[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Fahrstuhlschacht für mehrgeschossige Fertighäuser
aus vorgefertigten Raumzellen, die jede eine Bodenplatte mit einem Rahmen aus Stahlprofilen,
aufsteigenden Säulenelementen an den Ecken, einen oberen Deckenrahmen und stirnseitig
fertig montierte Außenwandungen mit Brüstung, Fenstern, Isolierung und Brandschutz
aufweisen.
[0002] Bei Fertighäusern, die aus neben- und übereinandergestapelten vorgefertigten Raumzellen
hergestellt werden, war es bei der bisher üblichen Bauweise von maximal drei Etagen
nicht erforderlich, neben einem Treppenhaus auch noch einen Fahrstuhl vorzusehen.
Erst durch neuere Techniken, durch die es möglich ist, Fertighäuser mit bis zu sieben
übereinanderliegenden Etagen und damit Raumzelleneinheiten herzustellen, ist es erforderlich,
in solche Fertighäuser auch Fahrstühle einzubauen. Üblicherweise werden dabei die
Fahrstuhlschächte und die Fahrstühle erst nachträglich durch entsprechende Umbauten
und Einbauten in die übereinandergestapelten Raumzellen eingebracht, was jedoch mit
einem erheblichen Aufwand verbunden ist.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, die Herstellungsweise
eines solchen mehrgeschossigen Fertighauses aus Raumzellen mit einem Fahrstuhl und
einem dafür erforderlichen Fahrstuhlschacht erheblich zu vereinfachen und damit den
technischen Aufwand erheblich herabzusetzen.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die einzelnen übereinanderzustapelnden
Raumzellen angrenzend an eine Längswandung von Raumzelle zu Raumzelle fluchtend rechteckige
Ausnehmungen in der Bodenplatte und in der Deckenplatte aufweisen, die von einem Schachtrahmen
begrenzt sind und daß zwischen den Ecken des Schachtrahmens von Boden- und Deckenplatte
jeweils aufragende Stahlprofile mit dazwischenliegenden Wandverkleidungen auf drei
Seiten und einer Fahrstuhltür auf der Zugangsseite angeordnet sind.
[0005] Durch diese exakte Vorfertigung eines etagenweisen Fahrstuhlschachtes in den einzelnen
Raumzellen und den dann aufeinandergestapelten und miteinander verbundenen Raumzellen
ergibt sich somit auf sehr einfache Weise ein durchgehender Fahrstuhlschacht vom Erdgeschoß
bis zum obersten Geschoß, der unmittelbar nach der Montage und Einsetzen des Fahrstuhls
in Betrieb genommen werden kann.
[0006] Für eine ausreichende Stabilität ist es dabei zweckmäßig, wenn der Schachtrahmen
aus von nach außen offenen, C-förmigen Profilträgern besteht, die quer zur Raumzellenlängsachse
von sich über die gesamte Breite der Raumzellen erstreckende Profilträger und in Längsrichtung
der Raumzelle von einem außenliegenden Rahmenprofil und von einem zwischen den Querträgern
eingesetzten Verbindungsprofil gebildet ist.
[0007] An die Schachtausnehmung der untersten Bodenplatte kann dann ein nach unten trogförmiger,
vorgefertigter Schachtteil zur Aufnahme des Fahrstuhlantriebes angesetzt sein.
[0008] Die oberste Deckenplatte weise ebenfalls zweckmäßigerweise eine Schachtausnehmung
auf, auf die oberseitig eine trogförmige Haube aufgesetzt ist.
[0009] Anhand einer schematischen Zeichnung sind Aufbau und Funktionsweise eines Ausführungsbeispiels
nach der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigen
- Figur 1
- einen Grundriß einer Raumzelle mit eingebautem Fahrstuhlschacht,
- Figur 2
- einen Längsschnitt durch einen solchen Fahrstuhlschacht im Bereich der untersten Etage
entsprechend der Schnittlinie II-II nach Fig. 1 und
- Figur 3
- einen Längsschnitt durch den gesamten Fahrstuhlschacht eines fünfgeschoßigen Fertighauses.
[0010] Wie man aus Fig. 1 aus dem Grundriß einer Raumzelle für derartige Fertighäuser erkennt,
weist die hier dargestellte Bodenplatte A1 zwei Längsträger 1 und 2 und die beiden
Querträger 3 und 4 an den Stirnseiten auf, wobei an den Ecken aufsteigende Säulenelemente
5 zur gleichartig aufgebauten Deckenplatte vorgesehen sind. Auf die Querträger 3 und
4 zwischen den entsprechenden Säulenelementen 5 können dabei bereits fertig montierte
Außenwandungen mit Brüstung, Fenstern, Isolierung und Brandschutz eingebaut sein.
[0011] Die in Fig. 1 dargestellte Raumzelle soll jetzt - wie man auch aus dem Längsschnitt
nach Fig. 2 erkennt - einen Fahrstuhlschacht 6 aufnehmen, der nach dem dargestellten
Ausführungsbeispiel etwa mittig angrenzend an den hinteren Längsträger 1 eingebaut
ist. Es ist aber entsprechend den jeweiligen Anforderungen auch eine andere Lage,
beispielsweise unmittelbar angrenzend an eine der Außenwände 3 oder 4, möglich.
[0012] Bei der hier beschriebenen Anordnung ist die Bodenplatte mit einer rechteckigen Ausnehmung
7 von der Größe des Querschnittes des Schachtes 6 versehen, wobei diese Ausnehmung
7 in folgender Weise von einem Schachtrahmen 8 aus beispielsweise nach außen offenen,
C-förmigen Profilträgern begrenzt ist.
[0013] Dazu sind zwischen den beiden Längsträgern 1 und 2 der Bodenplatte A1 sich quer zur
Raumzellenlängsachse und sich über die gesamte Breite der Raumzelle erstreckende Profilträger
10 und 11 eingeschweißt, während die Schachtöffnung 7 in Längsrichtung der Raumzelle
von einem Abschnitt 1' des Längsträgers 1 und einem zwischen den Querträgern 10 und
11 eingesetzten verbindungsprofil 12 gebildet wird.
[0014] Die Deckenplatte B1 dieser Raumzelle weist in gleicher Weise eine Schachtausnehmung
15 auf, die von gleichartigen Profilträgern begrenzt ist, wobei in Fig. 2 die beiden
sich quer zur Raumzelle erstreckenden Profilträger 16 und 17 zu erkennen sind.
[0015] Zwischen den Eckpunkten der schachtrahmen 7 und 15 von Bodenplatte A1 und Deckenplatte
B1 sind jeweils aufragende Stahlprofile 20, 21, 22 und 23 eingesetzt, wobei auf drei
Seiten jeweils zwischen den Profilen 23 und 20 bzw. 20 und 21 sowie 21 und 22 die
Schachtverkleidungen angeordnet sind, von denen die rückseitige Schachtverkleidung
25 im Längsschnitt nach Fig. 2 zu erkennen ist. Diese Schachtverkleidungen können
bereits vorgefertigt eingesetzt sein oder aber erst nach der Montage der Raumzellen
angebracht werden. Auf der Zugangsseite zwischen den Stahlprofilen 22 und 23 ist eine
entsprechende Wandung 26 mit Fahrstuhltür 27 eingesetzt.
[0016] Wie man aus Fig. 2 weiter erkennt, ist an die Schachtausnehmung 7 der untersten Bodenplatte
A1 nach unten ein trogförmiger vorgefertigter schachtteil 28 angesetzt, der den nicht
näher dargestellten Fahrstuhlantrieb aufnehmen kann.
[0017] Wie man weiter aus der Figur ersieht, ist auf die untere Raumzelle mit Bodenplatte
A1 und Deckenplatte B1 die nächste Raumzelle mit ihrer Bodenplatte A2 und dem entsprechenden
Schachtrahmen 7 aufgesetzt, wobei diese Raumzelle in gleicher Weise wie die untere
ausgebildet ist.
[0018] In Fig. 3 ist ein Längsschnitt durch den gesamten Fahrstuhlschacht eines fünfgeschoßigen
Fertighauses mit den Stockwerken I. bis V. dargestellt. Wie man daraus ersieht, sind
somit fünf Raumzellen jeweils mit den Bodenplatten A1 bis A5 und den Deckenplatten
B1 bis B5 sowie den entsprechenden Schachtöffnungen 7 und 15 exakt übereinandergestapelt
und miteinander verbunden, so daß sich ein durchgehender Fahrstuhlschacht 6 ergibt.
[0019] Die oberste Deckenplatte B5 weist dabei ebenfalls noch eine Schachtausnehmung 29
auf, auf die als oberer Abschluß eine Haube 30 aufgesetzt ist.
[0020] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel mit fünf Etagen und einer Etagenhöhe von
ca. 3,50 m - jeweils zwischen Oberkante Bodenplatten gemessen - ergibt sich somit
eine Gesamtschachthöhe von etwa 20 m und einer Förderhöhe für den Fahrstuhlkorb von
etwa 14 m.
[0021] Mit der beschriebenen Gestaltung und Anordnung ist es also auf einfache Weise möglich,
Fertighäuser aus vorgefertigen Raumzellen bereits mit in die einzelnen Raumzellen
integrierten Fahrstuhlschachtabschnitten zu versehen, die durch ihre konstruktive
Gestaltung eine so hohe Festigkeit aufweisen, daß damit Fahrstuhlschächte über die
gesamte mögliche Höhe derartiger Fertighäuser vorgefertigt werden können.
1. Fahrstuhlschacht für mehrgeschossige Fertighäuser aus vorgefertigten Raumzellen, die
jede eine Bodenplatte mit einem Rahmen aus Stahlprofilen, aufsteigenden Säulenelementen
an den Ecken, einen oberen Deckenrahmen und stirnseitig fertig montierte Außenwandungen
mit Brüstung, Fenstern, Isolierung und Brandschutz aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen, übereinanderzustapelnden Raumzellen (I. bis V.) angrenzend an eine
Längswandung (1) von Raumzelle zu Raumzelle fluchtend rechteckige Ausnehmungen (7,
15) in der Bodenplatte (A1 bis A5) und in der Deckenplatte (B1 bis B5) aufweisen,
die von einem Schachtrahmen (8,9) begrenzt sind und daß zwischen den Ecken der Schachtrahmen
(8, 9) von Boden- und Deckenplatte (A1, B1) jeweils aufragende Stahlprofile (20 -
23) mit dazwischenliegenden Wandverkleidungen (25) auf drei Seiten und der Fahrstuhltür
(26, 27) auf der Zugangsseite angeordnet sind.
2. Fahrstuhlschacht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schachtrahmen (8,
9) aus von nach außen offenen, C-förmigen Profilträgern (1', 10, 11, 12) bestehen,
die quer zur Raumzellenlängsachse von sich über die gesamte Breite der Raumzelle erstreckenden
Profilträgern (10, 11) und in Längs-richtung der Raumzelle von einem außenliegenden
Rahmenprofilabschnitt (1') und von einem zwischen den Querträgern (10, 11) eingesetzten
Verbindungsprofil (12) gebildet sind.
3. Fahrstuhlschacht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an die Schachtausnehmung
(7) der untersten Bodenplatte (A1) nach unten ein trogförmiger, vorgefertigter Schachtteil
(28) zur Aufnahme des Fahrstuhlantriebs angesetzt ist.
4. Fahrstuhlschacht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die oberste Deckenplatte
(B5) ebenfalls eine Schachtausnehmung (29) aufweist, auf die oberseitig eine trogförmige
Haube (30) aufgesetzt ist.