitens infolge der unvollständigen
Verbrennung verhältnismässig viele Schadstoffe durch den Rauchgasabzug ins Freie abgegeben
werden.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik wird somit eine Aufgabe der Erfindung darin
gesehen, einen Heizofen der eingangs genannten Art zu schaffen, mit welchem eine maximale
Wärmeausbeute des verwendeten Brennstoffes möglich ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss bei einem Heizofen der eingangs genannten Art
durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst. Bevorzugte
Ausbildungen werden durch die Merkmale der abhängigen Patentansprüche umschrieben.
[0005] Anders als die bekannten Kachelofeneinsätze bzw. Zimmeröfen dieser Art weist der
erfindungsgemässe Heizofen nicht nur einen Verbrennungsraum, sondern zusätzlich einen
darunter angeordneten Nachverbrennungsraum auf. Die Brenngase aus dem Verbrennungsraum,
die beim Betrieb des erfindungsgemässen Ofens vorzugsweise viele brennbare Bestandteile
enthalten, werden bei der Passage durch die Glut erwärmt und langkettige Kohlenstoffverbindungen
werden aufgespaltet. Danach erfolgt unter gezieltem Zusatz von Sekundärluft die Nachverbrennung.
Dabei erreicht man hohe Temperaturen und eine praktisch vollständige Verbrennung der
Brenngase. Dadurch verbessern sich der Wirkungsgrad des Heizofens und die Qualität
der ins Freie strömenden Rauchgase.
[0006] Durch die erfindungsgemässe Ausgestaltung des Heizofens, und insbesondere des sich
in Strömungsrichtung verengenden Strömungskanals für die Brenngase der Primärverbrennung,
welcher den unten liegenden Verbrennungsraum mit dem Nachverbrennungsraum verbindet,
und durch die vorteilhafte Ausbildung des Zufuhrsystems für die Sekundärluft wird
es möglich, auch kleine Heizöfen bzw. Zimmeröfen mit einer effizienten Nachverbrennung,
die im Dauerbrand sehr sparsam ist, zu betreiben.
[0007] Der Strömungskanal, welcher den Nachverbrennungsraum mit dem Verbrennungsraum verbindet,
wird durch eine Wandung begrenzt, die einen Teil des Zufuhrsystems für die Sekundärluft
bildet. Der Querschnitt des Strömungskanals nimmt wie erwähnt in Strömungsrichtung
gesehen ab, so dass die Brenngase zur Nachverbrennungskammer hin beschleunigt werden.
Die Sekundärluft gelangt innerhalb der Verengung praktisch am gleichen Ort wie die
Brenngase in den Nachverbrennungsraum, nämlich bei der Mündung des sich verengenden
Strömungskanals. Dort ist die Rauchgasgeschwindigkeit am höchsten, was eine gute Durchmischung
der Brenngase mit Sekundärluft und somit eine rasche Neuanfachung und eine vollständige
Verbrennung erlaubt.
[0008] Eine besonders intensive Verwirbelung erhält man, wenn die Brenngase und die Sekundärluft
unter einem spitzen Winkel zusammenströmen.
[0009] Um die Nachverbrennung effizient durchzuführen, ist es notwendig, dass im Brennraum
ein Luftunterschuss besteht und somit eine Verschwelung des Brenngutes stattfindet.
Der notwendige Luftüberschuss wird dann durch die Zuführung von Sekundärluft in die
Nachverbrennungskammer erreicht.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Heizofens wird der die
eine Wandung des Strömungskanals bildende Teil des Zufuhrsystems für Sekundärluft
als Ringkörper ausgebildet, der einen Ringkanal mit Auslass für die Sekundärluft aufweist.
[0011] Gute Strömungsverhältnisse erhält man, wenn dieser Ringkörper und ein eine weitere
Wandung des Strömungskanals bildender zentraler Leitkörper strömungsgünstig ausgebildet
sind.
[0012] Mit Vorteil wird der Ringkanal rund ausgebildet und so angeordnet, dass die Austrittsöffnungen
für Sekundärluft gegen die Nachverbrennungszone gerichtet sind.
[0013] Für den Verlauf der Nachverbrennung ist es günstig, wenn der Ringkanal als Vorwärmkammer
für die Sekundärluft dient. Dies erfordert eine ausreichende Verweilzeit der Sekundärluft
im Ringkanal, dessen Volumen aus diesem Grund verhältnismässig gross zu dimensionieren
ist, besonders wenn mit hohen Luftüberschuss gearbeitet wird.
[0014] Die Anordnung des Nachverbrennungsraumes unterhalb des Verbrennungsraumes hat ausser
der oben erwähnten Erwärmung und chemischen Veränderung der Brenngase weitere Vorteile:
erstens liegt die Zone der höchsten Temperatur nur knapp über dem Fussboden, so dass
der sonst üblichen Bildung eines Kaltluftbereiches in Bodennähe entgegengewirkt wird;
zweitens gelangen nicht nur die Brenngase mit ihren nicht verbrannten Komponenten
in den Nachverbrennungsraum sondern im freien Fall auch kleinere Stücke von nicht
oder nur teilweise verbranntem Brennmaterial, wodurch ein kleines Aschenvolumen entsteht,
welches im Nachverbrennungsraum weitestgehend verbrennt; drittens ist die Standfläche
und damit der Platzbedarf für den Heizofen gering. Günstige Strömungsverhältnisse
ergeben sich, wenn der untere Bereich des Nachverbrennungsraums trichterartig ausgebildet
ist und sich nach unten verengt, und wenn der Aschenraum dicht verschlossen ist.
[0015] Aus montagetechnischen Gründen erweist es sich als günstig, den Heizofen zweiteilig
zu gestalten, derart, dass er längs einer Montageebene leicht demontiert und wieder
montiert werden kann, wobei z. B. ein oberer Ofenteil den Ofenraum, die Beschickungsöffnung,
die Primärluftzufuhr und den Rauchgasabzug und ein unterer Ofenteil den Nachverbrennungsraum,
den den Verbrennungsraum mit dem Nachverbrennungsraum verbindenden Strömungskanal
für die Brenngase, das Zufuhrsystem für die Sekundärluft und den Aschenraum enthält.
Eine solche Zweiteilung hat verschiedene Vorteile; so ist es einfacher, kleinere Teile
herzustellen und zu transportieren, und es besteht die Möglichkeit, bei örtlich begrenzten
Abnutzungserscheiningen oder Defekten nur einen der Ofenteile zu ersetzen. Bei dieser
Ausführungsform ist es wesentlich, dass die beiden Teile dicht zusammengefügt werden.
[0016] Der Rauchgaskanal kann so ausgebildet werden, dass er den Verbrennungsraum umgibt.
Dies lässt sich besonders gut realisieren, wenn die Querschnitte der Mäntel des Verbrennungsraums
und des Nachverbrennungsraums prismatisch bzw. zylindrisch sind.
[0017] Mit Vorteil lässt sich die Auslassöffnung, über welche der Verbrennungsraum mit dem
Rauchgasabzug in Verbindung steht, kontinuierlich oder stufenweise mittels eines Absperrorgans
schliessen. Während einer Anfeuerungsphase zu Beginn des Heizvorganges bleibt das
Absperrorgan in seiner Offenstellung, gleichzeitig wird durch einen Primärlufteinlass,
der mittels eines Schliessorgans ebenfalls verschliessbar sein kann, Primärluft in
den Verbrennungsraum geführt. Das Zufuhrsystem für die Sekundärluft kann mit einem
Ventilator ausgerüstet sein, der erst nach der Anfeuerungsphase eingeschaltet wird.
In dieser Anfeuerungsphase verläuft die Verbrennung im neuen Heizofen also im wesentlichen
wie in den bekannten Heizöfen ohne Nachverbrennung, d.h. im üblichen Oberabbrand.
Nach Beendigung der Anfeuerungsphase, d.h. sobald sich die verschiedenen Bestandteile
des Heizofens erwärmt haben, beginnt die eigentliche Heizphase. Dafür bringt man das
Absperrorgan zwischen dem Verbrennungsraum und dem Rauchgasabzug ganz und das Schliessorgan
des Primärlufteinlasses teilweise in Schliessstellung. Dies hat zur Folge, dass die
Brenngase aus dem Verbrennungsraum nicht mehr direkt über die Auslassöffnung, sondern
auf dem Umweg über den Strömungskanal, den Nachverbrennungsraum und den vom Nachverbrennungsraum
zum Rauchgasabzug führenden Rauchgaskanal in den Rauchgasabzug gelangen, wobei im
Nachverbrennungsraum unter Zugabe von Sekundärluft die Nachverbrennung stattfindet.
Bei einem derart ausgebildeten Heizofen nach der Erfindung findet also erst während
dieser Heizphase, die den grössten Teil des Heizvorganges darstellt, eine Nachverbrennung
statt bzw. verläuft die Verbrennung im Heizofen nach der Erfindung anders als in den
bekannten Heizöfen.
[0018] Besonders günstig ist es, das Absperrorgan zwischen dem Verbrennungsraum und dem
Rauchgasabzug sowie ggf. auch das Schliessorgan des Primärlufteinlasses und/oder eine
Steuerung des Ventilators der Sekundärluft in geeigneter Weise miteinander zu koppeln
und/oder in Abhängigkeit von an ausgewählten Stellen gemessenen Temperaturen zu steuern
oder zu regeln.
[0019] Zum grösseren Bedienungskomfort des Heizofens nach der Erfindung trägt bei, dass
der Anfall an Asche bedeutend geringer ist als bei den bekannten Heizöfen ohne Nachverbrennung,
so dass die Entsorgung der Asche weit seltener vorgenommen werden muss als bei Heizöfen
ohne Nachverbrennung.
[0020] Der Aschenraum wird, wie schon erwähnt, mit Vorteil dicht verschlossen.
[0021] Der erfindungsgemässe Heizofen ist so ausgebildet, dass er sich besonders für stückförmiges,
relativ regelmässig geformtes Brennmaterial auf Holzbasis wie z. B. runde oder zylindrische
Holzbriketts eignet. Bei manueller Beschickung kann jede Form von Holz, insbesondere
auch genügend zerkleinertes Fallholz, verwendet werden.
[0022] Es besteht die Möglichkeit, den erfindungsgemässen Heizofen als Strahlungsofen oder
als Warmluftofen auszubilden. Bei der Ausbildung als Strahlungsofen genügt ein üblicher
speicherfähiger Aussenmantel. Bei der Ausbildung als Warmluftofen ist zusätzlich ein
Konvektionsmantel vorzusehen, wobei zwischen dem üblichen Aussenmantel und dem Konvektionsmantel
ein Raum vorzusehen ist für die Konvektionsluft.
[0023] Weitere Vorzüge des erfindungsgemässen Heizofens werden im folgenden anhand der Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels verdeutlicht.
[0024] Dabei zeigt:
Fig. 1 einen erfindungsgemässen Heizofen in einem Vertikalschnitt;
Fig. 2 den in Fig. 1 dargestellten Ofen in einem Horizontalschnitt;
Fig. 3 den in den Fig. 1 und 2 dargestellten Heizofen in einer seitlichen Ansicht.
[0025] Der in den Fig. 1 - 3 dargestellte Heizofen 2 weist einen oberen Ofenteil 4 mit einem
Ofenraum 6 auf, dessen unterer Bereich als eigentlicher Verbrennungsraum 5 und dessen
oberer Bereich als Füllschacht 7 dient. Darunter befindet sich ein unterer Ofenteil
8 mit dem Nachverbrennungsraum 10. Die beiden Ofenteile 4 und 8 bilden separate Montageeinheiten
und können in einfacher Weise zusammengesetzt werden. Dadurch sind der Transport und
ein späterer Teilaustausch abgenutzter Teile wesentlich erleichtert. Es ist aber auch
möglich, diese beiden Ofenteile 4 und 8 einteilig auszubilden.
[0026] Der obere Ofenteil 4 weist einen Innenmantel 12 mit einer Wandung 14 aus Blech oder
Guss oder anderen geeigneten Werkstoffen auf, bzw. bei zylindrischen Heizöfen, eine
Wandung, die mit einer hochtemperaturresistenten Schicht 16 ausgekleidet ist. Ein
Auslass 20 für Rauchgase, der mittels eines nicht dargestellten, üblichen Absperrorgans
verschliessbar ist, bildet die Verbindung zwischen dem Ofenraum 6 und einem Rauchgasabzug
21, an dessen obersten Bereich ein horizontal aus dem Heizofen ragender Verbindungsstutzen
22 anschliesst, der zu einem nicht dargestellten Kamin führt. Der Rauchgasabzug 21
ist zylinderartig gestaltet und umgibt den oberen Ofenteil 8, wobei die Wandung 14
des oberen Ofenteils 8 die Innenwand eines Rauchgaskanals bildet, dessen Funktion
weiter unten erklärt wird. Die Aussenwand des Rauchgaskanals wird durch einen Aussenmantel
24 des Heizofens 2 gebildet, welcher wie der Innenmantel 12 im wesentlichen aus einer
Wandung 26 aus Metall besteht, die mit einer hochtemperaturresistenten Schicht 28
ausgekleidet ist. Der obere Bereich des Ofenraums 6, d. h. der Füllschacht 7, weist
eine Beschickungsöffnung 30 auf, die mittels einer üblichen Vorrichtung wie z. B.
einer Klappe oder Türe 32, ggf. mit einer feuerfesten Glasscheibe, durch welche der
Verbrennungsraum kontrolliert werden kann, verschlossen ist. Ein nicht weiter dargestellter,
üblicher Primärlufteinlass, dessen Querschnitt vorteilhaft durch ein verstellbares
Schliessorgan verändert werden kann, dient der Zufuhr von Verbrennungsluft in den
Verbrennungsraum 5. Der Primärlufteinlass kann sich wie üblich im Bereich der Klappe
32 befinden.
[0027] Der untere Ofenteil 8 weist einen Mantel 34 auf, der die untere Fortsetzung des Aussenmantels
24 des oberen Ofenteils 4 bildet und der wie dieser Aussenmantel 24 aus einer Wandung
36 aus Metall mit einer inneren Schicht 38 aus hochtemperaturresistentem Material
besteht. Der untere Ofenteil 8, in welchem sich der Nachverbrennungsraum 10 befindet,
ist mit einem Zufuhrsystem 40 für Sekundärluft ausgerüstet. Dieses Zufuhrsystem 40
wird im wesentlichen durch einen Zufuhrstutzen 42 und einen an den Zufuhrstutzen 42
anschliessenden, in einem hochtemperaturresistenten, beispielsweise keramischen Ringkörper
aufgenommenen Ringkanal 44 gebildet. Der strömungsgünstige, rund ausgebildete Ringkanal
44 dient der Verteilung und Vorwärmung der Sekundärluft über den Umfang und öffnet
sich bei 46 schräg nach unten und innnen, so dass die Sekundärluft praktisch an derselben
Stelle in den Nachverbrennungsraum 10 eintritt wie die Brenngase, wie es weiter unten
genauer beschrieben wird. Der Querschnitt bzw. das Inhaltsvolumen des Ringkanals 44
ist verhältnismässig gross, so dass auch bei hoher Geschwindigkeit der Sekundärluft
diese lang genug im Ringkanal 44 verweilt, um vorgewärmt zu werden. Die Aussenwand
43 des Ringkanals 44 bildet die untere Fortsetzung des Innenmantels 12 des oberen
Ofenteils 4, und die Innenwand 45 des Ringkanals 44 bildet die äussere Begrenzung
eines sich in Strömungsrichtung der Brenngase verengenden Strömungskanals 48, über
welchen der Verbrennungsraum 6 und der Nachverbrennungsraum 10 in Verbindung stehen.
Die innere Begrenzung dieses Strömungskanals 48 wird durch eine zentral im unteren
Ofenteil 8 angeordnete, strömungsgünstig ausgebildete Leitvorrichtung 50 gebildet.
Die Leitvorrichtung 50 ist über Stege 52 am Ringkanal 44 befestigt. Die Stege 52 bilden
zusammen mit dem Ringkanal 44 und der Leitvorrichtung 50 eine Art Rost für den Verbrennungsraum
6. Die Abmessungen und die Anordnung des Ringkanals 44 und der Leitvorrichtung 50
sind so gewählt, dass der Querschnittsverlauf des Strömungskanals 48 in Richtung auf
den Nachverbrennungsraum 10 zu gesehen degressiv ist, so dass die durch den Strömungskanal
48 fliessenden Brenngase beschleunigt werden. Selbst wenn - wie beim dargestellten
Ausführungsbeispiel - die radiale Abmessung des Strömungskanals 48 über die ganze
Länge der Verengung 48 annähernd konstant bleibt, nimmt der Strömungsquerschnitt ab,
weil der Strömungskanal gewissermassen konisch abwärts und einwärts verläuft.
[0028] Anstelle des oben beschriebenen ringkanalförmigen Strömungskanals 48 kann auch ein
anders ausgebildeter Strömungskanal vorgesehen sein, beispielsweise mit einem oder
mehreren Schlitzen oder mit einer Vielzahl von Durchlässen, wobei der Querschnittsverlauf
stets degressiv und strömungsgünstig sein sollte, damit die aus dem Verbrennungsraum
in den Nachverbrennungsraum strömenden Brenngase beschleunigt werden.
[0029] Der Strömungskanal 48 mündet an seinem unteren Ende in den Nachverbrennungsraum 10,
praktisch an derselben Stelle, an der die Sekundärluft in den Nachverbrennungsraum
10 gelangt, und bevorzugt so, dass die Brenngase und die Sekundärluft unter einem
spitzen Winkel zusammenströmen, so dass eine gute Verwirbelung und Durchmischung stattfindet.
[0030] Um den Querschnittsverlauf des Strömungskanals 48 bzw. den Winkel zwischen den Brenngasen
und der Sekundärluft zu verändern, kann man die Leitvorrichtung 50 und ggf. auch den
Ringkanal 44 verstellbar befestigen. Die Leitvorrichtung kann beispielsweise konisch
ausgebildet sein, so dass durch eine einfache Höhenverstellung eine Veränderung des
Strömungskanals 48 bewirkt werden kann. Anders ausgebildete Strömungskanäle können
ebenfalls verstellbar sein; so ist es z. B. möglich, schlitzartige Kanäle teilweise
abzudecken bzw. einen Teil der Durchlässen zu verschliessen.
[0031] Der Nachverbrennungsraum 10 ist strömungsgünstig ausgebildet, zum einen, indem seine
Innenkontur im unteren Bereich als nach unten zulaufender Trichter 53 ausgebildet
ist, zum anderen, weil er unten bei 54 durch eine annähernd planen Fläche verschlossen
ist. Zu günstigen Strömungsverhältnissen trägt auch bei, dass die innere Wandung des
Uebergang vom Nachverbrennungsraum 10 zum Rauchgaskanal 23 vom strömungsgünstigen
Ringkörper, welcher die Ringkammer 44 des Zufuhrsystems 40 der Sekundärluft enthält,
gebildet wird.
[0032] Unterhalb des Nachverbrennungsraumes 10 befindet sich, wie erwähnt, der dicht verschlossene
Aschenraum 60 zur Aufnahme der entstehenden Asche. Den unteren Abschluss des Heizofens
2 bildet ein Boden 62, und der ganze Heizofen 2 kann, falls dies wegen des Materials
der Stellfläche nötig ist, auf einem Bodenblech angeordnet werden.
[0033] Oberhalb des Verbrennungsraumes 6 bzw. des Füllschachtes 7 ist ein Raum 64 angeordnet,
der als Wärmefach oder Backraum benützt werden kann.
[0034] Die Wirkungsweise des oben beschriebenen Heizofens ist wie folgt:
Während einer Anfeuerungsphase, d. h. beim Beginn des Heizvorganges, wenn die verschiedenen
Teile des Heizofens 2 kalt sind, beschickt man den Ofenraum 6 mit einer gewissen Menge
an Brennmaterial, dem ggf. Mittel zum leichteren Anfachen des Feuers wie Papier oder
festes oder flüssiges leicht flammbares Zündmittel beigegeben werden. Man öffnet den
Auslass 20 für die Rauchgase im oberen Teil des Verbrennungsraums 6 und den Primärlufteinlass.
Nachdem man das Feuer angezündet hat, verläuft der Verbrennungsvorgang vorerst wie
bei einem herkömmlichen Heizofen, da die Nachverbrennung noch nicht begonnen hat bzw.
sie bei kalten Ofenteilen erst nach einigen Minuten in Gang kommt. Erst nach einer
gewissen Erwärmung der verschiedenen Teile des Heizofens 2 wird das Nachverbrennungssystem
in Betrieb genommen; zu diesem Zweck schliesst man den zwischen dem oberen Bereich
des Verbrennungsraums 5 und dem Rauchgasabzug 21 angeordneten Auslass für die Rauchgase,
drosselt die Zufuhr von Primärluft und öffnet die Zufuhr von Sekundärluft. Die im
Ringkanal 44 vorgewärmte Sekundärluft hat das Bestreben, durch den Rauchgasabzug 21
aus dem Nachverbrennungsraum 10 nach oben zu entweichen. Dadurch und durch die Schliessung
des Auslasses des Ofenraums 6 entstehen Druckverhältnisse, durch welche die Brenngase
aus dem Verbrennungsraum 5 durch den Strömungskanal 48 nach unten gezogen werden.
Dabei passieren sie die Glut, werden aufgeheizt und ihre hochmolekularen Bestandteile
werden gespalten. Durch den degressiven Querschnittsverlauf des Strömungskanals 48
erfahren die Brenngase eine Beschleunigung und gelangen mit hoher Geschwindigkeit
in den Nachverbrennungsraum 10, wo sie bei ihrem Eintritt mit der unter einem spitzen
Winkel zugeführten Sekundärluft verwirbeln, neu angefacht und der vollständigen Verbrennung
ausgesetzt werden. Auch einzelne unvollständig verbrannte Reste des Brennmaterials,
welche durch den Strömungskanal 48 in den Nachverbrennungsraum 10 fallen, werden endgültig
verbrannt.
[0035] Die Nachverbrennung im Heizofen 2 nach der Erfindung ist dank der vorgangs erwähnten
Zufuhr von Primär- und Sekundärluft sehr effizient. Die dabei entstehenden Rauchgase
enthalten praktisch keine unvollständig verbrannten Komponenten mehr. Eine bestimmte
Menge Brenmaterial liefert also bei der Verbrennung im neuen Heizofen 2 eine grössere
Wärmemenge als bei der Verbrennung in einem herkömmlichen Heizofen, oder, mit anderen
Worten, der Wirkungsgrad ist gesteigert. Ausserdem sind dank der vollständigen Verbrennung
die Rauchgase weit weniger umweltschädlich als die Rauchgase herkömmlicher Heizöfen
dieser Art. Schliesslich verringern sich die die Verschmutzung des Heizofens und des
Rauchgasabzugs sowie des Kamins, so dass weniger häufige Ofenreinigungen vorgnommen
werden müssen als bei Heizöfen ohne Nachverbrennung.
[0036] Da bei dem beschriebenen Heizofen 2 gemäss Fig. 1 der Nachverbrennungsraum 10 und
damit der Bereich der höchsten Temperaturen unterhalb des Verbrennungsraums 5 liegt,
befindet sich der Schwerpunkt der entstehenden Wärme sehr wenig über dem Fussboden;
daher findet eine Beheizung des Raumes über die ganze Höhe statt und der übliche unangenehme
Kaltluftsee in Fussbodennähe wird vermieden, was im allgemeinen zu einem insgesamt
sparsameren Heizverhalten führt.
[0037] Die Asche 58 fällt durch die Öffnung 54 in den sonst dicht verschlossenen Aschenraum
60. Dieser Aschenraum 60 kann klein bemessen sein und muss, wie schon erwähnt, nur
selten geleert werden, da infolge der vollständigen Verbrennung im Nachverbrennungsraum
10 nur eine sehr kleine Aschenmenge anfällt.
[0038] Der Nachschub von Brennmaterial zum Füllschacht 7 kann manuell durch die Beschickungsöffnung
32 erfolgen. Ist der Füllschacht 7 genügend gross, so dass er eine Tages- bzw. Nachtration
an Brennmaterial aufnehmen kann, so reicht diese Art der Beschickung.
[0039] Obwohl sich die obige Beschreibung auf einen Heizofen mit rundem Querschnitt, vertikalem
Mantel und einem unter dem Verbrennungsraum angeordneten Nachverbrennungsraum bezieht,
können Heizöfen nach der Erfindung auch andere Querschnitte, wie z. B. rechteckige
oder ovale, aufweisen, sich nach oben verjüngen und der Nachverbrennungsraum kann
auch seitlich oder oberhalb des Verbrennungsraums angeordnet sein.
1. Heizofen für stückförmiges Brennmaterial, insbesondere auf Holzbasis, mit einem
eine Beschickungsöffnung und einen Primärlufteinlass aufweisenden Verbrennungsraum,
einem Rauchgasabzug und einem unter dem Verbrennungsraum angeordneten Aschenraum,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verbrennungsraum (5) über einen Strömungskanal (48)
mit einem unter ihm angeordneten Nachverbrennungsraum (10), der in einen Rauchgaskanal
mündet, verbunden ist, wobei eine Wandung des Strömungskanals (48) von einem Zufuhrsystem
(40) für Sekundärluft gebildet wird und der Querschnitt des Strömungskanals (48) sich
zum Nachverbrennungsraum (10) hin, d.h. in Strömungsrichtung, verkleinert, wobei der
Einlass der Sekundärluft in den Nachverbrennungsraum (10) bei der Mündung des Strömungskanals
(48) in den Nachverbrennungsraum (10) angeordnet ist.
2. Heizofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlass der Sekundärluft
und die Mündung des Strömungskanals (48) unter einem spitzen Winkel zueinander stehen.
3. Heizofen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das
Zufuhrsystem (40) für Sekundärluft einen Ventilator aufweist.
4. Heizofen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
eine Wandung des Strömungskanals (48) bildende Teil des Zufuhrsystems (40) für Sekundärluft
einen Ringkörper (43) aufweist, welcher einen Ringkanal (44) für die Sekundärluft
einschliesst.
5. Heizofen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
Ringkörper (43) und eine in seiner Mitte angeordnete, eine weitere Wandung des Strömungsquerschnitts
(48) bildende Leitvorrichtung (50) strömungsgünstig ausgebildet sind.
6. Heizofen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
Ringkanal (44) des Ringkörpers (43) als Vorwärmkammer für die Sekundärluft ausgebildet
ist.
7. Heizofen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er
längs einer quer zur Achse des Ofens verlaufenden Montageebene trennbar ist.
8. Heizofen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
untere Bereich des Nachverbrennungsraumes (10) in der Art eines Trichters (53) ausgebildet
ist.
9. Heizofen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
unter dem Nachverbrennungsraum (10) angeordnete Aschenraum (60), auf welchen der Trichter
(53) mündet, dicht verschlossen ist.