[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abtrennen nichtmagnetisierbarer
Metalle aus einem Gemisch mittels Wirbelstrom.
[0002] Zur Wirbelstromscheidung von nichtmagnetisierbaren, elektrisch gut leitfähigen Metallen
wird ein Wechselmagnetfeld erzeugt, beispielsweise - wie durch die deutsche Patentschrift
3 817 003 bekanntgeworden - mittels eines Induktors oder mittels eines Magnetrotors.
Das Aufgabegut - nachfolgend auch Feststoffgemisch oder Gemisch genannt - kann dabei
über die Pole des Wechselmagnetfelderzeugers geführt werden, beispielsweise auf einem
Fördergurt oder im freien Fall. In den elektrisch gut leitfähigen Bestandteilen des
zu trennenden Feststoffgemischs werden Wirbelströme induziert, die eigene, dem Erzeugerfeld
entgegengerichtete Magnetfelder aufbauen und diese Bestandteile aufgrund der sich
ergebenden abstoßenden elektromagnetischen Kräfte relativ zu den übrigen Bestandteilen
des Feststoffgemischs beschleunigen. Durch Wirbelstromscheidung lassen sich nichtferromagnetische,
elektrisch gut leitfähige Stoffe, wie Aluminium und Kupfer, aus NE-Feststoffgemischen
und NE-Metall-/Nichtmetall-Feststoffgemischen, wie Autoshredderschutt, Elektronikschrott
und dergleichen aussondern. Falls diese Feststoffgemische ferromagnetische Teile enthalten,
sollte der Wirbelstromscheidung eine Magnetscheidung vorgeschaltet werden, um ferromagnetische
Teile vorab zu entfernen. Zweckmäßig werden außerdem der Wirbelstromscheidung andere
Sortier- und Klassierstufen vorgeschaltet, weil sich eine möglichst weitgehende Voranreicherung
und Fraktionierung des aufgegebenen Feststoffgemischs positiv auf den Trennerfolg
und die Durchsatzleistung des Wirbelstromscheiders auswirken.
[0003] Bei dem bekannten NE-Scheider ist im Inneren einer von einem Förderband umschlungenen
Außentrommel ein schnell rotierender, mit Permanentmagneten bestückter und in seiner
Lage verstellbarer Rotor exzentrisch angeordnet. Das über das Förderband zugeführte
Feststoffgemisch wird beim Erreichen der Material-Abwurfzone von dem vollen Fluß des
Magnetfeldes durchflutet. Denn exakt in diesem Bereich ist der Magnetrotor so eingestellt
worden, daß sich dann, wenn das zu trennende Gut schwerkraftbedingt gerade ins Fallen
bzw. Rutschen kommt, in der Vereinigung der mechanischen Abwurfkräfte mit den spätestmöglich
einwirkenden Kräften des Magnetfeldes für die NE-Metalle die größte Auslenkung der
Wurfparabel und damit ein gezieltes Abtrennen von den übrigen Gemisch-Bestandteilen
ergibt. Die auf einer weiten Wurfparabel ausgelenkten NE-Metalle fallen nämlich definiert
in einen von der Sammelstelle für die übrigen Gemisch-Bestandteile entfernt aufgestellten
Sammelbehälter. Mittels eines mit seinem Scheitelpunkt in im wesentlichen horizontaler
Richtung einstellbaren Trennscheitels wird die Trennung in wertvolle NE-Metall-Bestandteile
und übrige Bestandteile unterstützt. Die letztgenannten Bestandteile fallen im wesentlichen
ohne Auslenkung nach unten und gelangen in Transportrichtung gesehen in einen Bereich
vor dem Trennscheitel.
[0004] Ein aus der deutschen Offenlegungsschrift 38 10 715 bekannter Wirbelstromscheider
besitzt anstelle eines mit Permanentmagneten bestückten Rotors oder eines Induktors
zwei zueinander parallele, vertikale, drehangetriebene Scheiben, welche mit Magneten
wechselnder Polarität besetzt sind. Über eine Zuführeinrichtung tritt das zu trennende
Feststoffgemisch in den oberen Mittelbereich zwischen die Scheiben ein. Durch die
Magnete auf den rotierenden Scheiben werden in dem in den Zwischenraum zwischen den
Scheiben eintretenden Feststoffgemisch Wirbelströme mit hoher Felddichte induziert,
die mit dem Magnetfeld der rotierenden Scheiben in Wechselwirkung treten. Mit diesem
Wirbelstromscheider, der auch mehrere jeweils mit Abstand voneinander angeordnete
Scheiben aufweisen kann, gelingt es unter Ausnutzung der unterschiedlichen Leitfähigkeit
der Gemischbestandteile des Feststoffgemischs, z. B. nichtmagnetische Stähle, welche
ein austenitisches oder austenitisch/ferritisches Gefüge aufweisen und deren elektrische
Leitfähigkeit gering ist, von solchen Bestandteilen abzutrennen, deren Leitfähigkeit
gut ist, wie beispielsweise von Kupfer. Neben der elektrischen Leitfähigkeit hat weiterhin
auch die Dichte einen wesentlichen Einfluß auf die Wirbelstromscheidung. Die Ablenkfähigkeit
eines elektrischen Leiters ergibt sich durch den Quotienten aus elektrischer Leitfähigkeit
und seiner Dichte. Während somit Bestandteile aus nichtrostendem Stahl ohne wesentliche
Beeinflussung durch das Magnetfeld der rotierenden Scheiben in die ihnen zugeordnete
Austrittsöffnung gelangen, fallen Kupferteile aufgrund der erreichten magnetischen
Wechselwirkung radial weiter außen und damit gesondert von den elektrisch schlecht
leitfähigen Teilen herunter. Das Aussondern der Gemisch-Bestandteile wird durch einen
zwischen die Wurfparabeln eintauchenden, einstellbaren Trennscheitel begünstigt.
[0005] Wie sich gezeigt hat, hängen die mit den bekannten NE-Scheidern zu erreichenden Trennergebnisse
wesentlich von der Kornform und -größe der Bestandteile des Feststoffgemischs ab.
Außerdem stellen sich im Wechselfeld aufgrund der Form und der Lage der NE-Teilchen
häufig Probleme ein. Dies gilt vor allem für kleine, flächige, etwa einen Durchmesser
bis zu 3 cm aufweisende und ca. 2 mm dicke NE-Teilchen, die sich - je nach ihrer Lage
- im Wechselfeld sehr unterschiedlich verhalten und teilweise gar nicht oder nur sehr
schwach reagieren.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen,
die es erlauben, insbesondere kleine und flächige Nichteisen-Metalle aus einem Feststoffgemisch
abzutrennen.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Gemisch
aus mindestens drei Richtungen Wechselmagnetfeldern ausgesetzt wird. Mit dieser mindestens
dreiseitigen Beaufschlagung, die im Verlauf des Trennvorgangs durchgeführt werden
kann, werden die Nichteisen-Metalle überraschend und stark selektiv beeinflußt. Wie
sich nämlich durch zahlreiche Versuche bestätigt hat, werden durch eine die Nichteisen-Teilchen
sowohl von unten als auch von den Seiten beeinflussende Kombination einer Wirbelstromwirkung
mit Wechselmagnetfeldern, vor allem auch die problematischen flachen Nichteisen-Metalle
im Verlaufe des Trennvorgangs in eine solch günstige Lage zum Wechselmagnetfeld gebracht,
daß sich sogar Aluminium und Magnesium sauber voneinander trennen lassen, obwohl der
für die Ablenkfähigkeit charakteristische Quotient aus elektrischer Leitfähigkeit
und Dichte bei diesen beiden Materialien nahezu gleich groß ist; aufgrund der kombinierten
Wechselstromeinwirkung von unten und den Seiten kann z.B. Aluminium auf eine wesentlich
unterschiedlichere Flugbahn als Magnesium beschleunigt werden. Es lassen sich auf
diese Weise im Grunde alle Materialsorten, insbesondere auch Kupfer und Nickel, abtrennen.
[0008] Eine Vorrichtung zum Abtrennen nichtmagnetisierbarer Metalle aus einem Gemisch mittels
Wirbelstrom weist erfindungsgemäß in der Gemischzuführung einen aus einem Magnetrotor
- alternativ einem Induktor - und einem zumindest zwei zueinander parallele, vertikale,
drehangetriebene Scheiben umfassenden Magnetscheibenrotor bestehenden Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger
auf. Unter parallel angeordneten Scheiben sind z.B. auch vorteilhaft topf- oder schalenartig
ausgebildete Scheiben zu verstehen. Die Erfindung führt zu dem überraschenden, durch
Versuche bestätigten Ergebnis, daß beim kombinierten Einsatz eines Magnetrotors und
eines Magnetscheibenrotors ein optimiertes Trennergebnis erreicht werden kann, insbesondere
mit Blick auf die problematischen flachen Bestandteile eines Feststoffgemisches. Denn
aufgrund der wechselweisen Wirbelstromwirkung des erfindungsgemäßen Kombi-Wechselmagnetfelderzeugers,
bei dem nämlich der Magnetrotor oder der Induktor die in Bezug auf den Magnetscheibenrotor
vorteilhaft exzentrisch und einstellbar angeordnet sein können, die Nichteisen-Teilchen
von unten und der Magnetscheibenrotor von den Seiten her beeinflußt, gelangen die
flachen Teile in eine zum Wechselfeld günstige Lage. Dies auch dann, wenn die beiden
Rotoren oder der Magnetscheibenrotor und der Induktor in der Gemischzuführung räumlich
voneinander getrennt sind und das Gemisch somit im Verlaufe des Trennvorgangs aus
mindestens drei Richtungen den Wechselmagnetfeldern ausgesetzt wird, nämlich einmal
des Magnetscheibenrotors und dann des Magnetrotors oder Induktors, und umgekehrt.
Unter "Gemischzuführung" wird auch die Version verstanden, bei der das Feststoffgemisch
in separaten Arbeitsgängen zunächst auf den Magnetrotor oder den Induktor und im Anschluß
daran auf den Magnetscheibenrotor - bzw. umgekehrt - aufgegeben wird, d.h. eine diskontinuierliche
oder stufenweise Zuführung des Feststoffgemisches.
[0009] Wenngleich die Wirbelstromerzeuger - wie beschrieben - räumlich voneinander getrennt
sein können, so wird doch nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen,
daß der Magnetrotor oder der Induktor und der Magnetscheibenrotor koaxial ineinandergebaut
sind, wobei der Magnetrotor oder der Induktor den axialen Abstand zwischen den Scheiben
überbrückt. Die beiden Wirbelstromerzeuger stellen somit auch maschinenmäßig eine
Einheit und damit eine völlig neue Konzeption eines Wechselmagnetfelderzeugers dar,
nämlich einen Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger, bei dem sich die wechselweisen Wirbelstromwirkungen
zu einem synergistischen Trenneffekt vereinigen. Denn während beispielsweise der zu
den beiden Rotorscheiben konzentrisch oder exzentrisch angeordnete Magnetrotor, dessen
Trommel quasi eine Nabe des Kombi-Wechselmagnetfelderzeugers bildet, die Nichteisen-Teilchen
des Feststoffgemisches abhebt, üben die die Nichteisen-Teilchen von den Seiten her
beeinflussenden Magnetfelder des Magnetscheibenrotors einen zusätzlichen Impuls auf
die Nichteisen-Teilchen aus, mit dem Ergebnis definiert unterschiedlicher Abwurfparabeln
für die verschiedenen abzutrennenden Wertstoffe.
[0010] Die erreichte größere Spreizung der Wurfparabeln der verschiedenen Nichteisen-Metalle
wird auch durch das Zusammenwirken von drei sich überlagernden und verstärkenden Fallkurven
bzw. Wurfparabeln begünstigt, nämlich einer vom Magnetfeld unabhängigen, von der Geschwindigkeit
beispielsweise eines das Feststoffgemisch zuführenden Fördergurtes bestimmten Wurfparabel
sowie den Wurfparabeln aufgrund des Magnetrotors oder des Induktors und des Magnetscheibenrotors.
Der Induktor läßt sich bei Bedarf zuschalten, was zur Energieersparnis beitragen kann.
[0011] Wenn der Magnetrotor und der Magnetscheibenrotor eine gemeinsame Drehachse aufweisen,
wird lediglich ein Antrieb benötigt. Gleichwohl liegt es im Rahmen der Erfindung,
daß die beiden Rotoren unabhängig voneinander und gegebenenfalls gegensinnig angetrieben
sind, so daß eine individuelle Drehzahlregelung, z.B. über Frequenzumrichter, möglich
ist. Die aufgrund der erfindungsgemäßen, kombinierten Wirbelstromeinwirkung materialabhängig
ohne nachteiligen Einfluß auf das Trennergebnis ohnehin schon niedriger als üblich
ausgelegten Rotordrehzahlen und die damit erreichten geringeren Massenkräfte lassen
sich durch eine gezielte Drehzahlregelung weiter verringern.
[0012] Zweckmäßig sind der Magnetrotor oder der Induktor und der Magnetscheibenrotor, d.h.
der Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger in einer der Kontur des Kombi-Gerätes angepaßten
H-förmigen Einhausung aus einem antimagnetischen und elektrisch schlecht leitenden
Werkstoff angeordnet. Mit dem Ausdruck "elektrisch schlecht leitfähig" wird berücksichtigt,
daß nach wissenschaftlichem Verständnis alle Materialien elektrisch leitfähig sind;
es wird nur noch nach besser oder schlechter leitfähigen Materialien unterschieden,
wobei die Leitfähigkeit letzterer praktisch gegen Null geht (vgl. Seite 522 aus "Taschenbuch
Elektrotechnik", Bd. 1, Carl Hanser Verlag). Die Einhausung kapselt die Rotoren nach
außen hin völlig ab.
[0013] Wenn vorteilhaft die Einhausung drehbar gelagert und als vordere, angetriebene Umlenktrommel
für einen das Feststoffgemisch zwischen die Scheiben des Magnetscheibenrotors zuführenden,
endlosen Fördergurt ausgebildet ist, bildet die Nabe der die kombinierte Maschineneinheit
aufnehmenden Einhausung gleichzeitig die Außentrommel des Magnetrotors und die Umlenktrommel
für den endlosen Fördergurt.
[0014] Der Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger und/oder die Umlenktrommel können horizontal
und/oder vertikal verstellbar sein. Bei einem um eine gemeinsame Drehachse rotierenden
Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger läßt sich somit auf jeden Fall die Umlenktrommel,
d.h die gleichzeitig der Umlenkung des Fördergurtes dienende Einhausung verstellen,
um eine optimale Position des Fördergurtes zu den beiden Rotoren zu erreichen. Die
Einstellmöglichkeiten werden noch erweitert, wenn eine den Fördergurt umlenkende,
hintere Führungsrolle schwenkbar gelagert ist.
[0015] Wenn nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die Einhausung des Kombi-Wechselmagnetfelderzeugers
stationär ist, der Fördergurt mindestens zwei Umlenk- bzw. Förderrollen umschlingt
und mit zumindest seinem Obertrum zwischen die Scheiben des Magnetscheibenrotors eingreift
und oberhalb des Mittelabschnitts der H-förmigen Einhausung verläuft, läßt sich die
Bewegungs- bzw. Umlaufbahn des das Feststoffgemisch zuführenden Fördergurtes an die
beiden von der stationären Einhausung eingeschlossenen Rotoren durch Lageveränderungen
der Umlenk- bzw. Führungsrollen und Erweitern der Zahl der Rollen variabel anpassen.
Weiterhin ist es auch möglich, eine Zuführung des Feststoffgemischs unterhalb des
Kombi-Magnetfelderzeugers vorzusehen.
[0016] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der
nachfolgenden Beschreibung, in der einige Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der
Erfindung näher erläutert sind. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Wirbelstromscheidevorrichtung aus einem Magnetrotor und einem Magnetscheibenrotor
als Maschineneinheit (Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger), in schematischem Längsschnitt;
- Fig. 2
- den Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger gemäß Fig. 1 im Querschnitt;
- Fig. 3
- eine Variante eines erfindungsgemäßen Kombi-Wechselmagnetfelderzeugers, in schematischer
Seitenansicht;
- Fig. 4
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kombi-Wechselmagnetfelderzeugers,
in schematischer Seitenansicht;
- Fig. 5
- eine Wirbelstromscheidevorrichtung, bei der ein Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger aus
einem Magnetscheibenrotor und einem Induktor besteht, in schematischem Längsschnitt;
und
- Fig. 6
- eine Wirbelstromscheidevorrichtung gemäß Fig. 1, mit demgegenüber allerdings exzentrisch
angeordneten Magnetrotor.
[0017] Ein in Fig. 1 dargestellter Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger 1 besteht aus einem Magnetrotor
2 und einem Scheibenmagnetrotor 3, der zwei im Abstand voneinander angeordnete, vertikale,
drehangetriebene Scheiben 4 aufweist, in denen zur Erzeugung des wirksamen Magnetfeldes
flächige Permanentmagnete 5 eingelassen sind (vgl. Fig. 2). Auch der in einer Trommel
6 angeordnete Magnetrotor 2 ist mit in abwechselnder Nord-Süd-Polung im Grundkörper
befestigten Reihen von Permanentmagneten 7 versehen. Der Magnetrotor 2 und der Magnetscheibenrotor
3 sind ineinandergebaut, wobei der Magnetrotor 2 bezogen auf die Scheiben 4 konzentrisch
angeordnet ist und mit diesen gegenüber kleinerem Durchmesser den axialen Abstand
zwischen den Scheiben 4 überbrückt (vgl. Fig. 2). Die Permanentmagnete 5 des Magnetscheibenrotors
3 sind zu den einander zugewandten Seiten der Scheiben 4 hin angeordnet und etwa vom
Magnetrotor 2 bis zur äußeren Peripherie der Scheiben 4 in diesen verteilt.
[0018] Der Magnetrotor 2 und der Magnetscheibenrotor 3 sind in einer der im Querschnitt
H-förmigen Kontur des Kombi-Wechselmagnetfelderzeugers 1 angepaßten Einhausung 8 angeordnet,
deren nabenartiges Mittelteil die den Magnetrotor 2 aufnehmende, gleichzeitig als
vordere Umlenktrommel für einen außerdem um eine zweite, hintere Umlenktrommel 9 geführten
endlosen Fördergurt 11 dienende Trommel 6 bildet. Der Magnetrotor 2 und der Magnetscheibenrotor
3 weisen gemäß Fig. 2 eine gemeinsame, mit hoher Drehzahl von einem nicht dargestellten
Motor angetriebene Drehachse 12 auf, die in Wälzlagern 13 lagert. Auch die Einhausung
8 lagert in Wälzlagern 14 und wird von einem nicht dargestellten Motor mit einer niedrigen,
variablen Drehzahl angetrieben, so daß der die Trommel 6 der angetriebenen Einhausung
8 umschlingende Fördergurt 11 mit einer Geschwindigkeit von wahlweise 0,2 bis 1,8
m/s umläuft.
[0019] Der in Fig. 6 dargestellte Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger 200 unterscheidet sich
von der vorbeschriebenen Ausführung lediglich dadurch, daß der Magnetrotor 39 exzentrisch
angeordnet und in Pfeilrichtung 41 verschwenkbar ist; er läßt sich exakt auf den Abwurfpunkt
des Feststoffgemisches einstellen. Bei dem Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger 300 nach
Fig. 5 befindet sich in der Trommel 6 statt eines Magnetrotors ein verschwenkbar gelagerter
Induktor 38.
[0020] Zum Abtrennen von Nichteisen-Metallen wird ein Feststoffgemisch beispielsweise von
einer in Förderrichtung 15 des Fördergurtes 11 geneigten, nicht dargestellten Vibrationsrinne
aus geringer Höhe auf den Fördergurt gegeben.
[0021] Das schon auf der Vibrationsrinne während des Transportes in der Höhe und der Breite
vergleichmäßigte Feststoffgemisch wird aufgrund einer gegenüber der Vibrationsrinne
höheren Geschwindigkeit des Fördergurtes 11 weiter vergleichmäßigt und verteilt, so
daß sich die Schichthöhe des Feststoffgemisches weiter verringert und die Gemischbestandteile
16 eine im wesentlichen einlagige Schicht bilden, wie dies in den Figuren aus Gründen
der deutlicheren Darstellung extrem überzeichnet dargestellt wird. Sobald die Gemischbestandteile
16 in den Wirkbereich der von den beiden Rotoren 2, 3 oder dem Induktor 38 und dem
Magnetscheibenrotor 3 erzeugten Wirbelströme gelangen, werden sie aus drei Richtungen
von Magnetfeldern beeinflußt. In Fig. 2 ist das von unten auf die Gemischbestandteile
16 einwirkende Magnetfeld des Magnetrotors 2 - oder Induktors 38 - durch Pfeile 17
und sind die von zwei Seiten auf die Gemischbestandteile 16 einwirkenden Magnetfelder
des Magnetscheibenrotors 3 durch Pfeile 18 gekennzeichnet.
[0022] Wie in Fig. 2 dargestellt ist, ergibt sich aufgrund der im Materialabwurfbereich
des Kombi-Wechselmagnetfelderzeugers 1 voll wirksamen Kraft der Wirbelströme der sich
unterstützenden Magnetfelder 17, 18 des Magnetrotors 2 und des Magnetscheibenrotors
3 für die Nichteisen-Metalle entsprechend den Wurfparabeln 19 bzw. 21 ein weit ausgelenkter
Kurvenverlauf, so daß sich diese Bestandteile getrennt voneinander und getrennt von
gemäß den Wurfparabeln 22 im wesentlichen ohne Auslenkung herabfallenden Schwermetallen
in verschiedenen Sammelkammern 23, 24, 25 auffangen lassen. Das Auffangen in den den
einzelnen abgetrennten Bestandteilen zugeordneten Sammelkammern 23 bis 25 wird durch
den Wurfparabeln 19 bzw. 21 und 22 zugewandte Trennbleche 26 unterstützt.
[0023] Bei der Ausführung eines Kombi-Magnetfelderzeugers 100 nach Fig. 3 kann die den Magnetrotor
2 und den Magnetscheibenrotor 3 abkapselnde Einhausung 8 nicht angetrieben, d.h. stationär
ausgebildet werden. Der Fördergurt 11 umschlingt eine angetriebene vordere Kopfrolle
27 und eine hintere Umlenk- bzw. Führungsrolle 28, und seine Trums laufen in dem Freiraum
zwischen den beiden Scheiben des Magnetscheibenrotors 3 um, wobei sich der Magnetrotor
2 zwischen dem Ober- und dem Untertrum befindet. Mit dieser Version läßt sich der
Fördergurt in einfacher Weise variabel positionieren.
[0024] Dem in Fig. 4 dargestellten Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger 100 ist ein Fördergurt
11 zugeordnet, der über drei ihn dreieckförmig umlenkende Führungsrollen 29 bzw. 31,
32 geführt wird. Bei dieser Ausführungsvariante erstreckt sich lediglich der horizontale
Gurtabschnitt zwischen den Scheiben des Magnetscheibenrotors 3, und die dem Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger
100 in Förderrichtung 15 nachgeordnete, als Kopfrolle ausgebildete Führungrolle 29
läßt sich aufgrund ihres geringen Durchmessers bis nahe an den Magnetscheibenrotor
3 heranführen, was den Abwurf der von dem Fördergurt 11 zugeführten Gemischbestandteile
16 begünstigt.
[0025] Damit sich die Position des Fördergurtes bzw. der Gemischzuführung in bezug auf den
Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger 1, 100, 200, 300 optimieren läßt, sind gemäß den in
den Figuren eingetragenen Doppelpfeilen 37 der Kombi-Magnetfelderzeuger 1, 100, 200,
300 und/oder die Umlenk- bzw. Führungsrollen 9, 28 horizontal und/oder vertikal verstellbar
ausgebildet.
1. Verfahren zum Abtrennen nichtmagnetisierbarer Metalle aus einem Gemisch mittels Wirbelstrom,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch aus mindestens drei Richtungen Wechselmagnetfeldern ausgesetzt wird.
2. Vorrichtung zum Abtrennen nichtmagnetisierbarer Metalle aus einem Gemisch mittels
Wirbelstrom, gekennzeichnet durch einen aus einem Magnetrotor (2) und einem zumindest zwei zueinander parallele, vertikale,
drehangetriebene Scheiben (4) umfassenden Magnetscheibenrotor (3) bestehenden Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger
(1, 100) in der Gemischzuführung.
3. Vorrichtung zum Abtrennen nichtmagnetisierbarer Metalle aus einem Gemisch mittels
Wirbelstrom, gekennzeichnet durch einen aus einem Induktor (38) und einem zumindest zwei zueinander parallele, vertikale,
drehangetriebene Scheiben (4) umfassenden Magnetscheibenrotor (3) bestehenden Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger
(1, 100) in der Gemischzuführung.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetrotor (2) oder der Induktor (38) und der Magnetscheibenrotor (3) koaxial
ineinandergebaut sind und der Magnetrotor (2) den axialen Abstand zwischen den Scheiben
(4) des Magnetscheibenrotors (3) überbrückt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Magnetrotors (2) kleiner als der des Magnetscheibenrotors
(3) ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Induktor (38) schwenkbar gelagert ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetrotor (2) oder der Induktor (38) in Bezug auf den Magnetscheibenrotor
(3) exzentrisch angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben (4) des Magnetscheibenrotors (3) topfartig ausgebildet sind.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2, 4 oder 5 und 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetrotor (2) und der Magnetscheibenrotor (3) unabhängig voneinander angetrieben
sind.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2, 4 oder 5 und 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetrotor (2) und der Magnetscheibenrotor (3) eine gemeinsame Drehachse
(12) aufweisen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetrotor (2) oder der Induktor (38) und der Magnetscheibenrotor (3) in
einer der Kontur des Kombi-Wechselmagnetfelderzeugers (1, 100) angepaßten, im Querschnitt
H-förmigen Einhausung (8) aus einem antimagnetischen und elektrisch schlecht leitenden
Werkstoff angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Einhausung (8) drehbar gelagert und als vordere, angetriebene Umlenktrommel
(6) für einen das Feststoffgemisch zwischen die Scheiben (4) des Magnetscheibenrotors
(3) führenden, endlosen Fördergurt (11) ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Kombi-Wechselmagnetfelderzeuger (1, 100) und/oder die Umlenk- bzw. Führungstrommel
(9, 29, 31, 32, 28) horizontal und/oder vertikal verstellbar sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine den Fördergurt (11) umlenkende, hintere Führungsrolle (9, 28) schwenkbar
gelagert ist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 11, 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Einhausung (8) des Kombi-Wechselmagnetfelderzeugers (100) stationär ist,
der Fördergurt (11) mindestens zwei Umlenk- bzw. Führungsrollen (27, 28 bzw. 29, 31,
32) umschlingt und mit zumindest seinem Obertrum zwischen die Scheiben (4) des Magnetscheibenrotors
(3) eingreift und oberhalb des Mittelabschnitts der H-förmigen Einhausung (8) verläuft.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch eine Dreieckführung des Fördergurts (11), wobei zumindest eine Dreieckseite zwischen
den Scheiben (4) oberhalb des Magnetrotors (2) oder Induktors (38) verläuft.