(19)
(11) EP 0 579 966 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.01.1994  Patentblatt  1994/04

(21) Anmeldenummer: 93109924.6

(22) Anmeldetag:  22.06.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B03C 1/23, B03C 1/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 20.07.1992 DE 4223812

(71) Anmelder: Lindemann Maschinenfabrik GmbH
D-40231 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Kaldenbach, Erwin
    D-4030 Ratingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen nichtmagnetisierbarer Metalle aus einem Gemisch


    (57) Ein Verfahren zum Abtrennen nichtmagnetisierbarer Metalle aus einem Gemisch mittels Wirbelstrom erlaubt es, insbesondere kleine und/oder leichte, insbesondere flächige Nichteisen-Metalle abzutrennen, wenn die in dem Gemisch enthaltenen Nichteisen-Metalle auf mindestens drei Seiten von Wechselmagnetfeldern beeinflußt werden. Eine zu diesem Zweck geeignete Vorrichtung weist in der Gemischzuführung einen aus einem Magnetrotor (2) und einem zumindest zwei zueinander parallele, vertikale, drehangetriebene Scheiben umfassenden Magnetscheibenrotor (3) bestehenden Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger (1) auf.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abtrennen nichtmagnetisierbarer Metalle aus einem Gemisch mittels Wirbelstrom.

    [0002] Zur Wirbelstromscheidung von nichtmagnetisierbaren, elektrisch gut leitfähigen Metallen wird ein Wechselmagnetfeld erzeugt, beispielsweise - wie durch die deutsche Patentschrift 3 817 003 bekanntgeworden - mittels eines Induktors oder mittels eines Magnetrotors. Das Aufgabegut - nachfolgend auch Feststoffgemisch oder Gemisch genannt - kann dabei über die Pole des Wechselmagnetfelderzeugers geführt werden, beispielsweise auf einem Fördergurt oder im freien Fall. In den elektrisch gut leitfähigen Bestandteilen des zu trennenden Feststoffgemischs werden Wirbelströme induziert, die eigene, dem Erzeugerfeld entgegengerichtete Magnetfelder aufbauen und diese Bestandteile aufgrund der sich ergebenden abstoßenden elektromagnetischen Kräfte relativ zu den übrigen Bestandteilen des Feststoffgemischs beschleunigen. Durch Wirbelstromscheidung lassen sich nichtferromagnetische, elektrisch gut leitfähige Stoffe, wie Aluminium und Kupfer, aus NE-Feststoffgemischen und NE-Metall-/Nichtmetall-Feststoffgemischen, wie Autoshredderschutt, Elektronikschrott und dergleichen aussondern. Falls diese Feststoffgemische ferromagnetische Teile enthalten, sollte der Wirbelstromscheidung eine Magnetscheidung vorgeschaltet werden, um ferromagnetische Teile vorab zu entfernen. Zweckmäßig werden außerdem der Wirbelstromscheidung andere Sortier- und Klassierstufen vorgeschaltet, weil sich eine möglichst weitgehende Voranreicherung und Fraktionierung des aufgegebenen Feststoffgemischs positiv auf den Trennerfolg und die Durchsatzleistung des Wirbelstromscheiders auswirken.

    [0003] Bei dem bekannten NE-Scheider ist im Inneren einer von einem Förderband umschlungenen Außentrommel ein schnell rotierender, mit Permanentmagneten bestückter und in seiner Lage verstellbarer Rotor exzentrisch angeordnet. Das über das Förderband zugeführte Feststoffgemisch wird beim Erreichen der Material-Abwurfzone von dem vollen Fluß des Magnetfeldes durchflutet. Denn exakt in diesem Bereich ist der Magnetrotor so eingestellt worden, daß sich dann, wenn das zu trennende Gut schwerkraftbedingt gerade ins Fallen bzw. Rutschen kommt, in der Vereinigung der mechanischen Abwurfkräfte mit den spätestmöglich einwirkenden Kräften des Magnetfeldes für die NE-Metalle die größte Auslenkung der Wurfparabel und damit ein gezieltes Abtrennen von den übrigen Gemisch-Bestandteilen ergibt. Die auf einer weiten Wurfparabel ausgelenkten NE-Metalle fallen nämlich definiert in einen von der Sammelstelle für die übrigen Gemisch-Bestandteile entfernt aufgestellten Sammelbehälter. Mittels eines mit seinem Scheitelpunkt in im wesentlichen horizontaler Richtung einstellbaren Trennscheitels wird die Trennung in wertvolle NE-Metall-Bestandteile und übrige Bestandteile unterstützt. Die letztgenannten Bestandteile fallen im wesentlichen ohne Auslenkung nach unten und gelangen in Transportrichtung gesehen in einen Bereich vor dem Trennscheitel.

    [0004] Ein aus der deutschen Offenlegungsschrift 38 10 715 bekannter Wirbelstromscheider besitzt anstelle eines mit Permanentmagneten bestückten Rotors oder eines Induktors zwei zueinander parallele, vertikale, drehangetriebene Scheiben, welche mit Magneten wechselnder Polarität besetzt sind. Über eine Zuführeinrichtung tritt das zu trennende Feststoffgemisch in den oberen Mittelbereich zwischen die Scheiben ein. Durch die Magnete auf den rotierenden Scheiben werden in dem in den Zwischenraum zwischen den Scheiben eintretenden Feststoffgemisch Wirbelströme mit hoher Felddichte induziert, die mit dem Magnetfeld der rotierenden Scheiben in Wechselwirkung treten. Mit diesem Wirbelstromscheider, der auch mehrere jeweils mit Abstand voneinander angeordnete Scheiben aufweisen kann, gelingt es unter Ausnutzung der unterschiedlichen Leitfähigkeit der Gemischbestandteile des Feststoffgemischs, z. B. nichtmagnetische Stähle, welche ein austenitisches oder austenitisch/ferritisches Gefüge aufweisen und deren elektrische Leitfähigkeit gering ist, von solchen Bestandteilen abzutrennen, deren Leitfähigkeit gut ist, wie beispielsweise von Kupfer. Neben der elektrischen Leitfähigkeit hat weiterhin auch die Dichte einen wesentlichen Einfluß auf die Wirbelstromscheidung. Die Ablenkfähigkeit eines elektrischen Leiters ergibt sich durch den Quotienten aus elektrischer Leitfähigkeit und seiner Dichte. Während somit Bestandteile aus nichtrostendem Stahl ohne wesentliche Beeinflussung durch das Magnetfeld der rotierenden Scheiben in die ihnen zugeordnete Austrittsöffnung gelangen, fallen Kupferteile aufgrund der erreichten magnetischen Wechselwirkung radial weiter außen und damit gesondert von den elektrisch schlecht leitfähigen Teilen herunter. Das Aussondern der Gemisch-Bestandteile wird durch einen zwischen die Wurfparabeln eintauchenden, einstellbaren Trennscheitel begünstigt.

    [0005] Wie sich gezeigt hat, hängen die mit den bekannten NE-Scheidern zu erreichenden Trennergebnisse wesentlich von der Kornform und -größe der Bestandteile des Feststoffgemischs ab. Außerdem stellen sich im Wechselfeld aufgrund der Form und der Lage der NE-Teilchen häufig Probleme ein. Dies gilt vor allem für kleine, flächige, etwa einen Durchmesser bis zu 3 cm aufweisende und ca. 2 mm dicke NE-Teilchen, die sich - je nach ihrer Lage - im Wechselfeld sehr unterschiedlich verhalten und teilweise gar nicht oder nur sehr schwach reagieren.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die es erlauben, insbesondere kleine und flächige Nichteisen-Metalle aus einem Feststoffgemisch abzutrennen.

    [0007] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Gemisch aus mindestens drei Richtungen Wechselmagnetfeldern ausgesetzt wird. Mit dieser mindestens dreiseitigen Beaufschlagung, die im Verlauf des Trennvorgangs durchgeführt werden kann, werden die Nichteisen-Metalle überraschend und stark selektiv beeinflußt. Wie sich nämlich durch zahlreiche Versuche bestätigt hat, werden durch eine die Nichteisen-Teilchen sowohl von unten als auch von den Seiten beeinflussende Kombination einer Wirbelstromwirkung mit Wechselmagnetfeldern, vor allem auch die problematischen flachen Nichteisen-Metalle im Verlaufe des Trennvorgangs in eine solch günstige Lage zum Wechselmagnetfeld gebracht, daß sich sogar Aluminium und Magnesium sauber voneinander trennen lassen, obwohl der für die Ablenkfähigkeit charakteristische Quotient aus elektrischer Leitfähigkeit und Dichte bei diesen beiden Materialien nahezu gleich groß ist; aufgrund der kombinierten Wechselstromeinwirkung von unten und den Seiten kann z.B. Aluminium auf eine wesentlich unterschiedlichere Flugbahn als Magnesium beschleunigt werden. Es lassen sich auf diese Weise im Grunde alle Materialsorten, insbesondere auch Kupfer und Nickel, abtrennen.

    [0008] Eine Vorrichtung zum Abtrennen nichtmagnetisierbarer Metalle aus einem Gemisch mittels Wirbelstrom weist erfindungsgemäß in der Gemischzuführung einen aus einem Magnetrotor - alternativ einem Induktor - und einem zumindest zwei zueinander parallele, vertikale, drehangetriebene Scheiben umfassenden Magnetscheibenrotor bestehenden Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger auf. Unter parallel angeordneten Scheiben sind z.B. auch vorteilhaft topf- oder schalenartig ausgebildete Scheiben zu verstehen. Die Erfindung führt zu dem überraschenden, durch Versuche bestätigten Ergebnis, daß beim kombinierten Einsatz eines Magnetrotors und eines Magnetscheibenrotors ein optimiertes Trennergebnis erreicht werden kann, insbesondere mit Blick auf die problematischen flachen Bestandteile eines Feststoffgemisches. Denn aufgrund der wechselweisen Wirbelstromwirkung des erfindungsgemäßen Kombi-Wechselmagnetfelderzeugers, bei dem nämlich der Magnetrotor oder der Induktor die in Bezug auf den Magnetscheibenrotor vorteilhaft exzentrisch und einstellbar angeordnet sein können, die Nichteisen-Teilchen von unten und der Magnetscheibenrotor von den Seiten her beeinflußt, gelangen die flachen Teile in eine zum Wechselfeld günstige Lage. Dies auch dann, wenn die beiden Rotoren oder der Magnetscheibenrotor und der Induktor in der Gemischzuführung räumlich voneinander getrennt sind und das Gemisch somit im Verlaufe des Trennvorgangs aus mindestens drei Richtungen den Wechselmagnetfeldern ausgesetzt wird, nämlich einmal des Magnetscheibenrotors und dann des Magnetrotors oder Induktors, und umgekehrt. Unter "Gemischzuführung" wird auch die Version verstanden, bei der das Feststoffgemisch in separaten Arbeitsgängen zunächst auf den Magnetrotor oder den Induktor und im Anschluß daran auf den Magnetscheibenrotor - bzw. umgekehrt - aufgegeben wird, d.h. eine diskontinuierliche oder stufenweise Zuführung des Feststoffgemisches.

    [0009] Wenngleich die Wirbelstromerzeuger - wie beschrieben - räumlich voneinander getrennt sein können, so wird doch nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß der Magnetrotor oder der Induktor und der Magnetscheibenrotor koaxial ineinandergebaut sind, wobei der Magnetrotor oder der Induktor den axialen Abstand zwischen den Scheiben überbrückt. Die beiden Wirbelstromerzeuger stellen somit auch maschinenmäßig eine Einheit und damit eine völlig neue Konzeption eines Wechselmagnetfelderzeugers dar, nämlich einen Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger, bei dem sich die wechselweisen Wirbelstromwirkungen zu einem synergistischen Trenneffekt vereinigen. Denn während beispielsweise der zu den beiden Rotorscheiben konzentrisch oder exzentrisch angeordnete Magnetrotor, dessen Trommel quasi eine Nabe des Kombi-Wechselmagnetfelderzeugers bildet, die Nichteisen-Teilchen des Feststoffgemisches abhebt, üben die die Nichteisen-Teilchen von den Seiten her beeinflussenden Magnetfelder des Magnetscheibenrotors einen zusätzlichen Impuls auf die Nichteisen-Teilchen aus, mit dem Ergebnis definiert unterschiedlicher Abwurfparabeln für die verschiedenen abzutrennenden Wertstoffe.

    [0010] Die erreichte größere Spreizung der Wurfparabeln der verschiedenen Nichteisen-Metalle wird auch durch das Zusammenwirken von drei sich überlagernden und verstärkenden Fallkurven bzw. Wurfparabeln begünstigt, nämlich einer vom Magnetfeld unabhängigen, von der Geschwindigkeit beispielsweise eines das Feststoffgemisch zuführenden Fördergurtes bestimmten Wurfparabel sowie den Wurfparabeln aufgrund des Magnetrotors oder des Induktors und des Magnetscheibenrotors. Der Induktor läßt sich bei Bedarf zuschalten, was zur Energieersparnis beitragen kann.

    [0011] Wenn der Magnetrotor und der Magnetscheibenrotor eine gemeinsame Drehachse aufweisen, wird lediglich ein Antrieb benötigt. Gleichwohl liegt es im Rahmen der Erfindung, daß die beiden Rotoren unabhängig voneinander und gegebenenfalls gegensinnig angetrieben sind, so daß eine individuelle Drehzahlregelung, z.B. über Frequenzumrichter, möglich ist. Die aufgrund der erfindungsgemäßen, kombinierten Wirbelstromeinwirkung materialabhängig ohne nachteiligen Einfluß auf das Trennergebnis ohnehin schon niedriger als üblich ausgelegten Rotordrehzahlen und die damit erreichten geringeren Massenkräfte lassen sich durch eine gezielte Drehzahlregelung weiter verringern.

    [0012] Zweckmäßig sind der Magnetrotor oder der Induktor und der Magnetscheibenrotor, d.h. der Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger in einer der Kontur des Kombi-Gerätes angepaßten H-förmigen Einhausung aus einem antimagnetischen und elektrisch schlecht leitenden Werkstoff angeordnet. Mit dem Ausdruck "elektrisch schlecht leitfähig" wird berücksichtigt, daß nach wissenschaftlichem Verständnis alle Materialien elektrisch leitfähig sind; es wird nur noch nach besser oder schlechter leitfähigen Materialien unterschieden, wobei die Leitfähigkeit letzterer praktisch gegen Null geht (vgl. Seite 522 aus "Taschenbuch Elektrotechnik", Bd. 1, Carl Hanser Verlag). Die Einhausung kapselt die Rotoren nach außen hin völlig ab.

    [0013] Wenn vorteilhaft die Einhausung drehbar gelagert und als vordere, angetriebene Umlenktrommel für einen das Feststoffgemisch zwischen die Scheiben des Magnetscheibenrotors zuführenden, endlosen Fördergurt ausgebildet ist, bildet die Nabe der die kombinierte Maschineneinheit aufnehmenden Einhausung gleichzeitig die Außentrommel des Magnetrotors und die Umlenktrommel für den endlosen Fördergurt.

    [0014] Der Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger und/oder die Umlenktrommel können horizontal und/oder vertikal verstellbar sein. Bei einem um eine gemeinsame Drehachse rotierenden Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger läßt sich somit auf jeden Fall die Umlenktrommel, d.h die gleichzeitig der Umlenkung des Fördergurtes dienende Einhausung verstellen, um eine optimale Position des Fördergurtes zu den beiden Rotoren zu erreichen. Die Einstellmöglichkeiten werden noch erweitert, wenn eine den Fördergurt umlenkende, hintere Führungsrolle schwenkbar gelagert ist.

    [0015] Wenn nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die Einhausung des Kombi-Wechselmagnetfelderzeugers stationär ist, der Fördergurt mindestens zwei Umlenk- bzw. Förderrollen umschlingt und mit zumindest seinem Obertrum zwischen die Scheiben des Magnetscheibenrotors eingreift und oberhalb des Mittelabschnitts der H-förmigen Einhausung verläuft, läßt sich die Bewegungs- bzw. Umlaufbahn des das Feststoffgemisch zuführenden Fördergurtes an die beiden von der stationären Einhausung eingeschlossenen Rotoren durch Lageveränderungen der Umlenk- bzw. Führungsrollen und Erweitern der Zahl der Rollen variabel anpassen. Weiterhin ist es auch möglich, eine Zuführung des Feststoffgemischs unterhalb des Kombi-Magnetfelderzeugers vorzusehen.

    [0016] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung, in der einige Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung näher erläutert sind. Es zeigen:
    Fig. 1
    eine Wirbelstromscheidevorrichtung aus einem Magnetrotor und einem Magnetscheibenrotor als Maschineneinheit (Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger), in schematischem Längsschnitt;
    Fig. 2
    den Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger gemäß Fig. 1 im Querschnitt;
    Fig. 3
    eine Variante eines erfindungsgemäßen Kombi-Wechselmagnetfelderzeugers, in schematischer Seitenansicht;
    Fig. 4
    eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kombi-Wechselmagnetfelderzeugers, in schematischer Seitenansicht;
    Fig. 5
    eine Wirbelstromscheidevorrichtung, bei der ein Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger aus einem Magnetscheibenrotor und einem Induktor besteht, in schematischem Längsschnitt; und
    Fig. 6
    eine Wirbelstromscheidevorrichtung gemäß Fig. 1, mit demgegenüber allerdings exzentrisch angeordneten Magnetrotor.


    [0017] Ein in Fig. 1 dargestellter Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger 1 besteht aus einem Magnetrotor 2 und einem Scheibenmagnetrotor 3, der zwei im Abstand voneinander angeordnete, vertikale, drehangetriebene Scheiben 4 aufweist, in denen zur Erzeugung des wirksamen Magnetfeldes flächige Permanentmagnete 5 eingelassen sind (vgl. Fig. 2). Auch der in einer Trommel 6 angeordnete Magnetrotor 2 ist mit in abwechselnder Nord-Süd-Polung im Grundkörper befestigten Reihen von Permanentmagneten 7 versehen. Der Magnetrotor 2 und der Magnetscheibenrotor 3 sind ineinandergebaut, wobei der Magnetrotor 2 bezogen auf die Scheiben 4 konzentrisch angeordnet ist und mit diesen gegenüber kleinerem Durchmesser den axialen Abstand zwischen den Scheiben 4 überbrückt (vgl. Fig. 2). Die Permanentmagnete 5 des Magnetscheibenrotors 3 sind zu den einander zugewandten Seiten der Scheiben 4 hin angeordnet und etwa vom Magnetrotor 2 bis zur äußeren Peripherie der Scheiben 4 in diesen verteilt.

    [0018] Der Magnetrotor 2 und der Magnetscheibenrotor 3 sind in einer der im Querschnitt H-förmigen Kontur des Kombi-Wechselmagnetfelderzeugers 1 angepaßten Einhausung 8 angeordnet, deren nabenartiges Mittelteil die den Magnetrotor 2 aufnehmende, gleichzeitig als vordere Umlenktrommel für einen außerdem um eine zweite, hintere Umlenktrommel 9 geführten endlosen Fördergurt 11 dienende Trommel 6 bildet. Der Magnetrotor 2 und der Magnetscheibenrotor 3 weisen gemäß Fig. 2 eine gemeinsame, mit hoher Drehzahl von einem nicht dargestellten Motor angetriebene Drehachse 12 auf, die in Wälzlagern 13 lagert. Auch die Einhausung 8 lagert in Wälzlagern 14 und wird von einem nicht dargestellten Motor mit einer niedrigen, variablen Drehzahl angetrieben, so daß der die Trommel 6 der angetriebenen Einhausung 8 umschlingende Fördergurt 11 mit einer Geschwindigkeit von wahlweise 0,2 bis 1,8 m/s umläuft.

    [0019] Der in Fig. 6 dargestellte Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger 200 unterscheidet sich von der vorbeschriebenen Ausführung lediglich dadurch, daß der Magnetrotor 39 exzentrisch angeordnet und in Pfeilrichtung 41 verschwenkbar ist; er läßt sich exakt auf den Abwurfpunkt des Feststoffgemisches einstellen. Bei dem Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger 300 nach Fig. 5 befindet sich in der Trommel 6 statt eines Magnetrotors ein verschwenkbar gelagerter Induktor 38.

    [0020] Zum Abtrennen von Nichteisen-Metallen wird ein Feststoffgemisch beispielsweise von einer in Förderrichtung 15 des Fördergurtes 11 geneigten, nicht dargestellten Vibrationsrinne aus geringer Höhe auf den Fördergurt gegeben.

    [0021] Das schon auf der Vibrationsrinne während des Transportes in der Höhe und der Breite vergleichmäßigte Feststoffgemisch wird aufgrund einer gegenüber der Vibrationsrinne höheren Geschwindigkeit des Fördergurtes 11 weiter vergleichmäßigt und verteilt, so daß sich die Schichthöhe des Feststoffgemisches weiter verringert und die Gemischbestandteile 16 eine im wesentlichen einlagige Schicht bilden, wie dies in den Figuren aus Gründen der deutlicheren Darstellung extrem überzeichnet dargestellt wird. Sobald die Gemischbestandteile 16 in den Wirkbereich der von den beiden Rotoren 2, 3 oder dem Induktor 38 und dem Magnetscheibenrotor 3 erzeugten Wirbelströme gelangen, werden sie aus drei Richtungen von Magnetfeldern beeinflußt. In Fig. 2 ist das von unten auf die Gemischbestandteile 16 einwirkende Magnetfeld des Magnetrotors 2 - oder Induktors 38 - durch Pfeile 17 und sind die von zwei Seiten auf die Gemischbestandteile 16 einwirkenden Magnetfelder des Magnetscheibenrotors 3 durch Pfeile 18 gekennzeichnet.

    [0022] Wie in Fig. 2 dargestellt ist, ergibt sich aufgrund der im Materialabwurfbereich des Kombi-Wechselmagnetfelderzeugers 1 voll wirksamen Kraft der Wirbelströme der sich unterstützenden Magnetfelder 17, 18 des Magnetrotors 2 und des Magnetscheibenrotors 3 für die Nichteisen-Metalle entsprechend den Wurfparabeln 19 bzw. 21 ein weit ausgelenkter Kurvenverlauf, so daß sich diese Bestandteile getrennt voneinander und getrennt von gemäß den Wurfparabeln 22 im wesentlichen ohne Auslenkung herabfallenden Schwermetallen in verschiedenen Sammelkammern 23, 24, 25 auffangen lassen. Das Auffangen in den den einzelnen abgetrennten Bestandteilen zugeordneten Sammelkammern 23 bis 25 wird durch den Wurfparabeln 19 bzw. 21 und 22 zugewandte Trennbleche 26 unterstützt.

    [0023] Bei der Ausführung eines Kombi-Magnetfelderzeugers 100 nach Fig. 3 kann die den Magnetrotor 2 und den Magnetscheibenrotor 3 abkapselnde Einhausung 8 nicht angetrieben, d.h. stationär ausgebildet werden. Der Fördergurt 11 umschlingt eine angetriebene vordere Kopfrolle 27 und eine hintere Umlenk- bzw. Führungsrolle 28, und seine Trums laufen in dem Freiraum zwischen den beiden Scheiben des Magnetscheibenrotors 3 um, wobei sich der Magnetrotor 2 zwischen dem Ober- und dem Untertrum befindet. Mit dieser Version läßt sich der Fördergurt in einfacher Weise variabel positionieren.

    [0024] Dem in Fig. 4 dargestellten Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger 100 ist ein Fördergurt 11 zugeordnet, der über drei ihn dreieckförmig umlenkende Führungsrollen 29 bzw. 31, 32 geführt wird. Bei dieser Ausführungsvariante erstreckt sich lediglich der horizontale Gurtabschnitt zwischen den Scheiben des Magnetscheibenrotors 3, und die dem Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger 100 in Förderrichtung 15 nachgeordnete, als Kopfrolle ausgebildete Führungrolle 29 läßt sich aufgrund ihres geringen Durchmessers bis nahe an den Magnetscheibenrotor 3 heranführen, was den Abwurf der von dem Fördergurt 11 zugeführten Gemischbestandteile 16 begünstigt.

    [0025] Damit sich die Position des Fördergurtes bzw. der Gemischzuführung in bezug auf den Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger 1, 100, 200, 300 optimieren läßt, sind gemäß den in den Figuren eingetragenen Doppelpfeilen 37 der Kombi-Magnetfelderzeuger 1, 100, 200, 300 und/oder die Umlenk- bzw. Führungsrollen 9, 28 horizontal und/oder vertikal verstellbar ausgebildet.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Abtrennen nichtmagnetisierbarer Metalle aus einem Gemisch mittels Wirbelstrom, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch aus mindestens drei Richtungen Wechselmagnetfeldern ausgesetzt wird.
     
    2. Vorrichtung zum Abtrennen nichtmagnetisierbarer Metalle aus einem Gemisch mittels Wirbelstrom, gekennzeichnet durch einen aus einem Magnetrotor (2) und einem zumindest zwei zueinander parallele, vertikale, drehangetriebene Scheiben (4) umfassenden Magnetscheibenrotor (3) bestehenden Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger (1, 100) in der Gemischzuführung.
     
    3. Vorrichtung zum Abtrennen nichtmagnetisierbarer Metalle aus einem Gemisch mittels Wirbelstrom, gekennzeichnet durch einen aus einem Induktor (38) und einem zumindest zwei zueinander parallele, vertikale, drehangetriebene Scheiben (4) umfassenden Magnetscheibenrotor (3) bestehenden Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger (1, 100) in der Gemischzuführung.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetrotor (2) oder der Induktor (38) und der Magnetscheibenrotor (3) koaxial ineinandergebaut sind und der Magnetrotor (2) den axialen Abstand zwischen den Scheiben (4) des Magnetscheibenrotors (3) überbrückt.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Magnetrotors (2) kleiner als der des Magnetscheibenrotors (3) ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Induktor (38) schwenkbar gelagert ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetrotor (2) oder der Induktor (38) in Bezug auf den Magnetscheibenrotor (3) exzentrisch angeordnet ist.
     
    8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben (4) des Magnetscheibenrotors (3) topfartig ausgebildet sind.
     
    9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2, 4 oder 5 und 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetrotor (2) und der Magnetscheibenrotor (3) unabhängig voneinander angetrieben sind.
     
    10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2, 4 oder 5 und 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetrotor (2) und der Magnetscheibenrotor (3) eine gemeinsame Drehachse (12) aufweisen.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetrotor (2) oder der Induktor (38) und der Magnetscheibenrotor (3) in einer der Kontur des Kombi-Wechselmagnetfelderzeugers (1, 100) angepaßten, im Querschnitt H-förmigen Einhausung (8) aus einem antimagnetischen und elektrisch schlecht leitenden Werkstoff angeordnet sind.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Einhausung (8) drehbar gelagert und als vordere, angetriebene Umlenktrommel (6) für einen das Feststoffgemisch zwischen die Scheiben (4) des Magnetscheibenrotors (3) führenden, endlosen Fördergurt (11) ausgebildet ist.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger (1, 100) und/oder die Umlenk- bzw. Führungstrommel (9, 29, 31, 32, 28) horizontal und/oder vertikal verstellbar sind.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine den Fördergurt (11) umlenkende, hintere Führungsrolle (9, 28) schwenkbar gelagert ist.
     
    15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 11, 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Einhausung (8) des Kombi-Wechselmagnetfelderzeugers (100) stationär ist, der Fördergurt (11) mindestens zwei Umlenk- bzw. Führungsrollen (27, 28 bzw. 29, 31, 32) umschlingt und mit zumindest seinem Obertrum zwischen die Scheiben (4) des Magnetscheibenrotors (3) eingreift und oberhalb des Mittelabschnitts der H-förmigen Einhausung (8) verläuft.
     
    16. Vorrichtung nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch eine Dreieckführung des Fördergurts (11), wobei zumindest eine Dreieckseite zwischen den Scheiben (4) oberhalb des Magnetrotors (2) oder Induktors (38) verläuft.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht