[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umbau von Spaltöfen zum thermischen Spalten
von Kohlenwasserstoffen mit einer Strahlungs- und einer Konvektionszone, wobei die
Spaltöfen durch Gerüste befestigt sind.
[0002] Zahlreiche alte Spaltöfen (Steamcracker-Öfen) zum thermischen Spalten (Cracken) von
Kohlenwasserstoffen, beispielsweise zur Gewinnung von Ethylen, weisen eine baulich
sehr niedrige Strahlungszone auf. In der Regel sind in den Strahlungszonen dieser
Spaltöfen horizontal verlaufende Spaltrohre eingebaut. Unter horizontal verlaufenden
Spaltrohren sind dabei Spaltrohre zu verstehen, deren Rohrkrümmer sich an den Seitenwänden
der Strahlungszone befinden und deren gerade Rohrstücke von Seitenwand zu Seitenwand
führend eingebaut sind. Alte Spaltöfen sind hinsichtlich der Selektivität der Spaltung
und des Wirkungsgrades der Spaltöfen modernen Spaltöfen weit unterlegen. Der Neubau
eines Spaltofens ist sehr kostenintensiv. Der Umbau eines alten Spaltofens bringt
entweder nicht die notwendigen technischen Verbesserungen mit sich oder kommt an die
Kosten eines Neubaus heran.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art aufzuzeigen, durch welches die Leistungsfähigkeit bereits bestehender
Spaltöfen an die moderner Spaltöfen auf kostengünstige und einfache Art und Weise
herangeführt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zumindest zwei bestehende Spaltöfen zu einer
baulichen Einheit zusammengefaßt werden, wobei die Konvektionszonen der bestehenden
Spaltöfen abgebaut und die Strahlungszonen auf die Bauhöhe der vorhandenen Gerüste
der ursprünglichen Spaltöfen erweitert werden, wobei die vorhandenen Gerüste der ursprünglichen
Spaltöfen im bzw. oberhalb des Zwischenbereichs der ursprünglichen Spaltöfen durch
ein die Spaltöfen verbindendes zusätzliches Gerüst ausgebaut werden und wobei in dieses
zusätzlich erstellte Gerüst die Konvektionszonen der Spaltöfen eingebaut werden.
[0005] Überraschenderweise kann durch diesen einfachen Umbau die geforderte technische Verbesserung
bei der Spaltung erzielt werden. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird eine Erweiterung
der Leistungsfähigkeit der Spaltöfen unter Ausnutzung der bereits vorhandenen Gerüstkonstruktion
sowie des überwiegenden Teiles der Strahlungszone der Spaltöfen erreicht. Der Umbau
der Konvektionszone der Spaltöfen führt zu einem höheren Gesamtwirkungsgrad der Spaltöfen
und zu einer Erhöhung der Dampferzeugung. Außerdem steigt die Anpassungsfähigkeit
der Spaltöfen an verschiedenartige zu spaltende Einsatzgüter.
[0006] In das neu erstellte Gerüst können für die einzelnen Spaltöfen separate Konvektionszonen
installiert werden. Mit Vorteil werden aber in das zusätzlich erstellte Gerüst in
und oberhalb des Zwischenbereichs der ursprünglichen Spaltöfen eine für mehrere Spaltöfen
gemeinsame Konvektionszone eingebaut. Durch diese Maßnahme sind neben technischen
Vorteilen wie der Erhöhung des Gesamtwirkungsgrades der Spaltöfen und der Erhöhung
der Dampferzeugung in der Konvektionszone auch eine Kostenersparnis durch die vereinfachte
bauliche Konstruktion zu erzielen.
[0007] Mit besonderem Vorteil werden die ggf. in den ursprünglichen Spaltöfen horizontal
verlaufenden Spaltrohre der Strahlungszone durch vertikal verlaufende Spaltrohre ersetzt.
Nach einem derartigen Umbau befinden sich die Rohrkrümmer der Spaltöfen im oberen
bzw. unteren Bereich der Strahlungszone. Die geraden Rohrstücke der Spaltrohre verlaufen
parallel zu den Seitenwänden der Spaltöfen in der Strahlungszone. In diese Seitenwände
sind üblicherweise die Brenner moderner Spaltöfen eingebaut. Durch den Einbau von
vertikal verlaufenden Spaltrohren läßt sich die Selektivität der Kohlenwasserstoffspaltung
deutlich erhöhen.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung werden in die aus der Strahlungszone der Spaltöfen
herausführenden Spaltrohre (Auslaßrohre) Quenchkühler zur Kühlung der Spaltgase eingebaut.
Diese Wärmetauscher werden auch als Linear-Wärmetauscher bezeichnet. Ihr Einbau führt
zu einer wesentlichen Erhöhung der Dampferzeugung. Darüber hinaus wird durch den Einbau
der Quenchkühler eine Verlängerung der Ofenlaufzeit bewirkt.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand zweier Schemata näher erläutert.
[0010] Hierbei zeigen:
- Figur 1:
- Ein vereinfachtes Schema zweier bestehender (und umzubauender) älterer Spaltöfen und
- Figur 2:
- ein vereinfachtes Schema nach einem erfindungsgemäßen Umbau der Spaltöfen aus Figur
1.
[0011] Die Darstellung soll auf das im Hinblick auf die vorliegende Erfindung Wesentliche
beschränkt bleiben. Daher sind sowohl in Figur 1 als auch in Figur 2 allgemeinhin
dem Fachmann bekannte Details der Spaltöfen teilweise nicht dargestellt (z.B. Brenner
und Vorwärmung des Einsatzgutes).
[0012] Figur 1 zeigt beispielhaft zwei identische Spaltöfen mit den Strahlungszonen 1a bzw.
1b und den Konvektionszonen 2a bzw. 2b. Die Strahlungs- (1a,1b) und Konvektionszonen
(2a,2b) sind in den Gerüsten 3a bzw. 3b eingebaut. Die Spaltrohre 4a bzw. 4b führen
das zu spaltende Einsatzgut und sind in Figur 1 nicht näher gezeigt, sondern lediglich
angedeutet. Bei dem in Figur 1 dargestellten älteren Spaltofentyp sind die Spaltrohre
üblicherweise so eingebaut, daß das Einsatzgut in den Spaltrohren durch die Strahlungszone
des Spaltofens geführt wird, wobei die geraden Rohrstücke horizontal verlaufen und
Rohrkrümmer in den Bereichen nahe der Seitenwände angebracht sind.
[0013] Figur 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel nach einem erfindungsgemäßen Umbau der in Figur
1 dargestellten Spaltöfen. Die bestehenden Gerüste 3a und 3b der ursprünglichen Spaltöfen
sind durch den Anbau eines zusätzlichen Gerüstteiles zu einem zusammenhängenden Gesamtgerüst
3 für beide Spaltöfen erweitert worden. Die Strahlungszonen 1 der beiden Spaltöfen
sind bis zur Höhe der ursprünglichen Spaltöfen ausgedehnt worden. Die neu aufgebaute
Konvektionszone 2 für beide Spaltöfen wurde im Erweiterungsteil des Gerüstes 3 eingebaut.
Die beiden Spaltöfen bilden nach dem Umbau eine bauliche Einheit. In den Spaltöfen
sind in Figur 2 nicht näher dargestellte vertikal verlaufenden Spaltrohre angeordnet.
Außerhalb der Strahlungszonen 1 schließen sich an die Auslaßrohre 5 der Spaltrohre
4 die Quenchkühler 6 als Wärmetauscher bzw. Spaltgaskühler an. Von den Quenchkühlern
6 werden die Spaltgase zu den Sammlern 7 geleitet.
[0014] Durch den erfindungsgemäßen Umbau gemäß Figur 2 der in Figur 1 dargestellten Spaltöfen
konnte eine Erhöhung der Kapazität pro Spaltofen um über 90 % bei Ausnutzung der vorhandenen
Gerüststruktur sowie des überwiegenden Teiles der Strahlungszone und bei einer höheren
Selektivität der Spaltung, einer Erhöhung der Dampferzeugung sowie einem größeren
Gesamtwirkungsgrad der Spaltöfen kostengünstig erreicht werden.
1. Verfahren zum Umbau von Spaltöfen zum thermischen Spalten von Kohlenwasserstoff mit
einer Strahlungs- und einer Konvektionszone, wobei die Spaltöfen durch Gerüste befestigt
sind,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest zwei bestehende Spaltöfen zu einer baulichen Einheit zusammengefaßt
werden,
(a) wobei die Konvektionszonen der bestehenden Spaltöfen abgebaut und die Strahlungszonen
auf die Bauhöhe der vorhandenen Gerüste der ursprünglichen Spaltöfen erweitert werden,
(b) wobei die vorhandenen Gerüste der ursprünglichen Spaltöfen im bzw. oberhalb des
Zwischenbereichs der ursprünglichen Spaltöfen durch ein die Spaltöfen verbindendendes
zusätzliches Gerüst ausgebaut werden und
(c) wobei in dieses zusätzlich erstellte Gerüst die Konvektionszonen der Spaltöfen
eingebaut werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine für mehrere Spaltöfen
gemeinsame Konvektionszone in das zusätzlich erstellte Gerüst in und oberhalb des
Zwischenbereichs der ursprünglichen Spaltöfen eingebaut wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ggf.
in den ursprünglichen Spaltöfen horizontal verlaufenden Spaltrohre der Strahlungszone
durch vertikal verlaufende Spaltrohre ersetzt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an die aus
der Strahlungszone der Spaltöfen führenden Spaltrohre Quenchkühler angeschlossen werden.