| (19) |
 |
|
(11) |
EP 0 580 018 A1 |
| (12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
| (43) |
Veröffentlichungstag: |
|
26.01.1994 Patentblatt 1994/04 |
| (22) |
Anmeldetag: 07.07.1993 |
|
|
| (84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
BE DE ES FR GB IT NL |
| (30) |
Priorität: |
22.07.1992 DE 4224162
|
| (71) |
Anmelder: Korthaus, Ernst, Dipl.-Ing. |
|
D-58802 Balve (DE) |
|
| (72) |
Erfinder: |
|
- Korthaus, Ernst, Dipl.-Ing.
D-58802 Balve (DE)
|
| (56) |
Entgegenhaltungen: :
|
| |
|
|
|
|
| |
|
| (54) |
Betonverteilersystem |
(57) Bei einem Betonverteilersystem an einer Betonförderpumpe (1), einer Verbindungsförderleitung
(2) zum mehrteiligen Betonverteilermast (3), einem Betonverteilermast und einer am
Betonverteilermast integrierten Betonförderleitung (4) soll eine Lösung gefunden werden,
womit die Werte der Betriebslasten und Eigenlasten nach DIN 24117 nicht mehr aus Sicherheitsgründen
mit 1,3 bzw. 1,2 multipliziert werden müssen. Dies wird durch den Einbau eines Rohrspeichers (6) mit einem innenliegenden Schlauch
(9) aus Polyurethan mit einer Shore D Härte gleich oder größer als 27 erreicht.
|

|
[0001] Die Erfindung betrifft ein Betonverteilersystem bestehend aus einer Betonförderpumpe,
einer Verbindungsförderleitung zum mehrteiligen Betonverteilermast und einer am Betonverteilermast
integrierter Betonförderleitung, mit einem Innendurchmesser größer als 75 mm und kleiner
als 250 mm.
[0002] Das Betonverteilersystem kann sowohl stationär auf einer Baustelle als auch als mobiles
System , montiert auf einem LKW, konstruiert sein.
[0003] Bei einem Betonverteilersystem gemäß dem Oberbegriff ist es erforderlich, bereits
bei der Konstruktion Gestaltung der einzelnen Elemente den auftretenden Massenkräften
beim Fördergang Rechnung zu tragen. Dieser Forderung wird bisher insoweit nachgekommen,
als daß nach DIN 24117 Grundsätze festgelegt werden zur Berechnung von Verteilermasten
für Betonpumpen, die in der Regel Kolbenpumpen sind. Wegen der Beanspruchung des Verteilermastes
aus der stoßweisen Bewegung des Betons mit einer Rohdichte von bis zu = 2,40 kg/dm³
in den starren oder flexiblen Rohren sind die Werte der Betriebslasten mit 1,3 und
die Eigenlasten mit 1,2 zu multiplizieren. Die Betriebslasten sind die maximalen Gewichtskräfte
des Fördergutes in der Rohrleitung, das sich aus der Wahl der der Berechnung zugrunde
liegendem Rohrleitungsabmessungen ergibt.
[0004] Die verpflichtende Erhöhung der Berechnungswerte um 20 % bzw. 30 % führt zwangsläufig
zu mehr Gewicht und damit zu weniger Flexibilität der gesamten Systemkonstruktion
und dies besonders bei mobilen Systemen.
[0005] Die Erfindung setzt sich die Aufgabe, die bisherigen Nachteile bei den bekannten
Betonverteilersystemen, konstruiert gemäß DIN 24117, wesentlich zu mindern bzw. zu
vermeiden.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst gemäß dem Kennzeichen des Hauptanspruchs. Die weitere Ausgestaltung
des Erfindungsgegenstandes erfolgt nach den Kennzeichen der Unteransprüche.
[0007] Bei einem Betonverteilersystem, konstruiert gemäß der Erfindung, zeigt es sich als
vorteilhaft, daß die Beanspruchung aus der stoßweisen Bewegung des Betons merklich
bis meßbar zurückgeht. Es wird sich sogar ermöglichen lassen, den Vorschriftswert
von 1,3 bezüglich des Betriebslastwertes zu reduzieren. Als ganz besonders vorteilhaft
erweist sich, daß durch Einbau des Rohrspeichers als Pulsationsdämpfers der Pumpschlauch
als Auslauf bedeutend weniger hin- und hergerissen wird. Dieses Hin- und Hergerissen
werden des Endschlauches kann für den Mann am Schlauch, falls er auf einer schmalen
Betonverschalung stehen muß, sehr gefährlich werden. Wegen der geringeren stoßweisen
Bewegung des Betons in der Rohrleitung werden auch die Lager in den Knickpunkten des
Betonverteilermastes geringer belastet und haben eine höhere Standzeit.
[0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt:
- Fig. 1:
- ein Betonverteilersystem mit Rohrspeicher
- Fig. 2:
- der Rohrspeicher im Schnitt
[0009] Nach Fig. 1 besteht das Betonverteilersystem im wesentlichen aus der Betonpumpe 1
mit dem vorgesehenen Einfülltrichter, der Verbindungsförderleitung 2 zum mehrteiligen
Betonverteilermast 3, der in der Regel ein Knickmast ist, und aus der am Betonverteilermast
integrierten Betonförderleitung 4 mit mehreren Gelenkpunkten 5 an dem Knickpunkten
des Mastes. Der Rohrspeicher 6 ist so konstruiert, daß er in gleicher Weise ein- und
ausgebaut werden kann, wie andere Rohrabschnitte der Betonförderleitung. Im vorliegenden
Fall ist er in die Verbindungsförderleitung 2 integriert. Das Betonverteilersystem
kann sowohl als mobiles System auf einem LKW oder als stationäres System auf einer
Baustelle montiert sein.
[0010] Der Rohrspeicher 6 ist eine Schweißverbundkonstruktion und besteht im wesentlichen
aus dem mehrteiligen äußeren Stahlrohr 7 mit Schnellkupplungen 8 an beiden Enden und
aus dem innen liegenden Schlauch 9 aus Polyurethan. Die Härte des Polyurethans soll
mehr als Shore D 27 betragen, was einer Shore A Härte von ungefähr 78 entspricht.
Zwischen dem äußeren Stahlrohr 7 und dem inneren Polyurethanschlauch 9 verbleibt ein
Hohlraum 10, in den der Schlauch teilweise ausweichen kann. Der Anlagekonus innen
an beiden Enden der Schweißkonstruktion ist jeweils flach gehalten und die Innenkonturen
der Stahlenden sowie des Schlauches sind glatt ohne Absätze, damit sogenannte Stopper
nicht auftreten.
[0011] Es ist vorteilhaft, wenn der Rohrspeicher 6 eine Speicherlänge aufweist, die mindestens
das 10-fache des Speicherinnendurchmessers beträgt.
[0012] Zur Erhöhung der Standzeit können die Stahlteile, die mit dem fließenden Beton in
Berührung kommen, gehärtet werden.
Legende
[0013]
- 1
- Betonpumpe
- 2
- Verbindungsförderleitung
- 3
- Betonverteilermast
- 4
- Betonförderleitung
- 5
- Gelenkpunkt
- 6
- Rohrspeicher
- 7
- äußeres Stahlrohr
- 8
- Schnellkupplung
- 9
- Schlauch (Polyurethan)
- 10
- Hohlraum
1. Betonverteilersystem bestehend aus einer Betonförderpumpe, einer Verbindungsförderleitung
zum mehrteiligen Betonverteilermast, den Betonverteilermast und einer am Betonverteilermast
integrierten Betonförderleitung mit einem Innendurchmesser größer als 75 mm und kleiner
als 250 mm,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Betonförderleitung (2,4) als separater Rohrabschnitt ein Rohrspeicher (6)
angeordnet ist.
2. Betonverteilersystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rohrspeicher (6) aus einem äußeren Stahlrohr (7) mit Schnellkupplungen (8)
an beiden Enden und aus einem innen-liegenden Schlauch (9) aus Polyurethan besteht,
wobei zwischen dem äußeren Stahlrohr (7) und dem innenliegenden Polyurethanschlauch
(9) ein Hohlraum (10) verbleibt.
3. Betonverteilersystem nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlauch (9) eine Härte von größer, gleich Shore D 27 aufweist.
4. Betonverteilersystem nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlauch in seiner Länge unterschiedliche Shore-Härten aufweist.
5. Betonverteilersystem nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Speicherlänge im Verhältnis zum Schlauchinnendurchmesser Di/L größer als 1:10
ist.
6. Betonverteilersystem nach Anspruch 1 bis 5,
daß der Rohrspeicher (6) eine Schweißverbundkonstruktion ist, wobei Anhang und Ende
des Polyurethanschlauches (10) mit der Schweißverbundkonstruktion verklebt sind.
7. Betonverteilersystem nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit dem Beton in Berührung kommenden Stahlteile gehärtet sind.

