[0001] Die Erfindung betrifft ein Übungsziel mit einem Träger.
[0002] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 91 12 639.8 ist bereits ein Übungsziel für den
Tag- und Nachteinsatz bekannt geworden. Dieses weist einen aus Holzleisten gefertigten
massiven Träger auf, an dem mit Hilfe von Schnellspannverschlüssen entsprechend der
erwünschten Zielkontur geformte Aluminiumrohre ohne Haltefunktion angebracht sind.
Die Zielkonturdarstellung mittels der beheizbaren Rohre hat sich bewährt, der aus
Holz gefertigte Träger weist jedoch einige Nachteile auf. Der Aufbau und auch der
Wiederaufbau des Zielträgers nach Beschädigung durch Treffer ist nur durch Einsatz
von wertvollem, nicht recyclingfähigem Rohstoff (Holz) möglich. Diese Methode erfordert
außerdem einen erheblichen zeitlichen Aufwand. Weiterhin ist es nachteilig, daß unterschiedliche
Ziele nur im von der Trägerform vorgegebenen Rahmen gestaltet werden können. Um stark
voneinander abweichende Zielformen - beispielsweise Front- und Seitenansicht eines
Fahrzeuges - zu realisieren, sind unterschiedliche Trägerkonfigurationen notwendig,
wodurch unnötig viel Material verbraucht wird.
[0003] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, die vorgenannten Nachteile zu vermeiden und
einen Zielrahmenaufbau anzugeben, der einen schnellen Aufbau, eine vielseitig variable
Gestaltung von Übungszielen ermöglicht, wobei gleichzeitig der Materialeinsatz minimiert
wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in den Ansprüchen weidergegebenen kennzeichnenden
Merkmale in überraschend einfacher Weise gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind
in den Kennzeichen der Unteransprüche wiedergegeben.
[0005] Die besonderen Vorteile des erfindungsgemäßen Übungszieles liegen darin, daß das
Ziel auch von Ungeübten schnell und in jeder gewünschten Form als Tag- oder Nachtziel
errichtet werden kann. Dadurch wird eine hohe Flexibilität bei der Anwendung erreicht.
Aufgrund der Eigenstabilität des Zielrahmens kann der Querschnitt klein gehalten werden,
wodurch die Wahrscheinlichkeit eines Treffers sinkt. Sollte der Rahmen dennoch beschädigt
worden sein, werden nur die betroffenen Teile ausgetauscht und der Wiederverwertung
zugeführt. Daraus ergibt sich eine erhebliche Einsparung bei den Materialbeschaffungs-
und auch bei den Lagerkosten. Für die Handhabung des Zielrahmens sind keine besonderen
Fertigkeiten vorauszusetzen.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 den aufgebauten Rahmen eines Übungszieles;
fig. 2 einen Schnitt durch den Rahmen gemäß Fig. 1;
Fig. 3 ein Verbindungselement für Rahmenteile.
[0007] Die Fig. 1 zeigt beispielhaft und vereinfacht einen erfindungsgemäßen Übungszielrahmen,
mit dem die Seitenansicht eines Fahrzeuges als Tagziel simuliert werden soll. Der
Rahmen ist dabei als Träger
1 ausgeführt, der aus ineinander steckbaren rohrartigen Teilen 2, 3 besteht. Der Träger
1 kann in seiner in Fig. 1 dargestellten Grundausführung als Tagziel verwendet werden.
Durch die Ausrüstung mit Haltemitteln kann der Träger
1 zum Flächenziel oder zum Nachtziel erweitert werden.
[0008] Für den zusammensteckbaren Träger
1 sind verschiedene Ausführungsformen möglich. Eine Möglichkeit besteht darin, aus
einem rohrartigen Profilmaterial gerade 2 und unter verschiedenen Winkeln gebogene
3 Teile herzustellen, die in der Art eines Zeltgestänges ineinandergesteckt 4 werden.
Durch geeignete Profilierung - zum Beispiel bei dreiecksförmigem Querschnitt - wird
die Verdrehfestigkeit des Trägers erreicht. Der fertige Träger wird in einer in Fig.
1 nicht dargestellten Weise auf einem Ziel-Basisgestell - beispielsweise auch ein
Klapp- oder Fahrgestell - befestigt. Aufgrund der unterschiedlichen Längen der geraden
Teile 2 und der verschiedenen Biegewinkel der gebogenen Teile 3 können viele verschiedenartige
Zielkonturen realisiert werden. Es ist auch möglich, für eine bestimmte Zielform einen
Bausatz zusammenzustellen, der von einem Anwender ohne Fachkenntnisse zusammengebaut
werden kann.
[0009] Eine andere Möglichkeit zur Herstellung des Trägers
1 besteht darin, eine Vielzahl von geraden Teilen 2 mittels gerader oder unter verschiedenen
Winkeln gebogener Verbindungselemente 7 zusammenzufügen. Ein Beispiel eines solchen
Verbindungselementes 7 ist in der Fig. 3 dargestellt. Es besteht aus einem gegebenenfalls
durchbohrten Grundkörper 12 und Zapfen 13, auf die die rohrartigen Teile 2, 3 aufgesteckt
werden. Die Grundkörper können sogar mit einem feststellbaren Gelenk versehen sein,
das eine Verschwenkung und Arretierung der Zapfen 13 zueinander ermöglicht. Dadurch
kann die Typenvielfalt der erforderlichen Verbindungselemente 7 erheblich eingeschränkt
werden.
[0010] In der Fig. 2 ist ein Schnitt AA' durch den in Fig. 1 dargestellten Träger
1 gezeigt. Hierbei sind die Teile des Trägers
1 mit einem Querschnittsprofil in der Form eines Dreiecks 5 mit abgerundeten Kanten
ausgeführt worden. Dadurch kann die Beschußfläche klein gehalten werden. Eine der
Dreieckskanten weist vorteilhafterweise in die Beschußrichtung B, wodurch die Gefahr
einer Beschädigung verringert wird. Die an der beschußseitigen Kante anliegenden Seiten
6 sind im Beispiel konkav ausgeführt. Dadurch ist es möglich, flexible Leichtmetallrohre
9 am Träger in Anlage zu bringen und mit geeigneten Haltemitteln 8 - beispielsweise
Gurte, Gummibänder - zu befestigen. Die Leichtmetallrohre 9 sind beheizbar und dienen
zur Erzeugung eines Konturenziels für den Nachteinsatz. Zweckmäßigerweise sind die
Rohre zumindest teilweise mit absorbierender Farbe beschichtet. Weiterhin sind am
Träger
1 Haltevorrichtungen 10 vorgesehen, an denen Mittel 11 zur Darstellung von Flächenzielen
befestigt werden.
[0011] Hierfür wird Jutegewebe, Hartpappe oder Folie verwendet. Eine doppelwandige Folie
kann dabei mit einem erwärmten Medium beschickt werden und ermöglicht somit den Einsatz
als flächiges Infrarotziel.
[0012] Weiterhin ist es möglich, den Träger
1 selbst als einfaches Konturenziel für den Infraroteinsatz zu verwenden, indem der
vom montierten Träger gebildete Kanal 12 mit einem von einer Wäremquelle eingespeisten
Medium beschickt wird.
[0013] Der biegesteife Träger
1 eignet sich schließlich auch für die Anordnung von mechanischen und/oder elektrischen
Aufnehmern, die die Feststellung des genauen Einschlagpunktes eines Treffers innerhalb
der Zielfläche ermöglichen.
[0014] Der Aufbau des erfindungsgemäßen Trägers ist sehr einfach durch Zusammenstecken der
benötigten Teile ausführbar. Ein besonders geschultes Fachpersonal ist hierfür nicht
erforderlich. Es bietet sich an, für bestimmte oft benötigte Zieltypen einen Montagesastz
mit durchnummerierten Teilen bereitzustellen. Dadurch wird der Aufbau erheblich erleichtert.
Im Fall einer Beschädigung des Trägers
1 müssen nur die tatsächlich betroffenen Teile ausgetauscht werden. Dies kann im Gegesatz
zu einem beschädigten Holzrahmen innerhalb sehr kurzer Zeit und nur mit dem tatsächlich
benötigten Materialaufwand von einem Laien durchgeführt werden. Da die Teile des Trägers
vorzugsweise aus Aluminium gefertigt werden, können die ausgetauschten Teile dem Wiederverwertungsprozeß
zugeführt werden. Somit reduziert sich der Material- und Lagerhaltungsaufwand erheblich,
der Zeitbedarf für Aufbau und Instandhaltung wird drastisch gesenkt.
1. Übungsziel mit einem Träger, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (1) als selbsttragender Rahmen ausgeführt ist, der aus rohrartigen geraden und/oder
gebogenen Teilen (2, 3) besteht, welche untereinander mittels lösbarer biegesteifer
Verbindungen (4) gehalten sind.
2. Übungsziel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die rohrartigen Teile (2, 3) einen etwa dreiecksförmigen Querschnitt (5) aufweisen,
bei dem wenigstens eine Seite (6) konkav geformt ist.
3. Übungsziel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungen (4) als in oder auf die rohrartigen Teile steckbare Verbindungselemente
(7) ausgeführt sind.
4. Übungsziel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente (7) feststellbare Gelenke aufweisen.
5. Übungsziel nach den Ansprüchen 1, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungen (4, 7) eine Verdrehsicherung aufweisen.
6. Übungsziel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die rohrartigen Teile (7, 3) und/oder die Verbindungen (4, 7) Haltemittel (8)
für in der Form des Konturenverlaufes gebogene Metallrohre (9) aufweisen.
7. Übungsziel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die rohrartigen Teile (2, 3) und/oder die Verbindungen (4, 7) Haltevorrichtungen
(10) für Mittel (11) wie beispielsweise Jute, Hartpappe, Folie zur Darstellung von
Flächenzielen aufweisen.
8. Übungsziel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel (11) zur Darstellung von Flächenzielen eine doppelwandige Folie Verwendung
findet, deren Innenraum beheizbar ist.
9. Übungsziel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die rohrförmigen Teile (2, 3) und/oder die Verbindungen (4, 7) aus Leichtmetall
bestehen.
10. Übungsziel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die rohrförmigen Teile (2, 3) und die Verbindungen (4, 7) einen umlaufenden Kanal
(12) bilden, durch den ein von einer Quelle erwärmtes Medium leitbar ist.
11. Übungsziel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die rohrförmigen Teile (2, 3) und/oder Verbindungen (4, 7) zumindest teilweise
mit absorbierender Farbe beschichtet sind.
12. Übungsziel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß am Träger (1) mechanische und/oder elektrische Geber zur Ermittlung einer Trefferlage angeordnet
sind.
13. Übungsziel mit einem Träger, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vielzahl von rohrartigen geraden und/oder gebogenen Teilen, welche untereinander
mittels lösbarer biegesteifer Verbindungen gehalten sind, als Montagesatz für einen
Träger eines Übungsziels bereitstellbar ist.