[0001] Die Erfindung betrifft eine Windeneinrichtung, insbesondere zum Ziehen gefällter
Bäume, mit einem auf eine Winde aufnehmbaren und von diesem abwickelbaren Stahlseil
oder dergleichen.
[0002] Die Erfindung ist nicht auf den genannten Anwendungszweck beschränkt, sondern auch
zum Ziehen anderer Gegenstände geeignet. Außerdem kann sie anstelle eines Stahlseiles
auch ein anderes geeignetes Zugglied aufweisen, das auf die Winde aufnehmbar und von
dieser abwickelbar ist.
[0003] Im Wald gefällte Bäume werden im allgemeinen zunächst an Ort und Stelle von ihren
Ästen und deren Rinde befreit, woraufhin die geschälten Baumstämme auf eine geeignete
Waldlichtung gezogen werden, um dort auf Stücklängen gesägt und abgelagert zu werden.
Wenn das Gelände ohne weiteres zugänglich ist, kann das Ziehen der Baumstämme mittels
einer an einem Traktor befestigten Motorwinde bewerkstelligt werden, vorausgesetzt,
daß der Traktor bis in die Nähe des gefällten Baumes gefahren werden kann und ein
freies Zugfeld hat. Dies ist jedoch nur selten der Fall, so daß der Transport eines
gefällten Baumes zu einer Verarbeitungsstätte in aller Regel große Schwierigkeiten
mit sich bringt.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine transportable Windeneinrichtung
anzugeben, die schnell und einfach in einer Arbeitsposition befestigbar ist, so daß
sie zum Ziehen eines gefällten Baumes einsetzbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1
angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0006] Gemäß der vorliegenden Erfindung ist die Winde der Windeneinrichtung an einem stabilen
Rahmen drehbar befestigt, von dem sich eine starre Abstützeinrichtung schräg nach
unten in rückwärtiger Richtung, d.h. in der von dem zu ziehenden Baumstamm abgewandten
Richtung erstreckt, und an dem oberhalb dieser Abstützeinrichtung ein Zugglied, vorzugsweise
eine Kette, in ausgewählter wirksamer Länge zu befestigen ist. Die Abstützeinrichtung
wird dabei in der Befestigungslage der erfindungsgemäßen Windeneinrichtung an einem
stehenden Baum angesetzt, während die darüber befindliche Kette um den Baum herum
geführt und mit einem ausgewählten Kettenglied in den Rahmen eingehängt wird. Dabei
nimmt die Abstützeinrichtung Druckkräfte auf, die sie schräg nach unten auf den Baum
abträgt, während die Kette einer Zugbelastung unterliegt. Durch diese Kraftaufteilung
ist die Windeneinrichtung sicher am Baum gehalten, wobei zur zusätzlichen Fixierung
in der ausgewählten Höhenlage ein, vorzugsweise zwei voneinander beabstandete zackenförmige
Vorsprünge an der Abstützeinrichtung angebracht sein können, die sich in die Rinde
des Baumes bohren, so daß die Abstützeinrichtung mit Sicherheit daran gehindert ist,
nach unten abzurutschen.
[0007] Die erfindungsgemäße Windeneinrichtung ist schnell und leicht an Bäumen unterschiedicher
Durchmesser anbringbar, da die wirksame Kettenlänge entsprechend dem Baumdurchmesser
eingestellt werden kann. Damit kann die Windeneinrichtung stets in eine günstige Arbeitsposition
gebracht werden, um einen gefällten Baum in Richtung der Weiterverarbeitungsstelle
zu ziehen, wobei die Windeneinrichtung notfalls nacheinander an verschiedenen Bäumen
positioniert werden kann, bis der Bestimmungsort des gefällten Baumes erreicht ist.
[0008] Die erfindungsgemäße Windeneinrichtung hat einen einfachen, robusten Aufbau, so daß
sie mit geringen Kosten herstellbar und praktisch unverwüstlich ist. Hinzu kommt,
daß sie ein verhältnismäßig geringes Gewicht hat, so daß sie leicht transportabel
ist und auch im schwierigen Gelände eingesetzt werden kann, welches durch ein mit
einer Motorwinde versehenes Fahrzeug nicht zugänglich wäre.
[0009] Die Windeneinrichtung wird vorzugsweise in Brust- oder Hüfthöhe einer Arbeitsperson
am Baum angesetzt, wodurch sich ein günstiger Kraft-Wirkungswinkel ergibt, da der
gefällte Baum leicht nach oben gezogen wird. Das Zugseil wird hierzu zweckmäßigerweise
an der Spitze des Baumstammes befestigt, die von dem abgewandten schweren Ende ohnehin
hochgedrückt wird. In dieser Lage kann ein gefällter Baum ohne weiteres von einer
handbetätigten Winde gezogen werden, ohne daß die Erfindung jedoch auf die Handbetätigung
beschränkt ist.
[0010] Da die erfindungsgemäße Windeneinrichtung sich mit einem schräg nach unten weisenden
Druckglied an einem stehenden Baum abstützt und oberhalb dieser Abstützung von einem
den Baum umfassenden Zugglied gehalten ist, sitzt die Windeneinrichtung sicher und
vollkommen unbeweglich am Baum, so daß eine Handkurbel der Winde glatt gedreht werden
kann.
[0011] Die Winde kann nach einem alternativen Vorschlag der Erfindung jedoch auch über einen
Adapter mit einer Aku-Bohrmaschine koppelbar sein, die ihrerseits mit einem Rechts-Links-Lauf
ausgestattet sein sollte, so daß die Bohrmaschine das Stahlseil sowohl aufwickeln
als auch abwickeln kann.
[0012] Die Winde kann selbstverständlich über ein Untersetzungsgetriebe mit der Handkurbel
oder der Bohrmaschine antriebsmäßig verbunden sein.
[0013] Mit der am Rahmen vorzugsweise einhängbaren Zugkette kann nicht nur eine Anpassung
an unterschiedliche Durchmesser der Bäume erfolgen, an denen die Windeneinrichtung
angebracht wird, sondern es kann auch der Neigungswinkel der Windeneinrichtung am
Baum festgelegt werden, der für den Ziehvorgang jeweils am günstigsten ist.
[0014] Mit großem Vorteil wird vorgeschlagen, daß vor der Winde, d.h. in Richtung des zu
ziehenden Baumes, eine Umlenkeinrichtung für das Stahlseil an dem Rahmen angeordnet
ist, über die das Stahlseil geführt wird. Bei der Umlenkeinrichtung kann es sich beispielsweise
um eine drehbar gelagerte Walze handeln, oder das Stahlseil wird einfach über einen
feststehenden Bolzen geführt.
[0015] Zweckmäßigerweise ist die Umlenkeinrichtung etwa an der axialen Position des Rahmens
befestigt, an der die Abstützeinrichtung am Rahmen angesetzt ist. Die Umlenkeinrichtung
kann sich auch axial weiter vorne befinden.
[0016] Durch die Umlenkung des Zugseiles wird eine Vertikalkraft in den Rahmen eingeleitet,
die direkt von der Abstützeinrichtung aufgenommen wird. Die zugehörige Zugkraft wird
von der Kette auf den stehenden Baum abgetragen. Diese Kraftaufteilung gewährleistet
den absolut sicheren Sitz der erfindungsgemäßen Windeneinrichtung an dem stehenden
Baum. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß die Windeneinrichtung selbstverständlich
auch an einem Mast oder dergleichen ansetzbar ist, falls ein solcher am Einsatzort
vorhanden ist.
[0017] Die Abstützeinrichtung kann in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung zwei symmetrisch
im spitzen Winkel auseinanderlaufende Stelzen aufweisen, deren Enden mit einem bogenförmigen
Quersteg einstückig miteinander verbunden sind. Der Quersteg hat vorzugsweise die
Form eines Kreisbogenabschnitts und kann sich somit an den Außenumfang eines stehenden
Baumes, Mastes etc. anlegen.
[0018] Wie bereits oben erwähnt, ist es zweckmäßig, an dem bogenförmigen Quersteg zwei voneinander
beabstandete spitze Ansätze nach hinten weisend vorspringen zu lassen, die sich geringfügig
in eine Baum bohren können, wodurch die Windeneinrichtung kippsicher gegen jegliches
Abrutschen gehalten ist.
[0019] Der Rahmen, an dem die Winde befestigt ist, hat vorzugsweise im Querschnitt ein U-Profil
mit einer Bodenplatte, die geschlossen oder auch von einzelnen Öffnungen durchbrochen
sein kann. Am rückwärtigen Ende der Bodenplatte kann zweckmäßigerweise ein beidseitig
überstehender Steg angeformt sein, an dessen seitlichen Endabschnitten die Zugkette
befestigt sein kann.
[0020] Dabei ist die Anordnung zweckmäßigerweise so getroffen, daß die Zugkette mit einem
Ende an dem Steg fest angeschweißt ist und daß das andere seitliche Ende des Steges
mit einer Aussparung versehen ist, in die ein ausgewähltes Kettenglied einhängbar
ist. Auf diese Weise ist die wirksame Länge der einen stehenden Baum oder dergleichen
umfassenden Kette schnell und einfach einstellbar.
[0021] Die die Druckkräfte aufnehmende Abstützeinrichtung ist vorzugsweise an der Bodenplatte
des Rahmens angebracht und erstreckt sich bevorzugt in einem Winkel von etwa 40
° zur Ebene der Bodenplatte des Rahmens. Dieser Winkel trägt zu einem guten Halt der
Windeneinrichtung am Baum bei. Die Stelzen der Abstützeinrichtung haben zweckmäßigerweise
in axialer Richtung des Bodens des Rahmens gesehen eine erheblich längere Erstreckung
als die Bodenplatte des Rahmens, womit die Winkellage der Windeneinrichtung zum Baum
im großen Umfang einstellbar ist.
[0022] Der Rahmen der Windeneinrichtung besteht ebenso wie die Abstützeinrichtung zweckmäßigerweise
aus Stahl, ohne daß die Erfindung jedoch auf dieses Material beschränkt ist.
[0023] Bei der Windeneinrichtung besteht die Umlenkeinrichtung vorteilhafterweise aus wenigstens
einer feststehenden Stange, die durch ein Rohr mit Hohlquerschnitt oder durch einen
Bolzen mit Vollquerschnitt gebildet sein kann und parallel zur Achse der Windentrommel
befestigt ist, und wenigstens einer auf der Stange verschieblich und drehbar angeordneten
Führungsrolle mit eine r in Umfangsrichtung verlaufenden, querschnittlich vorzugsweise
muldenförmigen, insbesondere halbkreisförmigen oder bevorzugt U-förmigen Vertiefung
bzw. Nut, in der das Seil geführt ist.
[0024] Wenn das Seil unter Last stehend aufgewickelt wird, legen sich die Seilwicklungen
unter Führung der auf der Stange verschieblich angeordneten Führungsrolle dicht aneinander
an, bis jeweils eine sich über die volle Breite der Windentrommel reichende Seilwicklungslage
gefüllt ist, woraufhin sich eine neue Lage in umgekehrter axialer Richtung selbsttätig
aufwickelt, während sich die Führungsrolle entlang der Stange bewegt. Dieser vollständig
regelmäßige Wickelvorgang hat zur Folge, daß kein Aufwickelraum auf der Windentrommel
ungenutzt verbleibt, so daß eine maximale Seillänge aufnehmbar ist.
[0025] Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß der Abwickelvorgang vollkommen glatt -ohne
jede Unregelmäßigkeit- abläuft, da stets nebeneinanderliegende Abschnitte des Seils
abgewickelt werden, wenn von den jeweils zwei übereinander liegenden Seilwicklungen
an den seitlichen Enden der Windentrommel beim Wechsel von einer Lage zur darüber
liegenden Lage abgesehen wird.
[0026] Die Stange der Umlenkeinrichtung hat nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung
zwei seitliche Anschläge, die im wesentlichen mit den einander zugewandten seitlichen
Innenwänden der Windentrommel fluchten. Diese Anschläge können z.B. durch hülsenförmige
Elemente gebildet sein, die auf der Stange befestigt, beispielsweise festgeschraubt
oder angeschweißt sind, oder auch durch Abschnitte des Rahmens gebildet sein, an der
die Windentrommel befestigt ist.
[0027] Die Richtungsumkehr des Aufwickelvorgangs an den seitlichen Enden der Windentrommel
kann dadurch unterstützt werden, daß die beiden seitlichen Anschläge der Stange gegenüber
den einander zugewandten seitlichen Innenwänden der Windentrommel geringfügig aufeinander
zu versetzt sind. Dabei reicht es, daß die Länge der Stange um einige Millimeter,
bei größeren Windentrommel um 1 bis 2 cm kleiner ist als die Breite der Nabe der Windentrommel
bzw. der lichte Abstand zwischen deren Seitenwänden.
[0028] Die Führungsrolle, die verschieblich auf der Stange sitzt, kann mit besonderem Vorteil
in einem leichten Reibungssitz aufgenommen sein, der aber die ungehinderte Verschiebung
auf der Stange im Lastzustand des Seiles zulassen muß.
[0029] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einiger bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung sowie anhand der
Zeichnung. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine rein schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgmäßen
Windeneinrichtung in der Arbeitslage;
- Fig. 2
- eine rein schematische Seitenansicht einer ähnlichen Windeneinrichtung, jedoch ohne
Untersetzungsgetriebe;
- Fig. 3
- eine rein schematische Vorderansicht der Windeneinrichtung;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht einer für die Praxis bestimmten Ausführungsform der Windeneinrichtung
und
- Fig. 5
- eine schematische Ansicht der Windentrommel und der Führungseinrichtung für das Seil
beim Aufwickelvorgang.
[0030] Figur 1 zeigt rein schematisch die wesentlichen Merkmale einer Windeneinrichtung
gemäß der Erfindung. Die Windeneinrichtung enthält eine Winde 1, die an einem im Querschnitt
U-förmigen Stahlrahmen 2 drehbar gelagert ist und mittels einer Handkurbel 3 direkt
betätigt wird, womit ein Stahlseil 4 auf- oder abgewickelt wird. Das Stahlseil 4 ist
an der Spitze eines gefällten Baumes 5 befestigt, um diesen in Richtung eines stehenden
Baumes 6 zu ziehen, an der die Windeneinrichtung angebracht ist.
[0031] An einer Bodenplatte 7 des Rahmens 2 ist eine Abstützeinrichtung 8 befestigt, die
zwei symmetrisch im spitzen Winkel auseinanderlaufende Stelzen 9 und einen deren freie
Enden einstückig verbindenden Quersteg 10 aufweist, der bogenförmig gekrümmt verläuft.
An dem Quersteg 10 sind zwei beabstandete Zacken angeformt, die nach hinten weisen
und in die Rinde des Baumes 6 in der Befestigungslage der Windeneinrichtung eingreifen.
Es sei erwähnt, daß die Abstützeinrichtung in Figur 1 (ebenso wie in Figur 2) in einer
Aufsicht, nicht in einer Seitenansicht der übrigen Windeneinrichtung dargestellt ist.
[0032] Die Bodenplatte 7 endet in einem beidseitig überstehenden Steg 12, an dem eine Kette
13 angebracht ist, die mit einem Ende an dem Steg 12 angeschweißt und in dessen anderes
Ende mit einem ausgewählten Kettenglied einhängbar ist. Hierzu ist der Steg 12 mit
einer Aussparung 14 versehen, die am besten aus Figur 3 ersichtlich ist.
[0033] Ein wesentliches Merkmal der Windeneinrichtung bildet die Umlenkeinrichtung 15 in
Form einer drehbaren Walze oder eines feststehenden Bolzens, über die das Zugseil
4 geführt ist. Hierdurch entsteht in der Führung des Zugseiles 4 ein Knick mit der
Entstehung einer Vertikalkraft, die auf die Abstützeinrichtung 8 und die Zugkette
13 aufgeteilt und von diesem auf den Baum 6 abgetragen wird.
[0034] Die in Figur 2 dargestellte Windeneinrichtung unterscheidet sich von der Windeneinrichtung
gemäß Figur 1 dadurch, daß die Handkurbel 3 an einem (nicht dargestellten) kleinen
Zahnrad befestigt ist, welches mit einem größeren Zahnrad der Winde 1 kämmt. Hierbei
ist die Handdurbel 3 demnach über ein Untersetzungsgetriebe zur Reduzierung der aufzubringenden
Kräfte gekoppelt.
[0035] Eine handbetätigte Windeneinrichtung mit Untersetzungsgetriebe ist auch in Figur
4 in einer perspektivischen Ansicht dargestellt, wobei diese Windeneinrichtung im
Prinzip mit derjenigen gemäß Figur 2 übereinstimmt.
[0036] Gemäß der bevorzugten Ausführungsform besteht die Umlenk- und Führungseinrichtung
15 -wie insbesondere Fig. 5 zeigt- aus einer Stange 16, die parallel zur Achse der
Windentrommel 1 angeordnet ist, und einer verschieblich und drehbar auf der Stange
16 angeordneten Führungsrolle 17, in deren Umfangsnut 18 das Seil 4 geführt ist. Seitliche
Anschläge 19 fluchten mit den Innenwänden 20 der Windentrommel 1 und beschränken den
Bewegungsbereich der Führungsrolle 17, wodurch die axiale Umkehrung des Wickelvorgangs
am seitlichen Ende der jeweiligen Lagen erleichtert wird. Bei dem in Fig. 5 dargestellten
Zustand wird das Seil 4 nach Vervollständigung der ersten Wickellage 21 in einer zweiten
Lage 22 aufgewickelt. Der Pfeil in Fig. 5 deutet die axiale Beweglichkeit der Rolle
17 an.
[0037] Beim Aufwickeln des unter Last stehenden Seiles 4 legen sich die einzelnen Seilwicklungen
eng aneinander an, so daß eine maximale Seillänge unter nahezu vollständiger Ausfüllung
des Wickelraums 23 der Windentrommel 1 aufgewickelt werden kann.
[0038] Es wird betont, daß die erfindungsgemäße Ausbildung der Umlenk- bzw. Führungseinrichtung
15 nicht nur bei der dargestellten transportablen Windeneinrichtung, sondern allgemein
bei Winden anwendbar ist, um einen glatten, praktisch lückenlosen Aufwikkelvorgang
hervorzurufen.
1. Windeneinrichtung, insbesondere zum Ziehen gefällter Bäume, mit einem auf eine Winde
aufnehmbaren und von dieser abwickelbaren Stahlseil oder dergleichen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Winde (1) drehbar an einem Rahmen (2) befestigt ist, von dem sich eine starre
Abstützeinrichtung (8) schräg nach unten in rückwärtiger Richtung weisend erstreckt,
die sich in der Befestigungslage der Windeneinrichtung an einem stehenden Baum (6)
oder dergleichen abstützt und Druckkräfte aufnimmt, und daß oberhalb der Abstützeinrichtung
(8) ein Zugglied (13) an dem Rahmen (2) befestigbar ist, welches in der Befestigungslage
den stehenden Baum (6) oder dergleichen umfängt.
2. Windeneinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß vor der Winde (1) eine Umlenkeinrichtung (15) für das
Stahlseil (4) angeordnet ist, die wenigstens eine Stange (16), die parallel zur Achse
der Windentrommel (1) befestigt ist, und wenigstens eine auf der Stange (16) verschieblich
und drehbar angeordnete Führungsrolle (17) mit einer Umfangsnut (18) aufweist, in
der das Seil (4) geführt ist.
3. Windeneinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkeinrichtung (15) etwa an der axialen Position
angeordnet ist, an der die Abstützeinrichtung (8) an dem Rahmen befestigt ist.
4. Windeneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützeinrichtung (8) zwei Stelzen (9) aufweist,
deren Enden mit einem bogenförmigen Quersteg (10) miteinander verbunden sind.
5. Windeneinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stelzen (9) symmetrisch im spitzen Winkel auseinanderlaufen.
6. Windeneinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem bogenförmigen Quersteg (10) wenigstens ein spitzer
Ansatz, vorzugsweise zwei voneinander beabstandete spitze Ansätze (11) nach hinten
weisend vorspringen.
7. Windeneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß vom rückwärtigen Ende einer Bodenplatte (7) des Rahmens
(2) sich ein beidseitig überstehender Steg (12) erstreckt, an dessen Endabschnitten
die Zugkette (13) anbringbar ist, die mit einem Ende an dem Steg (12) fest angebracht
ist und mit einem ausgewählten Kettenglied in dem anderen Endabschnitt des Steges
(12) einhängbar ist.
8. Windeneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stelzen (9) in einem Winkel von etwa 40° zum Boden (7) des Rahmens (2) schräg nach unten verlaufen und in axialer Richtung
des Bodens (7) des Rahmens (2) eine erheblich längere Erstreckung als dieser haben.
9. Windeneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Winde (1) direkt oder über ein Untersetzungsgetriebe
mit einer Handkurbel (3) gekoppelt ist.
10. Windeneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
adurch gekennzeichnet, daß die Winde (1) direkt oder indirekt über ein Untersetzungsgetriebes
mittels eines Adapters mit einer Aku-Bohrmaschine koppelbar ist.