[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter für Flüssigkeiten oder flüssigkeitsähnliche
Massen, insbesondere Farbeimer, mit einer auf die Behälterwandung aufgebrachten Schutzschicht,
die von der Wandung ablösbar ist.
[0002] Solche zumeist in Eimer- oder Kanisterform ausgeführten Behälter dienen als Verkaufsverpackungen
für Farben, Lösungsmittel u.dgl. Gemäß der Verpackungsverordnung ist ein Käufer dazu
befugt, die Verkaufsverpackung nach Gebrauch des jeweiligen Inhalts an die Verkaufsstelle
zur Wiederverwendung, Wiederverwertung oder Entsorgung zurückzugeben.
[0003] Die Behälter sind jedoch bei der Rückgabe i.a. durch Restmengen des vormaligen Inhalts
verschmutzt, so daß die Behälter vor einer Wiederverwendung gereinigt werden müssen
oder eine Wiederverwendung des Behälters unter Umständen gar nicht möglich ist. Es
ist daher ein Behälter der eingangs genannten Art bekannt (DE 40 23 908 A1), bei dem
eine durch den bestimmungsgemäßen Inhalt nicht lösbare, aber mit einem wässrigen Waschmittel
lösbare Kunststoffschicht als Überzug vorgesehen ist. Solche mit wässrigen Waschmitteln
lösbare Kunststoffe eignen sich für gewisse Getränke, jedoch nicht für die Aufbewahrung
von Farben oder Lösungsmitteln. Die nach Gebrauch abgewaschene Kunststoffschicht muß
vor einer Wiederverwendung des Behälters auch stets erneuert werden, was aufwendig
ist.
[0004] Bekannt ist es auch, Behälter mit auswechselbaren Foliensäcken o.dgl. zu versehen
(DE 34 39 442 A1 oder DE 40 33 236 A1). Solche Lösungen sind aber für Behälter zur
Aufnahme von Farben oder Lösungsmitteln ungeeignet.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Behälter der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem eine Erneuerung einer Schutzschicht bei Wiedergebrauch überflüssig
wird. Die Aufgabe wird gelöst durch einen Behälter der eingangs genannten Art mit
mindestens einer weiteren, insbesondere aber mit mehreren, unter Zwischenfügung jeweils
einer Trennschicht auf die Behälterwandung aufgebrachten Schutzschichten, die ausgehend
von mindestens einer Ablösestelle von der Wandung ablösbar sind.
[0006] Bei der Rückgabe zur Verkaufsstelle bzw. zum Abfüller können die im Behälter befindlichen
Reste und Verschmutzungen durch einfaches Abziehen der mit dem Behälterinhalt in Berührung
gewesenen Schutzschicht von der Ablösestelle her zusammen mit der Schutzschicht entfernt
werden, womit der Behälter "gereinigt" ist und wiederverwendet werden kann. Der Behälter
kann mehrere Male wiederverwendet werden. Bei nichtbeschädigtem Behälter kann nach
Verbrauch sämtlicher Schutzschichten ein erneutes Aufbringen von mehreren Schutzschichten
erfolgen. Der Behälter ist dann so lange wiederverwendbar, bis Verschleißerscheinungen
seinen weiteren Einsatz nicht mehr erlauben.
[0007] Vorteilhafterweise verläuft die mindestens eine Ablösestelle für die Schutzschicht
rund um den Rand einer Öffnung des Behälters. Durch das Anordnen der Ablösestelle
am Rand der Behälteröffnung ist diese bei verschlossenem Behälter von dessen Verschluß
mit abgedeckt und geschützt. Auch bei geöffnetem Behälter ist die Ablösestelle am
Öffnungsrand nicht direkt zugänglich und somit vor nichtbeabsichtigtem Ablösen gesichert.
[0008] In vorteilhafter Ausgestaltung nach dem Unteranspruch 3 erstreckt sich die Schutzschicht
sowohl über die Innenwand als auch die Außenwand des Behälters. Dadurch wird sichergestellt,
daß beim Ablösen der Schutzschicht nicht nur im Inneren des Behälters verbliebene
Reste entfernt werden, sondern auch Verschmutzungen an der Außenseite des Behälters.
[0009] Die einzelnen Schutzschichten des Behälters bestehen vorteilhafter Weise aus Kunststoff,
wobei die jeweilige Trennschicht ein Trennmittel, insbesondere Talkum, Silikon oder
Mineralöl, beinhaltet. Es können auch Schutzschichten aus Wachs vorgesehen werden,
die thermisch oder auch mechanisch gelöst werden können.
[0010] Die Schutzschichten können nach Aufbringen einer Trennschicht auf die Behälterwandung
bzw. auf eine schon aufgebrachte Schutzschicht durch einfaches Aufsprühen, durch Tauchen
oder durch Tiefziehen aufgebracht werden.
[0011] Die Erfindung wird in der Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Behälter in Eimerform im Schnitt,
- Fig. 2
- den Ausschnitt II der Fig. 1 in Vergrößerung,
- Fig. 3
- den Ausschnitt III der Fig. 1 in Vergrößerung,
- Fig. 4
- einen erfindungsgemäßen Behälter in Kanisterform im Schnitt,
- Fig. 5
- den Ausschnitt V der Fig. 4 in Vergrößerung, und
- Fig. 6
- den Ausschnitt VI der Fig. 4 in Vergrößerung.
[0012] Fig. 1 zeigt in schematischer Schnittdarstellung einen erfindungsgemäßen Behälter
(10) in Eimerform mit einer Behälterwandung (1), welche rund um eine nach oben gebende
Öffnung des Behälters als Deckelwulst (2) ausgebildet ist. Der Behälter (10) verfügt
über mehrere sowohl auf der Innenseite als auch der Außenseite der Behälterwandung
(1) auf diese mehrlagig angebrachte Schutzschichen (5).
[0013] Zur Verdeutlichung der Anordnung der Schutzschichten (5) auf der Behälterwandung
(1) zeigt Fig. 2 in vergrößerter Darstellung einen in der Fig. 1 eingezeichneten und
mit (II) bezeichneten Abschnitt aus dem Bodenrandbereich des eimerförmigen Behälters
(10). Unter Zwischenfügung einer Trennschicht (4a) ist auf die Behälterwandung (1)
sowohl auf der Innenseite als auch der Außenseite des Behälters eng anliegend eine
erste Schutzschicht (5a) aufgebracht. Diese erste Schutzschicht (5a) wiederum ist
durch eine Trennschicht (4b) von einer weiteren Schutzschicht (5b) getrennt. Diese
Schichtung wiederholt sich mit einer weiteren Trennschicht (4c) und weiteren Schutzschicht
(5c) noch einmal, so daß die Behälterwandung (1) nach beiden Seiten über eine dreifach
alternierende Folge aus Trennschichten (4) und Schutz schichten (5) verfügt. Die einzelnen
Schutzschichten (5a, 5b, 5c) sind bei Bedarf zum Entfernen von Verschmutzungen des
Behälters durch Abziehen vom Behälter (10) an einem Stück ablösbar.
[0014] Dazu dient eine Ablösestelle (6) am unteren Rand der Deckelwulst (2), die in Fig.
3 als Vergrößerung des Ausschnittes (III) der Fig. 1 dargestellt ist. Durch Ablösen
der entsprechend äußersten Schutzschicht an der Ablösestelle (6) kann die Schutzschicht
gegriffen und durch Abziehen vom Behälter entfernt werden. Die Ablösestelle (6) ist
am unteren Rand der Deckelwulst (2) so angeordnet, daß ein unbeabsichtigtes Ablösen
der Schutzschichten (5) nicht möglich ist, die Ablösestelle (6) jedoch im Bedarfsfall
gut zugänglich ist. Die Ablösestellen (6) stellen dabei eine Verbindung zwischen den
Schutzschichten der Innenseite und den Schutzschichten der Außenseite des Behälters
dar.
[0015] Fig. 4 zeigt in weiterer Ausführung der Erfindung in schematischer Schnittdarstellung
einen erfindungsgemäßen Behälter (10') in Kanisterform. Die Kanisterform des Behälters
(10') wird durch eine Behälterwandung (1') gebildet, die in einem oberen, horizontalen
Bereich eine vertikale stutzenförmige Öffnung (13) aufweist. Der Behälter (10') weist
an der Außenseite seiner Behälterwandung (11) mehrlagig aufgebrachte Schutzschichten
(15), an seiner Innenseite mehrlagig aufgebrachte Schutzschichten (25) auf.
[0016] Fig. 5 und 6 zeigen die entsprechenden Ausschnitte (V) und (VI) der Fig. 4 in vergrößerter
Darstellung. Entlang der Behälterwandung (11) sind, jeweils unter Zwischenfügung von
einer ersten Trennschicht (14a bzw. 24a) auf der Außenseite wie auch auf der Innenseite
erste Schutzschichten (15a und 25a) aufgebracht. Auf diese ersten Schutzschichten
(15a, 25a) sind wiederum unter Zwischenfügung von Trennschichten (14b, 14c; 24b, 24c)
jeweils zwei weitere Schutzschichten (15b, 15c bzw. 25b, 25c) aufgebracht. Vorteilhafterweise
sind auf einer Behälterwandung etwa fünf Schutzschichten aufgebracht.
[0017] Zum Ablösen der Schutzschichten sind im Bereich der stutzenförmigen Öffnung (13)
des kanisterförmigen Behälters (10') Ablösestellen (16, 26) angeordnet. Die Ablösestellen
(16) für die auf der Außenseite der Behälterwandung (11) angebrachten Schutzschichten
(15) befinden sich an der Außenseite des Stutzens (13), die Ablösestellen (26) für
die innenliegenden Schutzschichten (25) direkt an der Innenwandung unterhalb eines
Einschraubgewindes der Stutzenöffnung (13). Auch bei dieser Ausführung sind die Ablösestellen
(16, 26) vor unbeabsichtigter Betätigung geschützt angeordnet, aber im Bedarfsfall
leicht zugänglich.
1. Behälter für Flüssigkeiten oder flüssigkeitsähnliche Massen, insbesondere Farbeimer,
mit einer auf die Behälterwandung (1, 11) aufgebrachten Schutzschicht (5a, 15a, 25a),
die von der Wandung (1, 11) ablösbar ist, gekennzeichnet durch mindestens eine weitere,
insbesondere aber mehrere, jeweils unter Zwischenfügung einer Trennschicht (4b, 4c;
14b, 14c; 24b, 24c) auf die erste Schutzschicht (5a, 5b; 15a, 15b; 25a, 25b) aufgebrachte
Schutzschichten (5b, 5c; 15b, 15c; 25b, 25c), die jeweils ausgehend von mindestens
einer Ablösestelle (6, 16, 26) wieder ablösbar sind.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Ablösestelle
(6, 16, 26) am Rand einer Öffnung (3, 13) des Behälters (10, 10') rundum läuft.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschicht (5,
15, 25) sich über die Innenwand und die Außenwand des Behälters (10, 10') erstreckt.
4. Behälter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschichten
(5, 15, 25) aus Kunststoff bestehen und daß die jeweilige Trennschicht (4, 14, 24)
ein Trennmittel, insbesondere Talkum, Silikon oder Mineralöl beinhaltet.
5. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschichten
(5, 15, 25) aus einem Wachs, insbesondere Paraffin bestehen und daß als Trennschichten
(4, 14, 24) Siliconöle, Tenside oder langkettige Alkohole vorgesehen sind.
6. Verfahren zur Herstellung eines Behälters gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß eine erste Schutzschicht (5a, 15a, 25a) unmittelbar oder nach
Aufbringen einer Trennschicht (4a, 14a, 24a) auf die Behälterwandung (1, 11) durch
Aufsprühen aufgebracht wird, und daß nach Erhärten der ersten Schutzschicht (5a, 15a,
25a) weitere Trenn- und Schutzschichten (4b, 4c, 14 b, 14c, 24b, 24c; 5b, 5c, 15b,
15c, 25b, 25c) entsprechend auf die erste Schutzschicht (5a, 15a, 25a) aufgebracht
werden.
7. Verfahren zur Herstellung eines Behälters nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzschichten (5, 15, 25) durch Tiefziehen aufgebracht werden.
8. Verfahren zur Herstellung eines Behälters nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzschichten (5, 15, 25) und/oder die Trennschichten durch Tauchen hergestellt
werden.