(19)
(11) EP 0 580 058 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.01.1994  Patentblatt  1994/04

(21) Anmeldenummer: 93111158.7

(22) Anmeldetag:  13.07.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B66D 1/60, B66D 1/28, B66D 1/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI SE

(30) Priorität: 18.07.1992 DE 4223698
22.08.1992 DE 4227913
11.02.1993 DE 4304021

(71) Anmelder: Posner, Burkhard
D-82481 Mittenwald (DE)

(72) Erfinder:
  • Posner, Burkhard
    D-82481 Mittenwald (DE)

(74) Vertreter: Flosdorff, Jürgen, Dr. 
Postfach 14 54
D-82454 Garmisch-Partenkirchen
D-82454 Garmisch-Partenkirchen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Windeneinrichtung, insbesondere zum Ziehen gefällter Bäume


    (57) Zum Ziehen gefällter Bäume wird eine transportable Windeneinrichtung vorgeschlagen, deren Winde (1) drehbar an einem Rahmen (2) befestigt ist, von dessen Boden (7) sich eine starre Abstützeinrichtung (8) schräg nach unten in rückwärtiger Richtung weisend erstreckt, die sich in der Befestigungslage der Windeneinrichtung an einem stehenden Baum abstützt und hierbei Druckkräfte aufnimmt. Oberhalb der Abstützeinrichtung (8) ist an einem beiseitig überstehenden Quersteg (12) des Bodens (7) des Rahmens (2) eine Zugkette (13) in ausgewählter wirksamer Länge befestigbar, welche in der Befestigungslage den stehenden Baum oder dergleichen umfängt. Die Windeneinrichtung ist schnell und leicht an einem Baum beliebigen Durchmessers anzubringen und stützt sich so fest an diesem ab, daß die Winde einwandfrei von Hand oder mittels einer Aku-Bohrmaschine betätigbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Windeneinrichtung, insbesondere zum Ziehen gefällter Bäume, mit einem auf eine Winde aufnehmbaren und von diesem abwickelbaren Stahlseil oder dergleichen.

    [0002] Die Erfindung ist nicht auf den genannten Anwendungszweck beschränkt, sondern auch zum Ziehen anderer Gegenstände geeignet. Außerdem kann sie anstelle eines Stahlseiles auch ein anderes geeignetes Zugglied aufweisen, das auf die Winde aufnehmbar und von dieser abwickelbar ist.

    [0003] Im Wald gefällte Bäume werden im allgemeinen zunächst an Ort und Stelle von ihren Ästen und deren Rinde befreit, woraufhin die geschälten Baumstämme auf eine geeignete Waldlichtung gezogen werden, um dort auf Stücklängen gesägt und abgelagert zu werden. Wenn das Gelände ohne weiteres zugänglich ist, kann das Ziehen der Baumstämme mittels einer an einem Traktor befestigten Motorwinde bewerkstelligt werden, vorausgesetzt, daß der Traktor bis in die Nähe des gefällten Baumes gefahren werden kann und ein freies Zugfeld hat. Dies ist jedoch nur selten der Fall, so daß der Transport eines gefällten Baumes zu einer Verarbeitungsstätte in aller Regel große Schwierigkeiten mit sich bringt.

    [0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine transportable Windeneinrichtung anzugeben, die schnell und einfach in einer Arbeitsposition befestigbar ist, so daß sie zum Ziehen eines gefällten Baumes einsetzbar ist.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

    [0006] Gemäß der vorliegenden Erfindung ist die Winde der Windeneinrichtung an einem stabilen Rahmen drehbar befestigt, von dem sich eine starre Abstützeinrichtung schräg nach unten in rückwärtiger Richtung, d.h. in der von dem zu ziehenden Baumstamm abgewandten Richtung erstreckt, und an dem oberhalb dieser Abstützeinrichtung ein Zugglied, vorzugsweise eine Kette, in ausgewählter wirksamer Länge zu befestigen ist. Die Abstützeinrichtung wird dabei in der Befestigungslage der erfindungsgemäßen Windeneinrichtung an einem stehenden Baum angesetzt, während die darüber befindliche Kette um den Baum herum geführt und mit einem ausgewählten Kettenglied in den Rahmen eingehängt wird. Dabei nimmt die Abstützeinrichtung Druckkräfte auf, die sie schräg nach unten auf den Baum abträgt, während die Kette einer Zugbelastung unterliegt. Durch diese Kraftaufteilung ist die Windeneinrichtung sicher am Baum gehalten, wobei zur zusätzlichen Fixierung in der ausgewählten Höhenlage ein, vorzugsweise zwei voneinander beabstandete zackenförmige Vorsprünge an der Abstützeinrichtung angebracht sein können, die sich in die Rinde des Baumes bohren, so daß die Abstützeinrichtung mit Sicherheit daran gehindert ist, nach unten abzurutschen.

    [0007] Die erfindungsgemäße Windeneinrichtung ist schnell und leicht an Bäumen unterschiedicher Durchmesser anbringbar, da die wirksame Kettenlänge entsprechend dem Baumdurchmesser eingestellt werden kann. Damit kann die Windeneinrichtung stets in eine günstige Arbeitsposition gebracht werden, um einen gefällten Baum in Richtung der Weiterverarbeitungsstelle zu ziehen, wobei die Windeneinrichtung notfalls nacheinander an verschiedenen Bäumen positioniert werden kann, bis der Bestimmungsort des gefällten Baumes erreicht ist.

    [0008] Die erfindungsgemäße Windeneinrichtung hat einen einfachen, robusten Aufbau, so daß sie mit geringen Kosten herstellbar und praktisch unverwüstlich ist. Hinzu kommt, daß sie ein verhältnismäßig geringes Gewicht hat, so daß sie leicht transportabel ist und auch im schwierigen Gelände eingesetzt werden kann, welches durch ein mit einer Motorwinde versehenes Fahrzeug nicht zugänglich wäre.

    [0009] Die Windeneinrichtung wird vorzugsweise in Brust- oder Hüfthöhe einer Arbeitsperson am Baum angesetzt, wodurch sich ein günstiger Kraft-Wirkungswinkel ergibt, da der gefällte Baum leicht nach oben gezogen wird. Das Zugseil wird hierzu zweckmäßigerweise an der Spitze des Baumstammes befestigt, die von dem abgewandten schweren Ende ohnehin hochgedrückt wird. In dieser Lage kann ein gefällter Baum ohne weiteres von einer handbetätigten Winde gezogen werden, ohne daß die Erfindung jedoch auf die Handbetätigung beschränkt ist.

    [0010] Da die erfindungsgemäße Windeneinrichtung sich mit einem schräg nach unten weisenden Druckglied an einem stehenden Baum abstützt und oberhalb dieser Abstützung von einem den Baum umfassenden Zugglied gehalten ist, sitzt die Windeneinrichtung sicher und vollkommen unbeweglich am Baum, so daß eine Handkurbel der Winde glatt gedreht werden kann.

    [0011] Die Winde kann nach einem alternativen Vorschlag der Erfindung jedoch auch über einen Adapter mit einer Aku-Bohrmaschine koppelbar sein, die ihrerseits mit einem Rechts-Links-Lauf ausgestattet sein sollte, so daß die Bohrmaschine das Stahlseil sowohl aufwickeln als auch abwickeln kann.

    [0012] Die Winde kann selbstverständlich über ein Untersetzungsgetriebe mit der Handkurbel oder der Bohrmaschine antriebsmäßig verbunden sein.

    [0013] Mit der am Rahmen vorzugsweise einhängbaren Zugkette kann nicht nur eine Anpassung an unterschiedliche Durchmesser der Bäume erfolgen, an denen die Windeneinrichtung angebracht wird, sondern es kann auch der Neigungswinkel der Windeneinrichtung am Baum festgelegt werden, der für den Ziehvorgang jeweils am günstigsten ist.

    [0014] Mit großem Vorteil wird vorgeschlagen, daß vor der Winde, d.h. in Richtung des zu ziehenden Baumes, eine Umlenkeinrichtung für das Stahlseil an dem Rahmen angeordnet ist, über die das Stahlseil geführt wird. Bei der Umlenkeinrichtung kann es sich beispielsweise um eine drehbar gelagerte Walze handeln, oder das Stahlseil wird einfach über einen feststehenden Bolzen geführt.

    [0015] Zweckmäßigerweise ist die Umlenkeinrichtung etwa an der axialen Position des Rahmens befestigt, an der die Abstützeinrichtung am Rahmen angesetzt ist. Die Umlenkeinrichtung kann sich auch axial weiter vorne befinden.

    [0016] Durch die Umlenkung des Zugseiles wird eine Vertikalkraft in den Rahmen eingeleitet, die direkt von der Abstützeinrichtung aufgenommen wird. Die zugehörige Zugkraft wird von der Kette auf den stehenden Baum abgetragen. Diese Kraftaufteilung gewährleistet den absolut sicheren Sitz der erfindungsgemäßen Windeneinrichtung an dem stehenden Baum. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß die Windeneinrichtung selbstverständlich auch an einem Mast oder dergleichen ansetzbar ist, falls ein solcher am Einsatzort vorhanden ist.

    [0017] Die Abstützeinrichtung kann in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung zwei symmetrisch im spitzen Winkel auseinanderlaufende Stelzen aufweisen, deren Enden mit einem bogenförmigen Quersteg einstückig miteinander verbunden sind. Der Quersteg hat vorzugsweise die Form eines Kreisbogenabschnitts und kann sich somit an den Außenumfang eines stehenden Baumes, Mastes etc. anlegen.

    [0018] Wie bereits oben erwähnt, ist es zweckmäßig, an dem bogenförmigen Quersteg zwei voneinander beabstandete spitze Ansätze nach hinten weisend vorspringen zu lassen, die sich geringfügig in eine Baum bohren können, wodurch die Windeneinrichtung kippsicher gegen jegliches Abrutschen gehalten ist.

    [0019] Der Rahmen, an dem die Winde befestigt ist, hat vorzugsweise im Querschnitt ein U-Profil mit einer Bodenplatte, die geschlossen oder auch von einzelnen Öffnungen durchbrochen sein kann. Am rückwärtigen Ende der Bodenplatte kann zweckmäßigerweise ein beidseitig überstehender Steg angeformt sein, an dessen seitlichen Endabschnitten die Zugkette befestigt sein kann.

    [0020] Dabei ist die Anordnung zweckmäßigerweise so getroffen, daß die Zugkette mit einem Ende an dem Steg fest angeschweißt ist und daß das andere seitliche Ende des Steges mit einer Aussparung versehen ist, in die ein ausgewähltes Kettenglied einhängbar ist. Auf diese Weise ist die wirksame Länge der einen stehenden Baum oder dergleichen umfassenden Kette schnell und einfach einstellbar.

    [0021] Die die Druckkräfte aufnehmende Abstützeinrichtung ist vorzugsweise an der Bodenplatte des Rahmens angebracht und erstreckt sich bevorzugt in einem Winkel von etwa 40° zur Ebene der Bodenplatte des Rahmens. Dieser Winkel trägt zu einem guten Halt der Windeneinrichtung am Baum bei. Die Stelzen der Abstützeinrichtung haben zweckmäßigerweise in axialer Richtung des Bodens des Rahmens gesehen eine erheblich längere Erstreckung als die Bodenplatte des Rahmens, womit die Winkellage der Windeneinrichtung zum Baum im großen Umfang einstellbar ist.

    [0022] Der Rahmen der Windeneinrichtung besteht ebenso wie die Abstützeinrichtung zweckmäßigerweise aus Stahl, ohne daß die Erfindung jedoch auf dieses Material beschränkt ist.

    [0023] Bei der Windeneinrichtung besteht die Umlenkeinrichtung vorteilhafterweise aus wenigstens einer feststehenden Stange, die durch ein Rohr mit Hohlquerschnitt oder durch einen Bolzen mit Vollquerschnitt gebildet sein kann und parallel zur Achse der Windentrommel befestigt ist, und wenigstens einer auf der Stange verschieblich und drehbar angeordneten Führungsrolle mit eine r in Umfangsrichtung verlaufenden, querschnittlich vorzugsweise muldenförmigen, insbesondere halbkreisförmigen oder bevorzugt U-förmigen Vertiefung bzw. Nut, in der das Seil geführt ist.

    [0024] Wenn das Seil unter Last stehend aufgewickelt wird, legen sich die Seilwicklungen unter Führung der auf der Stange verschieblich angeordneten Führungsrolle dicht aneinander an, bis jeweils eine sich über die volle Breite der Windentrommel reichende Seilwicklungslage gefüllt ist, woraufhin sich eine neue Lage in umgekehrter axialer Richtung selbsttätig aufwickelt, während sich die Führungsrolle entlang der Stange bewegt. Dieser vollständig regelmäßige Wickelvorgang hat zur Folge, daß kein Aufwickelraum auf der Windentrommel ungenutzt verbleibt, so daß eine maximale Seillänge aufnehmbar ist.

    [0025] Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß der Abwickelvorgang vollkommen glatt -ohne jede Unregelmäßigkeit- abläuft, da stets nebeneinanderliegende Abschnitte des Seils abgewickelt werden, wenn von den jeweils zwei übereinander liegenden Seilwicklungen an den seitlichen Enden der Windentrommel beim Wechsel von einer Lage zur darüber liegenden Lage abgesehen wird.

    [0026] Die Stange der Umlenkeinrichtung hat nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung zwei seitliche Anschläge, die im wesentlichen mit den einander zugewandten seitlichen Innenwänden der Windentrommel fluchten. Diese Anschläge können z.B. durch hülsenförmige Elemente gebildet sein, die auf der Stange befestigt, beispielsweise festgeschraubt oder angeschweißt sind, oder auch durch Abschnitte des Rahmens gebildet sein, an der die Windentrommel befestigt ist.

    [0027] Die Richtungsumkehr des Aufwickelvorgangs an den seitlichen Enden der Windentrommel kann dadurch unterstützt werden, daß die beiden seitlichen Anschläge der Stange gegenüber den einander zugewandten seitlichen Innenwänden der Windentrommel geringfügig aufeinander zu versetzt sind. Dabei reicht es, daß die Länge der Stange um einige Millimeter, bei größeren Windentrommel um 1 bis 2 cm kleiner ist als die Breite der Nabe der Windentrommel bzw. der lichte Abstand zwischen deren Seitenwänden.

    [0028] Die Führungsrolle, die verschieblich auf der Stange sitzt, kann mit besonderem Vorteil in einem leichten Reibungssitz aufgenommen sein, der aber die ungehinderte Verschiebung auf der Stange im Lastzustand des Seiles zulassen muß.

    [0029] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
    Fig. 1
    eine rein schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgmäßen Windeneinrichtung in der Arbeitslage;
    Fig. 2
    eine rein schematische Seitenansicht einer ähnlichen Windeneinrichtung, jedoch ohne Untersetzungsgetriebe;
    Fig. 3
    eine rein schematische Vorderansicht der Windeneinrichtung;
    Fig. 4
    eine perspektivische Ansicht einer für die Praxis bestimmten Ausführungsform der Windeneinrichtung und
    Fig. 5
    eine schematische Ansicht der Windentrommel und der Führungseinrichtung für das Seil beim Aufwickelvorgang.


    [0030] Figur 1 zeigt rein schematisch die wesentlichen Merkmale einer Windeneinrichtung gemäß der Erfindung. Die Windeneinrichtung enthält eine Winde 1, die an einem im Querschnitt U-förmigen Stahlrahmen 2 drehbar gelagert ist und mittels einer Handkurbel 3 direkt betätigt wird, womit ein Stahlseil 4 auf- oder abgewickelt wird. Das Stahlseil 4 ist an der Spitze eines gefällten Baumes 5 befestigt, um diesen in Richtung eines stehenden Baumes 6 zu ziehen, an der die Windeneinrichtung angebracht ist.

    [0031] An einer Bodenplatte 7 des Rahmens 2 ist eine Abstützeinrichtung 8 befestigt, die zwei symmetrisch im spitzen Winkel auseinanderlaufende Stelzen 9 und einen deren freie Enden einstückig verbindenden Quersteg 10 aufweist, der bogenförmig gekrümmt verläuft. An dem Quersteg 10 sind zwei beabstandete Zacken angeformt, die nach hinten weisen und in die Rinde des Baumes 6 in der Befestigungslage der Windeneinrichtung eingreifen. Es sei erwähnt, daß die Abstützeinrichtung in Figur 1 (ebenso wie in Figur 2) in einer Aufsicht, nicht in einer Seitenansicht der übrigen Windeneinrichtung dargestellt ist.

    [0032] Die Bodenplatte 7 endet in einem beidseitig überstehenden Steg 12, an dem eine Kette 13 angebracht ist, die mit einem Ende an dem Steg 12 angeschweißt und in dessen anderes Ende mit einem ausgewählten Kettenglied einhängbar ist. Hierzu ist der Steg 12 mit einer Aussparung 14 versehen, die am besten aus Figur 3 ersichtlich ist.

    [0033] Ein wesentliches Merkmal der Windeneinrichtung bildet die Umlenkeinrichtung 15 in Form einer drehbaren Walze oder eines feststehenden Bolzens, über die das Zugseil 4 geführt ist. Hierdurch entsteht in der Führung des Zugseiles 4 ein Knick mit der Entstehung einer Vertikalkraft, die auf die Abstützeinrichtung 8 und die Zugkette 13 aufgeteilt und von diesem auf den Baum 6 abgetragen wird.

    [0034] Die in Figur 2 dargestellte Windeneinrichtung unterscheidet sich von der Windeneinrichtung gemäß Figur 1 dadurch, daß die Handkurbel 3 an einem (nicht dargestellten) kleinen Zahnrad befestigt ist, welches mit einem größeren Zahnrad der Winde 1 kämmt. Hierbei ist die Handdurbel 3 demnach über ein Untersetzungsgetriebe zur Reduzierung der aufzubringenden Kräfte gekoppelt.

    [0035] Eine handbetätigte Windeneinrichtung mit Untersetzungsgetriebe ist auch in Figur 4 in einer perspektivischen Ansicht dargestellt, wobei diese Windeneinrichtung im Prinzip mit derjenigen gemäß Figur 2 übereinstimmt.

    [0036] Gemäß der bevorzugten Ausführungsform besteht die Umlenk- und Führungseinrichtung 15 -wie insbesondere Fig. 5 zeigt- aus einer Stange 16, die parallel zur Achse der Windentrommel 1 angeordnet ist, und einer verschieblich und drehbar auf der Stange 16 angeordneten Führungsrolle 17, in deren Umfangsnut 18 das Seil 4 geführt ist. Seitliche Anschläge 19 fluchten mit den Innenwänden 20 der Windentrommel 1 und beschränken den Bewegungsbereich der Führungsrolle 17, wodurch die axiale Umkehrung des Wickelvorgangs am seitlichen Ende der jeweiligen Lagen erleichtert wird. Bei dem in Fig. 5 dargestellten Zustand wird das Seil 4 nach Vervollständigung der ersten Wickellage 21 in einer zweiten Lage 22 aufgewickelt. Der Pfeil in Fig. 5 deutet die axiale Beweglichkeit der Rolle 17 an.

    [0037] Beim Aufwickeln des unter Last stehenden Seiles 4 legen sich die einzelnen Seilwicklungen eng aneinander an, so daß eine maximale Seillänge unter nahezu vollständiger Ausfüllung des Wickelraums 23 der Windentrommel 1 aufgewickelt werden kann.

    [0038] Es wird betont, daß die erfindungsgemäße Ausbildung der Umlenk- bzw. Führungseinrichtung 15 nicht nur bei der dargestellten transportablen Windeneinrichtung, sondern allgemein bei Winden anwendbar ist, um einen glatten, praktisch lückenlosen Aufwikkelvorgang hervorzurufen.


    Ansprüche

    1. Windeneinrichtung, insbesondere zum Ziehen gefällter Bäume, mit einem auf eine Winde aufnehmbaren und von dieser abwickelbaren Stahlseil oder dergleichen,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Winde (1) drehbar an einem Rahmen (2) befestigt ist, von dem sich eine starre Abstützeinrichtung (8) schräg nach unten in rückwärtiger Richtung weisend erstreckt, die sich in der Befestigungslage der Windeneinrichtung an einem stehenden Baum (6) oder dergleichen abstützt und Druckkräfte aufnimmt, und daß oberhalb der Abstützeinrichtung (8) ein Zugglied (13) an dem Rahmen (2) befestigbar ist, welches in der Befestigungslage den stehenden Baum (6) oder dergleichen umfängt.
     
    2. Windeneinrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß vor der Winde (1) eine Umlenkeinrichtung (15) für das Stahlseil (4) angeordnet ist, die wenigstens eine Stange (16), die parallel zur Achse der Windentrommel (1) befestigt ist, und wenigstens eine auf der Stange (16) verschieblich und drehbar angeordnete Führungsrolle (17) mit einer Umfangsnut (18) aufweist, in der das Seil (4) geführt ist.
     
    3. Windeneinrichtung nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkeinrichtung (15) etwa an der axialen Position angeordnet ist, an der die Abstützeinrichtung (8) an dem Rahmen befestigt ist.
     
    4. Windeneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützeinrichtung (8) zwei Stelzen (9) aufweist, deren Enden mit einem bogenförmigen Quersteg (10) miteinander verbunden sind.
     
    5. Windeneinrichtung nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Stelzen (9) symmetrisch im spitzen Winkel auseinanderlaufen.
     
    6. Windeneinrichtung nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß an dem bogenförmigen Quersteg (10) wenigstens ein spitzer Ansatz, vorzugsweise zwei voneinander beabstandete spitze Ansätze (11) nach hinten weisend vorspringen.
     
    7. Windeneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet, daß vom rückwärtigen Ende einer Bodenplatte (7) des Rahmens (2) sich ein beidseitig überstehender Steg (12) erstreckt, an dessen Endabschnitten die Zugkette (13) anbringbar ist, die mit einem Ende an dem Steg (12) fest angebracht ist und mit einem ausgewählten Kettenglied in dem anderen Endabschnitt des Steges (12) einhängbar ist.
     
    8. Windeneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Stelzen (9) in einem Winkel von etwa 40° zum Boden (7) des Rahmens (2) schräg nach unten verlaufen und in axialer Richtung des Bodens (7) des Rahmens (2) eine erheblich längere Erstreckung als dieser haben.
     
    9. Windeneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Winde (1) direkt oder über ein Untersetzungsgetriebe mit einer Handkurbel (3) gekoppelt ist.
     
    10. Windeneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
    adurch gekennzeichnet, daß die Winde (1) direkt oder indirekt über ein Untersetzungsgetriebes mittels eines Adapters mit einer Aku-Bohrmaschine koppelbar ist.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht