[0001] Die Erfindung betrifft einen Behältereinsatz für Müllbehälter, die zum Entleeren
eine mit einer Hub-Kipp- oder Kippvorrichtung eines Müllsammelwagens zusammenwirkende
schüttungsseitig angeordnete Aufnahmevorrichtung aufweisen, mit einer Randauflage
zur Abstützung auf dem Öffnungsrand des Müllbehälters.
[0002] Aufgrund begrenzter Resourcen hat das Abfallrecycling wesentlich an Bedeutung gewonnen.
Eine Regelung des Gesetzgebers schreibt vor, daß die Vermeidung und Verwertung von
Abfällen vorrangiges Ziel sein muß. Dies setzt voraus, daß die verwertbaren Altstoffe
konsequent und möglichst rein erfaßt werden. Neben technischen Möglichkeiten einer
Sortierung des Abfalls besteht die Möglichkeit, daß bereits im Haushalt der anfallende
Abfall vorsortiert wird.
[0003] Hierzu wird bereits angeboten, daß jedem Haushalt mehrere Müllgefäße kleineren Inhalts
zur Verfügung gestellt werden, die durch unterschiedliche Farbgebung für den Benutzer
leicht erkennbar einer bestimmten Abfallfraktion zugeordnet sind. Das Aufstellen mehrerer
Müllbehälter bedingt aber, daß im jeweiligen Haushalt genügend Platz zur Verfügung
stehen muß, um mehrere Müllgefäße bereitstellen zu können. Dabei ist zu berücksichtigen,
daß die Müllgefäße nicht beliebig klein ausgeführt sein dürfen. Zur Entlastung der
Müllwerker schreibt nämlich die Berufsgenossenschaft für den Straßenverkehr vor, daß
die Griffhöhe eines stehenden Müllgefäßes mindestens 900 mm vom Boden betragen soll.
Dies führt dazu, daß Müllbehälter, vorzugsweise Kunststoffmüllbehälter, gefertigt
werden, die über fest einrastbare Einsätze eine erhebliche Reduzierung des Aufnahmevolumens
aufweisen, wobei sie aber die gewünschte Außenabmessung beibehalten. Ein derartiger
Müllbehälter mit Normgröße, der einen Einsatz zur Reduzierung des Nutzvolumens aufweist,
ist beispielsweise aus der DE 91 01 001 U bekannt. Hierdurch ist jedoch ein kostenintensiver
Mehraufwand an Rohmaterial und ein erheblicher werkzeugtechnischer Aufwand bedingt.
[0004] Aus der DE 91 15 757 U ist ein Behältereinsatz gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs
bekannt. Dort wird der einsetzbare Innenbehälter mit dem Müllbehälter in formschlüssigen
Verbindungseingriff gebracht. Dazu sind mehrere Verbindungsglieder einstückig an der
Randauflage angeformt. Diese durchgreifen den Öffnungsrand des Müllbehälters, so daß
der jeweilige Müllbehälter an den Einsatzbehälter angepaßt werden muß.
[0005] Aus der DE 37 03 557 A ist es andererseits bekannt, zur Reduzierung der Anzahl der
Müllgefäße Behälter mit einer innenliegenden Trennwand anzubieten, die z.B. die Sammlung
von zwei Müllfraktionen in einem Gefäß ermöglicht. Dies trägt sicherlich zu einer
Reduzierung der Zahl der Gefäße bei, hat aber den Nachteil, daß fahrzeugseitig zur
Entleerung der Behälter ein wesentlich höherer Aufwand erforderlich ist. Der Sammelcontainer
des Fahrzeugs muß in zwei Einzelbehälter aufgeteilt sein, die auch unabhängig voneinander
über eine Verdichtungseinheit verfügen müssen. Das daraus resultierende Mehrgewicht
reduziert entsprechend die Nutzlast des Fahrzeugs. Zudem kann bei diesem Fahrzeug
nicht auf unterschiedlich große Mengen der einzelnen Fraktionen reagiert werden. So
muß z.B. die Sammeltour des Fahrzeugs abgebrochen werden, wenn eine Kammer des Containers
gefüllt ist, um die Verschmutzung der anderen Fraktion zu vermeiden.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Behältereinsatz der gattungsgemäßen
Art derart weiterzubilden, daß er einfach in einen handelsüblichen Müllbehälter eingesetzt
und mit diesem zusammen entleert werden kann, wobei gleichzeitig gewährleistet werden
soll, daß er leicht aus dem Müllbehälter wieder herausnehmbar ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe ausgehend von dem Behältereinsatz gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruchs gemäß den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Hauptanspruchs
gelöst. Demnach wird die Randauflage schüttungsseitig derart kragenförmig ausgebildet,
daß der Behältereinsatz bei der Entleerung des Müllbehälters mittels einer an der
Hub-Kipp- oder Kippvorrichtung angeordneten Verriegelung festlegbar ist.
[0008] Die kragenförmige Randauflage kann vorteilhaft aus einer entsprechend dimensionierten
angeformten Zunge bestehen.
[0009] Der Behältereinsatz kann aus eingefärbtem Kunststoff hergestellt sein. Die angeformte
Zunge weist vorteilhaft eine nach außen weisende glatte Fläche auf, die zur Aufnahme
eines Kennzeichnungsschildes für die jeweils enthaltene Müllfraktion dient.
[0010] Schließlich kann der Behältereinsatz am Boden nach außen weisende Stege aufweisen,
die eine großflächige Verschmutzung des Behältereinsatzbodens durch unterhalb des
Behältereinsatzes im Müllbehälter gesammtelten Müll verhindern. Der erfindungsgemäße
Behältereinsatz ermöglicht es, daß im Haushalt für den vorsortierten Abfall nur ein
Müllgefäß, beispielsweise ein Standardbehälter, bereitgehalten werden muß, mit dem
die unterschiedlichen Müllfraktionen gesammelt werden können. Die Behältereinsätze
können farblich unterschiedlich für die verschiedenen Fraktionen, wie Kunststoffe,
Metall, Glas, Papier und Bioabfall im Haushalt aufgestellt werden. Aufgrund ihrer
vergleichsweise handlichen Abmessung können diese Behältereinsätze in der Küche, in
Abstellräumen oder überdacht im Freien aufgestellt werden. Entsprechend einem zuvor
festgelegten Sammeltermin für eine bestimmte Fraktion, beispielsweise im wöchentlichen
Wechsel, kann dann der entsprechende Behältereinsatz mit der zu sammelnden Müllfraktion
einfach in den Standardmüllbehälter eingehängt werden. In dem unteren Teil des Müllbehälters,
der gemäß dem Stand der Technik einen ungenutzten Totraum bildet, kann die Restfraktion,
die in keinem der Behältereinsätze im Haushalt gesammelt wird, aufgenommen werden.
Bei der Entleerung mittels der fahrzeugseitigen Hub-Kipp- oder Kippvorrichtung wird
der Behältereinsatz über die an der Hub-Kipp- oder Kippvorrichtung angeordneten Verriegelung
derart festgelegt, daß dieser gegen ein Herausfallen beim Kippen des Müllbehälters
gesichert ist. Hier bedarf es also keiner zusätzlicher Klemm- oder Sicherungselemente.
Nachdem der Behältereinsatz entleer wurde, kann dieser ohne weiteren Aufwand und ohne
umständliches Lösen von Verschlußelementen aus dem Standardmüllbehälter herausgenommen
werden, so daß die im unteren Bereich des Standardmüllbehälters vorhandene Restfraktion
zugänglich ist und gegebenenfalls von einem anderen Müllfahrzeug entleert werden kann.
[0011] Die kragenförmig ausgebildete Randauflage sollte zwischen dem geschlossenen Deckel
des Müllbehälters und dem Müllbehälterkorpus soweit hervorstehen, daß der Fahrer des
Müllsammelfahrzeuges vor der Entleerung kontrollieren kann, ob der richtige Einsatz
entsprechend der jeweils zu sammelnden Fraktion in den Müllbehälter eingehängt ist.
Dabei kann einerseits die Farbgebung des überstehenden Kragens oder ein eigens dazu
angebrachtes Kennzeichnungsschild zur Unterscheidung dienen.
[0012] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Seitenansicht eines an sich bekannten Müllbehälters mit einem eingesetzten Behältereinsatz
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung und
- Fig. 2:
- eine perspektivische Ansicht des Behältereinsatzes gemäß der in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsform.
[0013] Der in Fig. 1 dargestellte Müllbehälter 10 weist in bekannter Weise eine angeformte
Adaptertasche 12 auf. Über die Adaptertasche 12 kann der Müllbehälter mit einer bekannten
Hub-Kippvorrichtung eines Müllsammelfahrzeuges aufgenommen, entleert und wieder abgestellt
werden. Der aus Kunststoff bestehende Müllbehälter 10 weist darüber hinaus in an sich
bekannter Weise Räder 14 und einen Deckel 16 auf. Anstelle der Adaptertasche 12 kann
der Müllbehälter auch mit einer sogenannten Kammleistenaufnahme (hier nicht dargestellt)
versehen sein.
[0014] In den Müllbehälter 10 eingesetzt ist ein Behältereinsatz 20, der entsprechend der
Darstellung gemäß Fig. 1 in seiner Außenkontur an die im wesentlichen rechteckige
Form des Müllbehälters 10 angepaßt ist. Der aus farbigem Kunststoff gespritzte Behältereinsatz
20 liegt mit einer Randauflage 22 auf dem Öffnungsrand des Müllbehälters 20 auf. Der
zur Schüttungsseite hin gerichtete Teil der Randauflage 22 weist eine angeformte Zunge
24 mittig auf, die parallel zu der vorderen Seitenwand 26 des Behältereinsatzes ausgerichtet
ist. Die Zunge 24 übergreift, wie in Fig. 1 dargestellt, den Rand der Adaptertasche
12. Bei heruntergeklapptem Deckel 16 ragt die Lasche 24 über den Deckelrand hervor,
so daß die Farbe der Lasche 24 bzw. ein hier nicht näher dargestelltes und auf die
glatte Oberfläche der Lasche 24 aufgebrachtes Kennzeichnungsschild erkennbar ist.
Anhand eines Farbkodes bzw. des aufgebrachten Kennzeichnungsschildes kann von außen
gleich festgestellt werden, welcher Einsatz mit welcher Abfallfraktion in den Müllbehälter
10 eingesetzt ist.
[0015] In einer Abwandlung des hier angegebenen Behältereinsatzes kann das Randprofil 22
auch nur an der Behälterwand 26 ausgebildet sein, wenn der Behältereinsatz 20 ansonsten
paßgenau in den Müllbehälter 10 einsetzbar ist. Dann stützt sich der Behälter 20 über
die Seitenwände ab, während er mit der nur einseitig ausgebildeten Randauflage 22
auf dem Öffnungsrand des Müllbehälters aufliegt.
[0016] In dem in Fig. 1 mit 28 bezeichneten verbleibenden Raum des Müllbehälters kann beispielsweise
die Restabfallfraktion gesammelt werden, die nicht in einem der Behältereinsätze gesammelt
wird.
[0017] Um eine großflächige Verschmutzung des Behältereinsatzes 20 von der im Raum 28 gesammelten
Abfallfraktion zu vermeiden, können am Boden des Behältereinsatzes 20 Stege 6 angeordnet
sein.
1. Behältereinsatz für Müllbehälter, die zum Entleeren eine mit einer Hub-Kipp- oder
Kippvorrichtung eines Müllsammelwagens zusammenwirkende schüttungsseitig angeordnete
Aufnahmevorrichtung aufweisen, mit einer Randauflage zur Abstützung auf dem Öffnungsrand
des Müllbehälters,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Randauflage schüttungsseitig derart kragenförmig ausgebildet ist, daß der
Behältereinsatz bei der Entleerung des Müllbehälters mittels einer an der Hub-Kipp-
oder Kippvorrichtung angeordneten Verriegelung festlegbar ist.
2. Behältereinsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die kragenförmige Randauflage
aus einer angeformten Zunge besteht.
3. Behältereinsatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er aus eingefärbtem
Kunststoff besteht.
4. Behältereinsatz nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die eingefärbte
Zunge eine nach außen weisende glatte Fläche zur Aufnahme eines Kennzeichnungsschildes
aufweist.
5. Behältereinsatz nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß am Boden
des Behältereinsatzes nach außen weisende Stege angeordnet sind.