[0001] Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung für eine Drosselklappe einer Brennkraftmaschine,
insbesondere zur Leerlaufregelung, mit einem über ein Übertragungsglied an der Drosselklappe
angreifenden Stellglied.
[0002] Drosselklappen von Brennkraftmaschinen, mit Hilfe derer die Brennkraftmaschinen-Leistungsabgabe
geregelt wird, werden im bekannten Stand der Technik auf verschiedenartige Weise betätigt.
So kann beispielsweise über einen Seilzug oder ein Gestänge eine Bedienperson direkt
auf einen an der Drosselklappenachse befestigten Hebel einwirken, wobei die Rückstellung
der Drosselklappe in ihre geschlossene Position zumeist über ein Federelement erfolgt.
Daneben ist aber auch eine elektromotorische Betätigung einer Drosselklappe bekannt.
Bekannt ist es darüberhinaus, den sogenannten Leerlaufpunkt der Brennkraftmaschine
ebenfalls elektromotorisch über eine entsprechende Betätigung der Drosselklappe einzustellen.
Dabei wird in Abhängigkeit von der jeweiligen Belastung der Brennkraftmaschine die
Drosselklappe nur soweit geöffnet, daß die Brennkraftmaschine mit der gewünschten
Leerlaufdrehzahl läuft. Neben einem elektromotorisch betätigten Drosselklappen-Ansteller
für die Leerlaufregelung (vgl. DE-OS 29 42 443) sind aber auch durch Unterdruck betätigte
Drosselklappen-Ansteller bekannt geworden, so beispielsweise aus der DE-OS 38 42 397.
[0003] Da durch Unterdruck betätigte Drosselklappen-Ansteller relativ ungenau und mit einer
hohen Zeitverzögerung arbeiten und elektromotorisch betätigte Drosselklappen-Ansteller
einen hohen Bau- und Kostenaufwand bedingen und darüberhinaus viel Bauraum erfordern,
hat sich die Erfindung zur Aufgabe gestellt, ein Stellglied zur Betätigung einer Brennkraftmaschinen-Drosselklappe
aufzuzeigen, das einerseits präzise und schnell arbeitet und andererseits wenig Bauraum
benötigt.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein piezoelektrisches oder magnetostriktives Stellglied,
das unter anderem im Hinblick auf ein die geringe Auslenkung einer Piezokeramik oder
eines magnetostriktiven Materials in eine ausreichende Drosselklappen-Stellbewegung
übersetzendes Übertragungsglied in den Unteransprüchen weiter ausgebildet ist.
[0005] Piezoelektrische Stellglieder bzw. Aktuatoren zeichnen sich durch ein äußerst schnelles
Ansprechverhalten sowie durch höchste Präzision im Hinblick auf die entsprechend einer
Erregung ausgeführte Bewegung aus. Ferner benötigen übliche Piezo-Aktuatoren so wenig
Bauraum, daß sie auf einfache Weise inklusive eines geeigneten Übertragungsgliedes
an einen üblichen Brennkraftmaschinen-Drosselklappenstutzen angebaut werden können.
Zwar ist aus der bereits oben erwähnten DE-OS 38 42 397 die Verwendung eines Piezo-Elementes
in Zusammenhang mit einer Drosselklappen-Betätigung bekannt, jedoch dient dort dieses
Piezo-Element lediglich dazu, eine Verbindung zwischen dem Drosselklappen-Ansteller
sowie dem Drosselklappen-Hebel zu unterbrechen. Eine Betätigung des Drosselklappen-Hebels
bzw. der Drosselklappe durch das Piezo-Element selbst ist dort jedoch nicht vorgesehen.
[0006] Anstelle eines piezoelektrischen Stellgliedes, d. h. an Stelle einer Piezokeramik
kann auch ein magnetostriktives Stellglied zum Einsatz kommen. Derartige metallische
Legierungen reagieren auf Änderungen eines anliegenden Magnetfeldes ähnlich den Piezoxid-Stellgliedern
bei Änderung der angelegten elektrischen Spannung. Daher wird im folgenden nur mehr
von piezoelektrischen Stellgliedern gesprochen, wobei die gleichen Erläuterungen auch
für magnetostriktive Materialien, beispielsweise Terfenol, gelten sollen.
[0007] Es bestehen viele Möglichkeiten, die für sich betrachtet relativ geringen Bewegungen
eines einzelnen Piezo-Elementes in eine für eine Drosselklappen-Betätigung ausreichende
Bewegung umzusetzen. Theoretisch könnte man beispielsweise Hochleistungs-Piezoxid-Aktuatoren,
die bei elektrischer Beaufschlagung Auslenkungen von bis zu 100 Mikrometern erreichen,
direkt auf die Drosselklappenachse in ca. 1 Millimeter Abstand zum Drehpunkt einwirken
lassen, da damit eine piezoelektrische Verstellung der Drosselklappe im Bereich von
ca. 2 mm am Drosselklappenrand prinzipiell möglich wäre. Eine derartige Drosselklappenbewegung
ist aber für eine Leerlaufregelung bereits ausreichend. Tatsächlich hingegen sind
an Brennkraftmaschinen jedoch die hierfür erfoderlichen Toleranzen nicht einhaltbar.
Daher werden im weiteren besonders vorteilhafte Übertragungsglieder beschrieben.
[0008] In einer ersten Ausführungsform kann eine sogenannte piezo-hydraulische Druckdose
zum Einsatz kommen. Diese Ausführungsform eignet sich insbesondere für die Realisierung
einer Leerlaufregelung über eine Drosselklappen-Betätigung. Diese piezo-hydraulische
Druckdose besitzt ein Hydraulikvolumen, das durch elektrische Ansteuerung von Piezo-Elementen
veränderbar ist. Dieses Hydraulikvolumen ist hydraulisch mit einer Zylinder-Kolben-Einheit
verbunden, wobei eine hydraulische Übersetzung realisiert werden kann. Die Zylinder-Kolben-Einheit
dient dabei als das sogenannte Übertragungsglied und betätigt letztlich die Drosselklappe
bzw. den an der Dosselklappenachse befestigten Drosselklappenhebel. Bevorzugt werden
die Seitenwände dieser piezo-hydraulischen Druckdose durch sogenannte Piezo-Bimorph-Scheiben
gebildet, die sich bei Anlegen einer elektrischen Spannung verbiegen und somit das
Raumvolumen dieser Druckdose vergrößern oder verkleinern. Zusätzlich können mehrere
dieser Piezo-Bimorph-Scheiben auch räumlich in Reihe geschaltet sein und dabei mehrere
hydraulische Einzelkammern bilden. Jeweils für sich betrachtet erzielt man lediglich
eine geringe Volumenänderung, in Summe betrachtet jedoch ist eine ausreichende Volumenänderung
bei Ansteuerung sämtlicher Piezo-Elemente erzielbar. Unter Ausnutzung der hydraulischen
Übersetzung benötigt ein derartiges Übertragungsglied lediglich einen relativ geringen
Bauraum, so daß es möglich ist, diese Druckdose insbesondere mit ihrem Rahmen an dem
die Drosselklappe aufnehmenden Drosselklappenstutzen zu befestigen, wie das später
erläuterte Ausführungsbeispiel näher zeigt.
[0009] In einer weiteren Ausführungsform ist das Übertragungsglied als Pilgerschritt-Getriebe
ausgebildet, das insbesondere durch Hochleistungs-Piezoxid-Aktuatoren betätigt wird.
Ein derartiges Pilgerschritt-Getriebe integriert quasi eine Vielzahl von Einzelbewegungen
eines Piezo-Elementes in einer Richtung auf. Es wird vorgeschlagen, für eine Öffnungsbewegung
sowie für eine Schließbewegung der Drosselklappe jeweils einen Piezo-Aktuator sowie
ein Übertragungsglied vorzusehen, wobei sich diese Ausführungsform mit dem Pilgerschritt-Getriebe
in hervorragender Weise auch dafür eignet, die Drosselklappe über ihren gesamten Verstellbereich
zu betätigen. Selbstverständlich läßt sich jedoch auch diese Ausführungsform lediglich
für eine Leerlaufregelung einsetzen. In einer konstruktiv besonders einfachen und
dabei wirkungsvollen Gestaltung können zwei Piezoxid-Aktuatoren spiegelbildlich an
einem Stellzylinder angreifen, der seinerseits den sogenannten Drosselklappen-Ansteller
bildet und somit koaxial verdrehbar zur Drosselklappen-Achse angeordnet ist. Soll
die Drosselklappe geöffnet werden, so wird der erste Piezoxid-Aktuator betätigt, während
der zweite Aktuator vom Stellzylinder abgehoben wird; soll die Drosselklappe im Schließsinn
betätigt werden, so wird der zweite Aktuator beaufschlagt und der erste Aktuator vom
Stellzylinder abgehoben. Um die Piezoxid-Aktuatoren vom Stellzylinder abzuheben, kann
jeweils ein Hubmagnet vorgesehen sein, der einer den sich bewegenden Stempel der Piezo-Aktuatoren
gegen den Stellzylinder pressenden Druckfeder entgegenwirkt.
[0010] Längsriefen in der Wand des Stellzylinders verbessern die Bewegungsübertragung von
den sich bewegenden Stempeln der Piezoxid-Aktuatoren auf die Stellzylinder in der
gewünschten Richtung. Um diese im wesentlichen in Zylinder-Achsrichtung verlaufenden
Riefen auf einfache Weise zu erzeugen, wird vorgeschlagen, den Zylinder - wie dies
auch für andere Bauteile bekannt ist - aus einer Ronde rückwärts fließend zu pressen.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele näher
beschrieben. Es zeigt:
- Figur 1
- die Aufsicht auf einen Drosselklappenstutzen mit einem Pilgerschritt-Getriebe als
Übertragungsglied sowie zwei Hochleistungs-Piezoxid-Aktuatoren als Stellglied,
- Figur 2
- die Ansicht X aus Figur 1,
- Figur 3
- die Aufsicht auf einen Drosselklappenstutzen mit einer piezohydraulischen Druckdose
als Stellglied,
- Figur 4
- die Ansicht X aus Figur 3 sowie
- Figur 5
- eine vergrößerte Ansicht der piezohydraulischen Druckdose.
[0012] Mit der Bezugsziffer 1 ist ein Drosselklappenstutzen einer Brennkraftmaschine bezeichnet.
In diesem Drosselklappenstutzen 1 ist über die Achse 2 eine Drosselklappe 3 drehbar
gelagert. Zur Leistungsregelung über dem gesamten Betriebsbereich der Brennkraftmaschine
wird diese Drosselklappe wie bekannt betätigt, d.h. auf der Drosselklappenachse 2
sind zwei Seilscheiben 4 befestigt, die Seilzüge aufnehmen. Ferner ist eine Rückstellfeder
5 vorhanden, die die Drosselklappe 3 in ihre geschlossene Position zu bewegen trachtet.
[0013] Wie insbesondere Figur 2 zeigt, stützt sich die Seilscheibe 4 bei geschlossener Drosselklappe
3 an einem Absatz 6a eines koaxial zur Drosselklappenachse 2 drehbar angeordneten
Stellzylinders 6 ab. Dieser Absatz 6a wird auch als Anschlag des auch als Drosselklappen-Ansteller
bezeichneten Stellzylinders 6 bezeichnet. Wird somit der Stellzylinder geringfügig
gemäß Pfeilrichtung 7 in Figur 2 verdreht, so wird die Drosselklappe 3 geringfügig
geöffnet; eine Verdrehung gegen die Pfeilrichtung 7 bewirkt ein zumindest geringfüges
Schließen der Drosselklappe. Somit kann durch Verdrehen des Stellzylinders 6 auch
die Leerlaufregelung der Brennkraftmaschine erfolgen.
[0014] Beim Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1, 2 greifen im wesentlichen tangential
an der Wand des Stellzylinders 6 die sich bewegenden Stempel 8a zweier Hochleistungs-Piezoxid-Aktuatoren
8 an. Derartige sogenannte PXE-Aktuatoren werden von Philipps-Valvo angeboten und
sind in der Lage, im Millisekundenbereich Auslenkungen von bis zu 100 Mikrometern
auszuführen. Gegen die Wand des Stellzylinders 6 werden die sich bewegenden Stempel
8a der Aktuatoren 8 von jeweils einer Druckfeder 9 gepreßt. Ferner greift an jedem
Akutator 8 koaxial zur Druckfeder 9 ein Mitnahmebolzen 10 an, der jeweils von einem
Hubmagneten 11 derart beaufschlagbar ist, daß bei Erregung dieses Hubmagneten 11 der
Stempel 8a des Aktuators 8 von der Wand des Stellzylinders 6 abgehoben wird.
[0015] Soll nun die Drosselklappe 3 und somit der Stellzylinder 6 gemäß Pfeilrichtung 7
in Figur 2 bewegt werden, so erfolgt dies durch Ansteuerung des rechts angeordneten
piezoelektrischen Stellgliedes, d.h. durch Ansteuerung des rechten Hochleistungs-Piezoxid-Aktuators
8. Gleichzeitig wird der linke Aktuator 8 durch Erregung des linken Hubmagneten 11
vom Stellzylinder 6 abgehoben. Bei der erstmaligen Beaufschlagung des rechten Aktuators
8 bewegt sich der Stempel 8a gemäß Pfeil 12 und überträgt diese Bewegung wie gewünscht
direkt auf den Stellzylinder 6, da der Stempel 8a nicht nur durch die Druckfeder 9,
sondern auch durch seine eigene Bewegungsrichtung verstärkt gegen den Stellzylinder
6 gepreßt wird. Entsprechend der Mikrobewegung des Stempels 8a gemäß Pfeil 12 wird
somit der Stellzylinder 6 geringfügig gemäß Pfeil 7 verdreht. Anschließend wird dieser
rechte Piezo-Aktuator 8 im Gegensinn beaufschlagt, d.h. der Stempel führt eine Mikrobewegung
entgegen Pfeilrichtung 12 durch. Dies führt aufgrund der gezeigten Anordnung jedoch
dazu, daß der Stempel 8a mit einer deutlich geringeren Anpreßkraft auf der Wand des
Stellzylinders 6 aufliegt, so daß diese Rückbewegung kaum bzw. gar nicht auf den Stellzylinder
6 übertragen wird. Anschließend wird der rechte Piezo-Aktuator 8 wieder analog der
ersten Ansteuerung elektrisch beaufschlagt, so daß sich nun wiederum der Stempel 8a
gemäß Pfeilrichtung 12 bewegt. Wie bereits erläutert wird diese Bewegung wieder im
wesentlichen auf den Stellzylinder 6 übertragen. Durch Aneinanderreihen einer Vielzahl
derartiger Schritte, die jeweils im Millisekundenbereich durchgeführt werden, kann
in diesem sogenannten Pilgerschritt-Verfahren der Stellzylinder 6 den jeweiligen Anforderungen
entsprechend gemäß Pfeilrichtung 7 verdreht und somit die Drosselklappe 3 geöffnet
werden.
[0016] Ein Schließen der Drosselklappe, d.h. eine Bewegung des Stellzylinders 6 gegen Pfeilrichtung
7 erfolgt durch Beaufschlagung des linken Hochleistungs-Piezoxid-Aktuators 8, während
der rechte Piezoxid-Aktuator 8 dann mit seinem Stempel 8a von der Wand des Stellzylinders
6 abgehoben ist. Wird hingegen keine Bewegung des Stellzylinders 6 gewünscht, so können
beide Aktuatoren 8 am Stellzylinder 6 anliegen; dies erfolgt, wie erläutert, allein
unter Einfluß der Druckfeder 9; eine Erregung der beiden Hubmagneten 11 ist dabei
nicht erforderlich.
[0017] Wie ersichtlich läßt sich die beschriebene Betätigungsvorrichtung für die Drosselklappe
3, bestehend aus den Hochleistungs-Piezoxid-Aktuatoren 8 als dem piezoelektrischen
Stellglied sowie einem sogenannten Pilgerschritt-Getriebe als Übertragungsglied auf
einfache Weise baulich an einem Drosselklappenstutzen 1 einer Brennkraftmaschine anbringen.
Hierzu ist lediglich der mit der Bezugziffer 13 bezeichnete Haltebügel erforderlich.
Der Bauraumbedarf dieser Betätigungsvorrichtung ist äußerst gering, darüberhinaus
hat diese Betätigungsvorrichtung - wie bereits eingangs erläutert - die Vorteile hoher
Präzision sowie minimaler Zeitverzögerung. Ausdrücklich daraufhingewiesen werden soll,
daß mit Hilfe einer derartigen Betätigungsvorrichtung nicht nur die Leerlaufregelung
an einer Drosselklappe realisiert werden kann, sondern die gesamte Betätigung der
Drosselklappe über dem gesamten Betriebsbereich der Brennkraftmaschine erfolgen kann.
[0018] Beim Ausführungsbeispiel nach den Figuren 3 bis 5 ist das piezoelektrische Stellglied
als sogenannte piezohydraulische Druckdose 20 ausgebildet, während das Übertragungsglied
im wesentlichen durch eine Zylinder-Kolben-Einheit 21 gebildet wird. Gleiche Bauteile
wie in den Figuren 1, 2 sind auch hier mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
[0019] Die insbesondere in Figur 5 detailliert dargestellt piezohydraulische Druckdose 20
besteht aus einem würfelförmigen Rahmen 22, dessen Seitenflächen kreisförmige Druchbrüche
23 aufweisen. Jeder Durchbruch 23 ist von einer Piezo-Bimorph-Scheibe 24 abgedeckt.
Diese Druckdose ist vollständig mit einer geeigneten Hydraulikflüssigkeit befüllt.
Die Piezo-Bimorph-Scheiben 24, die auch als PXE-Biegeelemente (Membranen) bezeichnet
werden, sind beispielsweise im Philipps Handbuch "Piezoxide - Eigenschaften und Anwendungen"
näher beschrieben und haben die Eigenschaft, ihre Form bei Beaufschlagung mit elektrischer
Spannung so zu verändern, daß eine Volumenänderung eintritt. So ergibt sich z.B. beispielsweise
bei der gezeigten Konfiguration mit sechs Scheiben PXE-Bimorphe mit einem Durchmesser
von 25 mm und einer Dicke von 1,2 mm bei einer angelegten Spannung von 300 Volt eine
Volumenänderung von 39 mm³ bei einem Druck von 24 bar.
[0020] Über einen vom Innenraum der Druckdose 20 abzweigenden Stutzen 25 sowie eine sich
daran anschließende Hydraulikleitung wird diese Druck- und Volumenänderung auf das
als Zylinder-Kolben-Einheit 21 ausgebildete Übertragungsglied übertragen. Mit den
im obigen Absatz angegebenen Zahlenwerten ergibt sich bei einem Kolbendurchmesser
von 2,2 mm eine Stellkraft von 9,3 N sowie ein erzielbarer Hub von 10 mm. Da der Kolben
der Zylinder-Kolben-Einheit 21 auf den Anschlag des Drosselklappen-Anstellers bzw.
auf den Absatz 6a des Stellzylinders 6 einwirkt, kann durch diesen wie gewünscht die
Drosselklappe insbesondere auch für eine Leerlaufregelung betätigt werden.
[0021] Durch Umpolen der an die Piezo-Bimorph-Scheiben 24 angelegten Spannung entsteht genau
die umgekehrt gerichtete Druck- und Volumenänderung. Dieser Effekt kann dazu genutzt
werden, Verluste der Hydraulikflüssigkeit durch Nachsaugen dieser Flüssigkeit durch
ein Rückschlagventil oder ähnliches aus einem Reservoir auszugleichen. Auch kann durch
diesen Effekt einfach und kontrollierbar (PXE ist gleichzeit Aktuator und Sensor)
eine definierte Druckvorspannung in der Hydraulikflüssigkeit erzielt werden.
[0022] Figur 5 zeigt zwischen den Piezo-Bimorph-Scheiben 24 sowie dem Rahmen 22 angeordnete
Abstützringe 26. Auf diese Abstützringe 26 sind die Piezo-Bimorph-Scheiben 24 aufgelötet
oder aufgeklebt; die gleiche Verbindungstechnik bietet sich zwischen den Abstützringen
26 sowie den Rahmen 22 an. Um einen unkontrollierten Austritt von Hydraulikflüssigkeit
aus der piezohydraulischen Druckdose 20 über Leckagestellen zu verhindern, ist ferner
innerhalb dieser Druckdose 20 ein vollständig an deren Seiten und damit auch vollständig
an den Piezo-Bimorph-Scheiben 24 anliegender Balg 27 vorgesehen. Jedoch soll darauf
hingewiesen werden, daß diese gezeigte Ausführungsform lediglich ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
darstellt; daneben sind selbstverständlich eine Vielzahl von anderen Gestaltungen
möglich. Beispielsweise könnte eine piezohydraulische Druckdose auch eine Vielzahl
von hintereinander in einem einfachen Gehäuse angeordnete Piezo-Bimorph-Verdrängungsmodulen
enthalten, um ebenfalls bei Anliegen einer elektrischen Spannung eine Druckerhöhung
sowie eine relativ große Volumenverdrängung zu erzielen. Stets ist jedoch mit einer
derartigen piezohydraulischen Druckdose - ebenso wie mit den eingangs erläuterten
über ein Pilgerschritt-Getriebe wirkenden Hochleistungs-Piezoxid-Aktuatoren - eine
äußerst kompakte Bauweise möglich. Wie ersichtlich, läßt sich nämlich auch diese Druckdose
20 insbesondere mit ihrem Rahmen 22 einfach am Drosselklappenstutzen 1 befestigen.
Dabei zeichnen sich sämtliche der lediglich als bevorzugte Ausführungsbeispiele beschriebenen
piezoelektrischen oder magnetostriktiven Stellglieder zusätzlich durch eine äußerst
hohe Präzision sowie durch eine lediglich minimale Zeitverzögerung im Hinblick auf
die realisierbaren Drosselklappen-Stellzeiten aus. Möglich sind eine Vielzahl von
Abwandlungen, die weiterhin unter den Inhalt der Patentansprüche fallen.
1. Betätigungsvorrichtung für eine Drosselklappe einer Brennkraftmaschine, insbesondere
zur Leerlaufregelung, mit einem über ein Übertragungsglied an der Drosselklappe 3
angreifenden Stellglied,
gekennzeichnet durch ein piezoelektrisches oder magnetostriktives Stellglied (Hochleistungs-Piezoxid-Aktuator
8, Piezo-Bimorph-Scheibe 24).
2. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das piezoelektrische oder magnetostriktive Stellglied
als (piezohydraulische) Druckdose (20) ausgebildet ist, die hydraulisch mit dem als
Zylinder-Kolben-Einheit (21) ausgebildeten Übertragungsglied verbunden ist, und deren
Hydraulikvolumen durch elektrische Ansteuerung von Piezo- oder Magnetostriktiv-Elementen
(24) veränderbar ist.
3. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände der im wesentlichen quaderförmigen piezohydraulischen
Druckdose durch an einem Rahmen (22) befestigte Piezo-Bimorph-Scheiben (24) (PXE-Biegeelemente/Membranen)
gebildet werden.
4. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3
dadurch gekennzeichnet, daß die piezohydraulische Druckdose mehrere von Piezo-Bimorph-Scheiben
begrenzte, sich aneinander anschließende Hydraulikkammern enthält.
5. Betätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die piezohydraulische Druckdose (20) insbesondere mit
ihrem Rahmen (22) an dem die Drosselklappe (3) aufnehmenden Drosselklappenstutzen
(1) befestigt ist.
6. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungsglied als Pilgerschritt-Getriebe ausgebildet
ist, daß durch zumindest ein insbesondere als HochleistungsPiezoxid- oder Magnetostriktiv-Aktuator
(8) ausgebildetes piezoelektrisches oder magnetostriktives Stellglied betätigt wird.
7. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß spiegelbildlich angeordnet zwei im wesentlichen tangential
an einem koaxial zur Drosselklappenachse (2) angeordneten Stellzylinder (6) angreifende
Piezoxid-Aktuatoren (8) vorgesehen sind, die insbesondere durch Druckfedern (9) gegen
die Wand des Stellzylinders (6) gepreßt werden und insbesondere durch Hubmagnete vom
Stellzylinder (6) abhebbar sind.
8. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wand des Stellzylinders (6) im wesentlichen in Zylinderachsrichtung
verlaufende Riefen aufweist.